Grandpa's way von Namaiki (Autorisierte Übersetzung) ================================================================================ Kapitel 2: "I know my way around (you)." – „Ich kenne mich aus (mit dir).“ -------------------------------------------------------------------------- Ryouga wachte in einem Bett auf, sich verwirrt umsehend. Er hatte gehofft, es wäre nur ein Traum gewesen, aber er ernüchterte, als er sein eigenes Zimmer erkannte. Genau mein Glück, dachte er bitter. Es hatte wie ein ungewöhnlich guter Tag angefangen, einer jener, die er selten hatte. Er war an diesen Morgen in seinem Zelt aufgewacht, eine unglaubliche Erleichterung ihn überflutend. Dann entdeckte er den Grund dafür: Er wusste genau, wo er war. Orte und Richtungen kamen ihm in den Sinn und nach einem Moment vollkommenen Schocks fand er in seinem Kopf den Weg zu seinem Haus und begann, ihm zu folgen. Überraschenderweise, nach ein paar Wendungen hier und da, stand er vor seinem Zuhause. Aber was ihn noch mehr aus dem Gleichgewicht brachte, war der Fakt, dass seine Eltern auch dort waren. Nach einer schnellen Dusche und einem gesunden Frühstück waren die Drei ins Wohnzimmer gezogen, um aufzuholen, was auch immer in der Zeit, in der Sie sich nicht gesehen hatten, passiert war. Es hätte alles so perfekt sein können. Er hatte herausgefunden, dass auch seine Eltern einen Orientierungssinn hatten! Und sie sagten, es war dauerhaft! Sie könnten wieder zusammen leben, ohne sich darum zu sorgen, sich auf dem Markt zu verlaufen oder so ähnlich! Er war niemals so glücklich gewesen. Natürlich, kannte man Ryouga Hibiki, konnte das nicht sehr lange andauern... Flashback „Ich bin so froh, dass es endlich passiert ist!“, zwitscherte Hibiki Aiko, ihre Hände vor sich fassend. „Ich weiß, ich weiß! Ryouga, wir haben ein kleines Geburtstagsgeschenk für dich!“, verkündete Hibiki Kida. „Habt ihr?“ „Selbstverständlich, Sohn! Du bist letzte Woche 18 geworden! Hättest du gedacht, wir würden es vergessen?“ „Nein, Paps, ist nur so, dass ich überhaupt nicht erwartet habe, euch zu treffen...“, erklärte Ryouga ein wenig enttäuscht, dass er seinen Geburtstag nicht mit ihnen verbringen konnte. Tatsächlich hatte er sich in Kanada verlaufen. Und sie... wer wusste das schon? „Ihr hättet mir nichts kaufen müssen.“ „Oh, aber wir haben es nicht gekauft, Liebling. Ich meine, es ist etwas, das momentan in der Garage ist...“ Seine Mutter grinste. „Niemals“, sagte er ungläubig. „Ich denke, du verdienst es, Sohn“, sagte Kida, einen Autoschlüssel hochhaltend. „Ihr gebt mir den Vento?“, fragte er mit offenem Mund. Sein Vater nickte nur. „Da wir uns nicht mehr verlaufen, Honey, brauchen wir es nicht mehr so sehr.“ Ryouga liebte dieses Auto. Sie hatten es vor ein paar Jahren angeschafft, als ihr altes Auto bei einem Unfall geschrottet wurde. Das Hibiki-Paar liebte es, per Auto zu reisen, einer der Gründe, weshalb sie immer zusammen blieben. „Ich kann es nicht glauben, Paps, danke!“, sagte er sich erhebend, bereit eine Runde zu drehen. „Eigentlich ist es so was wie ein Bestechungsgeschenk.“ „Bestechung?“ „Setz dich, Sohn. Wir müssen reden“, stellte seine Mutter fest. „Worüber? Wenn es darum geht, sicher zu fahren und all das, Mama, hast du mir bereits alles gesagt, was ich wissen muss... an die tausend Mal.