Befleckte Seele von Ray_Estheim ================================================================================ Kapitel 2: Hass? ---------------- „Ohayō“ begrüßt er uns fröhlich, was in mir die Frage aufkommen lässt wie man am frühen Morgen schon so viel Elan und Fröhlichkeit an den Tag legen kann. Ich grüße ihn mit einem Nicken, einen gemurmelten „Ohayō“ Meinerseits bevor ich seinem Versuch einer Umarmung ausweiche und den Kopf schüttle. Also echt. Wann wird er es endlich lernen das ich das nicht leiden kann? Die letzten Menschen die mir nahe kommen konnten leben nicht mehr. Sie wurden von Bestien getötet. Bestien die mir schon meine Familie raubten. Bestien wie die, die an diese Schule gehen. Die Bestien der Night Class... Bestien in Menschengestalt. Bestien die sich von Blut ernähren, die töten und andere ins Verderben stürzen. Bestien mit Fangzähnen und ohne Gewissen. Schlimmer als Menschen. Sie bringen nichts als Schmerz, Trauer, Verderben und hinterlassen nichts als Verlust, See´n aus Blut und Tot. Wahrhaftige Bestien. Kaum einer erkennt sie. Kaum einer weiß das es sie gibt und für die meisten sind sie nicht mehr als Wesen aus Horrorgeschichten mit denen man Kinder erschreckt. Doch es gibt sie. Sie leben unter uns, gleichen uns und doch sind es Bestien. Widerwärtige Blutsauger... „Warum müsst ihr beide immer so gemein sein?“ reißt mich die Stimme des Direktors aus meinen Gedanken, lässt mich leicht den Kopf schütteln während er seine Adoptivtochter in die Arme schließt, welche dabei auch nicht sonderlich begeistert drein blickt. Aber Pech gehabt, wenn sie nicht schnell genug ist. „Tze.“ verlässt es meine Lippen bevor ich mich am Tisch niederlasse, sehe wie er seine Tochter loslässt und sie sich zusammen mit dem Silberhaarigen zu Tisch begibt. Er schenkt mir einen finsteren Blick den ich ebenso finster erwidere. Er kann mich nicht einschüchtern, hat es früher schon nicht gekonnt und wird es wohl auch nie können. Egal wie oft er es versucht. Nein, ich habe schlimmere Dinge erlebt als seine finsteren Blicke und seine kalte Art. Und wie er ist bin ich doch selbst auch, wenn nicht sogar schlimmer. Also nichts wovor ich Angst kriegen könnte. „Müsst ihr euch immer so finster anstarren?“ „Du kannst ja mitmachen, wenn willst.“ Oh mein Sarkasmus ist wirklich nicht zu überhören. Gott, was regt sie sich eigentlich auf? Sie hat doch ein wunderbares Leben. Klar sie hat auch eine schlimme Erfahrung mit diesen Bestien gemacht aber sie schmachtet eine dieser Monster sogar an. Echt widerlich dieses Verhalten. Wie kann man eine Bestie an schmachten die nur Verderben bringt? Das ist doch echt. Ah, da fallen mir keine Worte zu ein. „Wir sollten essen, schließlich haben wir heute noch Unterricht“ meine ich dann kühl, greife zum Kaffee und zucke mit den Schulter als sie mich fragt wie man das bittere Zeug nur jeden Tag trinken kann. Ich kann es halt. Sie muss ja nicht, wenn sie nicht will. Aber es ist jeden Morgen das gleiche mit ihr und ihrem leicht angewiderten Blick als ich die Kanne an den anderen Guardian weiter reiche, welcher kurz nickt und sich ebenfalls einen Kaffee nimmt. Etwas das wir gemeinsam haben. Naja zumindest etwas das auf positiver Ebene angesiedelt ist. Und davon gibt es nur wenige Dinge. Die negativen scheinen da mehr zu überwiegen aber nunja darüber will ich lieber nicht nachdenken. Zumindest nicht im Moment. Es gibt wichtigere Dinge über die ich mir im Moment den Kopf zerbrechen kann. Zum Beispiel der Unterricht. Ich bin gespannt wann wie endlich einen neuen Lehrer für Ethik bekommen, denn schon seit Wochen fehlt uns dieser Unterrichtstoff. Gut wirklich beschweren will ich mich nicht drüber aber es ist doch immer wieder nervig, wenn fast alle Weiber meinen sie müssen versuchen in der Freistunde zum