Der Urknall, der alles veränderte von xXSasukeUchihaXx (Ab Kapitel 2 mit lustigen Outtakes) ================================================================================ Kapitel 74: Trübe Stimmung -------------------------- "Sieht nach Regen aus" murmelte Darui leise, der die Hand seines Lovers fest umschlossen hielt und einen prüfenden Blick zu ihm warf. Nickend antwortete Yoshi, sah nun ebenfalls zu Darui, der einen schwarzen Yukata trug, um der bevorstehenden Trauerfeier beiwohnen zu können und sah über seine Schulter zu Yuuki, die neben Hidan lief, dessen Trauer sich in Grenzen hielt. Verübeln konnte er es dem Jashinisten nicht, schließlich hatte er Sakura, die sich schützend vor Naruto gestellt und vom Samehada durchbohrt worden war, nicht gekannt, aber wenigstens hatte er ihnen versprochen, keine Witze über die Toten zu reißen. Hinter Yuuki und Hidan sah Yoshi die Grünhaarige, welche zwischen Kankuro und Gaara lief, die ebenfalls der Trauerfeier beiwohnen würden und erkannte, dass Saori nicht nur die Hand des Braunhaarigen hielt, sondern auch die Hand des ehemaligen Kazekage ergriffen hatte. Wenn die Stimmung, diese Stille sich nicht über sie ausgebreitet hätte, hätte er sie gefragt, wieso sie mit Kankuro und Gaara Händchen hielt, aber er wusste um die Trauer, die jeder Einzelne von ihnen auf seine Art und Weise verspürte und zeigte. Schluckend betrachtete Yoshi die vielen Menschen, die sich vor dem Kageturm versammelt hatten, um ebenfalls zu trauern. Neben Sakura waren noch vier weitere Menschen getötet worden, zumindest hatte er diese Nachricht von Minato persönlich erhalten, weil er gefragt hatte, wie Kisame in das Dorf hatte eindringen können. Zudem war es dem Blauhäutigen gelungen, ihr Dorf bei der Unruhe vor vier Tagen zu verlassen, ohne sich an Itachi gerächt zu haben, der Akatsuki verraten hatte. "Ob Sasuke schon auf dem Dach steht?" fragte er leise an Darui gerichtet, dessen rechtes Auge einen Weg durch die Menschenmasse suchte, denn auch ihnen war es gestattet worden, auf dem Dach bei den Angehörigen und Freunden zu sein. "Ich weiß es nicht, Yoshi. Du kennst Sasuke besser" erwiderte Darui ebenso leise, lief durch die Menschenmenge und stieg mit Yoshi und dessen Freunden die Stufen zum Dach empor. "Utakata wollte nicht mit uns kommen. Er wollte einfach nur auf unserem Dach sitzen und...". "Utakata sagte zu mir, bevor wir gegangen sind, dass er nicht sehen will, wie die Menschen um ihm herum trauern. Er trauert lieber allein" fiel Yuuki dem Schwarzhaarigen leise ins Wort, welcher anschließend verstehend nickte und sich nun auf dem Dach nach Sasuke umsehen musste, den er seit ihren Gespräch vor vier Tagen nicht mehr gesehen hatte. "Dort sind Itachi, Kakashi und Naruto" murmelte er und ihre große Gruppe teilte sich auf, während Darui sich zu Hidan und Yuuki gesellte, die lieber in den hinteren Reihen bleiben wollten. Seine goldenen Augen wanderten noch einmal umher, sahen Temari, die neben Shikamaru stand und zu denen sich Gaara, Kankuro und auch Saori gesellten. Diese Stille, die von unendlicher Trauer zeugte, bereitete ihm persönlich Unbehagen, weswegen er sich in Bewegung setzte und sich zu Minato gesellte, der zwischen Naruto und Itachi stand. Fragend sah er zu Itachi auf, welcher jedoch seinen Kopf schüttelte und ihm somit die Frage beantwortete, ob Sasuke wohl später kommen würde. Sasuke mochte zwar in Sakura eine lästige Person gesehen haben, aber sie waren dennoch Teamkameraden gewesen. Er konnte sich sehr wohl vorstellen, wie sich der junge Uchiha im Moment fühlte und dachte unweigerlich an seine Mutter, die ihm in dieser schweren Zeit doch sehr fehlte. "Alles in Ordnung, Yoshi?" fragte Minato leise und machte ein zischendes Geräusch mit seinen Zähnen, um Naru weitgehend zu beruhigen, welcher immer wieder gluckste. "Es geht schon, Minato" murmelte Yoshi ebenso leise, ehe er zu Minato