Two hearts, however, one soul von Ruki_Mitarashi ================================================================================ Kapitel 1: Der Alptraum beginnt ------------------------------- Lautes Kinderlachen hallte an den Schlossmauern wieder. Wild herum sausend und sich gegenseitig mit Schneebällen bewerfend, rannten Gerda, Kai und Olaf, deren ständiger Spielgefährte im Garten herum. Unter den liebevollen, wachsamen Blicken ihrer Mutter sowie ihrer Tante, fühlten sich die Kinder sicher und vergaßen das Wolfsgeheul, dass sie immer häufiger in der Nacht auffahren ließ. Drei Tage waren seit dem Angriff auf den Händler vergangen. Elsa hatte einen Teil ihrer Wachen auf die Jagd nach diesen Bestien geschickt, doch bis lang blieb die Suche ohne Erfolg. Es war als hätte sich ein großes Loch aufgetan und die Wölfe verschlungen. Weder Spuren noch sonst ein Zeichen war zu sehen oder zu hören, bis auf das Geheul, welches des Nachts gefährlich nahe an der Stadt zu sein schien. »Gerda! Das war so gemein!« motzend stampfte der kleine Prinz zu seiner Mutter und zeigte vorwurfsvoll zu seiner Schwester, die sich bereits versuchte heimlich davon zu stehlen. »Darf ich fragen wo genau du hinwillst mein Schatz?« mit strengem und doch liebevollem Unterton deutete Anna ihrer Tochter zu ihr zu kommen. Bei der Erwähnung ihres Namens, zuckte das Mädchen zusammen, sah erst zu ihrer Tante, die mitleidig den Mund verzog und ließ dann schuldbewusst ihren Kopf und ihre Schultern hängen. Dem tadelnden Blicken ihrer Mutter ausweichend, starrte sie betreten auf ihre warmen, Pelzstiefel, die ihr Vater ihr gemacht hatte und ging missmutig auf ihre Mutter zu. Mit den Tränen kämpfend knetete Gerda den Saum ihres langen Umhangs und biss sich auf die Unterlippe, eine Angewohnheit die ihre Mutter nur all zu gut von sich selbst kannte. Bevor Anna etwas sagen konnte, hatte Kai sich bereits vor seiner Schwester aufgebaut, öffnete den Mund und legte los. »Gerade hat bei der Schneeballschlacht geschummelt! Sie hat sich einfach Schneebälle gezaubert und Olaf und mich damit abgeworfen! Das war gemein!!« säuerlich verschränkte er die Arme von der Brust und sah zu Olaf, welcher zwischen den Fraktionen hin und her sah, sich dann auf seinem Hintern niederlies und mit den Schultern zuckte. Ihn schien die ganze Sache „kalt“ zu lassen. »Ist es nicht!« entgegnete das Mädchen nun sichtlich gekränkt und blinzelte ihre Wuttränen zur Seite.» Ich kann das halt noch nicht kontrollieren und es passiert einfach. Außerdem hat Tante Elsa gesagt, dass man eine Fähigkeit auch nutzen soll, damit man lernt damit um zugehen« schon streckten sich die Kleinen gegenseitig die Zunge raus. Elsa hatte das Gezanke amüsiert und doch auch besorgt beobachtet. Es erinnerte sie an Annas und ihre Kindheit, bevor der „Unfall“ noch nicht ihr Leben verändert hatte. Sie wollte mit all ihrer Macht verhindern, dass ihre geliebte Nichte dasselbe Schicksal erleiden musste, das sie einst erlitt. Die Königin selbst hatte sich zu der damaligen Zeit vor ihren eigenen Fähigkeiten gefürchtet und sich deshalb von allem und jedem abgekapselt. Sie hatte Angst ihre Magie zu erproben, weshalb es ihr umso wichtiger war, Gerda die Möglichkeit zu geben damit auf zu wachsen und sie als etwas Gutes zu akzeptieren. » Hey! Vertragt euch endlich oder ihr dürft Sven heute nicht besuchen gehen! Und mit Olaf spielen ist dann für heute auch gestrichen!« Alle drei, die Kinder und der kleine Schneemann sahen Anna mit offenem Mund an. Dann zogen sie Schnuten bis auf den Boden und schauten mit den größten, fast Teller großen Hundeaugen hinauf zu ihr. Elsa drehte sich um und versuchte ihr aufkommendes Lachen unter zu schlucken. Zu sehr erinnerte sie diese Szene an ihre kleinen Dispute mit ihrer Schwester. Anna war die Reaktion der Blonden jedoch nicht verborgen geblieben. Neckend knuffte sie die Ältere an der Schulter. »Du brauchst gar nicht so zu lachen! Ich weiß selbst, dass ich nicht anders war!« »Was heißt hier war?« noch bevor Elsa hätte etwas tun können, warf Anna sich auf die Königin und hielt ihr triumphierend die Handgelenke neben dem Kopf fest. »Tja, Schwesterchen was jetzt?