Where love grows von Alec-chan (Wo Liebe wächst....) ================================================================================ Kapitel 1: ----------- Where love grows A Dramione FanFiction by Alec-chan Der Krieg war noch nicht lange zu Ende, als wir uns das erste Mal wieder trafen, ich musste Schulsachen für das kommende Schuljahr aus der Winkelgasse holen und betrat gerade Florish & Blotts. Du standest an eins Bücherregal gelehnt und warst ganz vertieft in einen dicken alten Schinken, deine Lippen formten die Wörter die du gerade last und du sahst nachdenklich drein. Du wirktest anderes als früher, wesentlich dünner, irgendwie ausgemergelt, deine sonst so buschige lange braune Mähne war einem kurzem, wenn auch eben so buschigem, Bob gewichen. Der Krieg schien seine Spuren hinterlassen zu haben, so wie bei jedem der bei der Schlacht um Hogwarts dabei gewesen war. Ich sah mich kurz im Laden um, doch keiner deiner Beschützer schien anwesend zu sein, also wagte ich einen Versuch und trat an deine Seite. „Was liest du da?“, fragte ich mit freundlich klingender Stimme. Du zucktest zusammen und sahst mich scharf von der Seite an. „Was willst du, Malfoy?“, giftetest du zurück. „Wissen was du da liest.“, mehr sagte ich nicht, mehr musste ich meiner Meinung nach auch nicht sagen. „Geht dich einen feuchten Haufen Eulenmist an.“, giftetest du weiter. „Geh weg ich will nicht mit dir reden.“ Ich zuckte die Schultern, eigentlich interessierte mich nicht wirklich was du da gelesen hattest. Ich wollte bloß mit dir ins Gespräch kommen, aber dieser Versuch schlug leider fehl. Du drehtest mir den Rücken zu und ich verschwand mit meiner Bücherliste in den hinteren Teil des Ladens, zur Kasse um mir die Bücher geben zu lassen. Das nächste Mal sahen wir uns im Hogwartsexpress wieder, und du warst wieder nicht sehr erfreut mich zu sehen. Ich irgendwie schon. „Das war so klar.“, jammertest du. „Das ausgerechnet du der andere Schulsprecher sein musst.“ Ich zuckte die Schultern, ich konnte schließlich nichts dafür und ich wusste auch nicht was die Schulleiterin sich dabei gedacht hatte, gerade uns beide als Schulsprecherpaar einzusetzen Sie musste an dem Tag an dem sie dies gemacht hatte, eine Art geistigen Aussetzer gehabt haben. Anders konnte ich mir das alles hier nicht erklären. „Dich scheint das ja alles ziemlich kalt zu lassen.“, knurrtest du. „Hast ja jetzt jede Menge Gelegenheiten mir mächtig auf den Keks zu gehen. Vor allem wenn wir im selben Turm leben müssen.“ Auch dies bedachte ich nur mit einem schulterzucken, das trieb dich noch mehr in den Wahnsinn, mit einem spottendem Malfoy konntest du besser umgehen als mit einem der aus unerfindlich Gründen so ruhig war wie ein Teekessel unter dem kein Feuer brannte. Mir war es egal, ich wollte nicht mehr das Frettchen von früher sein, ich wollte ein anderer Mensch werden, ich wollte nie wieder so tief fallen und mir von meinem Vater vorschreiben zu lassen was ich glauben sollte und was nicht, was richtig war und was falsch. Ich hatte mich viel zu lange von einer Ecke in die andere schubsen lassen, war wie eine Marionette auf und ab gesprungen so wie er es wollte. Es war die Zeit gekommen ein eigenes Leben zu beginnen. Dir war das alles zu diesem Zeitpunkt nicht klar, und du warst misstrauisch, dein gutes Recht nach all dem was ich dir in der vergangenen Jahren angetan hatte. Ich wäre es an deiner Stelle auch gewesen. Du verdrehtes kurz die Augen und fingst dann an mich über unsere Rechte und Pflichten als Schulsprecher aufzuklären, als wenn ich das