Only When I Sleep von irish_shamrock (Nur wenn ich schlafe, sehe ich dich in meinen Träumen [Nami & Sanji]) ================================================================================ Kapitel 1: Only When I Sleep - Nur wenn ich schlafe, sehe ich dich in meinen Träumen ------------------------------------------------------------------------------------ Only When I Sleep Nur wenn ich schlafe, sehe ich dich in meinen Träumen. Tʀäᴜᴍᴇ. Eɪɴ Oʀᴛ, ᴇɪɴ Köɴɪɢʀᴇɪᴄʜ, ᴠᴏʟʟᴇʀ Wᴜɴᴅᴇʀ, Fᴀʀʙᴇɴ ᴜɴᴅ Pʜᴀɴᴛᴀsɪᴇ. Eɪɴᴇ Wᴇʟᴛ, ᴇɪɴ Sᴄʜʟᴇɪᴇʀ üʙᴇʀ ᴜɴᴅ üʙᴇʀ ᴠᴏɴ Wüɴsᴄʜᴇɴ ɢᴇᴡᴇʙᴛ. Mɪᴛ ᴡᴇɪᴛᴇɴ Sᴄʜᴡɪɴɢᴇɴ ɪɴ Lüғᴛᴇ ᴇʀʜᴏʙᴇɴ, ᴅᴜʀᴄʜ Fᴇᴜᴇʀ ɢᴇᴛᴀɴᴢᴛ ᴜɴᴅ üʙᴇʀ Mᴇᴇʀᴇ ɢᴇɢᴀɴɢᴇɴ. Uɴᴅ ᴅᴏᴄʜ ʙʟᴇɪʙᴛ ᴀʟʟᴇs ʜɪᴇʀ ᴀᴜғ Eʀᴅᴇɴ. Eɪɴ Wᴜɴsᴄʜ. Eɪɴ Tʀᴀᴜᴍ. Eɪɴᴇ Hᴏғғɴᴜɴɢ, ᴠɪᴇʟʟᴇɪᴄʜᴛ. Eɪɴ Gᴇᴅᴀɴᴋᴇ, sᴏ ʙᴇʀᴀᴜsᴄʜᴇɴᴅ ᴡɪᴇ ᴠᴇʀʜäɴɢɴɪsᴠᴏʟʟ. Lᴇɪsᴇ, sᴛɪʟʟ ᴜɴᴅ ʀᴜʜɪɢ, ʙᴇɢʟᴇɪᴛᴇᴛ ᴠᴏɴ ғᴀʙᴇʟɴᴅᴇɴ Wᴇsᴇɴ, ᴠᴇʀғüʜʀᴛ, ɢᴇғᴀɴɢᴇɴ ᴜɴᴅ ᴇʀsᴛ ᴀᴍ ɴᴀʜᴇɴᴅᴇɴ Mᴏʀɢᴇɴ ɪɴ Fʀᴇɪʜᴇɪᴛ. N A M I Mit offenen Augen starrte ich an die hohe Zimmerdecke. Die Dunkelheit hatte sich schon längst ihren Weg gebahnt und Himmel und Land in einen pechschwarzen Umhang gehüllt. Hier oben, in den Wolken, schien die Finsternis noch intensiver zu sein. Nicht einmal die Hand vor Augen vermochte ich auszumachen. Zwar konnte ich ein kleines Lichtlein brennen lassen, doch ich würde nur erkennen, was mich in den nächsten Stunden wieder erwarten würde. Haredasu, der alte Greis, der mich nach meinem dreitägigen Flug fand und mich bei sich aufnahm, hatte mir diesen Raum zur Verfügung gestellt. Ich mochte den alten Opa, irgendwie. Seine Bemühungen, mich aufzuheitern, waren, allerdings, nicht gerade von Erfolg gekrönt. Nachdem sich der Sturm gelegt hatte, den er mittels Windknoten erzeugte, verlangte ich zu wissen, wo ich mich befand. Gutmütig berichtete Haredasu, dass ich mich im Himmel aufhielt, genauer, auf einer Wolkeninsel, die sich Weatheria nannte. Er fragte mich, ob ich ihn nicht auf die Erde herunter begleiten wolle, da er ein paar Dinge erledigen musste. Mit einem mulmigen Gefühl hatte ich seinem Vorschlag zugestimmt. Als wir es in einem verdorrten Land hatten regnen lassen, natürlich nicht, ohne einen Obolus dafür zu verlangen und zu bekommen, erkundigte ich mich bei ihm, ob es mir möglich wäre, bei ihm zu bleiben, da mich diese Windknoten noch immer reizten. Freudig und bereitwillig hatte Haredasu meinem Gesuch zugestimmt. Einen fatalen Fehler beging ich, als ich mich mit einem Wetterballon und einigen Windknoten eigenhändig daran machte, wieder auf die Erde, und nicht zuletzt zum Archipel, zurückkehren zu wollen. Doch dies war nicht der eigentliche Grund für die Bewohner, mich einzusperren. Ich konnte eben nicht aus meiner Haut und hatte meine Fingerchen vielleicht ein wenig zu oft nach Kleinigkeiten ausgestreckt. Die Wut über meine Taten verstand ich vollkommen, doch mussten diese Kerle mich gleich in ein Gefängnis werfen? Begriffen diese Typen denn nicht, dass ich verzweifelt war? Ich wusste doch gar nicht, was passiert war! Was Ruffy und meinen Freunden zustieß. Ich wollte doch nur wieder dahin zurück. Haredasu, zu meinem Glück, zeigte sich verständnisvoll und beschwor die zornige Meute, mich doch gehen zu lassen. Ohne eine weitere Träne zu vergießen, machten sich der alte Mann und ich, so schnell uns unsere Beine trugen, aus dem Staub. Dank der Botschaft Ruffys, blieben mir nun zwei Jahre, um den Umgang mit Wind und Wetter perfektionieren zu können. Wenn