Wer ist schon normal? von Ferun ================================================================================ Kapitel 5: Eingestehen ---------------------- „So, da bin ich. Sorry, dass es so lange gedauert hat.“, sprach Yumi und entschuldigte sich dafür, dass ich warten musste. „K-kein Problem! Und… wo gehen wir jetzt hin…?“ „Ehm… ich weiß nicht… Wir könnten zu mir, da wären wir immerhin alleine.“ „Wie…?! G-ganz allein…?“ Wieder schlug mein Herz so schnell. Yumi schaute mich mit einem seltsamen und mir unbekannten Blick an. Was sie wohl dachte? „Denkst du jetzt an versautes Zeug?! So unschuldig bist du dann ja doch gar nicht.“, sagte sie lachend. „Was!? N-Nein!“, kam es mir erschrocken über die Lippen, wie konnte sie nur sowas von mir denken? „Hey. Beruhig dich. War doch nur ein Witz. Und was mich betrifft: Ich tu‘ dir schon nichts. Hab‘ ja gesagt, dass ich dich nicht mehr belästigen werden.“, fügte sie gelassen hinzu. Ich schluckte stark. Zögernd antwortete ich ihr: „Okay… Dann lass uns gehen…“ „Aye aye!“ Warum bin ich nur so schrecklich nervös? Mein Herz schlägt so schnell, wenn ich in ihrer Nähe bin, aber wieso? Ich… ich versteh das alles einfach nicht. Das kann nur eine Einbildung sein. Genau! Nach einigen Minuten laufen, kamen wir dann in eine Straße in der sie wohnt. „Nur herein in die gute Stube. Setzt dich schon mal. Möchtest du was trinken?“, rief sie und zeigte in einen Raum. Ein kleiner Flur war ziemlich schlicht gehalten. Ich ging in den Raum in den sie gezeigt hatte und kam in das helle Wohnzimmer. Es war ebenfalls schlicht eingerichtet, aber trotzdem war es gemütlich. Ich setzte mich auf die Couch. „Danke, ich möchte nichts trinken.“, antwortete ich ihr nach einiger Zeit. „Schau dich nicht zu genau um, es ist nicht aufgeräumt!“ „Ach quatsch, du müsstest mal mein Zimmer sehen.“ Zu Nehmens wurde ich nervöser, Yumi kam mit einer Tasse Kaffee zurück. „Also schieß los! Ich bin ganz Ohr.“, sagte Yumi zu mir. Gedanken verloren presste ich meine Hände auf den Schoss. „Midori…?!“ „Ah! Ehm… Warum hast du mir so viel von dir erzählt, obwohl ich doch nur ein Spielzeug für dich war?!“, fragte ich sie. Ich zitterte stark und sagte dann noch: „War das auch nur Mittel zum Zweck oder ehrlich gemeint…?“ Sie sagte nichts, es schien als würde sie überlegen. Hätte ich doch besser nicht gefragt. Eigentlich kenne ich ihre Antwort ja bereits und trotzdem bin ich so naiv, dass ich es einfach nicht wahr haben will. „Ach das. Das hab‘ ich schon so gemeint.“, antwortete sie schließlich. „A-Aber warum hast du’s ausgerechnet mir erzählt? Es hätte doch jede andere auch sein können?“, harkte ich nach. „Naja ich schätze das liegt daran, dass du einfach anders bist.“ „Anders?“ „Ja. Du drängst dich nicht so in den Vordergrund, wie alle anderen. Du bist einfach ruhiger einfühlsamer und erwachsener als der ganze Rest. Eben anders. Und ich mag Menschen die anders sind.“ Sie mag mich! Meine Augen fingen an zu leuchten. „Aber was das Beste ist: Dank dir konnte ich endlich meine Ex Kimiko loswerden! Hehehe!“ Na toll… „AH! Und sie wird Rache nehmen, dabei bin ich doch komplett unschuldig!“, erinnerte ich mich an Kimikos Worte. „Ach Kimiko sagt viel, wenn der Tag lang ist. Zum Beispiel “ich liebe dich“ und im nächsten Moment springt sie mit ‚nem Typen in die Kiste.“ „Soll das heißen, sie…?“ „Vergiss es! Es tut nichts zur Sache… Viel wichtiger ist, dass du weißt, dass es mir echt wahnsinnig Leid tut. Das alles war einfach total scheiße von mir! Ich hoffe, du kannst mir verzeihen.“, sprach Yumi und schaute mich an wie ein kleiner Welpe. Yumi, du Idiotin. Wenn du mich mit diesem Hundeblick anschaust, dann kann ich doch gar nicht anders. „J-ja klar. Schließlich hab ich auch Dinge gesagt, die nicht okay waren.“ „Schnee von gestern Lass es uns doch einfach vergessen und von vorne anfangen.“ „O-Okay…“ Wir redeten noch eine Weile zusammen, bis es schließlich Abend war. „Also dann…“, sagte ich und wollte mich verabschieden. „Komm gut nach Hause, ja?“ „Ja… Ciao…“ „Warte!“, sagte sie und hielt mich am Arm fest. „Sehen wir uns dann Morgen in der Schule?“ „Ja! Bis dann.“ Auf dem Weg nachhause dachte ich viel über das nach was heute passiert war. Was machte ich mir eigentlich noch weiter vor? Anscheinend hatte ich mich tatsächlich in Yumi verliebt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)