OS Sammlung von Yuugii (Verschiedene Kurzgeschichten) ================================================================================ Kapitel 10: Time to say Goodbye - (Neutral) ------------------------------------------- Anzu Mazaki Ist es wirklich schon soweit? Müssen wir uns voneinander verabschieden? Es kommt mir vor, als hätte ich dich erst gestern getroffen, es fällt mir so unheimlich schwer zu verstehen, dass unsere gemeinsame Zeit bereits ihr Ende gefunden haben soll. Der Gedanke dich zu verlieren tut unsagbar weh und mein Herz schlägt immer lauter, wenn ich daran denke, dass du uns verlässt. Dabei verstehe ich nicht einmal warum es überhaupt so sein muss, warum du nicht einfach bei uns bleiben kannst. Gibt es denn keinen anderen Weg? Während ich über dich und unsere erlebten Abenteuer nachdenke, merke ich, wie Tränen sich in meinen Augenwinkeln sammeln und langsam meine Wangen herab laufen. Nein, ich kann nicht wahr haben, dass ich dich verlieren soll. Auch wenn ich es nie laut gesagt habe, so habe ich Gefühle für dich entwickelt, die weit über Freundschaft hinaus gehen. Du hast mir gezeigt, was es bedeutet an sich selbst zu glauben und mutig seinen Weg zu gehen. Nichts wusstest du. Von wo du herkamst, wo dein Weg dich hinführen würde, das alles waren Dinge, die du heraus finden musstest. Und wir alle waren dabei. Diese Tage werden immer in meinem Herzen bleiben, wie ein Schatz, so wertvoll und wunderbar, dass ich ihn gar nicht teilen möchte. Wir müssen auf unseren eigenen Füßen stehen und können uns nicht ewig auf dich verlassen, das weiß ich, aber warum fällt es mir so schwer? Wieso schlägt mein Herz so laut, dass ich nicht einmal mehr das Rauschen des Bootes auf dem Wasser höre, auf welchem wir uns befinden? Du hast so viel für uns getan und uns so viel gelehrt und jetzt am Ende kommt es mir vor, als hätten wir dir gar nichts geben können. Deine Augen wirken noch immer so distanziert und einsam, dabei hast du doch uns, deine Freunde. Pharao, ich möchte, dass du hier bei mir bleibst, aber ich kann es dir nicht sagen. Ich fürchte mich davor, denn ich will dich nicht mit meinem Egoismus verletzen. Es ist doch deine Bestimmung nach Hause zurückzukehren. In deine Zeit, in dein Leben, aber auch wenn uns Jahrhunderte trennen, so sind unsere Herzen verbunden. Du gehörst in mein Leben und ich werde dich niemals vergessen. Niemals. Niemals. Hiroto Honda Eigentlich habe ich dich nie wirklich kennen gelernt. Du warst einfach da, stecktest in Yuugis Puzzle und warst so unscheinbar. Wir hatten nie die Gelegenheit uns wirklich kennen zu lernen, wir haben nur selten ein Wort miteinander gesprochen, aber dennoch gefällt mir der Gedanke nicht, dass ein Freund von uns geht. Abschiede sind immer schwer, auch damals als meine Schwester auszog, wollte ich sie nicht gehen lassen. Aber das hier ist etwas ganz anderes. Wenn du gehst, gehst du für immer. Das Einzige was bleibt, sind die Erinnerungen an unsere Abenteuer, an das, was wir gemeinsam erlebt haben. Ich kann nicht verstehen warum es so sein muss. Warum du nicht einfach hier bleiben kannst. All die Zeit, die du hier warst, schien so selbstverständlich und natürlich, dass ich nie in Erwägung gezogen habe, dass es einmal nicht mehr so sein würde. Manchmal habe ich Angst vor Veränderungen und dein Abschied wird sehr viel ändern. Du hast uns Mut gegeben