Die vergessene Welt von DreamingAngel (Harvest Moon x Yu-Gi-Oh) ================================================================================ Kapitel 2: Back to Nature ------------------------- Back to Nature „Du, Seto“, fragte Mokuba seinen großen Bruder, als der sich gerade voll und ganz in einem Apparat, nämlich ein SOS-Gerät vertieft hatte und starrsinnig weiter behauptete er käme hier schon wieder weg und man könne die Firma doch nicht unbeaufsichtigt lassen. „Diese Nanali. Die finde ich ganz nett.“, erzählte der Schwarzhaarige und sah aus dem Fenster, wie viele der Leute die heute morgen mit ihnen gestrandet waren aufgeregt philosophierten, was jetzt alles so schlimm war und was zu tun wäre oder was sie tun würden wenn ihre Freundin oder ihr Freund gestorben wäre. Nanalis Reaktion war viel erwachsener und auf der anderen Seite auch irgendwie unnatürlich. Das war doch nicht normal, oder? „Seto?“, fragte er, nachdem sein Bruder ihm nicht geantwortet hatte, bekam aber nur ein „Beschäftigt.“, zur antwort. „Na gut, ich geh dann mal auf die Mineral Ranch von Clair.“, beschloss er. Und wartete gar nicht auf eine Antwort. Seto hatte ihn wahrscheinlich ohne hin nur halb oder gar nicht wahrgenommen. Den Wegweisern folgend würde er sein Ziel schon finden. Wegen dem morgendlichen Aufruhr sind viele Anwohner in ihrem Zeitplan ein gutes Stück zurück gefallen. Unter Anderen auch Clair, der Nanali hell auf begeistert so schnell eine Möglichkeit gefunden zu haben ihr Praktikum wie sie es nennt anzufangen, angeboten hat ihr unter die Arme zu greifen. Wissbegierig wie sie war, ließ sie nicht eine Möglichkeit aus etwas zu lernen. Weder über die Pflanzen noch über die Tiere. Sie wollte alles haarklein wissen. Am liebsten hätte sie Clair sofort nach ihrem Handbuch gefragt, aber so weit wollte sie nicht gehen. Stattdessen rannte sie ihr lieber mit Zettel und Stift hinterher und kritzelte alles auf ihr Blatt Papier was Clair ihr beigebracht hat. Wort für Wort. „Dich interessiert das wohl?“ Nanali wollte nicht sofort sagen, dass sie plante beim nächsten Bauernvergleich, von dem Clair ihr erzählt hatte, ihr als Konkurrentin gegenüber zu stehen. „Ich finde es eher unverschämt, dass die anderen, die von dir Hilfe bekommen haben und sonst noch hier schlafen dürfen, jetzt im Dorf über irgendwas unterhalten, anstatt dir bei deiner Arbeit zu helfen.“ „Ach was. Ich kann ihnen ja auch nur eine Scheune mit Stroh zum schlafen anbieten und ein paar Decken. Außerden hilft mir ja Stainer normal. Der ist nur heute nicht in Mineralstadt.“ „Ist das dein Freund oder nur ein Kollege?“, fragte Nanali. Sie wusste inzwischen, dass die Dorfbewohner hier sehr aufgeschlossen und freundlich waren. „Uhm, sagen wir ein Kindheitsfreund, den ich sehr gerne habe. Mehr sage ich noch nicht.“, gab Farmerin zu und kratzte sich verlegen an der Wange. „Ok, dann frag ich auch nicht mehr.“, kicherte die Aushilfe. „Wenn du dich aber doch mal dafür interessierst, dann empfehle ich dir, in die Bibliothek hier zu gehen. Da das hier das zentralgelegenste Fleckchen der Insel ist, sammeln sich hier allerlei Wissen aus allen acht Dörfern.