Neuanfang von Co_Okies-for-Conan (Liebe ist ein Schlachtfeld) ================================================================================ Kapitel 15: Die Wahrheit schmerzt --------------------------------- Kapitel 15: Die Wahrheit schmerzt 'Sags ihr nicht!' schrie Heiji gedanklich. Conan hatte tief Luft geholt und begann zu sprechen. „Ayumi, ich-.“ „NEIN!“ rief Heiji und stürzte in die Küche. Er stolperte ein wenig hinein und verhinderte so, durch seinen Auftritt, dass Conan weiter sprechen konnte. Allerdings sahen die beiden ihn völlig irritiert an und wussten nicht warum er das tat. Conan hatte absolut keine Ahnung, dass Heiji dachte, er wollte sein Geheimnis preisgeben. „Was Nein?“ fragte Conan und beide hörten aufmerksam zu. „Sag es nicht! Du darfst nicht!“ sagte Heiji nur und guckte Conan fordernd in die Augen. „Hä? Ich glaube, das ist ein Miss-.“ „Du darfst es ihr nicht sagen!“ sagte Heiji und bat Ayumi freundlich hinaus zu gehen. Diese allerdings sah das überhaupt nicht ein. „Ich werde diesen Raum nicht verlassen. Ich will jetzt erst recht wissen, was mit dir los ist, und was du mir nicht sagen sollst!“ wandte sie sich an Conan und forderte eine Antwort. Conan wechselte den Blick zu Heiji und sie tauschten geheime Blicke aus. Bis Conan endlich schnallte, nach einer gefühlten Ewigkeit für Ayumi, was sein bester Freund damit meinte. Er öffnete vor Erstaunen den Mund, sah noch zweimal abwechselnd zu Heiji und Ayumi und schon hatte er eine passende Ausrede parat. „Heiji, ich werde es ihr sagen. Es ist unumgänglich.“ erwähnte Conan und er nutzte sofort den Moment, als sie zu seinem besten Freund schaute. Er zwinkerte und tat wieder erst. „Ayumi, ich werde dir die Wahrheit sagen...“ er nahm seine Hände an sich und versuchte noch ein wenig Zeit zu gewinnen. Heiji war gespannt, was Conan jetzt einfallen würde, um aus dieser Situation heraus zu kommen. Er musste insgeheim zugeben, dass Conan in den letzten Jahren im Lügen ziemlich gut war. Wenn nicht sogar schon ein Weltmeister drin war. Um seine Maske aufrecht zu erhalten, musste er seine Fähigkeit jemanden zu täuschen, perfektionieren. Verloren in der Zeit, versuchte er sich zu verstecken und seine Maske aufrecht zu erhalten. Heijis Herz fing an zu rasen, konnte nicht ruhig werden und er war davon überzeugt, dass es im ganzen Raum zu hören war. Wenn Conan sich nicht heraus reden konnte, dann würde er die Schuld tragen. Immerhin wusste er jetzt, dass ein Kumpel nicht das sagen wollte, was er eigentlich gedacht hatte, was er sagen wollte. Die Welt war voll von Missverständnissen. Und jeden Tag wurde es mehr. „Gestern, als wir auf der Couch eingeschlafen sind...Ich habe gehört, wie meine Eltern vom Flughafen gekommen sind und bin wach geworden. Jedenfalls bin ich dann noch, nachdem sie sich schlafen gelegen haben, wach geblieben. Ich konnte nicht so schnell einschlafen...Und...dann...“ Conan sah zu ihr herauf und schluckte. „Ich habe gehört, wie du im Schlaf Ich liebe dich gesagt hast. Ich hab zuerst gedacht, dass ich es mir nur eingebildet hatte, aber...Du hast die Worte und dann noch mit meinem Namen wiederholt...“ Ayumi war stocksteif und starrte ihn einfach an. Sie konnte nichts sagen. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie fand auch keine Wörter, die sie benutzen könnte. Sie war vollkommen überrumpelt. „Ayumi? Alles okay?“ fragte Conan und Heiji ging einen Schritt auf sie zu und versuchte ihr ins Gesicht zu sehen, welchen Ausdruck sie gerade hatte. „Ayumi? Noch da?