~*Karneval*~*Be mine!*~ von Juuka (Gareki x Nai x Karoku) ================================================================================ Kapitel 1: Wenn du nicht bei mir bist ------------------------------------- Kapitel 1 – Wenn du nicht bei mir bist In einem, mit Licht durchfluteten Raum, öffneten sich helle blaue Augen. So grell wie es dem jungen Mann erschien, legte er seinen Handrücken auf seine Stirn, um einen Schatten zu erzeugen, der das Licht an seinen Augen dämpfte. Müde blinzelten er noch den letzten Rest Müdigkeit aus seiner leicht verschwommenen Sicht. Aus dem runden Fenster erkannte man den blauen Himmel der mit vielen flauschigen, weißen Wolken bestückt war und an ihm unnatürlich schnell vorbei zogen. Das Flugschiff war wohl gerade auf dem Weg zu irgendeinen Ort. Karoku interessierte sich auch gerade kaum, wohin sie flogen. Die größte Frage war: Wo ist Nai? Normalerweiße kam dieser immer zu ihm in das Bett, wenn er schlafen gehen wollte, seit dem er hier war und sich endlich an alles erinnern konnte. Doch heute war das Bett so ungewohnt kalt. Neben ihm lag kein niedlicher, zusammengerollter, kleiner Niji, der ihm jeden Morgen mit dessen großen Augen niedlich anblinzelte und ihm einen ‚Guten Morgen‘ wünschte. Verwundert richtete er sich auf. Er konnte sich auch nicht daran erinnern, wie der Jüngere in der Nacht zu ihm in das Bett stieg. Seine Augen waren immer noch auf die leere Stelle neben ihm gerichtet, bis ein Klopfen an der Tür erklang. Ein Schaf kam herein, stellte sich vor Karokus Bett. „Zeit zum aufstehen, mähh! In 30 Minuten gibt es Frühstück, määhh!“, mähte es und tibbelte wieder aus dem Raum. An die Schafe hatte sich der Blauhaarige immer noch nicht gewöhnt. Nai spielte zwar gerne mit ihnen aber mit diesen Maschinen konnte er sich einfach nicht anfreunden. Noch einmal streckte sich der junge Mann und stand endlich auf. Aus dem Schrank holte er sich eine schlichte schwarze Hose und ein schlichtes blaues Hemd, die mit einer großen zwei auf der Brust versehen war, heraus und verschwand in das Bad, was jedes bewohnbares Zimmer hatte. Frisch und fertig angezogen, machte er sich auf dem Weg in das Esszimmer. In Gedanken fragte er sich immer noch wo jetzt sein kleiner Nai steckte. Er machte sich ziemliche Sorgen. Doch in den langen Gängen traf er auf einen gewissen Schwarzhaarigen, den er noch vor wenigen Tagen mit einem Messer erstechen wollte, weil er dachte, er wollte seinen Nai etwas antun. An den gerade Gesehenden, hang eine gewissen Person, die er die ganze Nacht in seinem Bett vermisst hatte. Es war Nai der mit seinen zierlichen Fingern an Garekis Ärmel festhielt und mit einem glücklichen Gesichtsausdruck ihm irgendwas erzählte. Der Kleine schien gar nicht zu bemerken, das Karoku sich gerade in der Nähe befand. Früher war Nai sofort da, wenn er in der Nähe war. Freudig kam er immer auf ihn zu und spürte wenn er traurig, fröhlich oder besorgt war. Heute schien er sich gar nicht mehr dafür zu interessieren, glaubte der Blauhaarige. Gareki hatte ihn schon längst bemerkt, schaute über seine Schulter zu den Blauhaarigen, der gerade nur Augen für den glücklichen Nai hatte. Nachdem Gareki noch eine Weile zu ihm herüber sah, bemerkte auch Nai, das Karoku sich genau hinter ihnen befand. „Karoku!“, rief der Jüngere freudig und rannte auf ihm zu. „Guten Morgen!“ Sofort legten sich die zierlichen Arme um den jungen Mann. Ein lächeln zierte die Lippen des Blauhaarigen. Nai war wie immer, so freudig und warm gegenüber Karoku. Vielleicht hatte sich doch nichts zwischen ihnen geändert. Leicht beugte er sich zu den Jüngeren herunter und streichelte Sanft über dessen Haupt. „Guten Morgen. Wo warst du denn heute Nacht, Nai? Ich habe dich ganz schön vermisst.“, meinte Karoku mit einem sanften Lächeln. Nais Augen wurden größer und strahlender. „Ich habe mit Gareki bei Yogi übernachtet. Wir haben ganz viel gespielt, bis wir auf Yogis Bett eingeschlafen sind.“, erzählte Nai freudig. „Nicht wahr, Gareki?“, fragte er freudig und drehte sich zu den Schwarzhaarigen um, aber Dieser ging schon stumm vor, in richtung des Esszimmers. Karoku war es recht, das Gareki vorgegangen war. Der Gedanke daran, Nai könnte den Schwarzhaarigen mehr mögen als ihn selber, tat ihm weh. Wie ein Messerstich in sein Herz, schmerzte der Gedanke. Sanft nahm er Nais Hand, in die Seine. Der etwas verwirrt drein Blickende, der bis gerade noch eben Gareki hinter her schaute, sah zu Karoku auf und fing an zu lächeln. „Karoku ist so schön warm.