Silvester Special 2013 - Die schlimmste Nacht des Jahres von abgemeldet (Rin x Nitori) ================================================================================ Kapitel 1: One Shot ------------------- Autor: KaoTec Pairing: Rin x Nitori Disclaimer: Free! gehört nicht mir sondern Hiroko Utsumi & Kyoko Animations :) Ich habe keinerlei Rechte daran, und verdiene damit auch kein Geld. Ich habe mir lediglich die Charaktere ausgeliehen um meine Fantasie und die der Leser zu befriedigen. Der One Shot hat keinen wirklichen Zusammenhang zur Serie. Autors Note: Und die Nummer zwei :) Ich bin gerade fleißig am Umräumen meiner Zimmer, da meine Mutter sowie mein Ex so eine verfickte Laune haben, das sie mir mal wieder einen Tag vermiest haben .... Ich wünsche euch viel Spaß hierbei :) _________________________________________ „Matsuoka-Senpai! Was machst du da?“ Die Augenbraue des Rotschopfs zuckte kurz gefährlich, während er weiterhin seinem Tun frönte. Nach was sah es denn bitte aus? Okay, vielleicht sah es etwas seltsam aus, und sein verbissener Gesichtsausdruck den er wohl zu Tage trug, machte die Sache nicht besser, aber jeder normale Mensch würde darauf kommen was er gerade tat. Hatte immerhin jeder schon mal getan! „Matsuoka-Senpai?“ „Nitori?“, fragte er genervt zurück und bekam ein zögerliches „Ja?“, zurück. „Nach was zur Hölle sieht es denn bitte aus?“ Kurz herrschte Stille. „Ehm...“ „Ich pümpel das Klo!“, knurrte er seinem Kouhai entgegen und pümpelte fröhlich weiter. Natürlich würde gleich die Frage kommen warum er an Silvester das Klo entpümpelte. Die Frage war auch ziemlich einfach zu beantworten. Aber in erster Linie wurmte ihn eher wie es dazu gekommen war. „Warum?“ „Weil mein Handy da unten drin liegt.“ Es herrschte wieder Stille, während er sich ziemlich sicher war, dass der Kleine ihm gerade Löcher in den Rücken starrte. Einfach weil er das zu ungefähr 90% seines Lebens tat. „Wie...also warum...“ „Herrgott! Ich hab mich mit meiner Schwester gestritten, okay? Die dumme Nuss hat mir nen Koffer ans Ohr geschwatzt und ich war sauer und hab mein Handy auf die Ablage geworfen.“, knurrte er und warf den Pömpel in die Ecke, bevor er sich die Haare raufte. „Irgendwie zu viel Schwung, es ist runter gefallen und im Klo gelandet. Jetzt krieg ichs nicht mehr raus.“, hängte er nach einer Weile etwas weniger aufgebracht hinten dran. Immerhin konnte Nitori nichts dafür, dass er sein Handy ins Klo befördert hatte. Das Handy in dem alle Nummern drin waren, die er so in seinem Leben brauchte. Seine Mutter, Haru, Makoto, Nagisa, der Nichtschwimmer, sein Zahnarzt, Nitori.....und seine Schwester. „Matsuoka-Senpai! Wir bekommen das schon wieder raus!“, verkündete Nitori beherzt während er ihm die Hände auf die Schultern legte und aufmunternd zu ihm nach unten sah, da er immer noch auf dem Boden hockte. Er selbst war ja nun wirklich kein Optimist. Er hatte aber nichts gegen positiv denkende Menschen. Nur manchmal. Manchmal ging ihm dieses positiv denken so auf den Wecker, das er gern mit Ziegelsteinen um sich werfen würde. Aber Nitori konnte nichts dafür. Also würde er ihn jetzt auch nicht mit Ziegelsteinen bewerfen, wo er doch nur versuchte ihn aufzubauen. „Matsuoka! Deine Schwester ist in der Leitung!“, hörte er ihren Captain vom Flur brüllen und stöhnte genervt auf, bevor er aufstand und nach draußen auf den Flur schlurfte, wo er seinem Gegenüber das Handy abnahm und sich weiter von Gou beschwatzen ließ doch zu dieser blöden Silvesterparty zu gehen, auf die er absolut keine Lust hatte. Nachdem er sie mit einem „Vielleicht!“, abspeisen konnte und das Handy wieder seinem Captain in die Hand drückte, auf das dieser glücklich war ein paar Worte mit seiner Schwester wechseln zu können, schlurfte er wieder in sein Zimmer, schloss die Tür hinter sich und blieb wie erstarrt stehen während er Nitori anstarrte. „Ich habs!