Anguifer Leo von TKTsunami ================================================================================ Kapitel 5: Geschichte, Felix und schwarze Magie ----------------------------------------------- Verdutzt schauten sowohl Dumbledore als auch Godric den schwarzen Stein an, was wohl mit das Einzige war, was von dem plumpen Goldring übrig geblieben war. Dumbledore nahm den Stein und murmelte leise etwas vor sich hin, Godric war das recht egal. Ihm war es gerade einfach nur gruselig vorgekommen was die Zerstörung ausgelöst hatte. Wenn das der sterbende Teil Voldemorts Seele war, dann alter Falter, der Typ hatte echt 'nen Schaden. Er rappelte sich auf, klopfte sich den nicht vorhandenen Staub von seiner Kleidung. Er wollte seine alte Kleidung wieder. Roben gefielen ihm um einiges besser... „Okay, wie finden wir heraus wie viele er hat? Solange mindestens ein Horkrux existiert, kann man ihn nicht endgültig töten.“ „Ich habe die Hoffnung, das Professor Slughorn etwas weiß. Das Problem ist, er gibt es nicht Preis. Ich komme an seine Erinnerung nicht heran. Deswegen habe ich auch Harry auf ihn angesetzt, aber bis jetzt ist der Junge nicht sehr weit gekommen.“ Klar, weil Harry schon genug zu tun hatte. „Sind sie im Besitz eines Denkariums?“ „Ja.“ „Das erklärt auch warum sie nur die Erinnerungen wollen, statt dass er es ihnen erzählt.“ Godric wandte sich ab und wollte das Büro des Schuldirektors gerade verlassen, als jener ihn zurück hielt. „Was sollte das vorhin?“ „Das war ein kleiner Vorgeschmack auf die Veränderungen die bald eintreten, wenn sie nicht von alleine darauf kommen.“ Und damit ging er raus, war ihm doch egal, was Dumbledore davon hielt, Hogwarts war seine Schule, egal ob er jetzt tausend Jahre Tod war oder nicht. Und von dieser Meinung konnte ihn keiner abhalten. Gedankenverloren strich er sich über den Hals, fühlte seinen eigenen Puls. Wenn es sein musste, würde er auch Dumbledore von Hogwarts verweisen. Natürlich, er war ein mächtiger Zauberer und auch er dachte wohl an das Wohl aller, aber er mischte sich in Dinge ein, die Hogwarts nichts angingen und ein Oberhaupt Hogwarts hatte nur dafür zu Sorgen, dass diese Schule sicher war. Nun, bevor er das übernehmen würde, würde er noch etwas aufräumen und sich um eine Bedrohung kümmern, die persönlich war und vor allem die Schule bedrohen würde. Aber zuerst musste er Harry helfen diese Erinnerungen zu bekommen. Aber wie? Wie brachte man einen solchen Lehrer wie Horace dazu? Da brauchte man echt verdammt viel Glück. Salazar hätte das bestimmt raus bekommen, entweder wäre er mit Gewalt in die Gedanken eingedrungen – und das so, dass jener es nicht Mal bemerkt hätte -, oder hätte irgendwas zusammen gebraut, damit dieser freiwillig die Erinnerung hergab. Ja Salazar hätte sofort eine Lösung gehabt und Godric vermisste seine zynischen Bemerkungen darüber, dass er Mal wieder nicht so schnell darauf kam. Aber wirklich böse waren die Kommentare nie gemeint gewesen. Helga hatte ja auch nicht gleich alles gewusst, obwohl sie immer erschreckend schnell über Geschehnisse innerhalb Hogwarts informiert gewesen war. Das war wirklich immer recht gruselig gewesen. Es gab nur eine Einzige Sache, die Helga erst später erfahren hatte. Seufzend fuhr er sich über den Hals, murrte. Scheinbar wurde das eine neue Angewohnheit. Nicht