“, lächelte der Weißhaarige und ließ sich von dem Älteren zum Esszimmer führen. Hirato und Tsukumo saßen schon längst am Tisch. Karoku setzte sich neben Nai auf dem Stuhl und sah wie Gareki sich auf die andere Seite neben Nai setzte. Yogi kam einige Zeit später an, nach dem sie sich alle gesetzt hatten. Die Schafe hatte auch schon alles auf dem Tisch serviert. Die hellen blauen Augen trafen auf tiefgraue. Karoku konnte den Blick von Gareki nicht deuten aber sie waren nicht gerade freundlich. Hungrig griff Nai nach einpaar süße Croissants und knabberte daran. Er schien gar nicht zu bemerken, wie Karoku und Gareki sich gegenseitige Blicke zuwarfen. Nur Hirato schien es zu bermerken, der still seinen Tee trank. Die anderen waren zu sehr mit ihrem Essen beschäftigt, um die beiden zu bemerken. Obwohl es schon offensichtlich war. Anscheinend hatte Gareki etwas gegen ihm. Ob es wohl um Nai ging? Karoku mochte es nicht, wenn Nai so viel Zeit mit Gareki verbrachte. Es ging ihm gegen den Strich, wenn Nai so und freudig und liebevoll über den Schwarzhaarigen sprach. Sie gingen so vertraut miteinander um. Karoku hatte viel über die Nijis studiert, nach dem er den Jüngeren fand, gesund pflegte und liebevoll aufzog und wusste das sich ein Niji beginn der Geschlechtsreife einen Partner suchte, den er sein ganzes Leben behielt. Wenn das so weiter ging, würde er sich unbewusst Gareki als seinen Partner wählen. Karoku hatte sich erhofft, er würde der erwählte Partner werden. Er liebte Nai. Mehr als nur einen Freund. Seit dem Nai endlich ein Mensch geworden war, wollte er so lange auf den Kleinen warten, bis sie endlich so zusammen sein konnten, wie es der Natur vorgeschrieben war. Ein Leben lang wollte er mit ihm zusammen sein, doch jetzt stand ihm Gareki im Weg. Es schien, als ob Gareki auch Gefühle für den Jümgeren hatte, sonst würde er ihm nicht so einen bohrenden Blick entgegen bringen. Ein einfaches ‚Tze‘, zischte Gareki, zwischen seinen Zähnen empor, brach den Blick ab und fing an zu essen. Karoku tat es ihm nach und fing sich an eine Brötchen auf zuschneiden, welches er danach mit Marmelade bestrich. Hirato hatte sie die ganze Zeit lächelnd beobachtet. Es war nicht schwer zu erkennen, um welches Objekt der Begierde es gerade ging. Nach dem essen hatte Yogi für Nai einen Prototyp des neuen Nyanperona- Schlafanzuges angefertigt und wollte noch schnell eine Anprobe mit dem kleinen Niji machen, bevor er noch einiges ändern wollte. Alle anderen waren auch schon gegangen und die Schafe räumten den Tisch ab. Nur Karoku und Gareki sind an dem Tisch sitzen geblieben. Doch Gareki schien nicht die größte Lust zu haben, mit Karoku alleine zu sein und stand von seinem Stuhl auf, um sich zum gehen zu bewegen. Die blauen Augen verengten sich gefährlich, sahen zu Gareki. „Gareki. Ich möchte nicht um den heißen Brei reden, deswegen sage ich es gerade heraus: Ich will, das du Nai nicht mehr so oft siehst oder etwas mit ihm machst. Er gehört zu mir und nicht zu dir.“, gab er streng von sich und hoffte Gareki würde leicht aufgeben. Doch dies wurde nur mit einem kühlen lachen beantwortet. Verwirrt schaute die blauen Augen hinauf zu Gareki. Dessen Gesichtsausdruck war streng. „Ich war es nicht, der Nai alleine gelassen hatte.“, gab er kalt von sich. Mit weit aufgerissenen Augen sah Karoku den Schwarzhaarigen an. Hatte er sich gerade verhört oder legte es Gareki gerade wirklich mit ihm an? „Hast du mich nicht verstanden? Nai gehört mir!“ „Nai ist kein Gegenstand. Er gehört niemanden und wird selber entscheiden, zu wem er will.“, meinte er mit strenger Stimme. „Bist du auch in Nai verliebt? Wenn du es nicht bist, dann lass ihn zufrieden. Denn wenn du es nicht tust, dann wird sein Herz schnell gebrochen werden.“ Karoku wollte es wissen. Nai durfte sich nicht an jemanden binden wollen, der ihn nicht genauso liebt, wie Karoku es tat. Garekis Augen wurden groß und seine Wangen wurden von einem zarten Rosa zu einem Tiefrot. „Verliebt?“, gab er leicht gereizt von sich. „Was für ein Perversling bist du denn!?“, keifte er, drehte sich mit einem tomatenroten Gesicht um und stapfte wütend aus dem Essraum, ohne noch etwas zu sagen. Karoku war perplex über Garekis Verhalten. Wenn Dieser nicht verliebt in Nai war, was wollte er denn damit bezwecken Nai für sich zu beanspruchen. Karoku war sich sicher, das er Nai beschützen musste. Er würde am Ende Nais Lebenspartner werden, was schon von Anfang an der Blauhaarige geplant hatte. Gareki stapfte weiter den langen Flur entlang, bis er von drei Schafen aufgehalten wurde. Sie mähten ihn an. „Was wollt ihr denn? Ich bin doch auf dem Weg in mein Zimmer!“, gab er gereizt von sich und verschrenkte die Arme vor seiner Brust. Die Schafe stellten sich in einer Reihe auf. „ Hirato wünscht Gareki zu sprechen, mähh.