Two hearts, however, one soul von Ruki_Mitarashi ================================================================================ Kapitel 26: Abwarten -------------------- >>Oh Junge bitte beeile dich bitte!« Kaila lief nervös auf und ab, schnüffelte immer wieder in der Luft herum um ein Zeichen ihres Sohnes zu erhaschen. Gute fünfzehn Minuten waren seit seinem verschwinden vergangen und Mikeyla ging es immer schlechter. Elsa tat was sie konnte um den erhitzten Körper zu kühlen, doch die roten Streifen, die von der Wunde aus durch den Körper zu strahlen schienen waren nun im Bauch Bereich angekommen und breiteten sich unaufhaltsam zu dem Herzen der Garu aus. Auch wenn die Kälte der Schwarzhaarigen gut zu tuen schien, so war klar, dass sie sterben würde, sollten die feinen roten Lienen ihr Herz erreichen. »Hm.« »Majestät?« fragte die ältere Garu. »Ich hätte nie gedacht, dass ich meine Kräfte eines Tages nutzten würde um jemanden am Leben zu erhalten, zumindest nicht auf diese weiße.« Milde lächelte Mikeylas Mutter und setzte sich zu der Blonden. »Nun wieso auch nicht? Eure Magie ist schön und Eis und Schnee mögen in zu viel Mengen vielleicht schädlich sein, aber in wohl dosierten Intervallen durchaus nützlich und notwendig.« sie tätschelte die kühle Schulter Elsas. »Wenn ihr nicht wäret, wäre meine Tochter vermutlich schon längst an der inneren Hitze gestorben.« »Wenn ich nicht gewesen wäre, wäre sie gar nicht in diese Lage gekommen.« sie drehte den Kopf zur Seite, verzog ihr schönes Gesicht und spürte wie sich ihre Hände zu verkrampfen drohten. »Hat sie euch eigentlich jemals erzählt, wie sie mir von ihrer Prägung berichtet hat?« Mit erhobenen Augenbrauen musterte Kaila die Blonde. Die eisblauen Augen suchten schüchtern und neugierig nach den Grünen der älteren Garu. »Nein, sie … sie musste fort und dann war sie wieder zurück … und sagte sie würde bleiben … wenn ich das wollte.« Mikeyla regte sich indessen und kuschelte ihren Kopf enger an Elsas Bauch um sich mehr Abkühlung zu verschaffen. Liebevoll und mit erröteten Wangen sah die Blonde zu der Garu hinunter. »Als meine Späher sie fanden kontaktierte ich umgehend euren Vater. Es dauerte nicht lange und ich bekam Antwort, er lud mich in das Schloss ein um meine Tochter zu holen. Ich sehe euch noch heute vor mir. Meine Tochter spürte meine Anwesenheit und hielt euch so beschützend an sich aber dennoch so unauffällig, dass ihr nicht mitbekamt wie ich mich euch näherte. Als ich diese Szene sah wusste ich bereits, dass etwas nicht stimmte.« sie schmunzelte als die Erinnerung ihrer kleinen Tochter aufkamen. »Euer Vater bat mich in sein Studierzimmer und versicherte mir, dass Mikeyla nichts geschehen und sie während ihres Aufenthalts brav gewesen war. Ich musste ihn wohl etwas verdattert angesehen haben. Er räusperte sich und fragte ob mit mir alles in Ordnung war. Aber allein der Gedanke, dass meine störrische, rebellische Tochter brav sein konnte brachte mich aus der Fassung!« Sie verschränkte de Arme vor der Brust und schüttelte den Kopf. »Dann trat sie in das Zimmer oder viel mehr presste sich unwillig durch die Tür. Als ich sie auf die Arme nehmen wollte knurrte mich das kleine Biest tatsächlich an und sagte sie würde bei der Prinzessin bleiben, also euch. Euer Vater sah verwirrt zu mir und verließ das Zimmer damit ich mit ihr alleine reden konnte. Nachdem ich ihr die Ohren für ihr ungebührliches verhalten lang gezogen hatte quengelte sie herum und ich musste sie tatsächlich im Genick packen, damit sie mitkam. Als wir uns verabschiedeten, hattet ihr euch an meine Tochter geklammert und weitend bitterlich. Mikeyla hielt euch so fest wir bekamen euch nicht ohne weiteres auseinander. Eure Schwester weinte auch aber sie verhielt sich im Gegensatz zu euch noch … „normal“. Ihr habt euren Vater angefleht, das meine Tochter bei euch bleiben kann.« Elsa nickte bedächtig und schürzte die Lippen. »Ich wollte sie nicht gehen lassen. Ich hatte das Gefühl etwas würde fehlen und wäre nicht gut, wenn Mikeyla mich verlassen würde. Es fühlte sich einfach falsch an und ich hatte so wahnsinnige Angst. Sie mochte mich trotz meiner Magie und das bedeutete mir so unglaublich viel!