Laire or Casar - Gedichte über Zwerge von Ithildin (humorvolles, spontanes und poetisch romatisches... ^^) ================================================================================ Kapitel 1: Bofur ---------------- vorwort: *räusper* na schön also, ich bin normalerweise kein dichter und literarische ergüsse liegen mir auch nicht so sonderlich. das war sozusagen mein erster versuch. ahh ich bitte daher um besondere nachsicht. aber ich muss sagen, es hat mich einfach so ganz spontan überkommen. *grinst* sagen wir, inspiriert durch einen netten kollegen von fanfiction.de...der das übrigens auch sehr schön kann. *lacht* _____________________________________________________________________________________ Bofur Bofur der Weise, stets auf der Reise ist er, der lustige Gesell, seine Beine ja die tragen ihn schnell. Mal hier mal dort und doch an keinem festen Ort, trifft man auf ihn, den stets durstigen Halunken, manch einer wär bei der Menge schon längst ertrunken. Der Kompanie 12ter Mann auf den Thorin sich stets verlassen kann. Treu ist er wie man sieht, davon kann auch Kili singen ein Lied. In Notlagen kann man auf ihn zählen, doch die Liebe zu hochprozentigem, die tut ihn so manches mal quälen. Zwerg mit Bart, Humor und Hut, keinem Anderen steht der soooo gut, wie ihm dem exzellenten Sänger, dem Mann im Mond wird bang und bänger und nicht nur dem, auch die Elben finden seinen Gesang extrem. Lindir entgleisen sämtliche Züge, doch unser Bofur wird des Singens nicht müde. Frisch, frei, froh und munter, mein Gott Tolkien, den Mann kriegt niemals nichts unter. ENDE Kapitel 2: mein König --------------------- Mein König Herrschaftlich ist sein Blick, der keinen Widerspruch duldet, stolz ist sein (eigen) Sinn, der oft schon Konflikte verschuldet. Er ist der Eine, den ich König nennen kann, doch wenn ich daran denke, wird mein Herz oft bang. Hat soviel Leid erduldet in seinem Leben, steht ihm der Sinn einzig allein nach höherem Streben. Doch nicht Geld, noch Gold, noch Edelstein, nein sein Sinnen gilt allein dem Arkenstein. Des Königs Zeichen nur dem Erben allein hold, es wird daraus folgen eine Ära aus Gold. Fest glaubt er schon so lange daran, dass Mut und Wille den Drachen besiegen kann. Der einst so frech seinen Schatz und seine Ehre gestohlen, beides will er sich alsbald wiederholen. Nun stehe ich hier und sehe ihn mir an, den Mann, dem nur ich meine Liebe schenken kann. Mein König ist er, ihm will ich folgen, oft hart in der Sache, aber sein Herz ist golden. Raue Schale, sagt man ihm nach und einen weichen Kern, doch zumeist zeigt er uns den nicht so gern. Zwölfe sind wir, zwölf an der Zahl, mutige Herzen, die folgten seiner Wahl. Wir folgten seinem Ruf, für die Ewigkeit und den Ruhm, hoffentlich wissen wir auch was wir da tun. Egal wie es kommt, wir halten zusammen, Thorins Kompanie muss so niemals bangen. Kapitel 3: und die Moral von der Geschicht... --------------------------------------------- Erebor Einsamer Berg in rötlichem Schein, im Lande Rhovanion liegt er allein. Der Zwerge von einst geliebter Ort, so ist er nun des Drachens einsamer Hort. Erebor thronte erhaben über dem Land, bis eines Tages Smaug kam auch der Gierige genannt. Gold, Silber und Geschmeid, brachte der Erebor Zwerge alsbald großes Leid. Doch ihr König konnte ihn niemals vergessen, fand er des Drachens Gier nur all zu vermessen. Was sollte er nun tun der Zwergenmann? Ob er ihn je zurück gewinnen kann? Leider nicht ohne den Drachen zu töten, doch da wäre wohl ein Krieger vonnöten. Woher nehmen wenn nicht stehlen den tapferen Mann? Das auch der Zauberer ihm nicht sagen kann. Am Ende wird es der Meisterdieb sein, der entscheidet über das Schicksal von allen allein. Denn er fand als erster den Arkenstein. Des Königs Begehr galt ihm allein. Letztenendes musste Thorin sich fügen, denn die Anderen ließen sich nicht von ihm betrügen. Und die Moral von der kurzen Geschicht, Drachen und Meisterdiebe ärgert man besser nicht. ^^ Kapitel 4: Hui...käfer flieg.... -------------------------------- „Neeiiinnnn...halt...stopp...Fili, so halt sie doch fest, du lässt sie ja alle los....!“ Wütend blicke ich meinen jüngeren Bruder an. Kilis schmales Kindergesicht von seinem wirren braunen Haarschopf eingerahmt, ist immer noch leicht an den Wangen gerötet...und zwar vom diesem albernen Käfer hinterher gehüpfe, die er anschließend gefangen und mir sofort danach, ganz stolz in die Hände gedrückt hat. „Du kleiner Dummkopf...was willst du denn mit dem ganzen ekligen Krabbelgetier? Ha sag schon..?“ Dafür bekommt er prompt zum Dank dafür; dass er das getan hat, noch eine saftige Kopfnuss von mir. Ein tiefer Seufzer quält sich fast sofort danach aus meiner Brust heraus und bringt mich gedanklich erst so richtig in Fahrt. Hach ich verstehs einfach nicht, warum ich, warum eigentlich immer ich? Alberner kleiner Zwergling...wird der Kindskopf denn nie vernünftig? Ich bin schon groß und Nana Dis lobt mich oft, wie vernünftig ich schon geworden bin. Aber leider muss ich trotzdem andauernd auf meinen nervigen kleinen Bruder aufpassen oder gerade deswegen? Eine höchst undankbare Aufgabe, wie ich finde...na ja zumindest meistens..und heute mehr um so mehr. Heute darf ich nämlich ausnahmsweise länger aufbleiben, weil Sommer Sonnwende ist, das erste mal überhaupt, sogar Onkel Thorin hat es mir erlaubt....uhh und dann so was. Wenn er mir das nur nicht wieder vermasselt. Kili sieht mich indessen vollkommen unschuldig an und strahlt dabei über das ganze verschmitzte Zwerglingsgesicht. „Na die sind für Onkel Thorin natürlich...ein GESCHENK!“ Verkündet er mir anschließend stolz und mit solch einer Inbrunst, dass mir ganz übel davon wird. Allein der Gedanke daran, was unser Onkel wohl dazu sagen wird, wenn Kili ihm die tatsächlich in die Hände drücken sollte. Na ja echte Begeisterung sieht vermutlich anders aus. Daher spreche ich das aus, was mir dabei ganz spontan durch den Kopf geht. „WAS das ist nicht dein Ernst....und du meinst darüber freut er sich?“ Kili nickt, dass seine braunen Zöpfe nur so fliegen. Mein Gesicht verzieht sich derweil zu einer ungläubigen Grimasse. Also frage ich ihn vorsichtig. „Und was hast du damit jetzt vor?“ Skeptisch beäuge ich das fliegende Getier, das sich indessen wehement aus meiner Hand zu entwinden versucht, um wieder in die Freiheit zu gelangen. Mein kleiner Bruder sieht sich verstohlen nach allen Seiten um, damit ihn auch ja niemand hören kann und das wo wir doch völlig allein sind. Sofort danach beugt er sich vor und flüstert mir etwas ins Ohr. Augenblicklich stockt mir der Atem. „Dafür bringt er dich glatt um, ich hoffe dass dir das klar ist....aber es könnte sogar klappen.“ Ein leicht amüsiertes Grinsen zieht sich über mein Gesicht. „Was ist hilfst du mir?“ Das kindliche Gesicht des jüngeren Zwerglings verzieht sich augenblicklich zu einer verschwörerischen Grimasse, als er das sagt. Ich nicke, wenn auch etwas zögerlich. „Na gut...aber wehe du petzt!“ Kili wirkt ehrlich enttäuscht. „Bist du verrückt? ICH Nie! Glaubst du denn, ich bin scharf drauf den Rest des Sommers mit Stubenarrest bestraft zu werden und von Mutter dazu noch ordentlich den Hintern versohlt zu bekommen?“ Mein kleiner Bruder sieht mich abermals verschwörerisch an, während sein Mund augenblicklich zuschnappt wie eine Mausefalle. „Also schön du hast mich überredet komm...aber sei bloß leise hast du verstanden? Oh Onkel bestraft uns sicher, wenn er das heraus findet.“ Antworte ich ihm resigniert. Kili kichert verstohlen. „Ja schon aber das ist es doch wert oder?“ Flüstert er anschließend glucksend, als er mir auf leisen Sohlen nachfolgt. Wir beide schleichen lautlos in Richtung von Onkel Thorins Zimmer, es ist glücklicherweise niemand zu sehen, die Erwachsenen sind allesamt vor dem Haus, um die Sonnwendfeier weiter vorzubereiten, zumindest hört es sich den Stimmen zu urteilen schwer danach an. Kili und ich gelangen zwischenzeitlich ungesehen in Onkels Zimmer. Die Käfer brummen inzwischen schon reichlich zornig in meinen schweißnassen Händen, weil sie aus ihrem engen Gefängnis in die Freiheit wollen. Kili zieht mich hastig mit sich....sein Ziel...Onkels Bett. Mit einem schiefen Grinsen hebt er die Bettdecke an. „So und jetzt lass sie los...mach schnell Fili, sonst fliegen sie uns noch alle davon!“ Hastig tue ich was Kili gesagt hat, ich stopfe die Krabbelkäfer allesamt unter Onkels Bettdecke...auch kein schöneres Gefängnis als das vorige, denke ich mit einem leichten Anflug von schlechtem Gewissen, doch Kili lässt mir dazu keine Zeit mehr. Onkel und Mutter sind im Anmarsch wir können sie bereits hören. „Oh weh, los lass uns bloß schnell verschwinden...!“ Flüstert Kili eilig. „Und..und was machen wir, wenn er sie findet?“ Frage ich den Jüngeren indessen mit deutlich geröteten Wangen. Ich kann so schlecht die Unwahrheit sagen, Onkel merkt immer wenn ich lüge. Kili lacht. „Lass das meine Sorge sein wenn es soweit ist Bruderherz und jetzt komm!“ Der Abend vergeht, wir dürfen länger aufbleiben...sogar beide und ausnahmsweise, weil wir ein besonderes Fest feiern. Doch irgendwann müssen wir doch ins Bett. Kili liegt neben mir, beide sind wir noch wach, keiner von uns kann schlafen. Die Aufregung vom Fest und dann die Sache mit den Käfern. Weia noch hat Onkel sie wie es aussieht nicht entdeckt....aber was wenn? Diese Frage soll sich jedoch alsbald schon erübrigen. Es geschieht, als ich an nichts böses denke und gerade so am einschlafen bin. Ich höre ihn durchs ganze Haus brüllen...natürlich ist es mein Onkel, denn diese Stimmlage gibt es nur einmal in den ganzen Ered Luin... „DIS...DA SIND KÄFER IN MEINEM BETT! WAS MACHEN BITTE SCHÖN KÄFER IN MEINEM BETT? Ohh..nein...diese beiden....KILiiiiiiii ...FILiiiiiii....!“ Das ist allen was wir beide zunächst von ihm hören können, an Schlaf ist bei diesem Gebrüll allerdings nicht mehr im Traum zu denken. Nur Sekunden später rumpelt es heftig in meines Onkels Kammer...was auch immer sie tun, den Käfern dürfte das jedenfalls nicht sehr gefallen. Zumindest ist es das, war mir dazu immerzu im Kopf herumspukt und auch die ernüchterte Frage danach, wann Onkel wohl merkt, dass wir das waren? Und noch schlimmer was für eine Strafe uns wohl blüht...wenn er es herausfinden sollte was sehr wahrscheinlich ist. Wer sollte ihm sonst schon dieses widerliche Krabbelgetier unter die Decke stecken wenn nicht Kili, dessen Idee es ja unzweifelhaft war. Mein kleiner Bruder bekommt sich derweil beinahe nicht mehr ein vor lauter kichern. Er findet es im Gegensatz zu mir offenbar enorm lustig seinem Lieblingsonkel diesen tierischen Streich gespielt zu haben und das im wahrsten Sinne des Wortes. Allerdings dauert es nicht sehr lange, bis unsere Mutter und Onkel Thorin das fliegende Getier wieder an die Luft gesetzt hat, wo es zweifelsfrei hingehört. Was bei deren beider aufgebrachten Stimmen nach zu urteilen, jedoch nicht mit übermäßiger Freude einher geht. Kili gluckst derweil noch immer vor sich gutgelaunt hin. Indem stoße ich ihn unsanft unter der Decke an. „Jetzt hör schon auf zu lachen, was glaubst du denn...das gibt Ärger, richtig Ärger und wenn du lachst verrätst du uns ja sofort, also halt den Mund.“ Grolle ich ihn warnend und mit entsprechender Tonlage an. Doch Kili sagt nur leise. „Ach was soll schon sein, glaubst du er merkt es wirklich dass wir das waren? Nie im Leben...wetten?“ "Na warts ab, ich erinnere dich morgen früh nochmal daran!" Will ich ihm noch antworten, indem höre ich schwere Schritte kommen, ganz eindeutig in unsere Richtung. Es sind zweifelsfrei Onkel Thorins Stiefel....und die unserer Mutter ebenso. Oh oh das gibt gleich mächtig Ärger, kann ich noch denken, indem sind sie fast schon vor unserer Türe angelangt. „Schhh..Thorin lass es, du weckst die beiden noch auf, das kannst doch doch auch morgen noch ansprechen und die beiden zur Rede stellen. Glaubst du wirklich, dass es die Jungens waren?“ Kann ich dabei ganz eindeutig die Stimme von meiner Mutter hören, während sich Kili ganz plötzlich sehr klein unter der Decke macht und fast gänzlich darunter verschwindet. „Ja ja soviel von wegen Onkel merkt es nicht!“ Zische ich meinen jüngeren Bruder dafür rechtschaffen wütend an, doch der gibt nur ein leises Geräusch des Erschreckens von sich, anstatt wie ein Mann zu seiner Tat zu stehen. War ja klar, dass ich die Suppe wieder für ihn auslöffeln darf wie meistens. Im selben Augenblick kann ich meines Onkels tiefe Stimme vor der Türe her vernehmen, die deutlich aufgebracht klingt. „Nichts da Dis, ich will es wissen jetzt...!“ Knurrt Onkels Stimme erbost vor der Türe. Doch unsere Mutter hält energisch dagegen, was mich zwar wundert aber in unserem Fall eine äußerst glückliche Fügung des Schicksals darstellt, gegen die ich im Moment ganz und gar nichts einzuwenden habe. Indem setzt sie auch schon an. „Oh nein Thorin, das wirst du nicht tun, das hat Zeit bis morgen...und jetzt lass sie schlafen!“ Ich höre meinen Onkel noch kurz energisch durchatmen, er hat den Türgriff dabei bereits in der Hand, doch dann überlegt er es sich offenbar doch nochmal anders. Die Schritte entfernen sich, ich kann ihn noch etwas mürrisches und zudem nicht sehr nettes vor sich hin grummeln hören, dann sind die beiden tatsächlich fort. Augenblicklich taucht Kili unter der Bettdecke auf. Er grinst mich spitzbübisch an. „Puhhh..gerade nochmal Glück gehabt, na siehst du Fili, war doch halb so schlimm!“ Sagt er anschließend feixend. „Jaha das denkst auch nur du...aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Merk dir das gefälligst kleiner Blödmann...oder was glaubst du denn?