Allein, zu zweit, zu dritt von MaryReilly (Johnlock) ================================================================================ Kapitel 1: Endlich zurück ------------------------- Titel: Allein, zu zweit, zu dritt … Autor: Mary Reilly Fandom: Sherlock Genre: Slash, Romantik, Fluff (manchmal! Nicht immer! Zu schnulzig mag ich nicht!!), Humor, H/C, Dirty-Talk (ab und an) Pairing: Sherlock x John (Johnlock) Spoiler: Spielt während der dritten Staffel. Disclaimer: Die Figuren gehören natürlich nicht mir, aber ich danke Sir Arthur Conan Doyle, dass er Sherlock und Watson ins Leben gerufen hat und BBC (Moffat/Gatiss) für die Umsetzung der modernen Version! Inhalt: John kehrt nach der Trennung von Mary zurück in die Baker Street. Er muss sich erst seinen Gefühlen für Sherlock stellen und dann einer ganz anderen Verantwortung …. (Johnlock) Kapitel 1 Es war kühl draußen und nieselte leicht, als Sherlock gerade aus dem Labor zurückkam. Er hatte Molly ein paar Augäpfel abspenstig machen können, die er gleich in seinem Kühlschrank verstauen wollte. Es war durchaus von Vorteil, dass sie romantische Gefühle für ihn hegte. John würde es vermutlich als unfair und schamlos bezeichnen, dass er diese Situation ausnutzte, aber das interessierte ihn momentan wenig. Allerdings, was ihn dafür umso brennender interessierte war, wie es John wohl ging. Immerhin hatte er erfahren, dass Mary auf ihn geschossen hatte und dass seine Frau nicht die Person war, in die John sich offensichtlich verliebt hatte. Ob er damit klar kommen würde? Seit diesem Vorfall waren jetzt 2 Monate vergangen. Sherlock war soweit wieder fit und Weihnachten stand vor der Tür. Mehr als einmal hatte er überlegt, John eine SMS zu schicken, doch er wollte ihm Zeit geben. Der Ältere musste selbst entscheiden, ob er seiner Frau verzeihen konnte oder nicht. Ob er wissen wollte, wer sie wirklich oder eben nicht. Mit schnellen Schritten lief er zu seiner Wohnung hoch, schloss auf und warf die Tür ins Schloss. Auf Mrs. Hudson hatte er keine Lust und hoffte, dass sie nicht gleich in der Tür stand. Zielstrebig ging er zum Kühlschrank, öffnete diesen und warf den Beutel mit Augäpfeln hinein. Störte schließlich keinen, denn John wohnte hier ja nicht mehr. Es war bitter für Sherlock gewesen nach seiner Rückkehr, als er festgestellt hatte, dass John gerade dabei war sich zu verloben. Bitterer, als es hätte sein sollen. Wieder hatte er feststellen müssen, dass er wohl doch, was seinen Körper anging, ein normales, menschliches Wesen war, das Gefühle besaß. Dennoch, er hatte sich zusammengerissen, sich für John gefreut, denn John schien glücklich zu sein und darüber freute auch er sich. Was hatte er auch erwartet? Dass John auf ihn wartete? 2 Jahre lang? Wo dieser dachte, er wäre tot … ja, irgendwie hatte er es gehofft, aber seine Hoffnung war nicht erfüllt worden. Sherlock musste zugeben, dass er in seiner manchmal doch kindlichen Naivität gedacht hatte, John hätte vielleicht die ein oder andere Affäre gehabt, aber nicht jemanden gefunden, der sein Leben bereicherte. Der Detektiv hatte seine Gefühle tief in sich begraben, bestimmt, dass es ohnehin so besser wäre und begonnen sich für John zu freuen. Er hatte ihm einen Walzer zur Hochzeit geschrieben und sich mehr als geehrt gefühlt, als John ihm angeboten hatte Trauzeuge zu