gut. Und mit diesen Gedanken entschloss er sich, sich für heute zurück zu ziehen. Morgen war auch noch ein Tag. Auf dem Weg zu seinem Gemach bemerkte er den jungen Slytherin, der so aussah, als würde er nicht gesehen werden wollen, wohin er jedoch ging konnte Godric nicht sagen. In dieser Richtung lag vieles, außer der Keller. Viel zu müde – die Müdigkeit war plötzlich über ihn hereingebrochen wie ein Lethifold – um jetzt noch neugierig zu sein, verschwand er in seine Gemächer. Jedoch kam er nach ein paar Minuten in seinem warmen, recht einsamen, Bett auf die Idee einfach Mal seine Macht als Gründer zu nutzen. Das leise Flüstern Hogwarts umgab ihm zu jeglicher Sekunde, weswegen er manchmal inzwischen vergaß, dass er Hogwarts auch einfach befragen konnte, da es ihm wie das Getuschel der Schüler vorkam. Die Frage musste er nicht laut aussprechen, Hogwarts wusste immer zu jeder Zeit, wann er etwas wollte und somit kam die summende Antwort. Was wollte Malfoy im Raum der Wünsche? Nun, war eigentlich auch egal. Der Raum erschien nur wenn Hilfe benötigt wurde, also von daher. Sich zu fragen wobei Draco den Hilfe gebrauchen könnte, kam nicht in den Gedanken des müden Gründers vor, da er bereits einschlief. „Uff.“ „Und wieder am Boden. Mensch Harry, so schwer ist das jetzt nicht.“ „Sie sind viel zu kampferfahren, Sir! Und mir tut bereits alles weh.“ Gryffindor stöhnte entsetzt auf und setzte sich zu Harry auf den Waldboden, den Schnee ignorierend. Wie konnte man nur jetzt schon erschöpft sein? Sie trainierten doch erst seit drei Stunden. Und das ohne Zauber oder so. Nein einfach nur einfache körperliche Angriffe und Abblockungen. Harry schien das jedoch zu viel zu sein und wieder war Godric geschockt über den Wissenstand und des körperlichen Zustands der Schüler im Allgemeinen. Die wussten ja rein gar nichts. „Ernsthaft, was hast du 'Dumbledores Armee' beigebracht?“ Der junge Potter blies die Backen auf, wie ein beleidigtes Kind, was Godric schmunzeln ließ und er wuschelte ihm kurz durchs Haar. „Schon gut Harry, du kannst nichts dafür, dass die Lehrer euch nichts beibringen. Das was heute die Siebtklässler lernen, konnten bei uns schon Dritt- und Viertklässler. Andererseits gibt es bei euch auch viele mir unbekannte Zauber.“ „Aber Sie lernen diese schnell.“ „Ich bin es gewöhnt schnell Dinge zu erlernen. Wenn ich so langsam wäre wie die Menschen heutzutage lernen, hätte ich Hogwarts nicht mal gründen können.“ „Wie ist das eigentlich passiert?“ „Was?“ „Nun die Gründung Hogwarts?“ „Steht das nicht in euren Geschichtsbüchern? Ist ja nicht so, dass wir dies geheim gehalten hätten.“ „Ähm...“ „Dumme Frage meinerseits, verzeih hab kurzzeitig vergessen, dass es zwar laut Stundenplan das Fach gibt, aber der Unterricht eine Schlafstunde ist.“ Leises Lachen seitens Harrys. „Und allgemein ist die Geschichte Hogwarts in den Gründerjahren recht falsch niedergeschrieben worden. Seltsam, dabei wollte Rowena immer alles festhalten.“ „Also, sind sie bereit mir das 'Geheimnis' zu erzählen?