The Wedding Planner von Sunwings ([Zorro x Nami]) ================================================================================ Kapitel 1: Alltag ----------------- Kapitel eins Der Alltag einer jungen Frau... „Du musst dir noch über den Ort, wo die Zeremonie stattfinden soll, Gedanken machen. Ich kann dir einen wunderhübschen Strand in Hawaii anbieten. Zu dieser Jahreszeit perfekt!“ Nami gab ihr Bestes, um ihre Freundin von ihrer Idee zu überzeugen. Sie verschwieg allerdings, dass es immer ihr Traum gewesen war, an einem Strand in Hawaii zu heiraten. Aber da dies noch weit in der Zukunft lag, würde Robin eben Namis Traum verwirklichen. „Meinst du wirklich? Am Strand? Franky würde das bestimmt schrecklich kitschig finden.“ Robin schmunzelte beim Gedanken daran, wie Franky seine eigene Männlichkeit in Frage stellen würde, wenn er mit einem Anzug am Strand stand während er auf seine zukünftige Frau wartete.   „Es ist eine Hochzeit. Alles daran muss doch kitschig sein.“ Robin blickte auf, betrachtete ihre Hochzeitsplanerin. „Du hast doch nicht im Sinn, dass Tauben aus einem Käfig fliegen, während ich auf Franky zugehe?“ Mist. Durchschaut. Dann eben keine Tauben. Sie hätte sich sowieso gewundert, wenn Robin diesem Vorschlag zugestimmt hätte. Am besten wäre vermutlich eine schlichte, elegante Hochzeit mit einfachen Blumen und simpler Tischdekoration, kein Kitsch oder Klischee. „Na gut. Aber Hawaii! Wer bekommt schon die Chance auf Hawaii zu heiraten? Jede Frau träumt davon!“ Die zukünftige Braut dachte lange nach, betrachtete ihre hellrosa Blumen, die auf ihrem Schreibtisch standen. Es sollte einer der schönsten Tage ihres Lebens sein, also wieso nicht Hawaii? Lächelnd blickte sie auf Nami, die wie immer aufgeregt war, wenn sie vom Thema Hochzeit sprach. „Hawaii klingt perfekt!“ „Super! Ich werde gleich bei unserem Partnerhotel anrufen. Es ist einfach perfekt! Alles wird perfekt werden!“ Robin kicherte. „Ich weiß, Nami. Übrigens findet heute unsere übliche Gartenparty statt. Eine Art Verlobungsfeier. Du solltest vorbei kommen, dich mit den Brautjungfern und Trauzeugen austauschen.“ „Gute Idee. Ich komme gern.“   Wie immer in Namis Leben, war es alles andere als eine ‚gute‘ Idee.   Später, auf der Gartenparty… „Ihr Kleid ist so hübsch, ist es von Karl Lagerfeld?“ Nami stöhnte genervt, sie war hier wirklich am falschen Ort. Ihr Kleid war weder von Lagerfeld, Gucci oder Gaultier. Sondern von H&M! Nicht jeder hatte so viel Geld um für ein einziges Kleid mindestens tausende Dollar ausgeben zu können. Nicht mal ihr Auto hatte so viel Geld gekostet! Es war jedes Mal eine Freude, dass es überhaupt ansprang, ganz abgesehen von der schönen rostigen Farbe an ihren Kotflügeln. Andächtig dachte sie an ihr liebes Auto, das zwischen den ganzen Luxuskarossen stand und sich vermutlich fürchterlich zurückgelassen und einsam fühlte. Einfach am falschen Ort geparkt.   Ganz genauso fühlte sich Nami. Nervös nestelte sie an dem Saum ihres Kleider, der wirklich schon bessere Tage gesehen hatte. Aber als diese Frau vor ihr, die einen schrecklichen Sinn für Mode hatte (wer sieht denn den Unterschied zwischen H&M und Lagerfeld nicht?), mit einem Gesicht, dass drohte in Make-Up zu ertrinken, Nami mit ihren von Lippenstift befleckten Zähnen anlächelte, dachte sie, dass sie hier doch nicht so falsch sein konnte. Sie hoffte ihr Auto würde auch noch zu dieser Einsicht kommen. Wahre Schönheit kommt eben von innen und daran kann kein Make-Up etwas ändern.   