Zum Inhalt der Seite

Unbekannte Fremde

[Hinata-center | Sasuke x Hinata]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Herzlich willkommen zum 19. Kapitel von Unbekannte Fremde. Vielen Dank für Einhundertunddrei Favoriteneinträge! Meine Geschichte geht zwar langsam dem Ende zu, aber dennoch besteht noch so reges Interesse an ihr. Ein spezieller Dank gilt SasuHina-4ever für ihre lieben Worte zum letzten Kapitel.
Es tut mir leid, dass letzten Monat aus Krankheitsgründen kein Kapitel kam. Dafür verschiebt sich aber auch das Ende der Geschichte um einen Monat und wir haben noch etwas länger von ihr. Genau so funktioniert es doch, oder? Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Kapitel 19 ◊ Bedingungen, die keiner ausspricht


 

Kapitel 19 ◊ Bedingungen, die keiner ausspricht

 

 

Der Flughafen war kein besonders schöner Ort. Er war modern und sauber. Geordnet und übersichtlich. Es gab kaum eine Möglichkeit sich hier zu verirren, außer man war wirklich sehr, sehr nervös und angespannt wegen seines Fluges. Für Hinata war es jedoch etwas anderes, das diesen Flughafen zu keinem schönen Ort machte: Hier plagten sie die Erinnerungen an die erste und bisher einzige Ohrfeige die sie in ihrem Leben bekommen hatte. Nie hätte sie gedacht, das sie dieses Erlebnis so traumatisieren würde. Seit dem sie hier angekommen waren, sah sie sich immer wieder in dem Warteraum mit ihrem Vater stehen. Sie spürte den Schlag auf ihrer Haut, hörte diesen undefinierbaren Laut und der Schmerz durchzog ihren Körper. Bei dem ersten eingebildeten Mal war sie zusammengezuckt und sie hatte unwillkürlich angefangen zu weinen. Sasuke hatte es gleich bemerkt, sie in den Arm genommen, sie getröstet, bis sie sich hatte beruhigen können.

»Wieder?«, fragte Sasuke besorgt und nahm ihre Hand. Er konnte das leichte Zittern seiner Freundin spüren.

Hinata nickte. »Die ganze Zeit. Immer und immer wieder«, gestand sie leise murmelnd. »Ich gebe mir Mühe, dir nicht zur Last zu fallen.«

»Das tust du doch nicht.«

»A-aber-«, setzte sie an, den Tränen erneut nahe, doch Sasuke unterbrach sie: »Bringen wir es hinter uns, damit wir wieder nach Hause fahren können.«

Das was sie „hinter sich“ bringen wollten, war kein Flug, sondern ein Treffen mit Hyuuga Neji, der im Namen des Hyuuga Clan kam um Hinata zu sprechen. Da es außer Frage stand, dass ihr Vater ihn schickte um sie nach Aomori zu holen, war sie selbst angespannt und Sasuke äußerst wütend.

Hinata hatte Nejis Brief bei sich. Er wollte mit ihr reden. Ob ihr Vater dabei war? Dieses Mal würde sie ihm zumindest nicht alleine ausgeliefert sein, wenn es wirklich so sein sollte. Sie hatte ihren Plan für dieses Treffen fest vor Augen: Neji anhören und ihm sagen, dass sie die Traditionen des Hyuuga Clans respektiert, aber ihnen nicht folge leisten kann und ihm die Brosche zurückgeben. In ihren Vorstellungen akzeptierte ihr Cousin immer ihre Entscheidung, aber ob er das auch in Wirklichkeit tun würde, musste sie abwarten.

Sasuke war durch und durch gegen Neji gestellt. Er traute ihm keinen Schritt weit über den Weg und war regelrecht auf Krawall gebürstet. Sobald Neji nur ein falsches Wort sagen würde, würde dieser ruhige Mensch regelrecht platzen und all seiner Wut und seiner Anspannung Luft machen. Ganz bestimmt. Auch wenn Sasuke nicht der Typ dazu war.

»Egal was kommt«, fing Sasuke an und riss Hinata aus ihren Gedanken. »Keiner wird dich zu etwas zwingen können, dass nicht willst.«

Sie lächelte, denn die Wörter ihres Freundes taten ihr so gut. Sie machten ihr Mut und gaben ihr den Halt, den sie brauchte. Hinata lehne sich an seine Schulter und schloss die Augen. In ihrem Kopf formten sich so viele Worte, doch sie sprach sie nicht aus. Sie musste es auch nicht. Sie wussten, was sie füreinander empfanden.