“ „Es gab einst ein kleines Dorf in welchem Helga lebte. Überhaupt haben wir uns alle wegen Lady Hufflepuff kennen gelernt. Sie war die jüngste Tochter der Familie und hatte Glück die Aufmerksamkeit ihres Mannes zu erhaschen, sie sollte eigentlich wen Anderes heiraten, aber ich schweife ab. Helga lebte mit ihrem Mann als ich sie kennen lernte eher in ärmlicheren Verhältnissen, dank der Muggel, doch sie und ihr Mann fanden im jenem Dorf Zuflucht, dass nicht so gegen Zauberer und Hexen war. Im Gegenteil, man schätzte Helgas Kräuterwissen sehr. Jedenfalls hat sie es mit ihren Kochkünsten geschafft, Salazar etwas handzahm werden zu lassen, hieß also er lebte irgendwie schon fast dort. Wir trafen uns oft bei Helga und manchmal gingen wir zu Viert in das dortige Wirtshaus um zu trinken und einfach etwas zu schwatzen. Helga hatte zu Hause einfach immer irgendwas zu erledigen. Nun eines Abend wo wir recht... angeheitert waren wie ihr es heute nennt, kamen wir auf das Thema, dass junge Hexen und Zauberer einen unterschiedlichen Wissenstand hatten. So konnte Helgas Kind zwar bereits ein paar Zaubersprüche, aber hatte von vielen Verteidigungszaubern keine Ahnung und wenn Salazar nicht gewesen wäre, wohl nicht Mal einen Zaubertrank gewusst. Jeder von uns hat Dinge aufgezählt, aber allgemein war uns aufgefallen, dass viele von uns einfach durch Unwissenheit starben und die Muggel durch... Unfälle jener Unwissenden oft in Panik vor uns gerieten, uns deshalb nicht gerne sahen. Klar, Familien brachten das bei was man konnte, aber eine Familie kann einem nicht alles beibringen. Und irgendwann meinte ich wohl, dass man einen Ort bräuchte, an welchem man ihnen beibringen könnte das zu Lernen was man für das Leben braucht und irgendwann holte ich ein Pergament heraus, auf dem mein letzter Auftrag des Königs stand und wir fingen an die erste... Bauskizze Hogwarts auf dessen Rückseite zu zeichnen. Die Skizze gibt es heute noch. Ich glaube Rowena hatte sie zum Schluss. Immer wenn ich sie nüchtern betrachte erkenne ich gar nichts. Im angetrunkenen Zustand erkenne ich dann jedoch etwas.... Egal. Jedenfalls waren wir recht lustig drauf gewesen und am nächsten Tag hatte mich die Idee einfach nicht los gelassen, also habe ich die Drei solange bequatscht bis sie auch im nüchternen Zustand begeistert davon waren, ich kaufte also das Grundstück hier und wir erbauten dann Hogwarts. Da war ich... 21 Jahre.“ „21 Jahre!?“, platzte es aus Harry heraus, der ihn einfach nur ungläubig anstarrte und Godric nickte nur bestätigend, verwirrt, warum Harry das so erstaunlich fand. „Ja, 21. Was ist daran so schlimm?“ „Waren Sie nicht schon vor Hogwarts als mächtigster Zauberer Ihrer Zeit berühmt?“ „Nun, der mächtigste vielleicht nicht, war ich auch nie. Ich war nur in meinen Fachgebieten am Besten. Also was Kämpfe, Strategien und sowas anging. Salazar war halt der größte Zaubertrankmeister und... Schwarzmagier seiner Zeit, jedenfalls wurde ihm dies nachgesagt und Lady Helga und Rowena galten in ihren Gebieten auch als die Besten.“ „Wann war Hogwarts fertig?“ „Als ich 23 Jahre alt war. Also so nach zwei Jahren. Da kamen dann auch die ersten Schüler.“ „Sir... wann sie Sie gestorben?“ „Als ich 31 Jahre alt war.“ „Das heißt sie waren nicht Mal ein Jahrzehnt Lehrer?“ „Ja... Ich bin gerade Mal 31 geworden, als ich verstarb. Die Krankheit hat mich mit 30 erwischt und innerhalb weniger Monate konnte ich nicht Mal mehr unterrichten. Ich bat die Anderen nichts davon zu erzählen, bis zu meinem Tod hieß es in Hogwarts, ich sei nicht da.