Plan B (empfohlen +16) von Yeliz (Zwischen Liebe und Sucht) ================================================================================ Kapitel 13: Kaffee und Kuchen zum Frühstück ------------------------------------------- Am Mittag stand Mary in der Bäckerei und bestellte Kuchen. Während sie der Kassiererin ihre Bestellung nannte, erwähnte sie zwei verschiedene Brötchensorten, nahm noch ein Brot und verzichtete nicht auf die acht verschiedenen Kuchenstücke. Bevor sie sich aus der Wohnung geschlichen hatte, checkte sie noch die Küche, um zu sehen was fehlte. Sie wollte Eierkuchen machen oder Eierspeisen, aber die beiden besaßen keine Eier. Glücklicherweise fand Mary in dem Kühlschrank der WG Brotbeläge. Sie nutzte die nächste halbe Stunden, in der Naruto und Sasuke sich in ihren Betten wälzten oder leblos ruhten, um sich vom letzten Abend zu erholen, um die beiden mit einem Frühstück zu überraschen. Die zufriedene Brünette bereitete das Essen vor und kochte Kaffee, während sie eine Kippe rauchte und Wasser trank. Sie mochte die Stille. Erstaunlich wie ruhig der Mittag nach einer verrückten Nacht sein konnte. Die Ruhe durchströmte die gesamte Wohnung. Jetzt kochte nur die Kaffeemaschine vor sich hin. Mary schwelgte in ihren Erinnerungen an Narutos Worte und Sasukes Taten. Sie betrat schwieriges Terrain und fühlte sich trotzdem wohl. Diese Wohnung zog sie außergewöhnlich an. Sie konnte nicht erklären, ob es die Atmosphäre, die Einrichtung oder die Mitbewohner waren, die sie imaginär an diese Wohnung ketteten. Irrelevant was es war, letztendlich fühlte sich ziemlich wohl und wäre gerne länger geblieben. Mittlerweile regte sich in dem Schlafzimmer des Blondhaarigen ein unzufriedener Naruto, der von der Sonne geweckt wurde. Welcher Idiot hat die Rollos vergessen herunterzulassen, meldete sich seine Stimme murmelnd. Plötzlich fragte er sich, wie er in sein Bett gefunden hatte. Was war die vergangene Nacht geschehen? Hatte er einen Filmriss? Er konnte sich nur an das Gespräch mit Mary erinnern, aber nicht was danach geschah. Selbstverständlich lief der Fernseher, aber war er eingeschlafen? Naruto sah auf sein Handy. Es war bereits 14:39 Uhr. Eine herrliche Zeit zum Aufstehen, dachte er sich. Ob Sasuke bereits wach war? Ist Mary geblieben? Sein Kopf war verwirrt. Vielleicht konnte er mehr Antworten finden, wenn er dem aus der Küche strömenden Kaffeegeruch folgen würde. Mary war nicht auf den Blondschopf vorbereitet, allerdings ging es ihm ebenso. Dementsprechend fanden sich schüchterne Blicke und Erstaunen über das vorbereitete Frühstück auf Narutos Gesicht. "Wow, das hast du für uns geholt?", fragte er überrascht. "Ja, als kleines Dankeschön dafür, dass ich bei euch nächtigen durfte. Du kannst gerne reinhauen. Ich weiß nicht wann Sasuke kommt. Er schläft anscheinend noch." "Okay, dann hau ich direkt mal rein." "Magst du einen Kaffee?", fragte Mary wie üblich in ihrer zuvorkommenden Art, die eine Kellnerin ausmacht. "Nein, danke Miss Somer.", entgegnete er lächelnd. Die beiden begangen zu frühstücken, ohne zu erahnen, dass sich innerhalb der nächsten zwölf Minuten ein Sturm anbahnen würde. Die heile Paradiesinsel war vorerst von Sonnenschein durchdrungen. Es erwachte jedoch eine gefährliche Wolke aus Dreck. Wie eine Raubkatze, die sich ihre Beute schmecken lassen wollte, schlich sich die ungemütliche Situation heran. Sie wollte ihren Trieben nachgehen. Nichtsahnend saßen Naruto und Mary zusammen und unterhielten sich über die Uni und den Prüfungsstress. Mary studierte Soziologie, was ihr sehr gefiel, aber manchmal verlor sie ebenfalls die Lust am Lernen und zog sich zurück, um die ungemütlichen Konsequenzen zu verdrängen. "Ein schwieriges Unterfangen, wenn es einem nicht gelingt stets seine Ziele zu verwirklichen.", antwortete sie betrübt auf Narutos Frage bezüglich ihrer Situation im Studium. "Ein schwieriges Unterfangen, wenn es einem beim Ficken mit mir nicht gelingt einen Orgasmus zu unterdrücken.", ertönte die dunkle Stimme am Türrahmen, deren verschlafener Besitzer bereits am Morgen die Lehren der schmutzigen Wortwahl lehrte. Mary verdrehte daraufhin nur die Augen und musste sich verkneifen etwas zu erwidern. Sie musste nichts Verleugnendes sagen oder freche Sprüche entgegen bringen, denn Sasukes Selbstsicherheit und Überzeugung erstrahlten in voller Pracht, sodass selbst Naruto die Wahrheit hinter seiner Anspielung herauslesen konnte. Naruto