“ Nanali lauschte aufmerksam den Erklärungen der Farmerin. Besonders gefiel ihr die scheinbar harmonische Gemeinschaft zwischen den Dörfern und den Bewohnern jedes Dorfes. Jeder packte mit an und unterstützte den anderen, wenn er Hilfe brauchte. „Wir sind eine so kleine Insel, dass es gar keinen Sinn machen würde, sich gegenseitig auszubeuten, weil jeder von der Arbeit des anderen profitiert. Wir brauchen einander. Also helfen wir auch einander. Weder wirst du hier verhungern, noch wirst du anderweitig im Stich gelassen.“, hatte Clair ihr ganz zu Anfang beschwichtigend gesagt, damit sie keine Angst bekäme. „Wow. Das klingt echt wahnsinnig interessant alles. Erhlich gesagt, gefällt mir diese Insel jetzt schon.“, meinte Nanali freudig und überlegte kurz. „Tiere machen mir ehrlich gesagt noch etwas Angst. Naja, was heißt denn Angst. Ich habe Respekt vor ihnen. Mich interessieren Pflanzen eben einfach mehr. Vielleicht geh ich wirklich mal in die Bibliothek und lese mich durch die Weltgeschichte.“, überlegte sie laut. „Andernfalls-“, begann sie noch mals und wollte Clair eigentlich nicht alleine mit der Arbeit lassen, als die Tür in die Scheune aufging und jemand mit Schirmkappe, rotem Halstuch und brünetten Haaren zu den zwei Blondinen trat. „Stainer, wo kommst du denn schon her?“ „Drüben sind einige Schiffsbrüchige gemeldet worden und Claus direkt nach Mineralstadt gebeten worden, um dort Untersuchungen durchzuführen um zu garantieren, dass niemand schwerwiegende Verletzungen erlitten hat, da bin ich hellhörig geworden und sofort zurück gekommen. Dachte du kannst die Hilfe jetzt besser gebrauchen.“ Clair lächelte ihm zu und während sie sich über eine mögliche Arbeitsteilung unterhielten, um wieder in ihren Zeitplan zurück zu finden, verabschiedete Nanali sich Richtung Bibliothek. Auf halbem Weg kam ihr der schwarzhaarige Wuschelkopf entgegen. „Ah! Nanali, dich habe ich gesucht.“ Nanali sah ihn mit ihren azurblauen Augen fragend an. „Ach ja? Weiß Seto, dass du hier alleine unterwegs bist? Wieso hast du mich denn gesucht?“ Mokuba zuckte mit den Schultern. „Kein Plan, ob er es weiß. Wenn er zu gehört hat, dann ja. Wenn er schon so in seinem Versuch die Notrufsprechanlage zu reparieren, dass er die ganze restliche Welt ausblendet, dann nein.“ Nanali lächelte verschmitzt. „Ich verstehe. Dann war die langweilig und du dachtest, du suchst du dir einzige gestrandete Person, mit der du dich ja zumindest schon mal unterhalten kannst, und lenkst dich etwas ab.“ Mokuba nickte und Nanali erzählte ihm von ihrem Vorhaben, über den er grummeln muss. „Du blendest mich dann aber nicht auch einfach aus, oder?“ Über diese Frage brach die junge Frau jetzt aber in schallendes Gelächter aus. „Ich werde mir alle erdenkliche Mühe geben, dich nicht auch einfach auszublenden.“, erwiderte sie amüsiert. „Na, dann ist ja gut.“ „Was hältst du davon, mir stattdessen zu helfen, oder wäre dir das zu langweilig?“ „Ne, gar nicht. Wir müssen uns ja in Zukunft etwas hier zurecht finden. Seto wird sich tot ärgern, wenn er am Ende herausfindet, dass wir hier gestrandet sind und das für immer und er hinter den anderen zurücksteht, weil er seine Zeit verschwendet hat. Also muss wenigstens einer der Kaibabrüder auf dem laufenden bleiben.“ Nanali stimmte zu und sie verschanzten sich für ungewisse Zeit in der Bibliothek. In der sie als sie durch die große Eichentür eintraten, Mary kennen lernten. „Hier war nichts als Unkraut.“, murmelte sie und kritzelte auf einem Stück Papier herum. „Was schreibst du denn da?