Haus der Night Class zu gelangen. Gott wie ich das hasse. Sicher sie wissen nicht das es Bestien sind aber dennoch. Sie benehmen sich wie kleine Kinder die es nicht abwarten können das der Weihnachtsmann ihnen ihre Geschenke bringt. Einfach echt nur nervend. Lästig und nervend. Ich weiß wirklich bessere Sachen die ich in der Freistunde machen könnte als dafür zu sorgen das die Weiber nicht zu den Bestien gelangen. Ah, wann werden sie es eigentlich lernen das sie an uns Guardians nicht vorbei kommen? Jeden Tag das Gleiche Theater. Jeden Tag führen sie sich auf wie die Irren. Echt zum Würgen! Selbst unser ach so toller Klassensprecher rennt ihnen hinterher. Aber dann groß rum tönen wir würden uns nicht genug bemühen und nicht genug für die Schule tun so das wir die schlechteste Klasse wären. Sicher, wir sind nicht grade die Überflieger aber das kann man eigentlich auch von ihm selbst behaupten. Aber es ist wie es ist. Er wird immer etwas zu meckern haben und wir müssen es ausbaden. Es wird wirklich einmal Zeit für einen Wechsel. Jemand der sein Werk auch versteht und nicht dauernd damit beschäftigt ist anderen auf den Wecker zu gehen oder jemand aus der Night Class hinter her zu rennen. Aber so Jemanden findet man an unserer Schule kaum. Da ist es egal wer den Job als Klassensprecher macht. Es wird immer das Gleiche sein. Chaos und das jeden Tag. „Du frühstückst also schon wieder nur Kaffee was?“ reißt mich der Silberhaarige aus den Gedanken worauf hin ich ihn finster ansehe. „Das kann dir doch egal sein und außerdem bist du auch nicht grade besser“ erwidere ich kalt, nicke in Richtung seiner Tasse, die er sicher in der Hand hält. „Man könnte euch glatt für Geschwister halten“ schaltet sich die Adoptivtochter des Rektors ein, beißt genüsslich in ihr Brötchen und blickt uns direkt an. „Ganz sicher nicht!“ Ok, das wir uns da so einig sind macht die Sache auch nicht grade einfacher. Aber wir sind alles andere als Geschwister. Nein wir würden es niemals sein. Wir waren einst Partner, waren einst ein Team und haben uns einst einmal näher gestanden als es heute den Anschein haben mag... ~+~+~12Jahre zuvor~+~+~ Ein paar Jahre lebe ich nun bei den Beiden, habe gelernt ihnen zu vertrauen und kann ein wenig das Leben führen das ein normales Kind führen würde. Ich lebe, lerne und lache immer wieder. Lerne jeden Tag neues und habe vor einiger Zeit durch Zufall erfahren was die Beiden beruflich tun. Sie sind Hunter. Jäger die Bestien vernichten. Sie jagen, wenn sie einen Auftrag haben, beenden die erbärmlichen Leben von Level E´s wie man jene nennt die von einer reinblütigen Bestie gewandelt wurden. „Sie haben ihr menschliches Ich verloren, haben nichts mehr mit einem Menschen gleich und sind gefährlich, nicht nur für Menschen. Daher jagen wir sie und eliminieren sie.“ So wurde es mir erklärt als er mit blutgetränkter Kleidung nach Hause kam und ich es sah. Sie haben es Jahrelang geschafft es mir zu verheimlichen, wollten mir keine Angst machen. Doch mit dem was geschah hatten sie nicht gerechnet. Ich nahm die Nachricht gefasst auf, fragte ihn ob er verletzt sei und ob er jenen erwischt hat den er jagte. Was der Fall war. Er hatte ihn erwischt, hatte selbst nur einen kleinen Kratzer davon getragen aber der Level E würde Niemanden mehr schaden können. Eine Nachricht die mich sehr erfreute. Und mich zu einem Entschluss brachte. Ich wollte wissen warum diese Bestien meine Eltern angriffen, habe ihn nach der Wahrheit gefragt – vor allem, weil ich ein Bild fand auf dem sie gemeinsam mit meinen Eltern darauf zu sehen waren. „Deine Eltern waren wie wir Hunter. Doch starben sie nicht durch die Hand eines Level E oder eines gewöhnlichen Angehörigen der Gesellschaft der Vampire. Nein sie wurden von einem Reinblüter getötet. Doch sind die Gründe warum er es tat nicht klar. Etwas muss ihn dazu getrieben haben aber was es war können wir dir leider nicht sagen.