“ Kontere ich nicht eben erfreut über diese Tatsache, von der ich sehr genau weiß, dass sie mir nicht erspart werden wird. Mir ist nicht sehr wohl bei dem Gedanken, denn ich fürchte um die Standpauke werden Kili und ich morgen früh sicher nicht herum kommen. Ich ahne das Schlimmste. Onkel macht uns glatt einen Kopf kürzer und wenn nicht, bekommen wir eine andere Strafe, eine die auch nicht viel besser sein dürfte, als das. Ich weiß es jetzt schon und daher wage ich es mir nicht weiter auszumalen....denn es wird schrecklich sein! Kapitel 5: Königin ------------------ SONGFIC Königin (Faun) Wie weit reichen die Lieder die ein König singt in den leeren Hallen... wie weit trägt sie der Wind? Es ist kalt, der Wind fährt frostig und schneebeladen über die schwarzen nadelspitzen Felszinnen, beißt sich an unseren Körpern fest, die zitternd und verängstigt in der Nacht ausharren, den Blick verzweifelt nach der Stadt am langen See ausgerichtet... EREBOR das alte Königreich hoch im Norden. Alles Sehnen, all unser Hoffen. Endlich sind wir angelangt! Das Ziel ist nahe, der einsame Berg ist zurück erobert worden. Alles habt ihr Zwerge zurückerlangt, all die leeren Hallen eures Volkes, all das Gold und alle die kostbaren Schätze, die ihr euch so lange schon gewünscht habt. Eure Heimat, sie gehört wieder euch allein! Wenn es dort unten tief im Berg selbst mit allem Gold nicht so furchtbar einsam wäre? Der Berg, er stinkt nach Verrat, nach Verlust und nach Tod...aber niemand will es sehen. Niemand will es wahr haben und du am Allerwenigsten DU der du ihr Anführer bist! Und wir alle sehen entsetzt dabei zu, wie Esgaroth kurz darauf im Flammenmeer versinkt, als Smaug uns verlässt, um sich an den Menschen dieser Stadt bitter zu rächen, von denen er zwangsläufig annehmen musste, dass sie uns geholfen hatten. Und dennoch wird Smaug trotz all seiner grausamen Zerstörungskraft vernichtet werden, etwas was sich niemand von uns auch nur im Traum anzunehmen getraut hätte, denn ausgerechnet einer der Seemenschen hat dies gewagt. Ein einziger mutiger Mann hat sich ihm gestellt und so fand der schwarze Pfeil letzten Endes schicksalsträchtig doch einen Weg um die Feuerschlange zu töten. Allein dafür verdient er unseren grenzenlosen Respekt. Alle Ehre müsste ihm zuteil werden, besonders von DIR, dem du dies ALLEIN verdankst, denn der Drache wird nicht mehr zurück kehren zu seinem Hort...niemals wieder! Und hier stehen wir nun alle und sehen es...nutzlos...fassungslos. Esgaroth brennt, es versinkt für immer in den Fluten. NUR DU ALLEIN hast dich als Einziger abgewandt, DU willst es nicht sehen. Thorin...wo bist du nur, warum siehst du mich nicht? Sag mir, warum siehst du uns alle nicht? König edlen Steins...was ist aus dir geworden? Ich sehe dir nach, als du uns wortlos verlässt...mich fröstelt...ich wünschte mir die vertraute Wärme deiner Hände zurück, die Wärme deines Herzens, die ich über all die lange Zeit zu lieben gelernt habe. Nun bist du mir fremd wie nie zuvor. Meine Sehnsucht folgt dir und du siehst sie nicht. Nun bist du der König, wie du es dir immer erhofft hattest. Aber allein Krone und Rüstung zu tragen ist nicht alles. Ich sage dir, ein König sollte auch danach handeln, wie es seiner Ehre und seiner Herkunft gebührt. In den stillen Kammern in dem weiten Land in dem langen Winter mit der kalten Hand. Nicht nur die Winterkälte greift in der Einöde vor den Berg um sich...auch der Wahnsinn, ich kann ihn stetig und unaufhaltsam wachsend in deinen Augen auflodern sehen, wie eine unheilbare Krankheit, die am Ende deine Seele auffressen wird, wenn du ihr nicht Einhalt gebietest. Nichts ängstigt mich mehr, als dies zu erkennen und die Tatsache, dass du mich aus deinem Leben ausschließt MICH die dir stets treu gefolgt ist, durch alle Nöte, Ängste und ausweglosen Situationen. Ausgerechnet mich, die diese Unternehmung niemals angezweifelt hat, wie eng sie manchmal auch gewesen sein mag. Ich sehe dich ALLEIN dort unten in dieser elenden Gruft, spüre wie das Gift des Drachens sich langsam stetig mehr in dein Blut hinein frisst, dich willenlos gegenüber seines Einflusses macht obwohl doch er längst auf dem Grunde des Sees liegt. Sein Atem hängt noch immer stinkend wie verfaultes Wasser über dem Gold, das dich magisch anzieht. Du lässt mir nichts als Seelenpein und so muss ich tatenlos dabei zusehen, wie du nichts und niemanden mehr an dich heran lässt, du misstraust allem...selbst denen die dich lieben. Du misstraust denen, die dir treu ergeben sind bis in den Tod, denen die immer schon zu dir gestanden haben. Welche Kälte hat sich deines Herzens bemächtigt? Sag es mir König unter dem Berge? Welche Kälte hat dich mir geraubt, die mehr wiegt als alles was wir gemeinsam durchgestanden haben. Welche KÄLTE ist es, die dir mehr gibt, als deine Freunde, als deine Familie...als ICH, die dich so sehr liebt? Nenn mir den NAMEN! Heißt sie nicht unendliche GIER? Ist es nicht das frevelhafte Verlangen nach Anerkennung..das verzweifelte Streben danach mehr zu sein, als du bist, als du jemals warst? ENDLICH den Status erlangt zu haben, den du dir immer schon so verzweifelt gewünscht hast? ABER SAG MIR THORIN EICHENSCHILD...ZU WELCHEM PREIS? Sieh was aus dir geworden ist...wie arrogant und selbstgerecht du bist. Deine Sturheit und dein falscher Stolz werden dein Untergang sein, wenn du nicht umkehrst und da willst ausgerechnet du uns sagen, was richtig ist und was falsch? Wie können wir dir so noch länger folgen? Wie sollen wir dir da noch länger die Treue halten? Sag es mir...nya Meldo? Könntest du mich sehen in dem kühlen Tau. könntest du mich führen in die grüne Au Nein...es ist nicht nötig, denn ich kenne die Antwort darauf im Grunde selbst. WIR tun es weil wir dich lieben...und weil wir niemals die Hoffnung aufgeben werden, dass du dies eines Tages erkennen wirst, dass du dies eines Tages verstehen wirst und wieder zu dem MANN werden magst, der du warst, bevor du diese ewige Bürde als deinen Besitz und als dein Erbe anerkannt hast. Drachengold ist verflucht sagten sie uns, sie wussten ja gar nicht wie recht sie damit hatten....nur DU allein hast es nicht verstanden. Sag, willst du wirklich deines Großvaters Schicksal teilen? Gib dieses verfluchte Gold auf und lebe...atme...THORIN tu endlich das, was einem wahren König würdig ist und versteck dich nicht länger hinter deiner alten Angst, nichts oder nur gering zu sein, denn das bist du nicht...das warst du nie... Wie leicht wären deine Schritte wie offen dein Gemüt wie selten leicht die Bürde wie selten hell das Licht. So nimm meine Hand und komm...ich warte schon so lange auf dich... Du musst ihn deswegen nicht wegwerfen, um wieder DER zu werden, der du einst warst. Nein, du musst nur verstehen, dass materieller Besitz nicht alles ist. Ehre...Liebe...Freundschaft, dies sind die elementaren Werte denen du vertrauen solltest. Lass die toten Dinge dort unten in dieser Gruft ruhen und komm mit mir. Thorin komm zurück ins Licht...komm zu mir zurück...wir ALLE werden dich nicht aufgeben niemals, denn wir lieben dich... ...daran wird sich nichts ändern, egal was auch kommen mag. Kapitel 6: Schneewittchen einmal (ganz) anders... ------------------------------------------------- Einst lebte eine holde Maid, schöner als der Tag und die Nacht zusammen, so manchen Mann hat ihr Anblick im Nu eingefangen. Mit Haar so schwarz wie Ebenholz, Lippen roter als Blut...und von Antliz weiß wie frisch gefallener Schnee, Schneewittchen hieß sie die Schöne, mit dem Herzen voll von Weh. Denn deren eifersüchtge Stiefmutter meinte es ihr gar nicht hold, war die Stieftochter doch weit schöner, als deren Mutter allsamt zauberisch verwandelte Gestalt. Der Jägersmann der mittentsandt wardt, sollte sie im Walde angekommen töten, doch ihn leideten des königlichen Kindes furchtbare Ängste und Nöten. So lies er das Mädchen schließlich gehen das ihn auf Knien drum bat, statt dessen nahm Wildbrät er, das er der Königin fälschlich als ihr Herz auftat. Die königliche Maid musste so leider schleunigst entfliehen, um sich dem Racheansinnen einer gar boshaften Mutter zu entziehen. Sie floh über die sieben Berge weit weit fort, und kam irgendwann zu einem gar verwunschenen Ort. Doch der war längst nicht so einsam wie von ihr gedacht, dreizehn Zwerge lebten dort unter eines gemeinsamen Hauses Dach. Freunde waren sie allesamt und fleißig obendrein, sie schürften tagaus tagein Gold, Erz und anderes edles Gestein. In ihrer Not bat die Maid die kleinen Männlein um Asyl, die gewährten ihr dies, doch nur unter gut überlegten Kalkül. Sollte sie putzen, waschen und sonst noch zu allerhand nützlich sein, dann durfte sie bleiben, das war der Deal. Doch einer der dreizehn...ein starker Kerl und gutausehend dazu, änderte der Maid Schicksal im Nu, er verliebte sich in sie und das war der Clou. Eigentlich sollte sie nach dreimaligen üblen Todesarten der Mutter listiger Taten Sinn sterben...doch daraus sollte zum Glück nichts werden. Der Königin arglistigen Plan, durchkreuzte der kluge Zwergenmann. Denn als Schneewittchen den giftgen Apfel geschluckt, hatte sie ihn von dessen Hand gut durchgeschüttelt im Nu flux wieder ausgespuckt. Thorin war sein Name, der den gläsernen Sarg brachte zu Fall, in den sie die Maid getan, nachdem sie sich nicht mehr rührte, war er es doch den ihr Schicksal im Herzen am Meisten berührte. Ihr Tod war somit also nur von kurzer Dauer, denn der Zwergenfürst war ganz eindeutig schlauer. So vereitelte ER der arglistigen Königin bösen Plan, was man durchaus als ein glückliches Ende werten kann. Denn als sie kaum wieder aufgewacht und erblickte wer sie gerettet, hat sie sich eilig aus dem Sag erhoben, in den die Zwerge sie zuvor gebettet. Und als sie den schmucken Zwergenfürsten gesehen, so ward es augenblicklich um sie geschehen. Die Maid sprach...ich nehm den Zwerg und das ist lange schon mein Plan, was soll ich mit nem lausigen Prinzen, wenn ich anstatt dessen einen Zwergenkönig haben kann!? Und so ist die Moral von „DIESER“ kurzen Geschicht...Zwergenmänner sind die schlechteste Partie ganz sicherlich nicht! ende Kapitel 7: freundschaft - gwend ------------------------------- Freundschaft - Gedanken eines (längst) nicht so kleinen Hobbits wie man stets angenommen hatte Im wunderbaren Farbenspiel von Licht und Glanz umhüllt Mach ich mich auf der Welt entrückt bis hin zum großen Ziel. Da bin ich nun angekommen – ungewollt und mehr oder minder durch Zufall als Schicksalsgenosse ausgewählt worden, wenn auch nicht ohne Grund. Da bin ich nun, ein einsamer Hobbit unter dreizehn Zwergen und einem mürrischen Zauberer. „Daheim verblasst, die Welt rückt nah“...hat er mir damals gesagt als wir vor Monaten ausgezogen sind, um den Erebor wieder zurück zu erobern. Den Traum einer verlorenen Heimat den diese 13 Männer gemeinsam träumen und von dem ich mir beileibe nicht sicher bin, ob er denn nicht mehr als ein Traum bleiben mag? Aber was wissen diese Zwerge schon darüber, was es für mich bedeutet...für MICH, den bescheidenen Halbling, der sein behaglich beschauliches Leben in der behüteten Welt des Auenlandes vermisst...der es für den schlechten Lohn, ungemütlich steiniger Betten und karger Verpflegung zurück gelassen hat? Sie sind immerwährend Fremde, in der Fremde ferner Länder von Arda. Sie sind es gewohnt ruhelos umherzuziehen, sich immer wieder ein neues Auskommen zu suchen, stets getrieben auf der Suche nach einem kleinen Moment von Glück...dem Gefühl wenigstens einmal, für einen kurzen Augenblick angekommen zu sein. Was wissen die schon von MIR...was wissen die von dem so schmerzlichen Gefühl an den Gedanken meines hübsch blühenden Gartens, die kleine grüne Bank vor dem Haus...mein Sessel ohhh er fehlt mir...ja sehr sogar...und ganz besonders die behagliche Pfeife alter Tobi vor dem zu Bett gehen. ABER...da ist auch etwas in mir, das mich aufgeschreckt hat...etwas fremdes, etwas das mich regelrecht getrieben hat mit ihnen zu kommen. Dieses etwas, was sich wie Feuer durch meine Adern frisst...mein Blut erhitzt und mich all ihre Geschichten wieder und wieder begierig aufsaugen lässt. Dieses merkwürdige Gefühl, das wohl allein von meiner Tuckseite herrühren mag und mich dabei überkommt, ja dieses Gefühl, das mein Herz wie wild schlagen lässt, wenn ich sie des Nachts am Feuer mit tiefen rauen Stimmen, vom Geist der alten Zeiten singen und erzählen höre. Dann, ja dann sehe ich ihn beinahe mit meinen eigenen Augen, den einsamen Berg und alles in mir fiebert dem einen kostbaren AUGENBLICK entgegen, diesen wunderbaren wie gleichermaßen schrecklichen Ort ihrer Erzählungen, nur einmal mit eigenen Augen gesehen zu haben. Nur einmal....und in dem Moment ist es mir völlig gleich, wie lange es noch dauern mag... Kein Gepäck nur stolzer Mut soll mein Begleiter sein. Wie wärmt mich doch die Farbenglut auf meinem Weg allein. Nicht einmal mein Taschentuch ist mir geblieben, bei meinem überhasteten Aufbruch...gepackt von unbändiger Abenteuerlust bin ich geradewegs hinaus ins Blaue davon gestürzt. Sie mussten mir sogar einen Mantel borgen und ein Pony, nichts weiter habe ich auf meinem Weg mitgenommen, als meinen Mut...und die Zuversicht, dieses Abenteuer nicht allein bestehen zu müssen. Ich habe an jenem fernen Morgen in Beutelsend, die Gewissheit mitgenommen von ihrer Zuversicht getragen zu werden und die ihrer Treue stets zueinander zu stehen, egal was auch kommen mag, diese Gewissheit ist wohltuend, wie warme Feuersglut in meinem Herzen an einem kalten Wintertag... Das große Glück ist ́s, das mich treibt auf meiner weiten Reise Meisterdieb hat er mich genannt...der Zauberer...und das ist meine Aufgabe, das ist der Grund warum sie mich überhaupt auf diese Reise mitgenommen haben. Zuerst habe ich nicht verstanden warum es ausgerechnet mich getroffen hat? Ich dachte es sei die Aussicht auf einen Schatz...aber dann, als wir schon eine Weile unterwegs waren, habe ich es erst erkannt. Ich weiß jetzt, was Glück ist...es ist längst nicht das, was man in materiellem Besitz messen kann. Nein, das unbezahlbare Glück ist es, das alles selbst erleben zu dürfen. Glück, den Trollen entkommen zu sein. Glück, das wunderbare Tal von Imladris gesehen zu haben. Glück, mit heiler Haut den Orks entwischt zu sein. Glück, meinen eigenen Schatz gefunden zu haben...all das ist es, was ich auf meiner weiten Reise erkannt und zu Schätzen gelernt habe. Niemals hätte ich das alles in Beutelsend erleben können, wie traurig und farblos wäre mein Leben doch ohne diese einfältige, wie großherzige Zwergensippe geworden...allem voran ihr mutiger standhafter König, den ich nun wahrlich meinen Freund nennen kann. Hört - mein Herz lacht wie verrückt, mal laut und manchmal leise. Mein Herz zerspringt in der Brust vor Freude und dieses Abenteuer ist noch lange nicht zu Ende. Ich will sehen, an welche wunderbaren fremdartigen Orte es mich noch führen mag? Was ich alles noch erblicken und erleben werde...und das kostbarste hat es mich bereits gelehrt...wahre FREUNDSCHAFT. Ja, die Freundschaft dieser treuen Gemeinschaft, der Kompanie Eichenschild ist das Beste, was mir je in meinem Leben widerfahren ist....ungelogen! Das ist das wahrhaftige Glück, solche Freunde zu besitzen! LICHTMOND/Catching Rainbows Kapitel 8: Knecht Ruprecht einmal anders.... -------------------------------------------- Knecht Ruprecht einmal anders.... (Original von Theodor Storm ) (Nonsens in Höchstform...Version 01) Thorin Eichenschild: Habt guten Abend, alt und jung, Bin allen wohl bekannt genung. Von drauß' vom Walde komm ich her; Ich muß euch sagen, es wintert heuer wieder sehr! Und Allüberall auf den Tannenspitzen Sah ich goldene Lichtlein blitzen; Meine Herren, ich glaub ich hab wahrhaftig einen sitzen. Nach des Glühpunsches übermäßigem Genuss jedoch kein sonderlich überraschender Verdruss. Der Wahnsinn umgibt mich, was muss ich da sehen? Saruman und Bofur, die im Tanze sich drehen.... Gott ist mir schlecht, haltet sie auf, ich muss gleich kotzen... vielleicht hört `s dann ja wieder auf! Und droben aus dem Bergfestungstor, sah mit mitleidigen Augen Herr Gandalf hervor; Doch wie ich so strolcht' durch den finstern Tann, verzweifelt besoffen, auf der Suche nach meinen Genossen Da rief er mich mit tiefer Stimme an: »Meister Thorin«, rief er »alter Gesell, Hebe die Beine und spute dich schnell! Die guten Männer die sind bei mir, sie warten auf dich, also was willst du noch hier? Die Kerzen fangen zu brennen an, und auch die Kellertüre ist längst aufgetan, der Wein kann in Strömen fließen und die trockenen Kehlen begießen. Die Zwerge sollen nun ordentlich Festen und nicht so knausrig sein mit ihren Gästen. Ich sprach: »O lieber Herre Zauberers List, Würd ich ja gern, nur lässt du mich nicht. Ich soll anstatt dessen in diesen scheiß Wald dort ist aber dunkel und verdammt kalt. Außerdem hab ich n Suff für (drei)zehn.. soll ich damit etwa noch länger in der Kälte stehn? Ich will wieder rein, also was ist nun, willst das Burgtor nicht endlich auftun? Sprach der Zauberer vertraulich zu mir. - »Hast denn das Säcklein auch bei dir?« Ich sprach: »Mein Säcklein, das ist hier! Denn Tabak, Pfeifen und gutes Essen mögen auch Zauberer gern, nicht zu vergessen!« - »Hast denn die Rute auch bei dir?« Sprachs damit neuerlich zu mir. »Meine Rute, die ist hier; antwortete ich ihm klar und fest und gab mit einem neuerlichen Schluck mir den Rest. Ich wollt dieses Elend nicht länger mehr sehen, doch leider kams anders, das muss ich gestehen. Zwölf Männer mit roten Zipfelmützen habe ich gesehen, doch da wars auch schon um mich geschehen. Das Grausen griff nach mir mit eisiger Hand, ich wollt es nicht glauben, zweifelte an meinem Verstand. Leider wars kein Trugbild, irgendwann hab ichs begriffen... vielleicht sollte ich in Zukunft aufhören zu kiffen? Auch zu viel saufen kann nichts taugen, vor allem wenn man sieht solche Wahngebilde mit eigenen Augen. Meine Erkenntnis die ich daraus gewann, Zauberern man also längst nicht alles glauben kann. Und so die Moral von der Geschicht, lieber nüchtern bleiben, denn saufen lohnt am Ende nicht. Kapitel 9: Back Home -------------------- Songfic - Fritz Kalkbrenner - Back Home So the sea has gone to take me. Maybe now I'd fell it fall. I tell myself I won't get astray. I believe it's going be hard. Es sollte mein erster Auftrag sein...mein erster ALLEIN! Wie stolz ich war...damals noch so jung, gerade erst in die Welt der Erwachsenen aufgenommen worden. Ein junger Zwerg mit Träumen und Sehnsüchten, nach großen Taten und Heldenruhm, wie die alten Krieger aus den Zeiten der Altvorderen. Vater hat indessen nicht viel Aufhebens darum gemacht...er sagte nur schlicht. „Frerin sieh zu, dass du deinen Auftrag erledigst und das dir Anvertraute heil an Ort und Stelle bringst und noch etwas, es unterliegt ganz allein deiner Verantwortung, dass diese Unternehmung unterwegs keinen Schaden nimmt. Also gib gut darauf acht, denn das was du beschützen sollst ist kostbar!