Die Zukunft ist nahe von Lifestar (Der Weg nach Kristall Tokyo) ================================================================================ Kapitel 22: Albträume --------------------- Usagi lief heulend durch die Straßen. Die Ohrfeige hatte wehgetan. Noch immer rieb sie sich ihre Wange, die gerötet war. Tränen liefen ihr über das Gesicht und nahmen ihr die Sicht. Wie so war ihre Mama nur so ausgerastet wegen der Note? Sie kam doch öfters mit einer schlechten Note von der Schule nach Hause. Es war nicht leicht mit 16 Jahren. Ihre Mutter hatte sie angeschrien, sie als Nichtsnutz bezeichnet, dass nie etwas aus ihr werden würde. Zuletzt hatte sie ihr eine saftige Ohrfeige gegeben. Usagi war aus dem Haus gerannt und suchte das Weite. Nun irrte sie durch die Straßen von Tokyo, ohne wirklich zu sehen wo sie hin lief. Plötzlich stieß sie gegen was und fiel unsanft auf ihren Hintern. Erschrocken sah sie auf. Vor ihr stand Mamoru, der sie die Hände in den Hosentaschen von oben herab ansah. „Mamoru“, Usagi sprang schnell auf und ging auf ihn zu. Er hielt aber nur den Arm vor sich, um sie auf Abstand zu halten. „Schon wieder eine schlechte Note?“, abschätzig sah er sie an. Das gesagte versetze ihr wieder einen Stich ins Herz. Vor zwei Wochen hatte er mit ihr Schluss gemacht. Sie war noch immer am Boden zerstört. Wieder trieb es ihr heiße Tränen in die Augen. „Und wie ich sehe immer noch eine Heulsuse“, fast schon verächtlich sah er sie nun an, „es war ganz gewiss kein Fehler mich von dir zu trennen.“ Mamoru ging an ihr vorbei, die Hände wieder in den Taschen vergraben. Keinen weiteren Blick hatte er für sie übrig. Usagi bekam kaum Luft. Wann war ihr Leben so aus dem Ruder gelaufen, war alles den Bach runter gegangen? Vor zwei Wochen hatte alles angefangen. War alles so schief gelaufen. Mamoru hatte mit ihr Schluss gemacht. Ihre Freundinnen hatten sich schon vorher langsam von ihr gelöst, da sie es nicht länger ertragen konnten, sich mit so einem Nichtsnutz wie ihr zu umgeben. Sie war ganz alleine, auch ihre Mutter und Vater hielten sie für Dumm und nicht zu gebrauchen. Tropfen benetzten ihre Haut und ließ ihren Blick nach Oben wandern. Es begann zu regnen, vermischte sich mit ihrem eh schon nassen Gesicht von Tränen. Was machte ihr Leben eigentlich noch für einen Sinn? Sie setzt sich langsam wieder in Bewegung, ihre Schritte wurden immer schwerer. Völlig durchnässt bis auf Haut ging sie durch die Straßen. Keiner schien sie zu beachten oder nahm sie wahr. Als sie das nächste mal aufsah, befand sie sich im Shiba Park und sah am Tokyo Tower hoch. Immer noch regnete es in strömen. Im Fahrstuhl bildete sich eine Pfütze unter ihr, als sie den Tower nach oben fuhr. Das Wetter schien viele Besucher abzuhalten, denn die Aussichtsplattform war leer. Immer noch weinend trat sie an die Brüstung und sah auf die Stadt hinaus. Wieder gingen ihr Zweifel durch den Kopf. Was hielt sie auf dieser Welt? Was machte es für einen Sinn? Keiner mochte sie, wollte bei ihr sein. Sie war ein Nichtsnutz, eine Heulsuse. Die Tiefe zu ihren Füßen kam ihr plötzlich so tröstlich vor, so endlich und ohne andere, die sie ständig verletzten. Würde sich nicht mehr alleine und verlassen fühlen, dann war es einfach vorbei in dieser tröstenden Tiefe. Wie oft war sie schon in dieser Stelle gewesen, hatte sich dieses Szenario schon wiederholt? Sie schien in einer Endlosschleif aus Verzweiflung zu stecken. Doch dies wusste sie nicht. Immer wieder zwang man sie diese Szenen zu durchleben, konnte sich das nächste Mal nicht mehr daran erinnern. Bis zu dieser einen nun auftretenden Anomalie. „Was machst du da?“, eine helle Kinderstimme riss sie aus ihren Gedanken. Langsam drehte Usagi ihren Kopf zur Seite und sah auf das kleine Mädchen im alter von ca. 5 Jahren. Das Mädchen lächelte breit und sah sie strahlend an. Ihre blonden Haare waren zu zwei kleinen Schwänzen nach oben gebunden. Sie trug einen kurzen marineblauen Rock mit Bluse. Ihre strahlend blauen Augen musterten sie von unten herauf. „Was machst du da?