Dämonengefühle von Lioness (Ciel x Sebastian) ================================================================================ Kapitel 6: Die böse Überraschung (Kapitel 6) -------------------------------------------- Kapitel 6 Die böse Überraschung Gespannt warteten alle auf die Ankündigung der beiden Lehrer. War es etwas schönes? So wie ein Ausflug? Oder eher etwas schlimmes? Hatten sie etwas falsch gemacht? Jeder im Raum hielt die Luft an. Mr Grey räusperte sich. Sah nochmal jeden durch dringlich an, bevor er begann zu sprechen: "Wir machen eine Klassenfahrt!" Alle stießen freudig die Luft aus. Bis auf Ciel, denn dieser wollte keine Klassenfahrt machen oder mit den andern auf irgendwelche komische Wanderungen oder Besichtigungen gehen. Aber wie es aussah hatte er diesmal keine Wahl. Sebastian würde immerhin auch mitkommen, als Lehrer. Seine bis vorhin noch so gute Laune verschlechterte sich um weiten, was Sebastian natürlich auch mitbekam. Mit einem kleinen Lächeln versuchte er ihn auf zu muntern. Ciel fühlte etwas komisches im Bauch, als würde ihn jemand IN seinem Bauch kitzeln. Was war das? Er zog die Augenbrauen zusammen, konnte aber das kurze Lächeln, dass er Sebastian schenkte, nicht verhindern. Der Dämon lächelte zufrieden und wandte sich wieder dem Rest der Klasse zu. "Und wo geht die Fahrt hin?", wollte Kayji wissen. Die alles entscheidende Frage. War es nur eine Fahrt in den Nachbarort oder weiter weg. Vielleicht sogar aus Japan hinaus? Ciel spannte sich an. Er hoffte das es eine kurze Klassenfahrt innerhalb Japans war. Dennoch machte sich eine böse Vorahnung in seinem Kopf breit. Kayji musste die Frage nochmal stellen, damit Mr Grey ihn bei dieser Lautstärke verstand. "Würden Sie sich jetzt alle beruhigen.", dieser einfache Satz Seitens Sebastian genügte. Der einzige der nichts von der Macht in der Stimme des Dämonen mitbekam, war Ciel. Auf diesen würde Sebastian nie Einfluss haben. Nachdem es nun endlich leise war, wiederholte Kayji seine Frage nochmal: "Ich wollte wissen wo die Klassenfahrt hingeht." Jeder, eingeschlossen Lord Phantomhive, und das hieß schon etwas, hing jetzt an den Lippen des Lehrers. Mr Grey schien sein Lage sichtlich zu genießen. Entschloss sich nun dann aber doch die Schüler nicht noch länger warten zu lassen. "Nach London, England." Für Ciel blieb die Zeit stehen. Sein Herz sackte in seine Hose. Automatisch kniff er seine Augen zusammen, biss seinen Zähne aufeinander und spannte sich an. Nicht London. Überall anders. Nur nicht England. Sein Tag war gelaufen. Nein die nächsten Wochen waren ruiniert. Monate. Vielleicht Jahre oder sogar noch mehr. London. London hatte immer alles verändert. Was sollte er groß sagen. Natürlich war London seine Heimatstadt oder, wie man besser sagen sollte, sein Geburtsort, denn der Lord hatte seiner Meinung nach keine Heimat. Wenn er einen auswählen müsste, würde er immer den Ort wählen an dem er gerade lebte. Aber London.... England.... Er wollte nicht dorthin zurück. Sein schlimmster Albtraum. Er hatte dort seine Eltern verloren. Er war dort misshandelt geworden. Er hatte dort den Vertrag mit Sebastian geschlossen. Er hatte dadurch eine Zukunft ruiniert. Er wäre dort fast mehrere Male gestorben. Er hatte dort Menschen für Ohms sterben lassen. Er hatte dort die Menschen, die er mochte, in Gefahr gebracht. Er war dort zu einem Dämon geworden. Er hatte das Erbe seiner Eltern dort hinter sich gelassen. Er hatte dort, die Menschen, die ihm etwas bedeuteten zurück gelassen. Doch für all das gab es keine andere Möglichkeit. Ciel wollte nicht zurück an all die Orte, die ihn an seine Vergangenheit erinnerten. Inzwischen hatte die Klasse wieder angefangen zu brüllen. Ciel bekam kein einzelnes Wort mit von dem was Mr Grey erzählte. Darum würde Sebastian sich schon kümmern. Den würde er sich eh nochmal vorknöpfen. Wieso hatte er ihm nicht schon vorher etwas erzählt? Nach London? Wieso ausgerechnet nach London? Wieso konnten