“ Ihm behagte dieses Thema nicht, wer sprach auch schon gern von seinem Tod? Zum Glück wechselte Harry das Thema. „Sie sagten, Sie haben alle durch Helga kennen gelernt?“ „Bei Merlins Barte Harry. Ich glaube ich sollte irgendwann Mal Hogwarts Geschichte der ganzen Schule erzählen, oder?“ „Ja sollten Sie. Aber ich will es jetzt schon hören.“, stimmte Harry zu, klang zum Schluss aber wie ein beleidigtes, bettelndes Kind. „Also schön. Eigentlich lernte ich zu Erst Sahlia kennen.“ „Sahlia?“ „Die treue Begleiterin Salazars. Sie rettete mir das Leben. Ich hatte gerade einen Kampf gegen einen Schwarzmagier hinter mir und ritt eine Schlucht entlang, als mein Pferd plötzlich durchging und ich so geschwächt war, dass ich einfach runter fiel. Sahlia reagierte jedoch schnell genug und fing mich auf. Es dauerte eine Weile bis Salazar irgendwann Mal in die Schlucht starrte und uns da hängen sah. Und er hat auch erst Mal eine Weile gezögert und sich überreden lassen, bis er Sahlia drum bat mich doch wieder hochzuziehen.“ Ja das war damals recht peinlich gewesen. Salazar hatte ihn damit noch Monatelang aufgezogen. Aber zum Glück hatte er damals nicht Mal gewusst wer Godric eigentlich gewesen war. Salazar hatte sich nie etwas aus anderen Menschen gemacht. Wozu auch? Die Einzigen die er je gemocht hatte waren Helgas Familie, sowie Rowena und Helena gewesen. Und natürlich sein Kind, die Beziehung zu seiner Frau war eher eine Zweckgemeinschaft gewesen, laut ihm jedenfalls. „Nun er begleitete mich jedenfalls ins Dorf wo wir auf Helga trafen. Da ich mich ausruhen wollte und Helga mir einen Platz bei sich anbot, lernte ich sie auch näher kennen. Immer dann wenn ich Zeit hatte, kehrte ich also immer in dieses Dorf zurück und da Rowena auch des Öfteren ihre Freundin besuchte kam es halt oft vor, dass wir zusammen über dies und jenes sprachen oder uns gegenseitig unsere Zauber zeigten.“ „Wo haben Sie denn damals vor Hogwarts gelebt?“ „In meinem Manor oder im Schloss des Königs, wenn ich für ein paar Tage dort bleiben sollte.“ „Sie haben ein Manor?“ „Das hatten wir alle und sie sollten auch noch existieren. Aber nun Mal was Anderes.“ Neugierig schaute Harry zu ihm und der Blonde fuhr sich durchs Haar. „Ich hab gehört, du versuchst von Slughorn eine Erinnerung zu bekommen?“ „Ja, aber bis jetzt noch kein Glück gehabt. Woher wissen Sie das?“ „Weil ich es weiß, Harry.“ Der Gryffindor seufzte tief und schaute nachdenklich zu Boden. „Mit viel Glück bekommt man alles hin, man braucht nur den richtigen Moment und allein schon den nicht zu verpassen ist schon reines Glück.“ „Professor! Das ist es!“ „Was?“ „Na Glück!“ Harry sprang auf, von wegen Erschöpfung, der wollte nur seinem Training entgehen! Doch als Harry wieder stöhnend zu Boden ging, verwarf er den Gedanken schnell wieder. Vorsichtig hob er ihn wieder hoch. „Ich hab doch den Zaubertrank... Felix...“ Felix, aha. Wer auch immer Felix war... „Ruh dich aus Harry. Wolltest du nicht eigentlich Hermine und Ron mitbringen?“ „Wollte ich, aber... seit Ron was mit Lavender hat... reden die Zwei nicht mehr miteinander.