"Little Bedtime Storys" von Raven1998 (Wenn du nicht schläfst, bist du nicht sicher...) ================================================================================ Kapitel 5: "...und wenn du nicht aufpasst..." --------------------------------------------- Die Dunkelheit umschloss ihn, als er die Augen öffnete und sich in einem Krankenzimmer des Ordens wiederfand. Als er aus den Fenstern schaute, waren diese Rabenschwarz. War es immernoch noch Nacht? Natürlich war es das. Allen erinnerte sich. Er hatte diesen Traum schon öfters gehabt, seitdem er dem Orden beigetreten war. Er hätte die Fenster öffnen können, aber es hätte nichts gebracht. Er hätte nicht hinaus schauen oder greifen können. Die schwarze Wand vor dem Fenster würde es verhindert. Der Exorzist schaute sich weiter um. Er suchte etwas, von dem er wusste, dass es da war. Es musste da sein. Allen schaute sich die Türen an, die zu den Einzelzimmern führten. Da war sie. Tür Nr.13. Er zögerte, als er die Hand auf den Türgriff legte. Aber wo sollte er sonst hin? Alle anderen Türen waren verschlossen, dass wusste er. Er konnte nur diese Tür öffnen. Nur dann würde er aufwachen. Der Raum war schlicht eingerichtet. Eigentlich stand dort nur ein Krankenbett und ein kleiner Schrank. Auf dem Bett saß ein Mädchen in einem schneeweisen Kleid. Sie sah aus als wäre sie gerade mal sieben oder acht Jahre alt. Ihre langen dunklen Haare verdeckten ihr Gesicht. Sie hielt einen Stoffhasen in der Hand. Er war schwarz und hatte weiße Knöpfe im Gesicht, die seine Augen darstellten. Unterhalb der Knopfaugen, befand sich eine rote Naht, die eine Grinsen darstellen sollte. Das linke Ohr des Karnickels war abgeknickt. Allen zögerte erneut, aber er musste es tun. Er musste sie ansprechen. Für ihn gab es keinen anderen Weg, diesen Ort zu verlassen. Langsam bewegte der weißhaarige Junge sich auf das Mädchen zu und streckte seine Hand nach ihr aus. Als seine Finger kurz davor waren, ihr Haar zu berühren, drehte sie ihren Kopf schmerzhaft schnell zu ihm hin. Sie starrte ihn mit großen leeren Augenhöhlen an. "Möchtest du mit mir Spielen?" "Allen... Allen! Gehts dir gut?" Linali schaute ihn mit besorgten Augen an." "Alles in Ordnung. Ich bin nur kurz eingenickt." "Wenn du so müde bist, können wir auch gehen. Du musst nicht wach bleiben weil wir dein Zimmer besetzen." "Nein, nein. Das geht schon. Wer ist den jetzt mit erzählen dran?" Während Allen das sagte, schaute sich Rabi im Raum um, bis sein Blick schließlich an der hübschen Chinesin hängen blieb. "Linali hat doch noch keine Geschichte erzählt, oder?" "Ich kenne nicht so viele Grußelgeschichten... obwohl." Sie senkte ihren Kopf und ihre Stimme wurde leiser. "Ich weiß nicht ob das, was ich euch jetzt erzähle, wahr ist, aber hier im Orden ist mal etwas ziemlich unheimliches passiert. Ich hab im Schreibtisch meines Bruders mal Aufzeichnung darüber gefunden. Ihr wisst ja, dass der Vatikan früher einige Experimente gemacht hat um künstlich Exorzisten zu erschaffen. Das war so ein Experimente. Schwarzer Orden, Wissenschaftsabteilung Projekt zur erschaffung Künstlicher Exorzisten Akte: Patientin 13 Name: (Nachträglich entfernt) Geschlecht: Weiblich Alter: Unbekannt (Laut Abteilungsleiter ist sie ungefähr 7 oder 8 Jahre alt) Ärtzliche Protokoll: Die Patientin ist sowohl Körperlich als auch Geistig gesund. Patientin 13 war urspünglich ein Waisenkind, dass im Krankenflügel des Ordens geboren wurde. Die Mutter, (Name wurde nachträglich entfernt), ist bei der Geburt verstorben. Der Vater ist unbekannt. Patientin 13 verfügt über alle voraussetzungen um eine Kompatible werden zu können. Wir werden in kürze mit dem Versuch beginnen. Schwarzer Orden, Wissenschaftsabteilung Projekt zur erschaffung Künstlicher Exorzisten Akte: Patientin 13 Protokol: Tag 1 Der Kontakt zwischen dem Innocence und Patientin 13 hat sich als Fehlschlag erwiesen. Das Testobjekt ist zwar am Leben und größtenteils unverletzt, jedoch verlor sie beim versuch der Synchronisierung ihr Augen, durch eine plötzlich erschienene blaue Stichflamme, die vermutlich durch das Innocence hervorgerufen wurde (dies wird zur Zeit noch untersucht). Hierbei ist zu beachten, dass das Testobjekt keinerlei Spuren von Verbrennungen aufweist. Auch konnte keine Reste der verbrannten Sehorgane aufgefunden werden. Ebenfalls ist zu beachten, dass das Testobjekt keine