Persona: Shadows of Mirror von ShioChan (Kagami no Kage) ================================================================================ Kapitel 105: CV – Aufgedrängte Wahrheit --------------------------------------- Mittwoch, 16.September 2015 „Guten Morgen, Mirâ-senpai“, ließ sie eine männliche Stimme erschrocken herumwirbeln. Einen Moment zuvor hatte sie nichts Böses ahnend das Schulgelände betreten und wollte sich auf den Weg zum Eingang des Gebäudes machen, als sie plötzlich unverhofft von der Seite angesprochen wurde. Mit großen roten Augen starrte sie anschließend auf Ryu, welcher sie, an einen Baum gelehnt, mit gehobener Hand begrüßte. Mit leichtem Schwung stieß er sich von dem Stamm ab und kam dann auf die Ältere zugelaufen. Ihre Hand auf die linke Brust gelegt, unter welcher sie ganz deutlich ihr aufgeregtes Herz schlagen fühlte, atmete sie erst einmal kurz durch, um sich wieder zu beruhigen. So früh am Morgen war sie für solche Aktionen eigentlich noch nicht zu haben. In dem Moment, als er sie so unvermittelt angesprochen hatte, dachte sie ernsthaft ihr Herz würde stehenbleiben. Trotzdem konnte sie dem jüngeren Schüler nicht böse sein, immerhin hatte er sie mit Sicherheit nicht mit Absicht erschrecken wollen. Noch einmal atmete sie tief durch und spürte ganz deutlich, wie sich auch ihr Herzschlag wieder beruhigte: „Guten Morgen, Ryu-kun. Bitte mach sowas nie wieder. Ich dachte ernsthaft mein Herz bleibt stehen.“ „Tut mir leid“, kam eine Entschuldigung, welche Mirâ jedoch mit einem Kopfschütteln abtat. Stattdessen wandte sie sich wieder an den jüngeren Schüler: „Ich bin erstaunt, dass du jetzt schon wieder in die Schule kommst. Immerhin ist es noch nicht so lange her, dass…“ „Wie ich dir letztens schon erklärte, ist alles besser, als zu Hause herumzusitzen, wo es nur Ärger gibt. Außerdem geht es mir wirklich gut“, unterbrach der Jüngere sie mit einem breiten Grinsen. „Na gut. Wenn du das sagst“, meinte die Violetthaarige und kam dann wieder zum Thema, „Wolltest du etwas von mir?“ Für einen Moment wirkte Ryu etwas irritiert, bis ihm selber wieder einfiel, wieso er seine Senpai überhaupt angesprochen hatte: „Ach ja. Ich möchte mit dir und den anderen in der Mittagspause sprechen, wenn das möglich ist.“ Verstehend nickte die Ältere: „Ähm ja sicher. Ich versuche alle zusammenzutrommeln. Wenn es nicht regnet sollten wir uns auf dem Dach treffen.“ „Klingt gut“, stimmte der Brünette zu und schien dann etwas zu bemerken, weshalb er sich plötzlich abwandte, „Ich muss dann erstmal. Also dann bis nachher.“ Damit hatte sich der jüngere Schüler umgedreht und war in Richtung der Eingangshalle der Schule verschwunden. Mirâ sah ihm kurz nach und hatte plötzlich für einen Moment das Gefühl wieder in der Spiegelwelt vor dem Eingang des Dungeons zu stehen. Erschrocken wich sie zurück und schloss schnell die Augen, um dann den Kopf zu schütteln. Als sie ihre Augen kurz daraufhin wieder öffnete war alles wieder wie vorher. Was war das gerade eben? Wurde sie langsam verrückt oder war sie einfach nur immer noch müde? Bevor sie sich jedoch weiter Gedanken darüber machen konnte wurde sie plötzlich von hinten angesprungen: „Ohayou, liebste Mirâ!“ Erschrocken drehte sie sich um und blickte dann in das überglücklich wirkende Gesicht ihrer besten Freundin: „Guten Morgen, Akane. Du wirkst so fröhlich. Ist etwas Schönes passiert?“ Die grünen Augen der Brünetten begannen zu strahlen: „Oh ja. Komm ich erzähl dir alles.“ Rasch hakte sich die junge Frau bei ihr unter und zog sie dann sanft, aber bestimmt mit sich zum Schulgebäude, während sie ihr erzählte, was am Vortag bei ihr tolles passiert war. Freudig hörte Mirâ ihr zu und hatte dadurch das Ereignis von vor wenigen Minuten auch bereits wieder vergessen. In der Mittagspause hatten sich die Teammitglieder wie besprochen auf dem Dach versammelt und sich dabei in einem großen Kreis auf den Boden gesetzt; ihre Lunchpakete vor sich ausgebreitet. Auch Ryu war wie versprochen aufgetaucht und hatte sich zu ihnen gesellt. Sein Gesicht zierten erneut einige Pflaster, die, wie Mirâ wusste, am Morgen noch nicht da waren. Doch noch ehe irgendjemand auf die Idee kam, den jungen Mann darauf anzusprechen, hatte dieser sich bereits an die Gruppe gewandt. „Ich denke ihr wisst bereits, wieso ich mit euch sprechen wollte. Oder könnt es euch wenigstens vorstellen“, begann er und blickte dann nacheinander in die Gesichter der anderen, bevor er sich plötzlich verbeugte, „In erster Linie möchte ich euch dafür danken, dass ihr mich aus diesem merkwürdigen Gefängnis befreit habt. Und ich möchte mich dafür entschuldigen, dass ich euch solche Umstände bereitet habe.