Private Lessons von MissImpression (NaruHina, NP SasuSaku) ================================================================================ Kapitel 2: Me vs. me has always been my biggest fight ----------------------------------------------------- Am nächsten Tag in der Schule saßen Naruto und Sasuke wie gewohnt beim Mittagessen zusammen. Da sie beide unterschiedliche Klassen besuchten, war die große Pause die einzige Gelegenheit sich zwischen den Unterrichtsstunden zu treffen. Normalerweise war auch Sakura mit von der Partie, doch heute schien sie aufgehalten worden zu sein. Sasuke sprach seinen Freund auf die Hyuuga und die Nachhilfe an. „Es war erstaunlich gut“, sagte Naruto und stopfte sich einen Löffel voll Nudeln in den Mund. „Sie scheint echt Ahnung zu haben von dem ganzen Kram und so.“ Dann beugte er sich leicht vor und flüsterte: „Und ihre Figur ist der Hammer, sag ich dir.“ Sasuke grinste. „Nur leider ist sie so schüchtern“, fügte der Uzumaki hinzu. „Aber daran werden wir arbeiten.“ „Wie meinst du das?“ Naruto lehnte sich selbstzufrieden grinsend zurück. „Wir haben einen Deal: Sie hilft mir bei dem Schulzeug und ich helfe ihr dabei, selbstbewusster aufzutreten.“ „Aha.“ Der Uchiha schaute ihn skeptisch an. „Und wie willst du das anstellen?“ Er winkte ab. „Weiß ich noch nicht, wird sich aber bestimmt irgendwie ergeben.“ In dem Moment ließ sich eine gestresst aussehende Sakura auf den Stuhl neben Naruto fallen. „Ich bin FIX UND FERTIG“, stöhnte sie und massierte sich die Schläfen. „Tsunade hat mich heute fast zerfetzt, weil ich einen Teil meiner Hausaufgaben nicht gemacht habe. Ich hatte diese blöde Aufgabe ÜBERSEHEN.“ Sie nahm einen Schluck von ihrem Wasser, seufzte und schaute in die kleine Runde. „Und was gibt’s bei euch so?“ Naruto erzählte ihr von seinem gestrigen Tag und dem Deal. „Perfekt“, sagte sie grinsend und holte eine kleine Box mit geschnittener Paprika aus ihrem Rucksack. „Hab ich nicht gesagt, das kann noch was werden? Ich hab’s doch gesagt!“ Während sie ihr Gemüse aß, lag ein undefinierbarer Blick seitens des Uchiha auf ihr, der jedoch schwieg. „Nee, so ist das doch nicht gemeint. Sie hilft mir, ich helfe ihr – mehr ist da nicht“, beeilte sich Naruto zu erklären. Irgendwie mochte er es nicht, dass Sakura so über ihn und seine Nachbarin sprach. Verdammt, er war schließlich in sie verliebt und nicht in Hinata! Warum sah sie es nicht? Er musste handeln. „Bevor ich das vergesse: Im Kino läuft so ein neuer Action-Film mit dem Schauspieler, den du doch so gerne magst. Wir könnten ihn doch am Wochenende uns angucken, was meinst du?“ Sakuras Augen begannen zu leuchten. “Stimmt! Also ich wäre dabei. Was ist mit dir, Sasuke?“ Narutos Herz zog sich vor Enttäuschung kurz zusammen. Eigentlich wollte er doch mit ihr alleine hin. Er bedachte seinen besten Freund mit einem hoffnungsvollen Blick, doch dieser schien ihn zu missinterpretieren. „Klar“, sagte Sasuke und stand auf. „Ich muss los. Wir sehen uns dann morgen bzw. dich“, er zeigte auf Naruto, „sehe ich gefälligst heute Nachmittag auf dem Feld.“ Dieser nickte etwas abwesend. „Vielleicht schau ich auch noch mal kurz vorbei“, meinte Sakura, als Sasuke bereits außer Hörweite war, und begutachtete das letzte Stück Paprika in ihrer Box. „Mein Date heute hat abgesagt.“ Plötzlich schien Naruto aus allen Wolken zu fallen. „D-Du hast ein Date?“ Mit einer hochgezogenen Augenbraue schaute sie ihn an. „Ja, nee, fällt ja aus. Hörst du nicht zu?“ „Aber seit wann … ich meine … mit wem?“ Sakura lachte. „Oh mein Gott, Naruto, du benimmst dich echt merkwürdig. Muss ich dir erzählen, mit wem ich alles ausgehe? Oder ist es so verstörend, dass sich tatsächlich Jungs für mich interessieren?