Zwerg am Haken oder wie angelt FRAU sich einen König? von Ithildin (Hobbit (Kurz)geschichte - Humor - Real Live - Parodie) ================================================================================ Kapitel 13: Abendessen mit (EINIGEN) Hindernissen ------------------------------------------------- Thorins faszinativ blaue Augen erfassten mich zum Dank dafür mit einem Blick, mit dem er mich wohl am Liebsten töten würde, wenn er könnte..oder zumindest sah er in dem Augenblick eindeutig danach aus. So schnappte mir der Mund zu und ich grinste ihn nur gewinnend an, wobei ich mich allerdings schwer darum bemühte, die beiden übervollen Spagetti Teller, die ich noch immer äußerst kunstvoll in Händen balancierte endlich auf den dafür vorgesehenen Tisch zu bringen, nämlich meinen Esstisch. Kaum hatte ich das geschafft, wagte ich es vorsichtig aufzuatmen. Ich sah ihn abermals erwartungsvoll an und sagte dann nur knapp. „Und was ist nun ich dachte, du wolltest etwas essen?“ Dabei versuchte ich den Anblick auf den viel zu kurzen Mann in meinem pinkfarbenen Bademantel so weit es ging zu vermeiden, auch weil ich wusste, dass ich mir über kurz oder lang ein Lachen nicht mehr länger würde verkneifen können. Thorin gab ein unwilliges Schnauben von sich...ließ sich dann allerdings doch dazu herab ein rasches...„hab Dank für deine Mühe und lass uns essen“..über die Lippen zu bringen, ehe er sich tatsächlich setzte. Nun sagen wir, er versuchte es, aber da Tisch und auch zugehörige Stühle nun mal nicht für seine geringen Körpermaße zugeschnitten waren, war das ein nicht zu unterschätzendes Problem. Fuhr mir just durch den Kopf, als sich sah, dass er in etwa wie ein Fünfjähriger wirkte, den man versehentlich in einen Erwachsenenstuhl gesteckt hatte. Entsprechend war auch seine darauf folgende Reaktion. Es war ihm schon peinlich genug in „Mädchenkleidern“ vor mir sitzen zu müssen. Nun zu allem Übel aber auch nochmal einen Kopf mehr geschrumpft zu sein, hielt seinem ohnehin deutlich angekratzten männlichen Ego nun auf keinem Fall mehr stand. Er fuhr augenblicklich von seinem Stuhl hoch, wie von der Tarantel gebissen und knurrte hörbar. „Khazad...können wir nicht irgendwo sitzen, wo ich mir nicht vorkomme, als wäre ich noch ein Zwergling Ireth?“ Ich hatte Erbarmen mit ihm und seinem sichtbar angeknacksten königlichen Stolz. So antwortete ich ihm für meine Verhältnisse überraschend sanft. „Können wir Thorin..komm ich hab eine Idee.“ Mit diesen Worten griff ich nach meinem Teller mit samt Besteck und lief kurzerhand zu meinem Wohnzimmertisch hinüber in die Stube, der zudem deutlich niedriger war. Allerdings gab es da keine Stühle...aber sitzen konnten wir da auch getrost auf dem Boden. Wen störte das schon groß. Als er sah was ich tat, heiterte sich sein finsterer Blick schlagartig auf. Es dauerte so nicht mehr als den Bruchteil einer Sekunde, bis ich den König aller Zwerge neben mir sitzen hatte....und das im Übrigen ziemlich nahe. Unwillkürlich fing ich dabei seinen doch sehr exotisch individuellen Geruch auf...der jetzt wo ER frisch gewaschen war, zwar nicht mehr so dominant, dafür aber gemischt mit den feinen Nuancen meines etwas herberen Duschbades, um so anziehender auf mich wirkte. Meine Güte hatte der Mann einen Duft an sich, glatt zum umfallen. Ich hatte wirklich alle Mühe standhaft zu bleiben...er roch ungelogen so gut, dass ich wirklich weiche Knie bekam. Ein Umstand den es bei mir schon eine sehr sehr lange Zeit nicht mehr gegeben hatte. Da saßen wir also beide auf dem Boden vor dem Wohnzimmertisch, beide vor unserem Teller Spagetti und beide etwas verunsichert...vordringlich weil wir wohl nicht so recht wussten, wie es nun weiter gehen sollte. Immerhin waren wir in Sicherheit..das war aber auch so ziemlich der einzige Bonus an der verqueren Sache. Um die etwas unangenehme Situation zu umschiffen zog ich demonstrativ meinen Teller zu mir hin und begann ohne weitere Umschweife zu machen, meine Nudeln kunstvoll auf die dafür vorgesehene Gabel zu rollen...nun eben wie man Spagetti halt so isst. Und das am Besten ehe sie kalt wurden. Das einzige das ich dafür erntete, waren übergroße Augen und einen höchst verkniffenen Blick, mit dem der Zwerg mich beobachtete, wie ich den Bissen zum Mund führte und so weiter. „Is irgendwas?