“, verkündete der Kleine überflüssigerweise, während er Rins tropfnasses Handy in die Höhe hielt. Ja...er sah, dass er es hatte. Die Frage war bloß, woher, wie und warum? Anscheinend konnte man seine Fragen ziemlich gut an seinem Gesicht ablesen, da der Jüngere nur leicht lächelte. „Ich hab rein gelangt und es gefunden.“ „Du hast...“ Nicken von Nitori. „DU HAST INS KLO GELANGT?“, rief er aus und bekam wieder ein Nicken. Man konnte gar nicht so schnell gucken, wie er auf den Kleinen zu gestapft war, ihm das Handy aus der Hand nahm und dieses auf die Kommode warf, ehe er seinen Mitbewohner hinter sich her ins Bad und zum Waschbecken schleifte, nur um dessen Hände unter Wasser zu halten und im Schrank nach Desinfektionsmittel zu suchen. „Matsuoka-Senpai?“, kam es zögerlich von dem Silberhaarigen, während er dessen Hände, oder eher Händchen, schrubbte. „Du kannst nicht einfach ins Klo langen! Das ist eklig!“ „Aber...“ „Du könntest Pusteln, Ausschlag und Furunkel bekommen und daran zu Grunde gehen! Und ich könnte nichts, absolut nichts, für dich tun.“ „Okay.“, kam es leise über die Lippen des Kleineren und Rin nickte einfach nur während er sein Tun fortsetzte, bis er der Meinung war das so gut wie alle Bakterien nun das Zeitliche gesegnet hatten. Oder zumindest im Abfluss verschwunden waren. Ja, vielleicht hatte er einen an der Waffel. Aber allein der Gedanke daran wie Nitori von irgendwelchen heimtückischen Biestern zu Tode gefressen wurde machte ihn krank. Außerdem war er sein Senpai! Und auch wenn ihm der Kleine meistens auf die Nerven ging, er ihm die kalte Schulter zeigte und auch ansonsten nicht gerade umgänglich mit ihm war...er wollte ihn nicht dahin siechen sehen. Das war so ziemlich die grauenvollste Vorstellung die er jemals gehabt hatte. Abgesehen von Gou in einem Hochzeitskleid. Der Typ der diese kleine Nervensäge aushielt musste erst noch geboren werden! Nachdem er von Nitori abgelassen hatte, widmete sich Rin dem Einzigen, dass seiner Meinung nach gerade Sinn machte. Sein Handy reinigen. Ob dieses Ding jemals wieder gehen würde stand in den Sternen, aber er hoffte es zumindest. Denn er konnte sich einen besseren Start ins neue Jahr vorstellen, als am 2. Januar vor einem Handyladen zu stehen um sich ein neues Gerät zu besorgen. Vor allem, weil an diesem Tag bestimmt die Hölle los war. Alle Menschen die ihr Handy während Silvester von Balkonen fallen gelassen, ihrem jetzigen Ex Freund an den Kopf geworfen oder sonst etwas damit angestellt hatten, würden da sein und ebenfalls ein neues Handy benötigen. Und sich durch einen vollen Laden zu quetschen war das letzte was er wollte. „Matsuoka-Senpai?“ „Nitori?“, gab er wieder genauso fragend zurück, während er sein Handy in eine Schüssel Reis legte, auf das die Feuchtigkeit daraus verschwinden möge. Irgendwann hatte er sich angewöhnt, einfach zurück zu fragen. Denn auch wenn er dem Kleinen sagte das ihm dieser fragende Ton gewaltig auf die Nerven ging, war dieser anscheinend unfähig das einzustellen. Da er ihn aber weder köpfen noch ersäufen konnte, oder es eher gesagt nicht wollte, musste eben eine andere Lösung her. Und diese war momentan die Beste die ihm eingefallen war. „Was machst du heute Abend?“ Seine Augenbraue wanderte in die Höhe, ehe er seinen Mitbewohner über die Schulter hinweg ansah. „Ich werde mich in mein Bett legen, mir einen Film ansehen und irgendwann einschlafen. Warum?“ „Also...ähm...da ist doch...die Silvesterparty von...deinen Freunden und...wollen wir nicht hingehen?“ „Ich will nicht hingehen, nein.“ „Warum nicht?