“ Das Letzte fügte er flüsternd hinzu. „Nein, Ryouga, es geht um etwas anderes. Es geht um unseren plötzlichen Orientierungssinn. Wir müssen dafür sorgen, dass es andauert und wir brauchen dich dafür.“ „Uh, aber du hast gesagt, es war dauerhaft.“ Er war verwirrt. „Du kennst die wahre Ursache unseres Fluches, richtig?“ „Du hast gesagt, es war ein Zauber, mit dem unsere Familie belegt wurde.“ „Wir haben dir nie die ganze Geschichte erzählt, Liebes“, stellte Mutter Hibiki fest. „Tatsächlich nicht.“ „Nun, ich denke, es ist Zeit, dass du die Wahrheit erfährst.“ Nach einer langen Geschichte von Ehre und Versprechen(und rachsüchtigen alten Männern...), war Ryouga wie vor den Kopf geschlagen. „Sagst du wirklich, ich sei verlobt?“ „Ja, Liebling.“ „Aber... aber... hättest das nicht du sein sollen, Paps, derjenige, der die Schulen vereint?“ „Nun, sie hatten ebenfalls einen Sohn, Ryouga. Ich kann keinen anderen Mann heiraten“, sagte Kida von dem Gedanken angewidert. „Schon mal von Geschäftsverbindungen gehört?“, spie Ryouga aus. Kida wirkte für einen Moment nachdenklich. „Es würde nicht funktionieren, Sohn, es muss ein Bund durch ehrenhafte Eheschließung sein.“ „Aber ich will nicht heiraten! Besonders jemanden, den ich nie getroffen habe!“ „Aber du hast sie getroffen, Liebling. Es ist die Enkeltochter des alten Akerus.“ „Opa Akerus Enkelin? Ich war zwei Jahre alt, als ich sie das letzte Mal gesehen habe, ich kann mich nicht einmal an ihren Namen erinnern!“ „Ryouga...“ „Warum habt ihr es mir nie erzählt? Ich hätte ein anderes Mädchen heiraten können!“ „Schatz, ich dachte, die Dinge mit Akane stünden nicht so gut, nachdem sie von Jusenkyou erfahren hat?“, fragte Aiko. „Also, nein. Sie hat mir noch nicht verziehen und es ist acht Monate her, aber...“ „Und diese Akari, die du mal erwähnt hast? Du kannst ein Mädchen nicht heiraten, nur weil du ein Schwein schlägst!“ „Oh, aber ich muss ein Mädchen heiraten, dass mich nicht einmal kennt, weil ihr Großvater verrückt ist?“, fragte er ironisch. „Ryouga, sprich nicht so über Opa Akeru“, schalt ihn sein Vater. „Selbst, wenn es stimmt!“ „Gomen, Paps. Es ist nur, es ist so unfair!“ „Ich weiß, Sohn. Aber es ist die Ehre der Familie, über die wir hier reden. Du wirst dieses Mädchen heiraten und damit ist die Sache beendet“, sagte Kida feierlich seinem Sohn einen harten Blick zuwerfend. Er nahm seinen Mantel. „Ich werde ein paar Besorgungen machen, ich bin bald zurück.“ Er küsste seine Frau auf die Wange und ging. Ryouga sah bekümmert zu Boden. Er nahm seinen Kopf in die Hände, während er vor Wut zitterte. „So unfair...“, wiederholte er, seine Faust um sein Haar ballend. „Oh, Honey, sei nicht so traurig. Du wirst sie so sehr mögen!“, begann seine Mutter sich neben ihn auf die Couch setzend. „Lass mich dir etwas über sie erzählen... Lass mich überlegen... Sie ist ein paar Monate jünger als du; sie hat fast ihre Oberschulzeit beendet; sie folgt den Traditionen und der Kampfschule ihrer Familie, also wird sie dir bei deinem eigenen Dojo helfen können...“ Er konnte sich nicht erinnern, welchen Stil Opa Akeru gemeistert hatte, es war eine Weile her, seit er ihn zum letzten Mal gesehen hatte. Er nannte ihn immer Opa, selbst wenn er nicht sein wirklicher Großvater war. „Und trotz ihres zarten Alters führt sie ihr eigenes Restaurant!“ Ryouga blinzelte, als seine Mutter das Letzte sagte. „Ihr eigenes Restaurant?