“ Conan stand auf und wollte ihr ins Gesicht gucken, doch plötzlich ging Ayumi nach vorne und küsste ihn. Direkt auf den Mund, doch lange, wurde daraus nichts. Er stieß sie zurück und starrte sie mit großen Augen. Trotzdem war es für Ayumi der Himmel auf Erden. Sie hatte endlich den Mut gehabt, ihn zu küssen. Zwar war sie überrumpelt, durch ihn, doch sie hatte ihn auch völlig überrumpelt. Doch etwas sagte ihr, dass nun der Sturm kam, der sich langsam auftat. Immerhin war vorhin noch alles ruhig gewesen. Das war dann wohl die Ruhe vor dem Sturm. „Ayumi!“ rief Conan entsetzt. Er war völlig verwirrt und war auch nicht mehr wirklich auf der Spur. Er konnte kaum fassen, dass so war, wie es war. Die ganzen Jahre, die ganze Zeit, besonders die letzte, war Ayumis persönliche Hölle. Sie war launisch, sauer, komisch und auch ziemlich besitzergreifend. Er konnte es bis jetzt nicht nachvollziehen. Doch nun hatte sich das Blatt gewendet und er verstand jedes einzelne Detail, warum, wieso und weshalb sie so war. Zu ihm und zu Yuri. Jetzt verstand er alles. Heiji ging langsam rückwärts, um nicht die Aufmerksamkeit zu erregen. Das tat er aber schon, als er fast einen Teller zu Fall brachte, und gerade noch auffangen konnte. Doch das Besteck schepperte von diesem auf den Boden. Nicht gerade leise. Schon verschwand er aus der Küche. Erneut sahen sich Conan und Ayumi an, nachdem sie sahen, wie Heiji von der Tarantel gestochen weg sprintete. „Was sollte das?!“ fragte Conan und guckte sie immer noch an. Seine Augen strahlten Verwirrung aus und er konnte nicht anders, als etwas sauer zu klingen. „Was das sollte?“ fragte Ayumi nach, um auch nichts falsches zu verstehen. „Ja, genau. Du hast mich einfach geküsst.“ „Ja, ich habe dich geküsst! Ich habe es endlich getan!“ rief sie aus und schluckte. Die Situation schlug eine ziemlich böse Richtung ein. Für Ayumi konnte das nichts gutes heißen. „Endlich getan? Bist du von allen guten Geistern verlassen?!“ geschockt rieb er sich über das Gesicht, seine Hand seinen Mund verdeckend, atmete er gepresst aus. „Ich hatte endlich den Mut gehabt dich zu küssen...Und ja. Ich bin es. Ich bin in dich verliebt. Schon so lange!“ sagte Ayumi war ein wenig erleichtert, dass das endlich heraus war. Sie konnte nun seit 10 Jahren sagen, dass sie mutig war, in der Beziehung einen Schritt zu gehen. Sie war nun einen Schritt weiter. Aber das Gefühl des Glücks hielt nicht mal eine Minute. „Ayumi, du kannst mich doch nicht so einfach küssen, wenn ich in einer Beziehung bin!“ Er drehte sich um und ging zum Fenster. Er starrte immer noch geschockt hinaus und fuhr sich dann vor Verzweiflung durch die Haare. Ayumi sah nur seinen Rücken, war geschockt, als er mit Beziehung ankam und wollte nicht glauben, was er gesagt hatte. „Beziehung? Mit der?!“ Conan drehte sich um. Er guckte sie mahnend an, war schon fast ein wenig sauer. „Beziehung mit Yuri, ja.“ er sah kurz zur Seite. „Ich denke, wir vergessen das und-.“ „Vergessen? Hast du gerade vergessen gesagt?“ hakte Ayumi nach und gab ihm so eine Chance das nochmal zu korrigieren. Conan aber sah es nicht als Fehlerkorrektur. Er blieb sachlich. Und das schreite nach einem Fehler. „Ja, wir vergessen den Kuss und wir ma-.“ „Machen weiter wie vorher auch?“ beendete Ayumi Conans Satz. Conan guckte nur zu ihr herauf. Er kannte die Stimme nicht, die Ayumi gerade benutzt hatte. Er kannte sie von Ai. Kannte sie von Yukiko. Kannte sie von sich. Aber nicht von Ayumi. Ihre Stimme war nur kalter Ton. Eiskalt, wie der Nordpol. Es war keine Emotion zu hören. Nicht eine einzige. Und das beunruhigte Conan sehr. Sie sah ihn nicht an. Hatte den Kopf gesenkt, dass Conan nur ihren Pony vor herunter hängen sah. Er schluckte. Er spürte langsam ein mulmiges Gefühl in der Bauchgegend. Das hieß auf jeden Fall nichts gutes. Besonders in Ayumis Nähe fühlte das sich überhaupt nicht schön an. Es tat ihm ziemlich weh. „Ja...?