Living together von MissImpression (SakuSasu, NaruHina) ================================================================================ Kapitel 2: Ein Gefühl --------------------- Die Party zu Sasukes Einzug fand eine Woche nach seinem offiziellen Umzug statt. Naruto stellte dafür zusätzlich sein Zimmer zur Verfügung, da es außer der Küche keinen weiteren gemeinschaftlich genutzten Raum dafür gab. Es floss reichlich Alkohol, doch die Musik wurde gedämpft, nachdem sich die Nachbarn beschwert hatten. Neben Tenten und Neji waren noch einige andere Leute eingeladen worden, so zum Beispiel auch Studienkollegen wie Ino Yamanaka und Kiba Inuzuka und ehemalige Klassenkameraden und/oder Nachbarn wie Shikamaru Nara und Choji Akimichi. Die Stimmung war ausgelassen, nur dass gerade die Person, wegen der gefeiert wurde, sich kurzfristig verkrümelt hatte. Hinata war die erste, der diese Tatsache auffiel. Während Sakura mit Tenten und Ino ihre Tanzkünste zu Besten gab, Naruto begeistert den DJs mimte und nebenbei Cocktails mischte und der Rest der Gäste sich unterhielt, machte sich Hinata unauffällig auf die Suche nach Sasuke. Wo sie auch schaute, nirgendwo konnte sie ihn entdecken, auch in seinem Zimmer war er nicht aufzufinden. Als dann Kiba in Narutos Zimmer seine mitgebrachte Shisha bereit machte, flüchtete Hinata in die Küche. Sie mochte den Geruch nicht leiden, den diese Wasserpfeife verströmte. „Hey, Hinata, möchtest du einen Cocktail?“, fragte Naruto grinsend wedelte mit zwei halbvollen Rum-Flaschen. Die Hyuga nickte dankbar für ein bisschen Ablenkung. Auch wenn sie Alkohol nicht so gut vertrug, so kam es ihr gerade sehr recht. Beherzt nahm sie einen großen Schluck von der Mische, die Naruto ihr kurze Zeit später hinhielt. Sie erschauderte. Es schmeckte nach purem Alkohol mit ein bisschen Minze und einer leichten Süße. „Und? Ist es gut?“, fragte er hoffnungsvoll. „Meine eigene Kreation!“ Hinata nickte leicht gequält. „Hmhm.“ Sie nahm noch einen Schluck wie zum Beweis. Das letzte, was sie jetzt tun wollte, war, Naruto zu beleidigen oder ihn traurig zu machen. Dafür freute er sich nun. „Ähm, was ist denn da alles drin?“, fragte sie zaghaft und nippte noch einmal am Getränk. Viel konnte sie davon nicht trinken, sie spürte schon jetzt, wie der Alkohol sich kribbelnd ausbreitete. Hinata hätte nicht so früh zu Mittag essen sollen, sie hatte wohl nichts mehr im Magen… „Zwei Arten Rum, Triple Sec, ein bisschen Pfirsichsaft und ein Minzblatt!“ Er schien stolz auf seine Idee. „Ich nenne es ‚Sakura‘, weil es so schön zu ihr passt.“ Begeistert stürmte er mit einer weiteren Mischung davon, um auch der Namensgeberin von seinem Geniestreich zu berichten. Hinatas Herz zog sich schmerzhaft zusammen, während sie ihm nachschaute. Oftmals hatte sie das Gefühl, Naruto würde sie anschauen und gar nicht richtig wahrnehmen. Wie durch sie hindurch sehen. Und dann gab es Tage, an denen sie sich sicher war, dass er sie sehr wohl sah, sie regelrecht fixierte, als würde er ihr telepathisch eine Botschaft überbringen wollen. Nur dass die Signale zu schwach waren oder Hinata sie nicht deuten konnte. Seufzend nippte sie nochmal an ihrem Getränk, nur um dann leicht angeekelt den Mund zu verziehen. Sie ließ das Glas – zu ihrem eigenen Entsetzen schon halb leer - am Tresen stehen und ging zur Haustür. Frische Luft würde ihr sicher gut tun, vor allem da ihre Beine gerade so gefährlich wabbelig wurden. Auf dem Weg zur Haustür traf sie auf Neji, der sie leicht misstrauisch beäugte. „Alles okay mit dir?“, fragte er und hielt sie am Arm fest, als sie dezent schwankend ihre Schuhe anzog. „Ja, ich brauche nur … etwas frische Luft“, antwortete Hinata, atmete einmal tief ein und lächelte ihren Cousin an. Sein Griff wurde etwas fester, doch sie schüttelte ihn ab. „Ich komm‘ gleich wieder.“ Mit diesen Worten schlüpfte sie an ihm vorbei durch die Tür und machte sie hinter sich zu. Vorsichtig stieg sie Stufe für Stufe die Treppen hinunter und trat schließlich in die kühle Nachtluft. Einen tiefen Atemzug später merkte sie, dass es doch zu kühl war, sie fröstelte. „Hinata?“ Eine dunkle Stimme von rechts ließ sie urplötzlich vor Schreck aufspringen. Sie kniff die Augen leicht zusammen und erkannte Sasuke. Erleichtert atmete sie aus. „Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken“, sagte er und trat einen Schritt näher. In seiner Hand brannte eine Zigarette. Sie kicherte und stutzte kurz über ihre eigene Reaktion. „Schon gut, habe hier nur nicht mit dir gerechnet.