Two hearts, however, one soul von Ruki_Mitarashi ================================================================================ Kapitel 28: Erwachen -------------------- Verschlafen blinzelte die junge Garu gegen die Sonnenstrahlen an, die ihr ins Gesicht schienen. Der Kopf schmerzte und ihr hing ein widerlicher Geschmack im Mund. Sie drehte sich auf die Seite, weg von dem penetranten Licht, welches ihr in den Augen brannte und kuschelte sich wieder in das weiche Kissen hinein. »Mikeyla?«, die sanfte Stimme klang wie Musik in ihren Ohren. Seufzend öffnete sie ihre Lieder. Die strahlenden Eisblauen Augen Elsas, waren das Erste was sie sehen konnte, danach war alles weiß-blond. Die Königin hatte sich auf die junge Garu geworfen und umarmte sie so fest sie konnte. Sie schmiegte sich an sie und bettete ihren Kopf in deren Halsbeuge. Die Schwarzhaarige spürte, ihr Hemd nass werden und strich Elsa liebevoll und besorgt über den Rücken. Sie konnte sich kaum beruhigen. Immer wieder flüsterte sie Mikeylas Namen, legte ihre kühle Hand auf das Herz der Wölfin, nur um sicher zu gehen, dass sie wirklich am Leben war. Nach einer halben Ewigkeit löste sich die Königin von ihr nur um ihr eine schallernde Ohrfeige zu verpassen. Geschockt rieb sich die Garu die schmerzende Stelle und sah zu Ihrer Seelengefährtin, die sie nun zwar mit verweinten, aber zornigen Augen ansah. »Wie kannst du es nur wagen mir einen solchen Schrecken ein zu jagen?! Ich bin fast tausend Tode gestorben, als du dich auf einmal nicht mehr gerührt hast! Und überhaupt, wie kommst du bitte auf die dumme Idee dich los zu reißen!?! Wenn der Pfeil dich nun ins Herz getroffen hätte, dann wärst du jetzt nicht mehr und-!« Mikeyla presste die Blonde kurzer Hand an sich und unterbrach so ihre Schimpftirade. Sie hätte sie gerne anders zum Schweigen gebracht aber sie wollte sich erst waschen und vor allem diesen wiederwertigen Geschmack aus ihrem Mund verbannen, bevor sie auch nur daran denken wollte Elsa zu küssen. »Schneeflöckchen, du kannst mich gerne weiter beschimpfen wenn ich mich frisch gemacht habe. Im Moment habe ich das Gefühl ich hätte vergammelten Fisch gegessen und ich rieche auch nicht sonderlich gut.« Die Blonde holte tief Luft und entspannte sich etwas. »Du hast drei Tage durch geschlafen, da ist es kein Wunder, dass du dementsprechend riechst.«, sie rümpfte etwas die Nase.» Heißes Wasser ist schon in der Badewanne, ich habe vorsorglich welches für dich einfüllen lassen, komm.« Perplex sah sie zu Elsa. »Drei Tage? Das erklärt auch warum meine Muskeln so weh tuen, die sind das nicht gewohnt.« Völlig steif warf sie sich die Decke vom Körper und setzte sich auf die Bettkante. Ihre Knochen knackten ungesund sie stand wankend auf. Ihre Hand fuhr automatisch an ihren Kopf und sie blies die Backen auf, versuchte den Schmerz weg zu drücken. Sofort eilte ihr die junge Königin an ihre Seite. »Vielleicht solltest du doch lieber noch liegen bleiben.« kam es besorgt von ihr. »Bloß nicht!« So schnell sie konnte tapste Mikeyla in das Bad und sah freudig zu der dampfenden Wanne. Gerade als sie sich ausziehen wollte fiel ihr wieder ein, dass Elsa sich noch im Raum befand. »Ehm … Schneeflöckchen? Wärst du wohl so freundlich?«, verlegen deutete die Garu auf die Tür doch die Blonde bewegte sich kein Stück hinaus, im Gegenteil. Sie schritt auf die Wölfin zu und wollte ihr beim Ausziehen helfen. Protestierend hob diese ihre Arme nach oben, taumelte Rückwärts und fiel direkt in die Wanne. Das Wasser spritzte zu allen Seiten hin heraus. Mikeyla tauchte nach Luft schnappend auf, die Haare hingen ihr im Gesicht und sie spuckte Wasser. Wäre Elsa nicht so besorgt gewesen, hätte sie gelacht aber stattdessen eilte sie erschrocken zu ihrer Seelengefährtin und sah sie fragend an. »Alles in Ordnung? Hast du dich verletzt?