“ Ayumi hörte die Unsicherheit aus seiner Stimme. Sie kannte es nur selten, dass Conan sich absolut unsicher war. Und dieser Punkt war jetzt erreicht. Er war überhaupt nicht sicher, was er sagen, tun oder sogar fühlen sollte. Ayumi erkennte das. Sie war seit über 10 Jahren mit ihm befreundet. Sie erzählten sich alles. Einfach alles... „Hast du schon die Mathe-Hausaufgaben fertig?“ fragte Ayumi ihren besten Freund mit vollem Mund. Sie hatte einen Apfel in der Hand, den Conan ihr auch sofort wegnahm, auch hinein biss und diesen ihr wieder gab. Sie sagte nichts, nahm die Frucht wieder an sich und ass gemütlich weiter. „Nein, aber ich weiß nicht, wem ich Nachhilfe geben soll.“ „Nachhilfe?“ „Ja, es haben mich schon 3 gefragt...Immerhin steht doch dieser eine ganz große, sooo dramatische Test an, der doch eh wieder nur total leicht ausfällt.“ sagte Conan und machte eine dramatisierende Geste, doch der Sarkasmus ließ Ayumi nur lachen. Bis sie die Satzstellung bemerkte. „Warte mal...Du hast den Test schon mal absolviert?!“ Sie sah ihn mit großen Augen an. Sie saßen zusammen auf der Couch im Detektivclub. Ai war am Computer und stellte eine kleine Präsentation zusammen. Mitsuhiko machte seine Hausaufgaben. Genta war in seiner eigenen Welt gefangen. Er spielte schon den ganzen Tag ein Spiel durch auf seiner tragbaren Konsole und konnte nicht aufhören. Conan öffnete erneut sein Taschenbuch und wollte gerade weiter lesen, als Ayumi diese Frage gestellt hatte. Er bekam große Augen. Er hätte sich fast verplappert. „Jain. Also ich hatte mal mit dem Professor einige Themen besprochen und auch Ai hat sich einige Fragen angesehen...Aber es ist eigentlich nur eine Lernstandsprüfung und Erhebung. Nichts besonders.“ sagte Conan eher unbeeindruckt, obwohl ihm in inneren immer noch die Düse ging. Er wäre aufgeflogen, wenn ihm diese Lüge nicht so schnell eingefallen wäre. Das konnte er schon ziemlich gut. Lügen ausdenken. Glaubhafte Märchen erzählen, darin war er ziemlich gut. „Achso...“ Ayumi drehte den Kopf wieder zu der Zeitschrift, die sie vor sich liegen hatte. „Ich lerne gerade dafür. Falls du mit ins Buch sehen willst, ist hier noch ein Stuhl.“ rief Mitsuhiko und zeigte auf den Stuhl. Ayumi wies jedoch ab. Sie brauchte nicht lernen, weil sie es schon konnte. Sie hatte mit Conan für eine kleine Prüfung ziemlich viel gelernt, weswegen sie nicht mehr lernen brauchte, da sie es schon konnte. Sie war sicher und sie ließ sich nicht verunsichern. „Aber nochmal zu der Nachhilfe...Warum wollen sie, oder viel mehr, wer will, dass du mit ihnen lernst?“ fragte Ayumi und war gespannt auf die Antwort. „Naja, Mami hatte gefragt. Kurze zeit später hat mir Rin einen Zettel geschrieben, in dem sie fragt, ob ich mit ihr lernen könnte. Es war sogar ein Kuss-Smiley daneben. Und dieser eine Hase, den sie so gerne mag. Zuletzt hatte mich Miyuki gefragt. Aber ich bin mir sicher, dass sie etwas lernen will...Aber nichts was mit dem Test zutun hat.“ zählte Conan auf und sah nachdenklich an die Decke. Ayumis Augenbraue wanderte in die Höhe. Mitsuhiko hörte nur mit einem Ohr zu. Genauso wie Ai, die zwar die Tastengeräusche machte, doch was sie hinschrieb, ergab keinen Sinn. „Miyuki will nur mit dir Knutschen, Rin will bestimmt auch nur mit dir Knutschen, und ein wenig lernen. Und Mami? Hat sie dich persönlich gefragt?“ „Ja, als ich am Spind stand und mir meine Bücher heraus genommen hatte. Da stand sie plötzlich neben mir und hatte mich, so schüchtern sie ist, stotternd gefragt, ob ich ihr helfen kann, beim lernen des Mathe-Tests der in 14 Tagen ansteht.