Austauschbar von Co_Okies-for-Conan (Skurrile 24 Stunden aus einem anderen Blickwinkel) ================================================================================ Kapitel 1: Tausch-Rausch ------------------------ Kapitel 1: Tausch-Rausch Donnerstag Abend; 21:40 Uhr ; Beika 2 Hausnummer 21 B „Du bist unmöglich!'' Ran stampfte ins Wohnzimmer. Sie war stocksauer. Aber Shinichi war auch nicht wirklich milder gestimmt. Sie standen dem anderen gegenüber. Ran verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich hab dir doch gesagt, dass Megure mich schon wieder brauchte!'' versuchte sich Shinichi zu rechtfertigen, aber das machte Ran noch wütender. „Wir waren verabredet! Du bist 1 1/2 zu spät! Mein Vater hat mir schon in den Ohren gelegen, dass er wusste, dass du nicht kommen wirst! Und er hatte recht! Wäre ich nicht hier aufgetaucht, dann wäre es dir nicht mal eingefallen!'' Sie drehte sich um, damit er ihre anbahnenden Tränen nicht sah. „Ich habe versucht, so schnell wie möglich den Fall zu lö-.'' Shinichi versuchte erneut die Situation abzumildern, aber was er damit erreichte, war das genaue Gegenteil. „So schnell wie möglich?! Du hast schon Fälle gelöst, in weniger als 30 Minuten! Wenn nicht sogar schon in 20 Minuten!'' unterbrach ihn Ran. Es stimmte, dass Shinichi schon so brillant gewesen war und Fälle innerhalb von 20 Minuten gelöst hatte. Das wurde ihm auch anerkannt und auch einen Zeitungsartikel verkündete die Meisterleistung des Meisterdetektives. „Trotzdem dauert es manchmal seine Zeit, bis man den Beweis hat, um einen Mörder zu stellen!'' Leider gab es auch Schattenseiten, wenn der Täter es schafft ein Beweis verschwinden zu lassen. „Shinichi! Es geht nicht darum, dass du einen Beweis suchen musst! Das ist die Aufgabe der Polizei!'' „Die Polizei hat mich gebeten, den Fall zu lösen!'' stellte der Detektiv klar. „Hättest du nicht mal Megure absagen können?'' Ran guckte ihm in die Augen. Sie war sauer und wütend, aber auch enttäuscht und traurig. Das wäre eine gute Option gewesen, aber wäre da nicht der voreilige Inspektor am Werk gewesen. „Du weißt wie Megure ist! Er zerrt dich ins Auto, ob du willst oder nicht und dann stehst du schon am Tatort, auf der Suche nach Beweisen um den Mörder zu entlarven!'' Das war nicht die Antwort, die Ran hören wollte. Sie wurde noch ein bisschen wütender. „Du gibst also Megure die Schuld?! Nur weil du nicht nein sagen kannst?!'' unterstellte sie ihm. „Du hast sie doch nicht mehr alle!'' keifte er zurück. „Ich hab sie nicht mehr alle?!'' Ran baute sich vor ihm auf, aber Shinichi beeindruckte das nicht. Er tat es ihr gleich. „Ja! Du bist eine echte Heulsuse!'' „Ich bin keine Heulsuse!'' verteidigte sich Ran und ballte ihre Hände zu Fäusten. „Du kriegst es nicht hin, deinen Vater davon abzuhalten, dein Leben zu bestimmen!'' Das war die volle Wahrheit. Ran ließ sich nicht viel von anderen sagen und war vor Kogoro eine starke Persönlichkeit, aber sie konnte einfach nicht los lassen. Sie war der Ansicht, dass Kogoro nicht ohne sie zurecht käme und deshalb kümmerte sie sich um ihn. Das es auf Ewig nicht weitergehen kann, war ihr bewusst, doch sie wollte es vor Shinichi nicht zugeben, also stritt sie es ab. „Ich lasse mein Vater nicht über mein Leben bestimmen! Das wird er nicht!'' „Das tut er doch schon längst! Du putzt, kochst und bemutterst ihn!'' Ran ließ es kalt. Sie wusste es schon längst. „Besser jemanden zu bemuttern, als ständig Ja zu sagen, wenn jemand das Wort 'Fall' in den Mund nimmt! Du kannst kein 'Nein' sagen!'' Sie sah sich schon siegessicher durchs Ziel laufen, denn Shinichi konnte wirklich nicht Nein sagen, wenn wegen einem Fall nach ihm verlangt wird. „Ich kann sehr wohl nein sagen!'' versuchte er sich zu verteidigen, aber er