und den richtigen Weg geebnet und gezeigt, dass man niemals aufgeben darf. Das Leben ist wie ein Kartenspiel. Man zieht nicht immer gute Karten, aber keine Karte ist wirklich schlecht. Manchmal bekommt man den Sieg fast geschenkt, hat ein Blatt voller Asse und manchmal muss man sich den Sieg hart erarbeiten und alles geben was man hat. Du warst ein super Kumpel und wirst es immer sein. Ich werde dich niemals vergessen, Pharao. Katsuya Jonouchi Also ist es wirklich soweit. Du verlässt uns. Du bist in unser Leben getreten und hast alles auf den Kopf gestellt. Wenn du nicht wärst, hätte ich Yuugi niemals kennen gelernt und würde wahrscheinlich noch immer mit meinen Gangmitgliedern auf der Straße sitzen und wahllos Passanten zusammen schlagen. Ich würde es niemals aussprechen, aber du warst nicht nur ein Freund für mich, sondern auch ein Rivale und Lehrmeister. Du brachtest mir Duell Monsters bei und hast mich bei meinen wichtigsten Duellen unterstützt, hast mir so lange geholfen, bis ich so gut war, dass ich deine Hilfe nicht mehr benötigte. Aber das war mir nie genug. Ich wollte dich besiegen, dich überfliegen wie ein wahrer Schüler seinen Lehrmeister. Das war ich dir schuldig, zumindest dachte ich das immer. Ich wollte meinen Rotaugendrachen ehrlich zurück gewinnen und dir meine eigene Stärke zeigen. Aber jetzt wirst du von uns gehen und ich weiß nicht wie ich fühle oder ob ich überhaupt bin in der Lage zu fühlen. Mein Kopf ist leer. Noch habe ich gar nicht realisiert, dass du gehen wirst, aber ich weiß, dass es deine Bestimmung ist und keiner von uns es verhindern kann. Du warst ein toller Freund und ich bin froh dich kennen gelernt zu haben. Du hast nicht nur mir so viel gegeben, sondern auch den anderen. Durch dich sind wir zusammen gewachsen und bilden eine unzerstörbare Einheit. Anzu, Honda, Ryou und Yuugi. Du und ich. Wir gehören doch zusammen, dass du gehst, machst uns alle panisch und nervös. Wie wird unser Leben sein, wenn du nicht mehr hier bist? Werden wir uns auseinander leben und eventuell nicht mehr wieder sehen? Die Suche nach deinen Erinnerungen hat uns zusammen gehalten, aber wenn du weg bist, geht unser normales Leben weiter. Wir werden wie früher zur Schule gehen, eine Ausbildung machen und uns einen eigenen Platz in der Welt suchen. Aber ich habe Angst davor. Ich hänge an dieser Zeit und es macht mich traurig zu wissen, dass sie jetzt ihr Ende nehmen soll. Aber es ist wie es ist. Jeder hat seinen eigenen Platz auf dieser Welt. Ich habe meinen gefunden. Und deiner ist nicht in dieser Zeit, nicht bei uns, aber ich bin mir sicher, dass du uns allen eine große Hilfe warst. Keiner wird dich jemals vergessen, Pharao. Ach, was rede ich denn da? So sentimental zu sein, passt eigentlich nicht zu mir... Yuugi Mutou Ich fürchte mich davor dich zu verlieren, Pharao. Du bist in deinem Seelenraum, lässt nicht einmal mich an dich heran und willst nachdenken. Warum kann ich die Tränen nicht aufhalten? Ich dachte ich wäre stark genug, um deinen Abschied zu verkraften. Du warst wie ein Bruder für mich, einen, den ich niemals hatte. Du hast mir doch erst dieses Leben möglich gemacht! Wenn ich dich nicht befreit hätte, wäre ich noch immer derselbe einsame Junge, ohne Freunde und Selbstvertrauen. Damals habe ich mich gehasst, weil ich so schwach und zerbrechlich war. Nur das Milleniumspuzzle hat