“ So erfuhr ich die Wahrheit. Es war also kein normaler Vampir sondern ein Reinblüter. Jene Bestie in Menschengestalt die ihr Zeichen auf meiner Haut hinterlassen hat, mir das Siegel bescherte. Es war eine wahrhaftige Bestie. Eine die jedoch als unantastbar gilt da sie seit jenem Vorfall nicht mehr gesehen wurde. Doch habe ich in diesem Moment einen Entschluss gefasst. „Wenn meine Eltern Hunter waren, kann ich dann auch eine werden?“ Eine offene Frage aus einem Kindermund und doch wild entschlossen den Weg als Hunter einzuschlagen. Einen gefährlichen Weg. Und doch in der Hoffnung damit anderen jenes Schicksal zu ersparen das ich erlebt habe. „Du möchtest andere schützen oder? Darum möchtest du Hunterin werden.“ Worte die ich mit einem Nicken bestätige. Worte die der Wahrheit entsprechen. Man muss diesen Bestien Einhalt gebieten bevor noch mehr Menschen ein solches Schicksal erleiden. Ich will es nicht aus Rache tun. Nein. Wenn jener Reinblüter seit dem Tag verschwunden ist an dem er meine Familie ausgelöscht und mein Schicksal mit Blut befleckt hat, dann ist jeder Gedanke an Rache vergeudet. „Wenn dem so ist werde ich dich Morgen mit zum Verband nehmen und den Antrag stellen das du als Hunterin ausgebildet wirst.“ „Arigatō“ verlässt es meine Lippen bevor ich sanft in den Arm genommen werde und sachte lächle. Ich mag jung sein und doch habe ich schon ein wenig Erfahrung im Leben. Darunter auch Erfahrungen die ich niemanden wünsche zu machen. Aber egal wie schwer die Vergangenheit wiegt, es gibt nun einen Weg nach vorn zu sehen und zu kämpfen. Einen Weg als Hunterin andere vor dem zu schützen was mir geschehen ist... Wie versprochen haben sie mich mit zum Verband genommen, einen Antrag darauf gestellt das man mich zur Hunterin ausbildet. Dem Antrag wurde stattgegeben und schon wenige Tage später lernte ich jenen Mann kennen der mich zur Hunterin ausbilden sollte. Er war groß, sah mich ernst an. Über seinen rechtem Auge lag eine Art Augenklappe doch wirklich das richtige Wort ist es nicht dafür. Sein linkes Auge war von eisblauer Farbe und darin konnte man den vollkommenen Ernst erkennen. Erst einen Augenblick später habe ich den Jungen hinter ihm entdeckt der schweigend stehen blieb und wartete was geschehen wird. „Du bist also die Kleine die ich ab heute ausbilden soll? Du siehst deinen Eltern wahrhaftig ähnlich und ich bin gespannt ob du genauso viel Talent wie sie hast“ waren seine ersten Worte an mich bevor er den Jungen aufforderte sich mir vor zustellen. Er war in meinem Alter, hatte ebenso wie ich silberfarbenes Haar und Amethystfarbene Augen. „Ich bin Zero Kiryū“ stellte er sich vor, schenkte mir ein vorsichtiges Lächeln bevor er mir die Hand entgegenstreckt und meinte das ich wohl ab heute seine Partnerin sein würde. „Rachel Black, ich werde mir Mühe geben“ stellte ich mich vor und gab ihn ebenfalls die Hand, da es ja Anstand war und wir ab diesem Tag ja scheinbar Partner waren. „Toga Yagari, ab heute dein Sensei“ stellte sich dann jener Mann vor der nun dafür verantwortlich sein würde das ich alles lerne was ich als Hunterin brauche. Mit einem Nicken zeigt er mir seinen Respekt bevor ich mich leicht verbeuge und ihm dafür danke das er sich meiner annimmt. Er lacht nur erheitert auf, wuselt mir kurz durchs Haar bevor er meint das wir ihm folgen sollen da er gleich mit der Ausbildung anfängt damit auch was ordentliches aus uns wird. Mit einem kurzen Nicken verabschiede ich mich von jenen Beiden die sich meines Schutzes annahmen und folge meinem neuen Sensei. Wissend das dies der Beginn einer sehr harten Zeit werden wird. Doch ich hatte es so gewollt. Ich wollte Hunterin