“ Fragte ich ihn etwas ungeduldig, hinsichtlich seines neugierigen, wie zweifellos vollständig verwirrten Blickes, der mich etwas nervte. Thorin straffte sich. „Isst man das so?“ Kam auch schon wie zu erwarten über seine bärtigen Lippen gestolpert. Ich zuckte kurz mit den Schultern. „Ja schon, die Italiener machen das sogar nur mit der Gabel, die brauchen keine Löffel.“ Antwortete ich ihm so gewissenhaft und höflich, wie es sich für mich als kultivierte Frau gehörte. Thorin erbleichte umgehend und ich sah das übergroße Fragezeichen direkt über seinem Kopf kreisen. „Ahhh ja...I t a l i e n e r? Sind das..sind das etwa Freunde von dir?“ Fragte er mich sofort danach verständlich ratlos. Ich musste prompt losprusten und dabei höllisch aufpassen nicht meine Spagetti, die ich bereits in den Mund gesteckt hatte, wieder auf dem Teller vor mir zu verteilen.“Jaaa...also SO könnte man es sicherlich auch ausdrücken. Den einen kennst du ja schon. Der Kellner in dem kleinen Bistro in dem wir zu Beginn dieses ereignisreichen Abends waren ist übrigens einer davon, er heißt Luigi.“ Entgegnete ich ihm trocken und todernst, nachdem ich mich wieder halbwegs gefangen und den Bissen hinunter geschluckt hatte. Thorin sah mich fragend an, sagte jedoch nichts darauf, offenbar weil er sich die Blöße nicht nochmals geben wollte, keinen Dunst davon zu haben, wie die Dinge sich so in MEINER Welt verhielten...man denke an die Sache mit dem Moos. Ich sah in dem Fall also nur, wie er weiter krampfhaft versuchte sich die überlangen Nudelschlangen irgendwie ebenso elegant auf die Gabel zu laden, wie ich es ihm vorgemacht hatte. Aber bei ihm, der darin keine Übung hatte, konnte das schlicht nicht funktionieren, was ich dann auch sehr schnell feststellte und nicht nur ich...auch er fand es nicht sonderlich erbaulich und war so bald kurz vor dem lauthals los fluchen, als ich ihn, als die kluge Frau die ich war, von seinem Leiden erlöste, indem ich kurzerhand nach dem Messer griff und die vor ihm liegenden Nudeln innerhalb von zwei Sekunden in mundgerechte Bissen zerlegte. „Eindeutig besser so.“ Sagte ich dabei ungerührt, ehe ich das Messer wieder aus der Hand legte. Er schluckte kurz und nickte dann. „Eindeutig besser...!“ Kam noch von ihm und dann verschwand alles essbare auf seinem Teller innerhalb von Minuten in seinem Magen. Wow alle Achtung, also mit der Überschall Geschwindigkeit mitzuhalten, nun also das fiel selbst mir als absolutem Schnellesser schwer. Da hatte er mir eindeutig was über. Nur eine Minute später schob er den Teller mit einem höchst zufriedenen und nicht eben leisen Räuspern in Richtung Tischmitte, bei dem ich beinahe von meinen improvisierten Sitz gefallen wäre. Na immerhin schien es ihm geschmeckt zu haben, das war ja schon mal was. Also halbwegs satt hatte ich meinen „Gast“ damit ja schon mal bekommen, fehlte eigentlich nur noch die Stimmung in sagen wir, etwas entspanntere Bahnen zu lenken. Und da ich etwas Entspannung für meinen Teil bitter nötig hatte, kam mir nicht dumm auch schon die entsprechende Eingebung. DAS war ja im weitesten Sinne noch immer so etwas wie ein DATE...und für gewöhnlich wollte man sich da ja etwas besser kennen lernen. Also musste etwas her was die Stimmung hob und die Hemmungen etwas purzeln ließ. Ach sag bloß...hatte ich da nicht noch irgendwo eine einsame Flasche Rotwein im Schrank herum stehen? Genau das Richtige für solche Zwecke! Vielleicht würde das ja ein wenig seine Zunge lockern..