“ „Nein, natürlich nicht!“, rief er einen Tick zu laut, sodass sich einige Schüler nach ihm umdrehten und sprach dann etwas leiser weiter: „Selbstverständlich interessieren sich Jungs für dich. Ich meine, wie könnten sie das nicht?“ Er wurde ein bisschen rot um die Ohren. Sie lächelte ihn an und legte ihm sanft eine Hand auf die Schulter. „Danke, Naruto. Aber du brauchst mich nicht aufmuntern über mein abgesagtes Date. Ich bin nicht sonderlich traurig darüber.“ „Echt nicht?“ Sie winkte ab. „Der kann mir gestohlen bleiben. Das ist jetzt schon das vierte Mal, dass er mich versetzt.“ „Wer überhaupt?“ „Sai.“ „Der aus meiner Klasse? Der stille Kerl, der ständig alleine irgendwo rumhängt und Musik hört?“ Seine Stimme überschlug sich leicht. „Auf sowas stehst du?!“ Ihre Augen blitzten kurz auf. „Stille Wasser sind tief, so sagt man.“ Die folgenden zwei Wochen vergingen wie im Flug und Naruto powerte sich bei jedem Fußballtraining sehr aus, da er das Gefühl hatte, Training nachholen zu müssen, welches von seinen Eltern auf nur noch zwei Mal pro Woche gekürzt wurde. Zudem freute er sich jedes Mal ein kleines bisschen mehr auf die Nachhilfestunden mit Hinata – auch wenn er selbst noch nicht genau wusste, warum. Seitdem sie sich regelmäßig trafen, entwickelte sich so langsam eine Freundschaft zwischen den beiden. Auch das heutige Training tat ihm sehr gut und er fühlte sich gleich viel befreiter und wohler als er auf dem Weg nach Hause war. Kurz vor der Haustür hielt er inne, als er zum Nachbarsgarten rüber spähte und Hinata mit dem Rücken zu ihm kniend im Beet entdeckte. Leise schlich er sich heran, bis er direkt am hüfthohen Zaun stehen blieb. Er konnte nicht genau erkennen, was sie da gerade machte, doch er hörte ein leises Summen, das von ihr zu kommen schien. Das Lied kam ihm entfernt bekannt vor, konnte es aber nicht genau zuordnen. „Hinata?“ Er rief ihren Namen nicht sonderlich laut, weil er sie nicht erschrecken wollte, doch sie reagierte nicht. Er wiederholte seinen Ausruf dieses Mal etwas lauter. Sie zuckte kurz zusammen und drehte sich schwungvoll um, sodass sie mit dem Hintern auf dem Boden landete. Sie legte ein ziemlich scharf aussehendes Messer zur Seite, streifte ihren Handschuh ab und holte ihre In-Ear-Kopfhörer aus den Ohren. „Hallo, Naruto“, sagte sie zaghaft und stand sich den Dreck von der Hose abschlagend auf. Dieser Abgang war ihr sichtlich unangenehm. Naruto grinste verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. „Hey … entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken.“ „Ist schon okay.“ Sie lächelte und sein Herz machte einen merkwürdigen, kleinen Hüpfer. „Was gibt’s?“ „Ähm, eigentlich gar nichts. Ich habe dich nur eben gesehen und wollte hallo sagen.“ „Ach so.“ Ihre Wangen färbten sich rosa und ihr Blick glitt zu seiner Sporttasche, die er geschultert hatte. „Wie war das Training?“ „Gut. Sehr gut sogar. Und wenn ich so darüber nachdenke, dann sollte ich dringend duschen gehen! Ich hoffe, ich habe dich nicht vollgestunken jetzt.“ Er lachte und machte zwei Schritte rückwärts. „Aber bevor ich gehe: Was hörst du gerade?“ Er zeigte auf ihre Kopfhörer. „Ähm, warte.“ Sie hielt sich einen der Hörer ans Ohr und lauschte kurz. „Ach ja, White Stripes.“ „Seven Nation Army?“ „Das lief gerade, ja.“ Sie lächelte. „Eins meiner Lieblingslieder.“ „Ha!“ Er schnippte mit den Fingern. „Wusste ich’s doch, dass ich es kenne!“ Sie legte ihren Kopf leicht schief und schaute ihn fragend an. „Weil du vorhin etwas gesummt hast, ich habe es nur nicht sofort erkannt.“ Hinata wurde wieder rot und schaute auf den Boden. „Oh, hab ich das?“ Plötzlich hatte Naruto eine Idee. „Sag mal, hast du Lust, in einer halben Stunde rüberzukommen und bei mir im Zimmer Musik zu hören?