nicht schon selber gewusst hätte, aber ich ließ dich reden. Ansonsten hätte es nur wieder Streit gegeben. Mehrere Monate vergingen und wir lebten nebeneinander her. Der erste Schnee war schon gefallen und Hogwarts lag gebetet in eine dicke weiße Decke. Potter und Wiesel waren nicht zurück nach Hogwarts gekommen, soviel wie ich wusste hatte Potter eine Stelle im Ministerium als Auror bekommen und das Wiesel arbeitete im Zauberscherzladen seines Bruders mit. Mich interessierte es nicht wirklich, aber so warst du nicht die ganze Zeit von den beiden umzingelt. Blaise Zabini ein guter Freund von mir, der mittlerweile gut mit der kleinen Weasley befreundet war, hatte mir erzählt das, dass mit dir und dem Wiesel wohl nichts geworden war. Ich hatte es mir schon fast gedacht. Eines Abends kamst du in unseren Gemeinschaftsraum, hieltst eine zerknüllten Brief an deine Brust gepresst und dicke Tränen rollten über deine roten Wangen, deine Haare standen zu Seite ab, so als hättest du sie vor Verzweiflung und Wut gerauft und du zitterstes stark. Ich saß in einem der hohen Ohrensessel und hatte ein Buch auf meinem Schoss liegen, nur das Feuer im Kamin brannte, ansonsten war es dunkel. Du schienst mich nicht zu bemerken, denn du liest dich an der Tür hinunter gleiten und schluchtztes bitterlich. Erst saß ich einfach nur da und sah dich aus dem Schatten heraus an, ich traute mich nicht zu dir zu gehen und dich zu trösten, ich dachte das du mich sowieso abweisen würdest. Ich brauchte eine ganze Weile bis ich den Mut dazu fand aufzustehen und auf dich zu zugehen. „Was ist los?“, fragte ich dich, einige Schritte vor dir stehen geblieben. Ich wollte dir den Raum lassen den du brauchtest, damit du wenn du nicht mit mir reden wolltest, verschwinden konntest. Du blicktest auf und in deinen haselnussbraunen Augen, sah ich so viel Verzweiflung, Trauer und Schmerz, das es mir die Sprache verschlug, so hatte ich dich wirklich noch nie gesehen. So am Boden. So zerstört, wie eine Porzellanfigur die zu Boden gefallen war. „Lass mich besser in Ruhe Malfoy und geh ins Bett.“, erwidertest du schluchzend. „Meine Probleme sollten dich überhaupt nicht interessieren, das haben sie doch sonst auch nie. Im Gegenteil, wenn ich am Boden lag hast du noch mal zu getreten. Und das mit voller Wucht.“ Ich sagte nichts, sah dich einfach nur an und setzte mich im Schneidersitz auf den Boden vor dir. Ich wusste wie schlimm ich früher gewesen war, ich war regelrecht erbärmlich gewesen und hatte mich immer hinter den Taten meines Vaters versteckt. Sie hätten mich Kakerlake rufen sollen und nicht Frettchen. Soviel Schmerz wie ich meinen Mitmenschen zugefügt hatte und das wie ich vor kurzem begriffen hatte aus den widerwärtigsten Gründen. Gründen die keine Gründe waren. „Also ehrlich Malfoy, hast du nichts besseres zu tun?“, fragtest du immer noch zitternd, aber deine Stimme klang stark und angriffslustig. Doch dein äußeres strafte deiner Stimme lügen. „Geh ins Bett, oder hol dir ein Bambi Mädchen, dass dich so vergöttert und lass mich um Merlins Willen endlich in Ruhe.“ „Warum versucht du nicht endlich mal mich aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten?“, fragte ich dich. „Warum verurteilst du mich immer noch, selbst dann wo doch selbst die Schulleiterin mir verziehen hat.“ „Glaubst du ich falle auf deine Maskerade herein? Ich bin nicht blöd Malfoy, allen anderen kannst du vielleicht was vor machen, aber nicht mir.“, sagtest du und wischtest dir mit dem Ärmel deines Umhangs die Tränen aus dem Gesicht. „Es gibt nicht nur Schwarz und Weiß.