“, fragte Mokuba. Mary schrack augenblicklich über den Besuch hoch. Es war nicht üblich, dass jemand in die Bücherei kam. Die meisten Bewohner der Stadt hatten immer so viel zu tun, dass ihnen keine Zeit blieb vorbei zu kommen. „Nun also, ich...“, verhaspelte sie sich. Nanali die Verständnis für ihre plötzliche Unsicherheit hatte, lenkte ein. „Gute Tag. Mein Name ist Nanali. Ich und mein Freund Mokuba sind hier, weil wir uns etwas schlau lesen wollen, wäre das in Ordnung?“ Mary die sich wieder etwas beruhigt hatte, stand nun hinter dem Tresen von ihrem Stuhl auf um sich ebenfalls vorzustellen. „Mein Name ist Mary. Ich bin die Bibliothekarin hier. Einst war diese Bücherei hier nur dafür da, die Bücher die mein Vater über die Pflanzen auf der Insel schrieb, aufzubewahren. Aber plötzlich begann jeder sein Wissen aufzuschreiben, damit es erhalten bliebe. Ich dachte, es würde nicht schaden ebenfalls etwas zu schreiben. Ihr könnt natürlich alles lesen, wenn ihr wollt.“ Die beiden Mädchen lächelten sich an, während Mokuba immer noch darüber brütete, das Nanali ihn einen Freund genannt hatte, obwohl sie sich kaum kannten. Irgendwie freute ihn das. Jemand wie sie täte Seto bestimmt auch gut. Jetzt wo er keine Firma mehr hatte und niemand mehr denken würde es wäre gut etwas mit ihm anzufangen, weil er Geld hat, würde er sich vielleicht auch nicht mehr jedem Mädchen verschließen. Angenommen er würde je wieder von diesen Gerätschaften weg kommen. „Sag, wo finde ich … Ah, ich brauche so viel. Kann ich dich denn mit all dem belästigen. Ich würde mich in dieser großen Bibliothek tot suchen.“ Mokuba sah sie mit großen Augen an. „Um Gottes willen, was willst du denn alles lesen?“ „Eh, also ich brauche viele verschiedene Bücher über Botanik. Von den Feldfrüchten, über die Sammelkräuter bis hin zu ihrer Verarbeitung. Dann eine Sammlung von Zeitungsberichten über die letzten Jahre hinweg, wenn ihr so was habt und schlussendlich Bücher die allgemein umfassen, was es zu den verschiedenen Dörfern der Insel zu wissen gibt.“, zählte Nanali auf. Ihr fiel noch gut ein dutzend weitere Themen ein, aber es wäre sicher nicht gut zu viel durcheinander zu lernen. Sie würde es langsam angehen. Mokuba indes, fragte sich ob es eine so gute Idee war ihr Gesellschaft zu leisten. „Was ist denn, kleiner Kaiba? Ich dachte du wolltest Vorarbeit leisten, für die Zeit in der dein Bruder verzweifelt.“ Mokuba atmete tief durch. „Na, dann los. Ich bin doch schon Feuer und Flamme, wann wollen wir denn endlich anfangen?“ Nachdem Mary ihnen also ein bisschen was an einfacher Lektüre, bestehend aus unter Anderen Kilogramm schweren Werken, deren Pergament schon alt und zerfleddert war und rund tausend Seiten umfasste, herausgesucht hat, rüstete sie die beiden mit vielen Blättern und mindestens drei Kugelschreiber für jeden aus. Die wollten bis heute Abend leer geschrieben werden. „Oh, im Rathaus der Zwillingsdörfer findet morgen ein Musikfest statt. Interessiert dich so was?“, fragte Mokuba. „Ich liebe Musik. Bei so was wäre ich echt gerne dabei. “ Mokuba hatte sich dran gemacht herauszuschreiben Welche acht Dörfer es in der Vergessenen Welt gab und welche Besonderheiten sie hatten unter anderem Feste. „Hey, was hast du schon alles?