werden. Sogar eine Rede hatte er verfasst und die war, für seine Verhältnisse, wirklich nicht schlecht gewesen, sah man mal davon ab, dass er in selbigem Rahmen auch noch gerade einen Fall gelöst hatte. Trotz allem, war er nicht bis zum Ende geblieben. Obwohl er glaubte sich ganz gut im Griff zu haben, war er gegangen, denn der Anblick von John und Mary hatte ihn geschmerzt. Mittlerweile erkannte er auch, dass Mycroft Recht hatte, Gefühle brachten nur Nachteile. Liebe tat weh! Zumindest, wenn man dabei zusehen musste, wie der Mensch dem man diese Gefühle entgegenbrachte, diese nicht erwiderte. Er hatte diese Gefühle wieder niedergekämpft und eingesperrt, doch dann … hatte Mary gezeigt, wer sie wirklich war. John war aus allen Wolken gefallen und auch Sherlock war überrascht und schockiert gewesen. Dass etwas nicht ganz koscher war, hatte er immer bemerkt, aber er hatte es nirgends festmachen können. Umso erstaunter war er gewesen, als er plötzlich ihr gegenüber gestanden hatte, in Magnussens Büro. Er selbst hatte es nicht fassen können, hatte geglaubt, er hätte ein ganz gutes Verhältnis zu ihr und sie würde nicht schießen, doch … auch wenn sie ihn nicht hatte töten wollen, sie hatte geschossen. Hatte in Kauf genommen, dass der Rettungswagen nicht rechtzeitig kam und er vielleicht doch starb. Zum Glück war das nicht eingetroffen und es war wirklich knapp gewesen, nur der Gedanke an John hatte ihn letztendlich kämpfen lassen! Das Vibrieren seines Handys holte ihn aus seinen Gedanken und er stellte fest, dass er immer noch vor dem geöffneten Kühlschrank stand. Seufzend schlug er ihn zu und befreite sich von seinem Mantel und seinem Schal, danach griff er in seine Hosentasche und beförderte sein Mobiltelefon ans Tageslicht. Eine Nachricht von John. Seit 2 Monaten, das erste Lebenszeichen seines Freundes. Er schluckte hart und war sich nicht sicher, ob er diese überhaupt öffnen sollte. Doch seine Neugierde siegte über seine Angst. -Können wir reden? JW- Sherlock strich sich etwas nervös durch sein Haar, ging zum Fenster und warf einen Blick hinaus. -Es ist wichtig, bitte. JW- Eine zweite SMS. Offenbar war John gerade sehr ungeduldig. -Du weißt, wo du mich findest. SH- Tippte er zurück und legte sein Handy neben seinem Sessel auf den Tisch. Johns Sessel stand wieder an seinem üblichen Platz. Er hatte ihn schon vor Monaten zurückgestellt, noch an dem Tag, als er aus dem Krankenhaus geflohen war und Mary hatte zur Rede stellen wollen. Es dauerte keine halbe Stunde, bis er Schritte auf der Treppe vernahm und Sherlock versuchte ruhig zu bleiben. Er war schon etwas nervös, wenn er ehrlich war. Er hatte John seit zwei Monaten weder gesprochen, noch ihn gesehen. Als besagter dann endlich das Wohnzimmer betrat, weiteten sich Sherlocks Augen. John sah nicht gut aus. Augenringe, zeugten von einigen schlaflosen Nächten und er hatte sicherlich ein paar Pfund abgenommen, denn sein Gesicht wirkte schmaler, blass und ausgelaugt. Dennoch gefasst und so, als ober eine Entscheidung getroffen hätte. „Hey ...“, meinte der Ältere heiser und stand etwas verloren im Türrahmen. „Hey“, antwortete Sherlock ebenso einsilbig und nickte auf den Sessel, der seinem gegenüberstand. Doch John verharrte noch einen Augenblick. Unschlüssig, ob er sich setzten sollte oder durfte. „Ich habe den nicht unter größten, körperlichen Anstrengungen da wieder hingestellt, damit du ihn nur anstarrst. Setz dich“, kam Sherlock ihm zur Hilfe und der Arzt seufzte tief. „Sherlock ...