OS Sammlung von Yuugii (Verschiedene Kurzgeschichten) ================================================================================ Kapitel 6: The Beauty and the Beast – (Bakura/Kisara) ----------------------------------------------------- Es war bereits tief in der Nacht und nur die Dunkelheit schützte ihn vor eventuellen Angreifern. Vor einigen Tagen hatte er es geschafft sich in die Königsstadt zu schmuggeln und hatte in aller Ruhe die Gegend ausgekundschaftet. Dabei war ihm klar geworden, dass sein Plan einzubrechen und den Pharao zu töten, alles andere als einfach werden würde. All die Menschen dort liebten diesen Pharao. Den Sohn desjenigen, der seine Familie, Freunde und alles ausgelöscht hatte, was in seinem Leben einst von großer Bedeutung war. Nun hatte er niemanden. Nichts aus seinem alten Leben war ihm geblieben. Außer der Zorn. Unbändiger Zorn und Rachegelüste. Tatsächlich hatte er es sich zur Lebensaufgabe gemacht dem Pharao nach dem Leben zu trachten und was auch geschehen würde, er würde dieses Ziel erreichen. Um jeden Preis. Heute war er kein kleines Kind mehr. Er hatte seinen Platz gefunden und würde für seine Gerechtigkeit kämpfen. Dass der Sohn eines Mörders so bejubelt wurde, war alles andere als gerecht. Seiner Meinung nach verdiente er nichts anderes als den Tod und er würde der Todesengel sein, der ihn bringen würde. Plötzlich ein Geräusch. Waren ihm die Wachen des Pharaos gefolgt? Hatte er etwa nicht gut genug aufgepasst? Würde er nun kämpfen müssen? Murrend erhob er sich, klopfte den Sand von seiner Kleidung und bewegte sich vorwärts. Etwas schläfrig ging er eine Sanddüne entlang, sofort ermahnte er sich und suchte mit wachsamen Blick die Gegend ab. Niemand war zu sehen. Alles schien ruhig zu sein. Kalter Wind zog auf und ließ ihn kurz erschaudern. Der Sand am Boden erhob sich und bildete einen dichten Nebel. Emotionslos betrachtete er dieses Schauspiel der Natur. Dann erkannte er, dass irgendetwas oder irgendjemand im Sand lag. Da er sicher stellen wollte, dass dieses Ding keine Bedrohung darstelle, bewegte er sich auf direktem Wege zu ihr hin. Eine unbekannte Gestalt lag dort. Bakura beugte sich vor und er erkannte, dass es sich um eine junge Frau handelte. Aber sie wirkte nicht menschlich auf ihn. Ihre Haut war schneeweiß und ihr Haar leicht bläulich schimmernd. Vorsichtig streckte er die Hand nach ihr aus, fasste eine Strähne und umschloss sie mit seinen Fingern. Sie waren weich und sanft. Nun betrachtete er sie noch genauer. Anhand ihrer Kleidung stellte er fest, dass sie entweder eine entlaufende Sklavin oder eine verirrte Bäuerin war. Ihre Erscheinung hatte etwas Göttliches an sich. So sehr er es auch versuchte, so konnte er dieses aufblühende Interesse an ihr nicht verdrängen. Etwas fesselte ihn. Daraufhin ließ er die Haarsträhne los und berührte vorsichtig ihr Gesicht. Ihre Haut war unsagbar weich und ein leichtes, angenehmes Kribbeln bildete sich unter seinen Fingerkuppen. Wahrscheinlich war sie vor Erschöpfung ohnmächtig geworden. Sie musste von weit her kommen. Aber woher stammte sie? Sie war anders als die Menschen in Ägypten. Noch nie hatte er so etwas gesehen. Nachdenklich setzte er sich neben sie. Eigentlich sollte er sie so schutzlos wie sie nun war, im Sand liegen lassen und gehen. Aber er war nun einmal Dieb. Diebe interessierten sich für schöne Sachen. Und niemand konnte sagen, dass sie nicht schön war. Als Grabräuber und König der Diebe (diesen Titel hatte er