Dämonengefühle von Lioness (Ciel x Sebastian) ================================================================================ Kapitel 10: Für immer ein Geheimnis (Kapitel 10) ------------------------------------------------ Kapitel 10 Für immer ein Geheimnis "Wieso hast du mich gerettet?", flüsterte Ciel. "Wieso?" Es war nicht die einzige Frage, die durch seinen Kopf ging, aber die wichtigste. Sebastian lächelte. "Ihr seid mein Herr.", waren die einzigen Worte, die über seine Lippen kamen. Der jüngere war keinesfalls befriedigt mit den Worten des andern. Lange sah er Sebastian traurig an. Sah der ältere wirklich nichts anders als einen Herren in ihm? Hatte er nicht zufällig Gefühle für ihn? Nein. Bestimmt nicht. Er hatte sich oft so arrogant verhalten, Sebastian herum gescheucht und gedemütigt. Wie sollte man so Gefühle entwickeln? Außerdem sah er aus, wie ein 13-Jähriger. Selbst wenn Sebastian Gefühle hätte, würde er sie bestimmt verleugenen, weil er sich pädophil vorkam. Es war hoffnungslos. An diesem Abend war Ciel schweigend ins Bett gegangen, hatte aber die ganze Nacht wach gelegen. In der Schule hatte er ebenfalls wenig geredet. Nur an dem Projekt hatte er mit Jack fleißig weiter gearbeitet. Nun war es Nachmittag kurz vor drei und der Lord war mit seinem Butler auf dem Weg zu seinen alten Bekannten. Die Tür wurde von einem strahlenden Jack geöffnet, der die beiden rein winkte. "Hallo Lilith... Oh, Anne, du bist heute also auch da!", meinte der jüngere Dämon und auf sein Gesicht schlich sich ein leichtes Lächeln, dass sich dort seit dem letzten Abend nicht hatte blicken lassen. "Lord Phatomhive, ihr habt euch kein bisschen verändert." Leider, dachte Ciel. Wäre ich ein wenig älter könnte ich Sebastian gefallen. Wieso verhielt er sich eigentlich durchgehend wie Grell? Ach richtig, weil er ja wie der andere Gefühle für einen gewissen Dämon hatte. Und sehr Ciel es nicht zugeben wollte, er hatte gerade ziemlich viel mit dem Todesgott gemeinsam. Dennoch lächelte er Anne weiter an und ließ sich seine Gedanken nicht anmerken. "Kann ich leider nicht von dir behaupten... Wunderschön bist du dennoch...", gab der Lord zurück. Die junge Frau errötete und sah schüchtern auf den Boden, was dem jüngeren Dämon leicht lachen ließ. "Heute hat Sebastian mich allerdings begleitetet.", er drehte sich ein wenig um und deutete auf seinen Butler der dort im Schatten stand. "Sebastian...", rief Anne und man konnte Freude mit schwingen hören, was Ciel so gar nicht gefiel. Mochte sie Sebastian? Mochte Sebastian sie? War sie sein Typ? "Ms Ashes...", erwiderte Sebastian in seiner gewohnten Tonlage. Der Lord konnte keine übermäßige Freude raus hören, was für die beiden als "Paar" sprechen würde. Aber anderseits der ältere würde es sicher schaffen das zu verbergen. Nachdem der Butler sich verbeugt hatte, war sein Blick wieder auf Ciel gerichtet. Wieso sieht er mich so an, fragte sich der junge Herr. Wollte Sebastian ihn etwas fragen? Wollte er wo möglicherweise um die Hand von Anne anhalten? In Ciels Kopf machten sich die größten Fantasien breit. Lilith, die den verzweifelten Blick von Ciel bemerkt hatte, musste erst schmunzeln, bevor sie beschloss dem Grafen zu helfen. "Jack und Anne würdet ihr so lieb sein und den Tisch decken?" Die beiden nickten. Mit einem enttäuschten Blick drehte sich auch Anne um und folgte ihrem Sohn. "Ich werde schauen, ob alles so gemacht wird, wie es euch recht ist, mein Herr.", meinte Sebastian und