“, erwiderte ich. „Du müsstest doch nach dem Krieg endlich begriffen haben das es auch noch Grau gibt. Ich meine Snape war doch das beste Beispiel dafür, oder etwa nicht? Er hat unter dem Deckmantel des Bösen für das Gute gekämpft. Ich könnte doch auch Grau sein und nicht Schwarz. Ich meine ich würde nie behaupten Weiß zu sein, nicht bei dem was ich alles schon schlimmes getan habe.“ Sie sollte endlich begreifen das ich ein anderer Mensch werden wollte, ein Mensch den anderen gern haben, nicht einer vor dem sie sich fürchten und den sie verachten. Ich hatte es satt immer als der Böse dazu stehen, ich wusste ich konnte nie der Gute sein aber ich konnte ein normaler Mensch sein, kein Schwarz, kein Weiß, einfach Grau. Weder Gut noch Böse. „Du willst also Grau sein?“, fragtest du trotzig und standest auf, ich tat es dir gleich. „Dann beweise es mir, ich werde es erst glauben wenn ich es mit eigenen Augen gesehen habe.“ Ich blieb sitzen. Du drehtest dich um und gingst in Richtung deines Schlafgemaches. „Es tut mir leid.“, sagte ich nur. „Was tut dir Leid?“, fragtest du und drehtest dich noch einmal zu mir um. „Das mit deinen Eltern.“, erwiderte ich. „Woher....?“, fragtest du erstickt und man hörte das dir wieder Tränen in die Augen stiegen. „Ich war ein Todesser, wie du weißt und von daher war ich auch auf den meisten 'Besprechungen' die Du-weißt-schon-wer einberufen hatte. Er hatte die Lestrange Brüder auf deine Eltern angesetzt, er wollte wohl Potter damit schwächen, weil er dich damit schwächte. Und wie alle wissen, wäre Potter ohne deine Kenntnisse aufgeschmissen gewesen. Du warst das Gehirn der ganzen Aktion“, sagte ich langsam. „Wie sie Sie gefunden haben weiß ich nicht, es hat aber ziemlich lange gedauert. Du hattest sie anscheinend gut versteckt, nur leider nicht gut genug.“ Ein ersticktes Schluchzen kam von dir. „Mussten sie leiden?“, fragtest du mit tränen erstickter Stimme. „Ich denke nicht, es war nicht die Zeit dafür da um sie zu foltern.“, antwortete ich dir leise. Dann hörte ich deine Tür auf und wieder zu gehen. Der Aufschlag der Tür im Rahmen klang noch lange in meinen Ohren nach. Natürlich haben die beiden gelitten, die Lestrange Brüder und auch Bellatrix waren die reinsten Sadisten, es bereitet ihnen eine unglaublich Freude andere zu quälen. Aber das erzählte ich dir nicht, es würde dir nur noch mehr Schmerzen bereiten. Ich mochte mir gar nicht vorstellen was sie alles mit deinen Eltern angestellt hatten, vor allem da Rabastan eine Vorliebe dafür hatte sich an Frauen zu vergehen, die anderen hatten hinter seinem Rücken gemunkelt das es anders bei ihm nicht mehr ging. Die Todesser waren grausam, es waren Menschen, die ohne den dunkeln Lord, abseits der Gesellschaft gestanden hätten, weil sie einfach nicht in ein normales Leben passten. Ich frage mich noch heute wie meine Eltern ihm folgen konnten, warum sie nur so unglaublich dumm und blind sein konnten. Und was wohl aus mir geworden wäre, wenn sie nicht so unglaublich intolerant gewesen wären. Nach diesem Gespräch sah ich dich eine Woche nicht wieder, weder im Unterricht noch sonst wo. Aber als wir uns dann zum ersten Mal wieder trafen, war die Verachtung aus deinem Blick gewichen und du sahst mich neutral an, so wie jeden anderen Schüler in Hogwarts. Unser nächstes nächtliches Aufeinandertreffen, war an Silvester. Ich saß vor dem Kamin und du kamst kichernd in den Raum, du wanktest leicht, anscheinend warst du betrunken. „Wo kommst du denn her?