ähh natürlich im verbalen Sinne gesehen und nur in dem versteht sich. Außerdem wollte ich keine schlechte Gastgeberin sein...und tranken Zwerge nicht auch andauernd irgend was in der Art? Na wie auch immer ich straffte mich kurz, um meine Eingebung in die Tat umzusetzen. Aber noch ehe ich aufstehen konnte, bemerkte er es und hielt mich kurz am Arm zurück. Überrascht sah ich ihn an...seine Hand war warm und von rauen Schwielen überzogen. Es war ein nicht unangenehmes Prickeln, das die Berührung zwischen uns auslöste. Ich wurde vom Blick dieser unglaublich blauen Augen gefesselt. „Danke Ireth..es..es war sehr gut..und..und ich bin wirklich froh, dass wir beide heute Nacht nicht auf der Straße nächtigen müssen!“ Ähhh...hatte er das gerade gesagt? Ich starrte ihn an wie vom Blitz getroffen. „Oh ich ja..natürlich kein Problem, hab ich gern gemacht.“ Antwortete ich ihm so entsprechend verwirrt. Dafür fing ich als Lohn unwillkürlich eines dieser äußerst seltenen aber ungemein anziehenden Lächeln von ihm auf. Gott ich musste von hier verschwinden...sofort, ehe ich noch über ihn herfallen würde wie eine Horde Termiten über ein Stück Holz. Ich fühlte mich in dem Moment, als hätte ich eben Feuer gefangen wie ein Spiritusgrillanzünder. „Na jaaaa was..was hältst du von einem kleinen Schlummertrunk bevor wir uns beide aufs Ohr legen? Ähhh jeder für sich wollte ich natürlich sagen.“ Versuchte ich die Sache daher so locker wie möglich zu entschärfen, wobei ich mich gleichzeitig mehr als hastig von meinem Platz erhob und merkte, dass ich spätestens beim letzten Satz schon wieder munter die Gesichtsfarbe gewechselt hatte. Thorin wirkte indessen etwas verwirrt. Äh Schlummertrunk? Wa..ist..?“ Wollte er schon ansetzen, doch da unterbrach ich ihn bereits ziemlich ungeduldig. „Na ich hab noch irgendwo eine Flasche Rotwein in meinem Küchenschrank herum stehen Thorin und was hältst du davon?“ Er sah mich völlig verblüfft an. Nickte dann jedoch überraschend schnell, wobei seine Augen allerdings einen ziemlich eigentümlichen Glanz erhielten, den ich nun nicht ganz einzuordnen vermochte. Aber ich sollte bald eines besseren belehrt werden, vor allem dass man Zwergen besser keine größeren Mengen an Alkohol gab, wenn man denn gewisse Verhaltensweisen bei ihnen lieber vermeiden wollte... Nun da ich quasi seine Zustimmung hatte fackelte ich nicht mehr lange...mir war wirklich und wahrhaftig nach einem guten Schluck zumute, sagen wir ich brauchte dringend etwas um meine derzeit völlig überspannten Nerven zu beruhigen und mir endlich wieder diesen verflixten Zwerg aus dem Kopf zu schlagen. Gesagt, getan...ich ließ den Herrn galant im Wohnzimmer zurück und machte mich statt dessen auf den Weg zur Küche. In meinem Küchenschrank schlummerten immer noch die beiden Flaschen Cabernet Sauvignon vor sich hin, die ich eindeutig meiner letzten Geburtstagsfete zu verdanken hatte, die aber allerdings auch schon wieder ein Weilchen zurück lag. Unterwegs lief mir überraschend Alkazar über den Weg...upps direkt mit aufgestelltem Schwanz in Richtung Wohnzimmer. Na das war ja mal was...wollte mein Kater da wirklich allen Ernstes rein? Ich konnte es beinahe nicht fassen. Ich meine sonst verschwand meine Katze im hintersten Winkel, wenn ich Fremde oder selbst meine engsten Freunde in meine Wohnung herein ließ. Mein Kater war ausgesprochen Menschenscheu...außer bei mir natürlich. Nur Lizzy mochte er außer mir gut leiden..bei ihr versteckte er sich in der Regel nicht. Um so mehr wunderte es mich dann, dass es ihn offenbar freiwillig in Richtung Wohnzimmer zog. Der Mann musste irgend etwas magisches für Katzen an sich haben oder lag es vielleicht auch nur schlicht am etwas dominanten Geruch seiner Klamotten? Oh na holla da klingelte was bei mir...Hilfe seine Klamotten, na die hätte ich