“, antworteten alle drei im Chor, schnappten sich den Schwarzhaarigen und trugen ihn in Hiratos Zimmer. Der große Mann saß auf der Couch und hatte Gareki schon erwartet. Natürlich wusste er sowieso, das er kommen würde. Schließlich hatte er die Schafe ja darum gebeten, Gareki zu sich zu bringen. Mit einem grinsen sah er zum Schwarzhaarigen, der ihn wütend anschaute. „Was willst du Vierauge!“ Gareki wusste, er hatte keine andere Wahl und setzte sich auf die Couch, gegenüber von dem Brillenträger, dessen grinsen Breiter wurde. Kapitel 2: Erster Kuss ---------------------- Kapitel 2 – Erster Kuss Die Sonne war schon lange über den Horizont untergegangen. Karoku beschloss sich in sein Bett zu legen. Eigendlich wollte er noch auf Nai warten aber seine Hoffnung, heute wieder mit seinem kleinen Niji zu kuscheln, war schon verschwunden. In seinen Gedanken hallten immer wieder Bilder von Gareki mit einem fiesen lächeln und mit seinem süßen Nai in dessen Arme. Wütend biss er seine Zähne zusammen. So ein Bild konnte er nicht ertragen aber Gareki hatte recht. Nai musste sich selber entscheiden, zu wem er gehörte, egal wie schwer dieser Gedanke für den Blauhaarigen war. Das blütenweiße Laken zog er sich mit einem leisen rascheln über seine Schulter. Sein Kopf bettete sich auf das große weiche Kissen und schloss seine himmelblauen Augen, bis von der Tür ein leises Klopfen erklang. Mit einem verwirrten Gesichtsausdruck richtete er sich auf, stand auf und ging zur Tür. Als er sie öffnete wurden seine Augen so groß wie Teller. Sein kleiner Nai stand vor ihm. Er hatte einen Nyanperona-schlafanzug an und ein Nyanperona-plüschtier fest an sich gedrückt. Die süßen, großen und roten Augen sahen ihn hoffnungsvoll an. „Kann ich heute wieder bei dir schlafen?“, fragte er mit leiser Stimme, um niemanden in der Nähe zu wecken. Ein zufriedenes lächeln zierten die Lippen des Älteren und zog den kleinen Niji sanft in seine Arme. „Ich habe dich schon erwartet.“, hauchte er lieblich in dessen Ohr, während er Nai fester an sich drückte. Seine gezeigte Zuneigung wurde sofort erwiedert. Die zierlichen Arme wurden auf seinen Rücken gelegt, drückte ihn leicht an sich. „Ich schlafe gerne bei dir, Karoku.“, meinte der Jüngere freudig. Diese Worte hatte sich der Älter so sehr erhofft. Sein Herz pochte wild gegen seine Brust. Wie sehr er doch seinen kleinen Niji liebte und jede jegliche Berührung von Nai ihm zum schweben brachte. Es dauerte eine Weile bis sich beide wieder voneinander lösten. Das Nyanperona- plüschtier, was zwischen ihnen gepresst war, fiel zu Boden, was Nai sofort wieder aufhob. Doch Karoku nahm lächelnd ihm das Nyanperona-plüschtier aus den kleinen zierlichen Händen. „Das brauchst du doch nicht, wenn du mich haben kannst.“, lachte Karoku und setzte das gelbe Plüschtier auf einem seiner Stühle die im Zimmer standen, dann nahm er die Hand seines geliebten Nijis und zog ihn zum Bett. Sie legten sich in die weiche Matraze. Nai kuschelte sich sofort an den warmen Körper Karokus, was diesen sehr glücklich machte. „Du bist so schön warm, Karoku.“, flüsterte der Jüngere, während er langsam eindöste. Liebevoll strich Karoku einige weiße Strähnen aus dem Gesicht des Jüngeren, betrachtete sich das schöne Gesicht genau. Nai hatte sich kaum verändert. Vielleicht ist er etwas älter geworden aber er war immer noch sein kleiner Niji von früher. Nai war aber immer noch das schönste Geschöpf was Karoku je gesehen hatte. Für immer sollte Nai bei ihm bleiben. An seiner Seite. Karoku wollte ihn beschützen und alles dafür tun, ihn glücklich zu machen. Leicht beugte er sich zu Nai herunter. „Bleibe bitte für immer bei mir, hörst du Nai?“ Der kleine Niji war schon lange eingeschlafen aber Karoku erhoffte sich, seine Worte würden bis zu dessen Träumen vordringen und erhört werden. Der morgen war erfrischend. Die seichte Luft ströhmte durch das leicht geöffnete Fenster in Karokus Zimmer. Das Flugschiff hatte über Nacht still über einen Wald gehalten, deswegen war es nicht zugig und leicht erfrischend. Die blauen Augen öffneten sich. Zuerst sah er aus dem Fenster, wo die Wolken unbeschwert durch eine Leinwand von Blau zog. Neben sich hörte er ein leises Atmen, was sofort seine Aufmerksamkeit bekam. Nai lag immer noch neben ihm eingerollt. Wie ein kleiner Ball, was sich wirr mit dem Laken vereinigt hatte. Lächelnd strich er über das weiße Haar de Jüngeren. „Du nimmst mir jedes mal meine Decke weg, wenn du bei mir bist.“, kicherte er leicht und weckte somit den kleinen Niji aus dessen Traum. Die großen, noch leicht müden Augen schaute ihn verschlafen an. „Guten morgen.