wollte im ersten Moment auch etwas erwidern, aber ihm verging die Lust am Reden, als er Marys Augenrollen sah. Schließlich war es auch kindisch, deshalb einen Aufstand zumachen. Mary hatte sich dafür entschieden und Naruto sollte es ihr zuliebe akzeptieren. Trotzdem fragte er sich, weshalb dieses Arschloch erneut so ein attraktives und intelligentes Mädchen bekam. Musste ein Mann tatsächlich ein Arschloch sein, um bei den Frauen gut anzukommen? "Nimm dir einen Kaffee und halt deine Klappe, hier deine Kippe.", sagte Mary überzeugt und unterbrach somit Sasuke in seiner wahnwitzigen Ausführung der letzten Nacht. Seine sarkastischen und abwertenden Bemerkungen waren wie Müll, der sich am Straßenrand sammelte. Dafür hatte Sasukes Charakter etwas übrig. Er konnte es nicht unterlassen die Gefühle anderer zu verletzen, aber in diesem Moment wollte er eigentlich nur in Ruhe frühstücken und seinen Kaffee genießen. Der Schwarzhaarige setzte sich dazu und bediente sich. Nach gutem Sex hatte Sasuke immer Hunger. Das war eine absurde Angewohnheit, aber er konnte es nicht ändern. Es passierte meist nur, wenn er nichts konsumiert hatte, aber selbst da war es möglich, dass ihn ein schrecklicher Hunger überfiel. "Was hättest du gemacht, wenn du nicht Medienmanagement studiert hättest?", fragte Mary ihren gegenübersitzenden neuen Kumpel, den sie, ohne ihn richtig zu kennen, bereits in ihr Herz geschlossen hatte . "Die Auswahl war groß, aber ich hatte nur diese Richtung im Sinn.", entgegnete Naruto, der bereits mit der Nachspeise begann, während Sasuke den ersten Schluck seines Kaffees trank. "Ihr redet früh am Morgen über die Uni? Ernsthaft wer hat euch eigentlich ins Gehirn geschissen?", fragte Sasuke, der sichtlich genervt von diesem Thema war. Daraufhin verdrehten Mary und Naruto gleichzeitig die Augen, sodass Sasuke eine abfälligen Laut von sich gab unde zu sprechen begann: "Ist ja gut, redet weiter, nur zu. Ich kann es bloß nicht ertragen zu hören, wie Naruto den Fehler seines Lebens begangen hat." "Ach, halt doch die Fresse, Teme. Der einzige Fehler, der mir unterlaufen ist, war mit dir zusammenzuziehen." Sasuke knurrte förmlich, sodass Mary sich gezwungen sah die Situation zu entschärfen: "Seltsam, so etwas ähnliches sagt meine Großmutter immer zu meinem Opa, wenn sie bemerkt, dass er die Blumentöpfe im Wohnzimmer mit Zigarettenasche füttert." "Wir sind kein altes Ehepaar!", ertönte es gleichzeitig aus den beleidigten Mündern der jungen Männer, woraufhin sich beide räusperten. "Sasuke, warum studierst du Jura?", fragte die Brünette interessiert. "Man muss sich mit seinen Rechten auskennen, um immer einen Plan B parat zu haben.", entgegnete er kühl. Nach dem Frühstück verabschiedete sich Mary, da sie am Abend Dienst hatte. Sasuke und Naruto blieben allein zurück in der Wohnung, die ohne die aufgeweckte Frau leer und einsam wirkte. Naruto saß auf der Couch im Wohnzimmer. Im Hintergrund lief South Park, jedoch achtete er nicht auf den Fernseher. Stattdessen überlegte er, ob es sinnvoll wäre Hinata zu fragen, was sie heute Abend machte. Er hielt bereits sein Smartphone bereit, um ihr zu schreiben, allerdings kam es nicht dazu, da sein Mitbewohner sein Telefon an sich riss. Möglicherweise hätte es keine Konsequenzen gehabt, wäre da nicht die Tatsache, dass Naruto bereits den Chatverlauf mit Hinata geöffnet hatte. Dementsprechend nutzte Sasuke diese Informationen und wurde stutzig als er den Namen Hyuuga las, daraufhin fragte er ernst: "Naruto, bist du dir sicher, dass du die kleine Cousine von Neji flachlegen willst?" "Du blöder Wichser, ich will sie nicht nur flachlegen. Ich bin kein gewissenloses Arschloch wie du." "Krieg dich wieder ein, du Mimose. Ich wollte nur Fragen, ob dir die Kleine so viel bedeutet, dass du deine Eier hergeben würdest.", entgegnete Sasuke mit seiner unveränderten ernsten Miene. "Wieso fragst du das? Was haben meine Eier damit zu tun?" "Du bist ein Idiot." "Was redest du für einen Scheiß." "Kennst du etwa Neji Hyuuga nicht?" "Doch klar, wir haben uns bereits im "Liquid Trip" kennengelernt." "Und ist dir da etwas aufgefallen, Dobe?", fragte Sasuke sarkastisch. "Was sollte mir den auffallen?", entgegnete Naruto verwirrt und genervt von Sasukes Spielchen. "Dieser zwei Meter große Schrank könnte dich mit einem Schlag ans andere Ende Londons befördern, wenn er erfährt, dass du seine geliebte Cousine vögelst. Der Typ ist bei dem Thema