wir in die neue Welt aufbrachen, mussten meine Fähigkeiten bis zum Äußersten getrieben werden und den letzten Schliff bekommen. Also bemühte ich mich, mir alles anzueignen, was Haredasu bereit war, mir zu erklären und begreiflich zu machen. Die Tage, Wochen und Monate vergingen. Doch je mehr Zeit verstrich, desto häufiger tat sich das Gefühl der Leere auf. Ich vermisste meine Kameraden, meine Freunde. Vermisste ihr Lachen, ihre Scherze und das Unbefangene. Hier oben, in den Wolken, war ich allein. Einzig der alte Kauz bot sich mir als Gesprächspartner. Dennoch kam ich nicht umhin, mich in die Einsamkeit zurückzuziehen. So viele Dinge kreisten durch meinen Kopf. Scheuchten, krochen oder forderten Aufmerksamkeit. Mir blieb nur die Nacht, nur meine Träume, in denen ich sie alle wieder bei mir hatte. Ruffy, der mich zur Weißglut trieb, mit seinem kindischen Verhalten. Zorro, der mich auf die Palme brachte, wenn er wiedereinmal nicht das tat, was ich von ihm verlangte. Lysop, der mich zum Lachen brachte, auch wenn er der größte Angsthase aller Zeiten war. Chopper, den ich eher als knuffiges Tierchen, statt ernstzunehmenden Arzt sah, auch wenn er, unter Ruffys und Lysops Späßen, nicht selten zu einem ebenso verrückten Kerlchen mutierte. Robin, die Einzige, bei der ich auf Verständnis stieß, auch wenn ich mich ihre kühle, zurückhaltende Art oft vor ein Rätsel stellte. Franky, der handwerklich zwar sehr begabt, aber es trotz allem mit seinen Albernheiten übertrieb. Brook, das neueste Mitglied unserer Crew, der vielleicht ausgezeichnet musizierte, doch mit seinen eindeutigen Bemerkungen, meiner Unterwäsche bezüglich, nicht selten an meinem Geduldsfaden zerrte. Und... Sanji. Sanji... nun... auch er verdiente es, hier genannt zu werden. Sanji, mit seinem großspurigen Verhalten, dem überschwänglichen Auftreten und nervigem Gefasel von Liebe und Mädchen. Doch hatte auch er, wie jeder von uns, einen Traum. Vielleicht waren wir aus diesem Grund so eine starke Mannschaft, weil uns der Glaube an unsere Träume miteinander verband. Aber genügte das? Manche Wünsche erfüllten sich nicht, blieben allein und gerieten in Vergessenheit. Andererseits... wurde nicht jeder von uns, Tag für Tag, daran erinnert, für seine Ziele einzustehen und zu kämpfen? Was blieb uns noch, außer der Hoffnung? Vielleicht mochte man uns deshalb verspotten, uns Kindsköpfe nennen, doch so lange wir daran festhielten, würden wir niemals untergehen, egal, wie weit und was uns voneinander trennte. Ob ich die Augen schloss, oder offen hielt, beide Optionen waren mir einerlei. Doch allmählich überkam mich die lang ersehnte Müdigkeit, sodass ich einen gähnenden Laut nicht länger zu unterdrücken vermochte. Ich rollte mich auf die Seite wie Kätzchen zusammen und erlag dem Wunsch, mich in meine Welt zurückzuziehen. Dahin, an jenen Ort, der nur für mich bestimmt war und den ich mit niemandem teilen musste. Meine Gedanken, verworren und undurchsichtig, lösten sich mit einem befreiten Seufzer, der meine Lippen verließ. Doch seit Wochen war es mir nicht vergönnt, Ruhe zu finden. Egal, ob ich schlief, oder wachte, immer stahl sich jemand in meinen Kopf, nahm seinen Raum in meiner Fantasie ein und blieb dort, verwurzelt, und sich nicht einen Millimeter von der Stelle rührend. Ich scheuchte, verdrängte, doch es gelang mir nicht. Gesten und Worte, so oft mir diese auch fremdartig erschienen, kamen