“ „Ja und es ist hier, in Nerima!“ „Hier in... Nerima?“, plapperte er ungläubig nach, während seine Augen sich weiteten. Plötzlich erinnerte er sich an Opa Akeru all zu gut. Nicht möglich... Nein... Es ist nicht das, was ich denke! „Ja, mein Lieber. Ich meine, es heißt 'Ucchan's'?“ THUMP „Oh, meine Güte...“, wisperte Aiko, ihre Hände fassend, „wie süß! Er ist vor Glück ohnmächtig geworden!“ Ende des Flashbacks Ein Klopfen an der Tür riss ihn aus seinen Gedanken. „Komm herein“, sagte er tonlos. „Ich bin es, Liebes“, kündigte seine Mutter den Raum betretend sich selbst an. „Ich wollte sehen, wie du dich fühlst.“ „Ehrlich, Mutter, ich habe keine Ahnung.“ Er seufzte, sich auf seinem Bett aufsetzend. Seine Mutter setzte sich neben ihn, ihn in ihre Arme ziehend. „Warum bist du so unglücklich, Ryouga? Du wirktest, als würdest du es zuletzt akzeptieren“, fragte Aiko besorgt, mit ihren Fingern durch sein Haar streichend. „Mutter, ich... ich kenne dieses Mädchen.“ „Tust du?“ „Ja, sie ist mit Saotome verlobt.“ „Sie war mit Saotome verlobt. Jetzt ist sie mit dir verlobt.“ „Ich weiß, Mama, aber das ist nicht der Punkt.“ „Und was ist es?“ Ryouga suchte nach einem Weg seiner Mutter seine Beziehung mit dem Okonomiyaki-Koch zu erklären. „Wir kommen nicht gut aus, Ma. Sie ist... sie ist ein Wildfang!“ Seine Mutter ließ ein überraschten Lachen hören. „Oh Honey! Das ist nicht so schlimm! Und mir ist ihre Situation bewusst, also können wir sie dafür nicht wirklich verantwortlich machen.“ „Ja, aber... Ich meine... Warum sie, Mama?“, jammerte er. Aiko kicherte nur. „Seit wann kennst du sie?“ „Ich habe sie vor ungefähr zwei Jahren getroffen, warum?“ „Wollt' ich nur wissen.“ Sie gluckste. „Es ist eine interessante Wendung.“ Er sah sie nur an. „Oh, komm schon, Honey. Kopf hoch! Dank dieser Heirat können wir ein normales Leben führen. Bist du nicht glücklich darüber?“ Ryouga zuckte zusammen, das war ein Argument. „Und so schlimm kann sie nicht sein.“ „Machst du Witze? Sie zerrt mich in diese dumme Pläne, die sie macht, und wenn alles schief geht, macht sie mich dafür verantwortlich“, er zählte an seinen Fingern ab, „sie macht sich die ganze Zeit über mich lustig; sie nennt mich einen Trottel; sie haut mich immer mit ihrem dämlichen Spatel; seitdem sie von Jusenkyou erfahren hat, bespritzt sie mich ständig mit kaltem Wasser, nur um mich zu ärgern; sie lässt mich vor Akane schlecht aussehen; sie ist ein Wildfang, Mama!“ Ryouga sah sie aufgebracht an, fertig mit seinem Geschimpfe. Er machte Stielaugen. Die Hibiki war tomatenrot - mit einer Hand ihren Mund bedeckend, zitterte sie heftig, offensichtlich versuchend, nicht loszulachen. „Ich bin froh, dass ich dich unterhalte, Mama.“ Sie kicherte, sich zu beruhigen versuchend. „Ich denke, sie mag dich.“ Ryouga starrte. „Okay, ich werde sicherstellen, sie ändert all das.“ „Nein, Mama, du verstehst nicht. Ich will sie nicht heiraten!“ „Schatz“, begann sie seine Hand in ihre nehmend, „manchmal müssen wir kleine Opfer bringen, um großes Glück zu ernten.“ „Diesen Wildfang zu heiraten ist definitiv ein Opfer, aber kein kleines.“ „Vielleicht, aber manchmal stellen sie sich als genau das heraus, nachdem du gesucht hast.“ Er seufzte. „Wie auch immer, Mama. Sie wird mich auch nicht heiraten wollen, also hat es keinen Zweck.