The Wedding Planner von Sunwings ([Zorro x Nami]) ================================================================================ Kapitel 2: Beschissener Tag --------------------------- Kapitel zwei Der beschissene Tag einer jungen Frau... „Er ist süß, nicht wahr?“ Robin lächelte ihre Hochzeitsplanerin und gute Freundin an. Nami schnaubte. Robin genoss es offensichtlich sie auf die Palme zu bringen. Die beiden hatten sich zu ihrem allwöchentlichen Café Besuch getroffen. Mit größten Bemühungen hatte Nami die Begegnung mit Zorro vergessen wollen. Erfolglos. Dieser arrogante Kerl brachte sie sogar in seiner Abwesenheit auf 180!   „Süß? Du findest ihn süß?! Sag bitte, dass das nicht dein Ernst ist!“ Kichernd und vor allem sehr amüsiert über den Wutanfall von Nami sobald sie auch nur den Namen Zorro hörte, nahm Robin das Blatt Papier in die Hand, dass vor ihr auf dem Tisch gelegen hatte. Sie hatte ihre Hochzeitsrede vorbereitet. Es war noch lückenhaft, musste noch in Form gebracht werden. Aber sie wollte wissen, was ihre Freundin und Trauzeugin von der Rede hielt. „Könntest du dir meine Rede durchlesen? Ich bin mir noch nicht sicher…“ Gierig griff Nami nach dem Stück Papier und steckte es in ihre Handtasche. Sie würde es später lesen. Heute Abend brauchte sie sicher eine Aufmunterung. Denn heute war der Tag. Der Tag, an dem sie Zorro wiedersehen würde. Der Tag, an dem sie alle ihre Nerven aufbrauchen würde und vermutlich lag sie heute Abend tot in der Wohnung. Bei ihrer Besucheranzahl in letzter Zeit würde man sie vermutlich erst in zwei Wochen finden, wenn sie schon beinahe verwest war.   Eben ein verdammt beschissener Tag!     Der Beginn eines beschissenen Tages… „Da ist sie. Die schönste - jedoch nach unvorstellbaren Wunschträumen greifende - Hochzeitsplanerin der Welt.“ Na, das fing ja schon mal toll an. Bereits jetzt genervt und gereizt drehte sich Nami um. „Es ist mir eine beschissene Ehre mit Ihnen zusammenarbeiten zu dürfen.“ Zorro lachte laut auf. „Sie gefallen mir.“ „Schön. Denn Sie gefallen mir überhaupt nicht.“ Er kicherte, setzte sich auf den Stuhl gegenüber von Nami. Sie hatte beschlossen sich mit ihm in dem Hotel zu treffen, in dem der Junggesellenabschied stattfinden sollte. Niemals hätte sie erlaubt, dass er ihre Wohnung betreten dürfte. Und in seine Wohnung wollte sie auch nicht, aus Angst gewisse Räume á la Shades of Grey vorzufinden. „Also. Wir feiern in einem Hotel? Echt jetzt?“, fragte er und sah sich mit großen Augen um. Er verzog seinen Mund, als er die recht kleine Bar entdeckte. Dann fiel sein Blick wieder auf Nami. „Das wird schrecklich langweilig.“ Genervt rollte sie mit den Augen. „Robin und Franky sind nicht auf eine wilde Party aus. Sie wollen gemütlich mit ihren Freunden essen und danach mit ein paar Gläsern Wein den Abend genießen.“ Nun war er an der Reihe die Augen zu verdrehen. „Was soll denn das für ein Junggesellenabschied sein? Wo sind die Stripperinnen?“ Eine ihrer Augenbraue erhob sich in die Höhe. „Kaum vorzustellen, dass Sie Anwalt sind.“ „Warum feiern die beiden zusammen? Das gehört sich doch nicht…“ „Wieso nicht? Ist es denn so verwerflich, dass man einen gemütlichen Abend mit der Liebe seines Lebens und den Freunden eher vorzieht als eine wilde Party in irgendeiner Disco und einer halbnackten Tänzerin auf dem Schoß?!“ Sofort nachdem sie den Satz ausgesprochen hatte, kannte sie seine Antwort. Natürlich würde er eine wilde Party einem gemütlichen Abend vorziehen. Sein Grinsen sprach Bände, doch er schwieg vorerst. Eine der Kellnerinnen stellte den beiden ein Glas Wein hin. „Ein Geschenk des Hauses.“ Nami betrachtete das Glas vor ihr. Sollte sie es wagen? Ihr Blick fiel auf Zorro. Und wie sie es wagen sollte! Ohne mit ihrem Gegenüber anzustoßen, nahm sie den ersten Schluck. Die kalte Flüssigkeit beruhigte ihr Gemüt ein wenig.   „Also, warum sind wir hier, wenn sich doch gerade herausgestellt hat, dass dieser Abend vermutlich der langweiligste meines Lebens sein wird?“ „Können Sie bitte einmal an Franky und Robin denken, anstatt an ihre widerlichen Gelüste?“ „Ich werde mein Bestes geben, Miss.“ Bevor Nami ihm auch nur einen ihrer Vorschläge erläutern konnte, quasselte er wieder munter drauf los. „Wo findet die Hochzeit eigentlich statt?“ „Auf Hawaii.“ Seine Augen wurden größer, die Augenbrauen zog er in die Höhe. Dann schloss er sie. Seine Finger massierten die Schläfen als hätte er Kopfschmerzen. „Hawaii? Ist das Ihr Ernst? Das ist so… so ein Klischee!“ Nami schnaubte. Es war kein Klischee! Hawaii war der schönste Ort eine Hochzeit zu feiern! Ein Lüstling wie Zorro hatte davon gewiss keine Ahnung. „Sie haben doch keine Ahnung, wo der schönste Ort für eine Hochzeit ist. Ihr idealer Platz wäre vermutlich in einem Stripschuppen.“ Er grinste sie breit an, vermutlich malte er sich gerade aus, wie es sein würde in einem Stripladen zu heiraten. Stöhnend fasste sie sich an die Stirn. Was machte sie hier eigentlich? Am liebsten würde sie sich an der kleinen Bar aufhängen. Davor würde sie sich jedoch noch hemmungslos betrinken, damit der Schmerz, der Zorros Dummheit in ihrem Kopf auslöste, nachließ.   „Können wir uns jetzt wieder konzentrieren?“ „Na gut. Legen Sie los. Nähren Sie mein männliches Hirn mit Ihren schrecklichen, klischeehaften Ideen.“ Nami ignorierte seine Anspielung. „Ich hätte mir gedacht…“, fing sie an, wurde jedoch durch das Klingeln seines Telefons unterbrochen. Er kramte es aus seiner Tasche. „Verzeihung.“, murmelte er und war kurz darauf verschwunden. Schwachkopf. Nami hatte ihr Handy ausgeschaltet. Aus Respekt gegenüber ihres Gesprächspartners. Nun kam ihr dies allerdings ziemlich lächerlich vor. Er kam zurück, wenn sie sich nicht täuschte, hatte er eine entschuldigende Miene aufgelegt. „Ich muss los. Aber ich habe brillante Ideen was diese Junggesellenabschiedsfeier betrifft! Vertrauen Sie mir.“, sagte er, schnappte sich seine Jacke und war dann mit einem Augenzwinkern verschwunden.   Das war jetzt nicht sein Ernst, oder? Er ließ sie hier einfach sitzen? Sie hatten nicht mal über die Feier gesprochen, was sie eigentlich vorgehabt hatten. Stattdessen war seine oberste Priorität sie auf die Palme zu bringen. Und nun ließ er sie hier alleine sitzen. In einer Hotelbar, wo kein Mensch um diese Uhrzeit saß abgesehen vom Barkeeper. Eiskalt abserviert. Sie erinnerte sich an die schwere Zeit in der High School zurück, als sie auch ein Junge sitzen gelassen hatte. Damals hatte sie sich ähnlich gefühlt wie heute: Beschissen.   In Namis Wohnung… „Na, Harry? Wie geht es dir?“ Nami saß auf ihrem Balkon, genoss die letzten Sonnenstrahlen des Abends und trank schon das vierte Glas Rotwein. Normalerweise vertrug sie Alkohol ziemlich gut, und sie hatte schon den einen oder anderen Mann unter den Tisch gesoffen. Aber heute, mit ihrer miesen und durchaus deprimierenden Laune, wirkte der Alkohol um einiges schneller. Wie immer in diesem Zustand, sprach sie mit Harry, ihrem Stein.   Und wie immer erhielt sie keine Antwort. Stattdessen lag er da auf dem Boden mit seiner rauen Oberfläche, die etwas grau und stellenweise fast weiß war. Sie nahm erneut einen Schluck, bis sie feststellte, dass das Glas wieder leer war. Grinsend füllte sie dieses wieder bis zum Rand. Vorhin hatte sie Robins Hochzeitsrede durchgelesen. Ihr wären beinahe die Tränen gekommen und hatte ihrer Freundin mitgeteilt, dass Franky losheulen würde wie ein Schlosshund. Die zwei waren einfach perfekt… Bei Nami würde es bestimmt Jahre dauern, bis sie einen geeigneten Partner finden würde.   „Weißt du, Harry, Männer sind wirklich allesamt Vollidioten.