völlig neben der Spur. An deiner Stelle würde ich nur noch mit Eierschutz und Keuschheitsring rumlaufen." In diesem Moment wurde ihm klar, weshalb Neji durch seine Fürsorge sein Date beendete. Hinata war nicht abgeneigt gewesen den Abend fortzuführen, aber mit ihrem Cousin war nicht zu spaßen. Nun befand sich Naruto in einer Zwickmühle, denn er war sich sicher, dass es mit Hinata funktionieren würde. Entnervt antwortete er: "Verdammt, wieso passiert mir immer so ein Mist?" "Du suchst dir einfach die falschen Frauen aus. Mary war nicht dein Kaliber und Hinata spielt nicht in deiner Liga. Ich meine, schau dir die schwarzhaarige Prinzessin genau an. Ihre Louis Vuitton Taschen sind echt sowie der Perlenschmuck und die Schuhe von Prada. Du kannst ihren Ansprüchen nicht genügen. Dafür müsstest du dich, deine Familie und wahrscheinlich auch deine Freunde, falls du welche besitzt, verkaufen." "Ja, im Gegenteil zu dir besitze ich Freunde. Dummerweise, muss ich dir trotzdem recht geben. Dabei schien sie immer so bodenständig und normal. Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als mit ihr befreundet zu bleiben ohne verwerflichen Hintergedanken." "So kenne ich dich, Naruto. Schwanz einziehen und Eier in Sicherheit bringen. Glaub mir, ich habe was gut bei dir, denn ich habe dir einen Krankenhausbesuch erspart.", entgegnete Sasuke mit stolzem Ego, so als hätte er einem Kind das Leben gerettet. Er musste ständig übertreiben, aber diese Erkenntnis half Naruto auch nicht aus seinem Singleleben zu entfliehen. Naruto wollte sich nicht von dem Schwarzhaarigen unterkriegen lassen. Er hatte noch Hoffnung, sodass er eine riskante Unternehmung in Betracht gezogen hatte. Er schrieb Sakura, denn sie wusste sicherlich besser Bescheid als Sasuke, der so gesehen ein Idiot war. Er schrieb Sakura eine Nachricht auf Whatsapp. Keine fünf Minuten später antwortete sie auf die Frage, ob er ihr einen Besuch abstatten dürfe. Sie freute sich über seinen Besuch und bat ihn gegen 18 Uhr vorbeizukommen. Als es soweit war und Naruto in die gemütliche Zweiraumwohnung eintrat, empfing ihn Zimtgeruch und Vanilleduft, der von den Plätzchen aus der Küche strömte. Naruto hatte nicht erwartet, dass Sakura backen konnte, aber der Duft flüsterte ihm zustimmend zu. Daraufhin fragte er: "Das riecht aber gut. Ich wusste nicht, dass du backen kannst." "Das kann ich bedauernswerterweise auch nicht, aber du und ich haben das Glück eine weise Frau zu kennen, die einem Patisseriemeister das Wasser reichen könnte." Naruto war sichtlich verwirrt, sodass Sakura ihn in die Küche ziehen musste, um das Geheimnis zu lüften. Der Blonde wusste in diesem Augenblick nicht, ob er sich freuen oder verkriechen sollte, denn die gelobte Bäckerin war Hinata. Die Frau vor der er flüchten wollte oder besser gesagt, die Frau, die ihn in die Hölle der Löwin gelockt hatte. In Gedanken fügte er hinzu, das die Löwin trotz ihres Temperaments eine gute Freundin war, die nicht ahnen könnte, dass Hinata Narutos Problem darstellte. Er schluckte sein Erstaunen hinunter und stellte sich der Herausforderung wie ein Mann, indem er sagte: "Es ist schön dich zu sehen, ehrwürdige Bäckermeisterin." Daraufhin lächelte Hinata geschmeichelt und erhob sich, um Naruto zur Begrüßung zu umarmen. In diesem Moment wünschte sich Naruto nichts lieber als, dass sie ihn nicht mehr loslassen würde, allerdings war das nur in seinen Träumen möglich. Es schmerzte ihn Nejis Gesicht vor seinem inneren Augen schweben zu sehen, während er den Duft seiner Cousine inhalierte. Die Trennung ihrer Körper vollzogen beide zaghaft. Erst als Naruto die gut aussehenden Kekse erblickte, nutzte er die Gelegenheit, um zu fragen: "Darf ich mich von deine Backkünsten überzeugen?" "Natürlich, greif nur zu." "Wollt ihr beiden einen Tee, Wein oder Bier?", fragte die Hausherrin mit einem amüsierten Blick. Seltsamerweise hatte sie eine Vorahnung bezüglich Narutos und Hinatas Verhältnis. Das schüchterne Mädchen sprach zwar nicht viel von dem blonden Chaoten, allerdings lächelte sie stets, wenn sie seinen Namen hörte. Sakura kannte Hinata bereits seit der fünften Klasse. Sie wusste ganz genau, dass es ihr wirklich schwer fiel jemanden zu mögen, den sie nicht mehrere Jahre kannte. Sie konnte den Menschen nicht vertrauen. Ihre reiche Familie und das Geld machten sie zu einer Zielscheibe. Alle wollten ein Stück von der Torte namens Reichtum abbekommen. Das begriff Hinata