Turquoise Shards von Juuka (PenguinxShachi) ================================================================================ Kapitel 6: Kapitel 6 -------------------- ~ Kapitel 6~ „Penguin? Du brauchst doch auch etwas Schlaf. Lass mich hier Wache schieben und du ruhst dich aus. Ich werde dir Bescheid geben wenn Shachi aufwacht.“, ertöhnte eine vertraute Stimme. Es war Bepo aber warum meinte er, er würde bescheid geben wenn er aufwachen würde? Schlief er gerade? „Nein, ich bleibe solange hier, bis er aufgewacht ist.“ Penguins Stimme klang gequält. „Aber…“ Bepos war von Trauer gezeichnet. „Du könntest mir einen weiteren Kaffee bringen.“ Zuerst war es still dann ertöhnten tappsige Schritte die sich fort bewegten. Die Tür öffnete sich und schloss sich wieder. So hörte es sich jedenfalls für Shachi an. Irgendwie fiel es ihm schwer seine Augen zu öffnen. Alles war so schwer. Nicht nur seine Augenlider, auch sein ganzer Körper fühlte sich wie eine mächtige Last an. Kein Muskel wollte sich rühren. Nur etwas anderes Bewegte seinen Arm. Es war warm, umschlang seine Hand. Ein warmer hauch auf diesem, bescherrte ihm ein leichtes kribbeln. Leicht schmerzlich, versuchte er seine Lider zu öffnen. Das helle Licht blendete, versuchte mit mehrfachen blinzelnden Bewegungen sich daran zu gewöhnen, doch das Pochen hinter seiner Stirn machte es ihm nicht gerade leicht. Wo befand er sich? Was war passiert? Shachi versuchte sich zu erinnern, doch wurde er davon abgehalten. „Shachi?!“, ertöhnte Penguins aufgeregte Stimme neben ihm. Langsam bewegte sich Shachis Kopf in Richtung, von der die Stimme kam. Es war der Schwarzhaarige, der sorgenvoll drein blickte. Er hielt Shachis Hand in die Seine, drückte sie fester. Irgendwas war passiert aber was? „Keine Sorge, du bist hier in der Krankenstation. Unser Captain hat dich wieder zusammengeflickt.“ Oh, was das U-Boot schon repariert? Hatten sie gekämpft? Shachis Gedanken waren gerade so wirr aber etwas fiel ihm schnell auf. Er hatte seine Sonnebrille nicht auf. Vor Schreck, blieb ihm das Herz stehen. Penguin hatte seine Augen gesehen… Eine Hand auf seiner Wange, die einpaar verirrte Strähnen davon trugen, lösten ihm von seinem Schreck. „Hätte ich gewusst, was für schöne Augen du hast hätte ich dir schon viel früher versucht deine dumme Sonnenbrille wegzunehmen.“, lächelte Penguin ihn sanft an, als hätte er gerade seine Gedanken gelesen. Vielleicht lag es daran, wie lange sie schon miteinander befreundet waren, um zu wissen was der Eine dachte. Beschähmt schaute Shachi zur Seite aber Penguin hielt ihn davon ab. Nun waren auch noch seine schrecklichen Augen enthüllt. Die Augen, die ihm so viel Leid zugefügt hatten. „Weiche mir bitte nicht aus. Ich habe mir solche Sorgen gemacht.“ Na klar, weil er so schwach war. „Du warst fantastisch, Shachi. Du hast die Hälfte dieser Drecksbande zur Strecke gebracht. Ganz alleine.“, säuselte Penguin stolz. Stolz? Penguin war stolz auf ihn? „…aber lass uns nächstes Mal gemeinsam kämpfen. Du weißt gar nicht wie hart es für mich war, dich so zu sehen…“ „Wir sind Piraten…“, keuchte Shachi heiser und schnitt somit Penguins Satz ab. Seine Kehle war staubtrocken. Penguin schaute zuerst überrascht aber dann lächelte er wieder. „Ich weiß… aber Piraten sind oftmals nicht alleine.