“ „Das hast du wirklich“, murrte Kuraiko leicht angesäuert, „Vor allem eine Person hatte extreme Probleme mit deinem Dungeon.“ Ihr Blick ging zu Akane hinüber, welche sofort zusammenzuckte und mit hochrotem Kopf wegschaute, während sie murmelte, dass sie mit „so etwas“ einfach nicht klarkam. Etwas irritiert legte der Brünette den Kopf schief, da er nicht genau wusste, was die Schwarzhaarige damit eigentlich meinte. Er selbst wollte sich eigentlich für sein Verhalten während des Kampfes entschuldigen, als sie ihn unter seinem Shadow hervorgeholt hatten; immerhin hatte er sich da wirklich schrecklich benommen. Ein Zupfen an seinem linken Ärmel ließ ihn neben sich auf Megumi schauen, welche ihre Hand hob und ihm zuflüsterte, was eigentlich Sache war: „Dein Dungeon erinnerte wirklich stark an ein Spukhaus. Und Akane-senpai kann sowas wohl nicht wirklich leiden. Außerdem ist sie in einige der Fallen getappt, die dort versteckt waren.“ Verstehend nickte der Brünette und blickte wieder zu Akane, die mittlerweile eine Diskussion mit Kuraiko begonnen hatte, in welcher es darum ging, was an Horrorgeschichten eigentlich so gruselig war; oder eben auch nicht. Die Ansichten der beiden waren in dieser Beziehung so unterschiedlich wie Tag und Nacht, weshalb sie natürlich auch auf keinen gemeinsamen Nenner kamen. Bevor diese Diskussion jedoch noch weiter ausartete unterbrach Ryu sie, indem er Akane direkt ansprach: „Chiyo-senpai. Entschuldige, wenn mein Dungeon dir solche Probleme bereitet hatte.“ Vollkommen überrumpelt blickten Kuraiko und Akane ihren Kohai an und beendeten damit ihre Diskussion, bevor die Brünette sich irgendwie versuchte herauszureden und meinte, dass es schon okay sei. Natürlich wusste der Jüngere, dass nichts okay war, trotzdem beließ er es erst einmal dabei. „Es erstaunt mich, wie höflich du auf einmal bist“, sagte plötzlich Hiroshi und sah den jüngeren mit einem strengen Blick an. Ryu wiederum wandte den seinen daraufhin ab und entschuldigte sich erneut kleinlaut, woraufhin der Blonde jedoch nur seufzte. „Was solls…“, meinte er, „Du wolltest dich sicher nicht mit uns treffen, nur um dich die ganze Zeit zu entschuldigen. Oder?“ „Nein, natürlich nicht“, meinte Ryu und sah dann entschlossen in die Runde, „Ich möchte mich euch gerne anschließen und herausfinden, was mich in diese merkwürdige Welt gezogen hat. Ich erinnere mich nur noch an einen dunklen Schatten, aber dann ist alles weg. Bis zu dem Zeitpunkt als ihr mich aus diesem Loch geholt habt. Was genau dazwischen passiert ist, weiß ich nicht. Es ist wie ein Blackout. Außerdem… möchte ich Mika-chan dort rausholen.“ „Das ist auch unser Ziel…“, meinte Masaru ruhig und richtete seinen Blick auf Mirâ, „Also spricht wohl nichts dagegen. Zumal wir Unterstützung gut gebrauchen können.“ Die Violetthaarige nickte und schaute dann zu Megumi: „Und was ist mit dir, Megumi-chan? Möchtest du uns weiter begleiten oder sollte es das gewesen sein?“ Die Kleine sah ihre Senpai mit großen Augen an und blickte dann einmal in die Runde, bevor sie die Augen schloss und kurz darüber nachdachte. Wenn sie ehrlich war, machte ihr diese Welt wirklich Angst. Andererseits fand sie sie aber auch sehr interessant und auch sie wollte herausfinden, wieso sie in diese Welt geschleppt wurde. Es musste immerhin einen Grund für all das geben und sie wollte unter allen Umständen herausfinden welcher das war. Ihr Entschluss stand also eigentlich schon eine ganze Weile fest, weshalb sie entschlossen zu Mirâ blickte und dann nickte. „Ich werde euch weiter begleiten und als Navigator unterstützen“, sprach sie anschließend, „Auch ich möchte die Ursache für all das erfahren. Lasst uns das Rätsel gemeinsam lösen.