Saiyanische Nächte von katzendrache (Aladdin - in the style of DBZ) ================================================================================ Kapitel 9: 9 - Eingekerkert --------------------------- ~~~o0o~~~ Ein leises, schmerzdurchtränktes Stöhnen durchdrang die kalten Gemäuer des Palastkerkers. Langsam erwachte Kakarott aus der Ohnmacht, in die er gefallen war. Seine Augen wollten ihm noch kein klares Bild seiner Umgebung anzeigen und doch fühlte er instinktiv, dass er nicht an einem Ort war, an dem er sein wollte. Moder lag in der Luft. Seine Hände und Füße waren mit irgendetwas festgekettet. Irgendein kaltes, blankes Metall schloss sich um seine Gelenke. Ketten, die er mit seiner puren Muskelkraft nicht zu öffnen vermochte. Mühsam versuchte er, sich zu erinnern. Ein Energieball hatte ihn volle Breitseite erwischt. Er war bewusstlos geworden. Und davor? Angestrengt dachte er nach. Er war geflogen... //Ja, genau, ich bin geflogen mit...// Dann fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. //Prinz Vegeta?// Konnte es wirklich sich, dass der Kerl, mit dem er den ganzen Abend und den Anbruch der Nacht verbracht hatte, Prinz Vegeta war? Allen Anschein nach war es nämlich so. Ungläubig schüttelte er den Kopf. „Verrückt...“, säuselte er vor sich hin. „Aber er schien so... normal... Was er wohl in der Stadt wollte?“ Plötzlich drangen Geräusche an sein Ohr. Seltsame Fieplaute, die ihm wohl bekannt vorkamen. „Bitu!“, rief er freudig und sah, wie sein kleiner Affenfreund sich einen Weg durch ein Fenster bahnte, das sicherlich zehn Meter über ihm war. „Wie hast du mich gefunden?“ Mit stolz geschwellter Brust stellte der Affe sich vor ihn. „Gut gemacht!“, flüsterte Kakarott, in der Angst, es könnte ihn jemand hören. „Kriegst du die hier auf?“ Er nickte in Richtung seiner Gelenkfesseln. Bitu musterte sie skeptisch. Dann steckte er einen seiner langen Finger in das Schloss und begann, herum zu pfriemeln. Unterdessen blickte er Kakarott vorwurfsvoll an. „Ja, ja“, antwortete dieser schuldbewusst. „Ich weiß, es war unvorsichtig von mir, irgendjemanden mit nach Hause zu nehmen. Aber er war so hilflos und verlassen auf dem Markt. Ich wüsste ja wirklich zu gerne, wieso er überhaupt dort war... Klang, als wäre er aus dem Palast abgehauen. Scheinbar meinte er es ernst, als er meinte, das Leben im Palast sei schlecht.“ Der Affe rollte genervt mit den Augen. „Kannst du dir das vorstellen, Bitu? Er ist Prinz Vegeta!“ Er lachte kurz auf und sein Herz machte einen freudigen Hüpfer. „Ich hab tatsächlich den Prinzen geküsst.“ Bitu gab ein paar genervte Laute von sich, ehe das erste Schloss klickte und Kakarotts rechte Hand freigab. „Naja“, seufzte Kakarott verzweifelt. „Ist jetzt sowieso egal. Ich werde ihn nie wieder sehen. Nicht einmal, falls ich hier jemals wieder rauskommen sollte. Scheisse...“ Seine zweite Hand war nun ebenfalls frei und Bitu begab sich hinab zu den Fußfesseln. „Weißt du, ich mochte ihn wirklich gerne... Schade, dass das so ausgegangen ist...“ Erneut seufzte er auf. Diesmal fast resigniert. „Wenn ich doch nur ein Elite wäre...“ Im nächsten Moment hörte er ein halb erstickt röchelndes Lachen aus der anderen Ecke des Kerkers. Eine dunkle, lichtlose Ecke, die er bisher noch gar nicht wahrgenommen hatte. Zu sehr war sein Kopf noch mit den wirren Ereignissen beschäftigt.War er etwa nicht alleine hier drin? Neugierig und skeptisch wand er seinen Blick in die Richtung, aus der die seltsamen Laute drangen und tatsächlich machte er dort ein lebendiges Wesen aus. Mit halb zusammen gekniffenen Augen musterte er den Mann in der Ecke, der ihm uralt schien. Es handelte sich definitiv um einen Saiyajin. Seine schulterlangen schwarzen Haare waren verfilzt und stellenweise von silbergrauen Strähnen durchzogen, ebenso wie der Bart, der sein Gesicht wild und ungezügelt umrandete. Die Falten auf seiner Stirn waren tief und seine Wangenknochen wirkten seltsam eingefallen unter den ausgeprägten Augenringen. Dennoch lag ein dämonischer Glanz in seinen Augen, der Kakarott misstrauisch und neugierig machte. „Wer bist du?“, fragte der junge Saiyajin, der mittlerweile von seinen Fesseln befreit war in einem halbflüsternden Ton. Wieder lachte der Alte und begann dabei zu röcheln. „Hier brauchst du nicht flüstern, Junge. Niemand hört dich hier unten.“ Kakarotts Augenbrauen zogen sich eng zusammen. Dieser Alte schien ihm nicht ganz koscher. Dennoch verkniff er sich einen Kommentar. Wollte abwarten. Der alte Saiyajin hustete zweimal gequält, bevor er fortfuhr. „Ich bin niemand. Nur ein dummer, alter Greis, der schon viel zu lange in diesen Mauern sitzt.“ „Wie lange?“, fragte Kakarott skeptisch. „Ich habe aufgehört, die Jahre zu zählen. Die Welt da draußen hat mich vergessen. Aber jetzt hat sie mir dich geschickt, Junge... Jetzt wird sich alles ändern...