“, brabbelte er leicht heißer. Der Blauhaarige konnte nicht anders und zog den Jüngeren, samt der eingewickelten Decke, auf seinem Schoß und drückte ihn leicht an sich. Egal was der kleine Niji tat, es war so süß. Er konnte nicht anders und den Kleinen knuddeln. Mit einem sanften lächeln auf den Lippen, legte er Diese auf dessen Stirn um ihn einen Kuss zu schenken. „Guten morgen, Nai.“, säuselte er glücklich. Nai lächelte und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Das hatte Nai noch nie gemacht, dachte sich Karoku und war leicht verwirrt aber auch sehr froh darüber. „Wo hast du das denn gelernt?“, fragte er lächelnd. „Von Gareki.“, kicherte dieser. Die fröhlichen Gesichtszüge Karokus verschwanden. „Nicht nur Gareki hat mir viele Dinge erklärt. Tsukumo und Yogi haben mir so viele Dinge beigebracht.“, lächelte Nai glücklich. „Frühstück ist fertig, määähhh.“, mähte das Schaf und führte Nai und Karoku zum Esszimmer. Hirato und Tsukumo waren schon am Tisch und wartete auf die restlichen Leute vom Schiff. „Guten morgen!“, rief Nai freudig. Tsukumo begrüßte ihn mit einer sanften Umarmung und Hirato lächelte nur, schenkte ihnen ein leichtes ‚Guten morgen‘. Nai hatte sich noch schnell, bevor die Schafe kamen, umgezogen, so dass er jetzt nicht mehr den Nyanperona- schlafanzug an hatte. Sie setzten sich an den Tisch, bis Gareki mit Yogi ankam, geführt von einem der vielen Schafe auf diesem Schiff. Wieder setzte sich Gareki neben Nai und grüßte den Jüngeren mit sanfter Stimme und einer kleinen Streicheleinheit. Sofort blitzten Stürme in den blauen Augen Karokus. Doch Gareki ließ sich nicht auf Karoku ein, löste sich von dem kleinen Niji und aß sein Frühstück. Heute mussten sie zum Untersuchungsturm. Yogi, natürlich, zierte sich Akari zu sehen. Diese Angst war auch berechtigt. Dieser Mann konnte wirklich ziemlich gemein und brutal sein aber die Untersuchungen waren wichtig. Auch Karoku und Nai mussten zur Nachuntersuchung gehen, nach dem Vorfall im Wald. Nai sah zwar schon ziemlich gesund aus aber Akari hatte recht, nochmal alles durch zuchecken. Das Schiff flog los, in Richtung des Untersuchungsturmes. Akari wartete bestimmt schon auf sie. Der Flug war nicht lange und alle konnten schnell zum Turm gelangen. Nur Yogi zierte sich wieder. Er wollte gar nicht aus dem Schiff heraus treten. Gareki hingegen wurde leicht ungeduldig und trat den blonden Kämpfer von dem Geländer. Yogi flog zu Boden, jaulte laut auf. Gareki hingegen störte sich nicht daran und verschwand in das große Gebäude. „Gareki-kunnn, du bist so gemein!“, jammerte der blonde Kämpfer, der sich mit seiner Hand schmerzend am Hinterkopf hielt. Ob Gareki ihn gehört hatte, war dem recht egal. Nai blinzelte verwirrt den Schwarzhaarigen hinterher, wollte schon hinter her laufen, doch Karoku hielt ihm davon ab. „Bleibe hier. Wir wollen doch gemeinsam zu Akari und uns untersuchen lassen. Uns zu trennen wäre doch jetzt unnötig.“, sprach der Blauhaarige liebevoll zu seinem kleinen Niji und zog diesen näher zu sich. Er nahm die kleine zierliche Hand in die Seine und führte ihn in das Gebäude. Doch hatte er nicht damit gerechnet, von Hirato gestört zu werden. „Karoku? Kommst du mit mir?“ Das lächeln in Hiratos Gesicht wurde etwas breiter. „Ich denke unser Arzt würde dich gerne alleine zuerst Untersuchen.“ Verwirrt sah er den großen Schwarzhaarigen an, dachte sich aber nichts dabei, da Yogi und Tsukumo auf Nai aufpassten. „Wir sehen uns später.“, winkte noch einmal Nai freudig Karoku entgegen, der kurz lächelnd zurück winkte. Die Untersuchung ging recht schnell und Karoku war befreit. „Deine Bluttest bekommst du in ein paar Tagen… Dann kann ich ja gleich Yogi dran nehmen und danach kommen Nai und Gareki dran.“, sprach der Arzt eher zu sich selbst als zu Karoku. Schon trat er der Mann zur Tür, öffnete sie lautstark und schaute sich im Gang um, wo schon ein ängstlicher Yogi mit schlottrigen Kniehen stand. „Rein mit dir!“, waren dessen einzigen Worte und Yogis Kniehe schienen noch stärker zu vibrieren als zuvor. Karoku wünschte Akari noch einen schönen Tag, ließ den blonden Kämpfer in den Raum und schaute sich um. Nai war gar nicht mehr da. Verwirrt sah er zu Tsukumo. „Wo ist denn Nai hin?“, fragte er perplex. „Gareki-kun war hier und hatte ihn mitgenommen.“, lächelte sie. „Die beiden verstehen sich wirklich gut, meinst du nicht auch?“, fragte sie freudig aber Karoku war nicht nach freude. Schon der Gedanke, Gareki mit Nai alleine… Wütend schüttelte er den Kopf. „Wo sind sie beiden denn hin gelaufen?“ Tsukumo legte ihren Kopf etwas schief. „Ich glaube…Gareki-kun hatte etwas vom ‚Dach‘ erwähnt.