aus dem tiefsten Innern seines Seins. Ich wusste, dass ich ihm gefiel. Ich wusste, dass ihm jedes Mädchen gefiel, denn nicht nur mir machte er Komplimente. Und doch schien es, als wäre ich vielleicht ein paar Sprossen hinaufgeklettert, ohne es je bemerkt oder gewusst zu haben. Aber ich wusste es. Ich hatte es bemerkt. Seine fürsorgliche Art, auch wenn er mir mit seinem Verhalten ebenso, wie anderen Mitglieder unser Crew, manchmal Kopfweh bescherte, war mir beinahe zur Gewohnheit geworden. Wäre er doch nur manchmal etwas vernünftiger und ruhiger, besonnener. Er musste ja nicht gleich den coolen Typen wie Zorro miemen, aber ein wenig mehr Ernst käme ihm bestimmt auch zu Gute. Wie es ihm wohl erging? Wo er wohl war? Ich wusste es nicht, doch war mir sicher... Ich würde meine Freunde wiedersehen. Ich würde ihn wiedersehen. Und das war alles, was ich wissen musste und bis dahin blieben mir ja noch immer meine Träume. S A N J I Langsam entließ ich den Rauch aus meinen Lungen in die Nacht hinaus. Mein Blick suchte den Himmel, der von unzähligen Sternen überwuchert schien. Freudig blinkten sie an Ort und Stelle, schienen mich und mein Leid zu verhöhnen. Fast ein Jahr war ich bereits hier, auf Momoiro Island, dem Paradies für Tranvestiten. Männer in Frauenkleidern, die sich selbst als holde Jungenfrauen bezeichneten. Sie jagten mich, zwangen mich und wollten mich zu einer von ihnen machen. Lange hatte es gedauert, doch mein Widerstand war irgendwann in sich zusammengefallen. Also hatte ich mich ergeben. Als sie mich fanden hatte ich alles daran gesetzt, ihnen zu entkommen. Flucht, Diebstahl, selbst den König der Insel, Ivankov, forderte ich heraus. Aber ich verlor nicht nur den Kampf, sondern auch meinen Mut. Durch Ruffys Mitteilung in einer Zeitung hin, die mir Ivankov überreicht hatte, verstand ich, dass ich meine Kameraden erst in zwei Jahren würde wiedersehen. Ich bat den Transenkönig, nachdem er mich zum Abendessen einlud und ich die vortrefflichen, kraftschenkenden Köstlichkeiten bemerkte, mir ebenje Fähigkeiten beizubringen. Doch dieser weigerte sich zunächst und erklärte, dass ich die 99 Vital-Rezepte von den 99 Meistern, hier auf der Insel, stehlen müsse, um in die Kunst der „Offensiv Küche“, wie er sie nannte, eingeweiht zu werden. Mein Vorhaben war von Erfolg gekrönt, dennoch machte ich um meine „Kameraden“ einen großen Bogen. Die Tage und frühen Abende brachte ich mit dem Fertigen der Speisen zu, die dem Körper Kraft schenkten, je öfter man davon aß. Aber in den Nächten zog ich mich in mein Zimmer zurück und hing meinen Gedanken nach. Wo meine Freunde wohl steckten und wie es ihnen wohl ergangen war? Am meisten Sorgen bereiteten mir jedoch die Frauen unserer Crew. Ob es Robin auch gut ging und ob sie in Sicherheit war? Ich hoffte es, doch wusste ich auch, dass sie sich wohl am besten durchbeißen konnte, egal, was auf sie zu kam. Mehr jedoch, als über die Archäologin, zerbrach ich mir meinen Kopf über Nami. Sie zeigte sich zwar stark und unerschütterlich, doch schien ihr Innerstes von einer Zerrissenheit und Angst erfüllt. Mir erschien es nicht selten, dass für die junge Frau jeder Tag einem Kampf mit sich selbst gleich kam. Zwar traf dies auch auf Robin zu, doch hinter die kühle, ernste Fassade der Frau hatte ich noch immer nicht blicken können. Das genaue Gegenteil der reservierten Teufelskraftnutzerin, bildete da die Navigatorin, die