Anguifer Leo von TKTsunami ================================================================================ Kapitel 11: Samstag ------------------- Es war Samstag und Harry, Hermine und Ron waren schon sehr gespannt auf die Geschichtsstunde. Es war das erste Mal, fiel Harry auf, das er sich auf eine Geschichtsstunde freute. Früh waren sie alle aufgestanden, hatten gefrühstückt und warteten nun darauf wieder in die Halle zurück zu kehren. Sie standen in der Nähe der Großen Halle und unterhielten sich genauso geschwätzig wie die vielen Schüler um sie herum. Es war sofort anzumerken, dass viele Schüler neugierig waren und sogar etwas in freudiger Erwartung. Harry musste grinsen. Er kannte den groben Teil der Geschichte schon, Godric hatte sie ihm ja Mal erzählt. „Was meint ihr, wird Salazar Slytherin auch dabei sein?“ Neville wurde bei Ginnys Frage ganz blass. Scheinbar war er von den zwei Auftritten Slytherins zu der felsenfesten Überzeugung gekommen, dass dieser schlimmer als Snape war. Übel nehmen konnte man es Neville nicht. Salazar wirkte wirklich alles Andere als freundlich, sowie Godric. „Wahrscheinlich. Godric scheint fiel von ihm zu halten.“ „Aber sie haben sich doch furchtbar gestritten.“ „Laut Godric eben nicht. Wir werden uns einfach die Geschichte anhören müssen. Und beruhige dich Neville, ich glaube nicht, dass Professor Gryffindor zulassen wird, das er dir was antut.“ „Und wer behauptet, dass er es verhindern kann?“ Malfoy war zu ihnen getreten, wie immer flankiert von seinen Gorillafreunden. „Ich.“ „Ja du Potter. Aber du bist auch so dumm zu glauben, dass euer Hausgründer alles hinbekommt.“ Im Ernst, dieser blonde Idiot hatte ihn einst davor gerettet mit einem Greif abzustürzen?! Für ihn war das immer unglaubwürdiger. Doch noch bevor er was erwidern konnte, schwangen die Flügeltüren zur großen Halle auf. Aufgeregtes Murmeln war zu hören und man setzte sich in Bewegung. Harry und seine Freunde stießen noch auf Luna und sie setzten sich mit ihr gemeinsam recht weit nach Vorne, auch wenn Neville am liebsten die Flucht ergriffen hätte, als er Salazar Slytherin neben Godric stehen sah. Die große Halle war mit gemütlichen Sitzkissen ausgelegt worden, kleine Tische standen davor mit Pergament und Federn, falls man – wie Hermine – mitschreiben wollte. Seltsamerweise standen neben den beiden Männern noch zwei Damen, welche in kunstvollen altertümlichen Kleidern dastanden. Die Eine erinnerte Harry an Mrs. Weasley, da sie eine solch freundliche Ausstrahlung hatte und auch etwas klein und mollig wirkte. Sie hatte blonde Haare zu einer kunstvollen Frisur hochgesteckt und ihre Augen funkelten vergnügt. Harry fand sie auf ihre Art und Weise hübsch. Die Frau neben ihr war größer, schlank und wohl das was man als 'kalte' Schönheit bezeichnen würde. Ihre langen schwarzen Haare waren zwar nicht hochgesteckt, doch auch sie hatte ein paar Strähnen kunstvoll geflochten und nach hinten geklemmt. Ihre Haare flossen wie Seide ihre Schultern herab. Sobald sich alle gesetzt hatten, trat Godric nach Vorne, lächelte sie alle munter an. „Liebe Schüler und auch liebe Kollegen. Willkommen zur Geschichtsstunde von Hogwarts Gründung, sowie dessen Anfangsjahren. Und damit meine ich der wahren Geschichte. Doch bevor wir anfangen, möchte ich euch noch darauf hinweisen, das durch einen Zeitzauber, Lady Rowena Ravenclaw und Lady Helga Hufflepuff wieder in Hogwarts verweilen.“ Er deutete jeweils auf die beiden Damen. Durch die Halle ging ein Raunen und es wurde leise getuschelt. Godric wartete etwas, bis sie sich wieder beruhigt hatten. „Lord Salazar Slytherin kennt ihr ja auch alle bereits. Sie werden meine Lücken mit ihrer Sicht füllen. Ist ja schon etwas länger her.