“ Er kicherte in einer Tonlage, die Kakarotts Blut zum Gefrieren brachte. Unwillkürlich lief ihm eine Gänsehaut über den Rücken. „Ich verstehe nicht...“, stammelte er hervor. Die Worte des Alten ließen ihm mulmig zumute werden. Was meinte er damit? ‚Jetzt würde sich alles ändern‘? Hatte es eine Bedeutung oder war es nur das Gewäsch eines alten, schwachsinnig gewordenen Mannes, der zu lange in der Einsamkeit verbracht hatte? „Komm näher...“, hauchte der Alte bedrohlich in seine Richtung. Bitu und Kakarott wechselten ein paar verwirrte Blicke. Bitu war augenscheinlich absolut dagegen, dass Kakarott sich diesem seltsamen Wesen näherte. Aber Kakarott war neugierig geworden. Irgendetwas an diesem Mann zog ihn fast magisch an. Auf allen Vieren krabbelte er zu ihm hinüber und bleib einen Meter vor ihm sitzen. „Sehr schön“, säuselte der Alte, nachdem er Kakarott eindringlich gemustert hatte. „Ein junger, starker Körper. Du bist ein Kämpfer, nicht wahr?“ Der Angesprochene nickte ernst. „Was willst du von mir?“ Ein breites Grinsen erschien auf dem Gesicht des Mannes. „Ich will, dass du mir bei der Flucht hilfst und dabei, etwas von Unsagbarem Wert zu stehlen." „Aha“, antwortete Kakarott. „Und wieso sollte ich das tun?" Ein kurzes Grunzen. „Weil ich dich dafür fürstlich entlohnen werde. Das Ding, das ich begehre liegt im Herzen eines uralten Tempels und dürfte ziemlich uninteressant für dich sein. Aber in diesem Tempel warten unaussprechliche Schätze auf dich, die du alle haben kannst. Ein riesiger, mystischer Schatz, der dich deinen Träumen näher bringen kann, als du dir jemals vorstellen kannst...“ Kakarott überlegte einen Moment. Seine Träumen näher... Mit einem Schatz. Vielleicht würde er sich mit genug Geld in höhere Gesellschaftsschichten einkaufen können. Vielleicht würde er irgendwie schaffen, in die Nähe des Palastes zu kommen, vielleicht als Diener oder so. Vielleicht... könnte er irgendwie in Vegetas Nähe gelangen. Desillusioniert schüttelte er den Kopf. Das war doch alles Unfug. Dafür müssten sie ja erstmal hier raus kommen und der Palast-Kerker galt als unüberwindlich. „Dafür“, emtgegnete er niedergeschlagen. „Müssten wir erstmal einen Weg hier raus finden.“ Er seufzte. Der Alte grinste wieder dämonisch. „Den gibt es. Ich habe nur darauf gewartet, dass endlich jemand hier rein kommt, der mir nützlich ist." Kakarotts Stirn runzelte sich. Es gab einen Weg nach draußen? „Wie?!“ „Siehst du das Fenster dort oben?“ Er deutete auf die kleine Öffnung im Mauerwerk, durch die Bitu hereingeklettert war. Kakarott schüttelte resigniert den Kopf. „Da kommen wir niemals hoch, die Wände sind zu glatt zum Klettern und außerdem ist das Gitter bestimmt ausbruchsicher...“ Der Alte schien wohl einfach nur ein schwachsinniger Träumer zu sein. „Der Schein trügt“, erklärte der Alte geheimnisvoll. Diese Gitter sind mit einem einfachen Mechanismus verschlossen. Sie sind eigentlich nur eingehängt.“ „Toll“, erklärte Kakarott pampig. „Aber hoch kommen wir trotzdem nicht.“ „Ich werde uns hoch fliegen.“ Der junge Saiyajin starrte den Alten mit offenem Mund an. „Du kannst fliegen?“ Er nickte. „Als ich noch jünger war, war ich ein Elite-Saiyajin. Verlernt hab ich es nicht.“ Ungläubig schüttelte Kakarott den Kopf. „Du kannst fliegen und die Gitter sind nicht wirklich verschlossen? Was zum Teufel machst du dann noch hier drin?“ „Ich habe auf dich gewartet...“, flüsterte der Alte geheimnisvoll. „Denn nur jemand wie du, ein unbescholtener Unterklässler kann den mystischen Tempel betreten.“ Skeptisch wechselten Kakarott und sein Affe einige Blicke. Bitu war augenscheinlich nicht wohl bei der Sache, aber Kakarott... Was blieb ihm schon anderes übrig? Sein Leben lang in diesem Kerker verweilen oder gar auf ein Todesurteil warten? Er musste nach jedem Strohhalm greifen, der ihm geboten wurde. Und er wollte nunmal unbedingt Vegeta wieder sehen. Und dazu musste er hier raus. „Also gut, lass uns gehen.“ In seiner Stimme schwang Entschlossenheit mit. Broly grinste unter seiner Verkleidung hämisch in sich hinein. Kakarott hatte angebissen. Bald schon würde ihm die mystische Kristallkugel gehören, die in dem alten Tempel lag. Und dann würde er Kakarott nur noch loswerden müssen, aber das war das einfachste. Langsam erhob er sich in gebückter Haltung. Er flog hinauf zum Fenster, entfernte das Gitter und holte dann Kakarott vom Boden ab. Dieser hängte sich leichtfüßig an dessen Rücken, Bitu in seinem Nacken. So entstiegen sie in tiefster Nacht ihrem modrigen, feuchten Gefängnis und flogen hinaus in die mondhelle Nacht, weit vor die Grenzen der Stadt, bis sie schließlich im undurchdringlichsten Urwald standen. ~~~o0o~~~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)