« »Alles gut, bin nur nass geworden. Würdest du jetzt bitte raus gehen und dort warten?« »Mir ist nicht wohl dabei dich alleine zu lassen.« »Elsa, bitte. Ich bin kein kleines Kind, mich zu waschen werde ich noch gerade so hinbekommen.« skeptisch zog die Königin ihre Augenbrauen zusammen und schürzte die Lippen. »Ich warte in Schlafzimmer, wenn es mir zu lange dauert komme ich und helfe dir.«, ohne eine Antwort ab zu warten, drehte sie sich auf dem Absatz um und schloss hinter sich die Türe. Verwirrt sah Mikeyla ihr nach und begann, dann sich aus ihrer Kleidung zu befreien. Nicht lange und sie lag entspannt in der Wanne, genoss die wohltuende Wärme des Wassers. Dann viel ihr Blick auf die Seife und sie tat wozu sich ursprünglich hier war, sich säubern. Währenddessen lief Elsa ungeduldig im Schlafzimmer auf und ab. Sah immer wieder besorgt zur Badezimmertür und unterdrückte nur mit größter Mühe den Drang, einfach hinein zu stürmen und der Garu unter die Arme zu greifen, ob diese nun wollte oder nicht. Sie hatte die ganze Zeit über an ihrem Bett gewacht, sich um sie gesorgt. Wenn man ihr vor ein paar Jahren offenbart hätte, dass sie eine Seelenverwandte hat und mit ihr Leben teilen werde, hätte sie demjenigen vermutlich nicht geglaubt. Nach weiteren Zehn Minuten wurde es der Königin dann doch zu lange. Sie ging Richtung Badezimmer, hielt dir Klinke schon in der Hand, als die Türe aufgemacht wurde. Von dem plötzlichen Zug überrascht, fiel sie nach vorne und direkt in Mikeyas Arme. »Hoppla. Da hatte ich aber Glück.« grinsend sah die Garu zu ihrer Seelengefährtin. »Wieso Glück?«, wollte die Blonde wissen. »Naja, dass ich schnell genug mit waschen und Ankleiden fertig geworden bin.« laut lachte die Schwarzhaarige. Elsa war etwas rot geworden und räusperte sich. »Ich habe mir-« »Ich weiß Schneeflöckchen und das tut mir sehr leid.« traurig strich Mikeyla ihr einige Strähnen aus dem Gesicht. »Glaube mir, ich wollte dich nicht verletzten oder dir Sorgen bereiten! Ich liebe dich.« Die Königin schmunzelte, als sie den schuldbewussten Ausdruck sah. Es erinnerte sie an einen kleinen Welpen, der gerade dabei ertappt worden war, wie er einen Schuh als Kauknochen missbrauchte. Sie sah hinauf, fixierte die Lippen der Garu und war versucht sie mit ihren zu berühren. Noch während sie überlegte kam ihr Gegenüber ihr zuvor. Mikeyla waren die Blicke der Blonden nicht entgangen und so beugte sie sich kurzentschlossen zu ihr hinunter, legte ihre Hände auf die Taille der Königin, zog sie an sich und küsste sie liebevoll. Beide genossen die Wärme des anderen. Elsa lehnte sich mehr in den Kuss hinein um ihn zu vertiefen, schmiegte sich so eng es ging an die Schwarzhaarige und legte ihr die Hände in den Nacken um sie besser zu sich herunter ziehen zu können. Mikeyla lachte ein wenig in den Kuss, überrascht von der Bestimmtheit in Elsas Handlung aber auch weil die Blonde sie nicht zurück weichen ließ. Erst als die Luft knapp wurde, löste die Königin ihre Lippen von ihrer Seelengefährtin. Nach Atem ringend und mit erhitzten Wangen sah sie in die Bernstein farbenen Augen Mikeylas und küsste dann eine kleine Narbe an deren linken Augenbraue. »Hm …« Fragend zog Elsa eine Augenbaue nach oben. »Vielleicht sollte ich öfter im Sterben liegen.« Schon klatschte ihr ein riesiger Schneeball auf den Kopf und begrub sie unter sich. »Wage es ja nicht! Im Übrigen warten die anderen schon auf dich. Die haben auch alle noch ein Hühnchen mit dir zu rupfen … also bitte.