Eine mechanische, englische Stimme ertönte aus den Lautsprechern und die beiden horchten auf. Die Frauenstimme kündigte einen Flug an, der dabei war zu landen. Hinatas Herz pochte laut auf, als die Zahlen der Flugbezeichnung aufgesagt wurde.

»Das könnte er sein«, murmelte sie vor sich hin und als die Stimme den Startflughafen ansagte, setzte ihr Herzschlag kurz aus. Das war er. »Er ist hier«, murmelte sie und vergrub ihr Gesicht an Sasukes Brust. »Er ist da«, sagte sie und noch einmal: »Er ist da.«

Sasuke legte seine Hand auf ihren Kopf und streichelte ihr beruhigend über das Haar.

»Ich habe Angst«, murmelte Sie und kniff die Augen zu. »Ich habe Angst.«

»Schon gut«, flüsterte er und schob sie sanft von sich. Sasuke ging leicht in die Hocke um mit ihr auf der selben Augenhöhe zu sein. »Egal was kommt, egal was passiert, ich bin bei dir. Du musst da nicht alleine durch. Ich passe auf dich auf.«

Hinata formte langsam ein Lächeln. Sasukes Worte halfen ihr tatsächlich. Sie gaben ihr die Wärme wieder und nahmen ihr einen Teil ihrer Angst. Nicht ganz, aber es reichte ihr um nicht in Tränen auszubrechen.

Seit dem Abend, an dem sie sich von ihrem Vater im Streit getrennt hatte, fürchtete sie sich vor dem Zusammentreffen mit ihrer Familie. Auch vor Nejis Brief hatte sie es getan und dann wurde es Realität.

»Was ist wenn mein Vater dabei ist?«

Sasuke schloss die Augen und schüttelte den Kopf. »Denk daran, keiner kann dich zwingen.«

Hinata kniff die Augen zu, denn ihre Einbildung hatte ihr ihren wütenden Vater vorgespielt. Ihr Atem ging schwer und ihr Herz schlug so schnell, wie ein panischer Vogel in seinem Käfig der einer Katze nicht entkommen konnte.

»Hey, hey«, hörte sie Sasukes beruhigende Stimme. »Hinata. Hinata.«

Sie schüttelte fast schon panisch den Kopf.

»Es ist alles gut.«

»A-aber … Ich … M-mein Vater ...«

»Es ist alles gut.«

Langsam öffnete sie wieder die Augen und spürte Tränen in ihr aufkommen. »Er wird mich nicht gehen lassen. Er wird es nicht ...«

»Dein Cousin hat nichts von deinem Vater geschrieben, oder nicht?«

»Nein«, antwortete Hinata. Diese Unterhaltung kam ihr so bekannt vor, aber sie konnte sich nicht daran erinnern. Alles in ihrem Kopf war verschwommen und nichts als ihre Angst und Sasuke war deutlich erkennbar.

»Hat dein Cousin dich jemals belogen?«

»Nein. Noch nie.«

»Er will vermitteln, oder?«

»Ja.«

»Würde dein Vater das wollen?«

»Nein.« Hinata kam sich wie ein kleines Kind vor, das beim verbotenen Spielen im Haus eine teure Vase umgeworfen und damit kaputt gemacht hatte.

»Er würde dich direkt mitnehmen wollen, ohne eine Vermittlung, habe ich recht?«

Sie nickte lediglich. Hinata war nicht in der Lage das „Ja“ auszusprechen.

»Dein Cousin wird ihn nicht mitbringen, wenn er wirklich vermitteln und dich dazu überreden möchte freiwillig mit ihm zu kommen. Ich befürchte, dass mit deinem Vater nicht zu reden ist.«

»Ja.«

Sasuke seufzte. »Er wird alleine kommen und wenn nicht, werden wir einfach gehen. Vergiss nicht, das du nicht alleine bist.«

Hinata nickte. »Vielen Dank.«

»Dafür doch nicht.«

»Doch. Schließlich ist es nicht selbstverständlich, sich in so einer anstrengenden Familiengeschichte einzumischen.«

Sasuke zucke mit den Schultern. »Irgendwie bin ich ja auch daran Schuld.«

»Nein!«, sagte Hinata sofort und sah ihren Freund geschockt an. »Du bist auf keinen Fall daran Schuld. Ich allein, schließlich bin ich nach Tokio gezogen, gegen den Willen meines Vaters.«

»Du erinnerst dich an das Treffen mit meinem Vater? Als er einfach mich und nicht meinen Bruder mitgebracht hat?«

Hinata nickte zustimmend. »Natürlich.«

»Ich war nicht der Auslöser für den Streit, aber gewiss hat mein Vater das Feuer angefacht.«

Erneut nickte sie lediglich.