“ „Oh Honey, sie wird wollen, mach dir darüber keine Sorgen. Ihr werdet beide wollen“, entgegnete sie mit einem schelmischen Grinsen. Ryouga hasste diesen Ausdruck, es hieß, dass seine Mutter etwas vorhatte. Er entschied, das Thema zu wechseln. „Wo ist Paps?“ „Er ist gegangen, um dir ein paar Klamotten zu kaufen. Das kannst du heute Abend nicht tragen.“ Sie zeigte auf Ryougas gewöhnlichen Aufzug. „Und aus deinem Kleiderschrank passt dir fast nichts mehr.“ „Heute Abend?“ „Ja, die Kuonji Familie kommt zum Abendessen“, zwitscherte sie. „Heute Abend?!“ „Jetzt“, sie schnappte sich eine Locke von Ryougas Pony, „lass uns schauen, was wir damit machen können.“ Ryouga stöhnte nur. Am Mittag dieses Tages hatte Hana entschieden ihre Enkeltochter zum Shoppen mitzunehmen. Sie hätten die Hibikis eigentlich an diesem Morgen treffen sollen, sich aber entschieden, dass es besser wäre richtig schön zusammen zu Abend zu essen. Wie sie ihr Enkelkind kannte, hatte Hana zu Ukyou gesagt, sie selbst bräuchte etwas zum Anziehen heute Abend. Aber der wahre Grund für das Shoppen war, Ukyou in eine Lady zu verwandeln. Sie wusste, das schaffte sie nicht an nur einem Tag, aber sie musste auf jeden Fall sofort damit anfangen. „Also, Omi, was willst du heute Abend tragen? Ein Kleid? Eine Bluse, vielleicht? Wir könnten etwas in diesem Laden kaufen.“ Sie deutete auf eine Boutique zu ihrer Rechten. „Eigentlich habe ich einen schönen Kimono eingepackt und er wird für diesen wundervollen Anlass genügen.“ „Warum dann...?“ Ukyou erblasste die wahren Absichten ihrer Großmutter erkennend. „Oh nein, Oma... Bitte...?“ Hana lächelte. „Nun, wie wäre es mit einem Rock?“ „Okay, Kid, probiere das an.“ „Komm schon, Paps, kannst du mir nicht helfen? Ich will das wirklich nicht tun.“ „Deine Mutter hat bereits mit dem Kochen für heute Abend angefangen“, erwiderte sein Vater. „Ich rede nicht von dem Abendessen.“ Ryouga seufzte unglücklich. Kida sah ihn verständnisvoll an. „Ryouga, habe ich dir nichts über Ehre beigebracht?“ „Du hast mir alles über Ehre beigebracht, Vater!“, erwiderte er aufgebracht. „Warum fragst du mich das?“ „Weil das eine Sache der Ehre ist und du bist nicht so verantwortlich dafür, wie du es sein solltest...“ Kida wusste, das war ein Schlag unter die Gürtellinie, Ryouga war immer streng in seinen Überzeugungen und Werten gewesen, Ehre die größte von ihnen. Es war zudem der einzige Weg, den er sich im Moment denken konnte, um seinen Sohn zu überzeugen. „...wie ich es dich gelehrt habe.“ Ryouga senkte den Blick verletzt zu Boden. Kida behielt seinen ernsten Blick bei, war aber innerlich begeistert, dass sein kleiner Junge zu so einem guten Mann herangewachsen war. „Du hast Recht, Vater. Es ist eine Sache der Ehre und ich sollte unserer Familie keine solche Schande bringen. Es tut mir leid.“ „Es ist die Familie, für die du das tust, Ryouga. Ich weiß, deine Großeltern hätten dieses Versprechen nicht geben sollen, alles was es gebracht hat, war Schande und Unglück. Aber, was Vergangenheit ist, ist Vergangenheit. Jetzt ist es deine Aufgabe, unsere Familie wieder zusammen zu bringen, so wie es immer hätte sein sollen.“ Er hielt seinen Blick gesenkt, den Worten seines Vaters lauschend. „Ich wünschte, ich hätte dich an meiner Seite großziehen können, ich wünschte, du hättest in den Armen deiner Mutter sein können, als du nur ein Kind warst. Es war nicht fair für uns und es sollte so nicht für die künftigen Generationen weitergehen. Ich bin sicher, du willst nicht, dass deine Kinder durchstehen müssen, was du hast durchstehen müssen.