“, fragte er sie dann nach einer Weile. „Tja, wusstest du wie viele verschiedenen Pflanzen zu verschiedenen Jahreszeiten gibt und dass du um manche Samen zu kaufen in ein bestimmtes Dorf musst?“ „Ach ja? Das gehört dann ja auch zu meinem Thema, wollen wir es mal zusammen tragen?“ „Klar, du fängst an! Ich will wissen wohin meine Pflanzen gehören. Beziehungsweise von wo ich sie mir beschaffen muss.“ „Also-“, begann der Wuschelkopf mit seinem Vortrag. „Es gibt acht Dörfer auf der Insel. Das zentralste ist Mineralstadt, hier sind wir. Durch die Lage kommt man leicht in fast jedes andere Dorf und man müsste meinen man hätte den besten Zugang zu alles Waren, dem ist aber nicht so, weil jedes Dorf sich durch etwas auszeichnet und das auch so bleiben soll. So passiert es auch, dass Mineralstadt eher ein grundständiges Dorf ist, mit vielen eher gewöhnlichen Sachen. Sie haben eben nicht viel Auswahl. Aber das ist auch richtig so, denn anstatt sich auf den Luxus und die variablen zu konzentrieren, konzentriert man sich hier auf das aller nötigste und versorgt damit einen Großteil der ganzen Insel. Außerdem ist hier die einzige größere Bibliothek und in ihr befindet sich das größte angesammelte Wissen der Insel. Und zu guter Letzt hat man hier den besten Zugang zum sogenannten Mutterhügel, dem schönsten , grünstes Berg hier. Er beherbergt noch viele unerforschte Pflanzen und auf ihr steht eine Zeder, die da schon seit es die Dörfer gibt steht. Und manche behaupten, sie könne sprechen. Ok, von Mineralstadt aus gelangt man zu fünf anderen Dörfern. Über den Waldweg unter der Holzfällerhütte im Westen, wenn man durch den Wald geht, zum Waffeldorf. Versteckt im grünen Tal am Fuße des Mutterhügels auf der anderen Seite, hierfür musst du um den Berg drumherum wandern die Zwillingsdörfer Konohana und Blue Bell. Der Weg hinter der Schmiede und der Kellerei führt nach Echo Dorf und wenn man den Weg, der am Krankenhaus und der Kirche vorbei führt, geht gelangt man ins Vergiss - mein - nicht – Tal. Waffeldorf liegt am westlichsten Punkt der Insel und dort gibt es eine angesehene Schneiderei und gute Schmiede, auf die das Dorf stolz ist. Ihre Erze beziehen die Schmiede aus zwei verschiedenen Mienen. Der Ganasch und der Galatomine. Die Mienen seien zumindest gefährlicher als die in Mineralstadt, weil es verschiedene Arten von Gasen in ihnen gibt, die nicht unbedingt gesund sind. Deswegen steigen nur erfahrene Minenforscher hinein. Besagte Forscher sind außerdem auch der Stolz von Waffeldorf. Man sagt der Mutterbaum, das zu Hause der Erntegöttin wurzle dort. Die Zwillingsdörfer haben die wenigste Bevölkerung auf der Insel und teilen sich ein Rathaus. Im Westen liegt Blue Bell, das im westeuropäischen Stil erbaute Dorf, welches sich auf Tierhaltung spezialisiert hat. Dort werden unter anderem Pferde trainiert. Das östliche Dorf Konohana ist im asiatischen Stil erbaut und spezialisiert sich, wie der Name schon sagt auf Pflanzen. Die Dörfer lieben Blumenfeste und beschenken sich gerne. Außerdem haben sie eine wirklich romantische Ader was das betrifft. Echo Dorf ist ein sehr kulturelles Dorf. Dort wird Bildhauerei betrieben, man schreibt viele Bücher, die ihren Weg in die Bibliothek in der wir gerade sitzen finden und sie sind musikalisch. Dort gibt es den einzigen Kosmetikshop auf der Insel. Und der einzige Zeitungsverlag befindet sich auch dort. Zuletzt das Vergiss – mein – nicht – Tal, in welchem die bislang besten Feuerwerkskörper zusammen gebastelt wurden und der beste Dünger hergestellt wird. Außerdem verfügen sie um die besten Möglichkeiten Fische zu fangen, da ein Wasserfall von Briesendorf aus die besten Fische mitbringt. Und in unmittelbarer nähe gibt es die einzigen Archäologischen Ausgrabungsstätte. Das dürfen wir meinem Bruder nicht sagen, so was hasst er, weißt du?