“, versuchte sich die Blondine zu erinnern. Beim Wort ‚Dach‘, schoss der Blauhaarige schon los, ohne Tsukumo noch weiter zuzuhören. Ganz gleich, wo sich das Dach befinden würde, dachte sich Karoku, er würde es schnell finden. Mit einem wütenden Gesichtsausdruck und einem Sturm in seinen Augen, rannte er die Treppe hinauf zum zweiten Stock. Irgendwo musste sich doch eine Treppe befinden, die hinauf zum Dach führte. Wie konnte sich dieser dumme Gareki nur trauen, seinen Nai einfach so mit zunehmen? Dieser würde etwas erleben! Nach unendlichen schnellen und großen Schritten, fand er eine Treppe, die wohl zum Dach führte, wenn man der Ausschilderung glauben konnte. Flitzend und jede zweite Stufe nehmend schritt er zur Tür, die Karoku und Nai mit Gareki trennte. Schnell riss er die Tür auf. Die hellen Sonnestrahlen ließen ihn für einen kurzen Augenblick erblinden. Blinzelnd versuchte die Blindheit zu verscheuchen und etwas zu erkennen, bis er vor Schreck die Augen aufriss. Nai und Gareki standen nah beieinander. Der Schwarzhaarige hatte sich tief zu dem Jüngeren gebeugt… Sie küssten sich. Kapitel 3: Blühende Gefühle --------------------------- Kapitel 3 – Blühende Gefühle „Warum willst du mir helfen? Außerdem brauche ich keine Hilfe. Ich bin nicht so krank wie dieser Karoku!“, brummte Gareki säuerlich. Hirato hatte Pläne im Kopf, die Gareki nicht wirklich erfreuten. Warum kam dieser dämliche Vierauge auf die Idee, er sei in diesen kleinen Niji verknallt und wollte ihn auch noch helfen, Nai für sich zu gewinnen. „Lass mich zufrieden!“, schrie er den Brillenträger an und wollte sich schon zum gehen wenden. Doch Hirato hielt ihm auf. „Ich werde es arrangieren, Karoku als erstes in der Untersuchung dran zunehmen. Wenn du die Chance nicht nutzt, ist es dein Pech.“ Hirato hatte sein perfektes charmantes lächeln auf seine Lippen gelegt. „Karoku hat in letzter Zeit seine Augen ziemlich auf Nai gerichtet. Ihr werdet kaum noch Zweisamkeit haben. Egal wie man es wendet und dreht. Nai ist entweder mit den Schafen spielen, mit Yogi beschäftigt oder wird von Tsukumo unterrichtet und den anderen Rest der Zeit verbringt er mit Karoku. Ich denke auch heute wird dein kleiner Freund zu Karoku in das Bett huschen und du wirst wieder ganz alleine in deinem Zimmer schlafen müssen. Macht dich das nicht eifersüchtig? Ich gebe dir nur eine Chance, Nai endlich deine Gefühle zu zeigen.“ Die behandschuhte Hand löste sich von der Schulter des Jüngeren, die vorhin noch festgehalten hatte und ließ ihn somit endlich gehen. „Tze.“, war die einzige grimmige Antwort Garekis und riss die Tür auf, um den Raum zu verlassen. Zwei Schafe folgten ihm bis zu seinem und Nai´s Raum. Von draußen hörte er schon gekichere von zwei Personen. Eine gehörte Nai und die andere… Mit einem grimmigen Gesichtsausdruck öffnete er die Tür. Wie erhofft, sah er den kleinen Niji mit dem unerhofften blonden Kämpfer an dessen Seite. Das Zimmer sah aus wie ein Schlachtfeld. Überall lagen Plüschtiere herum. Kleine und bunte Bauklötze waren über den ganzen Boden verteilt. Nai und Yogi bauten gerade an ein großes Monument, die von Plüschtieren behaust wurde. „Was zum Teufel… Was macht ihr da?“, gab der Schwarzhaarige aufgebracht von sich, als er einen Teil seiner Bücher in der Bausteinburg mit ein intigriert sah. „Das sind MEINE Bücher!“, schrie er. Nai und Yogi zuckten ängstlich zusammen. „Aber Gareki-kun! Siehst du nicht, was wir für eine schöne Burg gebaut haben?“ „Ja, und ein riesen Chaos veranstaltet habt. Räumt alles sofort auf! „ „Garekkiii-kuuun! Es ist doch noch so früh! Lass uns doch einbisschen weiter spielen.“, quietschte der blonde Kämpfer. Nai der bis vorhin noch still gewesen war und ein bedrücktes Gesicht gemacht hatte, stand auf und zupfte an dem Saum von Garekis Shirt. „Spiel mit uns. Das macht Spaß.“, lächelte er. Der Schwarzhaarige hatte einen großen Fehler gemacht und in Nais großen Augen gesehen. Sofort war Gareki nicht mehr böse. Nai hatte einfach eine beruhigende Wirkung auf den Älteren. Sofort hatte er das Bedürfnis den Jüngeren in den Arm zu nehmen, zu streicheln und… Schnell schüttelte Gareki die wirren Gedanken aus dem Kopf heraus. Warum passierte ihm das auch immer, wenn er den Jüngeren ansah? Immer kamen in ihm diese warmen Gefühle hoch, hatte sogar nicht gerade jugenfreie Bilder im Kopf, wenn er Nachts im Bett lag und an den Kleinen dachte. Seit einiger Zeit ging es schon so und es machte ihm angst. Noch nie hatte er solche Gefühle für jemanden gehabt und schon gar nicht für einen Jungen. Nai war schon im ersten Augeblick etwas besonderes für Gareki. Zuerst wollte er nur an das Circus ID und Nai war nur ein armes Opfer in seinen Augen aber je länger er mit ihm zusammen war, desto mehr hatte er bemerkt wie wichtig Nai ihm wurde. Wie er stärker werden wollte um Menschen zu beschützen. Vorallem Nai wollte er beschützen können. Seit dem sie sich getroffen hatten verstand Gareki so vieles von dieser Welt und so vieles verstand er auch nicht. Deswegen wollte er selber ein Cicuskämpfer werden, somit konnte er auch immer in Nais Nähe bleiben und ihn beschützen. Seufzend lächelte er den kleinen Niji an. „Ist ja gut. Ich werde mit euch eure Burg zuende bauen und wehe ihr habt etwas gegen meine Ideen einzuwenden. Die werden alle durchgesetzt, egal was ihr dazu sagt.