“ Erneut grinste Gryffindor vor sich hin. „Ihr meint, wir werden Eure fehlenden Lücken, die durch den vielen Alkohol entstanden sind, ausfüllen.“ Sofort wirbelte der Blonde herum, fixierte den anderen Gründer welcher ihn ruhig und kühl musterte. Helga hielt sich die Hand vor den Mund und kicherte, während Rowena lediglich kurz ein Lächeln zeigte. „Ich wusste jedenfalls am Morgen noch, das wir diese Idee hatten.“ „Da hat er Recht Salazar. Wir waren alle etwas angeheitert und nur Godric wusste am nächsten Morgen noch, was wir geplant hatten.“ Salazar murmelte leise etwas von 'Verrückte Leute merken sich verrückte Ideen', jedenfalls kam Harry es so vor. Er sah erwartungsvoll zu den vier Gründern, die absolut nicht feindselig gegenüber einander waren. Also war Salazar wirklich nicht schlimm? „Wie auch immer. Gut, wo wollten wir noch einmal anfangen?“ „Ihr solltet erst einmal verstehen, wie es damals gewesen ist.“, erklärte Rowena ruhig und Godric war ein Schritt beiseite getreten, sodass Lady Ravenclaw volle Aufmerksamkeit bekam. „Zu unserer Zeit wurde jede Hexe und jeder Zauberer von ihren Eltern unterrichtet. Manchmal leisteten sich Familien auch extra einen anderen Zauberer, sollte das Kind ihre Macht übersteigen. Dies war jedoch nur in Ausnahmefällen. Meine Wenigkeit wurde von meiner Mutter und meiner Tante erzogen und unterrichtet. Ich lernte früh das Lesen und Schreiben, meine Magie überstieg schon mit 8 Jahren den meiner gesamten Familie. Ich lernte durch Bücher meine Fähigkeiten zu erweitern.“ „Meine Eltern waren zwar genauso reinblütig wie Lady Rowenas Eltern, doch war ihr Wissen in Sachen Magie eher weniger, ich lernte entweder bei Ihr – ja wir kennen uns schon seit Kindertagen -, oder aber ich las aus Büchern. Mich interessierte aber eher Magie im alltäglichen Bereich, sowie die Kräuterkunde. Als ich von Zuhause fortlief und den Mann meines Lebens heiratete, lernte ich durch Praxis und hatte das Glück, dass die Bewohner in meinem Dorf meine Heilfähigkeit zu schätzen wussten.“ Harry bemerkte wie Godric leicht unruhig wurde. Er schaute zwischen den Schülern hin und her und trat manchmal von einen Fuß auf den Anderen. „Ich würde von einem Bekannten meiner Familie unterrichtet.“ Kurz und knapp, fand Harry. „Lesen und Schreiben lernte ich zugegeben erst sehr spät. Meine Familie verstarb, als ich noch sehr jung war und ich bin wohl eines der wenigen Talente damals gewesen, der nur aus Praxis lernte mit der Magie umzugehen. Den Rest lernte ich am Hofe des Königs.“ „Wie Ihr erkennt, wurde uns allen das Grundwissen von unserer Familie weitergeben. Doch was ist mit jenen, deren Familien nicht über viel Grundwissen verfügten, oder wie in Godrics Fall verstarben, bevor sie das Wissen weiter reichen konnten? Auch wenn die Hexenjagd in England erst später zum Höhepunkt kam, so war es schon in unserer Zeit so, dass man aufpassen musste. Viele Menschen sahen in uns eine Gefahr. Zu Recht auch. Magier deren Kräfte nicht kontrolliert sind können großen Schaden anrichten.“ Er schaute zu Godric, welcher sehr ernst dreinblickte. Irgendwie fühlte er gerade sowas wie Verständnis. Ohne Eltern aufzuwachsen war hart, aber Godric schien nicht Mal mehr Familie gehabt zu haben. Wie er wohl gelebt hatte, bevor er zu Hofe kam? Vor allem hatte er wohl jeden Tag damit rechnen müssen, auf dem Scheiterhaufen zu landen... „Während wir in einer Schenke einen Tag beendet haben, kamen wir auf dieses Thema. Wir empfanden alle, das dies nicht der richtige Weg sei. Jeder sollte die Möglichkeit haben so viel Wissen und Erfahrung ansammeln zu können, ganz gleich welches Wissen die Familie hat. Jeder sollte die Chance haben seine Kräfte vernünftig einsetzen zu können.