“ Das Spiel war vor vier Tagen gewesen, seitdem hatte Godric den Weasly nicht mehr ohne dieses Mädchen gesehen und sie küssten sich so oft, dass dem Gryffindor beinahe schon schlecht wurde. Ernsthaft, sowas sollte man nicht dauernd in der Öffentlichkeit tun, vielleicht ein paar Mal, aber andauernd? Scheinbar war er da doch etwas zu altmodisch. Zu seiner Zeit, hatten selbst Ehepaare, selten solche... Berührungen in der Öffentlichkeit ausgetauscht. Harry schrie entsetzt auf, als Godric einen gewaltigen Zauber losließ. Es war nicht so, dass dieser Zauber ihm galt, nein, es war einfach so weil er panische Angst hatte. Der junge Potter versteckte sich halb hinter der wehenden roten Robe, die in der Dunkelheit das Einzig farbliche war. Es gab einen gewaltigen Knall, dann ein Fauchen. Godric zitterte leicht, Harry konnte es spüren und er versuchte kurzzeitig den Gründer sogar zu stützen. „Wieder eine Finte. Immer diese ganzen Schwarzmagier!“ Harry ließ ihn los, sah in die grünen Augen, welche wütend funkelten. Klar, er konnte diese Wut verstehen, aber im Moment machte er sich lieber Sorgen wie sie hier wegkommen sollten. Sie waren in einer Höhle, eingeschlossen um genauer zu sein. Was im Erdreich auf sie lauerte konnte Harry nicht sagen, er wusste nur, dass sie ohne Godrics Schwebezauber schon längst auseinander gerissen worden wären, wie ihr heimlicher Verfolger vorhin. Der Mann war ihnen warum auch immer gefolgt und nachdem der Eingang zugeschüttet war, war er panisch zu ihnen gelaufen, jedenfalls hatte der Mann es versucht. Harry hatte die Panik in seinen Augen gesehen, die zerlumpte Kleidung war ihm vollkommen egal gewesen, doch Godric hatte Harry einfach hinter sich gezogen, hatte einen Stupor losgelassen, da er das Wesen hinter dem Mann hatte kommen sehen. Das Zweite jedoch hatte ihn auseinander gerissen und ins Erdreich gezogen. Da die Höhle nicht besonders hoch war und die Viecher selbst durch Fels wandeln konnten, da sie auch von der Decke aus angriffen, musste der Gryffindor regelmäßig mächtige Zauber aussprechen, die diese zurückschrecken ließen. „Was sind das?“ „Schwarzmagische Kreaturen. Sie leben nicht, sie sind einfach Magie die Form angenommen hat. Leider ähnelt diese Magie der von Horkruxen.“ „Und was wollte der Mann hier?“ „Das war ein Todesser gewesen, siehst du doch an seinem Arm.“ Dem Schwarzhaarigen wurde schlecht, als er dank Godric zu einem der ausgerissenen Arme sah, wo deutlich das dunkle Mal zu sehen war. Wieder erhellte sich die Höhle durch einen Zauber seitens Godrics und erneut schrie Harry kurz erschrocken auf, als einer der Klauen nur wenige Zentimeter an seiner Nase vorbeirauschte. Das war wirklich bisher die schlimmste Schwarze Magie die er gesehen hatte. Seit sie dank Professor Slughorn wussten, dass es sechs Horkruxe gab, suchte er regelmäßig mit Godric nach jenen Gegenständen. Eigentlich hatte der Ältere dies alleine tun wollen, aber er hatte darauf bestanden, immerhin war Voldemort ja eigentlich seine Sache. „Schließ die Augen Harry. Lumos Totalem.“ Auch mit geschlossenen Augen blendetet ihn das Licht, er hörte seltsame Geräusche, ähnlich wie Schreie, dann wurde es still und das Licht wurde etwas dumpfer. Dann spürte er den Boden unter sich, was ihn zusammen zucken ließ. „Kannst wieder aufmachen.“ Brav tat er wie Godric sagte und war recht erstaunt. Das Licht hatte keine Quelle, es war einfach da, in der Luft, in den Felsen, im Boden, an der Decke und sie mittendrin. „Was?“ „Ich kann den Zauber nicht lange halten, er gehört zu den mächtigsten der Weißmagie, da er Schwarze Magie meist vollständig abblocken kann.“ „Eine Art Schutzschild?