mir Halt gegeben, jeden Tag habe ich daran gearbeitet und wollte, dass mein Wunsch erfüllt wird. Acht lange Jahre saß ich an diesem goldenen Artefakt, habe darauf gewartet mein Schicksal zu treffen. Auch wenn es eine lange und harte Zeit war, so bin ich froh niemals aufgegeben zu haben. Ansonsten hätte ich dich niemals kennen gelernt. Nein, nicht nur dich. Auch Jonouchi, Honda, Otogi und Bakura nicht. Du hast mir dieses Leben geschenkt. Was bin ich ohne dich? Ich habe dir nie dafür gedankt, weil ich es irgendwo einfach als selbstverständlich angesehen habe. Aber jetzt weiß ich, dass alles nur deinetwegen entstanden ist. Ich möchte mich bei dir bedanken, aber ich kann es nicht. Furcht macht sich in mir breit. Ich kann mir nicht eingestehen, dass dies unser gemeinsames Ende sein soll. Wie wird mein Leben verlaufen, wenn du nicht mehr bist? Werde ich dieses Leben alleine leben können, ohne jegliche Hilfe? Der Gedanke macht mir Angst. Dabei weiß ich ganz genau, dass ich meine Freunde habe, auf die ich mich verlassen kann. Doch wir gehören zusammen. Ich kann, nein, ich will mich nicht daran erinnern wie es vorher war. Wie erbärmlich mein Leben ohne dich war. Die ganze Zeit über bin ich dir nachgelaufen und wollte genauso sein wie du. Bin ich dir wenigstens etwas ähnlicher geworden? Energisch wische ich die Tränen aus meinen Augenwinkeln. Du würdest nicht weinen, du würdest lächeln und mir sagen, dass dies mein Schicksal ist. Ja, es ist mein Schicksal und ich kann es nicht ändern. Das weiß ich, aber auch möchte ich dich nicht verlieren. Du bist ein Teil meiner Seele. Dieses Gefühl dich zu verlieren schnürt mir das Herz zu, warum kann es nicht anders sein? Nein, am Ende bin ich immer noch derselbe Feigling, der die Einsamkeit nicht ertragen kann. Aber ich werde versuchen stark zu sein. Für dich. Weil deine Geschichte ein Ende finden muss. Du kannst nicht ewig in meiner Seele bleiben, auch du hast einen Platz, zu dem du gehörst. Leider ist er nicht an unserer Seite, sich das einzugestehen tut weh. Es ist schrecklich... Seto Kaiba So wirklich glauben kann ich diesen Unfug immer noch nicht. Diesen ganzen altägyptischen Mist kann ich einfach nicht glauben, dass alles klingt viel zu unwirklich um wahr zu sein. Schon immer war ich ein rationaler Mensch, auch wenn ich ein Spielentwickler bin, so weiß ich Realität und Spiel voneinander zu unterscheiden und deutlich zu trennen. Aber dass das hier alles kein Traum sein soll, fällt mir schwer zu glauben. Meine Sturheit erlaubt mir nicht die Geschehnisse als Realität wahrzunehmen, aber mein Gefühl sagt mir, dass dies alles wirklich passiert ist. Yuugi soll also eine gespaltene Seele haben und ein Teil ist nicht die Seinige? Es klingt viel zu märchenhaft, als dass man das wirklich glauben könnte! Aber ich weiß, dass es stimmt. Unsere Duelle waren etwas ganz Besonderes für mich. Anfangs da habe ich den anderen Yuugi gehasst, weil er mir meine Grenzen aufwies und ich sie manchmal für unüberwindbar hielt, aber mit der Zeit fing ich an zu verstehen. Ich brauchte diese Herausforderung, um mich weiter zu entwickeln. Und das habe ich, zumindest denke ich, dass ich mich verändert habe. Vielleicht wirke ich äußerlich immer noch wie früher, aber in meinem Herzen hat sich etwas gerührt. Ich bin viel zielstrebiger geworden und das in vielerlei Hinsicht. Noch immer wünsche ich