aufblickte, der ihm Naru reichen wollte. "Na? Wie geht es dir, Naru? Hast du mich vermisst?" wollte der Schwarzhaarige wispernd von dem Kleinen wissen, den er nun auf seinen Armen hielt und hörte Naru erneut glucksen. Dankbar für die Ablenkung durch Naru nickte er anschließend Minato zu, welcher ihm ein aufmunterndes Lächeln schenkte und sah an den Blonden vorbei, um Naruto in Augenschein zu nehmen, dessen blaue Augen starr auf das Bild von Sakura gerichtet waren. "Vielleicht hätten wir nie die Geschichte ändern dürfen. Durch unser Eingreifen wurde Suna zerstört und... Vielleicht sollten wir in Zukunft alle Informationen für uns behalten" dachte sich Yoshi insgeheim, denn über ihr Eingreifen hatte er sich vor zwei Tagen noch mit Saori und Yuuki unterhalten. Vor allem Yuuki hatte gemeint, dass sie jedes Mal, wenn sie geholfen hatten, ein Menschenleben zu retten, sie unweigerlich einen anderen Menschen geopfert hatten, ohne es eigentlich zu wollen. Durch Schritte wurde der Schwarzhaarige anschließend aus seinen Gedanken gerissen und sah Naruto nach, der zum Altar heran getreten war und zwei weiße Blumen neben mehrere angezündete Kerzen ablegte. Wortlos, nachdem Naruto eine Schweigeminute eingelegt hatte, setzte er sich in Bewegung, kehrte allerdings nicht zu seinen Vater zurück, sondern verließ das Dach, um der traurigen Stimmung zu entkommen. Keine einzige Träne war dem Blonden über die Wangen gelaufen, aber vermutlich besaß er auch gar keine Tränen mehr, die er hätte weinen können. Ja, wahrscheinlich hatte Naruto all seine Tränen nach dem Tod seiner Teamkameradin, die ihr Leben für ihn gegeben hatte, schon längst vergossen, weswegen er mit trauriger Miene das Dach verlassen hatte. "Keine Sorge, er wird schon keine Dummheiten anstellen. Viel eher mache ich mir Sorgen um Sasuke, der sich seit Tagen in seinem Zimmer einschließt und vom Rest der Welt nichts mehr wissen will" erhob Kakashi seine Stimme, während Itachi ihm stumm zustimmte. Aufmerksam wurde Yoshi anschließend auf Tsunade, die nun ebenfalls auf dem Dach erschien, vor die Angehörigen und Freunde der Verstorbenen trat und ihren Mund öffnete, um ihr Beileid zu bekunden und um eine Trauerrede zu halten. Naruto lief, die Hände in den Hosentaschen vergraben, im selben Moment durch die verlassenen Straßen von Konoha und dachte an seinen besten Freund, der nicht zur Trauerfeier erschienen war und sich wohl noch immer Vorwürfe machte. "Ich fühle mich auch schuldig, Sasuke. Ich hätte sie beschützen müssen, aber..." dachte er sich insgeheim, ballte seine Hände zu Fäusten und blinzelte einige Male, als ihm seine Teamkameradin in den Sinn kam, blutend und vom Samehada durchbohrt, ehe er sie in seinen Armen gehalten hatte, mit dem Wissen, dass ihr Heilninjutsu ihre zu schwere Wunde nicht heilen könnte. Vorsichtig hatte er sie noch auf dem Boden hinter einem Gebüsch gelegt und ab diesem Zeitpunkt konnte er sich nur noch sehr vage erinnern. Er konnte sich nur noch an diese unendliche Wut und an seinen Rachedurst erinnern, bis er dem Kyuubi gegenüber getreten war, dessen Verlies er hatte öffnen wollen, um noch mehr Kraft von ihm zu bekommen. Jedoch hatte Minato, sein Vater, der den Kyuubi in ihm versiegelt hatte, ihn aufgehalten und mit ihm eine ganze Weile geredet, wodurch er erfahren hatte, was sich vor fast siebzehn Jahren in Konoha ereignet hatte. In seinen Gedanken zu sehr versunken gewesen bemerkte er nun erst, dass er das Viertel der Uchiha schon längst erreicht hatte, lief noch einige Schritte, ehe er das Haus seines besten Freundes erreichte und richtete seine blauen Augen auf das geöffnete Fenster im ersten Stock, welches direkt zum Zimmer des jungen Uchiha führte. Gekonnt sprang Naruto auf einem breiten Ast des Baumes, der im gepflegten Garten stand und sprang anschließend auf das Fenstersims. Sasuke erblickte er sofort, welcher im schwarzen Yukata auf dem Bett