Gay Chicken von Phase (RobertxJohnny) ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 3 -------------------- Als sie knapp eine Stunde später das Hotelzimmer in Richtung Hotelrestaurant verließen, um zum Frühstück zu gehen, wirkte Johnny entspannt und ausgeglichen und ein Lächeln lag auf seinen Lippen, während Robert ein wenig mürrisch dreinsah. Dem Schotten entging das natürlich nicht und er verdrehte die Augen. „Krieg dich bitte wieder ein, so schlimm war es bestimmt nicht.“ „Ich habe dem ganzen Unsinn zugestimmt-...“ „Du hast dir diesen Unsinn ausgedacht“, korrigierte in Johnny, doch Robert überging den Einwand. „Warum muss ich jetzt plötzlich die Beine breit machen?“ Johnny verdrehte die Augen und legte ihm erstaunlich sanft die Hand auf den Rücken. „Ich finde es nur fair – gestern war immerhin ich an der Reihe. Gewöhn‘ dich besser daran.“ Mit Johnny als Partner war es anders als in den bisherigen Beziehungen, die er geführt hatte. Bisher war er immer die treibende Kraft gewesen und er wäre nie auf die Idee gekommen selbst einmal unten zu liegen. Sie hatten deshalb auch eine heftige Diskussion gehabt und Johnny hatte ihm mehr als klar gemacht, dass wenn er diese Scheinbeziehung wollte, er das in Kauf nehmen musste – dass er eben nicht dauerhaft unten liegen würde. Robert bereute mittlerweile, dass er nicht so konsequent gewesen war und die ganze Sache einfach abgeblasen hatte. Stattdessen hatte er aus dem Trotz heraus zugestimmt und zum ersten Mal am eigenen Leib erfahren, was es bedeutete, wenn jemand in einen eindrang. Zunächst einmal keine sonderlich schöne Erfahrung, auf die er gerne verzichtet hätte. Aber er konnte sich nicht mal beschweren. Johnny schien seine Angst, die er versucht hatte zu überspielen, gespürt zu haben und war erstaunlich behutsam und sanft dabei vorgegangen, hatte ihn sehr bedacht vorbereitet - und trotzdem hatte es zunächst furchtbar wehgetan. Das war jedoch nicht einmal der Grund für seinen Unmut. Tatsächlich hatte er einfach das Gefühl, sich eine unglaubliche Blöße vor Johnny gegeben zu haben. Und das war keine angenehme Erkenntnis. Es verletzte seinen Stolz und die Tatsache, dass Johnny ein bemerkenswertes Können beim Sex vorweisen konnte und es sich noch dazu letzten Endes wirklich gut angefühlt hatte, machte die Angelegenheit nicht besser. Und seine Laune erst recht nicht. Da ihm klar war, dass es ihm und seiner Fassade ebenso wenig nützte, wenn er sich wie ein bockiges Kind verhielt – zumal er sich durchaus darüber im Klaren war, dass er sich das Alles selbst eingebrockt hatte – bemühte er sich, seinen Ärger herunterzuschlucken. Johnnys Hand ruhte weiterhin auf seinem Rücken, was ihm ein gewisses Unbehagen bereitete. „Du meintest, du hättest schon mit etlichen der Gäste geschlafen.“ „Ich sagte, dass ich mit ein paar von den Gästen geschlafen habe – um Gotteswillen, so wie du dich ausdrückst klingt es ja so, als würde ich wahllos Leute verführen und jeden Tag jemanden anderen nageln.“ Nun, um ehrlich zu sein, war das genau der Eindruck, den Robert gewonnen hatte. „Mit den meisten Mädchen war ich schon im Bett – Ausnahme natürlich Mariah. Ich mache mich aus Prinzip nicht an Leute heran, die bereits in festen Händen sind. Das macht es nur unnötig kompliziert. Ich würde ja sagen, dass ich dir Mariam empfehlen kann, aber da du ja auf Kerle stehst, hättest du daran vermutlich weniger deine Freude“, der Schotte grinste ihn schief an und steckte seine Hände in die Hosentaschen, „Von Oliver solltest du dich in jedem Fall fernhalten, der wird schnell emotional und hängt der Sache ewig nach. Michael ist im Bett wirklich gut und Carlos steht auf-...