“, sprach er leise. Ein fetter Kloß bildete sich in Shachis Rachen, seine Lippen bebten und die aufgestauten Gefühle brachen aus. „Ihhh..I-ich…“ Nun war es nicht nur die Staubtrockende Kehle, die ihn am Sprechen hinderte sondern auch sein schlurchzen und die Bäche an Tränen die unaufhörlich aus seinen verhassten Augen flossen. Shachi war seit dem er bei den Heartpiraten war, nicht mehr alleine. Sie waren seine Familie. Seine Brüder. Beruhigend strich der Schwarzhaarige über sein Haar. Er hatte wieder seine Mütze nicht auf. Man konnte tief in seine Gesichtszüge sehen und das was Shachi da sah erfüllte ihn mit Sehnsucht, denn immernoch hielt sein bester Freund seine Hand fest, als würde er gleich davon laufen aber das würde Shachi nicht tun. Vorallem, weil er sich eh nicht bewegen konnte. „Ab jetzt gibt es nur noch ein ‚wir‘, hast du das verstanden?“ Shachi nickte weinend. Bei jedem schlurchzer tat sein Bauch weh aber er konnte es nicht unterdrücken. Hier und jetzt musste er weinen. „Jetzt weine doch nicht. Ohne Tränen sind deine Augen viel schöner.“ Mit seinem Daumen wischte er einpaar salzige Tränen von Shachis Gesicht. Jetzt fand Penguin auch noch seine Augen schön. Gerade, das, was Shachi anmeisten an sich hasste. In seinem früheren Dorf war jeder mit solch einer Augenfarbe ein verfluchtes Kind und wurde ein Leben lang verachtet. Die Augen hatte er von seiner Mutter die sich aber vor vielen Jahren selber das Leben genommen hatte. Sein Vater und ihr Ehemann, kam nicht von dort und war sehr fasziniert von ihrer Gestalt. Er hatte sie zur Frau genommen und sie vor den Dorfbewohnern beschützt. Früh wurde seine Mutter schwanger und bekam Shachi. Die Augen bekam er von seiner Mutter und die Haare von seinem Vater geschenkt. Damals hatte es ihn noch nicht gekümmert, er hatte doch noch seine Eltern. Egal wie glücklich sie zusammen waren, wurde alles nach kurzer Dauer zerstört. Sein Vater starb durch einer unheilbaren Krankheit und er wusste genau, die Heilerin in ihrem Dorf hatte gepfuscht, sodass sein Vater sterben musste. Es war keine unheilbare Krankheit, was er erst durch das gemeinsame studieren über die Medizin mit Law erfahren hatte. Seine geliebte Mutter war in Depressionen verfallen und brachte sich durch erhängen auf…vor seinen eigenen Augen. Seitdem musste Shachi um sich alleine kümmern. Niemand half ihn. Schließlich war er das Kind einer verfluchten Frau, die einen armen Mann verführt hatte und an einer Krankheit starb, die sie ihm angehängt hatte. Die Bewohner beschmipften ihn und schmissen sogar nach Steinen nach ihm. Wie oft wollte er sich seine verfluchten Augen heraus reißen? Doch würde er lieber blind durch das Leben laufen? Schließlich lief er immer mit einer Sonnenbrillen herum, um seine Augen zu verdecken. Als kleines Kind, der seine Eltern sterben sah, hatte man schon psychisch viel zu verarbeiten. So hatte er sich angewöhnt niemanden seine Augen zu zeigen. Egal wem. Es würden nur Fragen kommen, die seine Vergangenheit wieder aufwühlen würden oder man würde ihn genauso verachten wie es die Dorfbewohner damals taten. Law, Penguin und Bepo waren die Einzigen, die seine Fähigkeiten erkannt hatten und ihm mit einem Neuanfang beschenkten. Shachi hatte