unglücklicherweise schon als kleines Kind. Sie war stets hilfsbereit und versuchte alle Lebewesen zu lieben. Trotzdem wurde sie ständig von den Leuten benutzt, die sich als ihre Freunde ausgaben oder von Menschen, die ihr und ihrer Familie drohten. Mehr und mehr zog sich das aufgeweckte Mädchen in ihre Welt zurück, sodass ihr nur noch die wenigen Freunde blieben, die sie an einer Hand abzählen konnte. Dummerweise waren auch diese Menschen kein guter Umgang für sie. "Ich hätte gerne ein Bier", antwortet Naruto, sodass er direkt ein Bier aus dem Kühlschrank erhielt. "Hast du Lust auf Rotwein, Sakura?" "Oh ja, ich hole den Lieblichen aus der Abstellkammer." Nachdem Sakura aus der Küche verschwand, blickten sich Naruto und Hinata in die Augen ohne zu wissen, was sie damit bezwecken wollten. Es war ein vertrautes und angenehmes Gefühl. Naruto war beim Anblick ihrer grauen Augen von einer Ruhe beseelt, die er sonst nie erreichte. Zur gleichen Zeit schwamm die Schwarzhaarige voller Energie durch ein blaues Meer, dass sich in Narutos Augen wiederspiegelte. Sie redeten nicht. Keiner traute sich den Mund zu öffnen bis Sakura zurückkam und den seltsamen sowie intimen Moment störte: "Habt ihr Lust auf Gras? Ich hätte noch ein wenig für einen Dübel." "Wieso nicht?", fragte Hinata verlegen, während meine Augenbrauen in die Höhe gingen. "Alles in Ordnung, Naruto? Kiffst du nicht?", fragte die Gastgeberin. Naruto hatte anscheinend sein Gehirn gegen sein Ego ausgetauscht, dass unbedingt den Coolen spielen wollte, sodass er entgegnete: "Doch, klar. Ich war nur überrascht, dass ihr kifft." Beide fingen an zu lachen und blickten sich vielsagend an. Naruto konnte nicht einschätzen, ob sie seinen Bluff erkannten oder mit weitaus besseren Karten spielten. Jedenfalls ließ er sich auf den Tanz mit dem Teufel ein und merkte zum ersten Mal, dass Kiffen gar nicht so übel war. Er wollte es nicht verherrlichen, denn es machte ihn ziemlich faul und langsam. Er wusste nicht, ob er entspannt oder dumm war. Allerdings wunderte er sich auch, weshalb er plötzlich so viele Dinge vergaß und warum ihm alles egal war. Die Welt erschien plötzlich ganz leicht zu verstehen, sodass das Philosophieren mit den hübschen Frauen zur einzigen wichtigen Aufgabe in seinem momentanen Dasein wurde. Natürlich kam gleich dahinter dem Essen, was jedes Mal unfassbar verlockend erschien, wenn er die Kekse betrachtete. Während er den Keksen nicht widerstehen konnte, redeten die drei jungen Menschen über Gott und die Welt oder besser gesagt über Trump und das Chaos. "Die Welt geht unter. Wie immer liegt es an uns sie zu retten.", meinte Naruto plötzlich, so als hätte er eine Lichtblick in der Finsternis erlangt. Hinata und Sakura schüttelten verneinend den Kopf bis Sakura sagte: "Die Welt steht kurz vor dem Dritten Weltkrieg und wir sind kleine Ameisen, die ihn ausführen sollen." "Da gebe ich Sakura recht. Ich bewundere deinen Optimismus, Naruto. Wenn ich ehrlich bin, weckt er sogar Neid in mir." "Ich verstehe nicht, weshalb ihr so pessimistisch eingestellt seid." "Ganz einfach, wir leben unser ganzes Leben lang in London, wo es von Verbrechern und Illegalität nur so wimmelt. Als Tourist oder Neuankömmling scheint diese schöne Stadt unscheinbar und verlockend, aber als gebürtiger Londoner kennst du die Stadt so gut, dass sie dir den Schlaf raubt.", entgegnet Sakura mit wehleidiger Stimme, während Hinata bedrückt sowie zustimmend nickte. Naruto begriff, dass London nicht so war wie er es sich erträumt hatte. Natürlich wusste er von der Kriminalität und den Drogen, aber die Hoffnung an das Gute überwiegte für ihn schon immer. Sogar nach dem Kennenlernen mit Sasuke hoffte er weiterhin auf positive Zeichen, die ihm zeigten, dass London der richtige Ort zum Leben war. Zumindest hatte er neue Freunde gefunden, die er mit jedem Treffen mehr in sein Herz schloss. "Hast du jemals ein Verbrechen beobachtet?", fragte Hinata zaghaft. "Nur einen Ladendiebstahl an dem ich selbst beteiligt war.", entgegnete Naruto amüsiert, während er sich verlegen am Kopf kratzte, daraufhin kicherten die Mädels. Nach zwei weiteren Stunden, die sich rund um Uni und Arbeitsleben drehten, meldete sich die Müdigkeit der Gastgeberin, die bedauerlicherweise morgen früh aufstehen musste. Sakura signalisierte ihren Gästen mit ihrem Gähnen, dass es an der Zeit war zu gehen. Hinata und Naruto verabschiedeten sich. Sie verweilten einen Moment