»Du siehst, ich bin auch daran Schuldig und sicherlich wird es deinem Cousin nicht gefallen, dass ich dabei bin.«

»Damit wird er leben müssen«, sagte sie und klang ungewohnt mürrisch. »Du bist … mein Freund. Natürlich bist du bei mir.«

Sasuke Lächelte. Mit jedem weiteren Wort wurde Hinata schüchterner. »Natürlich«, sagte er und strich ihr über wie Wange. Ihre Augen trafen sich und ihre Augen fingen an zu leuchten, als wäre all die Angst und Trauer aus ihr gewichen und er konnte nicht anders, als sie zu küssen. Er legte sanft beide Hände an ihre Wangen und legte ihre Arme um seinen Körper. Das sie sich hier in aller Öffentlichkeit eines Flughafens befanden, schien ihnen vollkommen egal zu sein. Lediglich ein Gedanke brachte die beiden dazu, ich voneinander zu lösen. Zunächst schwiegen sie und sagen den jeweils anderen nur in die Augen, doch dann unterbrach Sasuke die Stille zwischen Ihnen: »Wir sollten zum Treffpunkt gehen. Nicht das er vor uns da ankommt. Das würde kein gutes Bild abgeben.«

Hinata nickte. »Das stimmt«, sagte sie lediglich und entließ Sasuke aus ihrer Umarmung. Dabei hatte es sich so gut angefühlt. Sie hätte alles um sich herum vergessen und ausblenden können. All ihre Sorgen und Neji.

Sasuke nahm ihre Hand und ging los, nicht ohne ihr noch ein kurzes Lächeln zu schenken, ehe seine Gesichtsmimik all seine Emotionen verlor und fast schon teilnahmslos wirkte. Sie hatte sich mit ihrem Cousin am Ausgang verabredet, kurz nachdem die Ankommenden Passagiere ihr Gepäck zurück bekamen und sich auf den Weg machten den Flughafen zu verlassen. Noch heute fehlte ihr das richtige Wort dafür, aber Neji hatte ihr versichert, dass er verstanden hatte was sie meinte.

Es waren bereits unzählig viele Menschen dort, die auf jemanden warteten. Weit vorne standen Kinder und Erwachsene die das Ankommen des erwarteten Fluggastes nicht abwarten konnten. Sie riefen und hielten Fahnen in die Höhe, die ihrer Freude eine bunte Ausdruckskraft verliehen. Dahinter standen Eltern, die auf ihre drängelnden Kinder aufpassten, oder Leute, die zwar aufgeregt und in Freudiger Erwartung zu sein schienen, aber kontrolliert und ruhig waren. Ganz hinten standen beauftragte. Firmenangehörige, die in Vertretung erschienen waren, oder Taxifahrer, für die dies nicht mehr als ein nüchterner Job war und die sich mit Abstand von der lauten Traube fern hielten. Hier standen auch Sasuke und Hinata. Es handelte sich zwar bei Hinata um ein Familienmitglied und sie war gewiss aufgeregt und freute sich im Inneren ihres Herzens, aber die Angst zerfraß sie innerlich. Außerdem würde sich eine Hyuuga niemals vorne zwischen all den Menschen drängen. Sie besaßen keinen Anstand und das war es, was sie von den Hyuugas unterschied: Anstand und Manieren. Die Achtung vor sich selbst. Auch wenn Hinata nie darüber sprach, hatte sie vieles von ihrem Vater verinnerlicht.

Plötzlich wurde es noch lauter, auch wenn weder Sasuke noch Hinata erwartet hätte, dass es möglich sein würde. Die Passagiere kamen aus dem, durch Scheibenwände, abgegrenzten Bereich mit ihrem Gepäck und begaben sich in die Umarmungen ihrer Liebsten und Familien. Man konnte Menschen weinen und lachen hören, rufen und schreien, jubeln, schluchzen, während sie ganz hinten nüchtern standen, als würden sie das alles nur beobachten, weil sie nicht dazu gehörten. So war es ja auch. Sie wurden nur rein zufällig Zeuge von solch emotionalen Momenten.