wollte ihn gerade aufhalten, als Lilith ihn aufhielt. Es gefiel dem Dämon so gar nicht, dass sein Butler den beiden gefolgt war und nun noch mehr Zeit allein mit Anne verbrachte. Sicher er mochte Anne, aber Sebastian war ihm dann doch wichtiger. "Ciel?", riss seine alte Freundin den Earl aus den Gedanken. Dieser schüttelte kurz den Kopf, wie als wolle er seine Gedanken abschütteln, bevor er sich der älteren Dame zu wand. "Bist du dir deiner Gefühle bewusst?", fragte sie. Fragend hob der Lord seine Augenbraun hoch. "Deine Gefühle für Sebastian... Sie gehen doch über das freundschaftliche hinaus, nicht?" Ciel erstarrte. War es so offensichtlich? Hatte sein Butler es schon bemerkt? Lilith konnte über den geschockten Gesichtsausdruck in Ciel's Gesicht nur lachen. Früher hatte er sich nie etwas anmerken lassen. "Du hast dich verändert, Ciel.", sagte sie sanft. Der angesprochene hatte das Gefühl ihre Worte würden im Raum nachhallen. "So sehr?", wollte er mit belegter Stimme wissen. "Das ist nichts schlechtes... Zumindest habe ich es nicht in dieser Hinsicht gemeint...", erklärte sie. "Es ist also so offensichtlich...", hauchte Ciel in den Raum, er hätte nie gedacht es würde jemand anders heraus finden. Vor allem nicht so schnell, er hatte es erst gestern für sich selbst zugegeben und nun wurde er schon von andern damit konfrontiert. Der Dämon war dafür einfach noch nicht wirklich bereit. Es war als hätte man ihn ins kalte Wasser geschmissen. "Um ehrlich zu sein mir ist es schon damals aufgefallen. Natürlich habe ich dich nicht darauf angesprochen. Du warst noch nicht bereit dafür. Was auch immer ich gesagt hätte, am Ende hätte ich es vielleicht sogar noch schlimmer gemacht und du hättest nicht einfach deine Gefühle für Sebastian verleugnet. Aber du hast dich verändert ich denke du bist jetzt bereit zumindest nur für dich selbst deine Gefühle zu akzeptieren. Und irgendwann, glaub mir Ciel, wird der Zeitpunkt kommen, da bist bereit den nächsten Schritt zu gehen. Vielleicht ist es ja ein Schritt auf Sebastian zu. Wann auch immer die Zeit kommt, wenn du bereit bist, kann niemand wissen. Vielleicht schon morgen... Vielleicht erst in einem Jahrtausend..." Lilith lächelte und Ciel fiel einmal mehr auf, wie begabt sie mit ihren Worten umgehen konnte. " Aber für den Moment würd es mein dunkles Geheimnis bleiben, dass ich nur mit dir teile. Ich bin mir noch nicht voll und ganz meinen Gefühlen und deren Ausmaß bewusst. Aber eins weiß ich, so sehr die Tatsache, dass ich Lord Phantomhive bin, ich liebe ihn." Endlich war es raus, er hatte es wirklich gesagt. Gesagt, was die letzten Jahrhunderte ihn der Luft schwebte. Es hatte lange gedauert bis Ciel sich verliebt hatte, um Längen länger als die Lebenszeit, die einem Menschen blieb. Stück für Stück waren seine Gefühle mehr geworden und erst jetzt wagte er es aus zu sprechen. Es hatte seine Zeit gebraucht, aber besser jetzt als nie. Nach einiger Zeit Schweigen wechselte Lilith das Thema. "Ich hab gehört ihr macht eine Klassenfahrt nach London.", meinte die Lady. Ciel nickte und natürlich sah Lilith das der Lord hin und her zwischen Freude und Angst war. "Ich will Jack diese Fahrt unbedingt bezahlen, aber er will es nicht annehmen. Selbst als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk nicht.", erzählte sie. Ciel hörte seiner alten Freundin aufmerksam zu. "Ach deshalb war er so traurig neulich...", flüstertest mehr zu sich selber. "Kannst du ihn vielleicht überreden? Auch