“, wieder richtete das Mädchen die Frage an Usagi. „Ich schaue mir die Stadt an“, stotternd wendete sie sich vollends dem Mädchen zu, welches ihr so vertraut vorkam. „Wirklich?“, es legte den Kopf etwas schräg. Schweigend sahen sie sich an. „Du bist nicht alleine“, wieder lächelte das Mädchen. Usagi’s Herz setzte einen Schlag aus. „Woher …“, ungläubig betrachtete sie das Kind vor sich. Woher kannte sie ihre Gedanken? „Du hast viele Freunde, die dich lieben“, das Mädchen kam auf sie zu und nahm Usagi bei der Hand. Langsam ging Usagi vor der Kleinen in die Hocke, um ihr besser in die Augen sehen zu können. „Ich habe keine Freunde“, wieder stahlen sich Tränen in ihre Augen. „Bist du dir da sicher?“, nun nahm das Kind eine Hand nach oben und strich der Großen die Tränen von den Wangen. Usagi hatte das Gefühl, dass es plötzlich etwas wärmer geworden war. „Du bist nicht alleine“, eine Stimme ließ Usagi den Blick heben. Auf der Plattform stand Rei, die sie freundlich anlächelte. Sie schien älter zu sein und wirkte etwas durchsichtig, wie eine Illusion. „Wir sind bei dir“, Makoto erschien, die ebenfalls lächelte. „Sind deine Freunde“, nun tauchte Ami auf. „Werden immer bei dir sein“, Minako grinste sie breit an. „Und ich werde dich auf ewig lieben“, nun erschien Mamoru, der sie so liebevoll ansah. Seine Augen waren voll von Liebe, wie sie es schon ewig nicht mehr gesehen hatte. Usagi starrte die Anwesenden an, die sie alle lächelnd ansahen und sie zu mögen schienen. Wieder wurde Ihre Aufmerksamkeit auf das kleine Mädchen gelenkt, welches an ihrem T-Shirt zog. „Wieso hast du dein Selbstvertrauen verloren?“, fragend sah sie zu ihr auf. „Alles ist schief gelaufen, mein ganzes Leben“, Usagi verwirrte diese Frage. „Ist das denn dein Leben?“, das Mädchen lächelte verschmitzt. Usagi’s Puls beschleunigte sich. Was meinte dieses Mädchen? Seit es bei ihr aufgetaucht war, verwirrte das Kind sie. Was meinte es, was wollte es ihr sagen? Immer noch lächelte sie das Mädchen an. „Meine Freunde“, kurz wanderte Usagi’s Blick zu ihnen hinüber. Bilder tauchten in ihr auf. Wie sie gemeinsam lachten, Späße machten. Dass Mamoru sie liebte, sie mit ihm zusammen wohnte. Dann Dunkelheit die sie umfing. „Chaos“, ihr Herz schien ihr fast zu zerspringen, so schnell raste es. Das kleine Mädchen lächelte sie an und nickte. Es schien blasser zu werden, wie auch ihre Freunde. Das hier war nicht ihre Welt. War gefangen in dieser Scheinwelt aus Trauer, Wut, Hass, Streit, Ängsten, Furcht und Zwietracht. Sie wollte raus hier. Wollte in ihre Welt zurück, zurück zu ihren Freunden, die sie lieb hatten. Ein Licht umhüllte sie, tauchte sie in wohlige Wärme. Schwer öffnete Usagi ihre Augen. Ihr war kalt, sehr kalt. Langsam erhob sie sich und Schnee fiel von ihr herunter, der sich auf ihr gesammelt hatte. Wo war sie? Sie schlang ihre Arme um ihren Körper der zitterte. Um sich herum erkannte sie einige kleine Hügel, die ebenfalls von Schnee bedeckt waren. Immer noch zitternd ging sie auf den ihr am nächsten gelegenen zu, wohl wissend wen sie dort vorfinden würde. Usagi ließ sich neben Mamoru nieder, der tief zu schlafen schien. Mit einem Lächeln beugte sie sich über ihn und legte ihre Lippen liebevoll auf seine. Ein Flackern ging durch seine Augenlider, bevor er sie schwer hob. In seinen Augen blitze Erkenntnis auf und unendliche Freude. Mit einem Ruck hatte er sich aufgesetzt und schloss Usagi in eine feste Umarmung. „Usagi, ich bin so froh, dass es dir gut geht“, zu tiefst erleichtert hielt er sie kurz von sich, um ihr dann wieder einen Kuss zu geben, „ich kann dir gar nicht sagen, wie oft ich dich habe sterben sehen.“ Gemeinsam erhoben sie sich. Mamoru klopfte sich den Schnee ab. „Was ist passiert?