“ „Ganz klar. Mami.“ erwähnte Mitsuhiko und Conan guckte hoch. „Ich stimme Mitsuhiko zu. Mami will deine Hilfe wirklich. Die anderen beiden sind nur darauf aus, sich beliebt zu machen.“ „Ich weiß.“ sagte Conan und blätterte um. „Du weißt es und du überlegst noch?!“ rief Mitsuhiko und sah ihn mit großen Augen an. „Ganz einfach. Miyuki ist eine echt gute Küsserin. Rin muss noch ein wenig üben, aber ich mag ihre unbeholfene Art manchmal.“ erwähnte Conan und verglich in seinem Gedächtnis sie mit einander. Ayumi versetzte es einen Stich ins Herz. Sie schluckte und atmete tief aus. Mitsuhiko schüttelte nur den Kopf. Conan grinste breit. Ai behielt ihre nicht Jugendfreien Gedanken lieber für sich. Sie hätte den eigentlich 27 Jährigen an den Ohren heraus schleifen müssen und mindestens 30 Mal mit dem Kopf gegen die Wand schlagen. Sie hielt sich aber zurück. Sie korrigierte allerdings ihren Kauderwelsch, den sie geschrieben hatte. „Ich finde du solltest lieber Mami helfen, weil ich weiß, dass sie Hilfe braucht. Du bist eben der Klassenbeste und Ai ist die Klassenbeste. Ich frage mich, warum sie nicht Ai-.“ „Sie hatte mich gefragt, aber ich hatte ihr gesagt, dass ich leider nicht kann, weil ich demnächst mit dem Professor einiges vor habe. Ich hätte keine Zeit. Aber Conan...“ Ai drehte sich auf dem Stuhl wieder um und tippte dann schon die nächsten Wörter in der japanischen Sprache ein. Ayumi seufzte. „Ich werde ihnen sagen, dass ich schon Mami helfe. Auf jeden Fall muss ich jetzt los.“ Conan stand auf und zupfte sich die Kleidung zurecht. „Wohin?“ „Ich gehe zu Mami, sage ihr bescheid und dann zum Fußballtraining. Gleich ist die Pause Ende.“ sagte Conan und half Ayumi auf. „Und ich wollte mit dir noch einmal reden.“ flüsterte er ihr ins Ohr. „Okay?“ Keine 5 Minuten später hatten sie beide Mami getroffen und Conan hatte ihr versichert, dass sie zusammen lernen werden. Sie verabredeten sich schon für den nächsten Abend in der Bibliothek. „Das ging schnell.“ „Ja, aber nun zum wichtigen Teil...Ich muss dir ganz dringend etwas sagen, bevor wir uns vor morgen nicht wieder sehen.“ begann Conan und Ayumi bekam langsam Herzrasen. „Ich wollte es dir schon länger sagen, aber...“ Conan holte tief Luft. Ayumi ermutigte ihn weiter zu reden. „bis jetzt hatte ich mich nicht getraut. Schon länger hatte ich das Gefühl, dass ich...nun ja...mehr auf....Nähe eingehe.“ sagte Conan. Er wurde ein wenig rot und immer leiser. Ayumi bekam aber auch ein wenig einen roten Kopf. Immerhin waren sie am Ende der Mittelschule. Sie waren noch sehr jung. Er vertraute ihr sehr, weswegen er ihr das erzählen wollte. Ayumi wollte gerade etwas erwidern, da kam auch schon welche aus der Mannschaft von Conan und nahmen ihn mit. Er hatte sich von ihr verabschiedet. Ayumi verblieb mit einem roten Kopf im Gang. Diesen verlies sie auch schon, als Conan nicht mehr zu sehen war. Sie konnte es auch kaum glauben, dass Conan das sagen würde. Speziell zu ihr. Sie waren zwar beste Freunde, doch so hatte er sich ihr noch nie geöffnet. Was seinen Körper anging, war das seine empfindliche Stelle. Doch unmittelbar am nächsten Nachmittag hatte sich die Situation auch schon geändert. Ayumi dachte eigentlich, dass er die Nähe zu ihr meinte. Doch was raus kam, war etwas komplett anderes. Er meinte von Anfang an, die Nähe zu einem bestimmten Mädchen. Mami Mizuno.Er kam mit ihr noch vor dem Test zusammen, was Ayumi das Herz in Tausend Teile zerfetzte. Ai hatte sie aufgebaut. Als sie auf die Oberschule wechselten, was nach 4 Monaten geschah, war es mit der Beziehung aber schon wieder vorbei. Sie beendeten die Beziehung, weil Mami am anderen Ende der Stadt zur Schule ging und so auch umziehen musste. Ayumi hatte allerdings unglaubliches erfahren. Was sein Liebesleben anging, war sie informiert. Er hatte sich ihr noch nie so angetraut, wie damals... Sie pflegten eine enge Beziehung zu einander. Doch so langsam geriet diese ins Wanken. Sie schwankte hin und her. Und felsenfest war nicht mehr die passende Beschreibung für ihre Freundschaft. „Wir beziehungsweise ich soll diesen Kuss vergessen?