“ „Soweit ich mich erinnere, war es Salazar der Rowena fragte, ob sie nicht gleich ihr Wissen teilen wolle.“ „Ja und Godric kam so auf die Idee das wir das doch alle tun sollten, da wir alle Spezialisten auf unserem Gebiet waren.“ Godric lächelte selig, als ob er sich gerade daran erinnern würde und auch die drei Anderen lächelten leicht, auch wenn Salazar lediglich nur nicht kalt drein schaute. „Wir malten uns aus, wie es wohl wäre ein paar Schüler zu haben, fanden die Idee eigentlich gar nicht so schlecht. Aber wo würde dies geschehen? Wir konnten schlecht die Schüler von einem Manor ins Andere schicken. Also bräuchte man einen gemeinsamen Ort. Und wir kamen auf die Idee, das wir einen solchen ja gründen könnten. Einen Ort wo die Schüler nicht nur lernen, aber auch leben konnten.“ „Ich meine mich zu erinnern das unser Wirt uns damals amüsiert eine Feder mit Tinte reichte, während Godric ein Pergament hervorholte.“ „War nur ein Befehl des Königs, den ich schon beendet hatte. Haben wir unser Werk eigentlich noch?“ Rowena trat nach Vorne, holte ein eingerolltes Stück Papier hervor. Es war sehr vergilbt und es schien was drauf geschrieben zu sein. Sie entfaltete das alte Pergament und Godric musterte es skeptisch. „Ich glaube... ich war nie ein guter Zeichner.“ „Das Einzige was Ihr könnt, Godric, ist Euer Schwert zu schwingen.“ „Ach darin seid Ihr auch gut.“ „Godric, ich habe nie ein Schwert besessen?“ „Oh wirklich? Komisch, ich bin da anderer Meinung.“ „Kurz sah Salazar ihn skeptisch an, doch dann trat Erkenntnis in seinen Augen und Godric wich lachend einer beißenden Schlange aus, während die beiden Frauen ihre Gesichter verbargen, aber amüsiert schienen. Sobald sich Ric einigermaßen sicheren Abstand bekommen hatte, grinste er fröhlich zu ihnen herunter. Harry schaute komplett verwirrt, tat es dann aber als Insider zwischen den Gründern ab. „So wo wir die Sache geklärt haben.“ „Meint Ihr Lord Slytherins Zauberstab?“, fragte eine Slytherin etwas skeptisch, woraufhin Gryffindor nur noch breiter grinste. „Ja, den meine ich. So, nun, wie ihr alle seht, erkennt man nur Linien. Ich glaube würden wir etwas... 'angeheitert' sein, könnten zu Mindestens wir was erkennen. Irgendwo muss ein Turm sein. Ich wollte schon damals immer einen Turm.“ Das Stück Pergament flog langsam die Reihen herab. Er musste zugeben, da wirklich nichts darauf zu erkennen, es war nur ein wildes Wirrwarr aus Linien und ein paar Tintenklecksen. Godric wartete bis die ursprüngliche Zeichnung von Hogwarts wieder bei ihnen angekommen war und während Rowena sie wieder einrollte, erzählte er weiter. „Am nächsten Morgen hatte mich die Idee nicht losgelassen und ich eilte gleich zu Helga, welche schon das Frühstück machte.“ „Ihr müsst wissen, dass wir uns meist bei mir trafen, das war für alle am Nächsten.“ „Ja und Ihr habt mich abgewürgt.“ „Ja, ich hatte ein kleinen Jungen an meiner Seite der nicht hören wollte Godric, da hatte ich gerade kein zweites Kind gebraucht.“ „Ich bin doch kein Kind!“ „Daran zweifel ich noch heute.“ „Salazar!“ „Ja?“ Godric gab einen wütenden Aufschrei von sich und raufte sich durchs Haar, ein paar Schüler mussten Lachen und auch Harry musste grinsen. Jetzt hatte Godric wirklich eine Mähne. „Nachdem Godric also von Helga fortgeschickt wurde und er bei Rowena nicht einfach rein platzen konnte, musste ich mir also seine Gedanken darüber anhören.“ „Aber erst nachdem ich es durch die tausend Schlangen geschafft habe.“ „Es waren 27 und sehr schöne Exemplare.