wenn ich denke du wirst wenig Erfolg haben, also nicht das ich an deiner Kompetenz zweifle, aber Jack ist wirklich dickköpfig bei diesem Thema..." Sie seufzte auf und sah fragend zu Ciel. "Ich könnte ihm einen Job in meiner Firma besorgen... Dann könnte er sich ein bisschen Geld dazu verdienen. Ich kann ihn verstehen, dass er nicht eine zu große Last sein will... Auch wenn ich natürlich weiß, dass er das für dich nicht ist... Du musst mir nur sagen, was er gut kann.", schlug der Lord vor. "Das ist eine wirklich gute Idee.", antwortete Lilith begeistert. "Was ist eine wirklich gute Idee?", wollte Jack neugierig wissen, als er mit einem Tablet Kekse dein Raum betrat. "Ciel wollte dir einen Job in seiner Firma besorgen, so dass du einen Teil des Geldes für die Fahrt selbst bezahlen kannst." Jack ließ beinah das Tablet fallen, so überrascht war er. "Das würdest du für mich tun?", fragte er noch immer leicht geschockt. Ciel nickte zur Antwort einfach nur. -- Die Wochen vergingen und die Fahrt nach London rückte näher. Für Ciel und Sebastian war es einigermaßen normal weiter gegangen. Zumindest hatte sich ihre Beziehung nicht wirklich geändert, jedoch war beiden aufgefallen, dass ihre Berührungen länger anhielten, der Blickkontakt von Auge zu Auge von beiden Seiten intensiver wurde und ihre Unterhaltungen immer tiefgründiger und vertrauter. Ciel mochte vielleicht noch nicht dazu bereit für Sebastian seine wahren Gefühle zu enthüllen, allerdings war ihm nun vollkommen klar, dass Sebastian ein wichtiger Teil seines Lebens war, wenn nicht sogar der wichtigste. Außerdem fühlte er sich endlich ein wenig wohler, wo nun jemand von seinem Geheimnis wusste und vor allem, da er sich endlich dieses komischen Gefühl in seiner Magengegend erklären konnte. Allein diese Umstände an sich, entspannten den Earl. Was ihn allerdings beunruhigte war die Klassenfahrt. Sein persönlicher Albtraum. Ich hab mich wirklich von Gott abgewandt und nun kann mich selbst Sebastian, der mich sonst vor allem beschützen konnte, nicht retten, dachte Ciel und lächelte ironisch in sich hinein. Selbst Jack schien sich nun auf die Fahrt zu freuen und so war Ciel der einzige der alles andere als begeistert war. Jack war nun in Ciel's Firma angestellt, als Ciel's Sekretär. Ciel erklärte ihm Taktiken Geschäftspartner für sich zu gewinnen, den höchstmöglichen Profit aus einer Angelegenheit zu schlagen und so weiter und so fort. Dinge die Jack nie irgendwo lernen konnten. Ciel war der Meister in seinem Werk, immerhin machte er diese Arbeit schon Jahrhunderte lang, und wusste so genau, was er machen musste. Manchmal schien es so als könnte er die Gesichter der andern lesen, aber es war nur einfach so, dass er so viel gesehen hatte. Im Berufsalltag benötigten Sebastian und Ciel nicht mal ein Wort miteinander zu sprechen. Sie waren mehr als nur eingespielt und es war allen, die etwas mit Ciel zu tun hatten, klar, dass was auch immer Sebastian tat, es in Ciels Sinn war. Die Freundschaft zwischen Jack und Ciel wuchs. Und Sebastian? Obwohl er sich seine Gefühle nicht im geringsten anmerken ließ, war er eifersüchtig. Sehr eifersüchtig. Aber vielleicht war es besser so, dachte er sich immer wieder. Liebe zwischen Dämonen war gefährlich. Vor allem bei ihm. Ihm, Sebastian. Ciel war viel zu unschuldig für ihn. Selbst als Dämon blieb seine Seele rein und verlor nicht an Glanz. Die ganze Hölle hatte ihn damals für verrückt erklärt, als er den Rufen des