“, grinste er, ließ seine Finger durch die weißen weichen Strähnen gleiten. Gareki mochte es Nai so vertraut zu berühren und der kleine Niji mochte es sichtlich auch so gestreichelt zu werden. Immer wenn er es tat, schloss Nai genüsslich die Augen und lächelte zufrieden. Das Gefühl in Garekis Herzen wurde umso größer. Zufrieden gesellte er sich zu einer unfertigen Bauklotzburg, die mit seinem Büchern und diversen anderen Dingen aufgebaut war und machte gleich eine Mauer drum herum. Nai gesellte sich sofort dazu und half dem Schwarzhaarigen gleich dabei, die Mauer aufzubauen. Yogis lächeln wurde breiter als je zuvor. Er freute sich, das Gareki endlich mal mit ihnen richtig spielte und nicht immer so grimmig war. Die Schafe sammelten einige der Bauklötze ein. Nachdem sie einige Stunden damit verbracht hatten die Burg so schön zu machen wie nur möglich, mussten sie natürlich auch alles wieder abbauen. Yogi war leicht enttäuscht darüber, das dieses wundervolle Gebäude nun wieder abgebaut werden wusste aber nächstes mal würden sie zusammen ein schöneres bauen. Das hatte Gareki auch zu Nai gesagt, als Dieser auch ziemlich traurig darüber war und ihn damit etwas aufmuntern wollte. Nai nickte und zwang sich ein Lächeln auf. Man sah es dem Kleinen an, das er gerne noch das Bauwerk behalten wollte. Mit schwerem Herzen baute er alles Stück für Stück mit den Schafen, Yogi und Gareki ab bis das Zimmer wieder genauso wie vorher aussah. Die Kisten, indem die Klötze verstaut waren, hoben sie nun gemeinsam hoch und brachten es in eine Kammer, in dem noch viele andere Sachen gelagert wurden. Als es Zeit wurde zum Abendbrot zu gehen, verneinte Gareki. Er hatte keinen Hunger und vorallem wollte er nicht wieder die giftigen Blicke von Karoku und das fette Grinsen von Hirato auf sich spüren. Zum Glück hatten sie während des Spielens noch einige Kekse und diverse andere Süßigkeiten in sich hinein gestopft. Manchmal fragte er sich wirklich wohin Nai und Yogi das alles hinsteckten. Aufjedenfall war Gareki pappensatt und vorallem frei von Karoku und Hirato. Noch einmal streichelte er Nai zum Abschied über das Haupt. Doch amliebsten hätte er Nai an sich gezogen, fest an sich gedrückt und niemals wieder losgelassen. Schon gar nicht zu diesem Karoku. Leider aber konnte er Nai nicht so lange aufhalten, sonst würde wahrscheinlich schon Yogi darauf kommen, was in wirklichkeit los war. Nachdem sie sich getrennt hatten und Gareki auf dem Weg ins Zimmer war, traf er auf Hirato, der ihm gerade entgegen kam. Schon wieder lächelte der Ältere ihn verschmitzt an. „Na hast du schön mit deinen Freunden gespielt? Ich hoffe du hast auch über dich und Nai nachgedacht.“, lächelte der Brillenträger freundlich. Dieses Lächeln auf Hiratos Lippen konnte er gar nicht leiden. „Lass mich dich endlich in Ruhe!“ Gareki wollte nicht mit Hirato reden. Schon gar nicht über dieses Thema, doch als er an Hirato vorbei gehen wollte, wurde er schnell am Arm gepackt. „Wenn du nicht bald reagierst und handelst, wirst du Nai noch verlieren.“ Die hellen grauen Augen wurden groß, sahen zu dem Brillenträger auf. „W-was willst du mir damit sagen?“ Der Jüngere verstand nicht, was Hirato ihm zu verstehen bringen wollte. Nai verlieren? Was bedeutete das? „Was ich damit sagen will ist, wenn du noch weiter wartest, wird Nai sich für Karoku entscheiden. Nijis sind eine Art, die ihren Partner ab beginn der Pupertät aussuchen und für immer zusammenbleiben, solange sie leben. Nai ist kein kleines Kind mehr. Er wird Älter und fängt Dinge mit anderen Augen zu sehen. Ich denke auch, das Nai schon lange angefangen hat Karoku und dich mit anderen Augen zu sehen. Seine Gefühle werden sich verändern und langsam wird er sich entscheiden.“ Gareki traute seinen Ohren nicht. „Karoku wird versuchen Nai für sich zu beanspruchen, weil er genau weiß, das Nai bald …?“ Hirato nickte auf die unvollendete Frage. „ Ich weiß, das Karoku schon ziemlich lange mit Nai zusammen war aber ich weiß auch, das du ihn genauso gern hast wie Karoku. Auch Nai mag euch beide sehr, das sieht man ihm an.