Zweite Chancen von Aires (Wenn das Leben gegen dich spielt [ZoNa]) ================================================================================ Kapitel 24: Widerwille ---------------------- Ausgelaugt aber überglücklich drückte Nami ihre Nase an Zorros feuchte Halsbeuge. Sie vernahm das schnelle, stetige Pochen seines Herzens, als er sich erschöpft auf sie legte. Sein Körper drückte sie tief in die Matratze und nahm ihr für einen Augenblick die Luft. „Du bist schwer.“, kicherte sie erstickt. „Tut mir leid.“, murmelte er während er sich im nächsten Moment bereits von ihr herunter rollte. Sein Brustkorb hob und senkte sich zügig und seine Augen fixierten die Zimmerdecke. Zufrieden robbte Nami an ihn heran, schlang eines ihrer langen Beine über ihn und beugte ihren Kopf über seine Brust, verteilte sanfte Küsse auf seiner gebräunten Haut. „Das war…“, sie suchte eine Weile nach dem passendem Wort. Indes hatte Zorro seine Augen wieder auf sie gerichtet. „Phantastisch.“ „Wundervoll“, sagten die Beiden gleichzeitig und warfen sich dann ein breites Grinsen zu. „Perfekt.“,setze Nami nach. Zorro blinzelte bestätigend und hob eine Hand, um ihr eine nasse Strähne aus der Stirn zu wischen. „Ich kann nicht fassen wie schön du bist.“, flüsterte er, ihr noch immer tief in die Augen schauend. „Hör auf!“, protestierte Nami und senkte verlegen den Blick. „Ich bin total verschwitzt!“ Sie spürte seine Hand auf ihrem Oberarm, die Stelle streichelnd wo ihr Tattoo war. „Ich liebe dich Nami.“, hauchte er zärtlich. Konnten Herzen eigentlich einfach so aus dem Köper springen? Explodieren vor Glück? Nami kam es so vor als würde eines von Beidem im nächsten Moment passieren. Ihr Blick lag schlagartig wieder auf den dunklen, unergründlichen Augen Zorros. Doch irgendwas in ihnen war komisch. Irritiert zogen sich die Augenbrauen der Orangehaarigen zusammen, weil das was er sagte nicht mit seiner Mimik harmonierte. „Und wieso siehst du dann so aus als wäre gerade jemand gestorben?“ Der Blick des Grünschopfes senkte sich gequält. „Ich denke wir sollten uns nicht mehr sehen.“ Der schöne Moment…Zerplatzt wie eine Seifenblase… Hatte sie sich verhört? Unsicher erhob sie ihren Oberkörper, fischte nach der Decke die zerknüllt am Fuße des Bettes lag und schlang sie um sich. „Was?“, fragte Nami perplex. Sie hatte das Gefühl als hätte ihr irgendjemand ziemlich hart die Faust ins Gesicht geschlagen. Zorro sah sie nicht an. „Wir sollten uns nicht mehr sehen. Es ist besser so.“, wiederholte er. Irgendwas in Nami schien sie zum Lachen anstacheln zu wollen. Sie ließ einen erstickten Laut aus ihren Lungen weichen. „Das ist ein Scherz.“ „Nein.“, erwiderte der Ältere prompt. „Aber..“, versuchte sie erneut einen Anlauf doch Zorro schüttelte nur den Kopf. Der Rotschopf wich weiter zurück. Unzählige Gedanken durchströmten ihr Hirn. „Dir ging es nur um Sex. Du hast was du wolltest.“, schlussfolgerte Nami atemlos und beschämt sah sie auf die Bettdecke. „Was?! Nein!!..Nein!..Nami. Das was ich eben gesagt habe…das meinte ich ernst!“, stellte er mit hartem Ton klar. Doch das verwirrte sie nur umso mehr. Gut ihre Annahme war aus der Luft gegriffen aber… „Das ergibt doch kein Sinn!“ Sie spürte schon wieder diese Hitze im Gesicht. Warum musste sie eigentlich immer sofort anfangen zu heulen?! „Wieso?“, verlangte die Orangehaarige zu wissen. Ansehen konnte sie ihn nicht. Beziehungsweise. Sie wollte nicht. Als würden zwischen den Falten der Decke die Antworten auf sie lauern, stierte sie unentwegt auf jene. Sein schweres Schlucken klang wie ein weit entferntes Echo. „Ich will nicht, dass du verletzt wirst.“, sie hatte ihn fast nicht gehört und doch hämmerte ihr dieser Satz nun in den Ohren. „Willst du mich eigentlich komplett verarschen?! Das fällt dir aber früh ein!“, zornig ballte Nami ihre Hände um den Deckensaum. „Zu Schade, aber genau das passiert gerade! Was ist wohl deine nächste Ausre..