“, begann er dann und nahm auf dem Sessel Platz. Er zog seine Handschuhe aus und begann diese dann anzustarren. „Schon gut, John, du musst dich nicht entschuldigen.“ „Woher ...“ „Ich kenne dich. Du musst dich nicht entschuldigen, weil du dich so lange nicht gemeldet hast, weil du sicher einiges ins Reine bringen musstest. Oder weil deine Frau auf mich geschossen hat.“ „Und wenn ich es möchte?“, hakte er leise nach. „Einfach, weil ich von dir hören will, dass du mir verzeihst.“ „Aber es gibt nichts, das ich dir verzeihen müsste“, stellte Sherlock direkt klar. „Doch, Sherlock! Doch … ich … nach allem was geschehen ist, habe ich mich 2 Monate nicht gemeldet und … du hättest es verdient.“ John fühlte sich nicht wohl in seiner Haut und rieb sich fahrig die Augen. Schweigen trat ein und Sherlock atmete tief durch. „Du hast dich selbst in den letzten Wochen genug bestraft, das kann ich dir ansehen, John. Warum sollte ich daran interessiert sein, dass du hier zu Kreuze kriechst. Sag mir lieber, wie es weiter gehen soll. Zwischen dir und Mary und … zwischen uns“, bat Sherlock ruhig, auch wenn er es nicht war. John nickte nur atmete tief durch. „Ich hab es versucht. Ich hab‘s wirklich versucht, ihr das ganze zu verzeihen, weiter zu machen … immerhin scheinst du ihr nicht mal böse zu sein.“ John begann damit, sich seiner Jacke zu entledigen und lehnte sich dann im Sessel zurück. „Stimmt, ich bin ihr nicht böse. Sie hatte ihre Gründe!“ „Kein Grund der Welt rechtfertigt, dass sie einfach auf dich schießt!“, bestimmte John ernst und wirkte wütend über diese Aussage. Sherlock verzog fragend das Gesicht und verstand nicht, wieso John jetzt so wütend wurde. „Wie kannst du so was sagen? Du hättest sterben können, egal ob sie den Notruf abgesetzt hat oder nicht! Und diese Aktion, einfach aus dem Krankenhaus abzuhauen ...“ John warf aufgebracht seine Hände in die Luft und stand auf. Er lief ein paar Schritte in den Raum hinein und versuchte seine Gefühle wieder unter Kontrolle zu bringen. „Es ging ja nicht schief.“ „Glücklicherweise nicht! Ich hätte es auf keinen Fall durchgestanden, dich wieder zu verlieren. Verstehst du das nicht? Ich habe während der Zeit, in der du weg warst, gelitten. So sehr, dass ich manchmal das Gefühl hatte, es selbst nicht mehr zu ertragen und sie wusste das!! Nicht nur, was sie dir damit antat … auch, was sie mir damit antat!! Trotzdem hat sie geschossen, um sich zu schützen! Nicht mal du hättest so etwas Egoistisches getan und du tust vieles, wenn es der Sache dient!“ John atmete tief durch, lief ein paar Schritte durchs Zimmer und strich sich kurz mit einer Hand durchs Gesicht. „Ich konnte damit nicht umgehen. Ich hab es versucht, ich konnte nicht. Sie muss es bemerkt haben“, seufzte John leise. „Vermutlich, sie ist nicht dumm.“ „Nein, das ist sie nicht. Sie ist weg, Sherlock. Als ich heute Morgen aufstand, war sie weg. Einige ihrer Kleidungsstücke sind verschwunden. Sie hat mir diese Entscheidung abgenommen. In der Küche lag ein Zettel, auf dem sie sich kurz und schmerzlos verabschiedet hat.