“, schloss Mokuba erst mal. „Ok, cut. Damit ich mir was merken kann. Um es mal zusammen zu fassen. Mineralstadt kümmert sich um die Grundernährung, Waffeldorf hat die besten Schmiede, die Zwillingsdörfer sind sehr festlich und züchten spezielle Tiere und Pflanzen, was Mineralstadt nicht tut, Echo Dorf ist sehr Kulturell und hat die einzige Presse und das Vergiss – mein – nicht – Tal verfügt über super Möglichkeiten im Fischfang. Hab ich das soweit alles richtig?“, fasst Nanali bündig nochmal zusammen. „Japp. Soweit alles klar?“ „Ja, aber puh. Okay, dass sollte ja kein Problem sein. Das wird schon.“, ermutigte sich die Blonde. „Lernst du das gerade auswendig?“, fragte der junge Kaiba verblüfft. „Klar, was sonst?“ „Wofür schreib ich es dann auf?“ „Willst du es denn nicht irgendwann können?“, stellte Nanali die Gegenfrage. „Doch, schon...aber-“ „Tja, es wird nicht weniger, sondern immer mehr, also geb ich von Anfang an mein bestes.“ „Hast ja recht. Weiter? Zwei Dörfer fehlen noch.“ „Ja, schieß los, Mokuba.“ „Also neben dem eben genannten Wasserfall geht es weiter zum Briesendorf die bekannt und beliebt sind für ihre Basare. An verschiedenen Ständen kann man da seine Ware anbieten und andere Waren ersteigern. Da kommt in der Regel immer was gescheites raus und die meisten freuen sich immer auf den nächsten Basar oder Flohmarkt. Außerdem hat das Dorf sehr viele Windmühlen, weil viel an Ort und Stelle verarbeitet wird. Brot, Reis und anderes wird wohl von dort kommen. Und zu guter Letzt das Sonnenscheindorf mit dem größten Berg der Insel und bislang 211 gezählten Ebenen um Erz abzutragen, das eine hohe Qualität aufweist. Es gibt hier zwei Wasserfälle und die weiteste mit dem Boot zu befahrende Fläche. Außerdem noch unberührte Wildnis, wo Indigene Völker ähnliche Inselbewohner nach ältester Kultur leben. Das war es. Du bist dran.“ „Wahnsinn. Die sind alle so interessant, dass ich sie alle anschauen und kennen lernen möchte. Wer sagt denn das wir hier bleiben müssen, weil wir hier gestrandet sind?“ „Wow, wenn wir in der Schule was lernen sollten oder Referate von irgendwelchen Orten in der Welt halten mussten, fand ich das langweilig. Aber das hier wird die Gemeinschaft in der wir leben werden und irgendwie ist es was anderes, wenn man was von Orten in unmittelbarer nähe lernt, die überschaubarer sind und was mit dir zu tun haben, als wie wenn es um solche geht die Kilometer weit weg sind, die du höchstens mal zum Urlaub erreichst und deren Kultur im Alltag nichts mit dir zu tun hat.“ „Stimmt, Mokuba. Bei den meisten Kulturen willst du dann nicht mal, dass sie was mit uns zu tun haben.“ Da musste ihr der Wuschel recht geben. Bei manchen wollte man das echt nicht. „Ok, ich bin dran!