The war within von Hichigo ================================================================================ Prolog: Werd' endlich stärker! ------------------------------ Gegen eine der Wände gelehnt stand er inmitten der Häuserfront und sah die endlosen Weiten entlang. Er senkte den Kopf, die Augenlider bis zur Hälfte und biss die Zähne zusammen. Er atmete einmal tief ein und aus, bevor er sich mit einem Arm von der Hausmauer wegdrückte und sich umsah. Es regnete einmal mehr in dieser Welt, in der er sich befand. Er schüttelte leicht den Kopf und begann einen Fuß vor den anderen zu setzen, wohin es ihn verschlug, wusste er noch nicht. "So ein Idiot", überkam es ihn, als er durchnässt voranschritt. Was wohl schon wieder war? Eigentlich könnte es ihm egal sein, wenn er nicht gerade etwas gegen den Grund hatte, warum es regnete. Was war nun schon wieder vorgefallen, dass es so stark regnete, dass beinahe die Welt unterging? Als ein ohrenbetäubender Krach aufkam, blieb der Weißhaarige stehen, drehte den Kopf in die Richtung und sah im Augenwinkel, wie eines der Häuser in sich zusammenbrach. Die Trümmerteile fielen mit lautem Knallen zu Boden, ließen die nähere Umgebung beben und Hichigo etwas bedrückter schauen. Irgendetwas musste Ichigo ziemlich zugesetzt haben, aber was es war, erklärte sich oft gar nicht erst. Hichigo wusste das, wollte sich aber meist mit dieser Tatsache nicht abfinden. "Tsk!", zischte er und ging weiter. Gekämpft hatte er schon lang nicht mehr, außer in Diskussionen mit Ichigo, in denen er sich wieder in seinem Inneren vergewissern wollte, dass jemand seiner Meinung war - was bei Hichigo natürlich nie war. Meist endeten die beiden noch verfeindeter, als sie vor solch einer Diskussion hatte, Hichigo drängte Ichigo fort und oft gab es danach Nieselregen, doch zu Einbrüchen kam es bisher noch nie. Ein Stein rollte vor Hichigos Füße, so dass er stehen blieb und diesen für einen Moment ansah. Noch einen kurzen Moment verweilte er so, ehe er sich etwas hinkniete, den Stein aufhob und zusah, wie ein Regentropfen auf diesen aufschlug und in kleinere Tropfen zersprang. Mit einem genervten Gesichtsausdruck streckte Hichigo die Beine durch, holte mit dem Arm, in dessen Hand er den Stein hielt aus und wollte werfen, doch irgendetwas hielt ihn zurück. Er erstarrte in der Bewegung, fletschte die Zähne, beruhigte sich binnen Sekunden und ließ den Arm schlaff herunterklappen, erst den Ellbogen, dann den Unterarm, der beinahe kraftlos gegen seine Seite schlug und dabei den Stein aus der Hand gleiten ließ. Warum unnötig aufregen, wenn man hier eh keine Möglichkeit besaß, all seinen Gedanken Luft zu machen. Hichigo legte den Kopf in den Nacken, der Regen tropfte ihm ins Gesicht und seine Haare klebten ihm im Gesicht: "Nun hör schon auf...", doch egal wie oft er so was sagte, es schien keinen Effekt zu haben, "Idiot..." Er wischte sich einige Haare aus dem Gesicht und zeitgleich auch etwas Regenwasser weg. So langsam ging ihm das auf die Nerven, aber was sollte er tun, wenn Ichigo eh nicht auf ihn hören würde? Er ging mit langsamen und großen Schritten an den Rand eines der Häuser und blickte die Mauer hinab. Die sonst so ewige Tiefe wirkte glatt wie ein großer See, aus dem hier und da Häuser ragten. Es war ein bedauernswerter Anblick und Hichigo wusste, wozu es führen würde. Nicht mehr lang und Ichigos innere Welt würde wieder in seinem eigenem Unglück versinken. Ohne große Anstrengungen sprang der Weißhaarige von dem Haus auf höhere Ebenen, in dem Dschungel aus Häusern und anderen Gebäuden, die stabiler waren, als einige aussahen. Als er zu dem Wasserspiegel genug Abstand hatte, drehte sich Hichigo um, setzte einen Fuß nach vorn und schaute auf den Häuserboden. Wie