lag, mit dem Rücken zu ihm und offensichtlich doch mit dem Gedanken gespielt zu haben schien, zur Trauerfeier zu erscheinen. Leise kletterte der Blonde ins Zimmer, zog sich augenblicklich die Schuhe aus und lief auf das Bett zu, sehr wohl wissend, dass Sasuke seine Anwesenheit schon längst bemerkt hatte. Ebenso leise kletterte er zu Sasuke auf das Bett, rutschte nahe zu ihm an den Rücken heran und legte seinen linken Arm um ihm. Mehr konnte er im jenen Moment einfach nicht für Sasuke tun, sondern ihm nur Trost spenden und ihm das Gefühl geben, nicht allein mit dieser Trauer zu sein. "Warum bist du nicht bei der Trauerfeier?" fragte Sasuke mit belegter Stimme und blieb regungslos neben Naruto liegen, der seine Gefühle teilte und im Moment der einzige Mensch war, welcher ihn verstehen konnte. "Ich war bei der Trauerfeier, aber... Ich hielt es nicht länger dort aus" murmelte Naruto und lehnte seine Stirn an den warmen Rücken seines besten Freundes, während er seine Augenlider senkte. "Sasuke, ich... Ich muss dir etwas sagen" fuhr der Blonde fort und erinnerte sich an sein gestriges Gespräch mit Jiraiya, der ihm ein neues Jutsu beibringen würde, um noch stärker zu werden. "Ich werde Konoha für eine Weile verlassen und im Reich der Kröten trainieren" erklärte Naruto leise sein Vorhaben und bemerkte sehr wohl, wie unregelmäßig sein bester Freund atmete, welcher still und heimlich in seinem Beisein weinte. "Sakura-chan wird immer bei uns sein, Sasuke. Hier drin" murmelte der Blonde nach einer Weile, führte seine linke Hand zur Brust des jungen Uchiha, ehe seine Hand fest umschlossen wurde und ein leiser Schluchzer ertönte. "Ich... Ich weiß" wisperte Sasuke, wischte sich mit der freien Hand die Tränen aus den Augen und atmete mehrere Male tief durch, um sich wieder zu beruhigen. "Und ich weiß, dass wir trainieren müssen. Wir sind Shinobi" fügte der junge Uchiha noch hinzu und drehte sich zu Naruto um, der ihm nun in die Augen sehen konnte. Nickend antwortete Naruto auf die Worte seines besten Freundes, der endlich wieder wusste, dass sie Shinobi waren und das sie sich durch solche Verluste nicht hängen lassen durften. Naruto selbst hatte auch eine Weile gebraucht, um zu begreifen, dass er sich nicht hängen lassen durfte, aber durch seinen Vater und Jiraiya hatte er sich wieder aufraffen können, die in den letzten Tagen für ihn da gewesen waren. Sakura sollte auch nicht umsonst ihr Leben für ihn gegeben haben. Nein, auch für sie würde er stärker werden. "Danke, Naruto" wisperte Sasuke, wirkte nun wieder gefasster und schenkte seinem besten Freund ein zaghaftes Lächeln, um ihm zu signalisieren, dass er sich nun etwas besser fühlte. "Und ich werde Sakura nicht enttäuschen und auf dich aufpassen. Dieses Ziel werde ich mir setzen, wenn ich mein Training wieder aufnehme" versprach der junge Uchiha, denn er würde nicht auf der faulen Haut liegen, wenn Naruto währenddessen hart trainierte. "Vielleicht muss ich eher auf dich aufpassen, Sasuke. Einigen wir uns einfach darauf, dass wir uns und unsere Freunde gegenseitig beschützen" schlug der Blonde vor, ehe Sasuke ihm zaghaft zunickte und seine Hand durch das blonde Haar seines besten Freundes gleiten ließ. "Wir werden unser Bestes geben und gemeinsam wachsen" stimmte Sasuke zu, zog seine Hand wieder zurück und sah seinem besten Freund noch eine ganze Weile in die Augen. Ja, er war Naruto dankbar, welcher ihm neue Kraft gab und ihn nach und nach aus seinem Tief hatte holen können. Ihre Teamkameradin durfte nicht umsonst ihr Leben gegeben haben, also lag es nun an ihnen, wie sie ihre Zukunft gestalten würden. Eine Zukunft, die zwar ins Ungewisse führte, aber mit Naruto, seinem besten Freund, an seiner Seite und ihren Freunden würden sie jene Zukunft erleben und Sakura in ihren Herzen bewahren. ~Das Horrorhaus~ "Guten Abend, meine Untertanen. Zum heutigen Tag, den ihr in eurer