“ Leider hat er mir damals nicht sofort gesagt, dass mein Auftrag ein lebendiges Wesen umfassen würde. Warum auch, Vater war noch nie der große Redner, zumindest nicht, was uns als seine Kinder betraf. Außerdem war für ihn damit alles ganz klar geregelt....er hatte mir den Auftrag erteilt und ich hatte ihn auszuführen. Gut und schön er vertraute mir, weshalb auch nicht? Schon aus diesem Grunde wollte ich sein Vertrauen, als sein jüngster Sohn natürlich nicht enttäuschen. Aber die Tatsache, dass es sich dabei ausgerechnet, um die Tochter eines alten Freundes aus den Eisenbergen handelte, vor dem Vater zudem großen Respekt hatte, machte die Angelegenheit damit nicht wirklich einfacher. Ich hatte in diesem Fall also kurzerhand unfreiwillig den Auftrag ergattert, sie zu eskortieren, da sie für einige Zeit Verwandte bei uns im einsamen Berg besuchen sollte. Der Weg dorthin zu unseren fernen Verwandten war lang und würde zweifellos steinig werden. Vom Erebor, bis in die Eisenberge und zurück. Keine Strecke, die sich eben mal in ein paar Tagen bewältigen ließ. Nein dies würde ein Weg von mindestens zwei Wochen werden und das war so gesehen nur die halbe Strecke. Also nicht unbedingt die besten Aussichten, aber ich hatte keine andere Wahl. Ich wollte mich beweisen...meinem Vater zeigen, dass ich inzwischen erwachsen geworden war und auch ohne meinen älteren Bruder Thorin meinen Mann stehen konnte, wenn es darauf ankam. Doch als es soweit sein sollte, hegte ich leise Zweifel...an der Richtigkeit meines Vorhabens. Ich würde alles mir vertraute zurück lassen müssen. So weit fort von meinem bisherigen Leben, alles was ich kannte, alles was mir Sicherheit gab. Hinaus ins Ungewisse, mich einer Aufgabe stellen, die durchaus auch scheitern konnte, wenn ich versagte. Denn die Welt meiner Heimat, war lange nicht so sicher, wie sie auf den ersten Blick wirken mochte. Es gab durchaus Gefahren, die im Verborgenen lauerten und nur darauf warteten zuzuschlagen. Aber da war auch der unbändige Wunsch in mir nach etwas Neuem...mehr zu sehen, als immer nur den Berg, den ich inzwischen so gut kannte, ja den ich in meinem jugendlichen Eifer so satt hatte. Damit hatte ich auch die einmalige Gelegenheit meinem Bruder zu entkommen, der immer der Vernünftige von uns beiden war....und es als der jüngere gezwungenermaßen auch sein musste. Und nicht zu vergessen, da war noch meine kleine Schwester Dis, die mich so oft mit ihrem ungestümen Temperament zur Verzweiflung brachte. Wie gut würde es mir damit also tun, all das für eine Weile weit hinter sich zurück zu lassen und anstatt dessen den Blick frei zu machen, für das was kommen sollte. Es war mir, als würde ich tief in meinem Inneren an einem großen Wasser stehen, von dem ich mich unweigerlich mit sich fort gezogen fühlte...ich sah die unendliche Weite, den Blick ins Nichts hinein. Eine Zukunft die noch nicht geschrieben war, die mich sowohl scheitern wie auch erfolgreich sein lassen konnte. So versuchte ich mir selbst Mut zu zusprechen...mir zu sagen, dass ich mich im Wesentlichen nicht geirrt hatte, dass es richtig war, was ich tun musste. Meinen Entschluss zu tragen, was immer er auch mit sich bringen mochte. Nun, dass es nicht einfach würde, wusste ich damit...aber ich war nun ein Mann und so stand ich zu meinem Wort. So I look across the lake. To a point far out of sight. Over me comes the rain. And I be gone. Als es endlich soweit war, führte der Weg mich und meine beiden Begleiter vom Berg weg und weiter am langen See entlang. In dem Fall waren dies also zwei von meines Vaters altgedienten Wachsoldaten, die mir zum Einen als Eskorte für meinem Schutz dienen, zum Anderen aber mich auch im Auge behalten sollten, damit ich wie er es nannte, keinen unnötigen Unfug treiben konnte. Die Abenddämmerung brach bereits herein und fing meinen der Welt entrückten Blick in dem klaren, kaum bewegten Wasser ein, dessen silberne Gischt mich an das Gefieder eines der seltenen weißen Vögel erinnerte, die manchmal weit vom großen Wasser her kamen und mit ihren seltsam kehligen Schreien, die Sehnsucht in uns nach dem weckten, was vielleicht dahinter verborgen sein mochte. Ich ertappte mich insgeheim dabei, den Wunsch zu äußern, ihnen zu folgen. So ließ ich meinen Blick über den großen See hin schweifen, der in der Ferne am Fuße des einsamen Berges verschwand, bis hin nach Esgaroth und darüber hinaus bis zum Horizont. Ja bis zu diesem einen Punkt, weit außerhalb meines Sichtfeldes, dem niemand mehr folgen konnte, auch nicht mein wundes Herz. Ich spürte wie es hart in meiner Brust schlug...es wollte frei sein und zugleich war ich in meiner Sehnsucht nach dem Vertrauten gefangen, das ich nun unweigerlich verlassen musste. Ich merkte so zunächst nicht einmal, dass es sachte zu regnen begonnen hatte, denn es war ein lauer Frühlingsabend...damals vor so langer Zeit, als ich noch jung war. Und dann..dann ging ich fort! Weit fort.... I ain't afraid of leaving And all those things I left behind Most of them ain't ment to last None of them ain't even mine Niemand hatte mir gesagt, dass es mir nicht leicht fallen würde meine Heimat zurück zu lassen. Die Ängste die mich die langen Nächte über in der Wildnis plagten, die ich benötigte um mit meinen beiden Begleitern in die Eisenberge zu gelangen. Die vielen schlaflosen Nächte voll Unbehagen, im Gefühl der nahenden Gefahr gebannt, die im Verborgenen vielfach auf uns lauerte. Die mein einsames Herz innerlich oft genug nach der Vertrautheit meiner Welt erzittern ließ. In diesen dunklen Stunden, in denen es sich wohl insgeheim mehr als einmal gewünscht hatte, ich wäre umgekehrt. Oft dachte ich im schwachen Feuerschein, des nächtlichen Lagers an meine Liebsten daheim, die ich im Erebor zurück gelassen hatte. Ich vermisste das schöne, herzlich warme Lachen meiner Schwester, ja sogar das mürrische und zuweilen besserwisserische Wesen meines älteren Bruders, den ich so sehr liebte, für den ich alles getan hätte...alles. Er konnte sich meiner Loyalität immer gewiss sein, egal was da kommen würde. Auch wenn er sie meiner Meinung nach, nicht immer verdiente. Thorin konnte sehr ungerecht sein, wenn ihm danach war. Am Auffälligsten zeigte es sich jedoch, wenn er diesen merkwürdigen harten Zug um den Mundwinkel bekam, der sein stures uneinsichtiges Ansinnen zuweilen nur zu gut anzeigte und damit nur noch verstärkte. Es waren die Dinge, die ich an ihm hasste...es waren ebenjene, die es nicht wert waren sie zu vermissen. Genau diese Wesenszüge mochte ich an ihm nicht...und noch weniger an mir selbst, denn auch ich hatte mich schon mehrfach dabei ertappt, ebenso uneinsichtig und stur zu handeln wie er. Oh darin war Durins Geschlecht nur zu geübt. „THYK!“ ZWERG! Hatten mich die Wachmänner von Girions Garde in Thal oft gerufen. Ein abwertender Begriff...das wusste ich, aber ich hatte es oft genug auch selbst provoziert in meiner jugendlichen Arroganz, der zuweilen auch Thorin zu einem gewissen Maße anheim fiel, vor allem wenn er viel zu viel getrunken hatte. Wozu junge Männer leider oftmals im Übermaß neigen, das ihnen dann in der Umkehrung nicht immer gut tut. Wie oft hatten wir beide da schon die Beine in die Hand nehmen müssen, um nicht Prügel zu beziehen, obwohl sie in Thal doch genau wussten wer wir waren. Die Erinnerungen daran waren zum Teil schmerzlich, aber sie halfen mir auch in meiner Einsamkeit zu bestehen...meinen langen Weg gedanklich zu verkürzen, den ich weiter in die Eisenberge nehmen musste. Ich ertappte mich dabei, dass ich mir wünschte mein Bruder wäre hier...seine Willensstärke würde schon alles zum Guten wenden. Mit ihm an meiner Seite wäre ich nahezu unbesiegbar. Aber ich war in diesem Sinne allein auf mich gestellt, denn ER war nicht da! UND er würde auch nicht kommen.... Too tired of marking time Giving too much away Not a single dime is left So I'm calling better days Es bleibt damit nichts als Müdigkeit, Entbehrungen und Mühsal übrig. Der Weg durch die Berge war wie erwartet steinig und äußerst beschwerlich und ich wusste das..ich hatte es im Grunde voraus geahnt. Mehr als einmal war ich so nahe dran aufzugeben, einfach alles hin zu werfen. Es war mir, als würde die Zeit still stehen, doch ich war zu müde um sie festzuhalten. Der Weg schien damit unendlich zu sein...wann sag mir, wann werden wir endlich dort angelangt sein? Dies war die einzige Frage, die mich zu diesem Zeitpunkt noch interessierte. Habe ich nicht zu viel gewagt, habe ich am Ende zu viel geopfert, um ihnen allen zu beweisen, dass ich alt genug bin, auch Verantwortung zu tragen? Das war es was mich beschäftigte, das war es, was ich nicht wirklich wahr haben wollte. Es schien mir beinahe so, als wäre von mir selbst nichts mehr übrig geblieben. Die Tage über die Berge kamen mir schier endlos vor und so schleppte ich mich weiter dahin...nichts war mir geblieben, nicht einmal das Fünkchen Hoffnung auf bessere Tage. Und dann kamen sie irgendwann doch endlich in Sicht, die hohen Felsentürme der eisernen Berge. Die Heimat der Zwerge, nach der wir solange gesucht hatten. Mein Herz schlug schneller.....endlich...ich spürte die Erleichterung darüber beinahe körperlich, ja sie riss mich geradezu mit sich fort. Damit hatte ich wenigstens mein Etappenziel erreicht, denn der ebenso beschwerliche Rückweg stand mir damit ja unweigerlich noch bevor. Der Stolz es doch geschafft zu haben, überflutete mich in diesem Augenblick, wie warmer Sommerregen. Wenigstens hatte ich es geschafft meine selbstgesteckten Ziele zu erreichen...wenn der Rückweg auch noch nicht bewältigt war. But then one night I'm looking for ways over water I'm looking for ways to go I'm looking for ways over water I'm looking for ways back home Der alte Freund meines Vaters der auch schon meinem Großvater diente nahm mich und meine Männer sehr herzlich in Empfang. Wir blieben jedoch nicht lange, nur so wie es nötig war um, Kraft für die Rückreise zu sammeln. Ich wollte es so schnell als möglich hinter mich bringen. Mein Bedarf nach Abenteuer war nach dieser, auch körperlich gesehen, äußerst beschwerlichen Anreise an und für sich vorerst gedeckt. Eine Tatsache, die ich mir noch einige Zeit zuvor hatte niemals vorstellen können. Hätte mir einer gesagt, dass ich heilfroh sein würde, wieder nach Hause zu kommen, hätte ich ihn lauthals ausgelacht. Aber auch in dieser Hinsicht war ich endlich erwachsen geworden. Dennoch hatte ich nicht sofort bedacht, dass ich nicht alleine zurückreisen musste, ich hatte ja einen Auftrag erhalten...und der hieß unweigerlich Nâhra...Tochter des Nâr! Es war ein wildes und widerborstiges junges Geschöpf, mit Sommersprossen, einem feuerroten Haarschopf und seltsam intensiv blauen Augen, dass ich mir damit eindeutig selbst aufgehalst hatte. Alles an ihr war der Widerspruch in sich....aber sie nahm es klaglos hin..alles! Und das verwunderte und beeindruckte mich gleichermaßen an ihr, auch da sie nicht viel jünger sein konnte als ich. Da war eben die Tatsache, dass sie wie auch wir, die meiste Zeit zu Fuß unterwegs sein musste, weil das Gelände es nicht zuließ zu reiten und auch die, dass wir oft genug gezwungen waren unter freiem Himmel zu übernachten...all das ließ sie in nahezu stoischer Ruhe über sich ergehen. Auch die Tatsache von irgendwelchem Gesindel angegriffen zu werden, das wir gerade so in die Flucht schlagen konnten, ein paar üble Blessuren mit eingeschlossen. Doch als wir auf etwa halben Wege nachdem wir die Eisenberge hinter uns gelassen hatten, vom Pech verfolgt vom rechten Weg abkamen weil ausgerechnet ich, in die Irre gegangen war....da lernte ich ihren ausgesprochenen Sturkopf zum ersten Mal so richtig kennen. Es dauerte eine Weile, bis ich ihr Vertrauen wieder zurück gewinnen konnte...aber auf dem Weg lernte ich sie besser kennen, als so manch eine der anderen Frauen aus meiner eigenen Heimat und ich kann nicht sagen, dass ich damit nicht eine gewisse Zuneigung für sie entwickelte. Und irgendwann eines Abends...als sie so neben mir am Feuer saß und nachdenklich in die Flammen blickte, sagte sie vollkommen unvorbereitet zu mir, dass sie nie auch nur im Traum geglaubt hätte, jemals so weit von zu Hause fort zu kommen. Indem ließ mich diese ehrliche und spontane Aussage von ihr spüren, dass sie offenbar genauso an Heimweh litt wie ich selbst. Das brachte sie mir so nahe, wie selten ein anderes Lebewesen zuvor. Ich fing an sie gern zu haben....und das war nicht das erste Mal, dass mir das so ging, während ich mit ihr zurück zum Erebor reisen musste. Es gab viele Wege die ich hätte einschlagen können, um zurück zu kommen....gerade Wege, Umwege....schmale, breite, steinige, flache. Aber keinen, der mir so sehr das Schicksal offenbart hätte, wie dieser für den ich mich eines Nachts entschied. Es war der, der ich abermals zurück an den langen See führte. Als wir nach langer Rückreise eines Morgens zusammen bei Tagesanbruch am ruhigen Wasser standen und dabei zusahen, wie die Sonne langsam rot golden über dem Horizont aufging, während ihre Strahlen sich dabei wie Feuer auf seiner Oberfläche spiegelten, da blickte ich in ihr Gesicht. Sie hatte Wasser noch niemals zuvor in dieser Größe gesehen. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht war das, was mich so unendlich verzauberte, wie nichts anderes mehr danach jemals wieder. Ich glaube das war ebenjener Augenblick in dem in mich für alle Zeiten in sie verliebte. Ich fragte sie leise...ob sie mit mir über das Wasser gehen wolle...und dass ich den Weg für sie finden würde...immer, egal was auch geschehen mochte. Der Berg spiegelte sich im Hintergrund darin, majestätisch und erhaben. Ein Anblick der mir das Herz öffnete...ich war in zweierlei Hinsicht reich beschenkt worden, reicher als alles Gold der Welt und alle Reichtümer jemals sein konnten. Ich war zu Hause an dem Ort angelangt, den ich so liebte und ich hatte mein Glück gefunden. Ich war der reich beschenkteste Mann auf der Welt. Etwas, das ich bei meiner Abreise zuvor niemals gedacht oder auch nur in Erwägung gezogen hätte. Doch dann war alles ganz anders gekommen...ich hatte eine andere Art von Freiheit erlangt, die ich mir niemals ausgemalt hätte...nämlich die Erkenntnis darüber, was dich wirklich glücklich macht. Viele Jahre später fragte sie mich dann einmal, was wohl gewesen wäre, hätte ein Anderer sie zu ihren Verwandten in den Erebor gebracht und nicht ich. Da sagte ich ihr, dass sie dann vermutlich nicht meine, sondern vielleicht seine Frau geworden wäre. Darauf hin lächelte sie und sagte mir sanft. „Mein Liebster der Weg zu mir war im Grunde der Weg zu dir selbst...indem du mich gefunden hast, hast du auch dich selbst gefunden!