“ „Nein, Vater“, seine Stimme war voll von Gefühlen, „das will ich nicht.“ „Ryouga, ich will, dass es dir möglich ist, deine Kinder großzuziehen; ich will, dass es dir möglich ist, dich einzuleben, anstatt Gelegenheitsarbeiten in jeder Stadt, über die du stolperst, zu verrichten; ich will, dass es deiner Mutter und mir möglich ist, unsere Enkelkinder zu besuchen, wann immer wir wollen, ohne vorher durch die ganze Welt zu reisen, ich will, dass es dir möglich ist, ein Leben in einem Zuhause zu genießen, mit deiner Frau an deiner Seite, ohne dich darum zu sorgen, auf die Toilette zu gehen und in Korea zu landen. Ich will ein normales Leben, Ryouga; für deine Mutter und mich, für unsere Enkelkinder und für dich.“ Der verlorene Junge blickte daraufhin seinen Vater an und sah die Hoffnung in seinen Augen. „Was sagst du, Junge? Würdest du deinem alten Mann geben, was er will?“ Ryouga runzelte die Stirn, Entschlossenheit breitete sich auf seiner Miene aus. „Ja, Vater“, er schluckte, „ich akzeptiere die Verlobung.“ Verdammt! Ich werde den Rest meines Lebens gespatelt werden, beginnend heute Abend... Ich kann nicht glauben, dass ich das tue. Kida zog ihn in eine ungestüme Umarmung. „Ich bin so stolz auf dich, mein Kind“, sagte er mit Tränen in den Augen. „Es heißt nicht, dass ich es mag, Paps“, erwiderte er in einer gedämpften Stimme. „Ich werde diesen Wildfang nie mögen!“ Sein Vater kicherte. „Das werden wir sehen...“ Sie saßen in einem kleinen Café, einen Snack genießend. Ukyou berührte ihr Haar zum hundertsten Mal. „Würdest du es in Ruhe lassen, Liebes? Es sieht wunderschön aus.“ „Ich weiß immer noch nicht, warum ich einen Haarschnitt brauchte. Es ist genauso lang wie zuvor.“ „Ja, aber jetzt sieht es besser aus.“ Sie waren die weiße Schleife losgeworden, nun fiel ihr Haar frei herab, ihr Gesicht umrahmend. Es war ihr streng verboten, es zu einem tiefen Pferdeschwanz zu binden. „Ich denke immer noch, es ist blöd.“ Hana seufzte. Ihre Enkeltochter war ein wunderschönes Mädchen, es war eine Schande, dass sie so viel Zeit damit verbracht hat, sich wie ein Junge zu kleiden.“ „Ich denke, Ryouga wird es mögen.“ „Es ist mir egal, was dieser Trottel denkt.“ „Nun, das sollte es nicht. Er ist immerhin dein Verlobter.“ „Nicht weil ich es will, Großmama“, erinnerte sie sie, immer noch nicht daran gewöhnt Ryouga ihren Verlobten zu nennen. „Okay, Liebes“, sagte sie, „warum erzählst du mir nicht, was du an Ryouga so nicht magst?“ Sie warf Ukyou einen besorgten Blick zu. „Nun, das ist leicht.“ „Und dann werde ich dir von Ryougas guten Eigenschaften erzählen.“ „Aber Großmama, wie kannst du das tun, wenn du ihn nicht einmal kennst?“ „Süße“, Hana lächelte, „Ich kannte Ryouga, seit er nur ein kleines Knäuel im Bauch seiner Mutter war!“ „Was?“ „Honey, seine Familie und unsere sind Freunde gewesen, seit ich eine Jugendliche war. Natürlich würde ich ihn kennen. Er hat es sogar fertig gebracht, ab und an über mein Haus zu stolpern. Ich denke, er war 15, als er mich das letzte Mal besucht hat“, bemerkte sie versonnen. „Oh...“ Wer hätte das gedacht? „Also?“ „Okay, Großmama. Allerdings ist es nicht so, als würde es helfen“, fügte sie hinzu. „Er verläuft sich, wenn er nur auf die Toilette geht.