In dem ganzen Gewusel, konnte Hinata kaum etwas erkennen. Es war ihr ein Rätsel, wie sich die Familienmitglieder ausmachen und in die Arme schließen konnten.

»Und?«, fragte Sasuke neben ihr.

»Ich sehe ihn nicht.«

»Vielleicht ist er noch nicht durch. Es sind noch nicht alle raus.«

»Ja.«

Sie versuchte sich zu gedulden und ihr aufgeregtes Herz zu beruhigen. Neji war hier, das wusste sie, aber warum konnte sie ihn nicht sehen?

»Er wird darauf warten, dass die Traube sich auflöst und er zu uns heraus kommen kann, ohne sich durch die Menschenmenge drängen zu müssen.«

Hinata nickte Sasuke zustimmen zu. Konnte er ihre Gedanken lesen? Oder war sie nur mal wieder ein offenes Buch für ihn, mit all ihren Emotionen?

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis sich die Menschen in ihrer Wiedersehensfreude langsam auflöste um wo anders ungestört weiter zu reden und sich zu freuen und auch die letzten heraustraten. Neji war tatsächlich der letzte, der herauskam. Er schob seinen Koffer neben sich her und wirkte so, als würde er nicht dazu gehören und den ganzen Trubel missbilligen. Er blieb im Ausgang stehen und sah sich das sich auflösende Geschehen an, so ganz als würde er über all den drüber stehen. Eine fest verankerte Eigenschaft der Hyuugas: Der Hyuuga-Clan steht über alles drüber. Auch wenn es vielleicht mehr eine Einstellung war.

»Das ist er.«, murmelte Hinata und wich unwillkürlich ein paar Schritte zurück und versteckte sich so unbeabsichtigt hinter Sasuke. Sie konnte Neji nicht sehen und er wahrscheinlich sie auch nicht. Das dies etwas kontraproduktiv war, war ihr vollkommen klar, aber ihre Beine wollten sich nicht mehr bewegen. Hinata hielt sich am Rücken seiner Jacke fest und vergrub ihr Gesicht in dem Stoff. So blieben sie stehen, bis sie die letzten waren die noch dort standen. Sasuke und Neji sahen sich an. Sich dem bewusst, wer sie waren, doch Hinata regte sich nicht. Sie zitterte und versuchte einen klaren, Mut machenden Gedanken zu fassen. Ihr war klar, dass sie so nicht weiter kommen würde. Also musste sie versuchen ihren Mut wieder zu finden und Neji zu begrüßen. Sie atmete einmal tief ein und wieder aus und dann trat sie von Sasuke zurück und neben ihn. Sie hielt sich die Hände und nestelte an ihr Fingern herum, während sie es vermied, Neji in die Augen zu sehen. Dabei wusste sie, dass es nichts brachte, wenn sie nur da stand und schwieg würden sie keinen Schritt weiter kommen. Aber sie brachte einfach nicht den Mut auf.

»Hinata-sama«, hörte sie Neji sagen. Er war auf sie zugegangen, während Hinata nur da gestanden und den Boden begutachtet hatte. Die Fliesen waren dunkel, mit verschiedenfarbigen Flecken, die aussahen als würde die Platte aus mehreren unterschiedlichen Steinchen bestehen.

»Neji-Niisan«, antwortete Hinata zögerlich und sah ihren Cousin an. Sein Blick war beinahe Feindselig auf Sasuke gerichtet und dieser erwiderte den Blick ebenso.

»Ich ähm … Wie war dein Flug?«, fragte sie in der Hoffnung, dass sich die Situation beruhigen ließ. Jedoch reagierte Neji nicht auf ihre Frage. »Wo wirst du übernachten? Wann fliegst du wieder nach Hause?«

Doch auch darauf reagierte ihr Cousin nicht. Er starrte nur weiterhin Sasuke an. Dieser stand hinter Hinata, eine Abweisende Körperhaltung mit vor der Brust verschränkten Armen. Neji, der nur wenige cm größer war als Sasuke, war ebenfalls abweisend gegenüber Hinatas Freund.