vor dem beleuchteten Eingang, der in der Nacht wie eine Lichtoase wirkte. In Narutos Gedächtnis wurde dieser Ort magisch. Der blonde Mann sah auf die Uhr. Es war kurz nach 23 Uhr. "Hast du Lust auf einen Drink?", fragte er dann plötzlich ohne zu wissen, weshalb er es tat. Hatte er sich in den gemeinsamen Stunden in Sakuras Küche in die Schönheit endgültig verliebt. Was geschah mit ihm und was würden diese Gefühle für seine Hoden bedeuten? "Gerne, lass uns in eine Bar gehen." Die unscheinbare Bar in einer unscheinbaren Gasse, die Hinata aussuchte, verblüffte Naruto. Die unappetitlich aussehende Bar war ein Irish Pub mit düsteren Fenstern, die in einem gruseligen Dunkelgrün schimmerten. Was hatte Hinata an so einem Ort verloren und warum suchte sie sich ausgerechnet diesen Ort für ihren gemeinsamen Drink aus? Naruto war verwirrt, aber er wollte nicht voreingenommen sein. Der Weg zu ihm nach Hause war optimal zu Fuß zu erreichen und an sich hatte er nichts gegen Pubs. Hinata erzählte auf dem Hinweg von ihren neuen Modelaufträgen. Außerdem überlegte sie sich von ihrer Modelkarriere zu trennen, um weiterhin studieren zu können, was bedauerlich war. Schließlich hatte sie Potenzial, aber ihre Familie wollte kein Model, sondern eine Akademikerin. Während Naruto gedankenverloren auf den Rauch der Zigarette, die Hinata hielt, achtete, durchbrach sie die kurze Stille als sie sagte: "Diese Bar ist wie ein Zuhause für mich. Bis jetzt habe ich niemanden von diesem Pub erzählt. Du bist der Erste, den ich hierhin mitnehme." "Ich verstehe, dann ist das dein Rückzugsort?", fragte Naruto nachdenklich und überlegte sich erneut, was sie hieran geeignet für einen Rückzug fand. "Ja. Die Bar ist nicht schön oder luxuriös, sondern einfach natürlich und schlecht besucht, sodass jeder gute Drinks bekommt und gleichzeitig seine Ruhe hat." Naruto nickte mit dem Kopf und war sehr gespannt auf das Interieur. Hinata schnipste ihre Kippe weg wie Sasuke, was ihn irritierte. Allerdings konnte er nicht lange darüber nachdenken, denn das Innere des Clubs erwies sich als gemütlich. Dunkles Holz und Grün fand sich im Innern wieder. Außerdem erblickte er einige ältere Herren und Damen, die scheinbar Stammgäste waren. Sie grüßten Hinata mit einem Nicken, während wir auf die Bar zu gingen. Dort empfing uns der Barmann mit einem Strahlen im Gesicht. Er war ein großgewachsener Mann mit schmalen Schultern und aschblonden Haaren. Naruto schätzte ihn auf 35, allerdings war das in dem schwachen orangegelben Licht schwer zu erkennen. "Guten Abend. Lang nicht mehr gesehen, Supermodel.", sagte der Barkeeper mit einem amüsierten Schmunzeln. "Hallo, Klaus, du bist heute aber gut gelaunt. Darf ich vorstellen, das ist Naruto.", entgegnet die Schwarzhaarige und zeigte dabei auf den Blonden. Daraufhin hieß Klaus Naruto mit seinem verschmitzten Lächeln willkommen und reichte ihm zur Begrüßung die Hand. "Es ist selten, dass Hinata jemanden mitbringt. Hast du bereits um ihre Hand angehalten oder habe ich noch ein Chance bei ihr?" "Klaus, sei nicht so unverschämt. Naruto und ich sind Freunde. Außerdem bist du glücklich verheiratet.", erwiderte Hinata prompt, um Naruto aus der Verlegenheit zu manövrieren. Sie wusste, dass Klaus scherzte, aber woher sollte ihre Begleitung das wissen? "Stimmt, bei dem Gedanken mit einem Model zusammen zu sein, hätte ich glatt meine Frau vergessen.", entgegnete er ironisch und fuhr dann fort, "Meine Lieben, ihr seid hier zum Trinken, nicht wahr?" "Oh ja, mach mir bitte eine Bloody Mary.", sagte Hinata mit funkelnden Augen. "Was ist das?", fragte Naruto verblüfft. "Sieh zu und lerne vom Meister.", antwortete Klaus, der Naruto durch seine Angeberei unsympathisch wurde. Möglicherweise störte ihn Klaus Charakter gar nicht, aber es deprimierte ihn zu sehen wie glücklich Hinata in seiner Gegenwart wurde. Er wollte ihr das gleiche Gefühl geben. "Oh, Tomatensaft ist leider nicht nach meinem Geschmack. Wie wäre es mit einem guten Irish Scotch?" "Kommt sofort, danach werde ich euch auch in Ruhe lassen.", beendete der gut aussehende Mann hinterm Tresen die Konversation und verschwand danach von der Bildfläche zu einem der anderen Tische, die Narutos verliebte Augen nicht wahrnahmen. "Wo waren wir stehen geblieben?", fragte Hinata lächelnd, während sie ihren Drink trank. "Du hast von diesem Pub geschwärmt und ich muss dir recht geben. Mir gefällt es hier. Der Scotch ist gut und man