eingefroren stand er nun da, weitete seine Augen und zog den anderen Fuß noch nach. Sein Orangehaariges Ebenbild lag wenige Meter von ihm entfernt, scheinbar bewusstlos, auf dem Boden. Der Regen hatte ihn völlig durchnässt und seine Kleidung klebte an seiner Haut."Yo!", versuchte Hichigo ihn zu erreichen, doch es kam keine Antwort, kein Zeichen von Ichigo. Er ging einige Schritte auf ihn zu, gute Absichten hegte er zwar nicht, aber bisher wurde er ja nicht bemerkt. Lautlos stand er neben ihm, blickte ihm direkt ins Gesicht und sein Blick verfinsterte sich. Er wollte sich gerade zu ihm niederknien, als sich seine braunen Augen leicht öffneten und ihn direkt ansahen. Man spürte, dass er für einen kurzen Moment erschrocken war, doch er wich nicht zurück. Stattdessen drehte er den Kopf auf die Seite und wandte den Blick zu Boden: "Es tut mir Leid." Hichigo war sichtlich verwundert über diese Entschuldigung und stemmte seine Hände in die Hüfte, um wieder aufzustehen. Kommentarlos sah er auf ihn herab. "Ich weiß, du magst den Regen nicht. Ich kann nur nichts dagegen tun." Für einen Bruchteil einer Sekunde sah es so aus, als würde ihm eine Träne die Wange runterlaufen, doch vermutlich war es auch nur der angesammelte Regen, der über sein Nasenbein lief und unter seinem anderen Auge verschwand. Hichigo antwortete mit einem verächtlichen Ton: "Natürlich kannst du etwas dagegen machen. Ich habe langsam die Schnauze voll von deinen Gefühlen! Werd' endlich stärker und reiß dich zusammen! Du willst, dass ich dir im Kampf helfe?! Dann arbeite erst einmal n dir selbst, bevor du andere darum anbettelst, dass sie dich unterstützen!" Ichigo rappelte sich auf und winkelte sitzend ein Bein an, hob das Gesicht und sah ihn vorwurfsvoll an: "Ja, du kannst leicht reden! Du hast hier alle Zeit der Welt, wenig Verantwortung und musst niemanden beschützen, der dir wichtig ist! Bevor ich stärker werden kann, sollte ich dich erst einmal verstehen, doch du lässt mich dich nicht verstehen! Wie soll ich da stärker werden?!" Seine Augen weiteten sich, als eine Katanaspitze nur wenige Zentimeter vor seinen Augen entfernt aufblitzte und Hichigo mit einem düsterem Blick vor ihm stand: "Du willst mich verstehen? Dann streng dich gefälligst an. Mit deinen derzeitigen Bemühungen bist du ja noch nicht weit gekommen, hast du schon mal daran gedacht?" Sein gegenüber schien sichtlich betroffen, er senkte den Kopf, seine Hände ballten sich zu Fäusten und sein Bein winkelte sich noch etwas mehr an. Hichigo rammte sein Zanpakutō neben diesen in den Boden und zischte: "Bevor du andere beschützen willst, lerne erst einmal auf dich selbst aufzupassen... Ich habe keine Lust wegen dir zu sterben oder dich davor retten zu müssen, nur, weil du nicht in der Lage dazu bist. Ich warne dich ein letztes Mal: Hast du deine Kraft nicht unter Kontrolle oder gibst mir auch nur den leisesten Hauch einer Chance, wird es den Ichigo, den die anderen kennen, nicht mehr geben, klar?“ Nach den Worten drückte sich Ichigo mit einer Hand auf dem Knie hoch, richtete sich auf und schaute in die gelbe Tiefe in Hichigos Augen: „Danke, dass du mich daran erinnert hast.“ Dann zeichnete sich ein sanftes Lächeln auf seinem Gesicht. Die Tropfen um sie herum wurden weniger, die Wolkendecke schien aufzubrechen und vereinzelt Sonnenlicht hindurchfließen zu lassen. Noch immer klitschnass schweifte Hichigos Blick zum Himmel, dann wieder hinunter zu Ichigo. Kommentarlos griff er zum Zanpakutō und steckte es zurück. Dann wandte er Ichigo den Rücken zu entfernte sich von ihm. Er spürte, wie Ichigos Blick noch auf seinem Rücken ruhte, doch wann dieser wieder verschwand, hat er nicht mitbekommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)