sie nicht innerhalb Japans eine Reise machen? Wieso nicht nach Amerika? New York? Los Angeles? Miami? Hawaii? Oder ein Land in Europa? Frankreich? Italien? Spanien? Österreich? Schweden? Deutschland? Aber England? Wieso? Er atmete tief durch. Es war schon so viel passiert. Er hatte schon so viel durchgestanden. Dann würde er nun noch einmal an den Ort des Schreckens zurück kehren können. An jenen Ort, an dem seine Eltern ermordet wurden. An jenem Ort an dem all die Dinge passiert waren, die er am liebsten vergessen wollte. Er wandte sich wieder Mr Grey zu. Der gerade erklärte, wie sie dort hingelangten. "Wir werden uns hier vor der Schule treffen und mit einem Bus zum Flughafen fahren. Mit diesem Flugzeug nach Paris fliegen." Fragende Augen in der ganzen Klasse. "Aber Paris liegt in Frankreich. Ich dachte wir fliegen nach London?", wollte Minuzuki wissen. "Immer mit der Geduld. Dort werden wir zwei Nächte übernachten. Und Paris für einen Tag anschauen und anschließend mit dem Zug an die Küste. Nachdem wir uns Calais angesehen haben, werden wir von dort abends mit einer Fähre nach Dover fahren. Das ist ein Küstenort in England. Von dort werden wir mit dem Zug bis nach London fahren." Ciel gefiel die Fahrt immer weniger. All das was passiert war, musste er nochmal durchmachen. Von Paris nach Calais und mit der Fähre nach England... Er hatte Angst. Zum ersten Mal seit er den Vertrag mit Sebastian besiegelt hatte, musste er zugeben, dass er Angst hatte. Denn vor all dem könnte Sebastian ihn nicht beschützen. Er schloss die Augen... Er wusste früher oder später würde er in London landen. Oder die Schule verlassen, aber das würde zu viel Aufsehen erregen. Eine andere Möglichkeit wäre sich krank zu melden, aber sicher müsste Sebastian dann allein mit fahren, weil das in seinem Vertrag mit der Schule stand und so weiter. Es war sicherlich nicht das beste eine Woche allein zu bleiben. Sicher er war jetzt auch ein Dämon und Sebastian hatte ihm schon die ein oder andern Tricks gezeigt und ihm vor allem beigebracht wie er seine Kräfte einsetzten konnte. Dennoch war er nicht so erfahren und sie hatten viele Feinde. Feinde mit mehr Erfahrung, Skrupel und mehr Verbündeten. Auf einmal kamen in ihm ein paar Worte hoch. "Du bist unser Mittel, kleiner Ciel. Wenn wir dich haben, können wir Sebastian endlich besiegen. Und dann, kleiner. Dann wird seine Macht unsere sein." Diese Worte kamen immer und immer wieder. Ciel schaffte es sie nicht zu vergessen. Immer wenn er in solch einer Lage war, wo er überlegte sich für eine längere Zeit von dem älteren zu trennen, kamen sie wieder. Solange Sebastian da war, hatte er keine Angst vor irgendwelchen düsteren Gestalten, aber wenn er weg war... fing das Grauen an. Für den Moment schaffte er es seine Erinnerung an jenen Vorfall weg zu drängen und sich auf Sebastian zu konzentrieren, der ihn besorgt ansah. "Wir geben euch nun den Elternbrief für eure Eltern.", schallte Mr Greys Stimmte in seinem Kopf wieder. Darauf hin gingen die beide Lehrer rum und teilten den Zettel aus. Auch vor Ciel legte Sebastian einen ab. Kurz Strich Sebastians Hand seine. Es durchzuckte ihn. Warum zur Hölle fühlte sich jede Berührung mit Sebastian so gut an? "Nun denn...", begann Mr Grey wieder, da nun alle einen Zettel haben. "Da ihr nun den Ablauf der Reise kennen. Bitte ich euch auf die zweite Seite des Elternbriefes zu sehen. Dort stehen die Kosten für diese Reise. Das Flugticket, so wie die Fahrt mit Fähre und auch die jeweiligen Hotels sind nicht ganz günstig, berechnet das ein. Deshalb ist der Preis verhältnismäßig niedrig." Ciel brauchte sich nicht anschauen, wie viel es kostete. In seinen tiefen Taschen wäre es nichts. Es würde ihm noch nicht mal auffallen, dass es fehlte. Erst jetzt sah er zu Jack, dieser schien nicht gerade glücklich. Er starrte wie gebannt auf den Preis. Ciel sah auf die zweite Seite. Das ging ja noch... Er drehte sich wieder zu Jack. Was hatte er nur? Konnte