“ Hana sah ihr Enkelkind an. „Tut er!“, protestierte sie. „Früher war das so“, korrigierte die Älteste Kuonji, „das ist also kein Problem mehr.“ „Nun gut; er ist zu leichtgläubig, zu schüchtern, ein sturer Esel; kann nicht mit dem Mädchen, das er mag, reden, ohne wie ein Idiot zu stottern und abzuhauen“, Hana lächelte leicht amüsiert, „er fällt immer auf Ranchans Streiche herein und steht vor Akane immer wie ein Idiot da.“ „Nun, Darling, wenn du dein ganzes Leben auf der Straße ohne irgendwelchen Kontakt mit Menschen verbringst, ist es höchst unwahrscheinlich ein gutes Gespür zu entwickeln für... was?“ Ukyou sah sie an, als hätte sie gerade an einer Zitrone gelutscht. „Ich habe zehn Jahre lang auf der Straße gelebt, Großmama, und ich denke, ich bin klug genug, es zu wissen, wenn jemand versucht mich auf den Arm zu nehmen.“ „Dennoch“, unterbrach ihre Großmutter sie, „hast du den puren Hass von zehn Jahren in einer Nanosekunde in leidenschaftliche Liebe verwandelt, nur weil der Saotome-Junge dich hübsch genannt hat.“ Sie sah sie mit einem Gefühl der Endgültigkeit an. Ukyou keuchte vor Überraschung. „Das ist nicht-... Wie-...? Was?“ Sie lächelte. Ukyou seufzte ernüchtert und fuhr fort. „Er vermasselt jeden Plan, den ich mache, um Ranchan und Akane zu trennen.“ Die Kuonji zog beide Augenbrauen hoch. „Trennungspläne, Liebes?“ „Äh...“, Ukyou vermied ihren Blick, „der Punkt ist, er vermasselt es immer. Wenn er Akane wirklich so sehr mögen würde, wie er sagt, würde er die Dinge richtig machen.“ „Und du denkst, das arme Mädchen auszutricksen, ist richtig?“ Ukyou zuckte zusammen. „Nun...“ „Und, wenn Ranma wirklich Gefühle für dich hätte, solltest du keinen Plan brauchen, um mit ihm zusammen zu sein, weißt du?“ Ich weiß das jetzt, Oma. Er liebt mich nicht auf diese Weise, ich bin nur sein alter Kumpel Ucchan..., dachte sie bitter. „Er verwandelt sich in ein Schwein.“ „Oh, Darling, du warst in einen Mann verliebt, der sich in ein Mädchen verwandelt. Ich sehe den Unterschied nicht.“ „Aber er verwandelt sich in ein Schwein!“, schrie sie im Versuch ihn herabzusetzen. „Beide haben Jusenkyou-Flüche, Liebes. Wenn du einen akzeptieren kannst, kannst du den anderen akzeptieren.“ „Er ist irgendwie begriffsstutzig..., weißt du?“, spie sie verzweifelt aus. „Was meinst du damit, Honey?“ „Nun, weißt du. Er würde etwas nicht erkennen, außer du hältst es ihm direkt vor die Nase. Ich muss ihm immer Dinge erklären, als wäre er nur ein kleines Kind.“ „Ich muss dir widersprechen, Ukyou. Erneut.“ „Ah, Großmama! Du kannst nicht bestreiten, dass er begriffsstutzig ist!“ „Eigentlich denke ich, dass er Dinge nur analysiert, bevor er reagiert. Außer wenn er mit Ranma kämpft.“ Hana kicherte. „Außerdem, wie ich schon sagte, aufgrund seiner ungewöhnlich Situation, mangelt es ihm ziemlich an sozialen Fähigkeiten, ist er an das gewöhnliche Verhalten von Jugendlichen nicht gewöhnt. Obwohl ich sagen muss, dass er der höflichste junge Mann ist, den ich je getroffen habe. „Ja, aber trotzdem-“ „Vielleicht weiß er nicht, wie er sich unter Leuten seines Alters verhalten soll. Schließlich ist der einzige dauerhafte Kontakt mit Menschen, den er in seinem Leben hatte, seine Eltern und uns. Und das ist auch so willkürlich.“ Ukyou runzelte die Stirn, alles was ihre Großmutter gesagt hatte bedenkend. „Ist da sonst noch etwas?