“ ENDE Kapitel 10: Lupercalia - Liebe stirbt nie ----------------------------------------- „Das Fest der Reinigung und der Frucktbarkeit...auch das Fest der Liebenden genannt. Pen dant zum Tag des Heiligen Valentin. Die Gebräuche der Lupercalien deuten auf Sühnung und Befruchtung des Landes, der Stadt, ihrer Einwohner und auch ihrer Herden hin. Das "Fest des Lupercus" entstammt der Antike." ..drittes Zeitalter...irgendwo im Erebor... Es ist noch früh am Morgen...die angenehme Morgenfrische, die das fahle Halbdunkel des Raumes durchdringt lässt sie tief durchatmen...er hat seine Arme fest, ja gewissermaßen besitzergreifend eifersüchtig um sie geschlungen, wie er es oft unbewusst tut, wenn er noch so tief schläft wie jetzt. Sie spürt seinen warmen gleichmäßigen Atem in ihrem Nacken, der sie vorwitzig an ihren feinen Nackenhäärchen kitzelt...das ist es, was sie so sehr an ihm liebt...etwas, das sie auch nach all der Zeit noch immer genauso genießt, wie zu Beginn, als sie sich beide kennen lernten. Es ist seine Nähe, die unbändige Lebenskraft, die er unverändert für sie ausstahlt, auch nach so langer Zeit noch. Vorsichtig wendet sie den Kopf ein wenig, um ihn sich genauer anzusehen..ihren Gefährten, für den sie sich vor Ewigkeiten entschieden hat, wie es ihr scheint...für den sie ihr unsterbliches Leben ohne es jemals im Ansatz zu bereuen aufgegeben hat, weil sie ihn mehr liebt als ihr Leben. Sein kurzer und stets gepflegter dunkler Bart, den seit einiger Zeit immer häufiger jene auffallend helle Silberfäden durchziehen, ebenso wie sein schwarzes Haar, das der Zwerg trotz seines hohen Status wegen noch immer schlicht trägt, zeigt ihr an, dass die Zeit nicht stehen geblieben ist...sie sind bereits im Zenit ihres gemeinsamen Lebens angelangt. Ihre beiden Kinder, sie sind jetzt beinahe erwachsen...das Mädchen eine echte Durin, ebenso stur und eigenwillig wie der Vater, der Junge ebenfalls zwergentypisch eigenwillig aber deutlich sanftmütiger und zuweilen längst nicht so uneinsichtig vom Wesen her, wie seine jüngere Schwester. Ein leises Lachen drängt unwillkürlich aus ihrer Brust heraus, als sie an ihre kleine Familie denken muss. I Valar, dass sie sich einmal ausgerechnet einen Zwerg zu ihrem Gefährten erwählen würde, nun das hätte sie dort zu diesem Zeitpunkt niemals auch nur im Traum angenommen...damals, als sie noch um ettliches jünger und vor allem eines, sehr viel dickköpfiger gewesen ist, als das heute der Fall sein dürfte. Sie hat den Tag niemals vergessen, an dem sie ihn das erstemal gesehen hat..ihren Thanu men! Ihren König. Sie war deutlich in Schwierigkeiten gewesen...und zwar in großen. Orks hatten sie aus dem Hinterhalt heraus angegriffen...und ihr Ziehsohn war dazwischen gegangen. Der junge Pelzwechsler hatte ihren jetztigen Geliebten dabei ganz schön übel zugerichtet, als der ihr damals aus reiner Höflichkeit und dem gebotenen Anstand heraus helfen wollte, sich gegen die Übermacht der Orks zur Wehr zu setzen. Damit hatte sie ihn und seine beiden Neffen unweigerlich am Hals gehabt und war verpflichtet, ihn nach Möglichkeit nicht sterben zu lassen, denn das war sie ihm damals schuldig gewesen...nichts davon ahnend, dass sich ihr beider Schicksal in eine Richtung bewegen würde, die weder er noch sie in irgend einer Weise beinflussen konnten... ...in die, dass sie sich beide gegen alle Vernunft ineinander verliebt hatten. Und heute..heute teilen sie sich beide ihr Leben wie selbstverständlich und das schon so lange, dass sie es sich beinahe nicht mehr anders vorstellen kann. Sie sind beide längst nicht mehr so jung wie einst und sie sind beide in Verpflichtungen gefangen, die ihnen das Leben fraglos aufgebürdet hat...denn er ist ein König, der Herr über ein ganzes Volk und sie ist seine Athune seine Königin, die ihm nach Möglichkeit mit der weisen Besonnenheit einer klugen Frau dienen sollte....denn Diplomatie in Staatsgeschäften ist noch nie seine besondere Stärke gewesen...bis heute nicht...das wird sie wohl auch nie werden...das weiß sie inzwischen nur zu gut. Ja sie kennt ihn...besser als er sich zuweilen selbst. Noch so in ihre eigenen Gedanken versunken spürt sie ganz plötzlich, wie sich einer seiner Arme von ihr löst und ihr Gefährte sich anstatt dessen die langen Strähnen ihres inzwischen ebenfalls von auffälligen Silbersträhnen durchzogenen dunkelroten Haars träumerisch durch die Finger gleiten lässt. Er ist aufgewacht und nimmt wohl seinerseits an, dass sie noch schläft, doch da rührt sie sich etwas, um ihm zu zeigen, dass dies nicht mehr der Fall ist. Seine warme, tiefe Stimme dringt fast sofort danach an ihr Ohr...sie fühlt das sonore Brummen als angenehme Resonanz an ihrem Hals, mit der er ihr die Frage stellt, die ihn in dem Moment offenkundig beschäftigt. „Du bist so still....was ist? Lyriel schläfst du..?“ „Nein...ich bin schon eine Weile wach...ich habe..nachgedacht, das ist alles.“ Engegnet sie ihm leise, wobei sie sich mit einemmal zu ihm herum dreht und ihn direkt ansieht. „Sag Thorin weißt du eigentlich, dass heute Lupercalia ist...der Tag der Liebenden ?“ Fragt sie ihn dabei mit seltsam eindrücklicher Stimme. Sie sieht ihn daraufhin unwillkürlich lächeln. „Ahhmmm... ja das ist mir durchaus bewusst, aber warum fragst du mich das mein Herz?“ Sagt er mit jenem für ihn typischen leicht anzüglichen Grinsen, dass er auch all die Jahre über nie ganz abgelegt hat und das ihn zuweilen noch immer wie einen großen Jungen wirken lässt. „Lass den Unsinn Thorin....ach vergiss einfach was ich gesagt habe, ich...ich habe nur laut nachgedacht, das ist alles. Weißt du, es ist jetzt schon so lange her...ich...ich meine als wir uns kennen gelernt haben!“ Sagt sie leise, es klingt ein wenig abwesend. „Hmm..ja und? Ich habe es nicht vergessen. Soll die Anspielung etwa heißen, dass du der Meinung bist, ich schenke meiner liebreizenden Gemahlin in letzter Zeit zu wenig Aufmerksamkeit oder wie darf ich die Frage von eben jetzt verstehen?“ Kontert er daraufhin prompt schlagfertig und merklich amüsiert. „Elender zwergischer Schuft, hör auf damit, so war das doch nicht gemeint, das weißt du ganz genau.“ Kommentiert sie seine Antwort an sie entsprechend brüsk. „Ach und WIE war es denn dann gemeint, wenn du mich schon so ausdrücklich mit der Nase darauf stoßen möchtest Lyriel?“ Hakt er indessen eine Spur interessierter und nachdrücklicher bei ihr nach. "So wie ich es gesagt habe!" Antwortet sie ihm daraufhin knapp und wenig begeistert. Plötzlich hört sie ihn lachen...laut und so unbeherrscht, wie er von seinem ganzen Wesen her zuweilen eben ist. „Schade...menu taerin* Geliebte*...eigentlich hatte ich vor...den Tag der Liebenden gebührend mit dir zu feiern mein Weib. Gut aber wenn du nicht willst...dann eben nicht?!" Er dreht sich mit einem mal abrupt mit einem für sie unsichtbaren sigessicheren Grinsen von ihr weg und macht Anstalten aufzustehen...doch ihre Hand hält ihn mit einem mal zurück und nicht nur die allein. „Thorin...ich...ich..“ Hört er sie noch lautlos durch das angenehme morgendliche Halbdunkel ihrer gemeinsamen Kammer flüstern. „Thorin...ich....was..?“ Antwortet er ihr ebenso leise, wobei er sich langsam zu ihr herum dreht. Sie sieht ihn etwas säuerlich an...“muss ich dir DAS etwa jetzt noch extra sagen?“ Fragt sie ihn im Anschluss daran ein wenig verwirrt und nicht eben mit Begeisterung. „Ihwoh...komm schon her menu Givashel...ich denke ich weiß einen Weg, wie wir uns beiden diesen Tag versüßen können...einen schönen...was ist, willst du ihn nicht sehen oder besser gesagt vielmehr fühlen?!“ Er hört sie lachen. „Sicher will ich das...mein König.“ Das ist alles was sie darauf zu ihm sagt..... „Lupercalia ist ein schöner Tag...findest du nicht Thanu men?“ Hört er sie wenig später leise in die fahle Dunkelheit ihres gemeinsamen Gemachs flüstern, als er sie in seinen Armen hält. „Hmm das ist er....so einer wie DER könnte nach meinem Geschmack eigentlich sehr viel öfter im Jahr statt finden!" Antwortet er ihr darauf sichtlich amüsiert. Kapitel 11: Gefroren – Frozen - Helca ------------------------------------- Du siehst nur, was deine Augen sehen wollen. Wie kann das Leben sein wie du es haben willst? Du bist eingefroren, wenn du dein Herz nicht öffnest. Stumm schweift dein Blick über all das, was der Drache zurück gelassen hat, als er über Esgaroth fiel…er blickt ehrfurchtsvoll über all das viele Gold, die kostbaren unbezahlbaren Schätze, die dort im Herzen des Berges auf einem Haufen liegen..zu viel für ein einziges Lebewesen...zu viel um dem verführerischen Reiz des Drachengoldes zu widerstehen...denn ich kann die unbändige Gier, die es in deinem Herzen erweckt sehen...und es macht mir furchtbare Angst. Angst davor, was aus dir werden könnte mein König….eiskalte Furcht erfasst meinen Sinn, der sich angstvoll fragt, was aus dir wird, wenn du es zulässt? Denn es wird dich zerfressen...dein Herz zersetzen und zu Eis erstarren lassen, dieser Wahnsinn hat schon einmal Opfer gekostet. Du hast es nur vergessen! Hat er nicht bereits deinen Großvater schon einmal alles genommen, was ihm lieb und teuer war? Wie lange ist das her? Einen Wimpernschlag...ein ganzes Leben...unzählige Jahre...Ewigkeiten? Zeit genug um nicht zu vergessen...um sich daran zu erinnern...an das was einmal war... Doch du..du siehst längst niemanden mehr, als nur dich selbst...bist einzig beseelt davon, dieses verfluchte Juwel zu finden, von dem du glaubst es allein könne dich zu dem machen, was du doch schon längst bist...der König unter dem Berge. Mein König...denn ich liebte dich schon lange zuvor… ...ich bitte dich, lass nicht zu, dass es dein Herz zu Eis verwandelt, dass dich der unablässige Gedanke an Rache und Vergeltung zerstört. Du bist so erfüllt davon wie viel du kriegen kannst. Du verschwendest deine Zeit mit Hass und Reue. Du bist zerbrochen, wenn du dein Herz nicht öffnest. Ich kann nicht glauben...das es dich gleichgültig gegenüber allem macht, was das Leben an Schönem zu bieten hat. An Liebe und Vertrauen...an Freundschaft und Loyalität...all das, was dich sonst so auszeichnete...deinen willensstarken Charakter...er scheint gebrochen...wie zerfressen von Machtgier und diesem einzigen verfluchten Gedanken ALLES besitzen zu wollen. Ich bitte dich, erinnere ich daran, dass du nicht allein bist...sie sehen verzweifelt zu, wie du dich verändert hast...sie alle, deine Gefährten die auch deine Freunde sind, deine Familie, ICH die dich liebt. Ich bitte dich, komm zurück...wach auf...streif es ab...denn du bist nicht wie ER...kämpfe dagegen an...ganz gleich nur tu endlich etwas! Ich will es nicht wahr haben und so wünsche ich mir nur eins... Mmm mmm mmm... wenn ich dein Herz schmelzen könnte. Mmm mmm mmm... wir wären nie getrennt. Mmm mmm mmm... überlasse dich mir. Mmm mmm mmm... du wahrst den Schlüssel. Nur du allein kannst dies tun...ich kann dich nur daran erinnern und dich bitten mir zu vertrauen! In dir allein ruht der Schlüssel zu allem...DU bist der zu dem sie aufsehen...du bist der, der sie führt...DU bist ihr König! Es hat keinen Sinn jemandem die Schuld zu geben. Und du solltest wissen, dass ich genauso leiden würde. Wenn ich dich verliere... wird mein Herz gebrochen sein. Niemand gibt dir Schuld...jeder weiß, dass Drachengold verflucht ist...nur nicht alle lassen dem, was es an Verführungen und Verheißungen verspricht so bereitwillig von sich Besitz ergreifen, wie du es tust. Dies zu sehen bricht mir das Herz...die Ohnmacht nichts dagegen ausrichten zu können, es hilflos mitansehen zu müssen, wie es dich verändert...wie es dich zu einem Geringeren macht, als du es je warst. Das zu sehen schmerzt weit mehr, als alle offenen Wunden dieser Reise es hätten je tun können…. THORIN...WACH AUF! Höre endlich wieder auf dein HERZ...ich flehe dich an...der Schmerz zerbricht mich….wie er alle die zerbricht, die dich lieben! Wenn dich dich verliere, wird mein Herz gebrochen sein…. Liebe ist ein Vogel... sie muss fliegen. Lass all den Schmerz in dir sterben. Du bist eingefroren, wenn du dein Herz nicht öffnest. Ich hoffe so sehr dass meine Liebe und die deiner Freunde dir die Augen öffnen kann...dass du endlich wieder das sein kannst, was du bist...ein stolzer Anführer, ein Mann zu dem sie aufblicken, den sie stets respektieren und dem sie vertrauen…bis in den Tod. Lass dein Herz frei...ich bitte dich, lass es einem Adler gleich fliegen...erinnere dich, weshalb du diesen Berg zurück haben wolltest? Ich weiß, es war nicht allein des Goldes wegen. Du wolltest das einst blühende Reich wieder auferstehen lassen, das alte Zwergenkönigreich Erebor von dem sie noch heute in Ehrfurcht sprechen...die Alten die sich noch daran erinnern können. Vergiss den alten Schmerz und die Schmach über den Verlust von einst...sieh nach vorne, es könnte wieder auferstehen mächtiger und schöner als je zuvor...nur DU musst es wollen...zerbrich endlich den Panzer der dein Herz in eisiger Kälte und Misstrauen umfasst hält. Ich wünschte mir...wenn ich doch nur zu dir vordringen könnte...ICH die dich so sehr liebt! Mmm mmm mmm... wenn ich dein Herz schmelzen könnte. Mmm mmm mmm... wir wären nie getrennt. Mmm mmm mmm... überlasse dich mir. Mmm mmm mmm... du wahrst den Schlüssel. Wenn ich dein Herz schmelzen könnte. (Lyrics - Frozen / Madonna) Kapitel 12: Begegnung - govad ----------------------------- leise hör ich dich rufen in jedem flüstern und weh, auf lauter weißen stufen, die meine wünsche sich schufen... (quelle/r.m.rilke) ….es war heiß, in der Esse glühten die Kohlen dunkelrot, wie funkelnde Rubine. Die Hitze schien ihm schier unerträglich zu sein. Throin beobachtete das Schauspiel, das sich vor seinen Augen wieder und wieder vollzog mit einer gewissen Faszination, die ihn auch nach all der Zeit in der er diese Arbeit verrichtete noch immer gänzlich mit sich fort riss. Er kannte die immer wieder kehrenden Abläufe gut ja beinahe im Schlaf, aber nichts desto trotz lag eine gewisse Gleichmäßigkeit darin, die etwas beruhigendes an sich hatte. Das Metall erhitzen bis es glühte, aus dem Feuer auf den Amboss und dann in die Form bringen, die man sich vorstellte, oder die gewünscht wurde. Im Moment war es ein Schwert an dem Thorin schon seit einigen Tagen arbeitete, eine Auftragsarbeit eines reichen Kaufmannes, der es für seinen ältesten Sohn bestellt hatte, der gerade volljährig geworden war. Thorin war schon lange unterwegs, hatte vieles gesehen. Die Suche nach seinem Vater hatte ihn mittlerweile durch viele Landstriche von Mittelerde geführt. Von Eriador über Rhovanion, bis an den Rande des Nebelgebirges. Er hatte vieles gesehen. Einsamkeit, Entbehrung...Leid und auch Ablehnung. Ja für die Menschen die hier lebten war er ein Fremder und würde es immer bleiben. Seufzend trat er einen Schritt zurück um sich wieder seiner Arbeit zu widmen. Was brachte es ihm auch nur einen Gedanken an das zu verschwenden, was man ohnehin nicht ändern konnte? ....nichts...gar nichts! Also tat er das, was er gut konnte, was ihm leicht von der Hand ging, ihm als Zwerg sozusagen im Blut lag. Ja mit Metallen wusste er umzugehen, wie kein Anderer. Der Lehrling des Meisters, dem er sich für eine Weile verpflichtet hatte, um sich etwas Geld dazu zu verdienen, war nichts weiter als ein roher Dummkopf verglichen mit ihm. Dieser Hohlkopf würde nie das Gespür dafür entwickeln, das notwendig war, um zu merken, wann es den Schmelzpunkt erreichte, oder sich in die gewünschte Form bringen lassen würde. Thorin selbst ging das alles nahezu im Schlaf von der Hand....etwas was ihm durchaus einiges an Genugtuung verschaffte, auch da er wusste, dass ihn die Menschen im Grunde verachteten, für das was er war. Ihn als Zwerg für grobschlächtig, habgierig und dumm hielten...all die Eigenschaften, die sie durchaus auch für sich verbuchen konnten, all zu menschliche Eigenschaften wie Thorin insgeheim fand. Sein Blick wurde sehnsüchtig leer, verlor sich für einen Augenblick in der glühenden Lohe die das Metall rot golden schimmern ließ, so kurz vor dem Punkt an dem man es am Besten bearbeiten konnte. Es erinnerte ihn an den heißen Drachenatem, den er schon einmal so schmerzlich gespürt hatte SMAUG er war es gewesen. Doch das war schon lange her, zu lange. Unwillkürlich hob er den Blick, sah auf das Heft des Schwertes, das er schon beinahe fertig geschmiedet hatte, ja Smaug dieser schuppige Wurm. Er saß auf seinem Schatz, lungerte in den ehrwürdigen Hallen seiner Vorväter herum und verpestete alles mit seinem widerlichen