“ Nanali versuchte jetzt erst mal so unkompliziert wie irgendwie möglich zu erklären welche Anbaupflanzen es auf der Insel genau gab und welche man wo her bekam und zu was sie weiter verarbeitet werden konnten. Auch das dafür allerlei verschiedener Maschinen gebraucht wurde. „Wow, dass klingt aber nicht so, als ob man die Samen in die Erde drücken würde und sie dann mal bisschen mit Wasser bespritzt. Also man muss den richtigen Boden für die Pflanzen wählen, den Dünger, wenn man mit dem arbeitet, das Wetter muss stimmen und manche bringen ohne weiter Verarbeitung , die aufwendig ist, nicht mal ausreichend Geld ein? Klingt hart.“ „Ist es auch. Du darfst zum Beispiel nicht immer Pflanzen anbauen, die dem Boden viele Nährstoffe entziehen, sonst geht er kaputt.“ „Das hatten wir in der Schule!“, erinnerte sich nun Mokuba. „Ich hab immer gedacht, dass brauche ich nie... Das ist Agrarwirtschaft richtig?“ Nanali nickte. „Glaube schon. So wirklich interessiert hat mich das vorher auch nie.“ Die beiden lachten, ehe sie beschlossen noch etwas mehr zu recherchieren um den Tag voll aus zu kosten. Wenn möglich, dann wollten sie am nächsten Tag nach Konohana und dem Musikfestival beiwohnen. Was man mit eigenen Augen sah vergaß man nicht und sie wollten schnell viel lernen. „Aber nur hin zu gehen und nichts mitnehmen zu können ist doch doof. Wir müssen auch was Geld haben. Nur wie kommen wir da ran?“ Nanali dachte kurz nach. „Vielleicht ergibt sich da eine Möglichkeit. Überlasse das mir.“ Der jüngere schüttelte den Kopf. „Nein, wir haben uns was zusammen vorgenommen!“ Nanali kniff die Augen zusammen. „Dein Bruder bringt mich um!“ „Komm schon, sei kein Frosch!“ Nanali seufzte. „Ich konnte noch nie gut den Mund halten. Also gut. Ich werde heute Abend heimlich auf den Mutterhügel gehen. Da sind die meisten Heilkräuter auf der ganzen Insel und nach dem heutigen Tag wird die Klinik so was brauchen. Es ist doch Herbst, also Sammelzeit.“ Mokuba war von diesem Einfall begeistert. „Okay. Ich werde meinen Bruder fragen. Wenn er ja sagt, treffen wir uns heute Abend am Wasserfall nahe der heißen Quelle!“ Nanali nickte, obwohl sie wusste, dass Mokuba ihn nie und nimmer fragen würde. Die Antwort wäre nein. Aber wenn er kommen wollte, dann kam er eh. In der zwischen Zeit war Seto wirklich über diesem Apparat verzweifelt und hätte ihn am liebsten in der Gegend herum geworfen. Er hatte ihn in einwandfreien Zustand gebracht. Er hatte sich sogar Einzelteile geliehen, weil er sich so sicher gewesen war und nun hatte er die Antwort Schwarz auf Weiß. Sie saßen hier fest. „Magnetwellen...Störfelder... Einwandfrei. Nicht ein bisschen Empfang. Nichtmal Radio...So eine scheiß zurückentwickelte, fern jeglichen Fortschritts, veraltete Insel!!“, fluchte er, nachdem er die Ersatzteile wieder raus geschraubt und zurück gebracht hatte. Zu was besaß der Quacksalber von Saibara der Schmied so was überhaupt, wenn man es hier eh nicht brauchte? Vermutlich Forschen hier Leute an Insel-internen Geräten. Wäre ja ein Anfang. Dann hätte er vielleicht was, mit dem er sich in der nächsten Zeit beschäftigen und etwas Geld verdienen konnte. Er hatte absolut Null Bock auf andere Angewiesen zu sein. Und wo zum Geier noch mal war jetzt Mokuba? „Selber Schuld... ich hätte ihn eben nicht so vernachlässigen müssen. Jetzt werde ich ihn suchen müssen. Kann ich mich eben erst morgen darüber erkundigen, wie man hier Geld macht.“, grummelte der Brünette. Da kam ihm eine junge Frau aus der Kellerei entgegen, Manna. „Hallo, junger Mann. Bist du nicht der große Bruder von Mokuba?