Man sieht sich immer zweimal im Leben! von Terrorkaetzchen ================================================================================ Kapitel 2: Es geht immer schlimmer! ----------------------------------- Ich folge ihm, aber warum eigentlich? In was habe ich mich jetzt wieder reingeraten? Naja so kann ich wenigstens weg von dem ganzen Schlamassel und Ryo würde noch sein Fett wegbekommen. Mein innerliches Fluchen und Knurren entgeht Kojiro wohl nicht, er schaut mich immer wieder komisch an…oh je…Davon mal abgesehen, wo laufen wir hin? Ich will ihn gar nicht fragen. Kann ich nicht einfach einen Hustenanfall bekommen oder einen Schwächeanfall? Dann wäre das Thema auch erledigt. Er stoppt. Wo sind wir hier? Ich schau mich um…ein Park, eine Bank…wie ein erstes Date…Moment mal, das ist der Platz, wo wir uns das erste Mal getroffen hatten. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern. Ich war mit Fane unterwegs und da lief er uns regelrecht in die Arme. Sie grüßte ihn und stellte mich vor. Er gab mir die Hand und sagte „Hallo ich bin Kojiro“. Ich schaute ihn an, war komplett gelähmt und unfähig, ihm meinen Namen zu sagen geschweige denn ihm auch meine Hand zu geben. Später erzählte mir Fane, dass er wohl noch zehnmal Hallo sagte und mich fragte, ob ich einen Namen habe und ich musste ihn angestarrt haben, als hätte ich gerade einen Geist gesehen. Sie fand das extrem lustig. Heute weiß ich nicht einmal mehr, was ich zusammen gestammelt habe. Sein Anblick hatte mir den Füßen unter den Boden weggerissen und seit diesem Moment, dachte ich jeden Tag an ihm und er schlich sich immer wieder in meine Träume. Ich verfluchte mich für diese Erinnerungen. Plötzlich riss er mich aus diesen Gedanken heraus… „Warum hast du mir nie zurückgeschrieben?“  Fragte er mich das gerade wirklich??? Er schien ruhig und sogar schon fast emotionslos. Doch ich sehe schon, egal was ich machen würde, er würde mich erst gehen lassen, wenn ich ihm eine Antwort geben würde, zumindest hoffe ich das…Naja ich könnte auch losrennen, peinlicher geht’s ja eh nicht mehr, aber… „Ich habe dich was gefragt!“ Oh…was für ein Nachdruck in seiner Stimme, verdammt… „Na…ich…falls es dir nicht entgangen ist…das lag daran…“ was soll ich ihm denn erzählen? Dass ich immer krank war? Nee... Das ich es vergessen hatte, weil ich immer im Stress war? Noch bescheuerter…Das ich keinen Grund gesehen habe? Das entspräche zumindest einen Teil der Wahrheit. „Was sollte mir entgangen sein?“ Nun scheint seine Neugier geweckt zu sein. Toll habe ich das wieder gemacht. Ach was solls, sag ich ihm die Wahrheit, dann ist das Gespräch ganz schnell beendet und ich bin ganz schnell weg und lass mich lange, lange Zeit nicht mehr blicken. „Du hast mir vor vier Jahren eindeutig gesagt, dass du dir mit mir nichts vorstellen kannst. Ich persönlich sah daher keinen Grund mehr, mit dir weiteren Kontakt zu halten. Es hätte mich sonst noch mehr verletzt.“ Verdammt, ich verfluche mich gerade für diesen letzten Satz. Ich kenne ihn, er wird nachbohren. Ich schau ihn erst gar nicht an. „Ja das hatte ich damals vor vier Jahren gesagt. Aber ist das allein ein Grund, mit jemanden, den man eigentlich mag, keinen Kontakt mehr zu halten?“ Ich höre nicht richtig…was hat er gerade gesagt? Ist das jetzt meine Schuld? So langsam werde ich sauer…Der spinnt doch! Was will er denn von mir? Soll er mich in Ruhe lassen! Ich schaue ihn immer noch nicht an. „Ja ist es, falls es dir entgangen sein sollte, hatte ich mich zumindest in dich ..wie soll ich sagen…verliebt gehabt. Ich verfluche heute noch meine Menschenkenntnis, weil ich dachte, dir ging es ebenso, aber das ging voll in die Hose! Das hat mir damals wehgetan und hätte ich weiter Kontakt gehalten, hätte es mich wahrscheinlich immer mehr verletzt!“ So das ist doch nun eine Antwort. Jetzt ist aber gut. „Das ist trotzdem kein Grund sich einfach nicht zu melden und sich immer krank zu melden. Findest du das nicht kindisch?“ Ich kipp gleich um. Er kapiert es nicht. Jetzt ist aber der Bogen überspannt. Ich schau ihn an. Hah…ich wusste es, er schaut mich noch nicht mal an. Er schaut einfach in die Ferne, seelenruhig und tiefenentspannt. Ich bin sowas von wütend. Ich stehe auf! „Weißt du was, das ist mir zu Blöde! Hat es an deinen Ego gekratzt, dass ich mich nicht gemeldet habe? Weil ich einfach nicht nach deiner Pfeiffe getanzt habe? Ich habe dir gerade gesagt, was ich gefühlt habe und du sagst einfach nur, das wäre kindisch? Wenn das dein Ernst ist, dann kannst du mich mal sowas am Allerwertesten knutschen. Ich wünsche niemanden etwas Schlechtes, aber vielleicht sollte es dir mal so gehen, damit du verstehst, was ich meine!