»Das hier ist Uchiha Sasuke, mein … Freund«, erklärte sie. »Sasuke-kun, das ist Hyuuga Neji, mein Cousin, er hat sich … seit ich denken kann … um mich gekümmert. Neji-Niisan ist wie ein großer Bruder für mich.«

Hinata beobachtete das ganze und wurde innerlich nervös, weil nichts funktioniert hatte. Sie wusste nicht mehr was sie noch tun sollte und diese Situation nahm ihr, ihren wenigen Mut, den sie aufgebracht hatte.

»Wir sollten uns einen Ort suchen an dem wir uns ruhig unterhalten können. Dies ist gewiss nicht die passende Möglichkeit.«

Es war Sasuke, der ihr half aus der Situation heraus zu kommen. Darauf reagierte auch Neji, schließlich schien es so, als würde er mit Sasuke einen stummen Kampf austragen.

»Von mir aus«, stimmte Neji zu. »Ich habe noch etwas geschäftliches zu erledigen. Ich habe nicht viel Zeit und werde nicht lange in Tokio bleiben.«

»Oh«, reagierte Hinata. »Verstehe.«

»Ich schlage ein Restaurant in der Nähe vor«, sagte Sasuke nüchtern. Seine Stimme war kühl und hatte kaum etwas einladendes an sich. Sie war ganz anders als wenn er mit Hinata oder Sakura und Naruto sprach.

»Gute Idee«, stimmte Neji ebenso nüchtern vor, dann setzte er sich in Bewegung und ging an den beiden vorbei, ohne auf Sasuke und Hinata zu warten. Die beiden blieben einen Augenblick stehen und tauschten Blicke miteinander aus.

»Ich mag deinen Cousin nicht«, murrte Sasuke leise und Hinata erwiderte: »Ich befürchte er dich auch nicht.«

»Bringen wir das einfach hinter uns. Das sollte ja nicht lange dauern.«

 

・ ・ ・ ❈ ・ ・ ・

 

Sie hatten sich in einem Sushi Restaurant nieder gelassen, dass Neji zu erst nicht zugesagt hatte, dem er dann jedoch doch zugestimmt hatte. Wahrscheinlich um es schnell hinter sich bringen zu können. Neji saß alleine gegenüber von Sasuke und Hinata und während sich jeder nur eine Kleinigkeit bestellt hatte, hatte Hinata erneut versucht eine Unterhaltung zwischen ihnen dreien in gang zu bringen, doch die Situation zwischen Sasuke und Neji war so eisig, so dass sie keine Chance hatte und das obwohl sich die beiden gar nicht kannten.

»Gut«, sagte Neji und legte seine Essstäbchen beiseite. »Besprechen wir das wichtige.«

Hinata schluckte. Nachdem sie versucht hatte eine angenehme Unterhaltung in Gange zu bringen und die beiden miteinander bekannt zu machen, waren Nejis Worte so abweisend und kühl. Sie nahmen ihr all ihre Hoffnungen auf eine versöhnliche Aussprache.

»Das Wichtige«, wiederholte sie.

»Ja, ich bin hier um Euch etwas auszurichten. Ein Angebot«, erklärte er und sah dabei zu Sasuke. »Jedoch befürchte ich, dass seine Anwesenheit bedeutete, dass unsere Verhandlung stark eingeschränkt werden.«

»Was soll das bedeuten?«, wollte Sasuke wissen.

Hinata senkte den Kopf unsicher und spürte wie ihr Freund unter dem Tisch ihre Hand in die seine nahm. Es gab ihr Mut und Sicherheit.

»Hiashi-sama erlaubt Euer Leben hier in Tokio unter einer Bedingung.«

»Welcher Bedingung?«

»Dies geht nur Hinata-sama und Ihre Familie etwas an.«

»Oh, ich denke es geht mich sehr wohl auch etwas an.«

Neji wollte etwas erwidern, das sah sie ihrem Cousin an und weil sie befürchtete, das es in einem schreckliche Streit enden würde, ging Hinata dazwischen: »Ich bitte dich darum, dass du Sasuke in meinem Leben akzeptierst. Ihn betrifft diese Bedingung genauso wie mich.«

Ihr Cousin gab einen missbilligen Laut von sich, schien es jedoch zu akzeptieren. Er versuchte es zumindest. »Gut«, sagte Neji. »Wie gesagt, Euer Vater lässt Euch gewähren und in Tokio bleiben. Hiashi-Sama wird Eure Schwester Hanabi-Sama als seine alleinige Erbin einsetzen, dafür aber müsst Ihr der Bedingung zustimmen.«