“ Solche Fragen konnte nur Nitori stellen, weswegen der Rotschopf kurz durch atmete und eine bedeutungsvolle Miene aufsetzte. „Silvester ist die schlimmste Nacht des Jahres!“ „Hä?“ „Typen die das ganze Jahr nichts anderes tun als ihre Ärsche in Nachmittagsschulen platt zu sitzen kommen zusammen und machen dann einen auf Mr. Ach so cool, während sie sich hemmungslos besaufen, wobei sie dafür nur ungefähr zwei Bier benötigen, und versuchen Frauen an zu machen die außerhalb ihrer Reichweite liegen.“, predigte er herunter und verzog das Gesicht, als Nitori ihn ansah als hätte er überhaupt nichts verstanden. Rin seufzte und tätschelte dem Kleinen im vorbei gehen den Kopf während er ein „Wir reden in zwei Jahren nochmal darüber.“, von sich gab. „Matsuoka-Senpai?“ „Nitori?“ „Stört es dich wenn ich hin gehe?“ Verwundert drehte er sich um und sah seinen Mitbewohner ein ehe er mit den Schultern zuckte und dann den Kopf schüttelte. „Mach was du willst.“ Vermutlich kam das wieder bissiger rüber als er es eigentlich gemeint hatte, aber er hatte es irgendwann aufgegeben seinen Tonfall zu ändern. Sobald er nicht aufpasste rutschte er doch wieder ins alte Muster. Er war bereits beim zweiten Film, als jemand mit voller Wucht gegen die Zimmertüre hämmerte. Genervt und murrend schlurfte er zur Türe und riss diese auf, nur um einen aus seinem Schwimmteam gegenüber zu stehen, dessen Namen er sich ums verrecken nicht merken konnte. „Ein gewisser Nagisa ist unten am Telefon, da er dich nicht erreichen kann.“ „Mein Handy ist nass geworden. Ich ruf morgen zurück.“, murrte der Rotschopf und schlug die Türe wieder zu. „Es geht um Nitori.“ So schnell er die Tür zugeworfen hatte, so schnell riss er sie wieder auf und rannte an seinem Teamkollegen vorbei nach unten in die Eingangshalle, wo er der Empfangsdame den Hörer aus der Hand riss. „Nagisa!“ „Oi Rin-chan. Ich wollte nur nach fragen ob Nitori inzwischen zu Hause ist.“ „Hä? Der wollte doch auf eure Silvesterparty.“ So ganz verstand er das jetzt nicht, aber das würde er ja hoffentlich bald. Andererseits hatte er Nagisa an der Leitung und nicht Makoto weswegen...das etwas länger dauern konnte. „Da war er ja auch, aber dann hat er gesagt er will unbedingt vor Mitternacht wieder zurück sein um dir rechtzeitig ein neues Jahr zu wünschen, weil dein Handy...in einer Reisschale liegt?“ Hätte der kleine Scheißer das nicht für sich behalten können? „Ja und? Ist doch noch nicht Mitternacht.“ „Aber er ist vor über einer Stunde los.“ Er blinzelte und schluckte, als sich ein nagendes Gefühl in seiner Magengegend ausbreitete. Normalerweise brauchte man von dem Ort an dem sich die Party befand bis hier her fünfzehn Minuten. Aber vielleicht war Nitori ja auch zu Fuß gegangen. Aber selbst wenn er das getan hätte, was Rin ihm nachts untersagt hatte, hätte er schon längst hier sein müssen. „Ich ruf dich zurück!“, gab er von sich ehe er den Hörer der Dame am Empfang in die Hand drückte und aus der Halle rannte. Er würde jetzt den ganzen Weg absuchen. Und sollte er Nitori unbeschadet finden, dann würde er ihn im nächsten Schneehaufen ersticken. Ihm so einen Schrecken ein zu jagen! Und obwohl er gerade wirklich versuchte sauer auf den Jüngeren zu sein, funktionierte es einfach nicht, da er sich in erster Linie unglaubliche Sorgen machte. Nitori war naiv. So naiv das es schon weh tat. Er würde einen Räuber glatt willkommen heißen, ihm einen Tee anbieten und sich seine Lebensgeschichte anhören. Der Überlebensinstinkt des Kleinen war seiner Ansicht nach überhaupt nicht vorhanden, woran man bei Gelegenheit vielleicht etwas ändern sollte. Er rannte und rannte und war zum Schluss bei der Party angekommen, jedoch ohne Nitori gefunden zu haben, weshalb er sich die Haare raufte. Die Wahrscheinlichkeit das jemand den Kleinen entführt hatte lag bei ungefähr 80%. Das