“, quatschte sie drauf los. Seto zog die Augenbraue hoch. Mit wem hat der Kleine nur wieder alles gequatscht? „Und wer sind sie?“, fragte er unterkühlt. „Oh mei, der kleine ist herzallerliebst. Du hältst aber wohl nicht viel von einer freundlichen aufgeschlossenen Art.“ „Ich bin Geschäftsmann kein Bauerntrampel.“, entgegnete er genervt. „Also wo ist er?“ Manna seufzte. Der war ihr mehr als unsympathisch. „Also ich war gerade bei Anna und ihrem Mann Basil-“ Seto hoffte inständig für die junge Dame, dass sie schnell zum Punkt kam. „Anna hat dem Kleinen und seiner Begleitung etwas zu essen und zu trinken gemacht, weil sie so fleißig waren-“ Seto hob die Augenbraue. Was machte der Wuschel denn? Scheinbar hat er Nanali ja gefunden. Zumindest erinnerte sich Seto wage daran, dass sein Bruder zu ihr wollte. Er hatte wohl einen Narren an ihr gefressen. Konnte er ja. Normal hätte es ihn gestört. Müsste der Kleine sich ja eh von ihr verabschieden und das fiel ihm so schwer weil er so leicht klammerte. Aber jetzt wo er weiß, dass er hier fest saß, da konnte es ihm ja auch egal sein, an wem sein Bruder klammerte. „Sie haben so viel auswendig gelernt. Bestimmt schon die Hälfte der Bücherei an einem Tag.“ Seto wusste noch nicht viel damit anzufangen. „Und wo ist diese Bücherei?“ Seto sah sie scharf an, damit diese Quasselstrippe sich kurz fasste. Sie ging ihm auf die nerven. Wusste die denn nie wann Schluss ist? „Du gehst diesen Weg entlang. Am Ende -“ Weiter hörte er ihr schon gar nicht mehr zu. Die Richtung reichte, er würde sie schon finden. Und so war es ja auch. Am Ende der Straße sieht er Mokuba gerade aus der riesigen Tür heraus spazieren mit einem Stapel Bücher in den Händen. „War eine gute Idee. Wenn wir morgen schon unterwegs sind, dann können wir auch lernen. Wir gehen ja nicht sofort wieder hierhin, wäre ja ne Plagerei.“, meinte er gerade zu dem Mädchen an seiner Seite. Nanali. „Wohin soll es denn gehen?“, fragte Seto. Hielt sein Bruder es nicht mal für nötig ihm Bescheid zu sagen oder ihn zu fragen, bevor er was mit einer „Freundin“ plante. „Also während du, versucht hast das Ding zu reparieren, hab ich schon mal für den Fall das du es nicht schaffst, geschaut was es hier für Arbeitsmöglichkeiten gibt und wo noch Bedarf an Aushilfen oder Fachmännern ist und dabei haben wir unter Anderem gelesen, dass morgen ein Fest in einem nahe gelegenem Dorf ist, dass wir uns morgen anschauen werden. Und weil wir da zu Fuß hin müssen, werden wir eine Nacht dort bleiben. Dann können wir nämlich auch selber mal Informationen einholen und deswegen nehmen wir Lernutensilien mit.“ Seto glaubte sich verhört zu haben. Mokuba und freiwillig etwas lernen? Und auf ein Musikfestival gehen. So was interessierte ihn doch sonst nicht? Aber war wohl besser so. Immerhin würden sie ja hier bleiben... „Warum guckst du so?“, fragte Mokuba seinen Bruder und dachte sich schon, dass ihm was einfällt das dagegen spricht. Innerlich seufzte er schon. Er würde hingehen. Selbst wenn Seto was dagegen hatte. „Und woher weißt du, dass es eine Möglichkeit gibt, dass ihr da übernachten könnt?