Life is a Game von abgemeldet (Kapitel 1) ================================================================================ Kapitel 1: Kapitel 1 -------------------- „Rachel wir brauchen neue Babynahrung, sie ist bald alle.“ Ich drehte mich um und sah Emma in der Tür stehen. Ihre Tochter war jetzt 2 Monate alt. Ich betrachtete das Bündel in ihrer Hand und ein lächeln huschte über meine Lippen. Ihre Geburt war nicht einfach. In einem zusammengefallen Haus, voller Schutt und Dreck musste sie ihr Kind gebären. Krankenhäuser gab es nicht. Nicht hier. Nicht in diesem Teil des Landes. Irgendwo weit weg in der Hauptstadt gab es sie noch. Doch dort gab es keinen Platz für uns. Nicht für Menschen wie uns, für Menschen wie mich. Es war eine gefährliche, grausame Welt in der wir lebten. „Okay, ich mache mich auf den Weg, ich bin bei der letzten Säuberung an einem Babyladen vorbeigekommen. Ich denke dort sollte etwas sein.“ Die Säuberung. Sie fand inzwischen täglich statt. Die Monster wurden immer mehr. Vor ein paar Wochen reichte es aus, die Umgebung alle paar Wochen zu Säubern, doch inzwischen wurden es immer mehr von ihnen. Seit ca 3 Monaten waren wir hier an diesem Ort. Solange wie nie zuvor. Doch die Zeit wurde knapp, ich spürte dass wir hier nicht mehr lange sicher waren. Nicht nur wegen den Monstern. Auch wegen mir. „Gehst du allein, oder nimmst du Sam mit?“ Emma sah mich fragend an und ich sah ihre tiefen Augenringe und ihre Erschöpfung. Sie sollte nicht so aussehen. Sie war jung, schön und hatte eine liebliche kleine Tochter. Sie sollte nicht an einem Ort wie diesem sein. Sie sollte mit ihrer kleinen Familie in einem netten Haus wohnen und ein schönes Leben mit ihrer Tochter verbringen. „Nein, ich gehe allein. Es sind nicht viele Monster unterwegs. Und ich bin schneller wieder zurück wenn ich alleine gehe.“ Ich ignorierte Emmas sorgenvollen Blick, ging in mein Zimmer und holte meine Waffen aus meinem Schrank. Eine Pistole M92f, ein Magazin, ein Messer und ein kleines Beil, welches ich letztens im Wald gefunden hatte. Ich hatte es wieder scharf gemacht, im Kampf gegen diese Viecher konnte man so gut wie jede Waffe gebrauchen. Ich wollte mich auf den Weg machen, doch dann stand ein großgewachsener Mann mit dunklen Haaren in der Tür. Sam. „Willst du wirklich alleine gehen? Das ist viel zu gefährlich! Ich komme mit! Und wer passt auf Emma und das Baby auf? Ich schaffe das schon. Weißt du noch was letztes Mal passiert ist?“ Klar und bestimmt versuchte ich Sam verstehen zu geben, dass es sicherer war hier zu bleiben. Meine Worte schienen ihn verletzt zu haben. Ich hatte mit meinen letzten Worten ein Thema angeschnitten was ich vermeiden wollte. Zärtlich legte ich Sam Meine Hand auf die Wange. „Sam es tut mir leid, aber es ist besser wenn ich alleine gehe. Es dauert nicht lange und ich bin in ein paar Stunden zurück. Du musst hier die Stellung halten und auf Emma und das Baby aufpassen. “Ich drückte ihm einen zarten Kuss auf die Wange und wendete mich von ihm ab. Ich hatte nicht den Mut ihm in die Augen zu sehen. „Rachel!“ rief Sam mir hinterher und ich blieb einen kurzen Moment auf der Türschwelle stehen. „Komm zurück, ja? Wir brauchen dich. Ich brauche dich.“ Die Sehnsucht die ich seinen letzten Worten heraus hörte, schmerzte mich. Ich wusste was er empfand, doch ich konnte seine Gefühle nicht erwidern. Es war zu gefährlich. Mich zu lieben würde ihm den Tod bringen. Von Tag zu Tag wurde es schwerer für mich. Meine Schilde wurden schwächer, je länger ich mit ihm zusammen hier war. Ich sehnte mich so sehr nach Berührungen. Doch ich wollte nicht noch mehr Schuld auf mich nehmen. Einer der Gründe weshalb ich so schnell wie möglich weiterziehen musste. Es hatte bereits einen von meinen Freunden erwischt. Tom. Emma’s Mann. Er starb vor einem Monat bei einer Säuberung. Eines der Monster hatte ihn erwischt. Ich war zu spät und hatte nichts mehr tun können. Ich hasste mich dafür. Es war meine Schuld, ich hatte nicht gut genug aufgepasst. Seit diesem tag war Emma nicht mehr dieselbe. Es war grausam, diese Welt in der wir lebten war einfach grausam. Ich schob meine Gedanken beiseite. Jetzt war keine Zeit dafür. Ich musste los. „Sam du kennst mich doch, so schnell beiß ich nicht ins Gras.“ Ich warf ich ein kurzes lächeln zu und wandte mich ab. Draußen war es noch hell. Die Sonne würde erst in ein paar Stunden untergehen. Im Dorf war nicht viel los, es war sauber. Vor 2 Tagen hatte ich erst gemeinsam mit Sam und ein paar anderen Männern und Frauen aus dem Dorf alles gesäubert und die Zäune gesichert und verstärkt. Vor mir befand sich der Eingang des Dorfes, das Nachbardorf war ca. 3 Meilen entfernt. Für mich allein kein Problem. Die Wachposten hatten gerade ihre Schichten gewechselt. Parker hatte Nachtwache. „Hallo Rachel, willst du noch mal raus Besorgungen machen?“ Parker war ein großer kräftiger Mann. Er konnte gut mit dem Gewehr umgehen. „Ja, Babynahrung. Die kleine wird von Tag zu Tag größer. Soll ich dir etwas mitbringen? Etwas Bestimmtes?“ Ein grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. „Na wenn du mich schon so fragst, du weißt ja was ich mag.“ Und auch Parker konnte sich ein grinsen nicht verkneifen. „Okay, ich werde sehen was ich machen kann, doch ich kann nichts versprechen.“ Parker öffnete mir die Tür und ich schlüpfte durch. Als ich mir sicher war, dass ich weit genug vom Dorf entfernt war und mich niemand sehen konnte, blieb ich stehen, schloss meine Augen und ließ meinen Instinkten freien lauf. Die Jagd konnte beginnen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)