konnte doch nicht wahr sein! Was sollte er denn dem Captain sagen? Und Nitoris Eltern? Und wie sollte er mit dieser Schuld leben? Auch wenn es genau genommen gar nicht seine Schuld war. Aber wäre er mitgegangen, wäre Nitori jetzt nicht verschwunden! Fluchend drehte er wieder um und lief den ganzen Weg wieder zurück, während er sich die Arme rieb. Es war vielleicht auch keine gute Idee gewesen ohne Jacke raus zu rennen. Wahrscheinlich hatte er morgen so eine fette Erkältung das er sich nicht einmal aus dem Bett schälen konnte. „Scheiße verdammte! NITORI WO STECKST DU?“ Das Ende brüllte er schon durch die menschenleere Straße, bevor er sich wieder die Haare raufte. Vermutlich sah er inzwischen aus wie aus dem Bett gekrochen, oder als hätte er in eine Steckdose gelangt. „Matsuoka-Senpai?“ Abrupt blieb Rin stehen, als er diese zögerliche Frage seines Namens hörte und sah sich um, bevor er sich im Kreis drehte und die Stirn runzelte. Langsam wurde er anscheinend schon blöd und paranoid. „Hier!“, kam es ebenso leise und er runzelte wieder die Stirn, ehe sein Blick zu einer kleinen Seitengasse wanderte und darauf zu ging, nur um im nächsten Moment fast einen halben Meter zurück zu springen, als sein entführt geglaubter Mitbewohner seinen Kopf hinter einer Mülltonne hervor steckte. „Was....Was zur Hölle machst du da?“ „Ich wollte nach Hause und bei der Bushaltestelle waren ein paar betrunkene Typen.“ „Aha?“ Er trat auf das andere Bein und stockte dann. Jetzt, da er nicht mehr komplett das Licht der Straßenlaterne abhielt, konnte er eine Schwellung an Nitoris Wange ausmachen, weswegen sich sein Blick verfinsterte. „Und sie haben dich verprügelt?“ „Ehm..ein bisschen. Aber ich konnte weglaufen und hab mich dann hier versteckt.“ Eigentlich wollte er ja wirklich versuchen seine gelegentlichen Aggressionsprobleme unter Kontrolle zu bringen. Aber im Moment hielt er das für unwichtig. Er wollte einfach nur jemanden den Kiefer brechen und ihm Schmerzen bereiten, weswegen er mit den Zähnen knirschte. Wenn er diese Typen in die Finger bekam würde er wahrscheinlich hinter Gittern landen, aber das war ihm gerade egal. „Matsuoka-Senpai?“ „Wir gehen nach Hause!“, stellte er dann eisig fest und drehte Nitori den Rücken zu ehe er in die Hocke ging. „Hopp!“, forderte er dann auf und sah über seine Schulter, wo der Jüngere sich endlich hinter der Mülltonne hervor traute und zögerlich die Arme um seinen Hals schlang. Der Rotschopf legte seine Hände unter die Oberschenkel des Jüngeren und hievte ihn dann richtig auf seinen Rücken, ehe er aufstand und den Weg nach Hause antrat. Der Weg verlief zum größten Teil schweigend, bis Nitori den Griff um seinen Hals verstärkte und somit seine Aufmerksamkeit auf sich zog. „Tut mir leid, dass ich dir Ärger gemacht habe.“ Rin blinzelte und verzog dann das Gesicht. Was zur Hölle machte er auf Andere eigentlich für einen Eindruck, wenn sich Nitori dafür entschuldigte, dass er verprügelt worden war? Offensichtlich einen ziemlich miesen! Aber anstatt zu antworten, da er sowieso wusste das seine Tonlage wieder nicht passend sein würde, schwieg er einfach. In der Schule angekommen, bat er die Empfangsdame bei Nagisa anzurufen und ihm zu sagen, dass er den kleinen Scheißer gefunden hatte. Bei aller Liebe, aber dafür hatte er jetzt weder die Zeit noch die Nerven. Vor allem letzteres machte ihm gerade zu schaffen. Er war gereizt und das nicht zu knapp. Und das schien Nitori auch zu spüren, da er seit vorhin nichts mehr gesagt hatte. In ihrem Zimmer setzte er ihn einfach auf sein Bett und verschwand im Bad, wo er sämtliche Schränke auf der Suche nach dem Verbandskasten durchwühlte, nur um ins Zimmer zurück zu kehren, nachdem er das Gesuchte gefunden hatte. Der Anblick der sich ihm bot, bohrte sich nicht nur in seine Augen sondern irgendwie dummerweise auch in sein Herz. Aber wer hatte nicht Mitleid mit einem Welpen der überfahren wurde? Zwar war Nitori weder ein Welpe noch war er überfahren worden, aber wie er da zusammen gesunken auf dem Bett des Rotschopfs saß und seine Füße anstarrte, und sich sicher Vorwürfe zu was auch immer machte, ließ Rin aufseufzen. „Es ist nicht deine Schuld. Also mach dir darüber keine Gedanken.