Die Dürre von Shirika_Lioness (Der König Der Löwen) ================================================================================ Kapitel 13: Blutrot ------------------- Ein Schluchzten durch brach die morgendliche Stille. Kopa weinte bitterlich vor sich hin. Er schniefte und wusch sich seine Tränen von der Schnauze, doch bevor er sie an der Nasenspitze weg wischen konnte, kullerten schon die nächsten über sein Gesicht. Er konnte sich einfach nicht beruhigen und drückte sich ganz dich an seine Mutter. „Warum?“, wollte er wissen und sah seine Mutter mit verweinten Augen an. „Kopa, mein Schatz, du wirst einmal der König vom Geweihtenland sein, doch Mheetu nicht.Weißt du, du hast eine Aufgabe und Mheetu muss seine erst noch finden.“, sagte sie ihm flüsternd um die anderen nicht zu wecken, die noch friedlich schliefen und von Mheetus Abreise noch nichts mitbekommen hatten. „Ich will aber kein König sein,...“, schniefte der kleine Prinz. „Sag so was nicht. Du wirst ein toller König sein, so wie dein Vater einer ist.“, sagte sie zuversichtlich und leckte ihm zärtlich über seinen rotbraunen Pony. Doch Kopa schüttelte den Kopf. „Ohne Mheetu will ich kein König werden!“, sagte er und rannte nach draußen. Draußen setzte die Dämmerung ein und die Sonne küsste in einem blutrot den Horizont. Kopa rannte über die Felsen, die neben dem Königsfelsens lagen, hinaus in die Steppe. „Nein,... nein,... nein,... Warum musstest du gehen? Sag mir warum!?“, sprach der kleine Löwe mit immer leiser werdender Stimme. Und auch seine Schritte verlangsamten sich sichtlich. Er blieb schließlich stehen und weinte immer noch. Viele Tränen tropften auf den sandigen Boden der Savanne. „Oh, wen haben wir denn hier?“, hörte er eine bedrohliche Stimme. Kopa zog den Schwanz ein und machte sich ganz klein. „Das wird doch nicht unser kleiner Prinz sein, dessen Vater meinen Gatten auf dem Gewissen hat?!“, die Stimme kam immer näher. Sie kreiste um Kopa. Panisch versuchte er die Gestalt zu erblicken, doch im hohen Gras sah er nur hier und da einen Schatten. Es muss eine Löwin sein. Ganz bestimmt. Was sagte sie? Sein Vater hatte ihren Gatten auf dem Gewissen, was soll das heißen? Simba ist kein Mörder, das wusste Kopa und er konnte sich dies auch nicht vorstellen. Mit einem Mal sprang Zira vor seine kleinen Pfoten und schlich nun in immer kleineren Kreisen um den kleinen Prinz herum. „Möchtest du mit mir ein Spiel spielen?“, sagte sie mit einem bösen Unterton in der Stimme. Kopa zitterte am ganzen Körper. Was hatte diese Löwin nur vor? „Ist ganz einfach das Spiel. Ich zähle bis zehn und dann fange ich dich!“, erklärte sie zynisch. „Und damit es für dich nicht so schwer ist, schließe ich dabei meine Augen, das macht das Ganze interessanter für mich, hehe!“, fügte sie noch hinzu. Sie legte ihre Pranke auf ihre Augen und fing, ohne eine Zustimmung von Kopa, an zu zählen:„Eins,.... - zwei,....“ Kopa rannte um sein Leben. Ohne nachzudenken rannte er durch das hohe Steppengras. Die Halme schlugen ihm peitschend ins Gesicht, doch ihm blieb keine andere Wahl. Er hörte Zira noch immer zählen: „Fünf,....- sechs,...“ Doch was war das? Sie wurde immer schneller: „acht, neun, ZEHN!!!“ Kopa rannte, was seine kurzen Beine her gaben, doch Zira war größer und konnte über das Gras hinwegsehen und so genau sehen, wo Kopa entlang rannte. Er hatte keine Chance. Schon nach kurzer Zeit hatte sie ihn eingeholt und verpasste ihm mit ihren kräftigen Pranken einen Hieb, so dass er zu Boden stürzte. Sein keines Herz bebte in seinem Brustkorb. Er lag auf dem Rücken und konnte Zira in ihre hasserfüllten Augen sehen. Sie schlug noch einige Male auf Kopa ein, bis er reglos am Boden lag. Viele Platzwunden waren auf seinem wehrlosen Körper zu erkennen, die sein Fell mit Blut tränkten. Mit letzter Kraft hob Kopa seinen Kopf hoch und sah in ihr Gesicht. „Warum hast du das getan?“, fragte er leise. Zira war für einen kleinen Moment irritiert, doch sie fing sich schnell wieder und biss zu. Ein Schrei durch schnitt die morgendliche Savanne. Vögel schreckten hoch und nicht nur sie auch Nala in der Schlafhöhle schreckte aus ihrem Dämmerschlaf. „Kopa!“, schrie sie und sprang auf. Sarabi und Sarafina folgten ihr, genau wie Simba. Wo war Kopa bloß? Sie rannten durch die Steppe, doch als sie ihn fanden, war es schon zu spät. Zira stand stolz daneben und leckte sich ihre blutroten Lippen. Nala sah ihren kleinen Sohn blutüberströmt und bewegungslos am Boden liegen. Nala rannte zu ihm und stupste ihn vorsichtig mit ihrer Schnauze an, doch die Lage änderte sich nicht. Bitterliche Tränen schossen in ihre Augen und sie konnte nicht mehr auf ihren Beinen stehen bleiben. „Kopa,...bitte, steh auf,...“, flüsterte sie lautlos und lies sich neben ihm zu Boden sinken, als dieser sich nicht regte. So eine Trauer hatte sie noch nie zuvor verspürt. Zira hatte ihr ihren Sohn genommen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)