“ „Also Basil, das ist der Autor der meisten unserer Bücher, Vater der Bibliothekarin und ein ganz netter Mann, der war oft Wochen lang drüben in Konohana, weil er da Pflanzen erforscht hat und versteht sich auch echt gut mit dem Blumenverkäufer Cam, der dort wohnt. Und für den hat er Nanali ein Schreiben mit gegeben. Er meinte das kriege er schon hin. Außerdem ist Konohana nicht mit dem Meer verbunden, also ist die Möglichkeit, dass jemand sein freies Bett belagert nahe zu ausgeschlossen.“ „Gut. Dann komme ich aber mit.“ Mokuba sah ihn mit großen Augen an. „Wow, spitze! Alles klar. Dann bis morgen, Nanali.“ Die angesprochene nickte. „Ja, bis morgen.“ „Achso. Noch was.“, unterbrach Seto. „Die Liste der überlebenden hängt am schwarzen Brett.“ Er hatte sich doch erlaubt mal drauf zu sehen, um sich darüber zu erkundigen, ob seinem Hündchen auch nichts passiert war. „Und?“, fragte Mokuba. „Da muss ich jetzt hin. Bis morgen ihr zwei!“, verabschiedete sich Nanali schon mal und war verschwunden. „Wir hätten doch zusammen gehen können. In die Richtung müssen wir doch eh.“, flüsterte Mopkuba bedrückt. Seto stellte fest, dass er die Blonde schon außergewöhnlich tief ins Herz geschlossen hatte. „Versteh doch, dass sie im Falle dessen, dass sie enttäuscht wird, niemanden um sich wissen will. Sie ist niemand, der ihren Schmerz offen zeigt. Soweit meine ich sie schon zu kennen.“, erklärte Seto. Mokuba gefiel der Gedanke, dass sie enttäuscht werden und weinen könnte überhaupt nicht. Am schwarzen Brett angekommen ging Nanali die Namensliste die alphabetisch geordnet war durch und atmete hier und da leicht auf. „Alice, Benjamin, Johanita, John, Luna und Raymond.“ Ein letztes Mal atmete sie erleichtert aus bevor sie auf den Boden sank und obwohl sie ihr das Leben manchmal alles andere als leicht machten, einige Freudentränen vergoss. „Gott sei Dank, Ihr seid alle wohlauf.“, nuschelte sie und freute sich vor Allem über Lunas Wohlbefinden. War sie doch die einzige, die wirklich noch den Status Freundin oder sogar Beste Freundin verdient hatte. „Ein Glück.“ Mit einem nun entspannten und lächelndem Gesicht machte sie sich auf Richtung Mineral Ranch um Clair nun doch nach einer Hose zu fragen. Sie konnte doch unmöglich mit Kleid den Berg rauf. Clair hatte ihr etwas Proviant und eine Taschenlampe mitgegeben, ihr viel Glück gewünscht und eine Umhängetasche in die sie die gesammelten Kräuter verstauen konnte und in der Pflaster und Verbandszeug für den Notfall enthalten waren. So was sollte man immer dabei haben, wenn man Nachts auf einen Berg steigen will. Sie wäre mitgekommen, aber sie musste morgen die Ernte einholen und wenn sie morgen auch auf das Fest reiten wollte, sollte sie morgen früh fit sein, um schnell alle Arbeit zu erledigen. Dann schließlich wollte sie den Berg hinauf klettern und in dem Vorhaben verließ sie die Ranch nach Westen. Vorher müsste sie die Treppe zu den heißen Quellen hoch steigen und dort auf Mokuba warten. „Nanali, komm zu mir.“ Erschrocken blickte die Blondine auf und erblickte ein buntes Licht, dass ihr von Oben entgegen leuchtete. Es war in pastellfarben getränkt und wundersam weich zu den Augen. Ihr strömten viele verschiedenen große Bläschen entgegen. Im Licht verborgen lag eine Stimme die nach ihr rief. „Hast du mich hierher gebracht? Rufst du nach mir?“, fragte sie, bevor sie bereit war die letzten Schritte hinauf zu gehen, um dem oder der zu begegnen die sie gerufen hatte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)