hat tatsächlich seine Ruhe, wenn Klaus die anderen Tische abklappert.", erwiderte Naruto amüsiert und nippte genüsslich an seinem Glas. "Er kann ziemlich neugierig sein, aber da kenne ich noch jemand, der direkt neben mir sitzt." Naruto sah sich fragend um, so als hätte er die Andeutung nicht verstanden. Dann zeigte er fragend auf sich mit einem verdutzten Gesicht, sodass Hinata ihr Lachen nicht unterdrücken konnte. Die nächste Runde beschlossen sie ein Bier zu trinken, dann wiederholten sie die erste Bestellung ein weiteres Mal. Es folgte erneut ein Bier und zum Schluss bestellten beide einen Tequila Sunrise, den Klaus ihnen kostenlos spendierte. Wahrscheinlich war es sein diabolischer Plan die beiden betrunken zu machen, jedenfalls gelang ihm dies auch mit dem Tequila Sunrise. Er schmeckte süß und erfrischend, sodass sowohl Hinata sowie Naruto ihn so schnell leerten, dass sie überlegten noch einen zutrinken. Klaus riet ihnen davon ab, da er die Bar gleich schließen würde. "Du willst schon zu machen?", fragte Hinata in beschwipsten Wortlaut. "Hinatamaus, es ist bereits 2 Uhr. Ihr Turteltäubchen habt die Zeit vergessen. Ich muss morgen früh raus." Erschrocken blickten Naruto und Hinata auf die Uhr, um sich zu vergewissern, dass es tatsächlich so spät war. Daraufhin entschuldigten sich beide dafür, dass Klaus so lange warten musste. Beim Hinausgehen bemerkte Naruto, dass niemand mehr außer ihnen anwesend war. Während ihres Gesprächs vergaßen sie nicht nur die Zeit, sondern alles um sie herum. Nachdem sie sich verabschiedet hatten und draußen standen, beschlossen beide noch eine Zigarette zu rauchen. Naruto kannte diese blöde Angewohnheit, die ihn im betrunkenen Zustand ständig einholte. Er wollte nichts falsches sagen oder machen, aber er machte sich um Hinata sorgen: "Versteh mich nicht falsch. Ich möchte mich nicht aufdrängen oder so. Ich will auch keine zweideutigen Anspielungen machen. Es ist nur spät und ich würde mich schlecht fühlen dich alleine nach Hause gehen zu lassen. Man weiß ja nie was passiert und den Taxifahrern kann man auch nicht immer trauen." "Naruto, rück schon mit deiner Frage raus.", unterbrach Hinata den blonden Mann bei seiner umständlichen Ausführung. "Möchtest du mit zu mir kommen? Ich wohne nur fünf Minuten von hier entfernt. Du kannst auch in meinem Bett schlafen und ich schlafe auf der Couch." Hinata lächelte unmerklich und näherte sich Narutos Gesicht, dann flüsterte sie mit einer unwiderstehlichen Stimme: "Ich weiß nicht, ob mich der Alkohol mutig macht. Ich weiß auch nicht, ob ich deine Verlegenheit so anziehend finde. Ich weiß nicht, was es ist, aber -" Ohne zu wissen, was Naruto dazu verleitete. Möglicherweise war es die Nähe oder ihr Duft, aber er konnte nicht länger widerstehen diese weichen Lippen zu berühren. Er unterbrach sie mitten im Satz, aber das war es wert. Denn als sich ihre Lippen trafen, durchfuhr seinen Körper ein wohliges Kribbeln, was er bei jeder Berührung mit Hinatas Haut empfand. Es machte ihn süchtig. Anscheinend ging es Hinata ebenso, denn sie ließ ihre teure Tasche auf den dreckigen Asphalt fallen, um das Gesicht des blonden Mannes zu umfassen. Er fasste seinen Mut endgültig zusammen und presste sie an sich, sodass kein Blatt mehr zwischen ihnen Platz fand. Ihre Körper fühlten sich wie Ying und Yang an, die sich nach langer Zeit wiedergefunden hatten. Sie wollten sich gegenseitig keinen Raum lassen, denn Raum und Zeit waren irrelevant solange sich ihre Lippen berührten, Gedanken rasten und Herzschläge schneller wurden. Dieser atemberaubende Kuss wurde so lange fortgesetzt bis Naruto merkte, dass Hinata anfing zu zittern. Sofort löste er den Reißverschluss seiner Jacke und zog sie ihr über die Schultern. Sie protestierte lautstark: "Naruto, das kannst du nicht machen. Du erkältest dich, wenn du im T-Shirt rumläufst." "Mag sein, aber ich will dich nicht zittern sehen." "Dann lass uns gehen.", antwortet sie in einer schüchternen Tonlage, so als hätten ihre Gedanken bereits sexuelle Formen angenommen, die ihr peinlich waren. Auch Naruto musste sich zusammenreißen, um seinem männlichen Trieb zu widerstehen, der diesem Mädchen so verfallen war, dass Naruto längst in Unannehmlichkeiten geraten wäre, wenn er nicht an unbeliebte Dinge gedachte hätte, um sich von Hinatas schönen Brüsten abzulenken, die sich beim Küssen zunehmend an seinen Oberkörper pressten. Bedauerlicherweise war Naruto auch nur