Gestank von Pestilenz und Tod. Seine geliebte Heimat, den Erebor. Thorin konnte sich schon fast nicht mehr daran erinnern, wie es dort gerochen hatte..die vertrauten Gerüche, die Erinnerungen alles war so fern ihm so weit fort und dann stand es ihm mit einem mal so deutlich vor Augen als sei es gestern gewesen. Das klare kühle Schimmern, das ein Leuchten aus großer inneren Tiefe aussandte. Das Kostbarste was er jemals gesehen hatte. Ein Juwel weiß und rein, ebenso unvergleichlich, wie die Steine aus uralter Zeit die Fäanor einst höchst selbst geschaffen hatte. Der Arkenstein, das Königsjuwel, das Erbe seines Hauses Durin. Seine größte Hoffnung und zugleich sein größer Schmerz. Zu viel hatte es ihn gekostet, zu viel hatte er verloren.... Ein leises Geräusch ließ ihn urplötzlich aus seinen Gedankenfetzen hoch fahren, in die ihn der kurze und wohl eher ungewollte Tagtraum unweigerlich hinein manövriert hatte. Ja es ließ ihn nur allmählich in die schmerzhafte Realität zurück kommen, die ihm nichts einbrachte was ihm als lohnenswert erschien. Er sah sich rasch um, so als wollte er erkunden, von woher es gekommen war. Da sah er es zum ersten Mal. Er sah in diese ungewöhnlich silbergrauen Augen, die wie tiefes Wasser waren in dem man unweigerlich versank ging man zu weit hinein. Und doch waren sie so klar und rein, so unschuldig wie er noch niemals zuvor in Augen geblickt hatte. Sie starrten ihn aus einem schmutzigen Gesicht heraus an, das zudem einen stark verängstigten Zug an sich hatte, der wie mit dem Hammer darauf gemeißelt schien. Wildes schwarzes Haar, verfilzt in unzähligen Locken, ein vor Dreck starrendes Gewand, das nicht im Ansatz erahnen ließ was es einmal gewesen sein mochte. Sie war bestimmt nicht älter als vielleicht acht oder neun Jahre und von solch schmächtiger Gestalt, dass sie stark unterernährt wirkte. Auch ihre nackten Arme und Beine waren so schmutzig, dass man nicht einmal zu sagen vermochte, was sie für eine Hautfarbe hatte. Er fragte sich überrascht und verwirrt von woher sie wohl gekommen sein mochte und was sie her geführt hatte? Warum war sie hier, ausgerechnet bei ihm? ..und dann sah er es...genau in diesem AUGENBLICK, es war der unschuldige Ausdruck in ihren kindlichen Augen. Die Faszination an der unendlichen Klarheit des Feuers. Die Faszination an der schieren Kraft seiner Muskeln, die das Schwert nahezu von allein und so vollkommen aus dem Feuer hoben, das es durch ihn allein geboren hatte. Thorin drehte sich um und wollte das Menschenmädchen ansprechen, doch als er sie ansah, erschrak sie fürchterlich. Ihr Blick wirkte nahezu sofort wie der eines verängstigten, gepeinigten Tieres. Flucht stand in ihren Augen und noch ehe er etwas sagen konnte entschlüpfte sie ihm so schnell und lautlos, wie sie zu ihm in die Schmiede gekommen war. Sie erinnerte ihn dabei unwillkürlich an eine Wildkatze..waren diese Tiere nicht ebenso eigenwillig und scheu? Er blieb zurück und war sich nicht sicher, ob er das jetzt nur geträumt hatte oder sie Wirklichkeit gewesen war? Doch eins würde er an dieser seltsamen BEGEGNUNG nie vergessen, es war der Blick ihrer Augen, dieser alles durchdringende Blick. Die ungezähmte Wildheit der Natur, die sich darin brach und ihm sagte dass nichts für die Ewigkeit sein würde. Selbst der Drache nicht, von dem er dachte, dass er für immer auf dem Schatz im einsamen Berg sitzen mochte. Nein selbst Smaug konnte seinem Schicksal nicht entrinnen, es würde ihn ereilen.... ...eines Tages, ja eines fernen Tages, davon war Thorin überzeugt! Irgendwann würde SEIN Tag kommen, das hatte der kurze Augenblick mit ihr, der kurze AUGENBLICK in diese unergründlichen Augen ihm gezeigt, die für ihn wie ein Spiegel gewesen waren. Kapitel 13: flüchtige Begegnungen --------------------------------- Ich fühle die Kälte in meinem Herzen, ich wünschte dass du bei mir sein könntest. Ich wünschte du könntest die endlose Kälte in meinem Herzen heilen und mich von all meinen Ängsten davon tragen. Aber ich bin gefangen in meiner Welt der Zweifel, ich bin nicht frei um dir zu folgen, ich weiß, du gibst mir alles was du kannst und du würdest mich mit Sorgfalt behandeln. Ich werde niemals den Moment vergessen, als du in meine Augen geschaut hast, als ich deine Haut zum ersten Mal berührt habe, da fühlte ich den Himmel in meinen Händen. So werde ich versuchen meine Augen zu schließen und ich träume so dahin, in meinen Träumen hältst du mich fest, in meinen Träumen bist du immer hier...ich will niemals wieder aufwachen! Will mich nicht der Realität stellen, du bist so weit weg von mir. Aber DU bist immer in meinen Träumen. (In my dreams/ Blutengel) 2845 D.Z. irgendwo.....weit weg.......in einer fernen, fremden Stadt....an einem See unterhalb eines einsamen Berges. Angenehmes Halbdunkel aus kristallernen Glaslaternen umgibt mich wie die milchige Scheinwelt eines Traumes in dem ich mich gefangen fühle. Lediglich der typisch unangenehme Geruch um mich herum erinnert mich an DAS was meine Realität ist und zeugt lebhaft von dem, was sich hier gerade abgespielt hat. Schwülstig lüstern liegt der schwache süßliche Duft von Schweiß und Gier in der Luft und nimmt mir wie so oft den Atem. Melancholische Gedanken streifen mir wirr und nutzlos durch den Sinn, machen meine Situation auch nicht eben erträglicher, ja lassen mich die Nutzlosigkeit und Unabänderlichkeit meiner Lage nur noch schmerzlicher spüren. ICH bin ein Nichts, ich gehöre niemandem, nicht einmal mir selbst...schon lange habe ich mich in diesem sinnlosen Tun verloren. Mit einem leisen Seufzen auf den Lippen, drehe ich mich um und stehe anschließend bedächtig auf. Das samtig weiche, dunkelrote Brokat Kissen mit den kunstvollen Stickereien gibt langsam unter meinem Gewicht nach, bevor es einen Moment später in seine Ausgangsposition zurückspringt, als ob nichts gewesen wäre. Mein Lager, der kleine Raum der zugleich als mein Gefängnis dient, das ich mir vor unendlich langer Zeit selbst geschaffen habe, bleibt so hinter mir zurück. Es ist nur etwa zehn Minuten her, dass ER gegangen ist und der Nächste sicher schon bald vor der Türe stehen wird. Ich kenne die Männer hier ALLE nur zu gut kenne ich sie. Viele davon kommen nicht zum ersten mal und viele kommen immer wieder, es ist wie eine Sucht für sie....die Sucht nach dem exotischen, dem Reiz des Fremden den es vermittelt.....MENSCHEN...sie sind ja so leicht durchschaubar, wenn man einmal gelernt hat ihre Sprache zu lesen und sie zu deuten. Nur für diesen einen winzigen Augenblick gehört mir die Nacht allein....ich kann gerade noch flüchtig die Spuren des Einen verwischen, bevor ein Anderer kommen wird, um meine körperliche Hülle zu benutzen, wie ein teures Pferd, das man nach Belieben reitet. Wie eine kostbare wilde Stute, die man nach belieben aus dem Stall holt und so lange reitet, bis man die Lust daran verliert, um sie anschließend gegen eine noch teurere auszuwechseln. Das ist mein Los mit dem ich mich abfinden musste....nichts gehört mir, aber ich gehöre jedem der kommt und jedem der mich will. Alle meine Gefühle sind in mich hinein gekrochen tief...sooooo tief hinunter, bis in meine zutiefst verletzte Seele, bis weit in mein Innerstes hinein. Alles was mich ausmacht will sich schützen vor dieser harten, kalten und grausamen Welt. Ich weiß nicht wohin sie gegangen sind? Sie sind fort vielleicht für immer? Schon lange kann ich sie nicht mehr finden...ich habe inzwischen aufgehört die Tage zu zählen. Mein leerer Blick streift das Fenster, da draußen erscheint mir alles so weit weg, so frei. Die Kanäle und Gassen sind voll vom freien Volk. Nur ICH bin hier gefangen, hilflos.....ohnmächtig! Nur ich...ich muss IHM gehorchen meinem Herrn dienen und so gegen meinen Willen fügsam sein. Gezwungen von Geburtswegen heraus als Lustsklavin zu dienen und auch als solche zu enden....gefangen in einem goldenen Käfig aus Abhängigkeiten und Angst. Doch das Schlimmste daran ist, dass es für mich kein Ende gben kann, denn mein unsterbliches Blut, das Blut der Eldar das durch meine Venen fließt, lässt es zu einer ewigen Qual werden. Ich bin hier geboren worden, im Freudenhaus zwischen den all zu kurzen Pausen der Freier, die sich schon immer seit ich denken kann, die Klinke in die Hand gaben....denn meine Mutter ist eine Dirne gewesen....ja das war sie, eine Hure im Elendsviertel dieser Stadt am langen See, im Schatten unter dem einsamen Berge. Eine Hure die aus der sicher unbeabsichtigten Verbindung mit einem Zwerg einstmals etwas geboren hat, dass sie vermutlich niemals wollte...MICH. Ja mich, das unselige Mischlingsbalg, denn dazu muss man wissen, dass sie elbischen Blutes gewesen ist, eine Gefangene von der niemand wusste woher sie kam....eine leichte Beute also für diese Seelenfänger wie mein Herr einer ist. Als Sklavenhändler aus Harad ist sein Großvater dereinst gekommen, unbehelligt von der Stadtwache, weil sie sich alle hier mit den Mädchen und Frauen vergnügen...ALLE. Zuweilen ist sogar ein Zwerg dabei, wenn auch selten, denn die zieht es in der Regel nicht so sehr in die Bordelle. Es sei denn sie sind jung, unerfahren und neugierig, dann ist schon mal der eine oder andere von ihnen dabei, auch wenn sie der Drache nahezu in alle Winde verstreut hat, verirrt sich dann doch ab und an einer von ihnen hier her, gewissermaßen auf der Durchreise...mit dem Duft nach Abenteuer in der Nase. Das also ist mein Los, meine Bestimmung und das schon seit vielen Jahren, auch wenn man es mir nicht ansieht. So bin ich doch eine ebensolche käufliche Dirne wie sie. Es ist das Los eines Freudenmädchens, wir sind nichts, werden vergessen...vergessen von der Welt des Lichts dort draußen, denn hier herrscht nichts als immerwährende Dunkelheit. Eine gefallene Königin ohne jeden Stolz und Würde....so jung noch und doch schon so verbraucht, an Körper und Seele. Ihm gehöre ich, wie meine Mutter einst seinem Vater und Großvater gehörte. Wo er sie her hatte, weiß heute niemand mehr und so bin da also noch ich. Ihr Erbe, das unsterbliche Kind, das inzwischen ebenfalls zu einer reifen Frau heran gewachsen ist. Ich sehe mein schmutziges Gesicht an, die billige Schminke, die mein schönes Gesicht mehr verunziert, als es schmückt ist verwischt.....mal wieder. Verwischt von den unzähligen lautlosen Tränen, die über meine Wangen rinnen, wenn ich es tun muss. Nahezu jedesmal kommen sie....und ich sehe in diesem stillen Moment auch in diese ungewöhnlich dunkel schimmernden grünen Augen, die so unendlich traurig blicken können. Sie spiegeln sich in der unbeleuchteten Scheibe meines Fensters, sie spiegeln mein Innerstes. Ich bin ALLEIN. Das zierliche Mädchen mit den langen, dunklen rötlich schimmernden Haaren, das alle wollen...meine natürlich fremdländisch anmutende fesselnde Schönheit ist zugleich mein Fluch. Das Mädchen mit der hellen Haut und den spitzen Ohren, die nur zu deutlich darauf hinweisen, was mein wahres Erbe ist...ein elbisches unbestitten. Traurig blicken meine Augen hinaus in die Dunkelheit da draußen, träumen von der Freiheit....träumen von dem Einen, der kommen und mich eines Tages mitnehmen wird, weit fort von hier aus diesem Elend und dem Zwang, der damit zusammen hängt. Der EINE der mich lieben könnte. Der mich so nimmt wie ich bin und das akzeptiert, was ich bin! Erschrocken schrecke ich auf, meine Nackenhaare sträuben sich. Ich spüre es ohne es sehen zu müssen, ein Fluch meines Standes...ich bin nicht länger allein! Meine Nacktheit ist längst eine Selbstverständlichkeit für mich geworden, sie wirkt wie ein Schutzschild gegen unerwünschte Blicke in die Tiefen meiner Seele. Dennoch wird mir einmal mehr bewusst, dass es in meinem Gewerbe es längst keine Scham und keine Geheimnisse mehr gibt. Langsam drehe ich mich um....und dann sehe ich ihn. Ich muss mich zusammen nehmen um mir meine Verblüffung nicht all zu offenkundig anmerken zu lassen, als ich ihn blicke, denn er ist keiner der üblichen Männer, die sich normalerweise hier her ins Freudenhaus verirren. ER ist nicht groß, was bei einem Zwerg vom äußeren Erscheiniungsbild her jedoch sicherlich nichts außergewöhnliches sein dürfte. Ich kenne ihn nicht, ihn habe ich noch nie zuvor gesehen. DIESER hier war ganz sicher noch nie bei mir....ein Neuer also ganz ohne Zweifel. Ein wenig verwirrt frage ich mich dann aber doch, was ausgerechnet ein Zwerg hier her in dieses Bordell am Rande von Esgaroth verschlagen haben könnte? Ist es die Lust am Spiel mit dem, was sie im Allgemeinen mit käuflicher Liebe verbinden? Ich wusste gar nicht, dass Zwerge dem überhaupt erliegen könnten. Er ist in dem Sinne also auch nur einer von vielen, nur auf der Durchreise könnte man sagen. Die Ware einmal benutzen und dann weg werfen....das kenne ich schon. „Legt den vereinbarten Betrag auf den kleinen Tisch dort. Das ganze Gold....und keine Tricks Zwerg! Orias wird sonst ungemütlich und das wollt ihr doch sicher nicht riskieren?“ Meine Stimme klingt rau und abweisend, als ich ihn schließlich im allgemeinen Wortlaut der Menschen anspreche. Es war Absicht, um ihn gefühlsmäßig möglichst auf Distanz zu halten. Er hingegen sieht mich kurz entsprechend verwirrt an, nickt jedoch schweigend und tut ohne zu zögern, worum ich ihn gebeten habe. Aber als er wieder hochkommt, spricht er mich zu meiner genzenlosen Überraschung ebenfalls unvermittelt an. Seine Stimme klingt trotz seiner Jugend melodisch und dunkel...sehr männlich...ja ungewöhnlich volluminös könnte man sagen. Denn dass er noch sehr jung sein muss, sieht man ihm schon aufgrund seines wenig zerfurchten Gesichtes, dem bei ihm gänzlich fehlenden und für Zwerge sonst eher üblichen Bauchansatzes und dem noch dunklen Haar an. Ich bin über alle Maßen überrascht, versuche jedoch es mir nicht anmerken zu lassen. „Orias wer ist das?“ Fragt er mich fast sofort danach erstaunlich selbstbewusst. „Mein Beschützer!“ Entgegne ich ihm tonlos. Es dauert einen Moment bsi ich mich gefangen habe aber als er nichts dazu sagt, fahre ich fort, nachdem ich mich um die nötige Haltung bemüht habe. „Wisst ihr, es ist ungefähr so wie bei den Herrschern von Ruhn und Harad, die ihre Frauen in der Regel eifersüchtig gegen fremde Eindringlinge bewachen lassen...versteht ihr mich? Orias ist ein sogenannter Söldner, ein käuflicher Krieger. Er passt auf uns Frauen auf...damit keiner von euch Bastarden Dummheiten macht, die uns vielleicht schaden könnten! Hier gibt es keine Gegenleistung für umsonst! Kein Gold, keine körperliche Liebe...so einfach ist das!“ Ich verstumme, versuche zu ergründen wer er wohl sein könnte? Denn ich kann seine Gestalt nur schwach im Halbdunkel des kleinen Raumes ausmachen, der mir glücklicherweise ganz alleine gehört. Ein sehr seltenes Privileg, die anderen Mädchen und Frauen müssen sich die Zimmer nämlich teilen. Sicher ist ER irgend so ein reicher, unzufriedener Zwerg, mit ordentlich Gold unter der weich gepolsterten Matratze aber keinem Weib, dass es ihm ordentlich genug besorgt, denn das ist ihr Problem. Ich weiß, dass sie nur noch wenige sind, dass die Frauen bei ihrem Volk Mangelware sind und dass viele von ihnen so ihr Leben lang ohne das Privileg von Liebe oder gar einer Familie auskommen müssen. Eigentlich tragisch...aber was kümmert das mich? Mich hat nur eines zu interessieren....hauptsache ER bezahlt mich vernünftig für meine Dienste, mehr verlange ich nicht von ihm, mehr darf ich auch nicht verlangen. Seine ungewöhnlich männlich tiefe Stimme reißt mich jedoch gleich darauf erneut aus meinen merklich verworrenen Gedankengängen heraus. „Ich verstehe!“ Entgegnet er mir betont knapp, wobei er meine abweisende Haltung ihm gegenüber komplett zu ignorieren scheint. „Sagen wir, ich habe eben meinen Teil beglichen was ich euch Schulde....nun seid ihr dran Dirne!