“ Er zeigte mit dem Daumen in Richtung seines Hauses. Hinata zögerte kurz und zupfte an ihrem Handschuh rum. „Ich … ich frag mal meine Mutter, ob sie mich gleich noch braucht. Wartest du kurz hier?“ Naruto nickte und sie huschte über die Terrasse ins Haus. Einen Augenblick später kam sie wieder raus und sagte ihm, sie würde in einer halben Stunde zu ihm kommen. Nachdem Naruto geduscht hatte und grob das Zimmer auf Vordermann gebracht hatte (zumindest die getragene Wäsche musste weg!), klopfte es bereits an seiner Zimmertür. Der blonde Haarschopf Minatos lugte herein. „Hinata steht unten in der Tür. Seid ihr verabredet?“ „Ja, schick sie bitte hoch“, sagte Naruto ohne aufzuschauen und schob gerade alles, was auf dem Boden lag, unters Bett. Hätte er hochgeguckt, wäre ihn definitiv der verwirrte Blick seines Vaters aufgefallen. „Ist heute Nachhilfe angesagt?“, fragte dieser verwundert. „Nein.“ Mit einer Bewegung fegte Naruto den Müll von seinem Nachttischchen in den Papierkorb. „Okay …“ Sein Vater ging wieder und ein paar Sekunden später stand plötzlich Kushina im Türrahmen dicht gefolgt von Hinata. „Was ist?“, fragte Naruto und schaute seine Mutter an. Diese schüttelte nur mit leicht geweiteten Augen den Kopf. „Ich bin nur so erstaunt. Dein Vater hat ja gar nicht gelogen, du räumst tatsächlich mal auf!“ Ein genervter Ausdruck machte sich auf Narutos Gesicht breit. „Ihr seid doch blöd.“ Mit diesen Worten packte er die etwas verwirrte Hinata am Handgelenk, zog sie zu sich ins Zimmer und schlug die gespielt empörten Ausrufe seiner Mutter ignorierend die Tür hinter sich zu. „Setz dich“, sagte er zu der Hyuuga und zeigte auf sein kleines Sofa, bei dem man das Alter anhand seiner Knautschigkeit erkennen konnte. Nachdem Naruto sein Tablet vom Bett geholt hatte, setzte er sich dazu. „So … was möchtest du hören? Darfst dir was wünschen“, sagte er und tippte auf dem Touchfeld rum, bevor er es an Hinata weiterreichte. Zaghaft nahm sie es entgegen und scrollte die Songliste runter. „Das meiste kenne ich gar nicht“, musste sie zugeben und sah leicht überfordert aus, da entdeckte sie tatsächlich ein Lied, das sie kannte. Durch die beiden Boxen, die rechts und links neben dem Fernseher standen, drangen die ersten Klänge von Johnny Cashs „Folsom Prison Blues“. Naruto grinste. „Nicht schlecht für den Anfang, auch wenn es eine recht spezielle Tanzmusik darstellt.“ Hinatas schaute ihn fragend an. Er lehnte sich zurück. „Ich habe mir ein bisschen Gedanken gemacht wegen der Sache mit dem Selbstbewusstsein stärken und so. Und da ist mir meine Mutter eingefallen, die ständig durchs Haus tanzt, wenn sie gerade Lust hat. Sie hat mir mal erzählt, dass Tanzen befreit oder son Schmarrn. Wieso also nicht versuchen?“ Er stand auf und reichte ihr die Hand. „Lass uns tanzen!“ Eine leichte Panik stand Hinata ins Gesicht geschrieben und sie schüttelte wild mit dem Kopf. „Ich kann gar nicht tanzen!“ Doch Naruto winkte ab. „Ich auch nicht und wir sind hier unter uns. Lass uns einfach Spaß haben.“ Mit diesen Worten zog er sie auf die Beine und fing an, sich zur Musik zu bewegen. Es sah weder elegant oder in irgendeiner Weise kontrolliert aus, aber es schien ihn Freude zu bereiten und Hinata musste lächeln, auch wenn sie sich selbst nicht traute, zu bewegen. Naruto erkannte, dass er so nicht weit kommen würde mit Hinata und stoppte. „Hm, vielleicht sollten wir zu etwas unkonventionelleren Methoden greifen“, sagte er und ging zu seinem Schreibtisch. In der Zwischenzeit hatte sich Hinata wieder auf das Sofa gesetzt und wirkte dabei recht fehl am Platz. Da kam auch schon Naruto wieder auf sie zu in jeder Hand ein kleines Fläschchen mit klarer Flüssigkeit haltend. „Hier“, sagte er und hielt ihr eins davon vor die Nase. „Was ist das denn?