sich selbst verliehen) hatte er alles andere als einen guten Ruf und das gab er voller Stolz zu. Sein Ruf eilte ihm weit voraus und die normale Bevölkerung Ägyptens sollte sich noch irgendwann ängstlich und voller Demut vor ihm verneigen. „Hm“, grummelte er laut und stand auf, drehte sich von ihr weg und betrachtete den Sternenhimmel. Was war los mit ihm? Das war doch gar nicht seine Art Interesse an anderen Lebewesen zu haben. Normalerweise würde er sie nun nach Wertgegenständen untersuchen und sie hier liegen lassen. Mitgefühl passte nicht zu ihm. Aber von wirklichem Mitgefühl konnte man nicht reden. Dieses Wesen, das etwas von einem Gott an sich hatte, faszinierte ihn und in ihm wuchs das Verlangen mehr über sie herauszufinden. Ohne großartig nachzudenken, fasste er sie an der Hüfte und warf sie über seine Schulter. Sie war federleicht und er hatte absolut keine Probleme sie mit sich zu tragen. Das erhärtete seinen Verdacht, dass sie aus armen Verhältnissen stammte. Noble Frauen, wie die Haremsdamen des Pharaos waren deutlich schwerer, was natürlich nur an der besseren Ernährung lag. Als er wieder an seinen Platz zurückgekehrt war, wo er bereits eine Decke ausgebreitet hatte, legte er sie vorsichtig ab. Noch immer hatte sie sich nicht gerührt und Bakura schoss der Gedanke durch den Kopf, dass sie eventuell tot war. Seine Hand über ihr Gesicht haltend, spürte er ihren warmen, regelmäßigen Atem. Wachend setzte er sich neben sie, behielt die Umgebung weiterhin im Auge, um sicher zu stellen, dass niemand sich ihnen unerlaubt näherte. Es waren nur noch wenige Kilometer zurück zur Stadt, von der er eigentlich gekommen war. Da das Mädchen nicht hier hier bleiben konnte, überlegte er, ob er sie zu den Stadtmauern bringen sollte. Natürlich wäre das für ihn ein gefährliches Unterfangen, aber weder konnte er sie hier lassen noch gab es für ihn die Möglichkeit sie mitzunehmen. Eine Frau wie sie, so zerbrechlich und zart, würde ihm nur ein Klotz am Bein sein. Dabei hatte er geplant den dunklen Herrscher Zorc um Rat zu bitten. Für nur eine Sekunde, so fühlte es sich zumindest für ihn an, sah er zu ihr runter, aber er konnte sie nicht an der Stelle ausmachen, wo er sie abgelegt hatte. Dann drehte er sich hektisch um, sie hatte sich aufgerichtet und sah ihn mit ihren klaren saphirfarbenen Augen an. Man sagte, dass die Augen der Spiegel der Seele wären und dass man allein durch diese etwas über seinen Gegenüber erfahren konnte. Aber ihr Blick war leer, nichts konnte er darin erkennen. „Wasser... bitte“, keuchte sie flehend und hustete daraufhin leise vor sich hin. Zögerlich hielt er ihr einen kleinen Behälter hin. Seinen Wasserbeutel. Mit zittrigen Händen ergriff sie diesen und trank einige Schlücke. Nachdem sie den Behälter von ihren Lippen entfernt hatte, sah sie ihn schüchtern und leicht ängstlich an. Sie kannten einander nicht. Waren nur Fremde füreinander. Sie verstand nicht, warum er neben ihr saß und weshalb er ihr half. In diesem fremden Land hatte ihr noch nie jemand geholfen, immer hatte sie sich alleine durchschlagen müssen. Aber er reichte ihr seine Hand und ließ sie nicht, wie viele andere zuvor, einfach liegen. Fragend sah Bakura sie an und erwartete, dass sie sich endlich vorstelle. Wenigstens ein kleines bisschen Dankbarkeit konnte er ja wohl von ihr erwarten, oder? Unscheinbar sah sie ihn an, langsam aber sicher bekam er das Gefühl, dass sie ihn musterte und etwas von ihm erwartete. Resigniert seufzte er. Dann würde er eben den ersten Schritt machen. „Wer bist du und was machst du inmitten der Wüste?