mir nichts sehnlicher als ihn, meinen Rivalen, in einem fairen Duell zu besiegen. Mann gegen Mann, mein weißer Drache gegen seinen schwarzen Magier. Auch wenn ich nicht mehr gegen ihn antreten werde und es womöglich nie wieder kann, bin ich dankbar ihn als Rivalen gehabt zu haben. Durch ihn habe ich den Spaß an diesem Spiel wieder gewonnen. Außer Mokuba habe ich niemanden wirklich gemocht, eigentlich waren mir alle zu dumm und ich konnte sie nicht ausstehen. Aber dieser Geist hat mich eines Besseren belehrt. Niemals werde ich Jonouchi oder Honda als meine Freunde bezeichnen, aber ich habe angefangen sie zu verstehen und sie zu akzeptieren. Wir waren aufgrund unseres Schicksals aneinander gebunden. Was rede ich da? Schicksal. Dieses eine Wort hat so vieles geändert, immer wollte ich meine Bestimmung selbst in die Hand nehmen und nun sitze ich hier auf diesem Schiff. Es ist zu viel passiert. Das einzige was zählt ist, dass mein ehrenhafter Rivale nun gehen wird und ich eine neue Herausforderung suchen werde. Und ich bin mir sicher, dass ich sie finden werde. Pharao Atemu Ich habe mich zurückgezogen und schaffe es nicht den anderen in die Augen zu sehen. Sie wirken enttäuscht, traurig und auch wütend. Als ich Yuugis Körper übernommen habe und Anzu ansah, hat sie den Blick angewandt und sich entschuldigt. Ich glaube, sie hat geweint. Wegen mir? Es tut mir Leid, Leute. Aber ihr wusstet doch, dass es so endet, oder? Ich habe es die ganze Zeit über gewusst. Auch wenn die Zeit mit euch sehr schön war, so war ich nur ein Geist, der nicht in diese Zeit gehörte. Die Zeit, die ich mit euch verbringen konnte, war wirklich schön und ich bin froh, dass ich euch kennen lernen durfte. Obwohl ich nur eine gefangene Seele bin, habt ihr mich behandelt wie einen echten Freund. Aber es kann nicht so weiter gehen. Mein Leben wartet auf mich. Mein eigene Geschichte. Meine Freunde aus vergangenen Zeiten. Auch sie möchte ich wieder sehen und ihnen sagen, dass ich endlich zurückkehre und bleiben kann. Vor Jahrtausenden habe ich meine Seele in diesem Milleniumspuzzle versiegelt, um somit Zork zu verbannen und seine Macht wegzuschließen. Natürlich wusste ich, dass wir eines Tages wieder gegeneinander antreten würden und als dieser Mann damals mein goldenes Kästchen mit sich nahm, wusste ich, dass die Zeit gekommen war. Yuugi befreite mich und wir machten uns auf die Suche nach meinen Erinnerungen. Dass wirklich beinahe zwei Jahre vergangen sein sollen. Die kurze Zeit mit euch kamen mir viel länger vor als die Jahrtausende Gefangenschaft in dem Milleniumsartefakt. Morgen ist es so weit, dann endet alles. Nein, das stimmt nicht. Es fängt jetzt erst an. Ich bin mir sicher, dass ihr auch ohne mich euren Weg gehen werdet. Ihr seid stark genug und seid nicht auf mich angewiesen. Ich wünsche euch allen viel Glück für eure Zukunft, auch wenn ich dann nicht mehr bei euch bin. Es ist an der Zeit, dass jeder von euch, selbst den Stift in die Hand nimmt, und seine eigen Geschichte schreibt. Yuugi. Anzu. Jonouchi. Honda. Otogi. Bakura. Kaiba. Ihr wart stetig für mich da und es gibt nichts, was ich mir mehr wünsche, als euch in eine glückliche und strahlende Zukunft gehen zu sehen. Ein zufriedenes Lächeln bildet sich auf meinen Lippen. Nicht das Ende erwartet euch, sondern der Anfang. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)