Welt als Halloween bezeichnet, zeigen wir euch eine unveröffentliche Folge. Ich muss euch warnen, wenn ihr schwache Nerven besitzt, schaut euch diese Bonusfolge nicht an, ansonsten könnten Nebenwirkungen wie Panikattacken, Albträume oder sonstige Beschwerden auftreten. All das interessiert mich natürlich nicht, aber mir wurde gesagt, dass ich euch auf die Nebenwirkungen hinweisen soll" sprach Orochimaru direkt zu den Zuschauern, blickte in die Kamera und runzelte die Stirn, als ihm gesagt wurde, dass sein letzter Satz unnötig war. "Was soll das eigentlich sein, Shizu und wieso muss ich dieses Kostüm tragen?" wandte er sich an seine Drehpartnerin, ging nicht näher auf den Mann ein, der wild mit den Händen gestikulierte und betrachtete ihr fragwürdiges Kostüm, von dem sie behauptet hatte, eine Hexe zu repräsentieren. Dementsprechend verwunderte es ihn nicht, dass sie einen spitzen, schwarzen Hut auf ihren Kopf trug, einen roten Zauberstab in der Hand hielt und ihr schwarzes Kleid an einigen Stellen zerrissen war, um schaurig auf die Zuschauer zu wirken. "Du repräsentierst einen Vampir, den wir in unserer Welt Dracula nannten. Steht dir übrigens ausgezeichnet, muss ich zugeben und... Mh... Wie erkläre ich dir Halloween? Es ist ein Brauch aus Amerika. Am 31. Oktober verkleiden sich die Menschen, gehen von Haus zu Haus und bitten um Süßigkeiten. Dir die genauen Gründe zu erklären, würde unsere Aufnahme nur unnötig in die Länge ziehen. Ich erkläre es dir später, wenn unser Special vorbei ist" versprach sie ihm, zupfte an seinen Umhang herum und schenkte ihm ein amüsiertes Lächeln. "Seid Ihr durstig, Orochimaru-sama?" scherzte sie und warf ihr langes, schwarzes Haar ein wenig zurück, um ihren köstlich aussehenden Hals zu präsentieren. Genüsslich leckte er sich über seine Lippen, trat zu ihr heran und beugte sich zu ihr hinab. "Startet die Bonusfolge" befahl er leise, befeuchtete ihren Hals mit seiner Zunge und hörte sie leise Kichern, ehe er seinen Mund öffnete, um sie zu beißen. ~ "Die Grundlagen, die eine junge Kunoichi beherrschen sollte, hast du inzwischen verinnerlicht und nun, kleine Shizu, wirst du dich deinen persönlichen Ängsten stellen" erhob Orochimaru seine Stimme, sah zu seiner Schülerin hinab, welche sich stets Mühe beim Training gab und bemerkte sehr wohl ihre Anspannung, die sie zu verbergen versuchte. "Meinen Ängsten?" fragte Shizu und dachte unweigerlich an ihre Spinnenphobie. Musste sie etwa große, ekelige Spinnen anfassen? Schluckend blieb sie auf der Lichtung stehen, waren sie doch auf den Weg zu ihren nächsten Trainingsort und schüttelte demonstrativ ihren Kopf. "Ich... Nein, ich werde garantiert keine Spinnen anfassen, Orochimaru-sama. Wir... Wir überspringen diese Trainingseinheit und...". "Was bedeutet, dass du nicht lernen wirst, einen Menschen zu töten. Ein Shinobi kennt keine Angst und stellt sich jeder Gefahr, selbst wenn es sein Leben einfordern sollte" fiel er ihr ins Wort, war ebenfalls stehen geblieben und sah über seine Schulter. "Aus solchen Gründen bilde ich nur talentierte Personen aus, die bereits das gewisse Etwas besitzen" fuhr er fort und belächelte ihre von Wut zeugende Miene. Amüsiert über die Tatsache, dass sie immer wieder auf seine Provokationen einging, wehrte er ihre rechte Faust mit Leichtigkeit ab und sah ihr nun direkt in die Augen. "Beweise mir, dass ich mich nicht in dir getäuscht habe" fügte er noch hinzu, ließ ihre Faust wieder los und setzte seinen Weg fort. Eine ganze Weile blieb Shizu noch an Ort und Stelle stehen, dachte an ihre Freunde, die in den letzten Wochen mit Sicherheit an Stärke gewonnen hatten und rief sich die ermahnenden Worte ihres Zwillingsbruders ins Gedächtnis, welchen sie unter allen Umständen überholen wollte. "Verdammt" fluchte sie leise vor sich her, biss ihre Zähne aufeinander und setzte sich in Bewegung. Eine andere Option besaß sie