“ „Nein. Wo Licht ist, ist auch Schatten, aber der Schatten ist hinter dem Licht und nicht da drin. Es ist kein Schutzschild, es ist vielmehr... Keine Ahnung wie ich das erklären soll. Der Spruch funktioniert auch nur an sehr... schwarzmagischen Orten.“ Godric schien nicht weiter darüber reden zu wollen, also beließ er das Thema und sah sich um. In der Dunkelheit hatte er gar nicht das Podest bemerkt. „Professor, sehen Sie!“ Er deutete auf das Buch, das sehr alt wirkte und sie nährten sich vorsichtig. Es schien geschützt zu sein, denn Godric verhinderte, dass er das Buch berührte. Erst jetzt bemerkte er, dass das Licht hier nicht mehr war, das Buch schien zwar von dem Licht umgeben, aber war kein Teil davon. „Ist es?“ „Nein, kein Horkrux. Die Magie dafür ist zu schwach, aber... Es sieht aus wie die Bücher, die Schwarzmagier schreiben.“ „Sehr gut erkannt, Godric Gryffindor.“ Sie wirbelten herum, sahen eine der Kreaturen, die im Licht sich langsam zu verflüchtigen schien. „Sie können reden?“ „Nein, das ist die Stimme des Magiers, der diese Magie entfesselte.“ Wie konnte? Ach, er fragte jetzt nicht nach. Nein, das wollte er sich nicht antun. Ganz sicherlich nicht. „Was führt dich zu mir, Gryffindor?“ „Ihr existiert nicht mehr, ich bin nicht wegen Euch hier.“ „Schade.“ „Schade“ „Schade.“ Die Stimme schien von überall zu kommen und immer wieder bemerkte Harry, wie manche Kreaturen auftauchten um zu verschwinden, aus allen Richtungen. Das Licht begann zu flackern. „Warum dieses Buch mit einem Zauber schützen, der Euren Tod als Opfer forderte?“ „Das Buch.“ „Das Buch!“ „Es beinhaltet großes Wissen.“ „Großes Wissen über...“ „Mich, jene die schwarze Magie beherrschen.“ „Ode jene, die es beherrschten.“ „Du wirst auch genannt.“ „Ja, Horkrux erschaffen. Der große Weißmagier setzte kurz vor dem Tod diese mächtige schwarze Magie ein.“ „Aber auch davor...“ „Davor!“ „Davor...“ Diese Stimmen um einen herum, machten Harry nervös und die Worte ergaben für ihn zu erst keinen Sinn, erst wenige Augenblicke später. „Ist.... Voldemort auch darin enthalten?“ „Natürlich. Jede Schwarze Magie wird in dem Buch verzeichnet.“ „Verzeichnet.“ „Er ist da drin!“ „Verzeichnet...“ „Ausgesprochen viele Seiten hat er schon.“ „Mehr als Grindelwald schon.“ „Grindelwald.“ „Er war hier.“ „Ja hier.“ „Fragte nach, ja.“ „Ja, fragte nach!“ „Ihr unterhaltet Euch gerne mit Euch selbst, oder?“ Ein irres Lachen folgte Godrics Kommentar und es hallte in der Höhle wieder, dröhnte durch die anderen Stimmen noch mehr. Er verkniff es sich, sich die Ohren zu zuhalten. Einfach weil er alles mitbekommen wollte. „Was steht da genau drin?“ „Über uns. Unsere Zauber die wir sprachen, über unseren Zustand.“ „Zustand.“ „Geistig.“ „Körperlich.“ „Zustand!“ „Alles!“ „Willst du lesen Weißmagier?“ „Weißmagier!“ „Mit der schwarzen Magie~“ „Weißmagier mit der schwarzen Magie.“ „Er hat uns so die Möglichkeit gegeben ihn zurückzuholen!“, fauchte Harry, weil er das Gefühl hatte, dass man Godric deswegen verhöhnte. „Ich weiß Potter.“ „Potter?“ „Potter!“ Das Licht wurde immer schwächer, die Kreaturen bewegten sich im Schatten schneller, nährten sich langsam. Die Angst kroch in Harry hoch. Wenn Godric den Zauber nicht mehr lange halten konnte, würde diese Wesen, nein, diese Magie sie auseinanderreißen. Darauf warteten sie doch nur. Sie spielten auf Zeit. Plötzlich riss Godric ihm vom Buch weg, eine Klaue war aus dessen Schatten erschienen und hatte ihn greifen wollen. Harry zitterte. „Slytherin ist auch vermerkt.