“ Hirato hatte recht… oder? Gareki hatte schon lange Gedanken, Wünsche und Träume und meistens handelten sie von Nai. Das Wort ‚verlieren‘ hallte ganz laut in seinem Kopf. Verlieren? Würde er Nai wirklich verlieren? An sowas hatte er nie nachgedacht. Immer hatte er gedacht, Karoku von Nai zu trennen, weil er diese kranken Gefühle Karokus für Nai nicht akzeptierte. Er hatte schon immer bemerkt, wie der Blauhaarige sich auf Nai ziemlich stark fixierte. Nun… Gareki konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Ohne noch auf Hiratos nächsten Worte zu hören, wankte er an Diesem vorbei in sein Zimmer. Hinter sich die Tür geschlossen, sackte er zu Boden. Nun…wurde ihm klar, warum er Karoku so sehr hasste. Es waren nicht dessen kranken Gefühle für Nai. Gareki selber spürte das Gleiche. Er selber, fühlte für Nai die selben Gefühle. Das was ihm sein Herz erzählte, hatte er immer ignoriert und nun wo es fast zu spät war, wurde ihm alles klar. Niemals wollte er Nai an seiner Seite verlieren. Schon der Gedanke daran, ließ ihm einen furchbaren Schauer durch seinen ganzen Körper durchziehen. Zu sehr sehnte er sich jedes mal Nai zu berühren. So vertraut mit ihm zu sein. Seine nächtlichen Sehnsüchte und Träume würden für immer Sehnsüchte und Träume bleiben. Das hallen von Gesprächen im Gang ließ ihm aufschrecken. Waren alle schon fertig mit dem Essen? Schnell wandte sich sein Blick auf die Uhr an der Wand. Gareki hatte wirklich fast eine Stunde hier gesessen und seinen Gedanken nach gehangen. Nai öffnete die Tür und Gareki starrte erschrocken zu der Tür, die sich öffnete. Zum Glück kam nur Nai, gefolgt von einem Schf, in das Zimmer und sah den Schwarzhaarigen verwirrt an. „Gareki? Geht es dir gut?“, fragte Dieser verwirrt. Perplex und starr schaute er Nai an, ohne ihm zu antworten. Wieder hallte das Wort ‚verlieren‘ in seinem Kopf. So laut, wie noch nie zuvor. Nai kam langsam näher. „Du weinst…?“ Huh? Gareki weinte? Ungläubig kam er aus seiner Starre heraus und hielt sich einpaar Finger an das Gesicht. Tatsächlich waren seine Wangen nass. Er hatte wirklich geweint und nun sah ihn Nai auch noch so. Schäment schaute er zur Seite. „Es ist nichts. Du…“ Gareki konnte seinen Satz nicht beenden. Der kleine warme Körper, der sich an ihm schmiegte, schnürte seinen Satz mitten drin ab. Nai umarmte den Älteren tröstend. Doch was der Kleine wirklich mit ihm anstellte, konnte Nai gar nicht erahnen. Langsam legten sich auch Garekis Arme um den kleinen Körper. Das Gesicht vergrub sich leicht in die Halsbeuge des Jüngeren. Sanft zog er den Duft von dem kleinen Niji auf. Warum wurde es erst jetzt dem Älteren klar, wie sehr er Nai brauchte? Selbst ohne Worte konnte Nai ihn beruhigen. Langsam lösten sie sich voneinander. Doch Gareki konnte nicht anders. Seine Lippen streiften das weiche Haar und legten sich sanft auf die Wange. Der Kleine blinzelte, nach dem Gareki sich ganz von ihm löste, verwirrt an. „Das macht man so, wenn man zeigen will, wie sehr man sich gerne hat.“, meinte Gareki ganz schnell und wischte sich mit dem Ärmel die restlichen Tränen aus dem Gesicht, als das ‚mähn‘ des Schafes lauter wurde. Nai lächelte, begab sich auf Zehenspitzen und küsste den Älteren auch auf die Wange. „Ich habe dich auch ganze doll gerne, Gareki.“, lachte der Jüngere freudig. „Bitte nicht mehr weinen.“, bat er Gareki an. „Nein, solange du mich auch gerne hast, bin ich nicht traurig und weine auch nicht mehr.“, säuselte er. Spät am Abend, war es genauso wie früher. Nai lag unten im Bett, las ein Buch und machte Hausaufgaben, die Tsukumo ihm aufgab. Eines der Schafe lag neben dem Jüngeren. Gareki lag oben und las auch ein Buch. Nur das seine Lektüre etwas mehr Grips beanspruchte. Nai würde das alles noch nicht verstehen. Doch dieses mal konnte er sich nicht wirklich auf das Buch konzentrieren. Seine Ohren horchten genau, was unter ihm im Bett geschah. Jeder hauch, jede Bewegung…er hörte alles. Warum war er auch so blöd? Er hätte es ändern können. Gareki könnte jetzt dort unten neben Nai liegen…ihm bei den Hausaufgaben helfen oder sogar mit ihm ihre Nähe genießen aber natürlich musste er wieder so distanziert sein und so tun, als wäre nichts geschehen. In Gedanken raufte er sich selber die Haare. Plötzlich hörte er wie Nai seine Bücher und Hefte zu schlug, sie ordentlich auf das Bett legte und aufstand. Nai hatte sich schon lange seinen Pyjama, in Form von Nyanperona, angezogen und nahm sich sein Nyanperona-kuscheltier. Verwirrt schaute Gareki zu Nai herunter. Er würde doch nicht…? „Ich gehe jetzt zu Karoku und frage ihn ob er mich in das Bett nimmt.