»Was hat Hanabi mit mir zu tun?«

Neji schüttelte den Kopf. »Euer Vater lässt Euch ausrichten, dass Eure Schwester als Erbin des Hyuuga-Clans besser geeignet ist. Dieser Punkt wird also als einziger nicht von Eurer Entscheidung beeinflusst.«

»Und was dann? Ich habe ihm bereits gesagt, das ich hier meinen Traum verfolgen werde.« Hinata musste feststellen, dass ihre Stimme bei weitem nicht so fest klang, wie sie es sich gewünscht hatte. Aber die Frage war berechtigt. Hinata würde nicht zurück nach Aomori gehen, egal was ihr Vater von ihr verlangen würde.

»Sprich schon. Was sind diese „Bedingungen“ von denen du gesprochen hast?«, verlangte Sasuke von ihm.

Neji strafte ihn mit einem wütendem Blick.

»Ich würde es auch gerne wissen.«

Der Besucher sah zu Hinata und nickte zustimmend. »Euer Vater verlangt im Gegenzug unsere Vermählung.«

Es war ein Schock und sie ließ wie von einem Stromschlag getroffen Sasukes Hand los. »Unsere … Vermählung?«

Neji nickte. »Deswegen bin ich hier. Ich werde hier her ziehen um ein Auge auf Euch haben zu können. Ich werde von Tokio aus arbeiten und meinen Aufgaben Euren Vater und unserer Ehe entsprechend gerecht werden.«

»Tze«, gab Sasuke nur belustigt von sich.

»Was soll daran so lustig sein?«

»Das keiner von euch auch nur einen Gedanken daran verschwendet was Hinata will. Was ihre Träume und Wünsche sind.«

»Hinata-sama will das Wohl ihrer Familie und nach diesem handelt sie. Zugegeben ist sie ein wenig verirrt, aber ich bin mir sicher, dass sie den richtigen Weg wieder finden wird.«

»Verirrt«, murmelte Hinata. Sie hatte das Gefühl, dass die beiden jungen Männer über sie sprachen, als wäre sie gar nicht anwesend. »Ich … war schon lange nicht mehr verirrt, seit ich meinen Entschluss gefasst habe Lehrerin zu werden.«

»Ihr dürft als meine Ehefrau diesem Traum auch weiter führen, es war mir wichtig, diese Erlaubnis für Euch von Eurem Vater zu erhalten. Als meine Ehefrau, habe ich das Recht Euch Eure berufliche Kariere zu erlauben und zu verbieten.«

»Wie altertümlich ist das bitte? Hinata ist eine erwachsene Frau und als solche ist es ihr Recht selbst über sich und ihre Zukunft zu bestimmen.«

»Und Ihr?«, wollte Neji mit einem finsteren Blick in Richtung Sasuke wissen. »Ihr seid nicht der Erbe Eures Vaters, richtig?«

»Nein und das will ich auch nicht. Hier geht es auch nicht um mich, oder?«

»Verzeiht mir meine Direktheit, aber Ihr seid gewiss nicht geeignet als Ehemann für Hinata-sama. Wenn sie sich weigert Ihrer Bestimmung zu folgen und Ihren Platz in Ihrer Familie einzunehmen, ist dies der Beste Kompromiss um Ihr Leben so leben zu können, wie Sie es sich wünscht.«

»Nein«, sagte Hinata. »Ich werde dieser Bedingung nicht zustimmen.«

»Das ist bedauerlich«, sagte Neji. Es war nicht ersichtlich, ob er das wirklich so meinte, oder nur spielte. »Dann verlangt Euer Vater, dass ich Euch wieder nach Hause bringe.«

»Niemals«, Sie war selbst überrascht darüber, woher sie all den Mut und die Kraft in ihrer Stimme plötzlich nahm. Beide Augenpaare waren auf sie gerichtet. Der eine sah sie voller Stolz und der andere voller Überraschung an. »Ich werde dich nicht heiraten, Neji-Niisan und ich werde auch nicht mit dir gehen, das kannst du meinem Vater gerne ausrichten.«

»Hinata-sama, überlegt es Euch gut. Ihr wisst zu was Euer Vater fähig ist. Ich will Euch nur helfen.«

»Du willst mich einsperren und tarnst es als Freiheit«, sagte sie. »Eigentlich solltest du selber wissen, wie sich dieser Käfig anfühlt. Ich habe mein Leben gewählt und auch denjenigen an meiner Seite und dabei hat niemand etwas einzuwenden.« »Außer vielleicht Sasuke.«, fügte sie in Gedanken hinzu.