werden und würde diesen Weg gehen egal wie schwer es wird.... Wir haben hart trainiert, haben uns verbessert und wurden immer sicherer im Umgang mit Waffen. Sicher wir haben so manchen blauen Fleck, so manchen Bluterguss, so manchen Kratzer oder Schnitt davon getragen. Ja sogar Prellungen oder leichte Brüche aber es machte uns stärker. Wir haben uns nicht beklagt, haben geschwiegen und weiter gemacht. Zu Hause haben wir die Wunden geleckt, wie man es so nett nannte und am nächsten Tag wieder weiter gemacht. Egal wie hart es war. Aufgeben gab es nicht. Nein, wir hatten unser Ziel vor Augen, maßen uns gegenseitig und stachelten uns zur Höchstleistung an. Keiner von uns Beiden wollte dem anderen unterlegen sein, wollte für den Anderen eine Gefahr sein, wenn es hart kam. Nein wir wollten einander schützen können, haben auch nach dem Training mit Sensei Yagari weiter trainiert. Haben jede Chance genutzt um uns zu verbessern. Wir waren ein fast perfektes Team, haben harmonisiert, waren Freunde und glaubten daran einmal die Besten der Besten zu sein. Ja selbst Zero´s Bruder Ichiru glaubte fest an uns obwohl er selbst niemals Hunter werden würde. Wir waren stolz auf uns selbst, waren voller Träume und Hoffnungen. Ich konnte nach vorn sehen und wurde nicht anders behandelt als andere. Nein, ich war einfach eine Schülerin die den Weg eines Hunters einschlagen will. Ich war einfach nur ein Mensch und nicht eine Gezeichnete. Eine menschliche Bestie. Nein ich war einfach wie alle anderen auch, wenn an meinem Hals das Siegel deutlich sichtbar war. Es war wie ein Traum – Ein Traum der zu einem Albtraum wurde... ~+~+~Rückblick Ende~+~+~ „Was schaut ihr beiden so finster?“ reißt mich die Stimme des Direktors aus meinen Gedanken, lässt mich den Kopf schütteln. Ich antworte nicht auf seine Frage, den die Antwort würde ihm sicher nicht gefallen. Nein, ich spreche eh schon sehr selten also fange ich nun nicht wirklich damit an. Lieber trinke ich stumm meinen Kaffee aus, erhebe mich und schnappe mir meine Bücher bevor ich die Küche wortlos verlasse. Ich höre noch die tägliche Meckerei der Braunhaarigen, doch interessiert es mich nicht wirklich. Warum sollte es auch? Sie weiß nicht wie ich bin, kennt mich nicht. Nein. Sie wird es wohl nie wissen. Schließlich interessiert sie sich doch eigentlich nur für sich und diese Bestien die in der Night Class zu Hause sind. Sie weiß was für Bestien es sind und doch schmachtet sie einen dieser Bestien an. Widerlich. Ekel erregend. Unbeschreiblich. Ich verstehe sie einfach nicht. Wie kann man nur so sein? Behauptet das man vor diesen Bestien Angst hat aber schmachtet eine so offensichtlich an? Warum? Warum tut sie das? Sie müsste doch wissen das sie nur Unheil bringen. Aber dennoch tut sie dies. Widerlich... Im Klassenzimmer angekommen lasse ich mich auf meinem Platz nieder, lehne mich zurück und lasse den Blick kurz durch den Raum streifen. Es sind schon die Meisten da aber noch nicht alle. Nein sie kommen noch. Ist es doch noch nicht ganz soweit das die Stunde beginnt. Doch ich bin lieber etwas früher da. Es ist irgendwie wie die Ruhe vor dem Sturm. Der Sturm der später beginnen wird, wenn diese verrückten Weiber wieder versuchen das Tor zu stürmen oder über die Mauer zu kommen. Es ist jeden Tag das Gleiche und nie geben sie Ruhe. Besonders schlimm ist es, wenn wir mal einen Tag frei haben. Das heißt Schulfrei. Dann versuchen sie es erst recht. Es ist wirklich schlimm. Sie begeben sich in Gefahr und halten uns für Spielverderber obwohl wir sie nur schützen wollen. Wir tun unseren Dienst und werden dafür gehasst. Wirklich seltsam aber so ist das Leben nun einmal. Da kann man nichts gegen tun. Und ändern wird es auch nichts. Nein. Sie werden es immer wieder versuchen und wir werden es