jetzt beinahe noch vergessen. So lenkte ich meine Schritte also nochmal eben kurz in Richtung Badezimmer und meiner Waschmaschine, die darin ihr leidliches Auskommen fristete um. Ich hatte ihm ja etwas versprochen. Nun gut in dem Fall schnappte ich mir alles, was ich auf dem Boden vor meiner Badezimmertüre finden konnte. Hemd, Hosen...dieses merkwürdige Ganzkörperkondom das irgendwie schwer nach einem Männerschlafanzug aussah...den aber wohl irgendwie alle Zwerge trugen. Oh ja im Übrigen sehr sexy das Teil, muss man schon sagen und ach ja ich vergaß...auch seine Socken! Meine Güte, na die hatten eine Grundreinigung aber wirklich mehr als dringend nötig...soviel also zu meiner Theorie, was die Sache mit dem Atemschutzgerät betrifft. Heilige Mama mia...ich hielt kurzzeitig die Luft an, um nicht auf der Stelle tot umzufallen. Der Duft der davon ausging war nahezu umwerfend..und das nicht unbedingt im positiven Sinne. Aber mal ehrlich wer solche Treter den ganzen Tag über und oh ja nicht zu vergessen auch des Nachts ununterbrochen an den Haxen hat, der braucht sich über solche Zustände wahrlich nicht zu wundern, das wollte ich nur nebenbei angemerkt haben. Also gut um mir die Tortur möglichst zu ersparen und es schnellst möglich hinter mich zu bringen, stopfte ich alles zusammen in die Maschine, schlug den Deckel zu und schaltete, nachdem ich das Pulver hinzugegeben hatte, schleunigst auf Schonwaschgang...wer weiß schon, aus was für eigenartigen Stoffen seine Klamotten gemacht worden waren. Am Ende fielen sie mir sonst noch auseinander, wenn ich sie zu heiß oder auch zu kräftig wusch...oder oh Gott sie konnten ja auch noch schrumpfen...Horrorszenario pur...okay aber jetzt war es sowieso schon zu spät, um irgend etwas daran zu ändern. Da mussten sie jetzt durch. Daher hoffte ich inständig, dass sie robuster sein würden, als mir meine inzwischen schon völlig durchgeknallte Phantasie jetzt eintrichtern wollte. Indem fiel mir mein Gast wieder ein, der ja noch immer im Wohnzimmer auf mich wartete. Ich ließ also schleunigst Wäsche..Wäsche sein und hastete zurück in Richtung meiner Küche. Kaum drinnen, riss ich rasch zwei meiner besten Weingläser aus dem Schrank und suchte nach den beiden Flaschen, die ich kurz darauf glücklicherweise zwischen den letzten heiligen Nudelreserven finden konnte. Damit bewaffnet begab ich mich zurück ins Wohnzimmer. Ja bewaffnet anders konnte man es nicht mehr nennen, denn langsam aber sicher begann mich der kleine Mann wirklich nervös werden zu lassen und das lag sicherlich nicht nur allein an seinem ausgeprägten Hang für Männerspielzeugen aller Art, die zumeist aus Metall waren und sehr spitze und scharfe Enden aufzuweisen hatten. Sprich ich sprach von seinem Schwert. Mir wurde heiß und kalt, als ich erneut ins Wohnzimmer eintrat. Ich hatte mich darauf eingestellt ihn noch immer auf dem Boden sitzend vorzufinden...aber mitnichten, ER hatte es sich inzwischen sichtlich gemütlich gemacht..und wow ich musste mal eben kurz schlucken. Mr. Universum lag ganz entspannt auf der Schlafcouch, den einen Arm locker unter dem Kopf mit der anderen Hand hielt er das zuvor von ihm angefangene Buch und las offensichtlich. Aber dadurch, dass er sich quasi „lang“ gemacht hatte, war der Bademantel wohl etwas verrutscht und gab mir so unfreiwillig den Blick auf zwei überraschend stramme muskulöse Männerbeine, mit einem nicht zu verachtenden erotisch dunklen Flaum und die nicht weniger interessante breite Brust von ihm frei, die ich vorhin schon mal zu Gesicht bekommen hatte. Uhhhh alle Achtung, jetzt war ich wirklich nahe dran super weiche Knie zu bekommen und zu hyperventilieren. Also langsam aber sicher, war mir die mickrige Größe dieses Kerls wirklich und ehrlich so was von sch.... egal. Ich würde ihn nehmen..sofort...also rein körperlich betrachtet selbstverständlich. Und ja ich