“, fragte ich leise und blickte von meiner Lektüre auf. Du kichertest abermals. „Ich war bei den Gryffindors im Turm und habe Silvester gefeiert.“, grinstest du über beide Ohren. „Ginny hat sich von ihrem Bruder George eine Flasche Feuerwhiskey schicken lassen. Die haben wir dann mit Luna Lovegood zusammen leer gemacht. Und jetzt bin ich hier und hab ziemlich einen im Tee.“ Du lachtest und versuchtest dann elegant zu mir herüberzuschlendern, was eher ziemlich wackelig aussah. Dann ließt du dich in den Sessel vor mir fallen und schnauftest einmal laut. „Malfoy, Malfoy.“, lalltest du. „Warum bist du hier allein und nicht bei den Slytherins und vernaschst irgendein armes kleines Bambi das dich anhimmelt?“ Ich zog verwirrt eine Augenbraue nach oben. „Was ist ein Bambi?“, fragte ich ohne auf deine Frage einzugehen. „Ein Bambi ist ein süßes kleines hilfloses Mädchen das man leichter ins Bett bekommt als ich bis 3 zählen kann.“, erwidertes du und ließt den Kopf in den Nacken sinken. „Du hast doch immer 10 solcher kleinen süßen Dinger um dich herum schwirren.“ „Die interessieren mich nicht.“, sagte ich. „Ich habe wichtigeres zu tun als mich mit solchen zu beschäftigen.“ „Wer es glaubt wird selig.“, gluckstest du. „Wenn du mir nicht glaubst ist das nicht mein Problem, ich muss dir gar nichts beweisen.“, erwiderte ich leicht bissig. „Doch das musst.“, dein Grinsen wurde breiter. „Du musst mir noch beweisen das du Grau bist, schon vergessen?“ Ich schüttelte den Kopf und fragte mich ob du den wirklich betrunken oder am Boden zerstört sein musstest um mit mir zu reden. Ich wünschte mir doch nur ein vernünftiges Gespräch, aber langsam bekam ich das Gefühl das selbst das zuviel verlangt war. „Ich glaube das klären wir besser wenn du nicht mehr betrunken bist.“, sagte ich langsam, legte das Buch beiseite und stand auf. „Weißt du, manchmal wache ich nachts mit dem Gedanken auf, das ich weiter kämpfen muss und das der Krieg noch nicht vorbei ist. Es ist so als wäre ich noch mitten in der Schlacht.“, flüstertest du. „Dabei ist doch alles schon längst vorbei und ich sollte glücklich sein und mich freuen das doch noch so viele leben. Aber irgendwie ist es für mich noch lange nicht zu Ende. Ron hat dicht gemacht, er wollte das nicht hören, allein der Gedanke an all das, war zu unerträglich für ihn, er hat einfach alles verdrängt und mich mit meinen Sorgen, über die ich doch so gerne mit jemanden, mit ihm sprechen wollte allein gelassen. Deswegen hat es nicht geklappt, er macht weiter und ich bin in Gedanken immer noch mitten drin, im Krieg.“ Ich blieb stehen und sah dich an. Lange sah ich dich einfach nur an, du starrtest ins Feuer, tief in deine eigene Gedankenwelt versunken. Ich überlegte ob jetzt der richtige Zeitpunkt war um mit dir über das zu reden, was ich dir schon so lange sagen wollte. Ich entschied mich, jetzt oder nie. Und ich setzte mich wieder. Du sahst mich fragend an. „Du bist nicht allein und Weasley ist ein Feigling, er kann nicht ewig vor seiner Vergangenheit davon laufen, dass kann niemand.“, begann ich. „Mir geht es nicht anders, ich wache fast jede Nacht schweißgebadet auf und sehe immer noch das Dämonsfeuer vor mir wie es mich fast mit Haut und Haaren verschlingt. Und ich sehe diese widerliche Schlange von Du-weißt-schon-wem, wie sie immer um unseren Tisch herum geschlichen ist und man Angst hatte das sie einen packte. Ich höre Bellatrix irres Lachen und die verzweifelten Rufe derer die sie gefoltert hat. Du bist nicht die Einzige die der Krieg nicht loslässt und der sie Nacht für Nacht verfolgt.