“ „Mag sein, hab sie nie gezählt. Wie auch immer. Nachdem ich es geschafft hatte alle wieder an unsere Idee zu erinnern.“ „Um genau zu sein war es der der Wirt, der uns später die Skizze gab, da wir sie dort hatten liegen lassen.“ „Salazar jetzt lasst mich doch ausreden!“ „Wie Ihr wünscht mein Freund.“ Es schien Salazars Hauptbeschäftigung zu sein Gryffindor zu ärgern und irgendwie gingen sie alle sehr vertraut miteinander um. Als wäre nie ein Streit gewesen und auch keine tausend Jahre in denen sie alle getrennt gewesen waren. Irgendwie freute es Harry für Godric. Dieser hatte es verdient. „Sobald wir uns also wieder alle einig waren, das diese Idee gut sei, sah ich mich nach einem geeigneten Ort um und wie ihr alle unschwer erkennen könnt, empfanden wir diesen Ort als sehr geeignet. Es dauerte einige Tage, die wir nur damit verbrachten einen Grundriss zu planen, ehe wir den ersten Grundstein legten.“ „Wir brauchten drei Jahre, ehe wir Hogwarts soweit aufgebaut haben, bis wir endlich Schüler aufnehmen konnten. Doch der König war beunruhigt. Godric als hoher Ritter wusste dies und beriet sich mit uns. Wir wollten, dass jedes Kind was wir unterrichten würden gleich mit seinen Mitschülern ist. Wir wollten keines bevorzugen und keines vernachlässigen. Aber ohne Frage würden die Familien versuchen Einfluss auf uns zu nehmen, auf das ihr Kind die intensivste Aufmerksamkeit bekäme. Die Kinder untereinander würden mit ihrem Rang her prahlen.“ „Doch wir wollten Schüler, die gemeinsam lernten, die sich gegenseitig halfen und respektierten. Also mussten wir ihnen ihren Rang nehmen, wenn sie nach Hogwarts kämen. Sie alle würden gleich behandelt werden, kein Einfluss von draußen. Hier in Hogwarts ist man gleich, egal ob man Lord, Lady, Ritter, oder gar vom königlichen Geblüt wäre.“, sprach nun Helga nach Rowenas Worten. „Also baten wir Godric darum, dem König unsere Bitte zu überbringen, dass wir ohne jeglichen Einfluss unterrichten wollten. Er schwor mit seinem Leben, dass Hogwarts niemals dazu genutzt werden würde ihn, die Macht die unser Land regierte, zu stürzen. Was die Kinder nach ihrer Ausbildung taten, würden sie selbst entscheiden, aber wir würden nur dafür Sorge tragen, dass sie überleben konnten. Der König willigte ein, es war auch in seinem Interesse, dass die zukünftige Generation von uns helfen würde, seinem Land zu dienen.“ „Dies war nur dadurch möglich, dass der damalige König jemand war, der Zauberer und Hexen nicht verabscheute. Er war wie alle in seiner Familie davor ebenfalls ein Zauberer. Kein besonders Mächtiger, aber kluger. Würde sich ein Schüler später gegen ihn stellen, so wäre sein Wissen ungefähr auf dem selben Stand wie jene, die zu ihm stehen würden. Deswegen nahm er meinen Eid ernst und versprach, Hogwarts möge keinerlei Einfluss von Politik bekommen.“ Dann blickte er zu Salazar, welcher anscheinend an der Reihe war, auch Mal was bei zu steuern. Neben sich konnte Harry hören, wie Hermine mit ihrer Feder schrieb. „Sobald wir das geklärt hatten, kam uns jedoch die Frage auf, wie wir denn die Schüler auswählen sollten. Wir alle hatten da so unsere eigenen Vorstellungen, weshalb wir schließlich auf die Häuser kamen. Wir wollten dadurch diese Charaktereigenschaften stärken. Wegen Rowenas Vorschlag mussten wir zwar Hogwarts noch kurz etwas... umbauen, aber schließlich durften die ersten Schüler nach Hogwarts.“ „Das erste Jahre war ziemlich chaotisch. Wir haben zwar die Grenze der Erstklässler auf 11 gesetzt, doch da viele einen so unterschiedlichen Wissenstand hatten und wir auch welche aufgenommen hatte, die über diesem Alter lagen, konnten die Klassen die heute bestehen erst viel später umgesetzt werden.