“ Mirâ erwiderte den Blick der Jüngeren und sah dann zu ihren Freunden, auf deren Gesichtern sich jeweils ein Lächeln abzeichnete; selbst auf dem von Kuraiko. Sie war sich sicher gemeinsam würden sie es schaffen die Geheimnisse dieser merkwürdigen Welt lösen zu können. Mit einem Lächeln wandte sie sich an die beiden neuen Teammitglieder: „Dann heißen wir euch herzlich in unserem Team willkommen. Vielen Dank für eure Unterstützung.“ Eine angenehme Wärme breitete sich in ihrem Inneren aus, was ihr verriet, dass einer ihrer Social Links sich wieder gefüllt hatte. Das Geräusch einer sich öffnenden Tür ließ die Gruppe jedoch kurz darauf aufschrecken und zu dieser blicken, wo ihnen drei Jungs auffielen, die auf sie zukamen. „Hey Arabai! Wo bleibst du kleine Kröte? Und wo bleib unser Mittagessen?“, riefen sie nach dem Brünetten und wirkten dabei alles andere als amüsiert, während sie auf die Gruppe zukamen und ihn dabei entdeckten, „Da bist du ja, du kleiner Scheißer! Was soll der Mist?“ Erschrocken war Gemeinter zusammengezuckt und hatte seine Hände, die er auf seinen Knien abgelegt hatte, zu Fäusten geballt, während er hörbar mit den Zähnen knirschte. Er hatte gehoffte, dass diese Kerle ihn für heute in Ruhe ließen. Immerhin war er gleich zum Klingeln der Schulglocke fluchtartig aus dem Klassenraum verschwunden. Er wollte damit verhindern, dass ihn diese Idioten aufhielten aufs Dach zu gehen, denn sonst hätte er die Verabredung verpasst. Außerdem wollte er ihnen somit aus dem Weg gehen. Er musste einfach versuchen sich von ihnen zu lösen. Ursprünglich hatte er sich ihnen nur angeschlossen, um nicht zu den Außenseitern zu zählen, was aber dazu geführt hatte, dass er für sie der Laufbursche wurde. Das wollte er nicht mehr. Er wollte einfach kein Opfer mehr sein, doch er traute sich nicht, ihnen das direkt zu sagen. Jedenfalls nicht mehr nach der Aktion am Morgen, als sie ihn mal wieder eine Tracht Prügel verpasst hatten. Aber wie sollte er sich sonst von ihnen lossagen? So stark, um sich körperlich zu wehren, war er nicht. Und es ärgerte ihn, dass ihn diese Idioten so schnell gefunden hatten. Eigentlich hatte er damit gerechnet, dass sie länger brauchen würden, was sich jedoch nun als Trugschluss herausgestellt hatte. Was sollte er nun machen? Eine Bewegung rechts neben ihm ließ ihn jedoch plötzlich aufschauen, woraufhin er Hiroshi erblickte, der sich erhoben hatte. „Oh man. Hat man nicht mal hier Ruhe vor euch Kröten?“, fragte er genervt. „Hä? Was willst du von uns?“, fragte einer der drei Jungs, „Wir haben mit Arabei geredet und nicht mit dir. Wieso mischst du dich hier ein?“ Mit bösem Blick wandte er sich den drei Jüngeren zu, welche augenblicklich zusammenzuckten: „Weil es mich tierisch aufregt, wenn Freunde von mir von irgendwelchen Idioten wegen irgendwelcher Nichtigkeiten belästig werden. Ihr seht doch, dass Arabai gerade beschäftigt ist. Oder? Also zischt ab, sonst setzt es was.“ „Kche… als ob du uns mit deinen leeren Drohungen Angst einjagen würdest“, meinte einer der anderen Schüler. Plötzlich erhob sich auch Akane und knackte mit ihren Fingern: „Sicher, dass das leere Drohungen sind?“ Als die drei Jüngeren Akane als das Mädchen erkannten, welches sie in den Sommerferien mächtig fertig gemacht hatte, wichen die drei erschrocken zurück und zogen sich mit der Ausrede zurück, dass sie keinen Stress mit den Lehrern haben wollten; immerhin war Prügeln streng verboten. Hiroshi ließ sich jedoch nicht nehmen ihnen nachzurufen, dass sie sich von nun an von seinem Kumpel fernhalten sollten, wenn sie keinen Ärger haben wollten. Dann fiel die schwere Tür mit einem metallenen Klang ins Schloss und die Gruppe war wieder allein. Der Blonde und seine Sandkastenfreundin starrten noch eine ganze Weile mit ernstem Blick auf die geschlossene Tür, bevor sie plötzlich anfingen zu lachen, bevor sie sich in die Hände klatschten. Überrascht blickte Ryu zwischen den beiden hin und her und wusste nicht so genau, was er dazu sagen sollte. Sie hatten ihn gerade davor bewahrt wieder Stress mit seinen drei angeblichen Freunden zu haben, wobei noch offenblieb, wie es nach der Pause weiterging. Dort war immerhin niemand, der ihn schützen konnte. „Vor denen solltest du erst einmal Ruhe haben“, meinte Hiroshi, nachdem er sich wieder beruhigt hatte, „Und sollten sie dich doch wieder belästigen, scheu dich nicht zu uns zu kommen. Wir helfen dir, keine Sorge.