“ Wieder keine Antwort. Sie knurrte etwas, da sie es hasste ignoriert zu werden. Doch dann kam ihr wieder in den Sinn: Sie redete mit einem Stein. Was erwartete sie sich eigentlich? Vielleicht wartete sie auch einfach auf einen Anruf eines gewissen Herrn, der sie heute sitzen gelassen hatte. Eine Entschuldigung war nun wirklich nicht zu viel verlangt, oder? Er hatte gesagt, er hätte brillante Ideen für die Feier, sie solle ihm vertrauen. Ja, klar. Sie hüstelte ein wenig. Ein paar Tropfen des edlen Weines verließen das Glas und landeten auf ihrem Shirt. Großartig. Seufzend nahm sie einen großen Schluck, anstatt sich erneut über ihren beschissenen Tag aufzuregen. Zuerst Zorro, dann wurde sie von ihm sitzen gelassen, danach ein Tropfen Rotwein auf ihrem weißen Shirt und Gespräche mit einem Stein, der ihr verflucht nochmal NICHT antwortete!   Kein Wunder, dass es DER Stein hieß. Harry war genauso behämmert wie all die anderen männlichen Wesen da draußen. Nami war wirklich kurz davor, das Handtuch zu werfen und sich den Nonnen in der Kirche zwei Straßen weiter anzuschließen. Sie würde bestimmt verdammt gut in diesem Pinguin ähnlichem Outfit aussehen. Mit so einem Gewand liefen ihr die Männer bestimmt reihenweise hinterher, in der Hoffnung sie sei eine Stripperin.   Plötzlich hörte sie ihren Klingelton und sie stand flott auf. Mit rudernden Armen eilte sie in ihr Wohnzimmer, wobei sie Harrys steinigen Blick ignorierte. Sollte er doch denken was er wollte. Sie wartete immerhin auf eine Entschuldigung! Schnell griff sie nach ihrem Telefon und sah auf die Nummer: Zorro. „Hallo?“, begrüßte sie ihn und klang vielleicht etwas zu außer Atem. „Mein Gott, Nami. Hatten Sie gerade Sex?“ Augenrollend setzte sie sich auf ihr Sofa. Die meisten anderen Leute hätten gefragt ob sie gerade Sport gemacht hatte oder vielleicht, ob sie auf ihr Handy zugestürmt war. Aber er nicht, er fragte lieber ob sie Sex gehabt hatte. Er wartete nicht auf ihre Antwort, das genervte Stöhnen genügte ihm vollkommen. „Da ich mir gedacht habe, dass Sie bestimmt auf eine Entschuldigung warten, wie alle klischeehaften Frauen, erledige ich dies lieber gleich. Bevor sie noch mit zwei leeren Weinflaschen auf ihrem Sofa landen und Selbstgespräche führen.“   Sie blickte kurz um sich. Suchte nach einer versteckten Kamera, doch sie fand nichts. Der Kerl war wirklich gut. Naja, abgesehen davon, dass sie auf ihrem Balkon gesessen hatte und Gespräche mit einem Stein führte. Wobei letzteres eher doch auf Selbstgespräche rauslief…   „Also. Es tut mir Leid. Ich hoffe, ich kam Ihrer Vorstellung einer perfekten Beziehung zwischen Mann und Frau ein wenig näher.“ „Ich habe nicht auf eine Entschuldigung gewartet.“, meldete sie sich nun doch zu Wort, gab ihr Bestes, damit er nicht merkte wie viel sie bereits getrunken hatte. Ein Lachen war seine Antwort. „Verdammt. Ich lag mit meiner Vermutung gar nicht so falsch, was?“ Sie knurrte und schwieg. „Ich werde sie nun alleine mit ihren deprimierenden Gedanken lassen, wobei ich hoffe, dass meine Entschuldigung Sie etwas aufgemuntert hat.“ „Keinesfalls.“ „Also haben Sie deprimierende Gedanken?“ Wieder antwortete sie nicht. Ihrer benebelten Sicht nach sollte sie besser gar nicht mehr sprechen. Erneutes Lachen auf der anderen Seite. „Liebe Nami. Bei Ihrem fabelhaften Aussehen und Ihrer charmanten Art wird Ihr perfekter Traummann sofort aus der Traumwelt hüpfen und all Ihre Wünsche erfüllen.“ „Sie können mich mal.“, sagte sie und mit diesem Satz legte sie auf. Sie hatte jetzt wirklich überhaupt keine Lust auf Streitereien. Genervt stöhnend legte sie ihren Kopf auf die weichen Kissen des Sofas und starrte auf ihre Decke. Sie war kurz davor sich wieder auf den Balkon zu begeben, als ihr Handy eine SMS ankündigte. Neugierig griff sie danach.   Falls ihr Traummann nicht männlich genug ist, können Sie gerne von mir träumen.   Arroganter Arsch. Da würde sie noch lieber von Harry, dem Stein träumen! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)