“ Du legtest den Kopf schief und sahst mich wissend an. „Ihr krankes Lachen werde ich nie vergessen und auch nicht das Vergnügen in ihren Augen als sie mir den Arm aufschnitt. Ich bin froh das sie tot ist, doch ich wünschte sie hätte nicht so viele von uns erwischt und mit sich genommen.“, du lächeltest mich traurig an, das erste Lächeln was ich je zu Gesicht bekam und was auch zum Teil mir galt. „Ich hätte nie erwartete das gerade Molly Weasley sie in dir Hölle befördert.“, sagte ich langsam. „Das hätte ich auch nie gedacht.“, erwidertest du. „Das war eine echte Überraschung, für sie selbst glaube ich auch. Man sollte sich nie mit einer wütenden Mutter anlegen.“ „Das Schlimmste war das Zusammenleben mit ihr, mit Bellatrix, sie hat mir und selbst ihrer eigenen Schwester das Leben zur Hölle gemacht, wenn nicht alles so lief wie sie es gerne haben wollte.“, meinte ich. „Manchmal frage ich mich warum sie nie einer in eine Psychiatrie eingewiesen hat, irgendwas ist doch bei ihr nicht ganz richtig gewesen, und keiner will es bemerkt haben.“ „Ohne dich angreifen zu wollen, aber in den reinblütigen Zaubererfamilien wurde früher sehr viel Inzucht betrieben, um die Reinhaltung des Blutes zu gewährleisten.“, fachsimpeltest du. „Da ist es kein Wunder das mindestens ein viertel eurer ganzen reinrassigen Sippschaft nicht ganz sauber unterm Zauberhut ist.“ „Das ist mir nicht neu.“, sagte ich. „Ich bin nur froh das ich vom Verstand her normal bin. Und noch alle Kessel im Schrank habe.“ „Was man alles so als normal bezeichnet.“, witzeltes du und standest leicht wankend auf. „Ich sollte besser ins Bett gehen und meinen Rausch ausschlafen. Wir reden weiter wenn ich wieder nüchtern bin.“ „Ich glaube das ist besser so.“, erwiderte ich und lächelte. Immer noch leicht schwankend gingst du ihn deinen Schlafraum. An diesem Abend saß ich noch lange alleine vor dem Kaminfeuer und dachte nach, erst als die letzten Flammen erloschen und nur noch ein Häufchen leicht glühender Asche übrig geblieben war, stand ich auf und begab mich ebenfalls ins Bett. Als die ersten Sonnenstrahlen meine Nase zu kitzeln begannen, stand ich auf und begab mich nach dem ich mich gewaschen und angezogen hatte, nach unten in dir große Halle zum Frühstücken. Als ich gerade meine Schlafzimmertür leise ins Schloss fallen ließ und aufblickte sah ich dich im Türrahmen deines Zimmer stehen. Ich blieb stehen und sah dich einfach nur an, darauf wartend das du den ersten Schritts machtest. „Ich hoffe ich habe mich gestern Nacht nicht allzu daneben benommen“, sagtest du mit entschuldigtem Unterton in der Stimme. „Ich benehme mich schlimmer wenn ich betrunken bin.“, antwortete ich langsam. „Das glaube ich dir auf´s Wort.“, du lächeltest leicht. „Ich hätte nie gedacht das es dir genauso geht wie mir, ich hätte nie gedacht das du Grau sein könntest.“ „Malfoys sind immer für eine Überraschung gut.“, erwiderte ich nur. Du lachtest leise. „Wie man sich manchmal in Menschen täuschen kann.“ „Du musst mich nicht mögen, aber du solltest mich auch nicht hassen, ich hatte Gründe das zu tun was ich getan habe, auch wenn es falsch war.“, sagte ich und ging zum Ausgang um endlich zum Frühstück zu kommen. „Ich habe dich nie gehasst.