“ Fügt er fast sofort in kontrolliert nüchternem Ton hinzu, der dennoch eine winzige Spur von Unsicherheit nicht ganz zu überdecken vermg. Ein schmales Lächeln schlüpft mir unwilllkürlich auf die Lippen und lässt mich schmunzeln. Na das klingt ja aber nicht gerade routiniert was er da von sich gibt. Ach sag bloß.....es wird doch nicht etwa sein erstes Mal sein? Ich lasse es mir mit keinem noch so kleinen Muskelzucken im Gesicht anmerken, aber er ist längst durchschaut. DER da war noch nie bei einer wie MIR! „Gut dann kommt Meister Zwerg....ich hab schließlich nicht die ganze Nacht Zeit!“ Antworte ich ihm einen Augenblick später gelassen, ja beinahe schon spöttisch, wobei sich ein siegesgewisses Lächeln über mein Gesicht zieht...der wird sich noch wundern. „Oh doch, das habt ihr...glaubt mir, das habt ihr“..höre ich ihn dabei leise flüstern, wobei er mir aufmerksam forschend entgegen blickt. Langsam drehe ich mich um und gehe auf ihn zu. Jetzt kann ich ihn endlich richtig sehen, als die kurze Distanz überbrückt ist und ich direkt vor ihm stehe. Ich trete zu ihm ins Zwielicht unter den großen seidenen Himmel, der sich gänzlich über mein Bett spannt. Überrascht halte ich für einen Moment inne, als ich erkenne WAS ich da mit meinen eigenen Augen zu sehen bekomme. ER ist so untypisch, ja beinahe unpassend für einen Freier, wie es ein Mann seines Standes und Aussehens nur sein kann und das selbst für einen Zwerg gesehen, die ja normalerweise nicht unbedingt zu den Schönheiten auf dieser Welt zählen. Ich frage mich was dieser ungewöhnlich reizvolle und gutausehende Mann hier will? Beim allmächtigen Schöpfer des Himmels und der Erde, also DER könnte doch wahrlich JEDE haben....sogar ganz ohne Gold. Er müsste die Frauen seines Volkes problemlos umwerben können...allein sein Äußeres ist beeindruckend männlich, ja um nicht zu sagen schön und noch eines darf man dabei nicht außer Acht lassen, was einen ganz unschlagbaren Vorteil aufweist....er ist jung und kräftig und ich kann ohne zu lägen behaupten bisher selten einen solch attraktiven Freier gehabt zu haben, wie ihn. Sein maskuliner Körperbau wirkt drahtig, muskulös aber lange nicht so untersetzt, wie bei Zwergen sonst üblich. Ein leiser Ausruf des Erstaunens entflieht meinen Lippen, noch bevor ich ihn irgendwie aufhalten kann. Er hat eine Figur, die einer Frau wahrlich weiche Knie bescheren könnte. Dazu kommt sein dunkles dichtes Haar, das lang und überwiegend schmucklos über seine Schultern bis weit hinunter auf den Rücken fällt, dazu ein kurzer gepflegter Bart, der für einen solch jungen Mann wie ihn, überraschend dicht ausfällt. Einen Augenblick später stehen wir direkt voreinander. Sein eigenwilliger Geruch steigt verführerisch in meine, durch die unzähligen Körper, die ich schon vor ihm gerochen habe, gut geschulte Nase. Sein Duft wirkt ungewöhnlich faszinierend und anziehend auf mich. Die meisten Freier sind in der Beziehung nicht gerade das, was man als Volltreffer bezeichnen könnte. Doch bei DIESEM da ist es anders...ganz anders. Sein Geruch wirkt geradezu betörend auf mich. Ich spüre seine bewundernden Blicke auf meiner nackten Haut und ganz im Gegensatz zu den meisten anderen Männern empfinde ich sie bei ihm nicht abstoßend...ja sie bewirken gar das Gegenteil. Seltsamerweise möchte ich ihm gefallen. Das ist etwas, was bisher noch niemals zuvor bei mir vorgekommen ist. Denn Gefühle jeder Art sind absolut untersagt. Es ist strengstens verboten und sich aus einem dummen Fehler heraus ausgerechnet in einen der Freier zu verlieben, wäre daher so ziemlich das Schlimmste, was einer wie MIR passieren könnte. „Wie lange willst du mir Zeit geben?“ Fragt er mich lächelnd, ein kleines Grübchen umspielt dabei seine Mundwinkel auf eine geheimnisvolle Weise, die mir irgendwie gefällt. Es wirkt selbstbewusst und ich habe dabei wohl bemerkt, dass er absichtlich auf die förmliche Anrede verzichtet und statt dessen kurzerhand in die Persönliche gewechselt hat. Ein Umstand der mich nicht wenig verwirrt und überrascht, da dies normalerweise eigentlich nicht üblich ist, schon gar nicht bei solch unterschiedlichen Ständen wie den unseren. Denn dass er ein Adliger sein muss, habe ich spätestens an seiner prunkvollen und gut verarbeiteten Kleidung erkannt...und dann ICH, die dem niedigsten Stande angehört...dem der Straßendirnen und käuflichen Huren. Was er damit bezwecken will kann ich nicht ergründen....aber ich lasse es geschehen, auch weil ER derjeinige ist der bezahlt hat, also stelle ich keine Fragen. Neugierig forschend blicke ich so nur einen Augenblick später in seine wie magisch wirkenden Augen...diese unergründlich tief dunkelblauen Augen, die mir schimmernd wie Kristallglas entgegen leuchten. Verwirrt muss ich schlucken. Es ist das erste Mal seit langer Zeit, das mich einer wie er so verunsichert, dass ich nicht sofort weiß, was ich ihm darauf antworten soll. Schließlich entgegne ich ihm leise. „So lange es dauert...bis du fertig bist Zwerg!“ Er lächelt abermals, es wirkt amüsiert. „Oh nun ja, dann haben wir denke ich genügend Zeit....denn ICH hab s nicht eilig!“ Sagt er trocken. Ich sehe ihn forschend an, war das jetzt ein Scherz oder so? Wenn ja, dann ein schlechter, doch es scheint mir wirklich ganz so, als ob er tatsächlich ernst gemeint hat was er sagt. Mein Blick fällt dabei zufällig auf das Beistelltischchen und als ich den Goldbetrag sehe der dort liegt, wird mir sofort klar, dass er mich für die ganze restliche Nacht gekauft haben muss. Bei Eru dem Einen ich will lieber nicht wissen woher ER soviel Geld hat, um sich DAS leisten zu können. Denn trotz allem bin ich das Beste an Ware, was dieses schäbige Bordell zu bieten hat und somit nicht gerade erschwinglich....bei mir verlangt der Alte immer den Höchstpreis! Man könnte mich im Hinblick auf meine niemals schwindende Jugend und meine dazu fremdländisch anmutende Schönheit auch als Edeldirne bezeichnen. Ohne Zweifel bin ich damit ungewollt etwas Besonderes unter all diesen gewöhnlichen menschlichen Mädchen und Frauen. Nüchtern und klar betrachtet bin ich dennoch nichts weiter, als eine Ware die man käuflich erwerben kann....auch wenn sie etwas besonderes ist oder vielleicht gerade deswegen? Der fremde Zwergenmann sieht mir derweil forschend ins Gesicht....er betrachtet mich genau. „Sag hast du eigentlich auch so was wie einen Namen Hraest*?“ (Khuzdul / Grünauge*) Fragt er mich anschließend mit rauer Stimme, es klingt etwas verlegen und dennoch ist er offensichtlich ein guter Beobachter, denn er hat meine grünen Augen sehr wohl bemerkt, wie ich seiner Aussage von eben deutlich entnehmen konnte. Ein schmales, amüsiertes Lächeln huscht spontan über meine Lippen. Nun ja also ganz so selbstbewusst wie er tut ist er offensichtlich doch nicht, wie mir scheint? „Ezêlhen*...das ist mein Name! (Elbisch / Grünauge*) Aber wenn er dir nicht gefällt, such dir einen Anderen aus, mir ist es gleich, wie du mich nennst!“ Antworte ich ihm leise. Natürlich ist Ezêlhen NICHT mein richtiger Name. Aber dass muss ER ja nicht wissen. Es geht niemanden etwas an, wie ich wirklich heiße, das ist mein Geheimnis...mein einziges! „NEIN....Ezêlhen klingt schön, er...er passt zu dir. In meiner Sprache hätte ich dich ebenso genannt, denn Hraest bedeutet in etwa das Gleiche, seltsam nicht? Ich frage mich, wieso mir dieser Vergleich kam und ausgerechnet jetzt...? Ach was unwichtig, lassen wir das, vielleicht sollten wir lieber endlich zur Sache kommen.“ Sagt er ebenso leise, während er sich etwas vorbeugt und ich spüren kann, wie sich seine Hände unvermittelt an meine nackte Haut schmiegen. Sie sind ganz warm und erstaunlich sanft. Ich werde nicht immer mit Samthandschuhen angefasst. Manche der Männer die zu mir kommen sind sehr grob...wollen nur schnell ihrem Trieb fröhnen auf einen hastigen verstohlenen Fick und wieder verschwinden. Während manche nur reden und gar keine körperliche Liebe haben wollen. Bei Eru, ich hab schon viel erlebt in diesem Leben. Indem beugt er sich noch weiter zu mir hin und ich merke wie sich seine leicht rauen Lippen dabei ungewöhnlich vorsichtig an meinem Hals entlang tasten. „Was möchtest du oder besser, was soll ich für dich tun?“ Frage ich ihn atemlos, um Haltung bemüht, was allerdings im Moment leichter gesagt als getan ist , denn Seine zarten angedeuteten Küsse lassen mir völlig ungewohnte, feine Schauer über den Rücken rieseln. Er...hält kurz inne, bevor er mir erstaunlich emotional und heftig antwortet. „Wenn es nach mir geht, alles nur nicht so völlig gefühllose Liebsdienste...bitte ich....ich meine ein kleines bisschen Zärtlichkeit wäre mein Wunsch. Denn Härte und Grausamkeit hab ich da draußen in der Welt schon genug für zwei Leben. Ich komme aus einem Krieg dort ist Tod und Zerstörung an der Tagesordnung. Nichts wofür es sich lohnt zu sterben, außer für die Ehre und das Gefühl das Richtige getan zu haben. Ich habe vor einigen Wochen meinen Vater verloren auch wenn er nicht tot ist so fehlt doch jede Spur von ihm...DAS ist es was ich zu vergessen versuche! Was ich mir heute Nacht wünsche ist somit ein wenig Weichheit...Weiblichkeit...und vielleicht auch ein wenig Wärme? Wenn du mir das geben kannst....dann wäre ich schon glücklich!“ Er verstummt, sein eindringlicher Blick wird auf einmal merkwürdig leer, wirkt beinahe so, als ob er weit weg wäre. Das was er eben gesagt hat, erstaunt mich jetzt aber doch sehr. Doch dann nehme ich selbst zum ersten mal bewusst wahr, dass er eine volle Kampfausrüstung trägt, zu der Axt, Schwert und auch ein schwerer Harnisch zählt, so wie Krieger ihn normalerweise zu tragen pflegen. Und ich sehe auch, dass er recht hat mit dem was er sagt und trotzdem kann ich es nicht fassen.... „Ach was und dann kommst du ausgerechnet zu mir....zu einer Dirne?“ Fährt mir spontan heraus. Ich kann meine Verblüffung in der Hinsicht kaum verbergen. „Gibt es denn keine andere Frau in deinem Leben, die das ausfüllen könnte. Ich meine eine deines Volkes?“ Ergänze ich den Satz reichlich sarkastisch, auch weil ich es noch immer nicht fassen kann. Das was er verlangt ist eindeutig zu viel...zu viel... Er schüttelt jedoch wieder erwarten leicht den Kopf. „Nein, ich muss dich enttäuschen, leider nein. Ich bin allein. So allein wie du!“ Entgegnet er mir im Anschluss daran überraschend gelassen. Der fremde Zwerg neigt sich ein wenig zurück und sieht mir plötzlich direkt in die Augen. „Sie sind so schön....deine grünen Augen. Sie wirken noch so unschuldig, haben kaum etwas von dieser harten, schlechten Welt gesehen!“ Sagt er dabei betont um Fassung bemüht. Danach beugt er sich abermals vor und ich spüre just im selben Augenblick, was er vor hat. Er will mich küssen, direkt auf den Mund. Doch DAS ist verboten...absolut verboten. Niemand darf mich küssen....selbst ER nicht, auch wenn der Zwerg mir noch so gut gefällt. Alles kostet seinen Preis! Ich habe mir vor langer Zeit geschworen, dass nur der EINE Mann den ich liebe und der mich ebenso liebt auf den Mund küssen darf. Denn das ist das unumstößliche Zeichen jemandem ganz und gar alleine zu gehören. Einem Freier wie ihm ist das nicht gestattet....niemals! „NICHT...BITTE!“ Stoße ich erschrocken hervor, wobei ich ihm meine Fingerspitzen sanft auf die Lippen lege und ihn dadurch zwinge inne zu halten, noch bevor er tun kann was er vor hat. „Bitte Fremder, du darfst mich meinetwegen überall küssen, wohin du willst, nur nicht auf den Mund. DAS ist meine Bedingung....meine Einzige! Mach sonst was du willst....aber das nicht!“ Er stockt, zieht sich verwirrt zurück und ich sehe wie sich seine für einen Zwerg ungewöhnlich hohe Stirn in Falten legt, wobei er merklich verunsichert wirkt, es aber hastig zu überdecken versucht. „Ahh...ich verstehe, gut wie du willst!“ Sagt er danach seltsam unbeteiligt, dennoch spüre ich, dass ihn meine heftige Abwehrreaktion beschäftigt, auch wenn er es sich nicht so offen anmerken lässt. „Wie...wie soll ich denn jetzt anfangen?“ Frage ich ihn demnach eilig, um diese merkwürdige Situation halbwegs vernünftig zu überbrücken. Ich hatte noch nie einen, der mich tatsächlich auf den Mund küssen wollte. ER...ist der erste Mann überhaupt, der es versucht hat. Er zuckt die Schultern und lächelt verhalten. „Hmm...noch hab ich ja alles am Leib, wie wäre es denn also, wenn du mir zunächst erst einmal hilfst die störenden Gewänder los zu werden?“ Sagt er anschließend ruhig dabei stark um eine möglichst ungezwungene Atmosphäre bemüht. Ich sehe ihn während dessen weiterhin verwirrt an. "Was...ähhhhh...wie? ICH soll dir beim ausziehen helfen, ist das dein Ernst?“ Frage ich ihn in diesem Fall nicht gerade geistreich. Er nickt, denn offenbar ist es tatsächlich sein Ernst. „Ja sicher...sonst kommen wir beide vermutlich nicht sehr weit denke ich!“ Entgegnet er mir damit prompt schlagfertig und mit einem leicht anzüglichen Grinsen auf den Lippen, das sich nur schwerlich ergründen lässt. Ein leichtes Unwohlsein breitet sich in meiner Magengegend aus. Also ausgezogen hab ich bisher auch noch keinen meiner Freier...zumeist können es die üblen Kerle ja gar nicht erwarten, aus ihren Gewändern heraus zu kommen, um schnellstmöglich zur Tat zu schreiten. Diese Situation hat daher geradezu etwas surreales an sich. Es wirkt damit ja fast schon so, als wenn ich meinen Geliebten entblättern wollte....wenn ich denn einen hätte. Eine merkwürdig ungewohnte, aber irgendwie auch erotische Vorstellung. Manche Männer haben echt schon seltsame Phantasien und dieser da macht da offensichtlich keine Ausnahme, dabei ist es wohl völlig einerlei wessen Volksgruppe er denn angehören mag, wenn es um das Eine geht sind sie in der Regel alle gleich. „Na gut also schön, lass es die Angelegenheit hinter uns bringen!“ Antworte ich ihm somit etwas spröde, um meine aufkeimende Unsicherheit zu überdecken, wobei ich mich ihm abermals zögernd nähere, bis ich direkt vor ihm angelangt bin. Wieder habe ich seinen unwiderstehlichen Geruch in der Nase, als sich meine Hände unter leichtem Zittern zuerst zögerlich an seinen Gürtel verirren, wobei sie sachte über das kühle Metall der Schnalle und auch dem des Harnischs streichen, welchen sie damit unweigerlich ertasten. Es dauert etwas, bis ich die komplizierten Schließmechanismen gefunden habe, die Gürtel sowie Harnisch öffen, aber dann ist es schließlich getan. Mit einem leisen verräterischen Klirren fällt seine handwerklich kunstvoll verarbeitete zwergische Rüstung achtlos zu Boden. Ich sehe unwillkürlich das merkwürdige Glitzern in seinen faszinierend blauen Augen aufflackern, mit dem er mich dabei beobachtet. Es hat fast schon etwas raubtierhaftes an sich und zugleich auch etwas vollkommen betörendes. Etwas, was mich wie magisch zu ihm hin zieht und ohne mich mich lange mit irgendwelchen Floskeln aufzuhalten, begebe ich mich schließlich zielstrebig zum Bund seiner Beinkleider, um ihn letztendlich auch aus diesem für seine Zwecke eher hinderlichen Kleidungsstück heraus zu holen. Doch als ich mich daran mache die ordnungsgemäß verschlossenen zahlreichen Kordeln und Schnürbänder seiner Beinkleider zu öffnen, spüre ich wie sein Atem sich für einen Augenblick lang schlagartig beschleunigt. Meine Hände liegen einen Moment kühl und erhaben wie aus Stein gehauen auf seiner nackten Haut, woraufhin er unwillkürlich erschauert. Schließlich fällt auch das in seinen Augen lästige Kleidungsstück hinunter und ich kann ihn spüren...seine Nähe...seine Nacktheit....die offenkundige Erregung die darin mitschwingt. Ein Umstand der mir einiges an Arbeit erspart...schön offenbar einer der wenigen Männer, der sofort kann, wenn es erforderlich ist. Geschickt lasse ich meine Hände nach oben weiter über sein Wams bis hin zur darunter liegenden Tunkia aus dunklem Stoff wandern. Die zahlreichen Schlaufen und Bänder die beides zusammen halten sind kein Problem für solch geübte Hände wie meine. Langsam ja beinahe aufreizend binde ich sie auf und streife Tunika samt Lederwams sanft von ihm herunter. Dabei lasse ich ihn nicht einen Moment lang aus den Augen. Wir sehen uns an, ich kann in seinen ein belustigtes Flackern wahrnehmen....sehe dabei aber auch, den Hauch von aufkeimender Neugier was mich betrifft. Kurz darauf ist es getan und ich habe so die einmalige Gelegenheit ihn in seiner ganzen Männlichkeit zu bewundern....diesen göttlichen Körper, des jungen Zwergenkriegers....so muskulös, so stark und da er nicht viel größer als ich ist, kann ich auch seine Gesichtsmimik studieren. Ich möchte ergründen was ihn so ungemein anziehend für mich erscheinen lässt, komme jedoch nicht auf Anhieb dahinter. Seine markanten und ausgeprägt kantigen Gesichtszüge umrahmt von seinem dichten schwarzen Haar und ebensolch dunkelm Bart wirken noch immer eine Spur angespannt, als ich ihn beobachte. Doch seine langen Wimpern sind wie eine Versuchung. Eine Versuchung in der Dunkelheit. Eine, wie ich sie noch nie zuvor gespürt habe. Starke Arme legen sich plötzlich um meine Taille, er zieht mich unwillkürlich in seine Arme. Ich fühle wie er sein Gesicht an meinen Hals schmiegt, sein warmer Atem meinen Hals streift. „Du bist so schön“...brummt er leise. „So schön...beinahe zu schön um wahr zu sein. Ich war so unendlich lange allein! ALLES, was ich je wollte. ALLES, was ich je brauchte, ist hier in meinen Armen. Worte sind wirklich unnötig, sie können nur schaden! Schwüre werden ausgesprochen um gebrochen zu werden. Gefühle sind intensiv, Worte sind trivial! Freuden bleiben, so wie der Schmerz. Worte sind....BEDEUTUNGSLOS.....und man vergisst sie!