“ fragte sie und guckte ihn darauf an. Es schmerzte Conan. Ihr Gesicht. Es schmerzte, wie ein Dolch im Rücken, wenn er ihr schmerzverzerrtes Gesicht sah und er es allein verbockt hatte. Wenn er ihr weh tat, wollte er meist immer ganz weit weg sein. Er wollte ihr Gesicht nicht sehen. Es erinnerte ihn doch viel zu sehr an Ran, wie sie Abend für Abend am Fenster saß und sich nur eine Frage stellte. Sie fragte sich immer wieder. Wie geht es wohl Shinichi?, war häufig eine Frage. Wo bist du Shinichi?, war auch eine Frage, aber die Frage, die für Conan der hohe Ton war, der einem das Trommelfell zerstören könnte, war kaum zu ertragen. Wann kommst du wieder?, ließ ihn zusammen zucken. „Wann kommst du wieder?“ fragte Ayumi mit Tränen in den Augen. Conan brachte keinen einzigen Ton heraus. „Wann kommst du wieder zur Vernunft?“ fragte sie und kniff die Augen zusammen. Sie holte noch einmal tief Luft. „Ich kann das nicht vergessen! Ich kann ihn nicht vergessen! Niemals werde ich ihn vergessen! Es war mein erster Kuss, und den vergisst man nicht so schnell! Und der Kuss war für mich besonders! Er war für mich zu besonders, als das ich diesen verleugnen kann!...“ Ayumi schluckte, und ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen. Er hatte so oder so keine Wörter um sich zu entschuldigen. Oder die Situation abzumildern. Er war, wie in wenigen Situationen, sprachlos und würde so schnell nichts mehr sagen. „Ich liebe dich. Das weißt du jetzt...Damals habe ich es dir immer wieder verziehen, weil du von meinen Gefühlen nichts wusstest...Aber jetzt ist es vorbei...Und du trittst sie mit Füßen. Wie damals...Meine erste Liebe werde ich nie vergessen, aber wahrscheinlich sollte ich dich vergessen...“sagte Ayumi und ging einfach an ihm vorbei. Sie schniefte, packte ihre Jacke am Haken, schluüpfte in ihre Schuhe hinein und ging aus der Tür. Sie rannte schon fast den Weg entlang. Conan sah sie nur noch um die Ecke gehen. Auf dem Weg nach Hause. Weg von der Villa Kudo. Weg von ihm. Doch das ließ er nicht lange so bleiben. Weg von der Villa Kudo, ja. Aber nicht weg von ihm. Er lief zur Tür, zog Schuhe, Jacke und verließ das Haus fluchtartig. Niemand anderes, die im Garten, oder im oberen Stockwerk waren, bekamen etwas mit. Conan rannte ihr hinter her, und holte sie schon bald ein. Sie war auch nicht weit gekommen. Er lief zu ihr, stellte sich vor ihr und versuchte sie am gehen zu hindern. „Ayumi, hör mir zu!“ befahl Conan, doch Ayumi verneinte es. Sie wollte nicht noch weiter schmerzende Wörter an der Kopf geworfen bekommen, die das Thema Yuri und den Kuss betrafen. Aber sie hatte mit Zitronen gehandelt. „Ayumi, bleib doch mal bitte stehen! Ich will nicht, dass wir so auseinander gehen...Der Kuss...Ich-.“ „Du solltest ihn vergessen...Es war ja nicht dein erster!“ voller Verachtung, dass er sie so behandelte, erklang ihre Stimme. Gebrochen. So konnte man die Stimme nennen. Sie konnte nicht aufhören zu weinen. Sie würde nicht aufhören zu weinen. Weinen war im Moment das, was sie brauchte. „Es stimmt, dass es nicht mein erster war...Ayumi, hör mir doch bitte mal zu!