“, sagtest du leise bevor die Tür hinter mir ins Schloss fiel, doch ich hatte es noch gehört und lächelte. Ich begriff das in deinem Kopf endlich etwas Klick gemacht hatte und du deine Zweifel irgendwann überwinden würdest und versuchen würdest mich näher kennen zulernen. Eine ganze Weile sprachen wir nicht mehr über diese Dinge und redeten nur über die Dinge die man als Schulsprecher machen muss. Ich denke du brauchtest dein Zeit um mit der Einsicht die du gewonnen hattest umzugehen. An einem regnerischen Tag Mitte März schließlich entschiedest du dich dazu mit mir zu reden und passtest mich in der Bibliothek ab, du sagtest das du gerne mit mir sprechen würdest und wir verzogen uns in eine abgelegene Ecke um ungestört mit einander sprechen zu können. Wir redeten lange, über den Krieg, über die Toten, über all das Leid. Es tat dir gut endlich mal alles loszuwerden was dich bedrückte und mir tat es gut alles aufarbeiten zu können und sich mit jemanden austauschen zu können. Ich erfuhr endlich wie es dazu kommen konnte, das ihr plötzlich im Manor aufgetaucht seid und du bedanktest dich dafür das ich Potter nicht enttarnt hatte. Das alles tat so unglaublich gut und es war schön dich endlich mal näher kennenlernen zu können. Das wollte ich doch schon so lange. Ich war fasziniert von dir, von deinem Weg die Dinge anzugehen, das du so unglaublich stark und gleichzeitig so zerbrechlich warst. Wir beide hatten endlich die Chance das erlebte auch zu verarbeiten. Es war um Ostern rum und wir waren uns näher gekommen als ich es je für möglich gehalten hätte, wir waren Freunde geworden. Die Alpträume waren fast gänzlich verschwunden, bei dir und bei mir. Es ging uns endlich besser, der Krieg war so gut wie verschwunden, aus unseren Gedanken und unseren Gesprächen. Doch dann rollte diese Welle über uns, in der Form eines wütenden Rotschopfs mit Sommersprossen. Ronald Weasley, das stinkende Wiesel kam mit mächtig Krach in die große Halle gefegt, in der sich, weil Osterferien waren und die meisten Schüler zu Hause waren, nur ein paar Schüler an den Tischen aufhielten und in Ruhe ihr Mittagessen verspeisen wollten. Sein Kopf glich von der Farbe her einer Tomate und er hatte die Hände wütend zu Fäusten geballt, kurz suchte er mit seinen Augen die Halle ab, bis er mich entdeckte und auf meinen Tisch zu gestürmt kam. Ich stand schnell auf und mein Stuhl kippte um, ich verschränkte meine Arme vor der Brust und wartete auf einen wütenden Wortschwall seinerseits. Leider hatte ich mit dem kommenden nicht gerechnet. Seine Faust traf blitzschnell mein Gesicht, ich hörte meine Nase knacken und ging zu Boden. Im Hintergrund hörte ich dich kreischen, doch das Wiesel war im Nu über mir und verpasste mir einen Schlag nach dem anderen, sich zu wehren ergab keinen Sinn, dazu war ich viel zu benommen von seinen Schlägen und es hätte nicht viel gebracht, so in Rage war er. Und auf einmal wurde er von mit gerissen und hing kopfüber in der Luft, hinter ihm sah ich dich durch einen Schleier aus Tränen und Blut. Du hattest den Zauberstab gezogen und sahst genau so zornig aus wie das einmal in unserem dritten Schuljahr wo du mir eine verpasst hattest. So außer sich hatte ich zu diesem Zeitpunkt schon lange nicht mehr gesehen. „Was erlaubst du dir eigentlich Ronald Bilius Weasley.“, kreischtest du mit schriller Stimme. „Einfach so aus dem Nichts heraus und ohne auch nur ein Wort zu sagen jemanden anzugreifen und zu schlagen.“ Ich richtete mich langsam auf und sah wie du ihn zu Boden gleiten ließt, gleichzeitig aber einen Perfiticus Totalus auf ihn legtest, damit er nicht die Chance hatte mir noch einen zu verpassen. Meine Nase blutete stark und mein ganzes Gesicht schmerzte, ich wollte nicht wissen wie ich aussah, wahrscheinlich so wie ich mich fühlte. Du sahst Weasley noch einmal kurz wütend an und kamst dann zu mir. „Oh Gott Draco.