Ich will dich zurück haben von Gabriella-Raynie (Urukai) ================================================================================ Kapitel 4: Kapitel 4 -------------------- Kai packte seine Sachen. Er machte wirklich ernst und zog aus. Ruki, Reita, Aoi und die Member von Alice Nine halfen ihm beim Umzug. Uruha selber machte es sich in der Küche bequem, rauchte eine Zigarette und kümmerte sich nicht um den Lärm, der in seiner Wohnung herrschte. Ihm war es egal, dass Kai ging. War okay. Er war eine Klette gewesen. Jetzt wurde alles besser, wenn der Kleine weg war. Er konnte ausgehen, wann er wollte, ohne das ihm ein heulender Kerl am Rockzipfel hing und ihn bat zu bleiben. Er blies den Rauch Richtung Decke, beobachtete ihn dabei, wie er kleine Kreise zog. „Oh, Entschuldigung. Darf ich rein kommen?“ Uruha sah zur Seite. Nao stand an der Tür, sah unsicher drein. „Kai möchte ein paar Sachen aus der Küche haben“, erklärte der Drummer von Alice Nine. Uruha zuckte mit der Schulter. „Komm rein.“ „Ähm, was gehört denn alles Kai?“, fragte der Kleinere unsicher, sah sich um. „Keine Ahnung.“ Er hatte mit der Küche nichts zu tun. Er hatte sie nie benutzt. Erst seitdem Kai bei ihm eingezogen war, war sie in Nutzung gewesen. „Mmh“, murmelte Nao, sah sich um. „Tut mir übrigens leid.“ „Was?“ „Das mit dir und Kai.“ Oh ja, die Trennung. Uruha legte den Kopf schief. Wahrscheinlich sollte er traurig sein. Das war schließlich eine ganz normale Reaktion darauf, wenn eine Beziehung zu Bruch ging. Aber er war nicht traurig. Ihm war es egal. „Nao? Tut mir leid, ich hab hier noch gar nicht-“ Kai stockte. Sein Blick lag erstarrt auf Uruha. Er hatte wohl nicht gewusst, dass er in der Küche war. Uruha schob sich seine Zigarette zwischen die Lippen, sog tief an dieser und stieß den Rauch in Kais geliebte Küche, wusste, dass der Drummer dies nicht mochte. „Ist irgendetwas?“, fragte der Gitarrist gelassen. Kai senkte den Blick. „Nein.“ Er ging an die Schubladen, holte Geschirr und Besteck heraus, reichte die Sachen an Nao weiter, der sie in einen Karton tat. „Den Mixer haben wir zusammen gekauft. Möchtest du ihn behalten?“, fragte Kai an Uruha gerichtet. „Den Scheiß brauch ich nicht.“ „Okay.“ Kai gab den Mixer an Nao weiter. Uruha beobachtete Kai dabei, wie er alles einsammelte, was ihm gehörte. Das war eine ganze Menge. „Okay, dass wars hier drin“, sagte Kai an Nao gerichtet. Der Drummer nickte und trug die Sachen nach draußen. Kai blieb noch in der Küche. „Ruha?“ Unsicher wandte er sich an seinen Freund. Der Gitarrist sah auf. „Mmh?“ „Darf ich dir eine Frage stellen?“ „Wenn es sein muss.“ „Wieso warst du mit mir zusammen?“ Überrascht sah Uruha ihn an. „Was?“ „Wieso warst du mit mir zusammen? Wieso hast du mich nicht einfach abgewiesen, als ich dich gefragt habe. Hast du mich denn...“ Seine Stimme zitterte. „Hast du mich denn wenigstens ein bisschen geliebt?“ Uruhas Überraschung wandelte sich zu einem spöttischen Lächeln. Glaubte der Kleine wirklich, dass er mit ihm zusammen gewesen war, weil er ihn geliebt hatte? Er sollte ihn doch inzwischen ein bisschen besser kennen. „Was glaubst du denn?“ Er stand auf, stellte sich direkt vor Kai, blies ihm ungeniert den Rauch ins Gesicht. Kai hustete, verzog das Gesicht. Seine Augen glänzten verräterisch. War wohl wieder kurz vorm Heulen. „War ne blöde Frage. Ich geh jetzt“, murmelte der Drummer, wollte an ihm vorbei gehen. Uruha hielt ihn fest. „Hey, du hast eine Frage gestellt und ich werde dir antworten. Ich bin so höflich.“ „N-Nein. Ist schon gut. Lass bleiben. Es ist okay. Ich will es gar nicht mehr wissen“, stammelte Kai. „Aber natürlich willst du es wissen.“ Uruha warf die Zigarette weg. Sie landete auf den Boden. Auf den schönen, sauberen Boden der Küche, die Kai immer so ordentlich putzte, weil er Dreck in der Küche nicht mochte. Kais Blick zuckte zu der Zigarette. Uruha umfasste sein Kinn, strich mit den Daumen über seine weichen Lippen. „Ich war mit dir zusammen, weil du unser Leader bist“, antwortete Uruha. „Weil ich mir Vorteile erhoffte. Und ich habe Vorteile bekommen. Erinnerst du dich? Jedes Mal, wenn ich etwas falsch gemacht habe, wenn ich etwas verbockt habe, wenn ich zu spät kam, wenn ich mal richtig scheiße gebaut habe – immer hast du mich rausgehauen. Immer hast du zu mir gehalten.