nicht, auch wenn sie Angst vor der nun kommenden Trainingseinheit besaß. Ihre innere Stimme warnte sie, riet ihr, augenblicklich das Weite zu suchen, während ihr entschlossener Geist anderer Meinung war und sich allen Problemen und Gefahren stellen wollte. Mit jener Entschlossenheit zwängte sie sich durch vereinzelte Büsche, ehe sie eine weitere Lichtung betrat und hob fragend ihre linke Augenbraue, als sie ein zweistöckiges, wohl schon sehr altes Familienhaus erblickte. Deutlich konnte sie die Spuren der Natur erkennen, schien dieses Haus schon seit mehreren Jahren leer zu stehen und trat zum Sannin heran. "Wieso sind die Fenster äußerlich verrammelt? Dieses Haus wirkt irgendwie... Wie aus einem Horrorfilm. Dort wohnen aber keine Wilderer, die mich anfassen werden, oder?" stellte Shizu ihre berechtigten Fragen und war im jenen Moment doch sehr froh, ihr Schwert bei sich zu tragen, zudem sie auch einige Kunai und Shuriken bei sich trug. "Dieses Haus steht schon seit Jahren leer" beantwortete Orochimaru ihr ihre Frage, konnte ihre Vermutungen nur belächeln und stieg die fünf Stufen hinauf, um die Verranda zu betreten und legte seine rechte Hand auf den Türknauf. "Kommen wir zu deinen heutigen Training. Wie ich zuvor schon erwähnte, wirst du dich deinen Ängsten stellen und...". "Aber... Du kommst doch mit mir, oder? Ich war noch nie in einem verlassenen Haus und... Besteht denn keine Einsturzgefahr?" unterbrach sie ihn und ihrer Tonlage war deutlich ihre jetzige Unsicherheit zu entnehmen. "Stelle meine Geduld mit dir nicht länger auf die Proble, kleine Shizu. Es entspricht nicht meinen Aufgaben, dir zur Seite zu stehen. Du wirst dieses Haus betreten. Allein" machte er ihr unmissverständlich klar, öffnete die Tür, die unheimlich beim Öffnen knarrte und sah auffordernd zu ihr hinab. Seine Geduld mit ihr erreichte allmählich ihr Limit und seine Schülerin wusste, was dies bedeutete. Sie wusste um seine Art, hatte sie doch jene Art schon beim Training zu spüren bekommen, zudem er keine Rücksicht auf sie nahm, was vereinzelte, blaue Flecke an ihren Körper deutlich zeigten. "Du besitzt wirklich kein Herz, oder? Eigentlich habe ich gehofft, dass wir... Wir so etwas wie Freunde werden, aber all meine Hoffnungen zertrümmerst du immer wieder mit deiner herzlosen Art" murmelte Shizu, stieg die Stufen empor und blieb vor der geöffneten Tür noch einmal stehen. "Zwangsläufig beschäftige ich mich seit Wochen mit deiner Person und... Wieso lässt du keinen einzigen Menschen an dich heran? Ich möchte...". "Erinnere dich an meine Worte, als wir zusammen in der Zelle saßen. Versuche keinen guten Kern in mir zu finden" fiel er ihr ins Wort, kehrte ihr seinen Rücken zu und hörte sehr wohl ihren leisen Seufzer. "Orochimaru-sama...". "Es entspricht nicht deiner Aufgabe, mich zu analysieren, sondern dein heutiges Training" erinnerte er sie unterbrechend, um der Fragerei vorerst ein Ende zu setzen und bedachte die ähnlichen Momente, die er in den letzten Wochen bereits mit ihr erlebt hatte. Natürlich war sie neugierig bezüglich seiner Person, war er nämlich kein so offenes Buch wie der junge Uchiha und konnte nachvollziehen, dass sie mehr und mehr versuchte, ihn zu durchschauen. Ein vergebliches Unterfangen, denn er ließ sich nicht analysieren und ebenso wenig ließ er zu, dass ihm eine junge Frau auf der Nase herum tanzte, welche ihre Angst vor ihm fast schon gänzlich verloren hatte und ihn wie einen gewöhnlichen Menschen zu behandeln versuchte. Seufzend betrat sie das verlassene Haus, blickte noch einmal über ihre Schulter und wusste im jenen Moment nicht, ob sie Mitleid mit ihm haben sollte oder ob ihre Gedanken, die sie sich seit Wochen machte, sinnlos gewesen waren. "Setze all das, was du in den letzten Wochen bei mir gelernt hast, ein. Jeder noch so kleinste Fehler könnte dein Tod bedeuten" ließ er seine Schülerin noch wissen, ehe er die