ein Mann mit Bedürfnissen, die sich zu seinem Leidwesen nur selten befriedigen lassen konnten. Der kurze Heimweg klärte Dank der frischen Luft Narutos Gedanken. Sie liefen durch die dunklen Gassen und blieben immer wieder kurz stehen, um dem anderen in die Augen zu blicken und sich daraufhin zu küssen. Aus den fünf Minuten wurden fünfzehn, sodass sie frierend in der WG ankamen, wo sich glücklicherweise niemand befand. Momentan hätte Naruto seinen Mitbewohner beim besten Willen nicht ertragen können. "Möchtest du noch ein Bier trinken?" "Wieso nicht? Ein Bier mehr oder weniger wird meiner betrunkenen Seele nicht weh tun.", sagte Hinata erheitert. Sie hätte Naruto um den Hals fallen können, dafür dass er so liebenswert und vertrauenswürdig war. Sie konnte sich in seiner Nähe geborgen fühlen, außerdem war er stets fröhlich und aufrichtig. Wie konnte so ein süßer Typ keine Freundin haben? "Sag mal, Naruto. Wie kommt es, dass du single bist?" "Gute Frage. Die könnte ich dir genauso gut stellen." "Antworte du zuerst, danach rede ich." "Es hat sich bis jetzt keine ernste Beziehung ergeben. Ich habe keine Lust mehr auf One-Night-Stands. Ich will endlich eine feste Bindung." "Ich bin bisher auch nicht auf den Richtigen gestoßen. Dummerweise meint Neji auch noch zu wissen, welcher Mann der Richtige für mich sei, aber er hat keine Ahnung. Ich kann von Glück reden, dass Neji eine Schwäche für Sakura hat." "Hat dein Cousin nicht bereits eine Freundin?", fragte Naruto verblüfft. "Nun ja, Neji ist leider kein Engel, wenn es um Treue geht. Ich kann es nicht für gut heißen, was sich Neji und Sakura ab und zu erlauben, aber ich habe versprochen meine Nase aus ihren Angelegenheit herauszuhalten. Letztendlich sind sie schon seit einer Ewigkeit ineinander verliebt ohne es zu bemerken." Narutos Bier war leer. Er holte Nachschub, da ihm Hinatas Blick verriet, dass sie ebenfalls noch ein Bier trinken wollte. Nachdem er genügend Zeit zum Nachdenken hatte, äußerte er: "Ich hätte Sakura niemals so eingeschätzt." "Oh bitte, versteh das nicht falsch. Sakura war schon immer eine treue Seele. Sie fühlt sich jedes Mal schlecht nachdem ihr bewusst wird, was sie getan hat. Sie meint, dass es wie ein unerklärliches Phänomen ist, wenn sie Neji sieht, verliert sie sich und wenn die beiden alleine sind, gibt es keine Hemmungen. Es sei so als würden alle Grenzen wegfallen und letztendlich nur Leidenschaft bleiben." "Wenn du das sagst, dann klingt es verzeihlich. Ich verstehe nur nicht ganz, weshalb sie keine Beziehung eingehen, wenn es so offensichtlich ist." "Das frage ich mich auch, aber beide sind sehr schweigsam, wenn es um ihre Gefühle geht." "Verzwickte Situation. "Ja, da hast du recht. Sag mal, Naruto, wie ist es eigentlich allein zu leben?", fragte Hinata verlegen, da sie von dem unangenehmen Thema ablenken wollte. "Schwer zu sagen. Ich vermisse meine Eltern, meine Freunde und eigentlich das ganze Dorf. Tarves ist meine Heimat. Das Leben dort ist unbeschreiblich und gleichzeitig öde. Mich hat die Großstadt schon lange gerufen, aber in Aberdeenshire findest du nur Aberdeen. Selbst diese Stadt hat nur ein paar Hunderttausend Einwohner. London hingegen hat bald neun Millionen Einwohner. Kaum zu fassen, wie befüllt und groß diese Stadt ist." "Ja, das ist das beängstigende an einer Metropole, deshalb wohne ich noch bei meinen Eltern." "Wie meinst du das?" "Die große Anzahl an Menschen und die erhöhte Anonymität macht jeden zu einem Verbrecher.", sagte Hinata bedrückt. "Jeder ist ein Verbrecher?", fragte Naruto nachdenklich, "Übertreibst du nicht ein wenig?" "Mit Verbrechern meine ich die Sorte Mensch, die sich ständig bereichern will und andere dafür ausnutzt." "Egoisten." "Ja und Arschlöcher." "Passende Formulierung. Vielleicht hast du recht, aber ich glaube weiterhin an das Gute im Menschen." "Ja, dafür bewunder ich dich, Naruto.", entgegnete sie schüchtern, als sie seine Hand ergriff, um mit seinen Finger zu spielen. Er tat es ihr gleich und überlegte wie er Hinata auf positive Gedanken bringen konnte. "Nun ja, bei mir in Tarves, also besser gesagt in meinem Elternhaus, hatte echt ich nicht ausreichend Platz. Ich konnte von Glück reden, dass ich ein Badezimmer besaß. Unser Haus war nicht groß, aber es war erträglich bis zu meinem 18. Lebensjahr. Danach wollte ich mehr Freiheiten, allerdings war das nie möglich. Meine Eltern verreisten so gut wie nie. Zusätzlich war da noch