Schmerzen gespürt hat und sich dem verlust ihrer Sehfähigkeit nicht bewusst zu seien scheint. Der Abteilungsleiter begründete dies damit, dass "Patientin 13" in einem Schockzustand war und deshalb keinerlei Schmerzen bemarkt habe. Das Experiment wird als Fehlschlag protokoliert und beendet. Man solle das Testobjekt ein paar Tage beaufsichtigen um mögliche nachwirkungen zu behandeln. Schwarzer Orden, Wissenschaftsabteilung Projekt zur erschaffung Künstlicher Exorzisten Akte: Patientin 13 Protokol: Tag 2 Patientin 13 weist ein Seltsames verhalten auf. So ist sie trotz ihrer fehlenden Sehorgane in der Lage ihr Umfeld zu erkennen. Sie hat heute, am Donnerstag den (Datum nicht lesbar) einer Angestellten im Krankenflügel ein Kompliment über ihre Frisur gemacht, obwohl sie die Person garnicht hätte erkennen können. Da es sich um eine neu Bedienstete handelt, ist ein früheres zusammentreffen der beiden ausgeschlossen. Des weiteren weigert sich Patientin 13 den verbannt, der ihre Augenhöhlen schützen soll, zu tragen. Wenn der betreuende Artz sie darauf anspricht, begründet sie es mit den Worten, sie könne sonst nichts sehen. Der Abteilungsleiter hat darum gebeten, dieses Verhalten weiter zu beobachten. Schwarzer Orden, Wissenschaftsabteilung Projekt zur erschaffung Künstlicher Exorzisten Akte: Patientin 13 Protokol: Tag 8 Das verhalten der Patientin bleibt unverändert. Allerdings scheint des Personal um sie herum Angst vor ihr zu bekommen. Sie meiden sie. Ich muss mich damit abmühen jeden Tag eine neue Krankenschwester zu finde, die sich bereiterklärt ihr Essen ins Zimmer zu bringen. Der Doktor, der sich um sie kümmern sollte, hat ebenfalls schon um eine versetzung gebeten. Es kommen sogar schon Gerüchte auf, dass es sich bei dem Mädchen um einen Dämon handel soll. Jeder, der etwas Zeit in ihrer nähe verbringt, bekommt früher oder später Angstzustände. Der Abteilungsleiter hat angeordnet, dies zu untersuchen, allerdings traut sich nimand sich dem Mädchen zu nähern. Eine Assiestentin hat der Patientin aus Mitleid einen alten schwarzen Stoffhasen geschenkt. Das Stofftier wurde ihr aus Sicherheitsgründen wieder abgenommen, worauf die Patientin sehr Agressiv reagierte. Allerdings möchte sich auch niemand dem Hasen nähern. Die Wissenschaftler, die mit der Untersuchung beauftragt wurden, sagen, dass der Hase einfach aus dem Labor verschwinden und in Zimmer Nr. 13 bei der Patientin wieder auftauchen würde, obwohl das Personal des Krankenflügels bestätigt, dass die Tür nicht geöffnet wurde. Ich und einige Kollgen zweifen allmählich am Projekt der "Neuen Exorzisten," aber der Abteilungsleiter, will davon nichts hören. Er verlang, dass alles wie gewohnt fortgesetzt wird. Schwarzer Orden, Wissenschaftsabteilung Projekt zur erschaffung Künstlicher Exorzisten Akte: Patientin 13 Protokol: Tag 12 Patientin 13 wurde heute tot in ihrem Zimmer aufgefunden. Jemand hatte ihr Essen vegiftet. Bis heute konnte nicht herausgefunden werden, wer es getan hat, auch wenn feststeht, dass es jemand aus der Wissenschaftsabteilung gewesen sein muss. Die meschlichen Überreste des Mädchens werden ordnungsgemäß beigesetzt. Die Gerüchte, dass eine Patientin im Krankenflügel vom Teufel besessen sei, halten weiterhin an. Wir werden versuchen dies so schnell wie möglich zu unterbinden. Persönlicher Brief an der Leiter der Wissenschaftsabteilung. Ich habe einige Details zu dem "Geheimen Projekt", das vor zehn Jahren beendet wurde und möchte hiermit meine Kündigung einreichen. Ich werde beim Inspektor um eine versetzung in eine andere Abteilung bitten. Ich kann und will nicht mit solchen Menschen zusammenarbeiten. Das was sie damals mit Menschen gemacht haben, denen sie eigentlich helfen sollten, ist selbst vor den Augen Gottes nicht zu vergeben. Besonderes die grausame und isolierende "Behandlung" die zum Tod der Patientin (Name nicht lesbar) geführt hat, ist in meinen Augen ein Beispiel für die Folgen ihrers sogennanten "Heiligen Krieges." Natürlich bin ich mir darüber im klaren, dass der Kampf gegen den Grafen Opfer mit sich bringt, aber, dass diese so sinn- und gewissenlos gebracht werden, schockiert mich. Und noch etwas. Wenn sie wissen möchten, warum ich so viel über Patientin 13 weiß, kann ich ihnen nur eine Antwort geben, ob sie es glauben oder nicht. Sie hat es mir gesagt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)