musste echt aufpassen, dass ich nicht gleich noch zu sabbern anfing, sonst würde es sehr peinlich werden, für uns beide. Als ich zur Türe herein kam hörte er mich wohl, denn er ließ das Buch auf den Schoß sinken und richtete sich etwas auf, wobei er mir erwartungsvoll entgegen sah. Ich bewaffnet wie gesagt mit beiden Gläsern und den zwei Flaschen steuerte so also umgehend auf den Wohnzimmertisch zu...wobei mir ganz plötzlich meine Katze aus irgend einer Ecke heraus, geradewegs zwischen den Beinen hindurch, direkt unter die Schlafcouch des Zwerges schoss und mich ungewollt so erschreckte, dass ich einen Satz machte der mich prompt ins Straucheln geraten ließ. Ein ersticktes..“Hilfe“...und ein beherzter Satz nach vorne bewahrten mich jedoch glücklicherweise davor mich lang zu machen...na ja zumindest auf dem Boden. So fiel ich allerdings deutlich weicher und zwar genau auf meinen unfreiwilligen Übernachtungsgast. Ich spürte direkt...irgend etwas warmes und ziemlich behaartes unter meinen Händen. Uhh Gott nein das..das war jetzt aber nicht seine männlich breite Brust, die mich da geradewegs abgefangen und vor dem unschönen Sturz bewahrt hatte...oder doch? Ich war darüber so verwirrt, dass diese Information offenbar nicht richtig in meinem Gehirn ankam. Die beiden Gläser lagen jedoch unbeschadet auf der Decke und die beiden Weinflaschen, ich weiß nicht genau wie er es gemacht hatte...hielt er in geschickt in ebenjener Hand mit der er mich nicht aufgefangen hatte. Er war mir in dem Moment so nahe, dass ich das unendliche blau seiner Iris sehen konnte, den dunklen Ring der sich geheimnisvoll glänzend darum bildete und ich sah auch das sichtlich amüsierte, leicht anzügliche Grinsen auf seinen Lippen. „Na also so stürmisch..und das schon beim ersten Treffen...na na das hätte ich dir gar nicht zugetraut...Frau.“ Flüsterte er mir dabei überraschend selbstsicher entgegen. Ich versuchte mich hastig aufzurappeln und das irre kribbelnde Gefühl, das ich unter meiner Handfläche spürte, die dummerweise noch immer auf seiner Brust lag schleunigst zu ignorieren und mir statt dessen irgend etwas geistreiches einfallen zu lassen, was ich ihm erwidern sollte. Aber irgendwie war mein Hirn auf einmal so leer? Und mein sonst so zielsicheres Scharfschützen Mundwerk mit Stummheit geschlagen. Oh man, der Kerl machte mich echt fertig. Ich konnte so nicht mehr als ein mattes...“ach was denkst du..willst du`s drauf ankommen lassen?“ Zu kontern, worauf sein Grinsen jedoch noch einen Tick breiter wurde und er mich mit einem mal mit einem seltsam raubtierhaften Blick fixierte, der mir einen eigenartigen Schauer über den Rücken jagte. Ein kurzes „lieber nicht“...war der beinahe zu erwartende Konter von ihm. Mit diesen Worten schob er mich kurzerhand wieder auf die Beine, worauf ich mich mit sichtlich zitternden Knien am Wohnzimmertisch niedersinken ließ. Oh man ich war kurz vor einem Herzinfarkt, warum hatte mich eigentlich niemand davor gewarnt, wie verflucht erotisch so kleine Männer sein können...hmmm? Dabei hatte ich ihn mir ja quasi noch nicht mal „schön“ gesoffen und war schon scharf auf den Kerl, wie das Karnickel auf den Rammler. Thorin schien mich und meine völlig verquere Gefühlswelt allerdings komplett zu ignorieren sondern balancierte geschickt beide Gläser auf den Tisch, worauf ich mich fragte, wie die jetzt so schnell in seinen Besitz über gewechselt waren, wo ich sie bis eben doch noch in Händen hielt. Hilfe mein Hirn hatte inzwischen schon überdeutliche Aussetzer...also wo das noch hinführen sollte, war mir echt schleierhaft. Plötzlich sagte er jedoch leise...“so und worauf wollen wir nun trinken?“ Ich sah ihn etwas verwirrt an. „Ach was brauchst du dafür extra einen Grund?