“ Sie rieb sich kurz über ihre freiliegenden Oberarme. Sie hätte doch eine Jacke anziehen sollen, Mist. „Ist dir kalt?“, fragte er, während er die Asche von seiner Zigarette abklopfte. „Geht schon“, murmelte sie und schloss ihre Augen. In ihrem Kopf drehte es sich leicht - was für ein unangenehmes Gefühl. Plötzlich spürte sie etwas Warmes auf ihren Schultern. Sie schaute auf. Sasuke stand neben ihr und legte ihr seine Jacke über. „Hier. Sonst erkältest du dich noch.“ Dankend kuschelte sie sich in den weichen Stoff. „Aber jetzt frierst du doch sicher …“ Doch Sasuke winkte ab und zog wieder an seiner Zigarette. „Ich wusste gar nicht, dass du rauchst.“ Langsam blies er den Rauch aus. „Ich hatte eigentlich auch schon aufgehört vor ein paar Jahren“, sagte er und schaute in den Nachthimmel. Kein einziger Stern war zu sehen, eine dichte Wolkendecke versperrte die Sicht. Neugierig musterte sie sein Profil. „Und warum hast du wieder angefangen?“ Er schwieg eine Weile. Eine Fledermaus flatterte über ihre Köpfe hinweg. „Ich weiß nicht genau“, fing er an. „Vielleicht weil ich mich gerade so frei fühle … und gleichzeitig so unglaublich gefangen.“ Er schaute sie an und sie nickte verständnisvoll. „Ich kenne das.“ Sie zog die Jacke enger an sich. „Es ist ein wirklich verwirrendes Gefühl.“ Er lächelte sie an und eine ungewöhnliche Wärme durchströmte Hinata dabei. „Ja, das stimmt.“ Es folgte wieder ein Schweigen. „Sie wird mich dafür wohl für immer hassen“, flüsterte Sasuke in die Stille hinein. Hinata war verwirrt. „Wen meinst du?“ „Sakura. Ich habe sie abgewiesen damals.“ Kopfschütteln lächelte er in sich hinein, als würde er sich selbst bemitleiden. „Wir waren fast noch Kinder …“ Die Hyuuga wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Diese Vorgeschichte kannte sie noch nicht. Sasuke hatte Sakura mal einen Korb gegeben? Mochte sie ihn deswegen nicht? Hinata hatte sich schon häufiger gefragt, was denn vorgefallen war, dass Sakura eine solche Abneigung ihm gegenüber zeigte, doch eine Antwort auf die Frage bekam sie von der Rosahaarigen nicht. Sie habe mit ihm abgeschlossen, hieß es. Er sei einfach ein Arschloch. Doch noch verwunderter machte sie die Tatsache, dass Sasuke über solch persönliche Dinge mit ihr sprach, wo sie doch bisher fast nie miteinander gesprochen hatten. Und seit wann war er so melancholisch? „Lass uns reingehen. Die anderen suchen uns bestimmt schon“, sagte er, nachdem er die Zigarette entsorgt hatte. Hinata folgte ihm zurück in das Treppenhaus. Bei der Haustür angekommen wurde diese sogleich von einem schon mächtig angetrunkenen Naruto aufgerissen. „Ich schau mal, ob ich sie finde!“, schrie er über seine Schulter hinweg und blieb abrupt stehen, als er Sasuke und Hinata erblickte. „Huch! Da bist du ja.“ Es war wohl an Hinata gerichtet. Er musterte die beiden und ein kurzer, undefinierbarer Ausdruck huschte über sein Gesicht, sein Blick blieb an der Hyuuga hängen. „Schicke Jacke“, sagte Naruto monoton, drehte sich um und verschwand wieder in Richtung Küche. Sasuke und Hinata tauschten Blicke, doch sagten nichts. In der Wohnung stand die Luft. Es war unerträglich warm, die Luft war vernebelt. Doch der Feierstimmung schien das keinen Abbruch zu tun. Sakura hatte bereits einige der ihr gewidmeten Cocktails von Naruto intus (nur eine kleine Änderungen in den Mengen der Zutaten gab es, ergo weniger Rum und mehr Saft), sodass sie jedes Mal in hysterisches Gekicher verfiel, wenn generell irgendwas geschah. Als sie Sasuke erblickte, der gerade Narutos Zimmer betreten wollte, sprang sie unkontrolliert auf und schwankte gefährlich in seine Richtung. Hart schubste sie ihn raus aus dem Raum und gegen die Wand im Flur. Verblüfft ließ er das mit sich tun. „Hör mal zu, Sasuke.“ Sie lallte. „Leg dich lieber nicht mit mir an. Ich sag’s dir. Einmal hast du mein Leben kaputt gemacht. Aber nochmal wirst du es nicht. Und egal wie heiß du auch bist, das“, sie zeigte an sich herunter, „hast du alles verspielt.“ Dann packte sie ihn am Kragen, zog ihn zu sich runter und küsste ihn auf den Mund. Noch ehe er begreifen konnte, was passierte, ließ sie irre lachend von ihm ab, drehte sich um und lief zurück in Narutos Zimmer, jedoch nicht ohne mit der Schulter gegen den Türrahmen zu stoßen. Sie ließ einen äußerst verwirrten Sasuke zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)