“, erkundigte er sich. „Mein Name lautet Kisara“, antwortete sie, während sie den Behälter auf die Decke direkt neben ihn legte. „Das erklärt nicht, warum du dich hier herum treibst.“ „Ich bin auf der Suche“, kam es heiser von ihr und auf einmal stoppte sie. Bakura hatte das Gefühl, als hätte sie noch etwas sagen wollen, hatte es aber gelassen, um sich selbst zu schützen. „Phe. Nicht gerade gesprächig, was?“, murrte er und warf den Kopf in den Nacken, blickte in den Himmel. „T-tut mir leid“, flüsterte sie und senkte den Blick, sah beschämt zu Boden. Konnte sie dem Fremden vertrauen? In ihrer Lage durfte sie nicht unvorsichtig werden. Nirgendwo in diesem Land war es für sie sicher. Und bei diesem Mann, mit dem silbernen Haar, konnte sie nicht sagen, ob er auf ihrer Seite war oder nicht. Sie kannte so etwas wie Gastfreundschaft nicht. Obwohl sie hier schon Jahre lang lebte, war sie immer wie eine Fremde behandelt worden. Ständig musste sie um ihr Leben fürchten, was sie dazu zwang, nicht sesshaft zu werden. Erst vor wenigen Tagen hatten ihr Sklavenhändler aufgelauert. Auf ihrer Flucht musste sie ihnen entkommen sein. Genau erinnern konnte sie sich nicht. Das letzte, woran sie sich erinnerte war, dass einer sie am Oberarm gegriffen und sie um Hilfe geschrien hatte. Danach war alles dunkel und sie hatte das Gefühl, dass irgendetwas ihr zur Hilfe gekommen war. Aber sie stellte diese merkwürdige Rettung nicht in Frage. Manchmal war es einfach besser, wenn man die Dinge so akzeptierte, wie sie waren und dies galt ebenso für ihren niedrigen Stand in dieser Gesellschaft. Was würde es ihr nutzen zu revoltieren? Sich gegenüber den Mächtigen in diesem Land aufzulehnen? Das würde ihr nur noch mehr Ärger bereiten und eigentlich hatte sie ohnehin nichts in ihrem Leben mehr, für das es sich lohnte zu kämpfen. Sie war völlig auf sich allein gestellt. „Schon gut. Bin ja auch nur ein Fremder“, antwortete Bakura und senkte den Blick. Irgendetwas stimmte mit ihr nicht, sie sah nicht nur anders aus als die meisten Menschen in Ägypten, auch konnte er immer mehr eine merkwürdige Aura spüren, die von ihr ausging. Konnte es möglich sein, dass sie ebenfalls eine Ka-Bestie in sich trug? Da er oft mit diesen Bestien zu tun hatte und selber Dia Bond besaß, konnte er mittlerweile spüren, wenn sich andere Bestien in seiner Nähe befanden. Kurz linste er zu ihr. Ihre Lippen waren einen Spalt breit geöffnet und sie schien sich über irgendetwas den Kopf zu zerbrechen. Ihrer Reaktion vorher nach zu urteilen, nahm sie ihre Umgebung kaum wahr und hatte kein wirkliches Interesse sich mit ihm zu unterhalten. Nicht, dass er unbedingt mit ihr reden wollte. Es war noch nie seine Art gewesen, sich irgendwelchen dahergelaufenen Leuten zu öffnen und auch sie war da keine Ausnahme. Ohne noch etwas zu sagen, legte er sich hin und schloss die Augen. Sie schrak auf und sah ihn verwundert an, seine Handlung nicht verstehend. „Die Umgebung ist sicher. Leg dich hin und ruhe dich aus“, murrte er und drehte sich nun auf die Seite, um sie nicht mehr sehen zu müssen. Wieso geriet sein Herz so in Wallung? Hatte es nur etwas mit der Aura zu tun, die sie ausstrahlte oder war da noch etwas? Kisara zögerte, ehe sie sich mit kleinen Abstand hinlegte und sich in die entgegengesetzte Richtung drehte. Die ganze Situation war ihr etwas unangenehm. Sie hatte nicht oft mit Menschen