“, lächelte er Nai hinauf zu Gareki. Dessen Augen wurden groß. Nicht gehen! Nicht zu ihm! Bleibe bei mir! Ich werde dich in den Arm nehmen, dich halten und lieben, hallte es ständig in Garekis Gedanken. Er wollte nicht, das Nai geht. Nicht zu Karoku, doch seine Stimme versagte. Seine Gedanken schriehen aber er selber sagte nichts. Nur ein kurzes nicken gab er Nai preis aber seine Gefühle wurden eingesperrt. Lächelnd wünschte Nai ihm eine Gute nacht und verschwand mit dem Schaf aus dem Zimmer. Fluchend schob er sich die Decke über sein Kopf und schrie ganz laut. Warum konnte er nicht seine verdammte Fresse aufmachen? Hirato hatte recht. Wenn er nichts unternahm, würde er Nai verlieren. Früh am morgen hörte er jemand in seinem Zimmer herein kommen. Es war Nai, der sich gerade seinen Pyjama auszog. Gareki linste unter seiner Decke empor, schaute zu Nai herunter. Die letzter Nacht hatte er kaum geschlafen. Ständig hatte er über viele verschiedene Dinge nachgedacht. Auch darüber, was Karoku vielleicht in der Nacht mit Nai gemacht haben können und das er gestern besser den Kleinen zurückhalten hätte aber natürlich war er eines der größten Feiglinge der Welt. Selbst jetzt tat er nichts, außer, so zu tun als würde er schlafen um nicht mit Nai reden zu müssen. Erst als Dieser den Raum verlassen hatte, stand er auf und zog sich an. Heute war der Tag, wo Akari sie alle durchchecken wollte und Hirato ihm die Chance geben wollte, Nai zu sagen was er fühlte. Eigendlich hätte es Gareki auch gestern Abend sagen können. Der kleine Niji war gestern ja eine halbe Stunde alleine mit ihm in dem Zimmer. Natürlich war das Schaf dabei aber war diese Maschine denn ein wirkliches Hinderniss? Dem Schwarzhaarigen war es schon aufgefallen, wie Nai und er nie alleine waren. Selbst die Schafe waren ein Störfaktor für einen Schisser wie er selber. Wütend trampelte er Richtung der Rampe, wo Yogi sich an irgendwas festhielt und nicht vom Schiff wollte. Säuerlich trat er den blonden Kämpfer herunter. Gar nicht darauf achtend, was Yogi ihm hinterher heulte stapfte er in Richtung des Gebäudes und verschwand darin. Säuerlich lief er bis zu einem Ende des Ganges, ignorierte Akari, der gerade ihm entgegen kam. Akari sah ihn etwas überrascht an aber ließ sich nicht beirren und ging einfach weiter. Warum war Gareki überhaupt hier? In dieser Ecke? Er sollte gleich zu den anderen und warten bis Karoku in das Zimmer verschwindet aber jetzt stand er hier und wusste nicht was er tun sollte. In seinem Kopf schrie regelrecht seinen Körper an, er solle sich bewegen. Karoku könnte jetzt schon im Zimmer sein. Er könnte Nai jetzt mit sich nehmen. „Beweg dich, Gareki!“, flüsterte er zischend, zwischen seinen zusammen gepressten Zähnen heraus. Nai war bestimmt jetzt gerade dort und ohne Karoku. Er könnte ihn jetzt mitnehmen. Ohne Yogi, ohne Tsukumo und ohne ein Schaf in der Nähe. Schnell ging er wieder zurück und sah, das Nai mit Tsukumo sprach und Yogi mit den Kniehen schlotterte. „Nai!“, rief er und der Jüngere schenkte dem Schwarzhaarigen die völlige Aufmerksamkeit. Mit einem Handwink zeigte er dem kleinen Niji, er solle ihn folgen. „Gehen wir auf das Dach. Komm mit.“, sagte er und nahm die kleine Hand Nais in Seine. „Warum gehen wir auf das Dach, Gareki?“, fragte der Jüngere aber Gareki schwieg und zog ihn mit auf das Dach. Draußen strahlte die Sonne kräftig auf sie Beide. Beide mussten sich erst an die Helligkeit gewöhnen. „Gareki? Du bist so komisch heute. Zuerst hast du mich heute früh einfach ignoriert…“ Er hat es gemerkt? Nai hatte bemerkt, das er nur so getan hatte, als ob er schlief? „…dann hast warst du so wütend und hast sogar Yogi getreten und dann verhältst du dich gerade so eigenartig.“, meinte er traurig. „Nai. Ich will dir etwas sagen… schon seit einiger Zeit mag ich dich sehr.“ Neugierig schaute der kleine Niji zu Gareki auf. „Ich mag dich auch sehr, Gareki.“ Autsch! Das meinte der Schwarzhaarige nicht SO. „Du verstehst mich falsch. Ich…will dich.“ Gareki kam näher, seine Hände legte sich auf die kleinen dünnen Schultern und zogen ihn näher an sich. „Ich will dein Partner sein. Verstehst du? Ich zeige dir was ich meine.“ Gareki fasste sich endlich an sein Herz, beugte sich herunter und legte seine Lippen auf die des kleinen Nijis. Ganz anders als er dachte, reagierte der Jüngere nicht abgeneigt. Nai stellte sich auf die Zehenspitzen, drückte seine Lippen fester auf Garekis und dessen Augen waren geschlossen. Doch bevor Gareki es genießen konnte, kam ihnen Karoku dazwischen. Eine starke Hand zog Nai plötzlich von ihm Weg. Karoku hatte Nai in seine Arme gezogen und sah Gareki hasserfüllt in die Augen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)