“, erklärte Godric, während er nach wie vor etwas Abstand zu Salazar suchte. Es war bis auf die Stimmen der Gründer Mucksmäuschenstill. Jeder lauschte wie gebannt den Gründern. Sie fingen an von ihren ersten Jahren zu erzählen, von den größeren Problemen und ihren Lösungen. Als einer der Schüler dann zaghaft die Hand erhob, wurde das Thema erst beendet, bevor sie die Kleine Hufflepuff dran nahmen. „Dürfte ich fragen, wie alt sie damals waren? Also in welchem Alter sie Hogwarts gegründet hatten?“ „Rowena und ich waren 23. Salazar 22 Jahre und Godric 21.“ „Moment.“, kam es dann von einem Gryffindor. Es handelte sich dabei um Cormac McLaggen. „Heißt das jetzt, dass Godric der Jüngste von Euch ist?“ Als Harry Salazars kalten Blick bemerkte, hätte er am liebsten seinen Zauberstab gezogen... „Ja, ich bin der Jüngste von uns, aber an sich ist das doch jetzt kein großes Thema.“ „Vielleicht gefällt es Euren Schüler nicht, weil meist die Jüngeren als die Schwächsten angesehen wurden?“ Godric zuckte mit den Schultern, lächelte Salazar kurz an und erklärte einfach weiter als wäre nichts gewesen. Zum Schluss erzählten jedoch nur die beiden Frauen, da bis dorthin Godric und Salazar nicht mehr an der Schule waren. Harry fiel auf, dass sie diesen Teil der Geschichte bewusst umschrieben. Sie hatten lediglich gesagt, dass Godric nach 10 Jahren des ersten Hogwartsgespräch verstorben war und Salazar kurz darauf nicht mehr in der Lage gewesen war zu unterrichten. Als sie geendet hatten fragten noch einige Schüler verdutzt nach dem Kampf mit Salazar, woraufhin Godric recht wütend reagierte, doch Salazar hielt ihn davon ab irgendwas zu tun, indem er einfach seine Hand leicht auf den Arm Gryffindors legte. Eine einfache leichte Geste, die dennoch völlig reichte. Es war Helga, die nun erklärte, das dies nie geschehen war. „Alle Fragen diesbezüglich kann ich nur eine Antwort geben. Klar, gab es häufig die Diskussion wegen Muggelstämmigen, Salazar trug die Sorge, dass die Familien uns verraten würden. Dennoch artete es nie zu einem Kampf, oder gar verlassen der Schule aus. Es war Godrics Tod, der uns das erste Mal auseinander riss. Ich bitte euch, vergesst dieses Märchen. Es erfüllt uns mit Grauen, solche Lügen über uns zu hören.“ „Aber was ist mit der Kammer des Schreckens.“ Der Auserwählte zuckte zusammen. Nicht doch... „Eigentlich heißt sie Slytherins Kammer. Sie wurde schon während der Gründung eingerichtet. Salazar selbst errichtete sie, ließ uns da keinen Platz. Wir ließen ihn. Immerhin ist es klar, das ein Basilisk Platz brauchen würde. Salazar bat sie, die Schüler zu schützen, sollte es eine Bedrohung geben.“ „Ja, Muggelstämmige!“ Salazars Blick verhärtete sich, diesmal hielt er Godric nicht zurück. „Dies war nicht seine Vertraute, sondern deren Tochter! Und sie wurde gelenkt! Ein Basilisk gehorcht jenen, die Parsel sprechen können. Und wenn der Basilisk hätte wirklich töten wollen, dann hätte es mehr als nur eine Tote gegeben. Glaubt ihr wirklich, dass es so viele Zufälle auf einmal gibt? Und ich betone es noch einmal. Weder Salazar, noch ein Basilisk dieser Schule würde einen Schüler angreifen. Noch Mal solche Anschuldigungen und ihr werdet Strafen bekommen, verstanden?!“ Es war wieder ruhig in der Halle. „Wo das nun geklärt ist. Die Geschichtsstunde ist hiermit beendet.“, meinte Salazar daraufhin nur kühl. Wütend ging Godric den Flur entlang. „Ric. Regt euch nicht auf. Es sind unwissende Schüler, die noch voller falscher Wissen sind.“ Er blieb stehen, sah zu dem Herr der Schlangen, welcher langsam aufholte. Dieser nahm seine Hand und drückte sie kurz, ließ dann jedoch wieder los. Aber alleine diese Geste beruhigte Godric etwas. Sie zeigte, dass Salazar ihn nicht alleine ließ. „Ich sollte mich darüber aufregen, nicht Ihr mein Freund.