wusste, dass auch er es nicht konnte. Sein Motto war Klipp und Klar. ''Es gibt nur eine Wahrheit und ich finde sie!'' „Ich habe mir den heutigen Abend freigenommen von allem, damit wir wieder etwas zusammen machen können, aber du versaust es schon wieder, indem du mal wieder nicht Nein sagen konntest!'' „Du hast dir den heutigen Abend freigenommen? Du hast doch sofort zugestimmt, als ich dich gestern gefragt habe, ob wir heute noch etwas zusammen machen, ergo hattest du Zeit gehabt!'' „Nein! Ich habe zur Zeit viel Stress! Du weißt, dass die Prüfung ansteht!'' Die Prüfung war für Ran sehr wichtig. Sie hatte in der letzten Klausur eine gerade ausreichende 4 geschrieben, aber um ihren 1er Durchschnitt halten zu können, brauchte sie eine 2. Das heißt, dass sie entweder eine 2 schreiben musste oder besser. Aber bei dem Lehrer war es kein Ding der Unmöglichkeit. Es war nur so schwierig, wie Kogoro vom Bier fernzuhalten. Also minimal an der Grenze zur Unmöglichkeit. „Du hast Stress?! Du bist so viel mit Sonoko unterwegs und wenn nicht, dann bist du mit mir unterwegs oder schlägst dich zuhause mit deinem Vater herum! Ich habe Fußballtraining, Megure kommt zur Zeit täglich vorbei und braucht mich! Ich bin mit dir unterwegs oder mit anderen Freunden. Selbst Abends komme ich erst spät nach hause!'' „Fußballtraining?! Das bisschen treten mit einem Ball ist nicht so anspruchsvoll wie meine KarateAG! Ich bin Captain! Das heißt, dass man von mir immer volle Konzentration und Kraft erwartet!'' Das stimmte in jedem Punkt. Wenn sich Ran nicht konzentrierte, dann würde sie ganz schnell da landen, wo sie ganz und gar nicht hinwollte. Entweder auf dem Boden oder im Krankenzimmer. Je nachdem, gegen wen sie antritt im Training. „Ich muss beim Fußball auch konzentriert sein! Die richtige Taktik ist entscheidend! Die Fuß-Kondition! Meinst du, ich kick den Ball einfach achtlos irgendwo hin, wo es mir gerade passt?!'' wollte Shinichi Ran mit ihren eigenen Waffen schlagen. „Ja das denke ich sogar!'' sagte Ran schnippisch. Sie wusste, dass es nicht stimmte, aber sie wollte keine Schwäche zeigen und ihm zustimmen. Shinichi platzte allmählich der Kragen, denn für ihn war Fußball mehr als nur ein bisschen kicken mit dem runden Leder. „Dann solltest du das den Pferden überlassen, denn die haben einen größeren Kopf!'' konterte er und Ran wurde so sauer, dass sogar Shinichi es etwas unbehaglich war. „WILLST DU DAMIT SAGEN, DASS ICH DUMM BIN?!?!'' schrie sie ihn an und schubste ihn. Sie tippte ihm bei jedem Wort auf die Brust und das immer fester. „Nein, aber du sollst nicht immer Urteilen! Mein Leben ist um einiges Stressiger als deins!'' er schlug ihre Hand weg und sagte es ziemlich laut aber nicht schreiend. „Ach ja? Dann hast du keine Ahnung mein Lieber!!! KEINE AHNUNG!'' schrie sie ihn wieder an, aber in dem selben Ton wie er. „Ich weiß es, also kann ich schon gar nicht 'keine Ahnung' haben!'' erwiderte er schnippisch und schüttelte besserwisserisch den Kopf. „Wenn mein Leben doch so einfach ist, dann tausch doch mit mir!'' sagte sie nur ohne vorher darüber nach gedacht zuhaben. „Mit dir tauschen?! Das ist erstens Unmöglich und zweitens ziemlich absurd!'' „Weißt du was? Mir wird das hier einfach zu blöd!'' gab Ran klein bei und ging an Shinichi vorbei. Im Flur zog sie sich ihre Jacke und Schuhe an und schnappte sich ihre kleine Tasche. Noch ein letztes Mal sah sie zu Shinichi herüber in die Augen und schnaufte. Sie drehte sich beleidigt weg und ließ die Tür ins Schloss fallen. Shinichi hatte ihr nach gesehen. Er wollte sich eigentlich entschuldigen, aber Ran in dem Zustand jetzt hinterher zu laufen war nicht so gut. Er wäre nicht zu Wort gekommen oder sie durch Taten, um sie zu beruhigen, verletzt. Er hielt es für besser etwas