“ „Ich habe mit Robin geschlafen!“, unterbrach er sie lautstark. Schlagartig lag ihr Blick auf ihm und wäre seine Reaktion nicht schneller gewesen, dann hätte auch ihre flache Hand ihn erwischt. „Du bist ein miserabler Lügner Zorro, weißt du das eigentlich?!“ „Ich…“ Er hatte keine Antwort parat. „Und ein erbärmlicher Feigling dazu! Robin in die Sache mit reinzuziehen…das ist sogar unter deinem Niveau! Und dann auch noch nachdem du mit mir geschlafen hast!“ „Seit wann ist es Feige jemanden beschützen zu wollen?!“, konterte Zorro knurrend. „Beschützen?! Sehr witzig! Denkst du, ich lass dich das alles einfach so über meinen Kopf hinweg entscheiden?! Schön du liebst mich. Ich liebe dich auch, also habe ich genauso ein Mitspracherecht!“ „Nami du kapierst das nicht!“, knurrte Zorro wütend. „Was kapiere ich denn bitte nicht?!“ „Dass die ganze Sache viel größer ist! Wenn du in die Schussbahn gerätst wäre das meine Schuld! Der Besuch bei der Polizei war vielleicht nur der Anfang!“ Mit funkelten Augen sahen sie sich gegenseitig an. Keiner war im Begriff nachzugeben. „Du bist so ein Vollidiot! Schuld bist du nur wenn du den Abzug drückst.“ „Nami..“, fing Zorro beschwichtigend an doch sie unterbrach ihn: „Nein! Du wirst nicht mit mir Schluss machen! Das erlaube ich nicht. Das hättest du dir überlegen müssen bevor du heute hier aufgetaucht bist!“ Grimmig zog Zorro seine Augenbrauen zusammen „Und du bist ein elender Sturkopf! Wieso kannst du nicht einmal das machen, was man dir sagt?!“, fauchte er ihr entgegen. „Weil das was du sagst einfach nur dämlich ist! Außerdem lass ich mich nicht herumkommandieren!“ Eine Weile starrten sie sich gegenseitig in die vor Zorn blitzenden Augen, schwarz gegen braun, bis Zorro schließlich murrend den Blick abwandte. „Ich fasse es nicht!“, aufgebracht verschränkte der Grünschopf die Arme vor der Brust. „Du willst es einfach nicht verstehen!“ „Zorro…ich glaube du willst nicht verstehen.“, den Kopf schief legend sah sie ihn beinah versöhnlich an. „Ich bin kein zerbrechliches kleines Mädchen was beschützt werden muss. Wir kriegen das hin! Verdammt wir haben gerade erst richtig zueinander gefunden, willst du das alles aufgeben?“ Ihre Augen lagen, um Verständnis bittend, auf ihm. Mit einem schweren Seufzer erwiderte er ihren Blick. „Das ist das Letzte was ich will…Nur..“, ihn in seinem Satz stoppend legte Nami ihre Lippen auf seine. Ein warmes Kribbeln durchzog ihren Bauch als er ihren Kuss erwiderte. Er hatte nachgegeben! Triumphierend verfiel Nami in ein seichtes Schmunzeln, sie konnte gar nicht anders. Nach einem kurzen Augenblick löste Zorro sich wieder von ihr. Er schien einen Moment unschlüssig rumzudrucksen, doch dann verschränkte er seinen Blick mit ihrem. „Du liebst mich auch?“, der hoffnungsvolle Ton der in seiner Stimme mitschwang veranlasste Nami dazu ihre Mauern gänzlich fallen zu lassen. „Vielleicht sollte ich mir das nochmal überlegen.“, feixte sie vorsichtig, doch ließ sich von Zorro näher ziehen. „Nein. Das solltest du auf gar keinen Fall.“, murmelte er während ihre Lippen sich bereits wieder zu einem sinnlichen Kuss gefunden hatten. „Weißt du eigentlich wie glücklich du mich damit machst?“ Oh ja, das wusste sie… Erschöpft rollte Nami sich auf die Seite nachdem sie und Zorro sich ein weiteres Mal geliebt hatten. Ihr Atem ging noch immer schnell und mit geschlossenen Augen genoss sie das sanfte Kitzeln, welches die Finger des Grünhaarigen auf ihrer Haut hinterließen. Brummend zog Zorro sie näher zu sich ran, legte seinen Arm um sie, sodass seine Hand auf ihrem Bauch ruhte und schob seine Nase in ihr Haar. „Du riechst gut.“, bemerkte er schlicht und drückte ihr einen federleichten Kuss in den Nacken. Sofort stellten sich ihre Härchen auf. „Du spinnst.“, wisperte Nami zurück, konnte ihre Freude über das Kompliment jedoch nicht ganz verbregen. „Von mir aus. Ich freue mich schon auf die morgendliche Dusche.