“ „Ich will keine Details hören! Mich hat nur interessiert, wer alles an der Geschichte zweifeln wird.“ „Das kann ich dir auch so beantworten: Alle!“, Johnny schüttelte mit einem Seufzen den Kopf, „Mach‘ dir da bitte keine falschen Hoffnungen. Dein Plan ist nicht idiotensicher sondern idiotisch.“ „Ja, das hast du jetzt schon mehrfach betont. Das wird schon alles klappen. Verhalte dich einfach wie immer und lass mich machen“, murmelte Robert genervt und dachte darüber nach, was es überhaupt bedeutete, wenn er Johnny sagte, dass er sich normal verhalten sollte. Lange Zeit war er ein sturer Kerl gewesen, der sich oft sehr rüpelhaft benommen hatte. Seit knapp einem Jahr und der Trennung von Theresa hatte er sich jedoch zunehmend zum Positiven entwickelt. Er war ruhiger und ausgeglichener. Sah Robert sich seine aktuelle Laune an, überkam ihn die Befürchtung, dass das schlichtweg am Sex lag. Konnte es sein, dass der Schotte sich ein Ventil für seine aufgestauten Emotionen gesucht und es gefunden hatte? Falls das der Fall war, wusste er nicht so recht, was er davon halten sollte. Und ob es nicht vielleicht sinnvoll wäre Johnny zum Psychotherapeuten zu schicken. „Dann bin ich mal gespannt, wie das nun heute Morgen werden soll“, murmelte der Schotte wenig überzeugt. Robert blickte ihn etwas skeptisch an. „Wie wäre es mit ein wenig Vertrauen?“ Er erhielt keine Antwort, sondern nur ein Schnauben und als er seinen Freund irritiert ansah, bemerkte er, dass Johnnys Miene Unglauben und Zweifel ausdrückte. Fast so, als hätte er kein Vertrauen in ihn oder das, was er gesagt hatte. „Habe ich mich in all den Jahren, die du mich jetzt kennst und in denen wir jetzt schon befreundet sind, jemals nicht an das gehalten, was ich gesagt habe?“ Sein Gegenüber ging nicht weiter auf die Bemerkung ein, was Robert zu der Vermutung brachte, dass Johnny ein Vertrauensproblem hatte. Doch wieso? Er konnte sich wirklich nicht daran erinnern, dass er irgendwann einmal seinen Freund in irgendeiner Weise enttäuscht hatte. Nun, er würde in der nächsten Zeit wohl genug Zeit und Nähe zu Johnny haben, um das herauszufinden. Allerdings nagten mittlerweile gewisse Bedenken an ihm. Er hatte immer gedacht Johnny sehr gut zu kennen, immerhin war er Jahre lang mit ihm sehr gut befreundet gewesen und war es seiner Meinung nach auch immer noch. Doch dass es da zwei wirklich wichtige Dinge gab, die er über Johnny nicht wusste, ließ ihn doch daran zweifeln. War er all die Jahre zu oberflächlich gewesen? Oder hatte Johnny ihn bewusst aus seinem Leben ausgeklammert? Als sie in den Aufzug stiegen, herrschte ein unangenehmes Schweigen zwischen ihnen. Sie hingen beide ihren Gedanken nach. Erst nachdem einige Zeit verstrichen und der Aufzug stehen geblieben war, erkundigte sich Johnny: „Wie willst du vorgehen?“ Sie liefen Richtung Hotelrestaurant und die Reststrecke war wesentlich belebter. Angestellte wuselten herum und gingen ihren Arbeiten nach und einige Gäste taten es ihnen gleich und suchten den Speisesaal auf. „Das lass meine Sorge sein, ich finde schon einen Weg.“ „Wie wäre es, wenn du mich einweihen würdest? Einfach, damit ich weiß, wie ich reagieren soll“, murrte Johnny. Allem Anschein nach bereitete es ihm Unbehagen, dass er bei einer Sache mitmachen sollte, er dabei aber nicht wusste, was seine Rolle nun eigentlich war. Durchaus verständlich – dennoch war es für Robert von großer Bedeutung, dass sich der Schotte in dem, was er tat, nicht verbog, sondern überzeugend rüber kam. Robert wusste, dass Johnny seine Antwort nicht gefallen würde: „Sei einfach du selbst und du wirst feststellen, dass sich alles von selbst ergibt.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)