zu tun. Nur einmal, da hatte sie ein junger Mann, in ihrem Alter, aus einem Sklavenkäfig befreit. Er hatte sie an der Hand gefasst und gerettet. Sie waren schweigend auf dem Pferd, das er von den Händlern gestohlen hatte, davon geritten, ließen das, was war, einfach hinter sich, ohne noch einmal zurückzublicken. Es war nicht ihre Art an die Vergangenheit zu denken, daher zwang sie sich selbst dazu, diese Gedanken zu unterdrücken. Dennoch. Zum zweiten Mal, in ihrem ganzen Leben, war jemand nett zu ihr gewesen und dass es Menschen gab, die sie nicht verabscheuten, machte sie unheimlich glücklich. So glücklich sogar, dass sich still und leise einige Tränen der Freude über ihre Wangen stahlen und ungeachtet in der kleinen Decke versickerten. In dieser Nacht träumte sie seit Langem wieder. Sie hatte gefunden, was sie gesucht hatte. Warmherzigkeit. Das hatte sie sich gewünscht. Bakura riss die Augen auf und erhob sich, musternd ließ er seinen Blick umher wandern. Niemand war zu sehen und die Sonne ging auf. Als er neben sich sah, lag noch immer das fremde Mädchen dort. Ihr Brustkorb hob und senkte sich regelmäßig. Vorsichtig schüttelte er sie an der Schulter, um sie zu wecken. Ein ungutes Gefühl über schlich ihn. Nur ungern wollte sie aufwachen, weswegen sie murrend mit ihrer Schulter zuckte und sich etwas zusammenkauerte. Dann wurde sie sich ihrer Lage bewusst und sie stand auf, betrachtete ihn mit leicht geröteten Wangen. Auch sie sah sich um, sie hatte das Gefühl, dass etwas passieren würde. Und tatsächlich dauerte es nicht lange, bis das Trampeln einiger Pferde zu hören war. Leicht ängstlich blickte sie zu ihm. Bisher hatte sie es immer wieder geschafft Gefahren zu entgehen oder zu flüchten, jedoch waren sie hier völlig schutzlos. Bakura stand nun auf, rückte seine Kleidung zurecht und rief sein Monster, das zur Not für ihn kämpfen sollte. Dia Bond erschien und das weißhaarige Mädchen wich zurück, aus Angst, dass dieses Ding sie attackieren würde. „W-was ist das?!“, entfloh es trocken ihrer Kehle und ihre Augen waren weit aufgerissen. „Meine Ka-Bestie. Halt dich zurück und wenn möglich, lauf so weit weg von hier wie möglich, ist das klar?!“ „Ich kann dich doch nicht einfach zurücklassen!“ „In wenigen Kilometern wirst du eine Stadt erreichen, man sieht sie bereits von hier. Versteck dich dort!“ „Nein!“ Sie stand auf und ging entschlossen auf ihn zu. Er hatte ihr geholfen und sie würde ihn nicht hier in Stich lassen. „Diskutiere gefälligst nicht mit mir und tu, was ich dir sage!“, keifte er sie an. Dann wurde das Getrampel der Pferde lauter und vier Wachen, aus dem königlichen Palast, blieben vor ihnen stehen. „Bakura, ergebe dich! Du wirst des Raubes und Verrats an dem Sohn des Horus beschuldigt!“, rief einer von ihnen laut und hielt ein Schwert in der Hand, welches er direkt auf ihn richtete. Die Spitze des Schwerts glänzte bedrohlich im Licht der aufgehenden Sonne. Nun bewegte sich Dia Bond auf sie zu. Doch die Männer blieben stur und verharrten auf der Stelle. Aufgebracht schnauften die Pferde und hoben ihre Köpfe, wollten zurück. Ihre Gebieter jedoch ließen ihnen keine Chance. Die Männer waren bereit zum Kampf und sie wussten, was sie erwartete. Ohne, dass sie hätten reagieren können, griff das Monster sie an. Zwei fielen zu Boden, schrien vor Schmerzen, doch das Monster zeigte keine Gnade. Schmerzhaft beendete es das einst blühende Leben und Bakura grinste. So war es recht. Genau das verdienten die Menschen, die