“ „Damit du mich wieder verletzt? Damit du mich und meine Gefühle endgültig unangespitzt in den Boden rammst, vergraben tust, und nicht mehr daran denkst?!“ „Nein, so ist das doch gar nicht!“ er hielt Ayumi nun vollkommen auf. Er packte sie am Arm und hinderte sie, dass sie noch weiter gehen konnte. „Hör endlich auf damit! Ich kann es nicht mehr hören! Ich will dich nicht verletzen! Ich will dich nicht verlieren! Ich will unsere Freundschaft nicht aufgeben. Wir sind die besten Freunde und du hast gesagt, dass wir für immer Freunde bleiben. Und deswegen will ich nicht, dass ein wichtiger Mensch aus meinem Leben verschwindet! Du bist für mich sehr wichtig, also hör auf damit, dass ich dich vergessen soll! Der Kuss...Es ist....Ayumi, es ist kompliziert...Ich bin nun in einer Beziehung mit Yuri und...Ich entscheide mich für sie. Ich möchte mit ihr zusammen bleiben...Ayumi, ich will dich aber trotzdem niemals als Freundin verlieren...“ „Ich glaube, dass ich darüber erst einmal nachdenken muss. Ich kann nicht mit dir befreundet sein, wenn du von meinen Gefühlen für dich weißt und mit jemand anderen zusammen bist. Das tut mir weh. Und wenn ich diese Schmerzen vermeiden kann, werde ich versuchen sie zu meiden. Man sieht sich.“ Dann drehte sich die braunhaarige Oberschülerin langsam um und verschwindet nach Hause. Noch einige Minuten stand Conan da und war wie zu Eis gefroren. Er hatte sich keinen Millimeter bewegt. Noch nicht einmal irgendeinen anderen Gedanken gefasst, als seine Freundschaft zu Ayumi. Er fühlte erneut diesen Schmerz, den er nur allzu gut kannte. Er konnte genau nachvollziehen, was es heißt jemanden zu verlieren. Nur, dass er einen Menschen nicht physisch verliert, sondern psychisch. Er wird ihm einfach weggenommen, obwohl er in der materiellen Welt noch da ist. Er ist anwesend, ist auf der Welt, irgendwo in der Nähe und doch hat man das Gefühl diesen Menschen verloren zu haben. Genau das gleiche, was er damals bei ihr gefühlt hatte. Bei Ran. Und als würde es nicht schlimmer kommen können, was sich manche in so einer Situation wünschen, kam es doch leider so. Es fing plötzlich an zu regnen und das nicht gerade leicht. Doch Conan bewegte sich trotzdem kein Meter weiter. Erst nachdem er völlig durchnässt, sogar fast eine halbe Stunde für den Weg nach Hause brauchte, für den er eigentlich nur 2 Minuten bräuchte, wurde ihm langsam schlecht. Er hatte sich gegenüber Ayumi schlecht verhalten. Er wusste eigentlich nichts von Ayumis Gefühlen, doch wenn er genau, wirklich genau darüber nachdachte und einige Situationen vor seinem geistigem Auge erneut abspielte, deutete er so manche Annäherungsversuche von Ayumi ziemlich falsch. Er hielt sie im Arm. Aber dies aus rein freundschaftlicher Ebene. Er hat es nicht bemerkt, wie Ayumi kurz zu ihm gesehen hatte, seine Lippen betrachtet hatte, und sich dann durch etwas wieder ablenken ließ. Sofort kümmerten sich die Vier um den Jungen, der völlig niedergeschlagen, und pudelnass zurückgekehrt war. Ein heißes Bad und Tee halfen aber auch nicht. Es half alles nichts. Gar nichts. Im Moment konnte nichts die Lücke füllen, die erneut zustande gekommen ist, weil er so ein Idiot war. Nach einiger Zeit, als alle schon schliefen, legte sich Conan einfach draußen auf eine Liege, die er aus dem Trockenen geholt hatte. Er sah in den Himmel hinauf. In dem alles noch heile und unberührt war. Auf einmal hörte er ein Knacken. Schleichende Schritte. Und dann geschah es. Es legte sich ein schwarzer Fleck auf Conans Körper. Eine Person versperrte ihm die Sicht auf die Sterne. Und er erkannte sie sofort... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)