“ „Aber -“ „Ich weiß. Aber wenn ich mich nicht darüber aufrege, so braucht Ihr das auch nicht. Nun reagiert Euch ab, wir haben nun das mit Dumbledore zu klären.“ Der Blonde seufzte. Sein Freund hatte Recht. Es wurde Zeit. Kurz senkte er den Blick, schloss die Augen und beruhigte sich langsam. Als er sie wieder öffnete hörte er wie die beiden Damen aufholten. „So, wollen wir dann?“ Er nickte und gemeinsam schritten sie zu dem goldenen Wasserspeier. „Ein Adler, nicht schlecht.“ Das war so klar gewesen. Er verdrehte kaum merklich die Augen, murmelte das Passwort und sie kamen schließlich ins Büro des Schuldirektors rein. Alle bis auf Godric sahen sich interessiert um, auch wenn Salazar es weniger auffälliger tat, als die beiden Frauen. „Wie kann ich Ihnen helfen?“ Sobald er die Stimme Dumbledores vernahm, wandte er sich zu dem alten Mann hin, der so eben sein Büro betreten hatte. Kurz sahen die Gründer einander an. Albus sah kurz hin und her, beschwor dann ein paar Stühle und wollte sich gerade setzen, als Salazar schon seine rechte Hand festhielt und sich die Schwärze genauer ansah. „Ich vermute Ihr kennt kein Gegenmittel dagegen?“ „Nein.“ „Das wundert mich nicht. Sonst hättet Ihr schon längst was dagegen getan. Nun, setzt Euch Professor Dumbledore.“ Verdutzt tat der Schulleiter was von ihm verlangt wurde und sobald sich alle gesetzt hatten, fing Albus auch schon an zu erzählen wie interessant er doch ihre Geschichtsstunde doch gefunden hätte und bat ihnen nebenbei seltsame Süßigkeiten an. Doch sie alle verneinten, ließen den Schulleiter ausreden. „Aber ich gehe Recht mit der Annahme, das dies sicherlich nicht der Grund dafür ist, das ihr mich aufsucht?“ „Da habt Ihr Recht. Seht Professor. Wir haben die letzten Tage damit verbracht Lösungen zu finden.“ „Lösungen?“ „Wir haben vieles gefunden was wir bemängeln und nun verbessern wollen. Godric hat bereits damit angefangen.“, meinte Rowena nun leise, ließ Salazar dann jedoch weiter reden. „Das Problem ist unter Anderem auch die Sicherheit. Wir wissen, das Voldemort einen Schüler auftrug Euch zu töten. Er will Euch beseitigen um Zugriff auf Hogwarts zu bekommen und gleichzeitig dem Phönixorden den Anführer zu nehmen. Wir alle stimmen darin überein, das wir das nicht zulassen können.“ „Voldemort ist nun Mal eine große Bedrohung. Also wollt ihr ihn vernichten?“ „Wir wollen die Schule schützen. Sie hat Vorrang. Wir wollen nicht, das diese Schule zum Mittelpunkt des Krieges wird, das wird sie unmittelbar zerstören. Hogwarts soll ein Ort des Wissens sein. Kein Stützpunkt für irgendeine Seite des Krieges.“ Dumbledores Augen verschmälerten sich leicht, doch dann fixierte er ihn, das hatte sich Godric schon gedacht und bevor der alte Mann was sagen konnte, erhob er nun lieber das Wort. „Es gab auch zu meiner Zeit Krieg und wenn der König mich rief, so kämpfte ich für ihn. Doch ich versuchte Hogwarts und Krieg zu trennen. Es gibt kein König mehr, der mich rufen würde, ich werde mich also nur Hogwarts widmen und dafür sorgen, dass meine Schüler für das Leben da draußen gewappnet sind. Sollte Voldemort dennoch angreifen, so werde ich ihm zeigen, dass er sich nicht mit uns anzulegen hat.“ „Um genau zu sein. Wir bewundern Euren Mut es gegen diesem Mann aufzunehmen, aber dann tut es außerhalb von Hogwarts. Sowie die Dinge stehen, wird ein 'Schulleiter' so oder so nicht mehr benötigt.