Menschenjungen in dessen Welt folgte. Doch er hatte dem Klang nicht wiederstehen können. Noch weniger hatten andere Dämonen verstanden, warum er die Seele des Jungen nicht sofort an sich gerissen hatte. Nein, stattdessen hatte er auch noch einen Vertrag geschlossen. Und gegen den Glauben aller hatte er den Vertrag nicht einfach gebrochen, wovon der Junge noch nicht mal ahnte, dass es möglich war. Sebastian war all die Jahre an der Seite des Menschen geblieben. Auch wenn dieser ihn zutiefst gedemütigt hatte. Stets hatte er die Befehle des jungen Lords ausgeführt, ohne wenn und aber. Was auch immer es war das Ciel von Sebastian verlangte, er tat es. Andere Dämonen hatten ihn ausgelacht, natürlich nur hinter seinem Rücken. Trotzdem wusste er davon und dennoch tat er nichts. Er ließ es über sich geschehen, ohne den Grund zu kennen. Der Dämon kehrte kein einziges mal zurück in die Hölle, nahm sich keine Seelen mehr und veränderte sich so sehr, dass alle dachten, er wäre nicht mehr der gefährliche Dämon, denn sie alle fürchteten. Doch sie hatten sich getäuscht und Sebastian machte ihnen das nur all zu deutlich. Auch nachdem Ciel zum Dämon geworden war blieb er. Er hätte es gekonnt. Sebastian kannte durchaus Wege den Vertrag zu brechen, auch wenn sein Vertragspartner ein Dämon war, aber er tat es nicht. All die Jahre hatte er sich gefragt, warum er so handelte. Er hatte sich die ganze Zeit mit Ausreden belogen. Auch wenn er tief in seinem inneren den wahren Grund seit er die klare Stimme des jungen Lords das erste mal gehört hatte, kannte, hatte er es verdrängt, tief in ihm versteckt, sich selbst belogen. Doch nun nach all den Jahren, war es als hätte er den Grund tief aus ihm selbst aus gegraben. Es war als, wäre er nach solange Zeit endlich bereit, seine Gefühle nicht länger zu verleugnen. Dennoch würde es für immer sein Geheimnis bleiben, denn Sebastian wusste, dass nur ein Wort ihre Beziehung zerstören könnte. Ein Wort war genug. Ein Wort. Und alles wäre vorbei. Alles. Wirklich alles. Deshalb hatte Sebastian all seine Gefühle verleugnet, denn sonst würde er Ciel verlieren. Nie wieder könnte er den andern ansehen. Nie wieder die Augen des andern auf ihm spüren. Nie wieder seinen Namen aussprechen. Nie wieder seinen Namen hören. Nie wieder Ciels Auge aufleuchten sehen, dass ihm zeigte wem die Seele des Earls Seele gehörte. Nie wieder an Ciels Seite stehen. Nie wieder. Und die Gedanken waren für Sebastian pure Folter. Es tat weh. Noch mehr, als Ciel mit jemanden andern zu sehen. Denn in diesem Fall konnte er Ciel wenigstens noch sehen. Wenigstens das. Und deswegen würde es sein Geheimnis bleiben. Für die Ewigkeit. Für immer. Für immer ein Geheimnis. ---- A/N: So ich melde mich seit langen mit dem neusten Kapitel zurück. Ich hoffe, wie immer, dass ich so wenig, wie möglich Rechtschreibfehler gemacht habe. Hoffe es hat euch gefallen. Zum Ende hin hab ich mal ein bisschen was anders ausprobiert. Ich mag diesen Stil ganz gerne. Wenn ihr irgendwelche Wünsche habt, könnt ihr die auch gerne äußern. Vielleicht baue ich sie ein. Je nachdem, wie es passt. Aber in meiner Storyline kommt noch ein bisschen was, also wir sind noch nicht am Ende. Das nächste Kapitel ist bereits in Produktion, aber wie immer kann ich nichts versprechen. Gar nichts. Ich habe jetzt auch noch stressvolle Wochen vor mir, aber werde natürlich so schnell wie es geht weiter arbeiten. Bis Bald, Lioness Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)