Nami fand ihren Weg zu den schön verzierten Kuchen und Nachspeisen, schnappte sich ein Stück von der Nusstorte und beobachtete die Leute, die schnatternd im Garten verteilt waren. Die anderen Brautjungfern hatte sie bereits vorgestellt bekommen. Vivi und Tashigi. Zwei wirklich sehr nette junge Frauen, die gar nicht so dem Klischee der Brautjungfern entsprachen. Keine Zankereien, keine Alkoholexzesse oder schamloses Flirten mit den männlichen Gästen. Das würde ja ziemlich langweilig werden. Robin und Franky waren wirklich sehr begehrte Menschen, wenn man die Anzahl der Gäste hier auf der Gartenparty beachtete. Sie war zwar schon lange mit den beiden befreundet, hatte aber nie das Vergnügen gehabt ihren Garten zu bewundern. Der wirklich… überwältigend war. Die Grünfläche war größer als ihre gesamte Wohnung und an den Seiten waren große Kirschblütenbäume, deren Blüten in diesem schönen Rosa erstrahlten. Es waren mindestens drei große Tische mit Kuchen und Erfrischungen zubereitet. Eine eigene Bar inklusive Barkeeper bereicherte die Gäste mit alkoholischen Getränken.   Reich sein musste echt nerven.   „Schreckliche Party, oder?“ Nami verharrte in ihrer Stellung, ließ beinahe die Kuchengabel fallen vor Schreck. Ihr Blick fiel auf den Mann neben ihr. Ein verdammt gutaussehendes männliches Wesen. Und er hatte sich in ihre Nähe gewagt. Jetzt bloß nicht versauen, Nami! Schweigend betrachtete sie ihn von oben bis unten. Er war mit einem dunklen Anzug bekleidet, hatte grüne Haare und hielt lässig ein Glas gefüllt mit Whiskey in seiner Hand. Seine Haltung deutete ihr, dass er etwas gelangweilt war und sein Blick strich ruhig durch die lachenden, quietschenden Gäste. Seine Brust war breit und vermutlich verbarg sich unter seinem blauen Hemd ein verdammt heißer Sixpack. Als Nami ihm nicht antwortete, richtete er seinen Blick auf sie und die junge Frau drohte in seinen smaragdgrünen Augen zu versinken. Sie wollte nicht aufdringlich wirken, aber am liebsten wäre sie ihm jetzt und hier um den Hals gefallen. „Gefällt Ihnen was Sie sehen, Süße?“, fragte er und wirkte eine Spur arrogant. Außerdem hasste sie es, wenn man sie Süße nannte. Naja, über diesen Fehltritt konnte sie ja noch hinwegsehen. Ertappt blickte sie auf ihren Kuchen, stach sich mit der Gabel ein neues Stück ab. „Sie bilden sich nur etwas ein. Außerdem ist es keine schreckliche Party. Es gibt doch nichts Schöneres als das Glück zweier Liebenden zu feiern.“, sagte sie und sah ihn hoffnungsvoll an. Bitte sei kein Idiot. Bitte sei kein Idiot… Dies war einer ihrer Methoden zu erfahren, wie die Männer über das Thema Hochzeit dachten.   Lange sah er sie an, bis er anfing breit zu grinsen. „Heiraten ist doch nur etwas für Weicheier. Wer glaubt schon an wahre Liebe oder diesen Kram?“ Enttäuscht stellte sie den Teller mit dem Kuchen beiseite. Hunger hatte sie nun wirklich keinen mehr. Dieser Kerl war wirklich ein Vollidiot. Das half nicht mal sein gutes Aussehen. „Wie erfrischend! Ein Mann, der nicht an die wahre Liebe oder die Ehe glaubt.“ „Ich falle nur nicht auf dieses scheinheilige Schauspiel rein.“ „Schön. Erzählen Sie denn auch Kindern, dass es keinen Weihnachtsmann gibt?“ „Sie vergleichen die Ehe also mit der Existenz des Weihnachtsmannes?“   Er grinste amüsiert. Sie knurrte angewidert.   „Wie kommen Sie darauf, dass es die wahre Liebe nicht gibt? Was machen Sie überhaupt auf der Gartenparty zweier Liebenden?“ „Ich bin Frankys Trauzeuge.“, sagte er gelassen und leerte sein Glas Whiskey in einem Zug. Frankys Trauzeuge? Ein Heiratsgegner? Was hatte sich Robins Verlobter dabei gedacht? Warum tat er ihr das an? Er wusste doch ganz genau, wie sehr sie diese Art von Männer verachtete.   Großartig. Ausgezeichnet. Hervorragend. Unglaublich. JACKPOT.   Wütend stieß sie die Luft aus, versuchte ihre zitternden Hände unter Kontrolle zu halten. „Na dann. Freut mich Sie kennenzulernen. Ich bin Nami, die Hochzeitsplanerin.