“, Mamoru zog die fröstelnde Usagi an sich und sah sich um. „Das, was hatte eintreffen müssen“, eine Stimme ließ sie herum fahren. Sailor Pluto kam auf sie zu. Traurig lächelnd sah sie auf das Prinzenpaar und kam die letzten paar Schritte an sie heran. Sie reichte ihnen ohne weitere Worte zwei Mäntel, die ihnen Wärme spendete, bevor sie vor ihnen auf die Knie sank. „Es tut mir unendlich leid, dass ich gegangen bin, bevor die Attacke von Sailor Chaos euch getroffen hat“, sie schien tief traurig zu sein. „Pluto, du hast nun mal deine Pflichten vor dem Tor zu Raum und Zeit“, Usagi grinste sie an. Sailor Pluto erhob sich und schien immer noch was auf der Seele zu haben. Mamoru erkannte es und war sich auch sicher, welche Frage Aufschluss bringen konnte. „Wie viel Zeit ist seit dem Kampf gegen Sailor Chaos vergangen“, ernst sah er auf die Kriegerin der Zeit, die nun seinem Blick auswich. „Pluto“, vorsichtig ging Usagi einen Schritt auf sie zu, was sie zwang sie anzusehen. „Etwas mehr wie zwei Jahre“, Sailor Pluto hatte nun Tränen in den Augen. Geschockt starrte Usagi und Mamoru Sailor Pluto an. Schwindel ergriff Usagi. Das Chaos hatte ihr zwei Jahre ihres Lebens genommen. Ohne es zu wissen war sie nun 20 Jahre alt. Mamoru ging es nicht besser. Auch ihm waren die Jahre geklaut worden, in denen er Höllenqualen durchleiden musste, immer und immer wieder. Nun war er 23. Das Chaos hatte sie in eine Traumwelt versetz um sie zu quälen und dadurch dunkle Energie zu sammeln. Usagi starrte immer noch vor sich hin. Sie konnte nicht fassen, dass es so weit gekommen war. „Wieso habe ich mich erst jetzt aus diesem Albtraum befreien können?“, Usagi hatte erkannt, was das für ein kleines Mädchen war, welches sie aus diesem Albtraum gerettet hatte. Es hatte sie selbst gezeigt, ihre unschuldige reine Seele, die sie selbst rettete. „Der Silberkristall hatte bei der letzten Attacke von Sailor Chaos tiefe Risse bekommen. Diese benötigten Zeit um zu heilen. Zeit in der ihr alle im Chaos gefangen wart“, weise erklärte Pluto, auch wenn sie die Situation immer noch traurig stimmte. „Wieso taucht sie die Menschen in Albträume und Dunkelheit?“, Mamoru versuchte sich mit dem hier und jetzt anzufreunden. Trost spendete ihn der Gedanke, dass Usagi lebte und bei ihm war. „Sie braucht die Ängste und Furcht der Menschen, damit sie stark ist. Das ist ihre Quelle der Macht“, Sailor Pluto hatte sich inzwischen wieder etwas gefasst, da sie erkannte, dass die Zukunft langsam Form annahm. Usagi und Mamoru dachten über ihre Worte nach. „Die Anderen“, ein neuer Gedanke füllte den Kopf von Usagi Sich umwendend ging sie auf einen der kleinen Schneeberge zu, daneben ging sie in die Hocke. Rei lag auf der Seite, den Kopf auf einen Arm gestützt, als schiene sie zu schlafen. „Rei, wach auf“, flehend rüttelte sie sie an den Schultern. Sie rührte sich aber nicht. Es brachte nur, dass etwas vom Schnee von ihr abrutschte. Mamoru hatte Kunzite gefunden, der ebenfalls tief zu schlafen schien. Usagi begann zu weinen. Mamoru löste sich von seinen Generälen und kam zu ihr, um ihr Trost zu spenden. „Du bist mir in meinem Albtraum erschien und hast mich daraus errettet. Vielleicht müssen wir das bei ihnen auch machen“, er hob ihr Kinn mit einem Finger und sah ihr tief in ihre Augen. Schniefend nickte sie. Mamoru und Usagi stand sich die Hände haltend gegenüber, die Augen geschlossen, sich konzentrierend. Ihre Mondsichel auf der Stirn erstrahlte und sie wurde in silbernes Licht getaucht, er in sein goldenes Licht. Sie tauchten in die Albträume ihrer Gefährten ein, erlösten sie und brachten sie zurück in die Wirklichkeit. Langsam kamen sie zu sich und erhoben sich unter den Schneeschichten, um sich verwirrt umzusehen. „Was ist passiert?“, Minako fasste sich an den Kopf und erhob sich wie auch die Anderen. Usagi und Mamoru standen nur eng aneinandergepresst da, Sailor Pluto neben ihnen. --------------------------------------------------------------------------- Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen ^^ Bis zum nächsten Mal GLG Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)