Tür zu zog und sie ihren Schicksal überließ. "Was? Du hast doch eben noch gesagt, dass dieses Haus verlassen ist. Orochimaru-sama, öffne die Tür, ich kann kaum etwas sehen" hörte er ihre verzweifelt klingende Stimme, lauschte ihren Klopfgeräuschen und legte seine Hände aneinander. Im jenen Moment erinnerte er sich an Sasuke, der wortlos das Haus betreten hatte, um sich seinen geheimsten Ängsten zu stellen und erinnerte sich, in was für einen miserablen Zustand er den jungen Uchiha anschließend, nach etwa einer Stunde, vorgefunden hatte. Möglicherweise war seine Schülerin für ein solches Training nicht geeignet, was aber nicht bedeutete, dass er Nachsicht mit ihr haben würde. Nein, sie hatte sich für ihn und seine Trainingsmethoden entschieden und nun würde er erfahren, wie belastbar die junge Frau tatsächlich war. Vereinzelte Fingerzeichen führte Orochimaru aus, aktivierte somit ein sehr spezielles Genjutsu, welches nur vom Anwender aufgelöst werden konnte und war gespannt darauf zu erfahren, wovor sich Shizu fürchtete. "Verflucht sollst du sein" brüllte Shizu, rammte ihre linke Faust noch einmal gegen die alte Tür und versuchte trotz der Dunkelheit etwas zu erkennen. Durch vereinzelte Ritze drang Tageslicht ins Haus, spendete ihr ein wenig Licht und blinzelte einige Male, um ihre Sicht noch ein wenig mehr zu schärfen. Allmählich erkannte sie ihren derzeitigen Aufenthaltsort, war sie in der Eingangshalle, die mit vier Türen versehen war und eine äußerst brüchig aussehende Treppe, die zum ersten Stock hinauf führte. "Ruhig Blut, Shizu. Mit seinen Worten wollte er dir bestimmt nur Angst machen" versuchte sie sich selbst zu beruhigen, atmete einige Male tief durch, um das unwohle Gefühl zu vertreiben, welches sich in ihrem Körper ausbreiten wollte und setzte sich mit äußerster Vorsicht in Bewegung. Der alte Holzbden unter ihren Füßen knarrte bei jeden Schritt unheimlich und einmal mehr verfluchte sie Orochimaru, der sie einfach eingesperrt hatte. "Ich würde dich wegen Freiheitsberaubung anzeigen, wenn ihr solche Gesetze besitzen würdet" dachte sie sich insgeheim, erreichte eine der Türen, die sie vorsichtig öffnete und erkannte die Küche des Hauses. "Sieht aus, als wären die damaligen Eigentümer Amok gelaufen. All die Möbel zerstört" stellte sie leise für sich selbst fest, redete sie oftmals mit sich selbst, einfach weil diese Angewohnheit eine beruhigende Wirkung auf sie ausübte und stieg über den kaputten Esstisch herüber. Lediglich die Anrichte, die Spüle und der darunter liegende Schrank waren unversehrt geblieben. Schluckend ging sie vor dem Schrank in die Hocke, bedachte jeden einzelnen Horrorfilm, die sie je gesehen hatte und machte sich auf das Schlimmste gefasst. Abermals schluckte sie, zog die Schranktür mit einem kräftigen Ruck auf und seufzte erleichtert, als sie nur vereinzelte, eingestaubte Konserven erblickte. "Ja, er wollte mir wirklich nur Angst machen" war ihr nächster Gedanke und schloss die Schranktür wieder, ehe sie sich aus der hockenden Haltung erhob und sah sich noch einmal in der damals sehr geräumigen Küche um. "Nichts Verdächtiges" stellte sie mehr oder weniger für sich selbst fest, zuckte mit ihren Schultern und stieg über den zertrümmerten Tisch herüber, um die Küche wieder zu verlassen. Wie erstarrt blieb sie im Türrahmen stehen, als sie ein verdächtiges Geräusch hörte, klang es wie das Öffnen einer Schranktür und verspannte sich am gesamten Körper. Sie wagte es sich nicht, über ihre Schulter zu blicken, redete sich ein, sich dieses Geräusch nur eingebildet zu haben und hörte leise Schleiflaute. "Das ist nicht echt" versuchte sie sich innerlich zu beruhigen, atmete stockend ein und wieder aus, ehe sie sich ihre Augen weiteten, als ein äußerst ekeliges, unheimliches Geräusch direkt hinter ihr ertönte. Ein Geräusch, welches verriet, dass die Person nur noch bedingt atmen konnte, weil