“ * Kommentiert er seine spontane Handlung mit einem mal merkwürdig melancholisch. Ich vermag es kaum zu glauben und DAS bei seinem adligen Stand und diesem Aussehen? Kann das wirklich wahr sein? „Und warum bist du dann hier? Was willst du von mir? HIER.....BEI MIR? HIER SIND WIR DOCH ALLE.....ALLEIN! AM ENDE DER WELT!“ Antworte ich ihm darauf wie mechanisch..... In diesem Moment spüre ich seine Fingerspitzen....spüre, wie sie sachte die Linie über mein Schlüsselbein hin zu meiner linken Schulter nachziehen und sich über mein Brustbein weiter nach unten einen Weg über meine nackte Haut suchen. Ein starkes Kribbeln überzieht mich wie ein kühler Schauer, es ist schön....was er tut. Seine Lippen zeichnen nur Sekunden später abermals eine glitzernde Spur über meinen Hals. „Eben deshalb. HIER wird NIEMAND nach mir suchen....und niemand wird mich vermissen.“ Haucht er danach kaum wahrnehmbar in das angenehme Halbdunkel, das zwischen uns liegt. Es ist wie ein geheimes abgesprochenes Zeichen, denn zeitgleich finden sich unsere beiden Körper im schwachen Schein der roten Laterne, die immer auf meinem Tisch brennt. Ich fühle wie er sich hungrig an mich schmiegt. Die Hitze seines Körpers, die er ausstrahlt reißt mich förmlich mit sich fort. Meine Hände streichen zart über seinen Rücken. Ich kann dabei die durch harte Arbeit und Kampf ausgeprägten Muskelstränge deutlich unter seiner Haut erspüren....taste mich weiter zu seiner durchaus strammen Kehrseite vor und bin wie magisch paralysiert vom anziehendem Geruch dieses schönen männlichen Körpers. Dieser Mann ist wie eine Offenbarung für mich. Einen solchen wie IHN hatte ich wirklich noch niemals zuvor und schon gar keinen Mann zwergischer Herkunft, der annähernd so unverschämt gutaussehend gewesen sein mag wie er. Ich lasse mich daher nur zu gerne treiben, merke wie meine Arme sichbesitzergreifend um seinen Hals schlingen und ihn so noch näher an mich heran ziehen wollen. „WAS...willst du jetzt tun?“ Frage ich ihn einen Augenblick später atemlos, mit einem leisen Seufzer auf den Lippen, der mich für ein paar Sekunden vergessen lässt....wo ich bin....woher ich komme und was mein Schicksal ist. Er antwortet mir beinahe ebenso lautlos. „Verführ mich Ezêlhen....bitte! Nur einmal!“ Darauf gibt es keine weiteren Worte mehr zu sagen.... Sekunden später mache ich was er mir befohlen hat und überziehe seinen nackten und für alle Zwergenmänner üblich, reichlich bepelzten Oberkörper mit zarten Küssen, die immer weiter nach unten über seinen muskulösen Bauch bis hin zu seine Leisten wandern. Bis ich schlußendlich endlich da angelangt bin, wo jeder Mann seine Schwachstelle hat. Dieser hier erscheint mir jedoch besonders zeugungskräftig zu sein, denn ich habe keine Arbeit mehr mit ihm, seine Männlichkeit reckt sich mir bereits freizügig entgegen, als ich mich bis in die entsprechende Region seines Körpers vor gearbeitet habe. Seine Manneskraft kommt so auf ein ganz ordentliches Ausmaß an Umfang und Größe. Uhh erschrocken zucke ich leicht zusammen, als ich es zwangsläufig bemerken muss. ER ist zwar körperlich gesehen nun nicht unbedingt der Größte unter der Sonne und das unzweifelhaft auch für einen Zwerg betrachtet, aber offensichtlich hat sich das nicht sehr auf die natürliche Bemaßung zwischen seinen Beinen ausgewirkt. Meine leicht zitternden Lippen schließen sich nur einen Augenblick später um seine samtig weiche Haut...ich schmecke ihn, lasse meine Zunge neugierig weiter über seine erogenste Zone streichen. Spüre wie er leicht erschauert.....offensichtlich gefällt ihm, was ich mit ihm anstelle. Davon ermutigt taste ich mich weiter vor.....meine Hände krallen sich dabei regelrecht verlangend in seine stramme Kehrseite, was für ein göttlicher Hintern, bestechend erotisch selbst für meine Begriffe bertachtet. Doch als ich weiter fortfahren will, ihn spielerisch mit meiner Zunge zu ermuntern, packt der junge Zwergenmann mich plötzlich unvermittelt und zieht mich hastig zu sich hoch, bis ich abermals direkt in seine jetzt dunkel glänzenden blauen Augen sehen kann. Ein unüberhörbares leises höchst erregtes Keuchen stiehlt sich dabei ungewollt aus seiner Kehle, wobei sich dieses unmittelbar danach in ein leises Knurren wandelt. „HÖR AUF!“ Grollt er energisch, er klingt entschlossen und auch ein wenig kehlig...es erregt ihn offensichtlich mehr als er wahr haben will. „Hör auf, sonst ist es gleich vorbei, noch bevor es richtig angefangen hat. Ich muss zugeben, du verstehst dein Handwerk wirklich Elbenblut!“ Schwer atmend stützt er sich auf mich, um nur einen Moment danach seine Hände fahrig durch mein dunkles roströtlich schimmerndes Haar gleiten zu lassen, das ich wie alle Frauen meines Standes offen trage. Ich habe ihm dem Anschein nach ganz ordentlich eingeheizt...mehr als ich eigentlich wollte und er es wohl selbst für sich berechnet hat. Dafür kann es eigentlich nur eine einzige logische Erklärung geben, er ist einer, der schon recht lange keine körperliche Liebe mehr gehabt haben muss, denn normalerweise bringt das bisschen einen Mann nicht gleich so um den Verstand, dass er sich kaum mehr zu beherrschen vermag. „Sagt wer?“ Kontere ich derweil mit einem kehligen Lachen woraufhin ich meine Lippen aber trotzdem lieber wieder in die obere Etage und zwar auf seine breite Brust hin verlagere. So küsse ihn dort sachte und aufreizend erotisch genau in jene Beuge zwischen Schlüsselbein und Schulter, da wo die Haut zumeist weich und empfindlich ist. Er lässt es ohne weitere Einwände geschehen und ergreift kurz darauf selbst die Initiative, wohl um nichts mehr dem Zufall zu überlassen. Offensichtlich will er es selbst steuern und so spüre ich wenige Augenblicke päter, wie die Fingerkuppen seiner beiden starken Hände über meine Schultern bis hin zu meiner Brust streichen...sich meine Brustwarzen langsam unter seiner zarten aber doch fordernden Berührung aufzurichten beginnen. Es erregt mich....ein ganz komisches Gefühl und das, wo ich sonst doch alles über mich ohne jede innere Regung ergehen lasse. Er lächelt, ich spüre es an meinem Hals, als er sich zu mir beugt und seine Zähne dabei ein schwaches Druckgefühl....in meiner höchst sensibilisierten Haut hinterlassen. Doch er ist noch nicht zufrieden damit....er lässt seine Hände suchend weiter hinunter über meinen Rücken auf mein Hinterteil gleiten. Mit einem zufriedenen leisen Knurren aus seiner Kehle, wandern sie schließlich ohne jegliche Scham weiter zwischen meine Beine. Ich bemerke dabei etwas höchst ungewöhnliches, eine bisher nicht gekannte Feuchtigkeit breitet sich unaufhaltsam zwischen meinen Schenkeln aus, die schlussendlich meine eigene Lust schonungslos an den Tag legt. Er will mich so sehr wie ich ihn und hätte er nicht längst dafür bezahlt, könnte ich glatt vergessen, dass er nicht der ist von dem ich schon so lange träume. Ein leises verstohlenes Keuchen stiehlt sich aus meiner Brust noch bevor ich es verhindern kann. Erschrocken beiße ich mir auf die Lippen...er hat es dennoch gehört. Offenbar genießt der junge Zwerg jedoch in vollen Zügen, die Wirkung, die er auf mich erzielt, denn er flüstert plötzlich leise. „Pure Leidenschaft..das ist vermutlich alles, was ich heute Nacht von dir bekommen kann, also gib sie mir....Elbenblut. Gib mir wofür ich bezahlt habe.“ Ich halte erschrocken inne. „Bitte nicht...ich....tu das nicht!“ Unterbreche ich ihn verwirrt, doch er macht unbeirrt weiter und entlockt mir abermals ein leises ungewolltes Keuchen, als ich spüre wohin seine Finger sich verirren. „Du bist grausam, ich frage mich gerade, wer hier wen verführt?!“ Schleudere ich ihm somit entsprechend verschämt entgegen. Er lacht leise und unglaublich erotisch...sowie völlig siegessicher, denn er weiß es längst. „DAS...kannst du sehen wie du willst!“ Entgegnet er mir im Anschluss daran erwartungsgemäß selbstbewusst. Plötzlich schiebt er mich jedoch ein kleines Stück von sich weg zieht unwillkürlich seine Hände zurück, packt meine und legt sie Sekunden später fordernd auf seinen Schoß. „Jetzt bist du dran...gib mir was ich will und keine weiteren Ausflüchte mehr.“ Sagt er mit einem rauen Grollen in der Stimme, das mir nur zu deutlich anzeigt wonach ihm der Sinn steht. Ich sehe ihn an...spüre den unstillbaren Drang dahinter, der ihn antreibt. Na schön ganz wie du willst Naugol, glaub mir dir wird gleich hören und sehen vergehen.< Ist zunächst alles was mir in dem Augenblick gedanklich durch den Sinn geht. Ein geradezu diabolisches Lächeln schiebt sich jedoch nur einen Moment später auf meine Lippen und...dann...dann gebe ich ihm, DAS was er mir befohlen hat... Meine Lippen schließen sich behutsam und doch nachdrücklich um die zarte Haut seiner Manneskraft. Ich spüre das rythmische Pochen des Blutes unter der Zunge, das leise kehlige Stöhnen, das unaufhaltsam aus ihm heraus bricht, als meine Hände seine Männlichkeit umfassen, um sie aufreizend fordernd weiter über die pulsierende Härte streichen zu lassen. Ja es ist meine Bestimmung....viele hatte ich schon, aber keinen Einzigen, der so empfindsam darauf reagiert hätte wie er, denn ich spüre wie er langsam in die Knie geht, sein Atem sich merklich und unaufhaltsam beschleunigt und ich seinen rasenden Pulsschlag an meinem Herzen fühlen kann, als er sich an mir festhält, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Nur einem Moment später zieht er sich abermals zurück packt mich und will mich blitzschnell umdrehen, um mich so direkt zielstrebig vor sich zu bugsieren...als ich merke was er vor hat, halte ich ihn jedoch energisch zurück. „Augenblick mal nicht so schnell Herr Zwerg, nicht ohne Schutz. Auf keinen Fall! Egal wie und wann, aber niemals ohne...verstanden? Was will ich im Anschluss daran mit deinen Bälgern tun....etwa im See ersäufen?“ Fauche ich ihn in meinem Schrecken spröder an, als ich eigentlich will. „Also nochmal ohne es in irgend einer Weise beschönigen zu wollen Mistkerl, bumsen ohne ist nicht drin....zumindest nicht bei mir! Ein Grundprinzip das ich niemals umgehe, mit keinem Mann dieser Welt, außer dem Einzigen der nur zu mir gehört. Ich bin doch nicht irrsinnig. Also wo kämen wir denn da hin....ich gebe mich doch nicht jedem hin, der einfach so daher kommt?“ Füge ich weiterhin betont selbstbewusst hinzu. Er der auch so schon längst verstanden hat knurrt anschließend leise. „Na schön also gut, ich hab s ja begriffen...wo hast du die Dinger? Aber ich sage dir gleich eines meistens sind die zu klein...aber wie dem auch sei ohne ist nicht...also dann her damit!“ Ich drehe mich um und entgegne ihm dabei unüberhörbar sarkastisch. „Schön, dass wenigstens die Weiber an alles denken. Sag mir eins Zwerg warum vergesst ihr Mannsleute eigentlich immer euer bisschen Hirn wenn s denn zur Sache geht?“ Mit einem unwilligen Seufzen löse ich mich für einen Moment von ihm, fische die dafür eigens vorgesehenen präparierten Ziegendärme von dem Tischchen, wo auch das Gold liegt und drücke ihm gleich darauf alle die ich habe in die Hand. „Schlags dir aus dem Kopf Zwerg, anlegen werd ich dir DIE sicherlich nicht, das darfst du schon noch selber besorgen. Du willst ja schließlich auch zur Sache kommen..oder etwa nicht?!“ Grolle ich anschließend säuerlich in seine Richtung. STILLE ...und plötzlich lacht er, lauthals und amüsiert. „Uff das war s jetzt wohl und da soll Mann also noch können!?“ Kommt somit nur einen Augenblick später sein entsprechend belustiger Kommentar an mich, mit dem er mich auch weiterhin unverwandt und forschend im Auge behält. Ich sehe ihn derweil ebenso verblüfft an. „Ahhh...was machst du Witze Zwerg?“ Frage ich ihn schon daher wenig belustigt. Er schüttelt schweigend den Kopf, doch als ich mich zu ihm hin drehe sehe ich, dass er mich wohl nur verunsichern wollte...natürlich kann ER noch...was für eine Frage? DER....kann vermutlich immer! Nur einen Atemzug später schmiegt er sich an meinen Rücken, seine Arme legen sich besitzergreifend um meine Taille.... ...“ so und jetzt will ich dich! Flüstert er mir dabei kompromisslos ins Ohr, seine Stimme klingt tief und dunkel. Er packt mich, seine Hände graben sich begehrlich zu beiden Seiten in die weiche Haut meiner Hüften. Er teilt meine Beine fordernd und nimmt mich nur Sekunden später im Stehen an Ort und Stelle. Erst langsam, beinahe spielerisch mit langen sehr gefühlsintensiven Stößen, doch als seine Lust ihn mit sich fort zu reißen beginnt wird er spürbar schneller. Sein Atem keucht bei jedem heftigen Stoß in mein langes rötlich schimmerndes Haar, bricht sich an meinem Hals. Seine Leidenschaft steckt an....ich muss mich mit aller Macht dazu zwingen....dem nicht noch weiter nachzugeben. Wenn ich nur mit einer winzigen Regung zeige, dass mir gefällt wie er mich liebt....hab ich für alle Zeiten verloren. Dennoch spüre ich ihn, seine ganze männliche Kraft und auch diese nahezu animalische ungezügelte Leidenschaft die in ihm schlummert und offensichtlich schon so lange kein Ventil gefunden hat. Plötzlich geht alles ganz schnell.....ein wenig zu schnell für meinen Geschmack. Zumindest was ihn betrifft, aber wer kann es ihm verdenken? Bei den meisten Männern die lange keine körperliche Liebe hatten geht es das erste mal in der Regel zu schnell, dafür hat er s vergleichsweise sogar recht lange ausgehalten. Die anderen Männer haben im Gegensatz zu ihm aber oft keine zweite Gelegenheit mehr, dafür bin ich einfach zu teuer....aber er tja wer weiß? Er hat ja noch massig Zeit bis zum Morgengrauen! Meine Gedanken wandern dahin in die Stille, die wie ein Schleier des Vergessen s über uns beiden liegt. Ich kann seinen Atem hören, der sich nur langsam beruhigt...vorsichtig zieht er sich zurück. Er dreht mich gleich darauf um, zieht mich plötzlich sanft an der Hand mit sich. „KOMM!