“ Salazar war jemand, der gerne Leuten direkt sagte, was er sagen wollte. Wenn er jemanden leiden konnte, wusste er mit Worten zu spielen. Hier war es jedoch offensichtlich, dass er etwas gegen Albus hatte. „Versteht dies nicht falsch, Ihr habt dieser Schule große Dienste erwiesen, aber da wir nun da sind -“ „Ich weiße Sie darauf hin, Lady Hufflepuff, das sie keine Ahnung haben, wie es in der heutigen Zeit einhergeht.“ „Das Leben wird sich niemals ändern. Wir brauchen Nahrung, Wasser, einen Platz zum Schlafen und Mittel uns zu verteidigen. Godric ist jetzt fast ein Jahr hier und wir werden unser fehlendes Wissen schnell wieder auffüllen. Außerdem wissen wir, wie man Hogwarts zu leiten hat und es wird vorerst keine Lücke im Unterricht geben, da Ihr so oder so nicht mehr unterrichtet habt.“ Oho, Helga wurde etwas wütend. Godric wusste aus eigener Erfahrung, dass man sie dann nicht weiter reizte. „Nun, vielleicht wissen Sie nicht, dass es nur dem Schulrat allein obliegt einen Schuldirektor von Hogwarts zu entlassen.“ „Mag sein, aber es unterliegt uns Gründern Stellen zu streichen.“, konterte Rowena gelassen. „Unerhört!“ Godric fixierte das Portrait eines ehemaligen Schuldirektors und er war sofort still. Allgemein war es nun still in den Raum. Dumbledore schwieg, sah sie alle ruhig und ernst an. „Wenn Ihr es für das Beste haltet. Ihr hab mehr Recht auf Hogwarts und ich hoffe, das euer Eintreffen hier, Hogwarts nur weiterhilft.“ Langsam stand der so eben entlassene Schuldirektor auf. „Aber ihr solltet wissen, das wenn man mich in Hogwarts braucht.“ „Ja, ja wissen wir! Sie werden sofort da sein. Übrigens Eure Hilfe damals im zweiten Schuljahr war zwar dieser Singvogel da drüben, aber es war Godrics Schwert. Sollten wir jedoch Euren Rat brauchen, werden wir Euch schon kontaktieren.“ Das war jetzt nicht die feine englische Art, aber Salazar schien einfach keine Lust mehr zu haben weiteren weisen Worten eines alten Mannes zu lauschen. „Ach bevor ich es vergesse. Ich kenne den Trank gegen den Fluch. Wenn Ihr wollt, braue ich Euch diesen Trank als Dankeschön, für Eure Dienste an dieser Schule.“ Dumbledore klappte der Mund auf. „Wenn Ihr den Wunsch hegt, schickt eine Eule.“ Damit stand Slytherin auf und sie taten es ihm gleich. Höflich verabschiedeten sie sich von Albus und verließen gemeinsam wieder das Büro. „Sal, Ihr könnt ihn nicht leiden oder?“ „Sagen wir, ich teile nicht viele seiner Meinungen. Am liebsten hätte er uns jetzt dieser Schule verwiesen. Außer Euch, wahrscheinlich weil er hofft Ihr könntet mein Erbe aufhalten.“ „Und gleichzeitig setzt er wie jeder Andere auch auf Harry.“ „Zu unserer Zeit.“ „Leute.“ „Mh?“ „Unsere Zeit war vor tausenden von Jahren. Damals wuchs man Anders auf. Ihr könnt von den Kindern nicht erwarten, dass sie soweit sind wie wir damals. Die leben alle länger und sind deswegen auch länger 'Kind'.“ „Wie Ihr meint.“ „Gut, erstes Problem in Angriff genommen. Sonntag dann die Bekanntmachung und Montag dann die Praxis?“ „Sieht wohl so aus.“, stimmte er Rowena zu und sie alle trennten sich auf den Weg zu ihren Gemächern. Kurz sah er sich noch einmal nach Salazar um, doch der war bereits die Treppe runter verschwunden. Nachdenklich sah er ihm nach, machte sich dann auch auf den Weg in sein Gemach. Es war zwar noch nicht Abend, aber es gab eine Menge zu tun. Außerdem wollte er sich noch ein paar Information über diesen Koboldkrieg beschaffen. Seufzend strich er sich durchs Haar. „Anguifer Leo.“ Sofort sprang seine Tür auf und er schritt in das gemütliche Gemach, wo der Kamin anging. Ob es jemals Frieden geben würde? Sicherlich nicht. Ein leises Klopfen und er ließ die Person rein. „Ah Harry, ich hoffe dir hat der Unterricht gefallen.“ „Nicht nur mir. Aber ich glaube die größte Überraschung waren die beiden Damen.