« Auffordern deutete die Königin zur Tür, wartete bis sich die Garu hoch gehievt hatte und lief mit ihr in den großen Empfangssaal. Dort standen zahlreiche Menschen herum und unterhielten sich geschäftig. Verwirrt sah die Schwarzhaarige zu ihrer Seelengefährtin, die bereits dabei war Kaila und Yoh zu sich zu winken. Mikeyla wurde es ganz anders zu mute, als sie die zornigen Augen ihrer Mutter und die verletzten ihres Bruders sah. Sie wollte sich umdrehen und weg laufen, aber die Möglichkeit hatte sie nicht mehr. Schon nahm das Schicksal seinen Lauf. Ihre Mutter hatte ihr so eine heftige Ohrfeige verpasst, dass es sie von den Füßen gerissen hatte. Elsa wollte sie aufhalten, biss die Zähne zusammen und ließ die erzürnte Frau gewähren. Sie Konnte sie verstehen. Nachdem sich Mikeyla einen Fluch und eine Beleidigung nach der Nächsten angehört hatte, verebbte der Tobsuchtsanfall ihrer Mutter langsam wieder. Ihre grünen Augen füllten sich mit Tränen. Endlich hatte sie ihrem Frust freien Lauf gelassen und zog ihre Tochter in eine enge Umarmung. »Tu mir das nie wieder an! Ich habe dich einmal verloren … ein zweites mal hält das mein armes herz nicht aus!« sie presste ihrer Tochter einen Kuss auf die Stirn und machte Platz für Yoh. Er sah ernst zu seiner Schwester, die Hände zu Fäusten geballt. »Du hast keine Ahnung wie gerne ich dir den Kopf gerade zu Recht rücken würde …«, ein lautes Knurren drang aus seiner Kehle. Doch anstatt seinem Bedürfnis nach zu gehen, zog er sie an sich und klopfte ihr fester als notwendig auf den Rücken. Die kleinen Schläge, durchzuckten Mikeylas Körper und sie verzog ihr Gesicht. »Ich schwöre es dir Schwester … das nächste Mal … werde ich doch zur Hölle fahren lassen nur um dich wieder heraus zu hohlen und wieder hinunter fahren zu lassen, damit du auch etwas davon hast!« dann seufzte er und ließ sie los. »Ich …« die Garu schluckte schwer, wusste nicht was sie sagen sollte. Elsa hatte das Ganze mit Sorge aber auch mit Verständnis beobachtet. Sanft legte sie eine Hand auf die Schulter der Garu und drehte sie zu sich um. Die Anwesenden Menschen, Soldaten, Garu und die Bediensteten wagten noch immer nichts zu sagen. Behutsam tätschelte die Königin, die Wange ihrer Seelengefährtin. »Tu so etwas einfach nie wieder. Du bist uns zu wichtig, du bist mir zu wichtig. Ich liebe dich, Wölfchen.« Mit Hochroten Kopf und weit aufgerissenen Augen sah sich Mikeyla im Saal um. Sämtliche Augen waren auf das Paar gerichtet. Sie hätte schwören können, das hier und da ein „Awww“ durch die Reihen gefahren war. Verwirrt fing sie unverständliches Zeug an zu stotterten und machte Anstalten sich rückwärts zu bewegen. »Warte … was!? Hast du mich gerade Wölfchen genannt?« entrüstet sah sie zu der Blonden, die sich kichernd die Hand vor den Mund hielt. »Ehrlich?!« »Ja das habe ich, was willst du dagegen unternehmen?« ein süffisantes Lächeln stahl sich Elsas Gesicht. »Mama? Dauert das noch lange oder küssen die sich jetzt endlich Mal?« Gerda und Kai, die inzwischen wieder wohlbehalten zu ihren Eltern zurückgekehrt waren, sahen genervt zu Mikeyla. Olaf hüpfte freudig zu ihnen und sagte im verständnisvollen Ton. »Sie weiß vielleicht gar nicht wie Küssen geht.« Durch die Masse ging ein amüsiertes Kichern und dann wurde es der Garu doch zu bunt. Schon hatte sie Elsa gepackt, die überrascht und erschrocken ihre Augenbrauen noch oben zog und presste ihre Lippen leidenschaftlich auf die der Königin. Fast augenblicklich entspannte sich die Blonde und die Menge ließ ein erneutes „Awww“ verlauten. Nach einer gefühlten Ewigkeit räusperte sich Kaila. Kai und Gerda waren die Münder aufgeklappt und Anna sah ihre Schwester aus Augen heraus an, die fast drohten heraus zu Kullern. »Mama?« Gerda drehte ihren Kopf zu Anna. »Ja, Schatz?« »Sind sie jetzt endlich verheiratet?<< Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)