“ Fragte ich ihn im Anschluss daran nicht eben intelligent. Doch er lächelte nur und hakte dann verhältnismäßig sanft nach. „Nun ja normalerweise ist es üblich zu trinken, wenn ein Anlass dazu besteht, zumindest ist das in meiner Welt so, aber wir können es ja zum Anlass nehmen, dass wir uns getroffen haben Ireth Ringêril.“ Der Blick mit dem er mich dabei ansah als er das sagte, fuhr mir direkt durch den Schädel ins Herz...spätestens ab dem Moment war ich ihm hoffnungslos verfallen. Ich hatte mich Hals über Kopf in den Zwerg verknallt und das bis über beide Ohren, die inzwischen übrigens ebenso rot glühten, wie das Signalmännchen an der Fußgängerampel. Thorin ignorierte das glücklicherweise und machte statt dessen etwas, was ich nun nicht unbedingt erwartet hätte, aber dann doch ganz galant fand. Er öffnete eine der Flaschen und schenkte uns beiden schließlich die Gläser mit der roten Götterflüssigkeit ein, die einen so herrlich davon schweben ließ...nun ja zumindest wenn man sie nicht im Unverstand genoss, den ansonsten verursache sie eher ein beschissenes Gefühl nach alten Socken im Mund und ein hämmern im Schädel, schlimmer als nach einem Motörhead Konzert. Also seufzte ich leise, versuchte alles weiterer zu ignorieren und nahm das Glas schließlich in die Hand. Wir sahen uns kurz an...stießen an und tranken jeder einen Schluck. Seine Mine hellte sich nahezu sofort auf, als er den ersten Schluck genommen hatte. „Hmm gar nicht schlecht, ich hatte angenommen der Wein in deiner Welt schmeckt nicht, aber er ist erstaunlich gut.“ Kam so in meine Richtung, wobei er die Flaschen auf dem Tisch mit völlig neuem Interesse begutachtete. Ich sah ihn derweil mit tödlichem Blick an. „Ijaahh...Thorin natürlich, wie kann etwas, was aus meiner Welt stammt schon von Wert für eure Hoheit sein, die dort doch sicher alles hat was das Herz begehrt und all das gewohnt ist was besser ist?“ Fuhr ich ihn so etwas provokant an, auch weil ich leicht sauer darüber war...dass er diesen Spruch eben an mich losgelassen hatte, der ja eigentlich ein Kompliment sein sollte, ich meine das war mir schon klar. Aber so ganz wollte es mir immer noch nicht hinunter, was zum Teufel der Kerl eigentlich von mir wollte, wenn bei ihm doch alles so toll war. Und dann fiel es mir ein...sie hatten keine Frauen...na ja oder jedenfalls ER. Das war es ja gewesen was er unmissverständlich am Anfang zu mir gesagt hatte. Es gab keine Zwergenfrauen dort...zumindest seiner Aussage nach. Das war der Grund weshalb er hier war...er suchte seine bessere Hälfte...oder wie man es auch immer nennen wollte. Ein Umstand der mich noch mehr verwirrte, eben weil dies alles andere als ein „normales“ Date war, hatte ich den Umstand, dass der Kerl es gleich richtig ernst meinen konnte bis dato eigentlich völlig ausgeblendet. Jetzt fiel es mir ein...und ich musste schlucken...holla hatte ich mir damit damit nicht vielleicht schon gleich meinen Partner fürs restliche Leben angelacht? WAS..DER? SO? NIE! Also das war eins was sicher war...wie sollte das gutgehen? Mir wurde heiß und kalt zugleich. Schleunigst versuchte ich den Gedanken daran weg zu wischen und mich statt dessen wieder zu ihm hinzusetzen. Thorin hatte mich die ganze Zeit über beobachtet und ahnte wohl was in meinem Kopf vor sich ging, denn er sagte nur ganz ruhig. „Dort ist gar nichts besser...nur anders Ireth...nur völlig anders.“ Diese Aussage zwang mich ihn anzusehen und ich war das erste Mal wirklich neugierig geworden, wie anders seine Welt wohl sein mochte, die sich von meiner eigenen doch so sehr unterschied..aber ich sagte es ihm nicht. Ich sah in diese unvergleichlich blauen Augen, aus denen keine Lüge sprach und wusste, dass zumindest ich für meinen Teil schon lange angekommen war...mir war nur nicht klar, wie wir beide diese immensen Unterschiede überbrücken sollten, die uns unweigerlich miteinander verbanden...zum Einen die völlig unpassenden Größenunterschiede zum Beispiel....dann das Alter, er war deutlich älter als ich in dem Sinne gesehen...und dann noch die Tatsache, in zwei völlig verschiedene Welten zu gehören. Ich wusste es nicht. Also schwieg ich. Thorin sah mich an und lächelte. „Was hast du?