“, versuchte er Einfühlungsvermögen zu zeigen, was vermutlich kläglich scheiterte, bevor er sich vor Nitori auf den Boden hockte. „Ich mach dir immer nur Umstände.“, kam es zurück und er blinzelte kurz. Seine Gedanken schweiften ab und er suchte nach dem Zeitpunkt, an dem Nitori ihm Schwierigkeiten gemacht hatte. Der Junge nahm seine Zeit, trug ihm sein Zeug hinterher, half ihm beim anderweitigen Training, vergeudete morgens gute dreißig Minuten seines Lebens damit ihn aus dem Bett zu bekommen und brachte ihm sogar Tee ans Bett wenn er erkältet war. Wo genau er ihm jetzt Umstände machte, war ihm nich wirklich klar. „Dir ist schon klar, dass du mir ungefähr die Hälfte meines Lebens abnimmst, oder? Ich wüsste nicht wann du mir Umstände gemacht hast.“ „Entschuldigung!“ „Dafür das du mir nen Teil von meinem Leben abnimmst? Ist eigentlich ganz bequem so. Aber ich glaube ich bin nicht mehr lebensfähig wenn ich die Schule verlasse.“ Eigentlich war das ja wirklich ein mieser Witz. In Sachen Witze war er auch der absolute Versager, weswegen er irritiert blinzelte als Nitori kicherte. „Dann muss ich wohl die Schule abbrechen damit du rechtzeitig aus dem Bett kommst, was?“ „Ha? Kommt nicht in die Tüte! Du gehst brav zur Schule und machst deinen Abschluss.“ Auf den deprimierten Blick des Jüngeren schob er ein genuscheltes „Vielleicht bleib ich ja auch sitzen also...wird schon.“, hinterher, was den Kleinen wieder zum Lächeln brachte. Warum genau Nitori so an ihm hing verstand er sowieso nicht. Er war ja nicht gerade der freundlichste Mensch der gut gelaunt durch die Gegend sprang. Eigentlich war er immer distanziert und ziemlich auf Abstand bemüht, aber irgendwie klappte das bei seinem Kouhai nicht so richtig, weswegen er es zum Teil tatsächlich schon aufgegeben und sich ihm etwas geöffnet hatte. Nachdem der Jüngere seine Jacke und seinen Pullover ausgezogen hatte, verzog Rin das Gesicht während er auf den Oberkörper vor sich starrte. Er korrigierte sich: Er würde nicht nur hinter Gittern laden sondern vermutlich von einem Sondereinsatzkommando erschossen werden, wenn er diese Typen in die Finger bekam. Auch wenn der Kleine ihm manchmal auf die Nerven ging, niemand, wirklich niemand, hatte das Rest ihm auch nur ein Haar zu kümmern. Anstatt seine gerade sehr lebhafte Mordfantasie kund zu tun, schwieg er und begann damit die Prellung an den Rippen, die inzwischen tiefblau war, mit einer kühlenden Salbe einzuschmieren, wobei er darauf achtete Nitori nicht noch mehr weh zu tun. Nachdem er sich auch um die Schwellung an der Wange und die leicht aufgeplatzte Lippe gekümmert hatte, betrachtete er sein Gegenüber der wieder deprimiert auf den Boden starrte, weswegen er ihm gegen die Stirn schnippte. „Sollte ich dich jemals wieder alleine aus dem Haus lassen...ruf mich gefälligst an damit ich dich abholen kann.