“, sagtest du leise und befühltest kurz mein Gesicht um den Schaden den das Wiesel angerichtet hatte einzuschätzen. „Es tut mir so leid. Ich hätte es nie für möglich gehalten das Ron so etwas macht. Ich glaube es ist besser ich hole Madam Pomfrey.“ Du hobst abermals deinen Zauberstab und ein silbernes Tier brach aus dessen Spitze hervor, durch die Tränen in meinen Augen konnte ich nicht erkennen was es für ein Tier war. Du flüstertest ihm etwas zu und er verschwand aus der Eingangstür. Aus dieser kam gerade ein drahtiger junger Mann, mit zerstrubbeltem schwarzen Haar, ich dachte bei mir das dies wahrscheinlich Potter war. Höchstwahrscheinlich um mir auch eine reinzuhauen. Du drehtest dich um und folgtest meinem Blick. „Harry.“, riefst du und ich fand meine Annahme bestätigt. Du standest auf und gingst zu ihm hin. Von meinem Platz aus konnte ich hören über was ihr spracht, ich musste mich nur ungemein anstrengen. „Ich wollte ihn noch aufhalten.“, sagte Potter aufgewühlt. „Aber anscheinend bin ich zu spät gekommen.“ „Was macht ihr überhaupt hier?“, fragtest du leicht gereizt. „Wir waren heute alle bei Molly zum Oster Frühstück.“, antwortest er. „Und nach dem Essen saßen wir alle im Wohnzimmer und haben geredet und Ginny hat nebenbei erwähnt das du seid Anfang des Jahres immer öfters mit Malfoy rum hängst und ihr euch immer besser zu verstehen scheint. Da ist Ron ausgeflippt, hat rum gebrüllt wie ein durchgedrehter Knallrümpfige Kröter, das könntest du doch nicht machen, du würdest doch irgendwann wieder zu ihm kommen und ihm gehören. Dann ist er aus dem Fuchsbau gestürmt und appariert. Ich habe mir gleich gedacht wo er hingeht und bin im so schnell wie möglich hinterher. Ich wollte das alles hier noch verhindern. Aber in Hogsmeade hat er mir dann einen Verlangsamungsfluch aufgehalst und ist zum Schloss gerannt. Du weißt dieser Fluch hält nicht lange an aber lange genug das ich ihn nicht mehr zu fassen bekam.“ „Warum musste Ginny euch das auch erzählen, nie kann sie den Mund halten.“, sagtest du leise fluchend. „Ich wollte euch das doch alles in Ruhe nach meinem Abschluss erzählen. Dann wäre das ganze nie so eskaliert.“ Das Wiesel jaulte gedämpft und du drehtest dich zu ihm hin. „Warum machst du immer so etwas? Warum bist du immer so cholerisch?“, fragtest du ihn entnervt. „Ich gehöre nicht zu dir. Wir haben uns getrennt und das hatte vernünftige Gründe. Das mit uns hätte nie ewig gehalten, ich bin nicht für dich gemacht und du nicht für mich.“ Du hebtest deinen Zauberstab und nahmst den Fluch von ihm, ich schob mich ein bisschen mehr an die Wand, ich hatte keine Lust nochmal eins drauf zu bekommen. „Aber Hermine.“, jaulte er. „Ich liebe dich und du hast mich doch auch geliebt. Ich dachte wenn du das Schuljahr beendet hättest und ein bisschen Gras über die Folgen des Krieges gewachsen wäre, würden wir es noch einmal versuchen.“ „Da hast du wohl falsch gedacht.“, schnarrte ich in alter Malfoymanier. Ich konnte es mir nicht verkneifen meinen Senf dazu zu geben. Ich hatte mich geändert, aber das kleine Wiesel mochte ich trotzdem nicht. Weasley machte Anstalten wieder auf mich loszugehen, doch Potter hielt ihn fest und du erhobst deinen Zauberstab drohend. „Lass es Ron.“, zischtest du zwischen zusammen gepressten Zähnen. „Warum gibst du dich mit ihm ab?“, fragte dieser dann entzürnt. „Hast du etwa schon vergessen was er uns alles angetan hat? Zu welcher Seite er gehört hat?“ „Menschen können sich verändern.“, sagtest du schlicht ohne näher auf das Thema einzugehen. „Schlimme Dinge können Menschen verändern.“ „Ich versteh es nicht.