“ „Ja vermerkt.“ „Slytherin.“ „Alles.“ „All seine schwarzmagischen Geheimnisse!“ „Geheimnisse.“ „Zustand.“ Er bemerkte die Anspannung seitens Godric, das leichte Beben seiner Unterlippe und der kurze Blick zum Buch. „Nur wir können lesen.“ „Wir.“ „Lesen. Schwarzmagier.“ „Können es lesen!“ „Bist du einer?“ „Einer von uns?“ „Slytherin.“ Das Licht flackerte erneut, bevor es gänzlich verschwand. Harry schrie. „Harry!“ Zitternd klammerte er sich an Ginny, bemerkte nur nebenbei, wie auch Hermine und Ron zu ihm eilten. Lavender selbst kam langsam näher getrottet. Neville kam auch besorgt näher, Dean und Seamus folgten ihm. Die restlichen Gryffindor sahen verwirrt zu ihm. „Nicht hier...“, murmelte er leise, als die Anderen anfingen ihn mit Fragen zu bombardieren. Kurz sahen sich seine Freunde an, ehe Hermine Harry packte, Ron mit einem Blick klar machte, dass er gefälligst mitzukommen hatte und zog Harry wieder aus dem Gryffindorturm raus. Sie liefen zum Raum der Wünsche. Sobald dort eine gemütliche Sitzecke entstanden war, setzte sie ihn dorthin und setzte sich dann neben ihm. Ron setzte sich ebenfalls neben ihm, sodass er zwischen ihnen saß. „Was ist passiert?“ „Mensch Harry du bist total blass.“ Hermine drückte besorgt seine Hand und Ron wirkte nicht minder besorgt. Harry war froh, dass seine Freunde für ihn ihren Streit beiseite legten und für ihn da waren. Das waren wirklich echte Freunde. „Ich war mit Godric unterwegs. Wegen den Horkruxen.“ „Und? Habt ihr Glück gehabt?“ „Nein. Aber wir haben was Anderes entdeckt. Die Höhle in der Godric schwarze Magie aufgespürt hat, beinhaltete ein schwarzmagisches Buch. Es wurde bewacht von... nun eben solcher Magie, die das Aussehen von Kreaturen angenommen hat. Ein Todesser folgte uns und war von diesen zerrissen worden. Erst nachdem Godric ein Zauber ausgesprochen hatte, der alles ins Licht tauchte bemerkten wir das Buch. Die Viecher fingen an mit uns zu reden, erzählten, dass alle Schwarzmagier in diesem Buch verzeichnet sind, auch jene, die nur einmal einen Spruch dieser Art benutzt hätten, selbst Godric. Dann ging das Licht zurück und... Ich weiß nicht wie er es geschafft hat uns da Lebend raus zu holen. Ich dachte das war's.“ Das war schlimmer als dem Basilisk entgegen zu treten, vielleicht sogar schlimmer als Dementoren, da nicht Mal der Patronus was gegen sie hatte anrichten können. Ron und Hermine schwiegen, damit er sich beruhigen konnte. Nach mehreren Minuten hörte er auch endlich auf zu zittern. Hier war er in Sicherheit. In Hogwarts gab es sowas nicht. Nein, sonst wären sie alle bereits Tod. „Harry, meinst du, dort steht auch drin was für Gegenstände die Horkruxe von... du-weiß-schon-wem sind?“ „Kann sein. Es wurde gesagt es stände alles drin. Zustand, geistlicher wie körperlicher und so... Zum Schluss hat es auch Slytherin erwähnt. Godric hat sich dort sehr seltsam benommen. Er hatte keinerlei Anzeichen gemacht das Buch lesen zu wollen, als aber er genannt wurde, wurde er deutlich nervöser und wirkte doch neugierig.“ „Wo ist er jetzt?“, fragte Hermine nach und Harry zuckte mit den Schultern. „Er setzte mich vor dem Gryffindorturm ab und ging dann nicht zu seinem Gemächern, vielleicht zu den Greifen.