verhindern. Als hätten wir sonst keine Sorgen. Tze. Man müsste ihnen eine richtige Lektion erteilen aber dann wären wir nicht besser als diese Bestien. Wir wären dann selbst welche. Tze. Dann lieber jeden Tag den gleichen Mist. Sie sind sicher und werden nichts von den Bestien erfahren. Nein, sie halten sie weiter für gewöhnliche Schüler. Nunja so gewöhnlich es eben geht, wenn sie zur Night Class gehören. Zur Elite wie der Rektor sie immer nennt. Eine besondere Elite. Die Elite der Verdammnis, des Verderbens. Widerlich und doch nichts daran zu ändern. Man muss das Beste daraus machen und sehen das man andere schützen kann... „Ohayō“ reißt mich die Stimme unseres Lehrers aus den Gedanken, lässt mich auf blicken. Ich erwidere seinen Gruß murmelnd, achte nicht darauf was die anderen machen. Nein, ich habe nicht wirklich viel Lust darauf ihnen auch noch im Unterricht meine Aufmerksamkeit zu schenken. Es reicht schon das sie mir so die Nerven rauben. Dann muss es nicht auch noch im Unterricht sein. „Black-San würdest du uns die Lösung der Aufgabe vortragen?“ Mit einem Seufzen erhebe ich mich, blicke zum Lehrer hinab und muss es mir verkneifen genervt die Augen zu verdrehen. „Wenn man das `Wer´ durch ein `Er´ ersetzt und das `Er´ durch den Namen des Gesuchten erkennt man das man sich im Kreis bewegt und diese Aufgabe nur dazu dient zu verwirren. Sie soll den Geist fördern und doch ist sie meiner Meinung nach vollkommene Zeitverschwendung, weil man daraus nur lernt das man Zeit verloren und nichts gewonnen hat.“ Meine Worte spreche ich ernst, lasse mich von dem Gemurmel der Klasse nicht beirren, ebenso wenig wie von dem Gemecker unseres Klassensprechers. Soll er ruhig meckern und toben. Es wird nichts an meiner Meinung ändern, das diese Aufgabe vollkommene Zeitverschwendung war, da sie keinerlei Sinn ergibt und man nichts aus ihr zu lernen vermag. Nunja vielleicht das unsere Lehrer einen seltsamen Humor haben und uns mit solchen Aufgaben beschäftigen wollen. Aber sonst nicht wirklich etwas. „Eine sehr gute Antwort Black-San. Und sehr wahr. Die Aufgabe hat keinerlei wirklichen Sinn und sollte euch ein wenig beschäftigen. Aber auch eure Logik fördern“ erklärt unser Lehrer ernst aber freundlich, wobei er leicht lächelt. Also echt. Er hat wirklich einen seltsamen Humor. Logik fördern. Tze, das ich nicht lache. Das geht auch auf andere Art und Weise aber nunja man sollte dem Lehrer ja nicht widersprechen, wenn man sich keinen Ärger einhandeln will. Und so setze ich ich mich schweigend, lasse den restlichen Unterricht über mich ergehen bevor ich leise seufze als der Unterricht als beendet erklärt wird. Nun beginnt wieder einmal der Sturm. Eine Aufgabe die ich erfüllen muss auch, wenn sie nicht besonders erfreulich ist. Aber nur so kann das Geheimnis der Night Class gewahrt werden. Nur so sind die Schüler der Day Class nicht in Gefahr. - Mit einer gekonnten Bewegung ziehe ich das Band auf, das mich als Vertrauensschülerin ausweist. Das Zeichen der Guardians. Leicht schüttle ich den Kopf, verlasse das Klassenzimmer mit langsamen Schritten, achte darauf die anderen Schüler im Blick zu behalten, die sich auf den Weg ins Wohnheim machen. Es mag den Anschein haben das sie dort auch bleiben werden, doch wir wissen es besser. Wir Guardians wissen das sie nur ihre Bücher und Unterlagen in ihr Zimmer bringen bevor sie sich wieder zum Tor drängen, versuchen über die Mauer zu kommen. Wie sollte es auch anders sein? Ist es doch immer das Selbe mit diesen Weibern. Immer wieder versuchen sie es ohne dabei wirklich Erfolg zu haben. Aber davon scheinen sie sich nicht abbringen zu lassen. Nein, sie versuchen es jeden Tag aufs Neue und treiben mich damit noch irgendwann wahrhaftig in den Wahnsinn... „Für die Day Class ist Sperrstunde. Bitte geht zurück ins Wohnheim.