“ „Nein, Großmama, das ist alles“, antwortete sie ein wenig genervt, dass ihr aus irgendeinem Grund nichts mehr einfiel. „In Ordnung, was denkst du über das, was wir zuvor diskutiert haben?“ „Also...“, begann sie, „da ist an der ein oder anderen Sache wohl was dran... Diese Dinge habe ich vorher nie bedacht.“ Hana wirkte zufrieden. „Da ist etwas, das ich immer an ihm bewundert habe. Selbst nachdem er sein ganzes Leben damit verbracht hat, in Wäldern zu wohnen oder durch die Welt zu reisen, hat Ryouga eine nette, gutherzige Persönlichkeit entwickelt, wenn er ein bitterer, herzloser junger Mann hätte werden können, der alles hasst.“ „Äh... Er ist ein wenig bitter darüber, ich meine, er ist immer traurig oder wütend... Er ist immer schwermütig.“ Aber, wenn er nicht gerade schwermütig ist wegen seines Unglücks, ist er ein sehr höflicher, ehrlicher, netter, selbstloser, fürsorglicher junger Mann, der es mag, anderen zu helfen, oder nicht?“ „Ich bin mir nicht sicher wegen 'ehrlicher'“, konterte Ukyou, „das war diese kleine P-chan Sache mit Akane...“ „Welche er gestanden, ihn wahrscheinlich eine wertvolle Freundschaft und mit Sicherheit die Liebe der Frau kostend, die er gern hat. Selbst wenn sein Motiv war, in seiner verfluchten Form Unterschlupf zu suchen, war er innerlich zerrissen, weil er sie belogen hat. Und er hat alles riskiert, als er es nicht mehr aushalten konnte.“ „Pff, er hat ihr Hausschwein gespielt und immer noch den Nerv besessen, zu behaupten, er 'würde ihre Ehre verteidigen'.“ „Er kommt von einer sehr ehrenhaften Familie, Ehre ist eine seiner stärksten Überzeugungen. Und er würde alles für die tun, die er liebt, selbst wenn es ihn sein eigenes Leben kostete.“ „Woher weißt du überhaupt all diese Dinge über ihn?“ „Er mag es, mit mir zu reden, Liebes.“ Ukyou saß ihr sprachlos an dem kleinen Tisch gegenüber, etwas verblüfft seine guten Eigenschaften so vorgehalten zu bekommen. Hana sah sie erwartungsvoll an. „Vielleicht hast du Recht...“ Ein kleines Lächeln zupfte an den Lippen ihrer Großmutter. „Aber ich werde diesen Trottel trotzdem nicht heiraten!“ Hana kniff sich in den Nasenrücken. „Oh, Liebes“, sagte sie zu sich selbst, „und sie nennt ihn einen sturen Esel...“ Ryouga wanderte in die Küche, wo seine Mutter glücklich eine Melodie summte, während sie in den Töpfen rührte. „Jemand ist immer noch traurig...“, bemerkte sie. Er lehnte sich an den Türrahmen, Shirokuro über den Kopf streichend(, der starr auf das Essen fixiert war, hoffend, etwas würde vom Tisch fallen). „Ich kann es immer noch nicht glauben, Mama. Es ist so aus heiterem Himmel...“ Er schüttelte unglücklich den Kopf. „Das sollte Ranma passieren, nicht mir.“ „Vielleicht hätten wir es dir früher sagen sollen, Sohn“, sie fügte etwas Zimt hinzu, „aber wegen Ukyous Situation dachten wir, es wäre besser, es dir zu erzählen, wenn du etwas dagegen tun kannst.“ „Wie zu heiraten“, schlug er vor. „Ja.“ „Vielleicht wären Dinge ganz anders gekommen, wenn ihr es mir erzählt hättet...“ Ich hätte mich nicht in Akane verliebt, das hätte mir eine Menge Schmerz erspart. Vielleicht wäre ich Ranma nicht einmal nach China gefolgt... „Aber, Liebling, was hätten wir sagen sollen? 'Ryouga, du bist verlobt, aber dein Schwiegervater hat deine Verlobte einem anderen Mann versprochen'?