er den Preis nicht bezahlen? Er atmete tief durch. "Jack?", wollte er wissen. Sein Freund drehte sich nicht zu ihm. Zeigte noch nichtmal das winzigste Anzeichen, dass er ihn gehört hatte. "Jack?", fragte er wieder. Doch erneut reagierte Jack nicht. Fragend sah er zu Kayji. Dieser sah einfühlsam zu Jack. Ciel zog die Augenbraue nach oben, wie um zu fragen was los sei. Kayji formte mit seinen Lippen ein 'später', was Ciel reichte. "Darf ich wieder um eure Aufmerksamkeit bitten?", wollte Mr Grey wissen. "Also Mr Michaelis und ich werden euch begleiten, wie ihr euch vielleicht schon gedacht habt. Noch etwas diese Fahrt sind keine Ferien. Es ist etwas gelockerter Unterricht, aber wir werden am Ende ausführlich darüber reden. Wie ich gehört habt, werdet ihr in Japanisch eine Erzählung darüber schreiben." Die Klasse stöhnte. "Und auch wir werden in Englisch dieses Thema genauestens bearbeiten.", sprach Sebastian weiter. "Also behaltet das im Hinterkopf. Das ALLES was euch da erzählt wird, alles was ihr erfahrt wichtig ist. Ist das klar?" Die Klasse nickte. "Für diejenigen, die nicht mitfahren werden wir eine Lösung finden, dass sie sich auch noch am Unterricht beteiligen können.", sprach nun wieder Mr Grey. "Noch etwas, diese Fahrt ist ein Privileg. Uns wurde zum Beispiel der Hinflug nach Paris und die Zugfahrt nach Dover, so wie zahlreiche Museums Besuche in London gesponsert. All das wurde natürlich bei euren Kosten abgezogen." Er sah sich in der Klasse um. "Hat noch jemand Fragen?" Minuzuki meldete sich. "Wie kommen wir zu diesem Privileg?", wollte sie wissen. "Die Anzahl Schüler in euer Klasse plus zwei Lehrer passt genau.", erklärte Mr Grey. "Aber wenn nun einer nicht mit kann? Verfällt dann nicht das Ticket?", fragte ein Junge, dessen Name Ciel nicht kannte. "Das muss man immer in Kauf nehmen.", lächelte Sebastian zur Antwort. Keiner meldete sich mehr. "So da nun anscheinend alle Fragen beantwortet sind. Fangen wir mit dem Unterricht an. Euere heutige Aufgabe ist es auf einer Welt Karte die wir euch aushändigen werden, unsere Route ein zuzeichnen. Beachtet bitte das ein Zug nicht den Flugweg nimmt usw. Solange werdet ihr für die Aufgabe nicht brauchen. Ab jetzt 15 Minuten." Das Rascheln fing. "Noch was!", rief Sebastian. "Ihr werdet in zweier Teams arbeiten." Ciel wandte sich Jack zu. Nach ganzen 15 Minuten, in denen sie nicht sehr viel geredet hatten. Eigentlich nur wenig Worte über die Route, die sie einzeichnen sollten, brachten sie das Blatt nach vorne. "Als zweite Aufgabe werden wir nun jedem von euch eine Pariser Sehenswürdigkeit aushändigen. Und ein Team darf eine Route durch Paris erstellen und all die Sehenswürdigkeiten verbinden. Und wie wir dort hinkommen. Zu Fuß oder mit der Metro. Bedenkt bitte das wir nur einen halb Tage da sind. Diesem Team wird Mr Michaelis noch mehr Informationen geben. All die andern recherchieren über ihre Sehenswürdigkeit. Im Internet oder auf den Zetteln die wir Ihnen geben. Nur das wichtigste Bitte, so dass ihr uns vor Ort darüber Informieren könnt. Daraus wird eine Note. Die Hälfte schriftlich die andere praktisch dort. Alles verstanden? Dann los geht's!" Auf in den Kampf! All die Mädchen wollten unbedingt den Eiffelturm haben. Letztendlich losten sie aus. Wie hätte es nicht anders kommen können. Ciel und Jack waren das Koordinationsteam. So endete sie mit einer riesigen Karte von Paris und dem Metroplan und dem der ganzen Busse. "Am besten wir zeichnen erstmal alle Sehenswürdigkeiten ein..." Natürlich wurden sie diese Stunde nicht fertig, genau wie alle andern. Dafür hatten sie noch die nächste Stunde Zeit. Doch was hatte Jack nur? Ciel schien sich ernsthafte Sorgen zumachen, was mit seinem Freund los war und für den Moment vergaß er seine eigenen Ängste. Jack hatte auch während der gemeinsamen Gruppenarbeit nicht viel geredet. Hoffentlich erzählte ihm bald jemand was mit Jack los war... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)