“ Fragte er mich leise. Ich schüttelte den Kopf und versuchte das Lächeln krampfhaft zu erwidern. „Nichts..ich habe eben nur über etwas nachgedacht das war alles....was ist willst du mir nicht nachschenken?“ Ich seufzte leise und hielt ihm erneut mein inzwischen schon deutlich geleertes Glas hin. So ging es eine Weile...wir sprachen nicht viel...ließen die Stille an uns vorbeiziehen und genossen es einfach nur die Ruhe zu spüren die, die Gemeinsamkeit zwischen uns ausstrahlte. Ich wollte gar nicht viel sprechen...ich wollte diesen Zauber einfach nur genießen, der sowieso nicht mehr lange anhalten würde. Irgendwann waren wir tatsächlich bei der zweiten Flasche angelangt und in meinem Kopf begann sich schon eben jenes schöne wattige Gefühl des Schwebens auszubreiten, auch meine Zunge gehorchte mir schon nicht mehr so ganz, sprich ich war deutlich angeheitert und nicht nur ich...auch bei ihm schien der Alkohol ebenfalls Wirkung zu zeigen...allerdings etwas deutlicher als bei mir. Nun vielleicht war der Wein aus meiner Welt ja stärker..aber das zufrieden selige Lächeln das sich da ganz plötzlich auf seinem sonst so strengen Gesicht ausbreitete war einfach zu niedlich. Er war deutlich entspannt..und auch seine Koordination war nicht mehr ganz so gut wie noch vor einer Stunde...unwillkürlich musste ich grinsen..."nun Herr Eichenschild wie wäre es denn mit etwas gedigener Hintergrundsmusik um sich zu entspannen?" Fragte ich ihn so ziemlich undurchdacht und ziemlich spontan. Sein Blick richtete sich unwillkürlich auf mich wobei sie seine dichten schwarzen Brauen abermals fragend hoben. "Ist das wieder so ein Hexenwerk wie der schwarze Kasten?" Fragte er mich im Anschluss daran rasch und sehr argwöhnisch. Ich musste prompt lachen. "NEIN...DAS ist mein Radio...ich zeigte auf das liebevoll original restaurierte 60er Jahre Radio aus Italien, das ich von meinem Dad bekommen hatte, der sich mit solchen Sachen auskannte. Ein Oldtimer in dem Sinne und eine Rarität obendrein. Aber ich mochte solchen alten Sachen schon immer. Thorins Blick hingegen wurde fraglich. Ich sah ihn streng an. "Nein du musst es nicht gleich mit deinem Bogen erschießen Zwerg, es wird dich schon nicht anfallen und auffressen..also was ist darf ich?" Er wirkte etwas verwirrt nickte dann aber doch deutlich sichtbar. Ich seufzte.."okay dann woll`n wir doch mal sehen"...stand sofort danach auf und lief zu meinem Kastenradio, legte den Schalter um und wartete bis die Röhre heiß wurde, denn erst dann gab es Töne von sich. Eine schöne altmodische Sache, wie ich fand. Indem schmetterte es aber allerdings auch schon los..“Mr. Lover..lover..lover come back to me“...oh na da hatte ich wohl zufällig den Oldie Sender erwischt...den mochte ich eigentlich...na ja oder zumindest in der Regel...das was da gerade lief allerdings weniger...uppsss..ausgerechnet...na das passte ja im Moment wie die Faust aufs Auge. Mit deutlich roten Ohren versuchte ich schnellstens einen anderen Sender zu finden, mit etwas weniger dramatisch in Herzensangelegenheiten, wobei mein Blick jedoch nicht von dem Zwerg wich der mich nur mit großen Augen beobachtete. Das Ding war ihm ganz offensichtlich nicht sehr geheuer...irgendwie wollten sich die Sender allerdings nicht so wirklich finden lassen. Ich drehte ihm irgenwann ohne es zu merken den Rücken zu und so noch eine geraume Zeit an den Sendern, bis ich endlich den Eindruck gewonnen hatte, das Richtige für uns gefunden zu haben. Plötzlich erklang eine Melodie wie ich sie noch nie gehört hatte. Es war eine schöne tiefe, glasklare Männerstimme...weich und volltönend...mit einer gewissen rauchigen erotischen Note im