“ Aufgrund dieser Aussage wurde er erst einmal überrascht angestarrt, weshalb er sich räusperte ehe Nitori ihm ein strahlendes Lächeln schenkte. So strahlend, dass Rin kurze Zeit dachte er würde blind werden und deshalb blinzelte, ehe er murrte und den Verbandskasten wieder packte um ihn im Bad zu verstauen. Im Bad stützte er sich auf dem Waschbecken auf und lehnte seine Stirn an den Spiegel, während er die Augen zusammen kniff und sich auf die Unterlippe biss. Was zur Hölle zur Zeit mit ihm los war wusste er nicht, aber es machte ihn irre. In letzter Zeit war es einfach so, dass er auf eine seltsame Art auf Nitori reagierte. Auch wenn er seine Bahnen schwamm hatte er den Kleinen ständig im Auge. Die einzige Zeit wo er ihn nicht im Auge hatte, war beim duschen und wenn sie schliefen. Mal abgesehen von der Tatsache das sie in unterschiedlichen Jahrgängen waren, was aber kein Problem darstellte, denn immerhin konnte er von seinem Platz am Fenster direkt in das Klassenzimmer des Kleinen sehen. Vielleicht mutierte er zu einem Perversen oder einem Spanner, wobei das ja eigentlich dasselbe war. Erschrocken zuckte Rin zusammen als die Badtüre aufgerissen wurde und Nitori ihn ohne jede Worte am Handgelenk packte und hinter sich her zum Fenster zerrte. Was genau er jetzt von der Aktion halten sollte war ihm noch nicht so ganz klar, aber innerhalb der nächsten zwei Minuten würde ihm schon etwas einfallen. „Es fängt gleich an.“ „Hä?“ „Das Feuerwerk!“ Ach ja, da war was gewesen. Sie hatten Silvester. Das neue Jahr fing bald an. Und es würde genauso beschissen anfangen wie dieses hier enden würde, weswegen er genervt murrte und aus dem Fenster starrte. Kurz darauf gingen auch schon die ersten Feuerwerkskörper in bunten Blumen am Himmel auf. Schweigend sah er sich dieses Spektakel an, bevor er am Ärmel gezupft wurde und sein Gesicht deswegen Nitori zuwandte, ehe er blinzelte. Der Kleine hatte seine Hände auf Rins Schultern gelegt und kam ihm näher, während sich seine Augen schlossen. Und anstatt auszuweichen, ihm eine Kopfnuss zu verpassen oder anderweitig etwas zu tun, blieb er einfach stehen und ließ zu das der Jüngere ihn küsste. Der Kuss fühlte sich weich und warm an. Der Druck war sanft und der Rotschopf blinzelte kurz, bevor sich Nitori wieder von ihm löste, ihn mit großen Augen ansah und sofort Abstand einräumte, ehe er anfing wie wild mit den Armen zu rudern und einen Schwall an Entschuldigungen von sich zu geben. „Oi...“, versuchte er den Silberhaarigen zum Schweigen zu bringen, was offensichtlich nicht viel half, da dieser anscheinend in einer Entschuldigungs-Panik fest steckte. „OI!“ Aufgrund der Lautstärke zuckte Nitori zusammen, kniff die Augen zusammen und zog den Kopf ein. „Du verpasst dein Feuerwerk.“, nuschelte er nur und schob den Kleinen wieder zum Fenster während er kurz überlegt und am Ende die Arme von hinten um ihn legte und sein Kinn auf dem Kopf des Jüngeren parkte. „Matsuoka-Senpai?“ „Rin.“ „Was?“ „Ich hab auch nen Vornamen. Langsam macht es mich irre wenn du mich ständig mit Nachnamen ansprichst.“, murrte er und konnte Nitori in der Fensterscheibe leicht lächeln sehen. „Rin-chan?“ Kurz blinzelte er, ehe er seufzte und ein „Von mir aus auch das.“, von sich gab. Als das Feuerwerk vorbei war ließ er Nitori wieder los und streckte sich. „Rin-chan?“ „Mh?“ „Darf ich...bei dir schlafen?“ Er blinzelte und sah den Kleinen verwundert an während seine Augenbraue in die Höhe wanderte. Bei dem Anblick den der Kleine bot konnte er allerdings nicht anders, als ein „Von mir aus.“, von sich zu geben, nur um im nächsten Moment wieder von dem Lächeln des Anderen zu erblinden. Oder zumindest fast. „Das war der seltsamste Start ins neue Jahr den ich je hatte...Ai-chan.“ Den Kosenamen des Anderen sprach er zu seiner eigenen Überraschung vorsichtig aus, bekam dafür aber nur ein Lächeln. „Ich werde mein Bestes geben dich auch im neuen Jahr rechtzeitig aus dem Bett zu kriegen!“, kam es enthusiastisch, was ihn zum lachen brachte während er mit dem Kopf schüttelte. Ja...da war er sich sicher! Die Frage war nur ob Nitori nicht irgendwann auch verschlafen würde...nach einer langen Nacht oder so... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)