“ „Na ja, Ranma hat drei Verlobte. Ich denke, Ukyou käme mit zwei klar.“ „Ryouga...“ „Und dann hätte sie sich wahrscheinlich nicht wie ein Junge kleiden müssen und wäre nicht so ein Wildfang!“ Aiko konnte sich nicht davon abhalten, zu lachen und es wurde schlimmer, als ihr Sohn sie entsetzt anglotzte. „Was ist so lustig, Mama?“ „Oh, Honey“, sie beruhigte sich ein wenig, „es ist etwas anderes befreundet und verlobt zu sein. Du wirst sehen, dass sie dich ab jetzt besser behandeln wird.“ „Ja, bestimmt. Sie wird fuchsteufelswild sein, wenn sie herausfindet, dass sie jemand heiraten muss, der nicht ihr toller Ranchan ist. Besonders wenn dieser Jemand ich ist.“ Aiko begann das Gemüse zu schnippeln. „Wie schlecht behandelt sie dich?“ „Nun, ständig nennt sich mich einen Trottel.“ „Das ist ein Kuonji-Ding, Liebes“, kicherte sie, „nimm es nicht persönlich.“ „Ja, also, tatsächlich hat sie daraus meinen offiziellen Spitznamen gemacht. Sie schlägt mich mit diesem gottverdammten Spatel, ständig; sie zerrt mich überall hin; sie zieht an meinen Ohren; sie beleidigt mich; sie ist immer wütend auf mich wegen etwas, das ich in den meisten Fällen nicht getan habe; sie benutzt mich, um zu kriegen, was sie will und macht mich verantwortlich, wenn etwas schiefgeht; sie trickst mich, haut mich, tritt mich, ohrfeigt mich, verspottet mich, sie ist so ein Wildfang, Mama!“ Aiko musste einfach lachen. Sie hatte Ukyou nicht gesehen, seit sie sechs Jahre alt war, aber sie konnte leicht verstehen, was hier passierte. Es war einfach Teenagerverhalten. Ukyou mochten ihren kleinen Jungen, aber sie wusste es nicht einmal... bis jetzt. Warum erinnert mich das an alte Zeiten?, überlegte sie liebevoll. „Wirkt es, als würdest du sie ständig aus irgendwelchen Gründen wütend auf dich machen?“ „Woher wusstest du das?“ „Oh, nur eine Ahnung“, winkte sie ab, ein Grinsen versteckend. Jap, sie wusste definitiv, was hier vor sich ging. „Und wie fühlst du für sie?“ „Dass sie ein Wildfang ist“, stellte er fest, als wäre es der offensichtlichste Fakt der Welt. „Was sonst außer das?“, fragte die Dame geduldig. „Dass sie ein gewaltsamer, aggressiver Wildfang ist?“ Seine Mutter seufzte. „Lass uns die Jungenhaftigkeit für eine Minute vergessen...“ „Okay...“ Er dachte einen Moment nach. „Sie kann ziemlich nett sein, wenn ich sie nicht aufrege... Sie gibt mir umsonst, was zu essen, wenn sie gute Laune hat; sie ist ziemlich klug, weißt du? Sie ist ein guter Zuhörer, wenn sie keinen Plan im Kopf hat... Sie ist ein großartiger Kampfsportler, wahrscheinlich besser als Akane; ich hab immer gedacht, dass, wenn sie etwas mehr trainierte, sie auch an Shampoos Level heranreichen könnte. „Shampoo?“ „Die Amazone aus China, eine weitere von Ranmas Verlobten.“ „Oh, richtig.“ „Sie ist gütig, schätze ich.“ Er zuckte mit den Schultern. „Geh, zieh dich zum Abendessen um, Liebes“, befahl sie ihm sanft. Sie hatte alles gehört, was sie hatte hören müssen. Ryouga nickte resigniert und wandte sich zum gehen. „Und stell sicher, du trägst, was dein Vater für dich ausgesucht hat!“, rief sie ihm nach, ein 'Okay', das von der Treppe kam, erhaltend. Aiko vertraute dem Geschmack ihres Mannes. Sie machte den Ofen aus und ging, um sich zum Abendessen zu kleiden. „Keine Frau kann dem Hibiki-Charm widerstehen...“ Sie kicherte wissend. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)