“, stellte sie sich vor und reichte ihm die Hand. Mit einem belustigenden Glitzern in den Augen musterte er sie, fasste ihre Hand mit der seinen und sie musste erschreckend feststellen, wie weich seine Haut war. „Ich bin Zorro. Freut mich ebenfalls.“ Seine Augen betrachteten sie von oben bis unten, verweilten etwas länger an ihrer Brust. Wüstling! „Wie kommen Sie zu der Ehre Frankys Trauzeuge zu sein?“, fragte sie, anstatt ihm eine Ohrfeige für seine ungenierten Blicke zu verpassen. „Wir kennen uns schon lange und er hat mich gefragt. Zuerst sträubte sich alles in mir, aber mit der Aussicht auf die hübschen Brautjungfern habe ich dann doch zugestimmt.“ Wieder grinste er und Nami kam beinahe das Kotzen.   Tja, alle gutaussehenden Männer waren, wie gesagt, schwul oder wie dieser vor ihr, arrogante Arschlöcher, die davon überzeugt waren, jede Frau könnte sich glücklich schätzen auch nur das Bett mit ihnen teilen zu dürfen.   „Es freut mich immer wieder, dass mindestens einer der Trauzeugen ein arroganter Lüstling ist.“, sagte sie, bereute ihre Worte keineswegs. Zorro lachte kurz auf, nahm zwei Gläser Prosecco von dem Tablet des Kellners, der eben zu ihnen gekommen war, und reichte eines davon Nami. Falsch lächelnd nahm sie es an, leerte es mit einem Zug. Warum hatten alle teuren Prosecco so einen komischen Nachgeschmack? „Es tut mir Leid, dass ich nicht ihren Wunschvorstellungen eines Traummannes, der - mal ehrlich - ganz sicher nicht existiert, gerecht werde. Aber so ist die Realität, Süße.“ Gereizt stellte sie das leere Glas wieder auf den Tisch. Warum hatte sie immer das Glück, dass ein Arschloch ihr den Tag versüßte? „Nennen Sie mich nicht Süße! Mein Name ist Nami!“ Er lachte wieder, amüsierte sich anscheinend über ihre vor Wut geröteten Wangen. „Ich weiß, Nami die Hochzeitsplanerin mit realitätsfernen Wunschvorstellungen vom idealen Mann.“ „Sie sind widerlich!“ „Sie sind wirklich hübsch, wenn sie sich so aufregen. Das gefällt mir.“   Wenn Gelassenheit einen Namen hätte, wäre er eindeutig Zorro.   Nami knurrte frustriert. Wie war sie nur in diese Situation geraten? Eigentlich wollte sie nur einen gemütlichen Nachmittag mit ihrer Freundin Robin verbringen, sich amüsieren und mit netten Leuten sprechen. Stattdessen stand sie hier, mit ihm. Der zynische, arrogante Trauzeuge Frankys. „Darf ich fragen, was Sie beruflich machen?“, fragte sie, in der Hoffnung das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken. Vermutlich war er Barkeeper oder Fitnesstrainer. Jedenfalls ein Job, wo ihm die Damen reihenweise in die Arme fielen. „Ich bin Scheidungsanwalt.“ Na das war ja nun die berühmte Kirsche auf dem Sahnehäupchen. Scheidungsanwalt. „Oh, das überrascht mich nun wirklich nicht.“ „Sie können mich gerne engagieren, wenn Sie sich von ihrem Traummann scheiden lassen. Es wird mir ein Vergnügen sein.“ Nami unterdrückte den fürchterlichsten Fluch, den sie in ihrem Kopf hatte und biss sich schmerzhaft auf die Zunge. Sie musste ein ernstes Wort mit Robin sprechen. Wahrscheinlich stand sie irgendwo und lachte sich ins Fäustchen weil sie genau wusste, was Nami gerade durch den Kopf ging.   „Zorro! Hier bist du, ich habe dich gesucht.“ Erfreulich, da sie nun endlich von diesem Mistkerl erlöst wurde, drehte sich Nami um und lächelte Franky an. „Du hast Nami also schon kennengelernt. Gut. Ihr beide werdet viel Zeit damit verbringen müssen den Junggesellenabschied zu planen.“ Auf Namis Gesicht breitete sich pures Entsetzen aus. Wie bitte? Mit diesem hirnlosen, arroganten, miesen, unverschämten Mann sollte sie Zeit verbringen? Eine Party planen? Bitte, bitte nicht… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)