“ „W-wirklich?“, konnte es der Jüngere nicht fassen. „Sicher. Hiroshi hat Recht. Dafür sind Freunde immerhin da“, meinte Akane mit breitem Lächeln. Überrascht sah der Brünette in die Runde und in die einzelnen mehr oder minder lächelnden Gesichter der Leute, die sich, trotz seines unmöglichen Verhaltens, plötzlich als seine Freunde bezeichneten. Zum ersten Mal hatte er auch das Gefühl, dass diese Aussage ernst gemeint war, was ihm beinahe die Tränen in die Augen steigen ließ. Gerade noch so konnte er diesen Umstand überspielen indem er ein breites Grinsen aufsetzte und sich dann noch einmal bei allen Anwesenden bedankte. Als Mirâ gemeinsam mit Akane am frühen Nachmittag den Eingangsbereich der Schule betrat, um sich die Schuhe zu wechseln, trafen sie auf Hiroshi und Shuya. Beide waren in ein Gespräch vertieft, welches sie jedoch unterbrachen, als die beiden Mädchen zu ihnen stießen. „Na Mädels. Habt ihr jetzt noch was vor?“, fragte der Blau-Violetthaarige mit breitem Grinsen und spielte damit auf den nun freien Nachmittag an. Da am nächsten Tag der Ausflug nach Iwatodai anstand, waren die Schüler des zweiten Jahres für diesen Tag von jeglichen Clubaktivitäten freigestellt. Natürlich war es jedem selbst überlassen trotzdem hinzugehen, doch mussten sie auch keine Konsequenzen befürchten, wenn sie nicht auftauchten. Auch Mirâ hatte an diesem Tag nicht sonderlich viel Lust auf das Kyudo Training, weshalb sie sich entschlossen hatte ihren Schultag nach der letzten Stunde zu beenden; ebenso wie Akane. Sie fühlte sich sowieso noch nicht ganz auf dem Damm. Der Dungeon, den sie am letzten Wochenende zu bewältigen hatten, hatte sie doch mehr geschlaucht, als anfangs gedacht. Selbst Hiroshi schien es so zu gehen, denn auch er hatte sich heute vom Fußballtraining freigenommen. Allerdings war sich Mirâ auch nicht ganz sicher, ob er überhaupt direkt am Training teilnehmen konnte, immerhin war seine rechte Hand immer noch nicht ganz verheilt. Das jedenfalls verriet der Verband um eben jene. „Ihr scheint heute auch keine Lust auf euren Club zu haben“, grinste Shuya und holte die Violetthaarige damit aus ihren Gedanken, „Wollen wir irgendwo zusammen was trinken gehen?“ „Wie kommst du darauf?“, fragte Akane mit schiefgelegtem Kopf, woraufhin ihr Gegenüber nur mit den Schultern zuckte: „Nur so. Aber wenn ihr nicht wollt…“ „Nein schon gut. Ich habe nichts vor. Was meinst du, Mirâ?“, wandte sich die Brünette an ihre beste Freundin. Diese nickte mit einem Lächeln: „Gerne.“ „Super“, freute sich Shuya wie ein kleiner Schneekönig und wollte sich gerade auf dem Absatz umdrehen und losgehen. Doch plötzlich wurde er aufgehalten, als eine weitere männliche Stimme nach Hiroshi und Akane rief. Sofort wandten die vier Zweitklässler ihre Blicke wieder in Richtung der großen Empfangshalle, wo ihnen plötzlich Ryu gegenüberstand. Sein Atem ging schnell, was den Eindruck erweckte, dass er extra gerannt war, um sie noch abzufangen. „Was gibt es, Chibisuke?“, fragte Hiroshi und ließ den Brünetten damit kurz zusammenzucken. Offenbar hatte er nicht damit gerechnet mit einem Spitznamen angesprochen zu werden. Mirâ hatte sogar das Gefühl, dass ihn dieser nicht wirklich gefiel, immerhin spielte dieses Wort auf seine Größe an. Doch wiedererwartend sagte er nichts dazu, sondern kam gleich zur Sache: „Ich wollte mich noch einmal bei euch für eure Hilfe heute Mittag bedanken. Ehrlich gesagt habe ich versucht mit den Dreien heute Morgen schon zu sprechen. Ich wollte, dass sie mich in Ruhe lassen. Stattdessen haben sie mich nur wieder verprügelt…“ „Daher also die Pflaster…“, murmelte Hiroshi, woraufhin der Jüngere ihm gegenüber nur nickte, „Hör mal… du brauchst dich dafür nicht bedanken. Ich habe dir doch gesagt, dass wir dir helfen, wenn du Hilfe brauchst. Du musst sie nur annehmen.