“ Sagt er dabei leise aber nachdrücklich. Sekunden später fallen wir beide in die weichen Kissen meines Lagers. Er schmiegt sich an mich, hält mich fest ungewohnt und zärtlich. Die Meisten verschwinden sobald sie fertig sind, denen ist vollkommen egal, wie es mir dabei ergangen ist. Aber der hier ist anders.....ER bleibt. Mit einem Mal richtet er sich ein wenig auf, sein Blick streift meine nackte Haut, die noch immer sehr sensibel auf seine sinnlichen Berührungen reagiert. Ich fühle seinen Atem in meinem Nacken er liegt hinter mir, seine Wärme hüllt mich ein...vermittelt Geborgenheit. Etwas unendlich vertrautes geht von ihm aus, wie als wenn ich ihn schon immer kennen würde. Doch das kann nicht sein...ich habe den Zwerg noch nie zuvor gesehen. Seine Fingerspitzen streichen gedankenverloren über die geschwungene Linie meiner Hüften. Er wirkt als ob er weit weg wäre. Wir schweigen uns an. Worte sind so unnötig....ich werde ihn ohnehin nicht wieder sehen, also wozu die verbleibende Zeit mit leeren Floskeln vergeuden. Er lehnt sich plötzlich zurück und zieht mich dabei mit in seine Arme...ich liege auf seiner breiten Brust, höre seinen Herzschlag der regelmäßig schlägt und sich zwischenzeitlich beruhigt hat. Als er Sekunden später spricht, ist es wie als wenn ich aus einem Traum aufwachen würde. „Schade das ging ein bisschen schnell, sogar für meinen Geschmack. Aber ich hab wohl die Wirkung, die du auf mich ausübst etwas unterschätzt. Du bist schön...sogar sehr schön....selbst im Verhältnis mit anderen Frauen betrachtet, die ihren Körper nicht gegen Bezahlung Preis geben müssen." "Oder bist du es gerade deswegen? Der Reiz der davon ausgeht war mir bisher nicht bewusst. Ich wollte wissen wie es ist....doch ich habe nicht mit dir gerechnet. Nicht mit der Wucht an Emotionen die damit verbunden sind. Das ist ein gefährliches Spiel....man verbrennt sich schnell die Finger!“ Er verstummt, sieht mich nachdenklich an. Meine Gedanken überschlagen sich. Will er etwa damit andeuten, das er tatsächlich Gefahr laufen könnte sich in mich zu verlieben? DAS kann nicht sein...nicht ER...und nicht in diesem Leben! Verwirrt erwidere ich seinen forschenden Blick. Er ist um einiges jünger als ich, was könnte er schon mit einer Frau wie mir anfangen, die allein durch ihr unsterbliches Erbe ganz anders ist, als bei ihm als sterblichen Mann. Mindestens fünfzig Jahre liegen meiner Schätzung nach zwischen uns, das ist einfach zu viel. Selbst wenn ich mich der leisen Hoffnung hingeben würde...ich würde vermutlich nur enttäuscht. Lass es, es hat keinen Sinn.... Mit einem leisen Seufzer antworte ich ihm schließlich. „Du musst es ja nicht zu Ende spielen....die Finger verbrennt man sich nur, wenn man vergisst...das Feuer heiß ist!“ Er lächelt versonnen. „Stimmt!“ Sagt er leise, wobei er mir einen sachten Kuss auf die Stirn gibt. „Aber reizvoll ist es dennoch mit dem Feuer zu spielen!“ Fügt er anschließend mit einem schmalen Lächeln hinzu. Ich betrachte ihn, nehme das erste mal bewusst, den dunkleren Ton seiner Haut wahr, der auf eine zwergische Herkunft schließen lässt. Auch sein Haar, das schwarz wie das Gefieders eines Raben ist bestätigt es noch einmal. Er ist ein schöner Mann und ich kann mich nicht länger dagegen wehren, dass er mich fasziniert, aber es geht nicht es darf nicht sein..... „Wie heißt du?“ Frage ich ihn plötzlich heftig emotional, es bricht einfach aus mir heraus. Ich weiß dass ich ihn nie wieder sehen werde....weiß dass es sinnlos ist, seinen Namen zu wissen und doch kann ich nicht anders. Er richtet sich überrascht auf. "Warum möchtest du das wissen?" Fragt er mich anschließend ruhig. Ich sehe ihn an und spüre, dass ich leicht rot werde. „Vielleicht kommst du ja irgendwann noch mal wieder? Daher fände ich es ganz schön, wenn ich wenigstens ansatzweise weiß, mit WEM ich mich einlasse?“ Er lächelt. „Ja das klingt einleuchtend, ein durchaus gewichtiges Argument. Wenn ich denn wiederkomme....was macht dich so sicher, das dies der Fall sein könnte?“ Ergänzt er mit einem amüsierten Augenzwinkern. Ich zucke die Schultern. „Weiß nicht, es ist so ein unbestimmtes Gefühl?“ Antworte ich ihm spontan und ehrlich. „T H O R I N !“ Sagt er schließlich leise aber bestimmt. „Thorin ist mein Name, Thorin Eichenschild und nun wüsste ich gerne auch deinen?“ Ich sehe ihn bestürzt an. „Da....das kann ich nicht tun, verzeih mir...nicht beim ersten Mal....vielleicht wenn du wieder kommst. Mein richtiger Name ist mein einziger Schutz....von dem was ich hier drin bin.“ Er nickt. „Das verstehe ich und ein paar Geheimnisse braucht wohl jeder.“ Entgegnet er mir gelassen. „Beim nächsten Mal!“ Mit diesen Worten....steht er plötzlich auf. „Ich muss jetzt leider gehen, die Pflicht ruft!“ Fügt er auf einmal merkwürdig abweisend hinzu. Ich beobachte wie er sich anzieht, er lässt sich Zeit, verschwindet nicht so hastig wie all die anderen, die etwas Verbotenes getan haben. Ein leichter Anflug von Melancholie schleicht sich dabei in meinen Herz. DEN.....sehe ich vermutlich nie wieder.....wie schade. Als er ein paar Minuten später ohne sich noch einmal nach mir umzudrehen geht, bleibt nur die schwache Erinnerung an seinen faszinierenden Duft in meiner Kammer zurück. --------------------------------------------------------------- textpassage kursiv - thorin quasi in den mund gelegt ^^ *enoy the silence - depeche mode Kapitel 14: ein Gedicht über Zwergen"Liebe" ------------------------------------------- Thorin Eichenschild genannt der Sture, verliebte sich einst in eine schöne „Hure.“ Deren Name ward GOLD, aber leider war sie auch einem Anderen hold. Smaug hieß er, der Anspruch auf sie hegte, DIESER teilte zudem nur höchst ungern seine „Knete.“ Schon gar nicht mit einem Zwerg, dazu saß er eindeutig zu lange auf dessen einsamen Berg. Als dieser dann zu ihm kam, um „die Schöne“ zurück zu holen, sah der Zwerg nicht mal den Ansatz von seinen „Kohlen.“ Und schon gar nicht von dessen großer Liebe, anstatt dessen bezog der Zwerg ordentlich Hiebe. Erst als des Zwerges Freund Bilbo es wagte Smaug s „Schöne“ zu rauben, begann der langsam daran zu glauben, dass man ihm böses wollte…. ….und sich daher schleunigst hinaus vor seine Türe trollte. Er wollte seine „Schöne“ vor dem Zwerg beschützen, doch das sollte ihm (leider) alles nichts nützen. Er wurde betrogen und zwar von einem mutigen Mann mit Bogen. Sein Name war Bard und der ließ sich nicht erweichen, denn Smaug konnte den Berg und seine Schöne nie wieder erreichen. Der Bedauernswerte nahm ein tragisches Ende, die Sonne sank und mit ihr auch der Elende. Am Schluss bekam ein jeder, was er verdiente. Der Zwerg den Berg und Smaug einen (schwarzen) Pfeil zwischen die Rippen, der Schütze ließ sich in dem Fall nicht mehr lange bitten. ...und die Moral dieser Geschichte? Man traue niemals einer schönen Frau...denn die sind für die Männer zu schlau. Kapitel 15: der Tag an dem ich meinen wahren EINEN fand... ---------------------------------------------------------- drittes Zeitalter...Landstrich Eriador...ein kleines Dorf am Rande des Auenlandes...sein Name BREE! Es war einer jener Tage, an denen an sich an nichts besonders ereignisreiches ereignete...ein Tag wie jeder, in diesem kleinen Dorf am Rande des Auenlandes. Ich hatte versprochen meinem Vater Goherad Butterblume in der Gastwirtschaft auszuhelfen, weil es Mutter nicht gut ging...sie war wieder schwanger und stand kurz vor der Geburt. Meiner Schätzung nach diesmal mit einem Sohn, ihr stark vorgewölbter und bereits gesenkter Bauch sah schwer danach aus und wenn meine Vermutung stimmte, würde ich bald einen kleinen Bruder bekommen, den sie Gerstenmann nennen wollten, nach seinem Großvater...würde es jedoch ein Mädchen werden, so sollte sie Myriela heißen, so ähnlich wie ich selbst, die sie kurzerhand Lyriell genannt hatten. An diesem Tag ging es meiner Mutter besonders elend, sogar so schlecht, dass sie sich hinlegen musste. Ich war die älteste Tochter, also war es ganz selbstverständlich an mir, Vater im Pony zu unterstützen. Ich stellte das auch niemals in Frage, obwohl ich die Arbeit in der Schenke zu tiefst verabscheute. Schon allein der ekelhaft anzüglichen Blicke wegen, die ich als unentgeltliche Dreingabe von den Männern aller Völker erhielt, die hier auf der Durchreise waren und in Bree im Pony Station machten, ehe sie am nächsten Tag, hoffentlich auf nimmer wiedersehen aus dem Dorf verschwanden. Ich war damals noch jung und bereits im heiratsfähigen Alter, dazu zog meine offenkundig fremdländische Herkunft verstärkt Blicke und auch zuweilen, die eine oder andere grobe Handgreiflichkeit auf sich, die ich einfach nur als scheußlich empfand. Ich hasste es schlicht und ergreifend, von jedem dahergelaufenen Kerl angetatscht zu werden, wenn ich im Gastraum bediente, nur weil ich eine hübsche junge und unverheiratete Frau war. Die Männer auf der Durchreise sahen mich geradezu als Freiwild an...dem musste ein Ende gesetzt werden und zwar schleunigst. Mein Vater, der mein Ziehvater jedoch nicht nicht mein leiblicher Vater war, wusste dies zwar, konnte darauf jedoch keine Rücksicht nehmen, weil er meine Arbeitskraft dringend benötigte. An diesem besonderen Tag sogar mehr denn je. Ich hatte mir allein deswegen schon lange eine eigene Strategie angewöhnt, all zu aufdringliche Blicke und Annäherungsversuche der zumeist ledigen Männer abzuschmettern...oder aber sie auf meine Kosten wirklich einmal so richtig an der Nase herum zu führen, indem ich ihnen ohne jedes schlechtes Gewissen weiß machte, ich sei eine käufliche Dirne und verdiene mein Geld, indem ich meinen Körper gegen bares Geld verschachern würde, was natürlich blanker Unsinn war. Doch das wusste ich...jedoch nicht SIE..die all zu sehr an mir interessierten Männer, führte ich so mit Vorliebe und höchst erfolgreich, mit meinem vorlauten Mundwerk an der Nase herum. Diese Masche hatte sich im Laufe der Zeit so verselbständigt, dass mich auch die jungen Männer des Dorfes nicht mehr als eine in Frage kommende „Heiratskandidatin“ ansahen, sondern mich in Ruhe ließen, ja sogar absichtlich mieden. Ich war es zufrieden, da ich einen von diesen einfältigen Tölpeln ohnehin niemals hätte haben wollen. Ich hatte mich eigentlich schon damit abgefunden als alte vertrocknete „Jungfer“ zu enden und war deswegen noch nicht einmal traurig. Ich hatte dadurch nämlich eine Art der Freiheit gewonnen, die ich durch nichts in der Welt freiwillig aufgeben wollte. Wäre da nicht mein liebender Ziehvater Goherad Butterblume gewesen, dem das alles zutiefst missfiel, hätte ich wohl niemals aus eigenem Willen einen Mann zu meinem Gefährten genommen. ER beabsichtigte jedoch, dass ich wenn es an der Zeit war, einem dieser jungen Männer im Dorf zur Frau gegeben werden sollte. Am Besten noch einem der reichen Bauernsöhne, dann hätten sich die Besitztümer beider Familien auf ein ansehnliches Maß vergrößert. Denn das tänzelnde Pony lief gut...unsere Familie hatte ihr Auskommen und wir lebten bis dahin nicht schlecht, ja fast schon wohlhabend. Leider hatte er nicht bedacht, dass die mich gar nicht mehr haben wollten..im Gegenteil, mein Ruf war zwischenzeitlich so übel, dass sie sich wohl lieber freiwillig einen Fuß angeschnitten hätten, als mich zu ihrer Gemahlin zu nehmen. Da nützte mir auch meine fremdländische Anmut nichts mehr...das schöne und äußerst selten anmutende lange dunkelrote Haar dass ich besaß, ließ eher das Gerücht aufkommen, ich sei eine schreckliche Hexe und würde jeden Mann verzaubern, der mir zu nahe kommen würde. Ich war deswegen durchaus nicht beunruhigt und hatte was das anbelangte fast schon so etwas, wie Narrenfreiheit erlangt...keiner...nicht ein Mann des Dorfes kam mir in irgend einer Weise zu nahe. Genau so wollte ich das… ...und so blieb es auch, bis zu jenem denkwürdigen Tag, an dem ER dem tänzelnden Pony vollkommen unverhofft einen für sich nicht geplanten aber dennoch notwendigen Besuch abstattete. ER war damals auf der Durchreise...und benötigte dringend ein Nachtlager. Dies und nichts anderes war der simple Grund, weshalb wir beide überhaupt aufeinander trafen….diese schlichte Tatsache war unser beider Schicksal. Das des jungen Zwerges und meines... Ich lehnte an jenem Tag wie gewöhnlich an der langen Theke und beobachtete aus der Entfernung das Geschehen im großen Schankraum des Ponys, nachdem ich meine Arbeit getan und die anwesenden Gäste vorerst versorgt hatte. Gelangweilt ließ ich den Blick über die mir nur all zu bekannten Gesichter streifen, die wie jeden Abend nach getaner Arbeit auf dem Feld in unsere Schenke eingekehrt waren, um den Abend mit einem geselligen Bier und den entsprechenden Dorfneuigkeiten ausklingen zu lassen… ...da fiel mein Blick wie zufällig auf den fremden Mann, der das Pony betreten hatte und ganz eindeutig schon seiner fremdländisch anmutenden Gewändern nach nicht zur örtlichen Gemeinschaft gehören konnte. Dafür sprach ohne jeden Zweifel auch seine geringe Größe...ER war ein Zwerg...ein Fremder auf der Durchreise. Ich sah es sofort...denn der Naugrim reichte den hiesigen Männern gerade mal bis zur Brust...wohingegen er die meisten Halblinge die in Bree lebten um mindestens eine Kopflänge überragte. Das war ungewöhnlich, selbst für seinesgleichen. Zwerge wie ihn hatte ich zuvor noch nicht sehr oft zu Gesicht bekommen, daher blieb mein Blick neugierig an ihm hängen, seine Fremdartigkeit interessierte und verwirrte mich zutiefst. Irgend etwas hatte er an sich, das mich ungewollt ja geradezu zwanghaft dazu brachte, ihn weiter im Auge zu behalten. Als er herein gekommen war, hatte er sich in einen schweren dunklen pelzverbrämten Mantel aus Leder und Wolle gehüllt dessen Kapuze mir die Sicht auf sein Gesicht und den übrigen Körperbau versperrt hatte. Ich konnte so lediglich anhand seiner Größe erahnen, dass er zum Volk der Zwerge gehören musste. Doch als er ihn einen Moment später ablegte und so auch ganz selbstverständlich die schützenden Kapuze abstreifte...stockte mir für ein Moment unwillkürlich der Atem…da wusste ich es sicher...aber das war es nicht was mich so verblüffte... « ...bei den allmächtigen Göttern...diese Augen…was für Augen dieser Zwerg hat?! » Fasziniert davon eingenommen starrte ich ihn weiterhin an. Solche Augen wie seine hatte ich noch niemals zuvor gesehen...dieses tiefe Blau und sein geradezu fesselnder, ja alles durchdringener Blick ließ mir eine jähe Gänsehaut über den Rücken laufen. Der fast schon königlich majestätisch anmutende Blick dieses noch so jungen zwergischen Mannes war etwas, das ich zuvor noch niemals bei irgendeinem von ihnen so in der Art wahr genommen oder gesehen hatte, wie bei ihm. Er war jung...ungewöhnlich jung...jedenfalls für meine Begriffe oder die, die man bei ihnen sonst so gewohnt war. Ihm fehlte jeglicher Bauchansatz und sein dunkler Bart war zwar eher kurz gehalten, wirkte aber sehr gepflegt. Als er wie zufällig zu mir an die Theke herüber sah...bemerkte ich den schlichten Nackenzopf, mit dem sein mehr als schulterlanger und dichter schwarzer Haarschopf zusammen gefasst wurde. Lediglich eine einzige kunstvoll verzierte Silberschnalle hielt diese beeindruckende Fülle an natürlichem Haarschmuck zusammen, die er da auf dem Haupt trug. Solch dichtes und langes Haar hatte ich bisher bei noch keinem anderen Mann in Arda gesehen, als er sein Eigen nennen konnte. Dass er ein Zwerg war, erkannte man auch an der Tatsache, dass er einen Teil seiner ungewöhnlich üppigen Haarpracht zu kleinen Zöpfen geflochten hatte….zwei fielen ihm an jeder Seite der Schläfe, bis weit hinunter auf die Brust. Dort wurden sie von zwei filigran und ebenso kunstvoll verarbeiteten Silberperlen zusammen gehalten, die eindeutig auf zwergisches Handwerk schließen ließen. Ich starrte ihn weiterhin unverhohlen und ebenso neugierig an, unfähig meinen Blick von ihm abzuwenden, obwohl er ein gewöhnlicher Reisender....ein völlig Fremder war. Ebenso, wie jeder andere beliebige Mann, der in dieses Gasthaus kam und es spätestens morgen früh wieder verlassen und seiner Wege ziehen würde… ...nein, ich wusste damals nicht, dass es sich just mit ihm vollkommen anders verhalten sollte, als ich es vielleicht ahnte. Dass genau ER derjenige sein würde, der mein bisheriges Leben so derart auf den Kopf stellen sollte, dass genau dieser junge Zwerg mein Schicksal besiegeln würde. Denn ER war mein Einer...mein wahrer EINER, der Mann und die Liebe meines Lebens! Nur wollte ich das zu diesem Zeitpunkt weder wahr haben noch glauben…diese kostbare Erkenntnis, sollte ich erst viel später später haben….als ich schließlich erkannte, was er wirklich für mich war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)