“, sagte Weasley und schien in sich zusammen zu sacken. „Ich habe immer gedacht wir beide, das wäre für immer.“ „Wir sind Freunde, nicht mehr und nicht weniger. Ich liebe dich, aber nun mal nur wie einen Bruder.“, sagtest du leise. Er ließ die Schultern hängen und nickte. Potter klopfte ihm auf die Schulter. „Lass uns gehen, bevor es noch mehr Ärger gibt.“, sagte er. „Wenn Madame Pomfrey mit der Schulleiterin im Schlepptau hier auftaucht, willst du bestimmt nicht mehr da sein Ron.“ Langsam gingen die beiden aus der Halle und du kamst wieder zu mir. „Madame Pomfrey müsste gleich da sein.“, sagtest du. „Ist es sehr schlimm?“ „Als wäre ein wütender Hippogreif über mich hinweggefegt.“, versuchte ich zu grinsen, aber es schmerzte zu sehr. „Damit hast du ja Erfahrung.“, lachtest du. Als schließlich alle Prüfungen geschafft waren und wir nur noch darauf warten mussten die Prüfungsergebnisse zu bekommen, saßen wir beide öfters am See in der Sonne und redeten. Du hattest Angst davor das du keine Prüfung bestanden würdest und das Schuljahr noch einmal machen müsstest und das, dass deine Chancen einen guten Job zu bekommen verringern würde. Ich versuchte immer wieder dir klar zu machen das du keine Angst haben brauchtest weil du doch schließlich Miss-Know-it-all warst, aber ohne Erfolg und um so näher der Tag rückte an dem wir die Ergebnisse bekamen, umso aufgekratzter wurdest du. An jenem Tag saßen wir beide zusammen vor dem Büro der Direktorin und warteten darauf aufgerufen zu werden um die Ergebnisse genannt zu bekommen. Du konntest nicht still Sitzen und gingst den Gang aufgeregt auf und ab. Schließlich kam Luna Lovegood raus und grinste. „Ich habe bestanden.“, flötete sie und ging strahlend ihres Weges. „Draco Malfoy.“, sagte der Wasserspeier und öffnete sich. „Viel Glück.“, flüstertest du und nahmst mich kurz in den Arm. „Malfoys brauchen kein Glück.“, erwiderte ich knapp und ging die Wendeltreppe hoch. Nach ein paar Minuten kam ich raus und lächelte. „Bestanden.“, konnte ich nur sagen der rief der Wasserspeier auch schon deinen Namen. Du lächeltest mich kurz an und verschwandest dann die Treppe hoch. Die Mamorfigur schloss sich wieder und mir blieb nichts anderes übrig als mich hinzusetzen und zu warten. Ich hatte das Gefühl das du eine Ewigkeit weg warst, als sich endlich der Durchgang öffnete und du freudestrahlend heraus gestürmt kamst. „Ich hab bestanden, alle Fächer ein Ohnegleichen.“, jubeltest du und fielst mir in die Arme. Ich schloss dich fest in diese und drehte mich mit dir im Kreis. Wir beide lachten voller Freude und als ich dich schließlich absetzte und in dein vor Freude gerötetes Gesicht sah, überkam es mich mit einem mal. Ich schloss meine Augen und küsste dich, einfach so und das schönste daran war das du meinen Kuss erwidertes. Mein Magen überschlug sich vor Freude und ich fühlte mich als könnte ich fliegen. All das war besser als ich es mir je hätte erträumen können. Du und ich, wir beide, für immer. Und der Rest ist mittlerweile Geschichte und ich sitze hier an deinem Bett und denke über all das was uns zusammen geführt hat nach und wie schwierig es war an diesen Punkt zu kommen. 10 Jahre sind seid dem vergangen und wir sind noch viel glücklicher als an diesem besonderen Tag. Du drückst meine Hand stark und schreist kurz auf von dem Schmerz der Wehe die dich gerade überrollt. Wir sind im St. Mungos und bekommen unser erstes Baby, besser könnte es nicht laufen. Ich liebe dich über alles Hermine Malfoy und jeden Tag wird es ein bisschen mehr. 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