“ Grinsend drehte Nami sich zu ihm um. „Hast du noch nicht genug?“ Beinahe beleidigt verzog der Ältere das Gesicht. „Nie und nimmer!“, der Schalk der in seinen Augen blitzte verriet ihn. Nami sah ihn eine Weile wortlos an, prägte sich seine Gesichtszüge ein, sah in seine tiefdunklen Augen. Sie dachte noch einmal über den Streit vorhin nach. Er hatte sie wirklich in Rage versetzt was er gesagt hatte...wie er es ihr gesagt hatte. Und doch war da der Teil in ihr gewesen der ihn dafür geliebt hatte sie um jeden Preis schützen zu wollen. Für den Preis Nami dafür aufzugeben... Ja es hatte sie schockiert aber sie glaubte auch dass sie das auf eine Art und Weise Näher zusammengebracht hatte. Zu wissen dass er alles versuchen würde, damit sie glücklich war und dadurch zu merken, wie viel er ihr eigentlich bedeutete... „Zorro?“ „Hmm?“, antwortete er verzögert. Bei der Vorstellung wie sie ihre nächste Frage stellte errötete Nami unwillkürlich. Sie zögerte noch einen kurzen Augenblick in dem er sie geduldig musterte. „Kannst du nochmal `ich liebe dich´ sagen ohne im nächsten Atemzug mit mir Schluss zu machen?“ Für eine Sekunde sah er sie perplex an ehe ein leichtes Lachen aus seiner Kehle drang. Nami errötete indes nur noch weiter und war schon im Begriff sich beleidigt weg zu drehen, als er schließlich eine Hand nach ihrer Wange ausstreckte, seinen Daumen sanft über diese gleiten ließ und ihr fest in die Augen blickte. „Ich liebe dich, Nami.“, und er meinte es so. Von ganzem Herzen. Tränen stiegen der Orangehaarigen in die Augen. Tränen des Glücks, die Zorro trotzdem für einen kurzen Moment irritierten, ehe er sah, dass sich ihr Mund zu einem Lächeln formte. „Danke.“ Der Grünhaarige grinste. „Keine Ursache.“ Schnell wischte Nami sich die Tränen aus dem Augenwinkel und schob sich Zorro fest entgegen. „Kann ich dich noch was fragen?“ Ihr Blick ruhte auf der Narbe die sich quer über seinen Oberkörper erstreckte und ihr nach wie vor einen Schauer über den Rücken jagte. „Nochmal werde ich es nicht sagen!“, protestierte Zorro frech was Nami dazu veranlasste beleidigt einen Schmollmund zu ziehen und ihm strafende Blicke entgegen zu schleudern. Dann fing sie sich wieder. „Woher hast du die Narbe?“ Ihr war sie vorhin schon aufgefallen, doch da hatte er ihre Fragen abgewürgt, die Neugier brannte dennoch weiterhin in ihr. Der Grünschopf warf einen kurzen Blick auf seinen Oberkörper, so als müsse er sich vergewissern, dass sie überhaupt noch da war. Dann fing er an zu erzählen: „Als ich 19 war, habe ich viel mit den falschen Leuten abgehangen. Ich war Teil einer Bande, wir waren nicht gerade vorbildlich und es gab viel Streit, vor allem mit anderen Gruppen. Es kam zur Auseinandersetzung mit einer davon..Naja sie hatten Messer mitgebracht. Wir nicht. Die Narbe ist das Resultat.“ Gespannt hörte Nami zu, wusste nun aber nicht so recht was sie darauf erwidern sollte. „Die Ärzte dachten damals sie würden mich verlieren.“, fügte er hinzu und ein Lächeln huschte über seine Lippen. „Tja, die wussten nicht was für ein Dickkopf ich bin!“ Eine Augenbraue in die Höhe ziehend schaute Nami ihm in die Augen. „Unvorstellbar wie sie das nicht sofort bemerkt haben konnten.“, sagt sie trocken und hörte wie er halb Lachend halb empört die Luft ausstieß. Nami überlegte eine geschlagene Weile was sie zu ihm sagen konnte. Ein ‚Tut mir leid‘ erschien ihr lächerlich und weitere Fragen zu stellen taktlos. Doch ihre brennende Neugier ließ ihren Kopf weiter rattern. Erst als sie schließlich eine passende Formulierung gefunden hatte und zur Frage ansetzen wollte vernahm sie den gleichmäßigen und ruhigen Atem Zorros. Er war eingeschlafen! Sich mit der Tatsache zufrieden gebend, dass es wirklich schon reichlich spät geworden war und sie schließlich noch genug Zeit hatte ihn auszuquetschen ließ auch Nami ihre Augen schließlich zufallen und versank prompt in einen traumlosen Schlaf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)