gern die Zügel in die Hand nahm und Befehle erteilte, doch gewährte uns Nami oft mehr Einblicke in ihr Innenleben. Oft trat sie herrisch, bisweilen zickig und stur auf, doch kam dies eher einem Schutzschild nahe. Vielleicht kam nicht jeder mit ihren Stimmungsschwankungen zurecht, ich jedoch hatte mich daran gewöhnt und auch, wenn sie mich oft abwies, bemerkte ich mit den vielen Stunden, Tagen, Wochen und Monaten, die wir zusammen waren, dass ich ihr wohl nicht ganz egal zu sein schien. Während ich in die Dunkelheit hinauf blickte, entsann ich mich dem Gespräch zwischen uns, das wir im herannahenden Morgen zwischen den Trümmern der Thriller Bark geführt hatten. Natürlich hatte ich ihre Worte vernommen und ihre Absichten dahinter bemerkt und nicht zuletzt verstanden. Doch meine Reserviertheit der jungen Frau gegenüber, diente eher dem Entlocken von Worten, die ihre Zuversicht preisgaben. Je distanzierter ich wurde, desto mehr schien das Gerüst in ihrem Inneren zu bröckeln, ähnlich dem Gemäuer des gruseligen Schlosses hinter uns. Mit der langsam aufgehenden Sonne gelang es, dass mir Nami ihre Zuneigung, wenn auch nur Löffelweise, entgegen brachte. Doch das genügte mir. Der Dank für ihre Errettung vor diesem Untier Absalom, auch wenn ich dies, aus purer Provokation, mit einem Zucken der Schultern abtat, war vielleicht nur ein Vorwand, aber ich spürte, dass sie mir mehr zu sagen hatte, als sie wollte. Wieder hatte sie sich verletzlich gezeigt, war erst stur und bockig, und dann in Tränen aufgelöst. Vielleicht wollten wir beide mit klaren Worten hören, wonach wir suchten, doch wir umschipperten jene Klippen mit Umschreibungen, ohne jemals das rettende Ufer zu erreichen. Wie sie mir begreiflich machte, waren ihr meine Taten nicht entgangen. Jene Versuche, sie zu beschützen, ihr behilflich zu sein und sich für sie zu opfern. Doch konnte Liebe aus Dankbarkeit wachsen? Wenn wir beide ein und dasselbe fühlten, warum taten wir uns dann so schwer? Warum musste alles so kompliziert sein, wenn es doch so einfach schien? War es Angst? Denkbar. War es das Zurückscheuen vor möglichen Konsequenzen oder jenem, was man als „Abfuhr“ bezeichnete? Würde unsere Freundschaft, unsere Kameradschaft, mit dem Eingehen einer Bindung vielleicht zerbrechen? Was hinderte uns also daran? Mein Blick war über das Häufchen gewandert, das jene Frau war, die mich so betörte und um meinen mickerigen Verstand zu bringen drohte. Vertrauen war etwas, das in mancher Augen als Basis einer jeden Beziehung diente, als Fundament. Wenn wir einander nicht achteten, respektierten und uns aufeinander verlassen konnten, würde doch alles im Chaos versinken. Als Nami meine Hand aus der Hosentasche meinerseits fischte, unsere Finger ineinander verschlang und zu mir aufrückte, fasste ich dies als großes, womöglich sogar größtes Zugeständnis ihrerseits auf. Vielleicht, wenn wir uns wiedersahen, wären wir bereit, über uns zu sprechen... Da, eine Sternschnuppe. So schnell, wie ich sie erspähte, war sie auch schon wieder fort. Bekanntlich hatte man einen Wunsch frei, wenn man eine jener flinken Feuerkugeln am nächtlichen Firmament erblickte... Ein Wunsch? Ich wollte meine Freunde wiedersehen. Ich wollte sie wiedersehen. Und das war alles, was ich wollte und bis dahin blieben mir ja noch immer meine Erinnerungen, Hoffnungen und Wünsche. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)