“ Kai wimmerte leise. „Was ist Kai? Ist das nicht die Wahrheit, die du hören wolltest? Hätte ich dir lieber sagen sollen, wie sehr ich dich doch geliebt habe? Aber das wäre eine Lüge, Kai. Ich hab dich nie geliebt. Du warst süß, gut zum Ficken und mir nützlich. Mehr nicht.“ Er drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, drang mit der Zunge in die Mundhöhle des Drummers, kostete von dem süße Geschmack. Kai keuchte auf, er stemmte sich ihm entgegen, wand sich unruhig. „N-Nein, Uruha. Lass das“, keuchte er. „Warum? Früher mochtest du es, wenn ich dich küsse.“ Kräftig stieß Kai ihn von sich. Uruha taumelte, stieß mit den Rücken gegen den Tisch. Schmerz durchzuckte seinen Körper. „Verdammt, was soll das?“, fluchte der Gitarrist. „Ich... Ich hasse dich!“ Mit den Worten stürmte er hinaus. Uruha rieb sich über die pochende Stelle. Verdammter Kai. Was schubste er ihn so grob? Dummer Junge. Zum Glück war er ihn los. Uruha sah sich um. Die Küche sah leer und trostlos aus. Alle Küchengeräte waren fort. Nur noch ein Herd, ein Kühlschrank, der Küchentisch und sein roter Küchenschrank befanden sich in diesem Raum. Unbeeindruckt verließ er die Küche. Dann war ja jetzt alles wieder beim Alten. *--------------------------------------------------------------------------------------------------* „Stimmt es, dass du und Kai getrennt sind?“ Uruha wurde am nächsten Tag in der PSC angesprochen, als er draußen auf dem Gelände stand und rauchte. Es war Ryoga, der Sänger von Born. Uruha verdrehte die Augen. Wieso interessierte ihn das? Ging ihm doch nichts an. Uruha brummte. „Ja, wir sind getrennt.“ „Tut mir leid für dich.“ Der Gitarrist schnaubte. Wieso tat das jedem Leid? Er war froh, den Kleinen los zu sein! Ihm hatte nichts besseres passieren können. „Kai ist echt süß. Warum hat es denn nicht geklappt?“, fragte Ryoga. Jetzt wollte der Kerl auch noch Smalltalk führen? Konnte man hier draußen noch nicht mal in Ruhe rauchen? „Es hat halt nicht gepasst. Der Kleine hat genervt. Hat zu viel geklammert“, knurrte Uruha. „Und das hat dich gestört? Ist doch süß, wenn so ein Süßer an einem hängt.“ „Dann nimm du ihn doch!“ Ryoga sah überrascht aus. „Echt? Darf ich? Würde dir nichts ausmachen?“ Der Gazetto sah verwirrt drein. „Was?“ „Es würde dir nichts ausmachen, wenn ich Kais neuer Freund werde?“ Der Gitarrist war völlig überfordert. Was redete der Typ da. Wollte der... wirklich mit Kai zusammen sein? Freiwillig? Mit dieser Nervensäge? „Willst du ihn denn haben?“, fragte Uruha verwirrt. „Natürlich. Er ist süß. Und hat einen tollen Charakter. Er ist total lieb und fürsorglich. So jemanden wie ihn findest du nicht überall. Ihr habt echt tolle Kerle bei euch. Aoi ist auch so ein Hübscher, aber der ist ja schon an Reita vergeben. Was meinst du, wie viele sich darüber freuen, dass du und Kai jetzt getrennt seid?“ Die Worte überraschten Uruha. Er hatte ja keine Ahnung gehabt, dass Kai so beliebt war. Konnte er nicht verstehen. Abgesehen davon, dass der Kleine ganz niedlich war, war er doch total langweilig. „Also, dich stört es echt nicht, wenn ich mit ihm ausgehe?“, fragte Ryoga nochmal sicherheitshalber nach. „Nein... Ist mir egal.“ „Super.“ Der Sänger strahlte und schnippte seine Zigarette weg. „Hey, kannst du mir seine Handynummer geben?“ „Ähm, klar.“ Uruha zog sein Handy heraus und nannte Ryoga die Nummer des Drummers. Der Sänger bedankte sich bei ihm und eilte dann davon. Nachdenklich zog Uruha an seiner Zigarette. Was hatte Kai so anziehendes an sich? Wieso standen die Kerle auf ihn? Er hatte wirklich ein tolles Lächeln. Wenn er lächelte, strahlte die Welt schon mal in einem helleren Licht. Und er kümmerte sich wirklich fürsorglich um einen. Er hatte stets auf Uruhas Ernährung geachtet, den Haushalt sorgsam voll richtet und sich um ihn gekümmert, wenn er krank war. Sich um seine Verletzungen gesorgt, wenn er sich irgendwo geschnitten oder mal gestürzt war. Uruha schüttelte den Kopf. Das war doch vollkommen egal. Er war Kai los. Und froh darüber! Er warf die Zigarette fort. Kai war ihm egal. Er sollte sich auf sich konzentrieren und sich nicht Gedanken über den nervigen Drummer machen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)