“, fragte Hinata und nahm es entgegen. Das Etikett war fast komplett abgepuhlt, sodass man nichts mehr erkennen konnte. „Wunderwasser“, meinte er grinsend und kippte den Inhalt mit einer Bewegung in seinen Mund. Hinata öffnete das Fläschchen, roch dran und rümpfte die Nase. „Also Alkohol.“ „Du musst natürlich nicht, wenn du nicht willst!“ Naruto ging direkt vor ihr in die Hocke und guckte sie erwartungsvoll an. Kurz schaute sie ihm direkt in die Augen, ehe sie sich einen Ruck gab und das Fläschchen an ihren Mund führte. Der Alkohol brannte in ihrer Kehle und hinterließ ein heißes Gefühl in ihrem Magen. „Oh Gott, was ist das für ein Zeug?“, keuchte sie und wischte die kleinen Tränchen weg, die sich in ihren Augen gestohlen haben. Naruto zuckte mit den Achseln. „Weiß ich nicht mehr. Irgendwas Hochprozentiges, das bei der letzten Party noch übrig geblieben ist.“ „Wie viel Prozent könnten das sein?“ „Hm, ich schätze mal irgendwas zwischen 30 bis 50.“ Hinatas Augen wurden riesig. „Wie bitte?!“ Ihr wurde heiß und kalt gleichzeitig. Sie hatte nicht mit etwas so heftigem gerechnet. Das letzte Mal, dass sie tatsächlich betrunken war, kam von Sekt und da hatte sie genug Blödsinn gemacht – beinah eine Freundschaft zerstört. Was wenn sie das schon wieder tat? Und das auch noch direkt vor Naruto? Was wenn seine Eltern ins Zimmer kamen und sie dabei erwischten? Dann würden auch ihre Eltern davon erfahren. Ihr panischer Blick glitt im Zimmer hin und her. Sie hatte das Gefühl, gleich zu hyperventilieren. Naruto merkte, dass etwas nicht stimmte und stand auf. Statt sich zu entspannen und lockerer zu werden, schien das Ganze bei Hinata irgendwie nach hinten loszugehen. „Alles in Ordnung?“, fragte er vorsichtig und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Mit angsterfüllten Augen sah sie zu ihm hoch und sprang auf. „Ich muss hier weg, bevor ich irgendwas Dummes anstelle“, sagte sie und ihre Stimme klang ernsthaft besorgt. Narutos Augenbrauen zogen sich zusammen. Er wusste nicht, wovon sie sprach, aber sie schien wirklich aufgeregt zu sein und ihm fiel spontan nur eine Möglichkeit ein, sie zu beruhigen: Vorsichtig legte er seine Arme um die Hyuuga und drückte sie sachte an sich, strich ihr dabei sanft über den Rücken. „Es ist alles gut, du wirst nichts Dummes anstellen, das verspreche ich dir“, flüsterte er ihr ins Ohr und drückte sie noch ein bisschen fester an sich. Hinata erstarrte kurz, ehe sie sich nach ein paar Sekunden entspannte. Eine Gänsehaut überspannte ihren Körper und sie nahm den Duft von Seife und Deo wahr. Einige Augenblicke später löste er sich wieder von ihr und schaute sie an. „Besser?“ Sie nickte und murmelte ein Danke, bevor sie sich entschuldigte. Sie setzten sich beide hin. „Warum glaubst du, dass du etwas Dummes tust?“, fragte Naruto und lehnte sich auf dem Sofa weit zurück. Hinata wusste nicht, warum sie ausgerechnet jetzt den Drang verspürte, aber sie wollte es Naruto tatsächlich erzählen. Und Naruto hörte ihr zu, nickte verständnisvoll an den richtigen Stellen und schien ein unglaublich guter Zuhörer zu sein. Als sie geendet hatte, nahm er ihre Hand und drückte sie kurz. „Ich pass auf, dass dir das nicht noch einmal passiert“, sagte er lächelnd, als er plötzlich aufsprang und sie mit hochzog. „So und jetzt lass uns endlich tanzen! Vertreiben wir die trüben Gedanken!“ Und Hinata wusste nicht, ob es am Alkohol lag oder ob es Naruto zu verdanken war, denn sie fühlte sie ein bisschen befreiter, fast wie high, und so tanzte sie mit ihm bis die Sonne am Horizont verschwand. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)