« mit einem fiesen Grinsen sah sie zu ihren Kindern, die den Wink sofort verstanden und sich freudig auf ihr Opfer, in dem Fall ihrer geliebte Tante stürzten und sie durch kitzelten. »A-a-a-n-n-n-n-a-a …. D-da-s.« um Luft ringend versuchte sie sich weg zu drehen konnte den kleinen Händen ihrer Nichte und ihres Neffen jedoch nicht entfliehen. Plötzlich war ein lautes Knurren zu hören und alle waren still. Kein Muskel regte sich mehr. Elsas Gedanken rasten. Langsam richtete sie sich auf und sah an dem bleichen, ängstlichen Gesicht ihrer Schwester vorbei. Stahl graue Augen fixierten sie. Die dolchartigen Zähne des großen, beigefarbenen Wolfs waren gefletscht, Blut tropfte an seinem Maul herab und sein Blick verhieß nichts Gutes. » Elsa?« verängstigt nahm Anna ihre Kinder in ihre Arme und sah zu ihrer Schwester. Die Gedanken der Älteren waren zu einem einzigen Schluss gekommen. Ihr Blick wurde fester, entschlossen stand sie auf und drückte die Hand ihrer Schwester einmal kurz, bevor sie ihr ein letztes Mal tief in die angstvollen Augen sah. »Bring dich und die Kinder ins Schloss innere und Verriegele die Tür hinter euch. Du weist wo du Schutz finden wirst!« Entsetzt wollte Anna ihrer Schwester davon abbringen doch schon hatte diese zwei Eiszapfen auf ihren Gegner geworfen, der voller Inbrunst knurrte und sich darunter weg zu ducken schien. »Anna lauf endlich!!« schrie sie ihre jüngere Schwester an. Olaf hatte sich endlich berappt und war nun dabei die Rothaarige mit samt den Kindern hinter sich her zu ziehen, während Elsa sich dem Pferde hohem Wolf entgegen stellte. Die Augen des Tieres folgten dem Weg den Elsas Schwester einschlug. Mit entsetzen musste die Königin feststellen, dass er es auf ihre Familie abgesehen zu haben schien. Schnell ließ sie den Boden gefrieren. Ihr gegenüber rutschte kurz, aufgrund des neuen Bodens aus und sah verwirrt zu seinen Pfoten. Ein eiskalter Schauer durch lief Elsa als sie einen fast menschlichen Ausdruck in dem Gesicht des Wolfes vernahm. Es schien ihn zu amüsieren. »Warte nur. Ich werde einen neuen Bettvorleger für Kristoff aus dir machen!« flüsterte sie dem Wesen entgegen. Das schien ihm jedoch absolut nicht zu gefallen. Ein lautes Heulen war zu hören und noch bevor Elsa hätte reagieren können sprang er ihr entgegen. Schützend hob sie die Arme vor ihr Gesicht, wodurch eine Eiswand entstand. Der Wolf prallte dagegen und schüttelte den Kopf. Diese kleine Sekunde nutzte die Eiskönigin um ihn mit Eis zu umschließen. Anstatt sich auf das Ausbrechen zu konzentrieren, stand der Wolf völlig regungslos hinter der Eiswand. »Was? Das wars schon?« kam es völlig außer Atmen aber doch triumphierend von der Blonden. Ein Schrei ließ sie zusammen zucken. Blitzschnell drehte sie sich um und erkannte einen zweiten Wolf. Er war kleiner als der Beige, und sein schwarzes Fell war mit weißen Schneeflocken gesprenkelt. »Anna!!« doch alles Eis nütze nichts. Der Wolf hatte Kai seiner Mutter entrissen und Anna gegen die Tür geschleudert. Der Junge schrie und weinte vor Angst während Elsa zu ihnen eilte. Der eingeschlossene Wolf nutzte jedoch ihre Unachtsamkeit, brach aus und griff die Königin von hinten an. Hart landete Elsa auf dem Boden. Sie spürte den heißen Atem des Wolfes an ihrer Kehle. Tränen bahnten sich ihren Weg hinauf, doch das wollte sie diesem Monster nicht gönnen. »Glaubst du Eishexe wirklich, das du mein Rudel besiegen kannst?« ungläubig sah Elsa in die grauen Augen des Wolfes. »Ja, glaube es nur. Wir sind keine dummen Tiere! Du hast mir vor Zeiten etwas genommen und ich will es zurück!« Wut stieg empor und die Blonde konnte ihre Kraft zurückkehren spüren. Die Stimme die in ihrem Kopf hallte, war weich und doch war sie klirrender als alles zerberstendes Eis. Ein Schneesturm baute sich auf und die Wölfin, denn es war wohl ein Weibchen, gab ein belustigtes Geräusch von sich. Dann verschwand dieser Moment und ihre Zähne kamen Elsas Gesicht nahe. »Was willst du?! Was habe ich dir genommen?« schrie sie dem Wolf entgegen. »Meine Tochter!« schrie es wütend, und verletzt zurück. Elsas Augen weiteten sich. Dann wurde alles um sie herum schwarz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)