Stimmvolumen. Augenblicklich bekam ich Gänsehaut...sie sang von Dingen die ich noch nie gesehen und von Tönen, die ich noch nie zuvor vernommen hatte. Es rührte mich zu Tränen...hastig fuhr ich herum um ihn anzusehen und da wusste ich, dass ER es war der sang. Ich sah es in dem Augenblick als ich mich zu ihm umdrehte. Er hatte die Augen geschlossen versuchte sich an der instrumentalen Melodie die leise aus meinem Radio in die Stille sickerte entlangzuhangeln. Er war ein ausgesprochen guter Sänger....ich wusste ja das Zwerge musikalisch waren, aber dass sie singen konnten? Nun das war mir neu...aber auch ungemein faszinierend, wie zum Anderen ober peinlich. Also ich hatte ja schon viel von meinen Männern "geschenkt" bekommen aber ein persönliches Ständchen auch noch nie. Das war bestimmt mein aller erstes Mal. So saß ich nur sprachlos da und starrte ihn völlig perplex an. Irgendwann jedoch öffnete er die Augen wieder, ich bemerkte den leicht verklärten Blick, der in die Weite ging. Er war in dem Augenblick nicht wirklich hier bei mir...aber das dauerte nur einen Moment, dann verstummte er und sah mir etwas verlegen entgegen. Ich schenkte ihm ein sanftes Lächeln. "Das war sehr schön...ich wusste nicht was für eine schöne Singstimme du hast." Ich verstummte, merkte wie ich schluckte, ich war sichtlich verlegen. Er lachte... und entgegnete mir ganz spontan und entsprechend selbstsicher. "Ja aber auch nur unter meinesgleichen, in deiner Welt würde ich damit vermutlich keine Preis gewinnen...nun du wolltest doch etwas Musik, ich hab dir lediglich gezeigt was wir Zwerge uns darunter vorstellen Ireth.“ Soviel also dazu einem Zwerg ein gewisses Übermaß an Alkohol einzuflößen..dann mutieren sie einem mir nichts dir nichts ganz plötzlich schnurstrax zur Operndiva..oder besser zum Schnulzenkönig ala Heino. Sehr witzig fand ich das nicht...aber eine schöne Stimme hatte er wirklich das musste ich zugeben. Doch indem war es so schnell vorbei wie es kam. Er rappelte sich auf und das war es dann auch schon mit der spontanen Gesangseinlage. Thorin setzte sich auf und musste sich prompt etwas abstützen. Ich sah deutlich wie er leicht schwankte. „Oh..ich habe da wohl ein wenig zu viel des Guten erwischt Ireth. Ich bin müde...was...was hältst du davon wen wir jetzt schlafen gehen würden?“ Kam damit auf einmal unüberhörbar von seiner Seite aus. Ich sah ihn in etwa an wie das Kaninchen die Schlange...aber dann begriff ich erst, dass er nicht von mir gesprochen hatte sondern sich einfach nur lang machen wollte. Gut dafür hatte ich vollstes Verständnis. Immerhin war es ein langer und nicht eben ereignisloser Tag für uns beide gewesen. „Ja..ja klar natürlich kein Problem..wir sehen uns dann morgen früh..gute Nacht Thorin.“ Stammelte ich ihm so etwas verlegen entgegen. Er nickte nur mit diesem merkwürdig gemessenen so königlich wirkenden Kopfnicken und machte dann Anstalten sich auf seiner Lagerstätte niederzulassen. Also machte ich mich leise seufzend daran das Wohnzimmer zu verlassen, damit er schlafen konnte. Mein eigenes Zimmer lag ja wo anders. Im Hinausgehen dimmte ich das Licht herunter und drehte mich noch einmal kurz nach ihm um, um zu sehen ob auch alles in Ordnung war...dabei fing ich zufällig im Gegenlicht des jetzt dunklen Wohnzimmers auf, wie der von mir geliehene Bademantel von seinen kräftigen Schultern rutschte und mir einen kurzen und nahezu Schlaganfall trächtigen Blick auf seine stramme und muskulöse Kehrseite bot, bei der mir sein durchaus knackiger Hintern besonders ins Auge stach. Feuerwehr ...Rettungsdienst...Hilfe, ich war nahe dran, diesen Blick nicht zu überleben. Also ich wusste ja nicht was ER für den Rest der Nacht machen würde, aber mir war glasklar, dass ICH nach diesem ultrascharfen Anblick kein einziges Auge zubekommen würde... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)