ihr das Genick gebrochen worden war. "Gen... Genjutsu" fiel ihr die einzige Möglichkeit ein, die sie noch in Betracht ziehen konnte, war im jenen Moment froh, schon einige Fortschritte bei Orochimaru gemacht zu haben und legte ihre Hände aneinander, um ihr Chakra zu konzentrieren, um ihren Chakrafluss für einen kurzen Augenblick zu unterbrechen, wodurch sich ein Genjutsu unweigerlich auflösen würde. "Nein..." hauchte sie, als ihr Fußgelenk von einer schlanken Hand umfasst wurde und schluckte. Zögerlich warf sie einen Blick an sich hinab, erblickte die blasse Hand, die einer Frau gehören musste und im jenen Moment, als sie die Frau erkannte, deren weit aufgerissene Augen zu ihr aufblickten, während sie dieses fiese Geräusch von sich gab, setzte ihr Herzschlag aus. Ihr Atem beschleunigte sich unweigerlich, versuchte ihrem Körper die nötigen Befehle zu erteilen, um sich zu rühren und spürte, wie ihre Knie vor lauter Angst zu zittern begannen. "Bewegen... Muss mich bewegen" startete sie ein weiteren Versuch, ihren Körper davon zu überzeugen und kniff ihre Augenlider zusammen, als sich die Frau, die auf den Namen Kayako hörte, aufrichtete. "Lauf, Shizu, verdammt noch mal" brüllte sie sich in ihren Gedanken selbst an und endlich zeigte ihr Körper eine Reaktion, nutzte die Gunst der Stunde und sprintete zur Haustür. "Orochimaru-sama, öffne die Tür. Bitte, ich werde auch alles tun, was auch immer du willst" flehte sie den Sannin an, hämmerte mit ihren Fäusten gegen das brüchige Holz und versuchte sich selbst zur Ruhe zu bewegen. Ja, sie benötigte einen kühlen Kopf, brauchte all ihr Wissen und nahm schließlich ein wenig Anlauf. Mit genügend Gewalt würde sie die Tür aufbrechen können, war das Holz doch sicherlich schon über Jahrzehnte alt und dementsprechend brüchig. "Ich will raus" spornte sie sich selbst an, rammte mit ihrer linken Seite mit voller Wucht gegen die Tür und hörte ihren Arm verdächtig knacken. "Scheiße..." fluchte sie leise, ergriff ihren Arm, der hoffentlich nicht gebrochen war und warf einen Blick über ihre Schulter, nur um Kayako zu erblicken, welche auf allen Vieren den Eingangsbereich des Hauses betrat. "Bleib weg" ermahnte sie die Frau, wich zur Seite aus und sah sich nach weiteren, möglichen Fluchtmöglichkeit um. Wenn sie doch nur wüsste, wohin die anderen Türen führten. In den ersten Stock würde sie nicht gehen, sahen die Treppen wahrlich brüchig aus und wich immer weiter zur nächsten Tür, welche wohl ihre einzige Fluchtmöglichkeit war. Die Schmerzen in ihrem Arm ignorierend öffnete sie die Tür, die jedoch in den Keller zu führen schien und schluckte unwillkürlich, weil sie in einer Sackgasse gelandet war. "Setze all das, was du in den letzten Wochen bei mir gelernt hast, ein. Jeder noch so kleinste Fehler könnte dein Tod bedeuten" erinnerte sie sich an die klaren Worte von Orochimaru, drehte sich zu Kayako um und zog ihr Schwert mit ihrer rechten Hand. Schreiend rammte sie Kayako das Schwert direkt ins Herz, biss ihre Zähne aufeinander und hoffte inständig, dass ihr Angriff genügte, um die unheimliche Frau vor ihr in die Flucht zu schlagen. Jene Frau sah an sich hinab, umfasste die Klinge mit der bloßen Hand und zog sie, als besäße sie keine ernste Verletzung, aus sich heraus. Schluckend, denn ihr Versuch war missglückt, trat sie einen Schritt zurück, stolperte über einen Fuß und ergriff noch rechtzeitig den Türrahmen, um einen möglichen Sturz zu verhindern. Prüfend sah sie an sich hinab, erschrak derart heftig, als sie einen kleinen Jungen erblickte, dessen lautes Miauen durch die gesamte Eingangshalle hallte und stolperte vor Schreck rückwärts. Polternd, hatte sie die Treppe übersehen, die hinunter in den Keller führte, stürzte sie die Stufen hinab, prallte auf den harten Boden auf und rührte sich keinen einzigen Zentimeter. Sie spürte etwas Warmes an ihrer Stirn, vermutete eine Kopfverletzung, die