“ Stille trat ein. Sherlock beobachtete seinen Freund nur stumm, überlegte was zu sagen jetzt wohl am angebrachtesten war. „Und weißt du was, ich bin …“ John brach ab, denn er fand, dass er eigentlich nicht so empfinden sollte, es aber trotzdem tat. „Erleichtert?“ Half Sherlock aus. „Ja, schon.“ „Was ist mit dem Kind?“, wollte der Jüngere leise wissen. „Ich weiß es nicht ...“ „Ich könnte sie aufspüren und ...“ „Nein! Auf keinen Fall. Ich möchte das nicht.“ „Aber ...“ „Nein, Sherlock! Sie ist gegangen und ich bin froh darüber. Ich weiß, ich sollte nicht so erleichtert sein, aber ich bin es. Ich hab sie nicht mehr ertragen“, seufzte John leise. „Sie war … so perfekt für mich und trotzdem … nein, ich möchte es nicht. Ich war so enttäuscht von ihr in den letzten Wochen, dass ich es nicht geschafft habe ihr zu verzeihen. Ich kann es nicht. Nicht nachdem was sie uns angetan hat. Wie schon gesagt, sie hat nicht nur auf dich geschossen … sie hat mich damit auch verletzt.“ „Mehr als mich vermutlich“, murmelte Sherlock, so leise, dass sein Freund es nicht hören konnte. „Was ist mit dem Kind?“, hakte er stattdessen noch einmal nach, denn er kannte John und wusste, dass es diesem wichtig war. „Ich werde sie wohl nie kennen lernen.“ „Sie?“ „Ein Mädchen … es sollte ein Mädchen werden.“ John schluckte seine aufkommenden Tränen hinunter und Sherlock zögerte einen Moment, stand dann aber doch auf und näherte sich John. Er zog den Älteren in eine Umarmung und hielt ihn einfach nur fest. Dieser schien überrascht zu sein, ließ es dann aber zu. Normalerweise beschränkte sich Sherlock eher auf einen Händedruck, statt solcher körperlicher Nähe, aber John brauchte das jetzt. Er brauchte die Nähe zu seinem Freund und sie tat ihm gut. Sie ließ ihn etwas ruhiger werden. Er schloss die Augen und lehnte seinen Kopf gegen die Schulter des Jüngeren. „Warum tust du das hier …?“, wollte er leise wissen. „Gerade du … wo du doch ...“ „Es erschien in Anbetracht der Lage als logisch. Du fühlst dich nicht gut und ich weiß, dass dir solche Gesten viel bedeuten, also dachte ich … es ist angebracht. Nach allem was hinter uns liegt ...“ „Danke Sherlock“, flüsterte John leise. Sie standen eine ganze Weile einfach nur so da, bis John sich löste. Er war sich sicher, Sherlock wäre noch ewig so stehen geblieben und für diesen Gefallen war John ihm dankbar. „Deine Sachen stehen unten, nehme ich an“, kam es dann von Sherlock. „Ähm … also … ja … woher …?“ „Du würdest es keine Sekunde länger in der Wohnung aushalten, die du dir mit ihr geteilt hast. Dein Zimmer ist noch nicht vergeben, also schlage ich vor, du holst sie hoch“, bestimmte Sherlock und ließ sich wieder in seinen Sessel fallen. „Okay. Danke.“ „Deinen Dank könntest du damit zum Ausdruck bringen, dass du dann gleich danach einkaufen gehst? Der Kühlschrank ist leer. Nun ja, nicht ganz ...“ John seufzte ergeben. „Welche Körperteile sind es dieses Mal?“, hakte er nach, um sich schon mal vorzubereiten, was ihn gleich erwartete, wenn er die Tür öffnete. „Augäpfel … ich weiß noch nicht wofür ich sie brauche, aber es ist immer gut welche im Haus zu haben!“, bestimmte Sherlock und nahm erfreut wahr, dass Johns Mundwinkel zuckten. Es schien alles wieder beim alten zu sein … nun ja, fast alles, denn Sherlock war sich sicher, dass ihn seine Gefühle und sein Körper in den nächsten Tagen auf eine harte Probe stellen würden. tbc Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)