“ „J-ja ich weiß… trotzdem. Vielen Dank nochmal. Auch an dich Nagase-senpai“, wandte sich Ryu nun an den Ältesten der Runde, welcher ihn jedoch nur unverwandt ansah, „Auch du hast mir mehrmals versucht zu helfen und ich habe diese Hilfe abgewiesen. Das war nicht richtig und ich bin dir wirklich dankbar.“ Stille breitete sich aus, in welchem die vier Zweitklässler Ryu nur beobachteten, welcher den Blick gesenkt hatte. Diese wurde jedoch jäh unterbrochen, als Shuya seine Stimme erhob. „Du brauchst dich auch bei mir nicht dafür zu bedanken“, sprach er mit einer Ernsthaftigkeit, die man nur selten bei ihm erlebte, „Weißt du, ich helfe anderen nicht, um dafür Dankbarkeit zu bekommen. Das bringt mir auch nichts. Viel mehr möchte ich, dass andere nicht so enden wie meine große Schwester.“ Alle Blicke richteten sich auf den Älteren, dessen Augen plötzlich so kalt und abwesend wirkten, wie man es von ihm nicht kannte. Ein leichtes Zittern ging durch Mirâs Knochen, denn so machte ihr der sonst so aufgedrehte junge Mann wirklich Angst. Sie wusste ja mittlerweile, dass seine Schwester bereits tot war, jedoch nicht wieso. Doch nun hatte sie eine klare Vermutung diesbezüglich. Bestätigt wurde diese, als er plötzlich begann auf die stumme Frage seiner Schulkameraden zu antworten. „Ich war noch in der Grundschule, als es passierte. Aufgrund der Arbeit unserer Eltern haben meine Schwester und ich alleine gelebt. Neben der Schule ging sie extra arbeiten, um unseren Unterhalt zu verdienen. Sie hat immer gelächelt. Wirklich immer. Ich kann mich an keinen Moment erinnern, in dem sie einmal unglücklich wirkte oder geweint hätte. Deshalb habe ich auch gar nicht bemerkt, wie schlecht es ihr wirklich ging und wie unglücklich sie war. Und irgendwann war ihr das alles zu viel…“, sprach er fast schon zu ruhig, „Und dann hat sie sich das Leben genommen…“ Erschrocken wichen alle Anwesenden zurück. Mit Ausnahme von Hiroshi, welcher nur den Blick abwandte. Offensichtlich kannte er die Vergangenheit seines Kumpels bereits. Shuya machte eine kurze Pause und schluckte, bevor er weitersprach: „Ich war zu dem Zeitpunkt gerade zufällig in der Nähe und habe ihren Selbstmord mitbekommen. Da ich sie nur als fröhlichen Menschen kannte und nicht wusste, wieso sie so etwas getan hat, habe ich mir sehr lange die Schuld dafür gegeben. Ich dachte es wäre meine Schuld gewesen und dass ich ihr eine zu große Last war. Doch das stimmte gar nicht. Als ich ihre Sachen sortiert habe, fand ich ihren Abschiedsbrief. Sie hat sich bei mir dafür entschuldigt und mir auch den Grund für ihren Selbstmord genannt…“ Wieder entstand eine Pause, welche die Spannung noch mehr in die Höhe trieb: „Der Grund war Mobbing. Sie wurde aufs schlimmste von ihren Klassenkameraden, ja sogar von Lehrern gemobbt. Niemand hat ihr geholfen aus dieser Situation hinauszukommen. Für mich hat sie diesen Umstand so lange wie möglich ertragen, doch irgendwann war es zu viel. Sie sah keinen Ausweg mehr aus ihrer Situation.“ Schockiert hatte Mirâ die Luft eingezogen und ihre Hand vor den Mund gelegt, während sie spürte, wie sich Tränen in ihren Augen sammelten. Das war einfach zu traurig. Wie konnten Menschen nur so grausam sein und andere so sehr in die Verzweiflung treiben, dass sie keinen anderen Ausweg als Selbstmord mehr sahen? So etwas durfte es einfach nicht geben. Und doch war es die pure Realität, das wusste sie. Jeden Tag starben unzählige Menschen an den Folgen von Mobbing. Nun verstand auch Mirâ, wieso sich Shuya auf die Fahne geschrieben hatte, sofort einzuschreiten, wenn er bemerkte, dass jemand gemobbt wurde. Auch, dass er jeden versuchte zu integrieren ergab nun Sinn, denn nur so konnte Mobbing beendet werden. Zusätzlich zollte sie dem jungen Mann wirklich großen Respekt, dass er nach solch einem traumatischen Ereignis selbst noch den Willen hatte zu