« »Ja … ich zerrte meine Tochter mit mir und dann biss sie mich und sah wutentbrannt zu mir hinauf. Der König und die Königin hatten davon zum Glück nichts mitbekommen, sie waren zu sehr damit beschäftigt euch zu beruhigen, da eure Kräfte begannen außer Kontrolle zu geraten. Mikeyla wollte zu euch rennen, doch ich hielt sie auf und stellte sie zur Rede. Und dann … dann verschränkte die Kleine trotzig die Arme vor der Brust, reckte stolz ihr Kinn nach oben und sah mich mit Zorn und Stolz an, dass ich nicht umhin kam verwirrt zu schauen. Voller Inbrunst und vor allem in so feierlichem Ton, dass mir fast die Augen aus dem Kopf kullerten, warf sie mir an den Kopf, dass sie euch nicht verlassen dürfte und könnte, da sie sich auf euch geprägt hätte. Ich hielt dies zunächst natürlich für einen Scherz, aber mir wurde schnell klar das meine kleine Tochter, die gerade erst acht Jahre geworden war, es tot ernst meinte. Ich gab es nicht gerne zu aber Mikeyla hatte Recht. Ich spürte eure Verbindung, wusste jedoch nicht wie ich euch zusammen halten konnte. Ich wollte eurem Vater absolut nicht sagen was passiert war. Er hatte Vorurteile und sein Vorfahr hatte uns verbannt, so freundlich er auch war, ich wusste nicht was er mit meiner Tochter tuen würde und so entschied ich mich dafür den Mund zu halten. Indes hatte sich Mikeyla wieder zu euch gesellt und nahm euch beruhigend in en Arm, fast sofort verebbte der Schneesturm. Ich denke, dass war ausschlaggebend dafür, dass euer Vater den Vorschlag anbrachte meine Tochter bei euch zu behalten. Er wusste nicht warum ihr so an ihr hingt, aber das sie euch gut tat und euch mit eurer Magie helfen konnte, dass hatte er begriffen. Tja … dann kam sie mit mir mit, sie holte ihre Kleidung etc. und sie verließ uns.« Seufzend sah Kaila hinauf zu den Sternen. »Ich war sauer, warf dem Kind so vieles an den Kopf, dass sie egoistisch sei und ihr das Rudel egal ist weil ich selbst so verletzt war. Durch die Prägung verlor ich schon meinen Mann und nun sollte ich sie auch noch dadurch verlieren.«, sie schüttelte den Kopf und richtete ihre Aufmerksamkeit wieder ihrer Tochter zu. »Mikeylas Vater?« Elsa war der schmerzerfüllt Ton Kailas nicht entgangen. Vorsichtig hackte sie nach. Ihre Seelengefährtin hatte nie etwas von ihrem Vater erzählt, ganz im Gegenteil, sie hatte dieses Thema immer tunlichst vermieden. »Bitte verzeiht aber … dies ist ein Thema über das ich nicht weiter reden möchte.« Elsa nickte verständnisvoll. Kaila riss die Augen auf, als sie den vertrauten Geruch ihres Sohnes in der Luft wahrnahm. Schnell stand sie auf ihren Beinen. »Yoh! Er kommt zurück!« Elsa konnte nicht umhin und spähte hoffnungsvoll in die Dunkelheit. Dann erkannte sie eine Silhouette, die sich langsam auf sie zu bewegte. Resignierend ließ sie den Kopf hängen als sie in die verschämten Augen des jungen Mannes sah. Er blieb vor seiner Mutter stehen, die ihm entgegen geeilt war und sah zu Boden, nicht fähig ihr in die fragenden Augen zu sehen. Ungeduldig rüttelte sie ihn an den Schultern. »Yoh was ist? Weist du etwas? Nun sag schon!« »Ich … es …«, er rang mit den Tränen. »Ich habe den Baron eingeholt, ihn gestellt. Er hatte mir erzählt was es mit dem Pfeil auf sich hatte. Er ist tatsächlich mit einem Gift versehen worden, dass den Körper erhitzt und die Organe zum kochen bringt.«, er schluckte schwer. »Er hielt eine Phiole in der Hand, angeblich das Gegengift.« »Wo ist es?«, sie sah in das schmerzverzerrte Gesicht ihres Sohne und ein stummer Schrei entwich ihre Lippen. »Er hatte sich in rage geredet, ich sagte er solle mir das Fläschchen geben, dann würde ich ihn gehen lassen aber ….« Yoh zitterte nun, ballte die Hände zu Fäusten. »Er hat sie auf den Boden geschmissen bevor ich ihn daran hindern konnte! Er sagte, dass er so wenigstens eine von uns hat töten können.« sein Blick war tränen verschleiert und er biss die Zähne zusammen atmete stoßweise ein und aus. » Mikeyla wird sterben … es ist meine Schuld weil ich nicht vorsichtig genug war, weil ich nicht schnell genug war!« Kaila nahm ihren Sohn weinend in die Arme drückte ihn fest an sich und schüttelte kaum merklich den Kopf. »Du hast getan was du konntest, keiner gibt dir die Schuld!« Elsa war nun gänzlich zusammen gesackt. Sie ließ ihrem schmerz und den Tränen nun gänzlich freien Lauf. Mikeyla würde sterben, ihre Seelengefährtin, ihre Liebste. Sie hatten nur so wenig Zeit miteinander gehabt und dennoch wusste die Blonde, dass sie der Schwarzhaarigen in den Tod folgen würde. Sie würde sich nicht das leben nehmen aber ihr Herz würde diesen Verlust nicht ertragen. Sie würde an gebrochenem Herzen sterben. »Schneeflöckchen … nicht … weinen.« Die Königin schreckte auf als sie die sanften leisen Worte Mikeylas hörte. »Wie könnte ich nicht weinen? Du stirbst! Du-« Mikeyla verschloss ihre Lippen mit denen Elsas um sie zu unterbrechen. Ein Lächeln schlich sie auf die Lippen der Garu. » Es ist gut. Ich habe keine Angst, du bist bei mir. Ich liebe dich Schneeflöckchen, dass habe ich immer und das werde ich auch immer tuen.« Plötzlich griff sich die Schwarzhaarige an ihr Herz. Ein erstickter Schrei war alles was Kaila und Yoh noch hörten, dann war es plötzlich ganz still. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)