“ Godric lachte amüsiert und nickte, deutete auf einen der Sessel und setzte sich auf seinen. Sobald Harry sich gesetzt hatte wurde dessen Miene ernster. „Professor? Werden Sie was gegen Voldemort unternehmen?“ „Nur wenn er meine Schule und meine Schüler bedroht. Weißt du Harry, würde ich ihn einfach so angreifen, würde dieser erst Recht die Schule angreifen. Hogwarts darf aber nicht zum Schlachtfeld werden. Das wollen weder ich, noch die Anderen. Unser Hauptziel ist es erst einmal die Schule sicherer zu machen.“ „Aber was ist mit den Schülern, die bereits bei ihm sind? Durch ihre Eltern?“ Der Gryffindor senkte den Blick. „Was ihr nach eurer Schulzeit tut, geht nur euch was an, natürlich können wir nur hoffen, dass ihr den richtigen Weg einschlagt. Das war schon immer so und wird auch immer bleiben.“ „Aber was war das denn, wenn 'Hogwarts Hilfe braucht'?!“ „Ich bin doch hier und die Schule braucht Hilfe. Aber Voldemort ist keine Bedrohung für die Schule, sondern für die ganze Zaubereigesellschaft. Harry, Dumbledore hat den Phönixorden, das Ministerium ein Haufen von 'Auroren'. Glaub mir, würde Voldemort nur einen Schüler drohen – und damit meine ich nicht die Sache, dass er dich andauernd töten will, solange du hier bist, bist du sicher -, würde einer meiner Schüler bei ihm sein und um sein Leben fürchten müssen, dann werde ich alles tun um ihn zu retten und Voldemort zeigen, dass man sich nicht mit uns anzulegen hat. Im Falle der Gefahr sind wir ein unschlagbares Team gewesen und das wird auch heute noch so sein.“ Kurz schwieg er, betrachtete Harrys Gesicht, das wütend aber auch verzweifelt war. Der Junge hatte den Kopf gesenkt und zitterte. Seufzend richtete Godric sich auf, ging vor Harry in die Hocke und nahm seine Hand in die seine. „Harry. Ich bereite dich darauf vor dich zu verteidigen. Du musst aber nicht gegen diesen Idioten antreten. Um genau zu sein, brauchst du eigentlich nur warten, bis der Kerl Salazar reizt.“ „Wieso?“ „Weil Salazar sich über ihn jetzt schon aufregt, allein weil er ihn geweckt und einen Basilisken getötet hat. Wenn der jetzt wagt Hogwarts anzugreifen, glaub mir... Salazar ist gut darin Mittel und Wege zu finden jemanden ganz... nennen wir es 'dezent' umzubringen.“ Aufmunternd lächelte er. „Aber man sagt, dass...“ „Du der Auserwählte bist. Ja mag sein. Aber laut einer Prophezeiung ist dies nur ein Weg von vielen. Die Zukunft ist nicht vorherbestimmt. Jede Entscheidung verändert sie. Das ist doch das Interessante. Man weiß nie was einen erwartet und deswegen sollte man die Zeit die man jetzt hat genießen.“ „Aber Sie wussten auch, dass es kein Heilmittel gegen Ihre Krankheit gibt.“ „Das war was Anderes. Eine Krankheit kann nicht durch Entscheidungen beeinflusst werden. Du bestimmst dein Leben. Du entscheidest, ob du kämpfen willst. Nicht die Anderen, nicht eine Prophezeiung. Keiner entscheidet das. Nur du.“ „Aber... Die anderen sterben wenn ich nicht -“ Godric zog Harry vom Sessel und umarmte ihn einfach. Der Dunkelhaarige zitterte stärker, krallte sich an ihm und ließ dann doch seine Tränen freien Lauf. Es war einfach viel zu viel für ihn. Und irgendwie machte es Godric wütend, dass alle diese Bürde auf ihn abwälzten. „Herr?“ „Was gibt’s“, hauchte die Stimme bedrohlich. Im Dunkeln verbeugte sich ein Mann so tief es ihm nur möglich war. Ein bedrohliches Zischen war zu hören. „Es ist alles vorbereitet Sir. Außerdem wurde mir berichtet, dass Albus Dumbledore die Schule verlassen hat.“ Es war eine kurze Stille zu hören, bis die andere Stimme wieder erklang. „Verlassen?“ „Es gibt keinen Schuldirektor mehr. Nur noch... die Gründer.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)