“ Immer wieder wiederholt sie diese Worte. Immer wieder stößt sie damit auf taube Ohren. Herr Gott noch eins! Wann wird sie es lernen das sie damit keinen Erfolg hat? Sie werden nicht hören, weil sie die Gefahr nicht kennen. Sie wissen nichts von dem Geheimnis das die Night Class umgibt. Es ist unsere Aufgabe dieses Geheimnis zu schützen, sie vor Gefahr zu bewahren. Deswegen stehen wir hier, tun unseren Dienst in dem wir sie davon abhalten über die Mauer zu klettern oder gar den Schülern der Night Class zu nahe zu kommen. Wir erfüllen unsere Aufgabe als Guardians, schützen sowohl die Schüler der Day Class als auch die der Night Class. Sicher die brauchen weniger den Schutz als die aus unserer Klasse aber nunja. Wir tun unseren Dienst wie jeden Tag. „Hey Zero!“ Verwundert blicke ich mich um, sehe wie der Gerufene davon schreitet. Leicht neige ich den Kopf seitlich, atme tief durch und rufe der Guardian zu das sie sich auf ihren Dienst tun soll anstatt sich um ihn zu kümmern. Herr Gott! Es gibt wichtigere Dinge. Zum Beispiel die vorwitzige Schülerin die glaubt hinter dem Rücken der Vertrauensschüler über die Mauer klettern zu können. „Das solltest du lassen!“ fauche ich sie kalt an, sehe wie sie zögert. Nur um dann ihren Versuch ab zu brechen und zu sich wieder zu den Anderen zu gesellen, die sich mit dem ersten Ton des öffnenden Tores, so anständig wie ihnen möglich in eine Reihe stellen. Mit einem lautlosen Seufzer mache ich den Schülern der Night Class Platz, lasse ernst meinen Blick über sie schweifen als sie an uns vorbei ziehen. Ihr Blick streift den Meinen, doch sind sie ebenso wenig wie ich auf Streit aus. Doch eine Bemerkung kann ich mir nicht verkneifen als der Reinblüter, dem sie alle folgen, mich anspricht. Mich fragt wie es mir ginge. „Willst du es heraus finden, Kuran-Sama?“ Meine Stimme ist kalt, ebenso wie mein Blick doch zuckt er nur mit den Schultern, meint das wir dies lieber verschieben sollten da er nur ungern zu spät zum Unterricht käme. Tze. Als würde er sich darüber Sorgen machen. Aber naja, mir soll es egal sein. Solange es ruhig bleibt und er die Bestien unter Kontrolle hält werde ich mich an die Regeln halten so wie er es tut. Solange sie nichts tun, werde ich meinen Hass auf sie bändigen ihnen nichts tun was sie nicht verdient haben. - Lautlos seufze ich, sehe ihnen nach bevor ich die Schüler der Day Class zurück ins Wohnheim schicke damit endlich ein wenig Frieden einkehrt. Als sie weg sind, atme ich ruhig durch und schüttle kaum merklich den Kopf. Für einen Moment lasse ich meinen Blick zum Himmel streifen, spüre den leichten Wind auf meiner Haut bevor ich ein Geräusch vernehme das mich leicht erschrecken lässt. Doch als ich mich umsehe, scheine nur ich es vernommen zu haben. Vielleicht weil mein Gehör anders ist als das eines gewöhnlichen Menschen. Ohne zu zögern laufe ich auf das Geräusch zu, verlangsame dann meine Schritte und bleibe abrupt stehen. „Verschwinde.“ Ein kaltes Wort. Fast schon einen eisigen Fauchen gleich. Doch ist mehr notwendig um mich abzuschrecken. „Warum sollte ich?“ Deutlich ist in meiner Stimme die Herausforderung zu hören. „Verschwinde!“ Doch noch bevor ich auf seine Forderung reagieren kann, etwas erwidern kann, ist er schon hinter mir. Sein Griff ist eisern und doch nicht so das er mir sämtliche Rippen brechen könnte. Die ein oder andere sicher, aber nicht alle. „Du solltest verschwinden.“ Seine Stimme ist fast ein Knurren. Fast zu überhören. Aber nur fast. Ich vernehme sie deutlich da sie mein Ohr streift, bevor sein Griff sich verstärkt und das Knacken von Knochen erklingt. Das Knacken von brechenden Knochen... ENDE! ~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~.~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)