“ Das tat Godric gern, wenn er etwas Luft für sich haben wollte, jedenfalls hatte das Mal Hermine aus ihn heraus bekommen. „Er ist allgemein sehr komisch, wenn Slytherin erwähnt wird, ist euch das schon Mal aufgefallen?“ „Es ist nicht zu übersehen, Ron.“ „Die Frage ist nur warum? Er bestreitet, dass er sich mit ihm so heftig gestritten hat, dass Slytherin Hogwarts verließ, andererseits versucht er dem Thema oft auszuweichen.“, merkte der junge Potter an und seine Freunde wirkten ebenso nachdenklich. „Und wenn er doch von ihm redet, dann recht fröhlich gestimmt.“ „Ja als er das mit den Zaubertränken erzählt hat wirkte er recht gut gelaunt, aber das Thema hat ihm trotzdem nicht ganz gefallen. Man sah es an seinen Augen.“ „Wirklich?“ „Ja Ron!“ Bevor die Beiden wieder einander gerieten, mischte sich Harry lieber ein. „Er hat mir erzählt wie Hogwarts entstanden ist. Also die Idee und wie er die Anderen kennen gelernt hat. Bei Helga und Rowena wirkte er recht offen, bei Salazar beinahe schon leicht nervös. Aber vielleicht hab ich mir das auch nur eingebildet...“ „Auf jeden Fall steckt mehr hinter Salazar Slytherin, als Godric bisher zugegeben hat, oder Bücher darüber erzählen. Nur was? Wieso ist Godric immer so seltsam?“ „Nun vielleicht will er nur nicht, dass das Haus Slytherins weiter einen schlechten Ruf hat.“ „Nun, dann hätte er doch eher darauf bestanden, dass Salazar Slytherin keinen Einfluss mehr hätte. Nein ich vermute, dass Godric nicht weiß ob er Tod ist und vielleicht sucht er nach ihm.“ „Was?!“ Entsetzt sahen die Beiden Harry an. Kein Wunder, die Vorstellung, dass der Slytherin am Leben war, ließ auch ihm einen eiskalten Schauer über den Rücken laufen. „Kann doch sein. Er fragte am ersten Tag, ob Salazar wirklich Tod sei. Er war wohl versucht in dem Buch lesen zu wollen, als Salazar erwähnt wurde und weicht dem Thema liebend gern aus.“ Denn immer wenn sie wirklich konkrete Fragen über Salazar stellten, lenkte Godric ein anderes Thema ein. „Das sind keine wirklichen Beweise für diese These Harry.“ „Es ist auch nur eine Vermutung.“ Das leise Zischeln schien ihn beruhigen zu wollen, aber das tat es nicht. Im Moment war er zu aufgewühlt um sich zu beruhigen. Glatte und doch raue Schuppen rieben sich an ihm. Die Schuppen der Basilisken war recht seltsam. Mit zunehmenden Alter wurden die Schuppen am oberen Körper rauer, während die Unterseite, weiterhin glatt blieben. Vermutlich um besseren Schutz zu gewähren, ohne dass die härteren Schuppen bei der Fortbewegung stören konnten. Junge Basilisken hatten diese raue Schuppen noch nicht so stark ausgebildet. »Godric.« Er verstand nicht allzu viel in Parsel, seinen Namen jedoch schon. Also blickte er auf, streichelte Sahlia über die Schnauze. Die Königin der Schlagen hatte sich etwas um ihn herum geschlängelt und ihr Kopf war fast auf seiner Augenhöhe. Als sie kurz züngelte berührte die Zunge beinahe sein Gesicht. Er hatte ihr bereits alles erzählt was vorgefallen war und auch sie war etwas unruhig. Sie vermisste Salazar, dazu brauchte er kein Parsel. Er wusste auch so wie sie sich fühlte. »Salazar, schlaf.« „Ich soll schlafen?“ Die Schlange schüttelte leicht mit dem Kopf und Godric überlegte kurz. „Er... schläft?“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)