sie sich wohl zugezogen hatte und spürte ebenso äußerst starke Kopfschmerzen, während ihr linkes Fußgelenk fürchterlich schmerzte. "Orochimaru-sama, hilf mir" wisperte sie unter Tränen, als sie leise, schlurfende Schritte hörte und senkte ihre Augenlider. "Hilf mir, bitte" wisperte sie abermals, spürte kühle Hände, die sich um ihren Hals legten und ihr die Luftzufuhr nahmen. "Ich sterbe" war ihr letzter Gedanke, ehe sie in die absolute Dunkelheit fiel, darauf hoffend, die Erlösung aus diesen Albtraum zu finden. Irgendwann, sie wusste nicht, wie lange sie in der Dunkelheit umher gewandert war, konnte sie einen minimalen Lichtschein erkennen, lief zielstrebig darauf zu und erkannte die Sonnenstrahlen, die durch eine Baumkrone schienen. Blinzelnd, fühlte sie sich ein wenig benommen, versuchte sie ihre Sicht zu schärfen, spürte einen warmen Körper, der ihr ein wenig Wärme spendete und spürte ebenso eine warme, große Hand, die auf ihren Hinterkopf ruhte. Ein heiserer Schrei entfuhr ihren Lippen, als sie das Haus erblickte, machte Anstalten, um sich zu erheben und begann zu schreien, als sie bei den Armen ergriffen wurde. "Sei still" hörte sie die ermahnende Stimme des Sannin, die sie tatsächlich ein wenig zur Ruhe zwang und senkte ihren Kopf, obgleich sie fürchterliche Kopfschmerzen besaß, gegen seine Brust. Nun erst stiegen ihr etliche Tränen in die Augen, denen sie freien Lauf ließ, schluchzte verbittert und konnte nichts gegen das Beben ihrer Schultern tun. "Heim" war das einzige, sehr brüchig klingende Wort, welches sie über die Lippen brachte und sah flehend zu ihm auf. "Heim" bat sie ihn, wie es wohl nur ein kleines, unschuldiges Mädchen tun würde, welche vor wenigen Minuten etwas Schreckliches erfahren hatte und zuckte unter der Berührung seiner linken Hand zusammen, deren Finger durch ihr Haar fuhren. "Vorerst" stimmte er ihr zu, hob sie auf seine Arme, weil sie durch ihre Fußverletzung keinen einzigen Schritt gehen könnte und richtete sich mit ihr auf, um sich auf den Heimweg zu machen. Schniefend verkrallte sich die Finger ihrer rechten Hand im Stoff seines Mantels, vergrub ihr Gesicht in seine Halsbeuge und versuchte all das, was sie vor wenigen Minuten erlebt hatte, zu verdrängen. Ja, sie wollte dieses schreckliche Gefühl, welches sich Todesangst nannte, vergessen. ~ "Willkommen zurück, verehrte Zuschauer. Das war eine äußerst gruselige Vorstellung, nicht wahr? Der Mann neben mir kennt wirklich kein Erbarmen" begrüßte Shizu die Zuschauer nach der Bonusfolge, verschränkte ihre Arme vor der Brust und deutete mit ihren linken Daumen auf ihren Hals, an dem ein dunkler Knutschfleck zu erkennen war. Orochimaru schmunzelte lediglich, äußerte sich nicht zum Knutschfleck und legte stattdessen seinen linken Arm um seine junge, attraktive Drehpartnerin. "Ich bin eben durch und durch ein Sadist, der seine Opfer quält" schilderte er den Zuschauern, spürte augenblicklich ihren Ellenbogen in seiner linken Seite und lachte leise über ihren schmollenden Gesichtsausdruck. "Wie auch immer, bevor wir uns verabschieden, unsere Sendezeit ist schließlich begrenzt, wie mir der winkende Mann dort drüben verklickern will. Ich winke eben zurück, reine Höflichkeit und so. Nein, Scherz, ich mache wirklich nur Spaß" witzelte Shizu, winkte tatsächlich dem Mann vom Drehteam und brachte auch den Sannin mit ihrer lockeren Art zum Lachen. "Heute ist nicht nur Halloween, sondern auch der Geburtstag eines ganz besonderen Menschen, den ich sehr, sehr schätze. Yoshi, ich wünsche dir alles Gute zum Geburtstag. Lass es ordentlich krachen, stille deine Gelüste und lass dich reich beschenken" wünschte sie ihm, zwinkerte in die Kamera und hob zum Abschied noch einmal ihre Hand, ehe sie sich der Umarmung des Sannin zu entwinden versuchte und erneut seine spitzen Eckzähne an ihrem Hals spürte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)