“ Ich dreh mich einfach um und gehe, so eine Diskussion führe ich nicht. Ich bin gerade auf den Weg zu gehen, da hält doch jemand meine Hand fest. Mein Herz schlägt noch einen Ticken schneller. Ich drehe mich nicht um, das weiß ich. „Wenn du das so siehst, dann ist es deine Meinung und du entscheidest selber, wie du damit umgehst. Nur eins wollte ich dir sagen, und das auch schon vor vier Jahren, aber du wolltest es nicht hören…Ich habe damals gesagt, ich will keine Beziehung, ich habe aber nie gesagt, dass ich dich nicht will!“ Das nennt man dann wohl Herzstillstand. Das hat gesessen. Was ist das denn bitte für eine Aussage? Ich muss gehen, aber mein Mundwerk ist mal wieder schneller als meine Erbse im Kopf… „Wie meinst du das?“ Warum habe ich gefragt, warum??? „So wie ich es gesagt habe“ ich habe das Gefühl, er grinst gerade. War klar, dass so eine Antwort kommt.  Ich resigniere…ich drehe mich um und schau direkt in seine Augen…nun ist auch egal, fragen kostet nichts. „Soll das heißen, du warst in mich verliebt?“ Naja, ich hätte diese Frage anders formulieren sollen. Irgendwie hab ich Angst, dass er jetzt nein sagt, das würden wieder Stiche im Herzen sein… „Nein…ich war es nicht.“ Toll, danke, Beifall klatschen. Ganz großes Kino. Warum bin ich hier. Bitte lass es nur ein Traum sein. Ist das zum Heulen. Ich schau auf den Boden. Ich will mich losreißen und einfach nur weg. „…Ich bin es immer noch!“ Was??? Meint er das jetzt so, wie ich es gerade verstanden habe? Jetzt bin ich verwirrt, schockiert und perplex. Was soll ich denn darauf sagen? Irgendwas muss mir einfallen. „Kojiro…ähmmm…ich muss nach Hause…“ und schon renne ich. Was Besseres ist mir jetzt nicht eingefallen. Ich dreh mich auch nicht um. War schon alles peinlich genug. Die ganze Situation…ich könnte gerade im Erdboden versinken. Am Besten ich ziehe um, das ist so beschämend…oh je, was mache ich denn jetzt nur? Rennen, einfach nur rennen. Moment mal, da folgt mir jemand…oh nein…lass es bitte nicht. Ich ahne es schon, als mich jemand festhält. Was soll ich tun? Nach Hilfe schreien? Das wäre ja noch peinlicher… „Nun renn nicht schon wieder weg, vier Jahre bist du weggerannt, jetzt bleib stehen!“ Er scheint auch außer Atem zu sein. Hab ich eine Wahl, wohl nicht. „Was ist denn noch?“ Ich versuche genervt zu klingen, aber eigentlich jappse ich nach Luft. Sauerstoffzelt, wo bist du? „Madeleine…bitte hör mir zu.“ Wow, er hatte um etwas gebeten. Kam selten vor. Aber was will ich denn hören und was nicht? Was will er mir erklären. Was ist das? Es fängt an zu regnen und zu grummeln…Juchuuu…meine Chance zu entkommen. „Kojiro ein andernmal, es kommt ein Gewitter auf!“ Ich muss gerade wie eine Mutti gesprochen haben. „Das ist mir egal, wir haben das jetzt zu klären!“ Wir? Ein wir gab es noch nie und wird es wohl auch nicht geben. Ich reiße mich los…als ich es hinter mir knallen höre. Ich drehe mich um und da liegt her. Ausgerutscht in einer Pfütze. Besudelt von oben bis unten. Ich weiß nicht warum, aber ich kann nicht anders als lachen. Dieses Bild unbezahlbar. „Schön, dass du lachen kannst!“ Er schien kein bisschen sauer, eher erleichtert. Und nun? Engel links, Teufel rechts Teufel rechts: „Lass ihn da liegen, hat keinen Sinn, er hat sich vier Jahre einen Dreck um dich geschert, geh einfach nach Hause“…Engel links: „Du kannst ihn da nicht liegen lassen, es regnet, es wird kalt, er kann krank werden. Nun hab dich nicht so." Verdammt ich hasse es. „Kojiro…ähmmm…es fängt gleich an zu schiffen, komm mit zu mir, da kannst du duschen und bekommst frische Wäsche. So kann ich dich nicht gehen lassen, wenn dich jemand sieht, dann halten die dich noch für irgendeinen Wilden!“ Verdammt, habe ich das gerade echt gesagt? Lächelt er da gerade? Es scheint so! Er nimmt mein Angebot an, innerlich bin ich froh darüber, aber andererseits habe ich gehofft, er sagt nein danke. Zu Spät, Wort ist Wort. Ich helfe ihm hoch. Die fünf Minuten bis zu mir, verbringen wir schweigend nebeneinander… Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)