es wagten diesen kaltblütigen Massenmörder von Pharao zu unterstützen. Erst jetzt erkannte er, dass das Mädchen noch immer nicht geflohen war und schockiert das Geschehen beobachtete. Er rief sie und wies sie an, sich auf eines der Pferde zu setzen und in die Stadt zu fliehen. Keine Reaktion. Dann griff er sie an den Unterarmen und zerrte sie zu einem der Pferde, hob sie hoch und setzte sie gegen ihren Willen auf das Pferd. Mit ganzer Kraft schlug er dem Tier auf den Hintern und erst jetzt rannte es los, ließ seine Kameraden zurück. Auch das andere, befreite Pferd tat es ihm gleich und galoppierte zurück in Richtung Heimat. „Pass auf dich auf!“, rief er ihr noch nach, sie drehte sich um, schrie seinen Namen so laut sie konnte, doch es war nicht in ihrer Macht dieses stolze Tier, auf welchem sie sich befand, anzuhalten. Der Grabräuber blieb zurück und grinste hämisch. Sein Plan würde aufgehen. Durch diese kleine Begegnung mit den Männern des Pharaos, hatte er nun auch die Möglichkeit, zu seinem Dorf Kul Elna zurückzureiten. Warum sollte er auch zu Fuß gehen, wenn er es doch so viel einfacher haben konnte? In nur wenigen Sekunden waren die anderen Männer tot. Sie hatten nicht mit dieser verheerenden Kraft gerechnet und hatten ihren Gegner unterschätzt. Das Selbstbewusstsein, das sie ausstrahlten, mussten sie mit ihren Tod bezahlen. Bakura empfand kein Mitleid. Ein weiteres Pferd machte sich davon, das letzte hielt er jedoch auf und setzte sich schwungvoll auf dieses. Es dauerte seine Zeit, bis das Tier sich beruhigt hatte, aber als es soweit war, machte er sich auf seinen Weg. Das Mädchen mit dem weißen, leuchtenden Haaren ging ihm, während er so durch die Wüste ritt, nicht aus dem Kopf. Sie besaß eine Bestie und er konnte nur ahnen, was für eine Macht sie in sich trug. Eines war sicher, das Monster, das sie besaß, kam einem Gott gleich. Er lächelte. Eine Göttin hatte also einen Beschützer bekommen und das arme Ding wusste noch nicht einmal etwas davon. Vielleicht hätte er ihr sagen sollen, dass auch sie so eine Kreatur in sich trug, aber er wusste, dass er ihr damit keinen Gefallen getan hätte. Sie waren sich in dem Punkt ähnlich, dass sie völlig auf sich allein gestellt waren und niemanden hatten, den sie vertrauen konnten. Sie waren Außenseiter, verstoßen von der Gesellschaft und verabscheut von vielen. Für sie gab es keinen Platz in diesem Land, doch er würde sich diesen Platz schaffen. Er hatte Rache geschworen und um diese zu bekommen, würde er alles tun. In ihm flackerte die Hoffnung auf, das Mädchen noch einmal zu sehen. Er hatte sie in die Stadt geschickt, und wenn alles gut lief, würde er sie dort sicherlich noch einmal treffen. Dies war beinahe unvermeidbar, wenn man in Betracht zog, dass er diese Stadt samt ihren Bewohnern vernichten wollte. „Kisara...“, kam es über seine Lippen und er lächelte leicht. Sie hatte verzweifelt seinen Namen geschrien und ihre Haare flogen wild umher, als sie davon ritt. Diesen Anblick würde er nicht vergessen. Vor allem weil er seit Langem das Gefühl hatte, jemanden getroffen zu haben, der ihn verstand und sich um ihn sorgte. Aber wahrscheinlich war das nur Einbildung, außerdem hatte er nun keine Zeit für solche Gedanken! Langsam kam er seinem Ziel immer näher. Der Pharao würde dieselben Schmerzen erleiden, wie er einst und wenn möglich, würde er seinen Tod so schmerzhaft und quälend lang wie möglich gestalten. 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