gelernt viele Dinge zu Analysieren um vieles reparieren zu können. Auch war er flink und hatte sich einige Techniken beigebracht um sich zu verteidigen. Die Entscheidung von einem einsamen Leben und einem Leben als Pirat viel ihm sehr leicht. Das Lernen über das Meer und der Medizin ist immer wieder aufs Neue aufregend. Shachi war begeistert von dieser Vielfalt, was das Leben bieten konnte. Law hatte sogar oft zu ihm gemeint, wie Stolz er auf seine Crew war und wie lernbegeistert Shachi war. Nach einigen Wochen konnte er sich sogar an die Nähe seiner Crewmitglieder gewöhnen. Anmeisten die Nähe von Penguin. Das Leben als Pirat würde er gegen nichts mehr eintauschen wollen. Wieder strich Penguin beruhigend über seine Wange. Die Tränen waren versiegt und Shachi kamen nur noch einpaar kleine Schlurchzer hoch. „Türkis…“ Shachi schaute verwirrt auf. „Deine Augen. Sie haben die Farbe Türkis.“ Ja, es stimmte. Sie waren weder Blau noch Grün. Türkis. „Ich finde sie schön. Egal, wer oder wie man dich dazu gebracht hat, sie zu verstecken…“ Penguin sprach eindeutig zu viel für Shachi. „Kannst du mir ein Glas Wasser bringen?“, fragte Shachi mitten in Penguins Satz, dieser nickte nur und verließ den Raum, um das Wasser für Shachi zu besorgen. Seufzend entspannte sich der Jüngere, legte seine Hand über seine Augen. Ohne seine Brille war es wirklich ungewohnt alles so ‚normal‘ zu sehen. Jetzt viel ihm aber auch auf, das noch etwas fehlte. Seine Mütze! Sein Schatz! Sein Kopf bewegte sich in allen Richtungen um diese verdammte Mütze zu finden. Die Tür öffnete sich mit einem klacken und Penguin trat wieder ein. „Suchst du etwas?“, lächelte er und hielt in seiner Hand seine geliebte Mütze, sowie in der anderen Hand ein Glas Wasser. Diese mintgrüne Kopfbedeckung war das erste Geschenk, was er je erhalten hatte…naja, das erste Geschenk von jemanden anderen als seine Eltern. Er bekam es damals, kurz nachdem er den Heartpiraten eintrat und zwar von Penguin. Schon damals spielte Penguin eine große Rolle in seinem Leben. Er war derjenige der von Anfang an, an seiner Seite war. „Danke.“, säuselte Shachi, richtete sich langsam durch Penguins Hilfe auf und nahm zuerst die Mütze an sich und dann nahm er erst das Glas. „Die Mütze bedeutet dir wirklich sehr viel.“ Shachi nahm sich einen Schluck. „Na klar, sie ist ja auch von jemanden den ich sehr lie…ach vergiss es.“ Leicht betrübt sah der Jüngere herunter, beobachtete die weiße Decke, die ihn warm hielt. In seinem Kopf hallte die Bilder von letzter Nacht. Wie peinlich… Penguin kicherte leicht, was Shachi total verwirrte. Plötzlich legte Peng seine Hand unter Shachis Kinn, um ihn aufsehen zu lassen. „Egal wie lange wir schon die besten Freunde sind…irgendwie verstehen wir uns doch noch nicht so ganz. Es tut mir leid… das ich dich die ganze Zeit angelogen habe, Shachi. Ich hatte angst vor der Wahrheit aber… ich mag dich.“ „Ich mag dich auch.“, schoß es von Shachi geradewegs heraus, ohne überhaupt darüber nachzudenken. Warte! Jetzt machte es ‚Klick‘. Haben sie sich gerade ihre Liebe gestanden oder Träumte er gerade? Penguin lächelte aber sein Blick war unerklärlich. Irgendwie spiegelte sich Trauer darin. „Ich weiß aber…“ Aber? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)