auf Abstand zu bleiben. Vielleicht können sie morgen ja in Ruhe reden. Shinichi schleppte sich in sein Zimmer und zog sich um. Ihm war sehr warm, weswegen er nur Boxershorts anließ und sich sofort in sein Bett legte. Er dacht nochmal über den Streit nach. Und blieb bei einem Punkt hängen. Körpertausch. In dem Moment hätte er sich kaputt lachen können, aber er blieb sachlich. __________ Ran lag währenddessen auch schon in ihrem Bett und versuchte zu schlafen, aber so recht gelang es ihr nicht. Sie hatte gehofft, dass Shinichi ihr nach laufen würde, aber leider war dem nicht so. Sie ist auch ziemlich langsam gelaufen, damit er noch eine Chance hatte, sie einzuholen, obwohl er so eine Chance eigentlich nicht brauchte. Er war sportlich und seine Ausdauer hervorragend. Er könnte Kilometer lang ohne Pause joggen. Ran drehte sich zur Seite. Auf ihrem Nachttisch liegend, blitzte ihr Handy ihr entgegen. Sie überlegte. Dann fasste sie einen Entschluss. __________ Shinichi lag immer noch wach. Es war immerhin schon 23:53 Uhr. Eigentlich sollte er schon längst schlafen, um in der Klausur nicht schon wieder einzuschlafen. Er drehte seinen Kopf zur Seite, um das Licht anzuschalten, aber plötzlich hatte er das Handy in der Hand. Er überlegte kurz. __________ Ran tippte schon einen Text in das Eingabefeld ein, löschte es aber, weil sie sich nicht sicher war, ob sie es los schicken sollte. __________ Shinichi tippte die ersten Worte ein. Dann löschte auch er den Text wieder. __________ Jetzt wusste Ran die richtigen Worte und tippte sie schlussendlich ein. __________ Shinichi tippte auch seinen Text ein und las ihn nochmals durch. __________ Rans Finger befand sich schon auf der 'Senden' Taste. Sie biss sich auf die Lippe. Sollte sie die SMS schicken? Diese Frage hallte in ihrem Kopf. __________ Shinichi war sich sicher. Er wollte es los schicken. Jetzt. __________ Beide drückten gleichzeitig den Knopf und dann leuchtete ihnen auch direkt das 'gesendet' entgegen. Es war 23:59 Uhr. Beide legten das Handy weg. Sie drehten sich zur Seite. Atmeten tief ein und wieder aus. Dann drifteten sie ins Reich der Träume ab. Nun war es genau 00:00 Uhr und die Turmuhr in Tokio fing an zu schlagen. 1.Schlag. Shinichi und Ran drehten sich und lagen nun beide auf dem Rücken. 2.Schlag. Beide schluckten. 3.Schlag. Sie atmeten wieder tief ein. 4.Schlag. Und wieder tief aus. 5.Schlag. Ran schlug die Decke auf, dass sie mit dem Oberkörper offen schlief. 6.Schlag. Shinichi strampelte langsam die Decke von sich weg. 7.Schlag. Auch Ran befreite sich nun von der Decke. 8.Schlag. Shinichi wusch mit dem Arm über seinen Kopf. 9.Schlag. Ran machte das gleiche. 10.Schlag. Beide begannen nun heftig zu schwitzen an. 11.Schlag. Sie verkrampften sich und zogen sich zusammen. Der letzte Schlag. Als wenn etwas aus ihnen heraus platzte, wurden sie ein wenig hochgeschleudert. Dann entspannten sich beide und schnappten im Schlaf nach Luft. Sie atmeten schwer, doch ihr Puls beruhigte sich schnell wieder. Beide fingen nun an zu zittern. Wie aus einem Reflex heraus, griffen sie nach der Decke und deckten sich schnell wieder zu. Sie drehten sich beide zur Seite und schliefen mit einem Lächeln tief und fest weiter. Auf ihrem Handydisplay änderte sich der Hintergrund. Es war bei beiden das selbe Bild drin. Ran und Shinichi, wie sie Rücken an Rücken standen und in die Kamera lächelten. Darüber tauchte ein Text auf. Den Text den beide an den anderen sendeten. Die SMS um Mitternacht: »Ich wünschte, wir könnten einmal für einen Tag das Leben tauschen, dann siehst du, dass mein Leben anders ist, als du denkst!« Und damit begann der Tag, die 24 Stunden, an dem sich das Leben der beiden vollkommen änderte..... 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