Schweigen trat ein.

»Hinata-sama«, begann Neji, jedoch verstummte er sofort, als Hinata anfing in ihrer Handtasche zu kramen. Sie stellte die Schatulle mit der Brosche auf den Tisch vor Neji ab. »ich möchte das du das mit nimmst und meinem Vater gibst. Wann ist mir egal, ob du erst deine Aufgaben hier erledigst und du dann zurückkehrst, oder du gleich heim fliegst. Ich will das du ihm ausrichtest, dass ich mich nicht auf eure „Bedingung“ eingehe und mein Leben hier selber entscheide.« Hinata erhob sich von ihrem Platz. »Sag ihm von mir aus auch, dass ich mein Leben, solange er es will, an Sasukes Seite verbringen werde und ich all die unvernünftigen Entscheidungen treffe, die er befürchtet.« Sie hatte Tränen in den Augen und ihre Stimme zitterte. Ihre Worte verletzten sie selber, denn sie bedeuteten einen Bruch mit ihrer Familie, ihren Eltern und ihrer Schwester.

Sasuke stand ebenfalls auf um ihr seine Unterstützung zuzusichern.

»Lebewohl, Neji-Niisan«, sagte sie nur noch und wand sich ab. In der Hoffnung noch ihre Würde und ihren Anstand bewahren zu können ging sie ruhig vom Tisch hin zum Tresen um ihr Essen und ihre Getränke zu bezahlen.

»Geh schon mal raus«, flüsterte Sasuke ihr zu. Ich bezahle schnell.

Dankbar nickte sie und verließ das Restaurant. Sie lehnte sich draußen an die Wand und konnte die Tränen nicht mehr zurück halten. So hatte sie sich das Gespräch nicht vorgestellt. Sie hatte gehofft sich mit ihrer Familie aussprechen zu können und nicht mit ihr auseinander zu gehen.

Es dauerte nicht lange, auch wenn es Hinata wie eine Ewigkeit vorkam, bis Sasuke zu ihr kam und sie sofort tröstend in die Arme nahm. Er hatte Neji gebeten etwas zu warten bis sie gegangen waren und erst dann selbst das Restaurant zu verlassen. Im Gegenzug hatte er auch seine Rechnung übernommen. Aber von all dem sagte er ihr nichts, er tröstete sie lediglich, ehe er sie zu sich nach Hause brachte.
 


Nachwort zu diesem Kapitel:
Eine schwere Geburt. Ich muss aber auch gestehen, das ich wieder eine Veränderung in meinem Leben hatte, die es mir schwer gemacht hat weiter zu schreiben aber nun (es ist April und ich das Camp NaNoWriMo hat mal wieder begonnen) schaffe ich es endlich wieder ordentlich zu schreiben, was meiner Geschichte nur zu Gute kommt.

Kapitel 19 ist fertig, das Gespräch, vordem Hinata und ich so viel Angst hatten ist vom Tisch, es ist alles gesagt, was gesagt werden sollte und Hinata kann nun hoffentlich zur Ruhe kommen. Hat eigentlich noch jemand außer mir auf einen Heiratsantrag gewartet? Ich hätte ja kein Problem damit, wenn Hinata ihn gemacht hätte. Direkt vor Nejis Nase. Das hätte dan gesessen. Hahaha.
Ich werde mich aber nun brav an Kapitel 20 machen, damit das auch bald fertig ist. Wir können alle gespannt sein!


Liebe Grüße,
Rizumu


TwitterFanFiktion.de Komplett anzeigen

Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SasuHina-4ever
2021-11-08T21:37:27+00:00 08.11.2021 22:37
das war ein sehr emozionaler kapitel ich fand es gut das Hinata laut geworden ist und bin gespannt wie es weiter geht.
ps beim vorwort steht für ihre lieben worte ich wollte nur sagen das es eigentlich heißen muss seine lieben worte weil ich ein mann bin ist aber nicht so wild weil es wenig mänliche sasuhina fans gibt glaube ich zu mindest. liebe grüsse.


Zurück