leben und dieses Leben auch so fröhlich weiterlebte. Sie wüsste nicht, wie sie reagieren würde, wenn ihr so etwas schreckliches passiert wäre. Wahrscheinlich wäre sie selber daran zerbrochen. „Das Schlimmste an der ganzen Sache war, dass auch danach alles abgetan wurde…“, murmelte Shuya, „Trotz ihres Abschiedsbriefes hat mir fast niemand geglaubt, dass sie gemobbt wurde. Niemand wurde zur Verantwortung gezogen. Erst meine Großeltern haben mir geglaubt, doch da war es bereits zu spät etwas zu unternehmen. Du siehst, ich mache das also nicht aus Eigennutz. Ich möchte einfach nur, dass niemand so enden muss. Das ist alles. Deshalb verdiene ich dafür auch keinen Dank.“ Mirâ spürte ihr Smartphone in der Tasche vibrieren, während sich in ihrer Brust ein warmes Gefühl ausbreitete. Shuyas Social Link hatte sich erweitert. Sie brauchte nicht einmal auf ihr Telefon zu schauen, um das zu wissen. Im Nachhinein wäre ihr es allerdings lieber gewesen, sie hätte nichts davon erfahren. Plötzlich fühlte sie sich unglaublich schwermütig. Die gelassene Stimmung, die noch kurz zuvor herrschte, war wie weggeblasen. „D-Das tut mir sehr leid, Nagase-senpai“, entschuldigte Ryu sich plötzlich und holte alle Anwesenden wieder ins Hier und Jetzt. Auch der Blau-Violetthaarige schaute wieder zu dem Jüngeren und lächelte plötzlich: „Schon gut. Es war nicht deine Schuld. Ich wollte nur, dass du weißt, wieso ich anderen helfe und dass das nichts damit zu tun hat, dass ich so ein lieber Kerl bin.“ Ein Grinsen legte sich auf das Gesicht des Älteren, weshalb sich die Stimmung erneut von einen auf den nächsten Moment änderte: „Nun aber genug davon. Hört auf solche Gesichter zu ziehen. Ich weiß es ist traurig, aber das muss uns jetzt nicht die Stimmung vermiesen. Ruko würde das auch nicht wollen. Wir wollten doch was trinken gehen. Also lasst uns los. Arabai, leiste uns doch Gesellschaft.“ Mit diesen Worten hatte sich der junge Mann auf dem Absatz umgedreht und das Schulgebäude verlassen. Überrascht sahen die anderen ihm nach, bevor Mirâ einen besorgten Blick an Hiroshi richtete, welcher nur seufzte und dann leicht mit den Schultern zuckte. „So ist er eben. Er versucht nicht zu lange daran zu denken“, meinte er anschließend und setzte sich in Bewegung. Die Violetthaarige nickte und schluckte den dicken Klos herunter, der sich in ihrem Hals gebildet hatte, bevor sie kurz zu ihrer besten Freundin sah, die auch nur leicht nickte. Gemeinsam folgten sie den beiden Jungs, jedoch nicht, ohne auch Ryu zu sich zu beten. Der Weg zum Schultor kam der Oberschülerin nach diesem Gespräch wesentlich länger vor, als er es tatsächlich war. Sie hatte das Gefühl dem Blau-Violetthaarigen nun nicht mehr so unbeschwert wie sonst entgegentreten zu können. Wahrscheinlich würde sie jedes Mal an dieses Gespräch erinnert werden und kurz davor sein zu heulen, wenn sie ihn sah. Jedenfalls kam ihr es in diesem Moment so vor. Dem älteren Schüler schien es unterdessen wieder besser zu gehen. Für ihn wirkte das Gespräch mittlerweile wieder vergessen. Stattdessen plapperte er fröhlich auf Hiroshi ein und erzählte von ziemlich belanglosen Dingen. Dass der Blonde ihn währenddessen genau beobachtete bewies Mirâ jedoch auch, dass Shuya sich damit nur selber von all dem ablenken wollte. So ganz spurlos war das alles also auch nicht an ihm vorbeigegangen, selbst wenn er es allen weißmachen wollte. Mit Sicherheit hätte er nun lieber seine Ruhe haben wollen, doch stattdessen hielt er weiterhin an ihrem Plan fest etwas mit seinen Freunden zu unternehmen. Vermutlich wollte er sich aber auch damit davon ablenken. Eigentlich wäre Mirâ in diesem Moment sogar lieber nachhause gegangen und hätte den Älteren in Ruhe gelassen, doch sie vertraute auf Hiroshi. Er wusste von ihnen wohl am besten, wie man mit seinem Kumpel in dieser Situation umgehen musste. Immerhin kannte er ihn von allen am längsten. Demnach war es wohl auch erst einmal in Ordnung so zu tun, als hätte dieses Gespräch niemals stattgefunden. Ein Blick zu Akane und Ryu verriet ihr, dass sie wohl das Gleiche dachten. Gemeinsam verließen