meine Mutter, die viel zu fürsorglich war." "Fürsorge ist doch nichts schlechtes?" "Fürsorge ist ein nettes Wort für ihren Sicherheitswahn. Also versteh mich nicht falsch. Ich liebe meine Mutter, aber wenn wir mal nicht einer Meinung waren, dann war Chaos und Streit angesagt. Zwei temperamentvolle Personen prallen in einem Haushalt zu oft zusammen, da gibt es oft negative Schwingungen und unangenehme Diskussionen. Als kleines Kind, wenn Mama und ich gestritten haben, flüchtete ich immer auf den Dachboden. Nach zwei Stunden spielen, hatte ich den Streit vergessen und alles war wieder gut. Der Dachboden war wie ein magischer Ort voller Erinnerungen. Ich fragte mich immer, woher meine Eltern die vielen Kostüme und Verkleidungen hatten, aber es machte unheimlich Spaß damit zu spielen." "Das kann ich mir gut vorstellen. Ich hätte gerne mit dir Theater gespielt.", antwortete Hinata lachend, was Naruto zum Grinsen brachte. "Ist es dir nicht zu eng mit deinen Eltern zusammen zuwohnen?" "Unser Anwesen ist so groß, dass ich meinen Eltern wochenlang nicht begegnen müsste, gäbe es nicht den Familienchat auf Whatsapp. Allerdings weiß ich manchmal nicht so recht, was mir lieber wäre. Meine Eltern sind sehr streng, deshalb kann ich auch niemanden zu mir mitnehmen. Ich habe es bereits versucht, aber die Security und die Kameras machen es unmöglich." "Was ihr besitzt Kameras und Security?", fragte Naruto überrascht, da er beim letzten Mal nichts davon gemerkt hatte. "Ich wollte dich bei unserem ersten gemeinsamen Treffen nicht verschrecken, deshalb habe ich Ralf und Jason gebeten einen Spaziergang zu machen." "Ich verstehe. Das ist natürlich einschränkend." "Ja, zum Glück habe ich Sakura, die mich immer aufnimmt, wenn ich zu Hause verrückt werde. Ich bewundere sie sehr. Sie hat bereits mit 21 Jahren eine Ausbildung absolviert. Gleichzeitig hat sie einen Nebenjob, sodass sie sich eine schöne Wohnung leisten kann. Ich frage mich oft, wie sie es schafft neben ihren zwei Jobs weiterhin für ihre Freunde und Familie da zu sein." "Warte, Sakura hat zwei Jobs? Wow, das hatte ich gar nicht gewusst. Sie hatte noch nicht einmal gemeckert oder ein Kommentar über ihr anstrengendes Leben gemacht. Sie ist wahrlich stark in allem, was sie tut." "Wahre Worte.", sagte Hinata lächelnd, da ihr Narutos Formulierung gefiel. Ehe sie sich versahen, begann es hell zu werden. In der Küche ließ sie das Licht nicht darauf achten, sodass die Sonne bereits am Horizont zu sehen war, als sie aus dem Fenster sahen. Sie hatten die ganze Nacht geredet ohne es zu bemerken. Es war bereits 06:14 Uhr. Sie beschlossen noch eine Runde zu schlafen. Naruto gab Hinata ein T-Shirt und seine Lieblingsjogginghose, die er unsicher in ihre Hand drückte. Er wollte gerade kehrt machen und sagte noch 'Gute Nacht', als Hinata ihn an seinem Arm zurückhielt. Er drehte sich um und wusste nicht, was er sagen sollte. Ihre grauen Augen blickten ihn bestimmt an. Er verlor sich kurzzeitig in ihnen, da er diesen Blick noch nie gesehen hatte. Sie näherten sich langsam, da der Blonde von ihren Lippen angezogen war wie ein Magnet von Eisen. Der Gedanke Hinata zu küssen, ihre Sachen von ihrem Körper zu streifen und sie dann zum Bett zu tragen, um ein Wunder möglich zu machen, durchfuhr Narutos Kopf. Der Schlafmangel und der Alkohol machten diese Fantasien so lebhaft, dass er sich sehr zusammenreißen musste, um ihnen zu widerstehen. Letztendlich küssten sie sich eine gefühlte Ewigkeit, aber für die Küssenden blieb die Zeit stehen als sich ihre Lippen trafen. Irgendwann räusperte sich jemand im Türrahmen. "Ich möchte euch Turteltauben nur ungern stören, aber ich wollte jetzt gerne mal schlafen. Könntet ihr bitte leise sein beim Ficken?", fragte Sasuke, der viel getrunken hatte. Er zeigte wieder sein nette Seite. Möglicherweise können ihn andere nur ertragen, wenn er besoffen war, dachte sich Naruto, der sichtlichen genervt war. Im selben Moment fand sich Hinata in der Realität wieder, da der Schwarzhaarige den magischen Kuss unterbrach. Sie war peinlich berührt, aber Naruto regelte die Situation in wenigen Schritten, indem er Sasuke sagte, dass er sich verpissen und sich keine Sorgen wegen seines Schlafmangels machen sollte. Dann verschloss er die Tür. Hinata und er fuhren mit ihrem Kuss fort auf dem fort, bis beide letztendlich so müde waren, dass sie zusammen einschliefen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)