sie so das Schulgelände und schlugen den Weg in Richtung U-Bahn ein. Plötzlich jedoch blieb Ryu abrupt stehen, was auch die anderen dazu veranlasste anzuhalten. Irritiert sahen die vier Älteren den Brünetten an, dessen Gesichtsausdruck plötzlich finster wurde. Der Grund dafür blieb nicht lange geheim, denn als sie dem Blick des Jüngeren folgten erkannten sie einen braunhaarigen Mann, dessen Augen von einer Sonnenbrille verdeckt waren. Er trug einen schwarzen Anzug, in Kombination mit einem roten Hemd und einer schwarzen Krawatte und schien die Gruppe von Oberschülern zu beobachten. Genervt seufzte Hiroshi auf, als er erkannte, um wen es sich bei dieser Person handelte: Tatsuya Suou, der Kommissar, welcher bereits seit einiger Zeit ein Auge auf sie geworfen hatte und sie regelrecht verfolgte. Sie hatten eine ganze Weile Ruhe vor ihnen gehabt, auch wenn Mirâ wusste, dass er auch im Falle von Ryus Verschwinden ermittelte. Der Blonde hatte ihr von seinem erneuten Aufeinandertreffen mit ihm erzählt, als er Ermittlungen in der Schule angestellt hatte, um Hinweise auf Ryu zu finden. Jedoch hatte sie gehofft, dass er nach der Aussage von Megumi von ihnen ablassen würde. Immerhin hatte sie erzählt, dass sie einfach nur einem dummen Streich zum Opfer gefallen war. Und auch Ryu hatte ihr versichert, dass er seinen Eltern ein Lügenmärchen aufgetischt hatte. Und trotzdem schien Suou-san den Braten gerochen zu haben und den Aussagen nicht zu glauben. Das würde wohl noch zu Problemen führen. „Haben Sie nichts Besseres zu tun, als Oberschülern aufzulauern?“, fragte Hiroshi plötzlich sichtlich genervt, was die Violetthaarige aus ihren Gedanken schrecken ließ. „Du solltest aufpassen, was du gegenüber einem Polizisten sagst, Jungchen“, murrte der Erwachsene und kam auf die Gruppe zugelaufen, während er seine Sonnenbrille abnahm und sie mit seinen braunen Augen musterte, „Aber ich bin nicht wegen euch hier. Jedenfalls nicht direkt.“ Er richtete seinen Blick auf das kleinste Mitglied der Gruppe: „Du bist doch Arabai-kun. Habe ich recht? Ich hätte da ein paar Fragen.“ Irritiert sah Mirâ zu ihrem Kohai, welcher den Größeren ihm gegenüber mit einem wütenden Blick bedachte. Er hatte ihr erzählt, dass sein Vater es nicht zulassen würde, dass er von irgendwelchen Polizisten befragt wurde. Wie das möglich sein konnte, wusste sie zwar nicht, jedoch schien das der Grund zu sein, wieso dieser Kommissar ihm hier vor der Schule aufgelauert hatte. „Sie sollten wissen, dass ich Ihnen nichts zu erzählen habe…“, meinte Ryu wütend. „Doch auch nur, weil dein Vater es so entschieden hat“, kam ein promptes Contra. „Selbst wenn. Es gibt nichts zu erzählen. Also lassen Sie mich und meine Freunde in Ruhe“, schimpfte der jüngere Brünette und wollte sich an dem Erwachsenen vorbeipressen. Doch gerade, als er auf dessen Höhe war, wurde er am Oberarm gepackt. Wütend drehte er sich zu dem aufdringlichen Kommissar herum und verlangte, dass dieser ihn losließ. Doch Suou ließ nicht von ihm ab und festigte sogar eher seinen Griff, während er klarmachte, dass er sich nicht so einfach abwimmeln ließ. Die vier älteren Schüler beobachteten diese Szene einen Moment und machten sich dran einzugreifen, als jedoch plötzlich eine weitere männliche Stimme erklang: „Suou, lass den Mist!“ Der brünette Kommissar stoppte in seinem Tun und hob den Blick. Auch die Oberschüler wandten sich um und erkannten daraufhin eine weitere männliche Person, welche schleunigst auf sie zukam. Der Mann trug einen grauen schlicht wirkenden Anzug mit offener Jacke. Darunter erkannte Mirâ ein weißes Hemd und eine dunkelblaue Krawatte. Ein Blick in sein Gesicht ließ die Oberschülerin jedoch zurückschrecken, denn wenn sie nicht genau gewusst hätte, wie Hiroshis Vater aussah, so hätte sie diesen Mann für eben jenen gehalten. Er war sichtbar etwas jünger als Erwähnter, jedoch alt genug, um als Vater des Blonden durchzugehen. Der einzige sichtbare Unterschied, den sie bei ihm wahrnehmen konnte, waren seine dunkelbraunen Haare, die sehr kurz geschnitten waren, und die ebenso dunkelbraunen Augen, mit denen er seinen Kollegen böse musterte. Das Gesicht jedoch war unverkennbar das gleiche. Bei der Gruppe angekommen, griff er nach dem Arm Suos und sorgte so dafür, dass dieser den Oberschüler losließ. Der nahm sofort Abstand von den beiden Erwachsenen. „Was soll das hier werden?“, fragte der Hinzugekommene nun böse, „Es gab doch klare Anweisungen sich von Ryu-kun fernzuhalten. Wenn dir etwas an deinem Job liegt, solltest du dich auch daran halten.“ „Kche…“, löste sich der Jüngere der beiden aus dem Griff und richtete dann seinen Anzug, „Dass du dich ständig einmischen musst, Makoto…“ Mirâ wurde hellhörig und sah zu Hiroshi, welcher seinen Blick von dem Geschehen abgewandt hatte. „Ich weiß ja, dass dir dieser Fall am Herzen liegt. Aber übertreib es nicht. Du setzt damit auch deine Position aufs Spiel“, mahnte der Brünette im grauen Anzug und beobachtete seinen Kollegen, der sich langsam von ihnen entfernte. „Deine gut gemeinten Ratschläge kannst du dir sparen. Ich habe mir vorgenommen diese Fälle aufzuklären und das werde ich. Auch ohne eure Unterstützung…“, damit hatte sich Suou von allen abgewandt und den Ort des Geschehens verlassen. Seufzend sah der Ältere ihm nach, bevor er sich wieder an die Oberschüler wandte: „Verzeiht sein Verhalten. Er ist ein guter Kommissar, aber er übertreibt es oft, sobald er sich auf etwas versteift.“ „Und Sie?“, fragte plötzlich Ryu mit genervtem Unterton, „Sie sind doch auch nicht zufällig hier. Ich wette mein Vater hat Sie auf mich angesetzt, damit er mich im Auge behält. Sie können Ihm gerne ausrichten, dass das nicht nötig ist. Ich kann gut auf mich selbst aufpassen.“ Der Jüngste in der Runde wandte sich von allen ab und blickte dann noch einmal über seine Schulter: „Tut mir leid, Senpai. Aber heute muss ich das Angebot leider ablehnen. Mir ist gerade nicht mehr danach noch etwas zu unternehmen. Vielleicht ein anderes Mal.“ Damit setzte sich der Brünette in Bewegung und ging. „Ach man…“, seufzte der zurückgebliebene brünette Erwachsene und kratzte sich genervt am Hinterkopf, „Als hätte ich nichts Wichtigeres zu tun, als den Babysitter zu spielen.“ Er wandte sich um und sah zu Hiroshi: „Ich hab dich fast gar nicht erkannt, Hiroshi. Wie geht es deinen Eltern und Rin? Bei dir auch alles in Ordnung?“ „Ja soweit…“, murmelte Angesprochener nur in seinen nicht vorhandenen Bart. „Dann ist ja gut. Ich würde dich gerne bitten, nicht mehr solche unbedachten Aussagen gegenüber einem Polizisten zu machen. Damit bringst du nicht nur dich in Schwierigkeiten“, wandte sich der Mann von ihnen ab und ging dann ebenfalls. Die Oberschüler sahen ihm nach, bis er um die nächste Ecke verschwunden war. Dann richteten sich drei Blicke auf Hiroshi, welcher wieder in eine nicht zu definierende Richtung schaute. „War das Hirota-ji?“, fragte plötzlich Akane, „Er ist ganz schön alt geworden…“ „Ist ja auch schon ein paar Jahre her…“, meinte ihr Sandkastenfreund, während er sich umdrehte und seine Tasche über seine Schulter schwang, „Wollten wir nicht was trinken gehen? Lasst uns gehen.“ Ohne weitere Worte setzte er sich in Bewegung. Es war eindeutig, dass er das Thema wechseln und nicht weiter darüber sprechen wollte, weshalb die restlichen drei Oberschüler nichts weiter dazu sagten. Stattdessen sprang Shuya seinen besten Kumpel an und legte ihm seinen Arm um die Schulter, während er ihm irgendwelchen Schwachsinn erzählte und somit zum Lachen brachte. Mirâs fragender Blick wanderte zu Akane. „Akane, wer war das?“ Die Brünette sah ihre Freundin kurz an und zuckte dann mit den Schultern: „Hiroshis Onkel. Er ist einer der jüngeren Brüder von Hiroshis Vater und arbeitet bei der Kripo soviel ich weiß. Wir sollten das Thema aber wohl besser ruhen lassen.“ „Ja scheint so…“, kam auch die Violetthaarige zu dem Schluss. Hiroshis Reaktion war eindeutig und das sollten sie akzeptieren. Besorgt beobachtete sie die beiden Jungs, die vor ihnen liefen und bereute bereits, dass sie an diesem Tag an Informationen gelangt war, die sie lieber nicht mitbekommen hätte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)