There can be hope von Bellatrix_McKay ================================================================================ Kapitel 1: ​Kapitel 1: Neues Jahr der alte Mist, oder? ------------------------------------------------------ Prolog …. Ich schleppe mich durch diesen verhassten Dschungel, ich komme kaum voran die Schlingpflanzen reisen und zerren an mir um mich in der grünen Hölle gefangen zu nehmen. Ab und an ertönen Klagelaute, verzweifelte Schreie ob von Tier oder Mensch vermag ich nicht zu sagen, doch ich weiß es kommt näher und näher doch ich muss weiter. Die Hand fest auf die Wunde an meinem Bach gedrückt um die Eingeweide nur noch ein bisschen länger drin zu behalten. Mit jedem Schritt wird es schwerer den Willen aufrecht zu halten und sich nicht einfach der Schwärze hinzugeben die versucht über mich zu kommen. Wieder dieses Klagen, diesmal fast direkt hinter mir… so vorwurfsvoll… Dann ein Windstoß und Lärm, gleißendes Licht blendet mich als der Gleiter die Baumkronen zur Seite fegt. Gefunden, das Kapitol bekommt also doch seinen Sieger. Der Teil in mir der der Dunkelheit nachgeben wollte grinst hämisch, jetzt fängt der Albtraum erst an Abernathy... ​Kapitel 1: Neues Jahr der alte Mist, oder? „Abernathy“ „ABERNATHY“ Ich schrecke vom Küchentisch hoch und polternd fallen einige Flaschen um, obwohl es gestern wohl nicht genug waren um die Geister zu vertreiben, wäre es für einen normalen Betrachter das Zeugnis eines hemmungslosen Säufers. Ich fokussiere langsam meine Umgebung und als sich die Küche endlich scharf stellt ertönt wieder dieses nervige pochen (sowohl an der Tür als auch an meiner linken Schläfe) und das gekrächzte meines Namens vor der Tür. Ich weiß zu wem es gehört, diese Stimme wünscht man keinem, nur Gekeife Zeter und Mordio. Ich überlege kurz wie gut ich sie mit einer neuen Flasche Whisky einfach ignorieren könnte, aber bei dem Gehämmer hält die Tür wohl nicht mehr lang. Immer noch unentschlossen genehmige ich mir dennoch einen Schluck. „HAYMITCH ABERNATHY, WENN DU NICHT SOFORT UND ICH MEINE SOFORT DIE TÜR ÖFFNEST DANN HAST DU MEHR FRIEDENSWÄCHTER IM HAUS ALS LEERE FLASCHEN, DASS VERSPRECH ICH DIR!!“ Jetzt kommt sie mir schon mit meinem vollständigem Namen, verfluchte Kapitolschnäpfe die gibt einfach nicht auf. Mittlerweile vollends genervt schreite ich zur Tür, oder versuche dies zumindest halbwegs gerade. Ich reise die Tür auf und will gerade tief Luft holen um ihr etwas Hässliches an den Kopf zu werfen, dabei atme ich eine Überdosis von einem eklig süßem schweren Parfüm ein und schaffe es nur auf ein hustendes „was …ghg … soll der …ghkn Scheiß!“ Ich erhalte wenigstens etwas Genugtuung als ich bemerke das, dass Gesicht vor mir zu einer angeekelten Fratze verzerrt ist ( nicht das es sonst besser aussieht). Scheinbar scheint auch mein Geruch nicht wirklich auf gegenliebe zu stoßen und das ist mir gerade nur mehr als recht. „Es wird auch jedes Jahr schlimmer mit dir! Wenigstens für diese Zeit im Jahr sind regelmäßiges Duschen und eine adäquate Alkoholmenge doch nicht zu viel verlangt… außerdem…“ Und schon schalte ich innerlich ab, verpassen werde ich eh nix und irgendwann muss sie ja zum Punkt kommen. Diese immerwährenden Vorträge, dann auch noch der Kapitolakzent so geziert einfach fürchterlich. Man würde denken ich hätte mich langsam an Estipazia Dolominus gewöhnt, immerhin war sie schon Betreuerin in Distrikt 12 als ich zu den Spielen antrat. Sie ist eine Kapitolausgebuhrt in Reinform ein hässliches altrosa gefärbt Gesicht, aufgedunsen und in ein Korsett gequetscht hat sie immer Ähnlichkeit mit einem unförmigen Luftballon. Ihre Pudelfrisurperücke hüpft beim reden meist auf und ab so das ich mich wenigstens darüber amüsieren kann, allerdings ist das auch das einzig positive was ich sagen kann. Das alte Biest, ich glaube keine andere Betreuerin oder Betreuer hat sich je so lang gehalten, egal in welchem Distrikt, wiederum ist 12 sicher nicht der beliebteste. Dennoch hätte wohl keine schlechter geeignet sein können für den Job, zumindest aus meiner Sicht. Den Tributen aus Distrikt 12 wird ja nie viel Hoffnung gemacht und ja wir haben auch kaum eine Chance gegen die Karrieros und selbst die anderen Distrikte sind im Vorteil. Die meisten beginnen die Fähigkeit die sie für ihren Distrikt brauchen früh zu trainieren, bei uns geht man erst mit 18, also nach der Ernte in die Bergwerke. Dennoch ist es frustrierend zu sehen wie diese Frau eigentlich nur daran interessiert ist eine gute Show für das Kapitol zu inszenieren. Ich werden dann auch immer rausgezerrt, sie haben ja keine Wahl, mit nur einem Sieger für 12. Über die Jahre hätte ich gedacht es würde einfacher werden diese Farce mitzumachen, doch es wurde immer schlimmer, jedes Jahr mehr bekannte Gesichter sterben sehen…. „….Auch kann ich es nicht verantworten das du dem jungen Ding auch noch Steine in den Weg legst, sie ist so voller Enthusiasmus und erwartet einen Sieger an ihrer Seite mit dem sich sehen lassen kann. Eigentlich weiß ich nicht warum sie es da besser haben sollte als ich, aber ich bin doch mit ihrer Tante auf der Schule für höhere Töchter gewesen, was tut man nicht alles um-„ „Was für ein junges Ding“ werfe ich dazwischen bevor das Geschwafel weiter gehen kann. „Na meine Nachfolgerin, dieses Jahr wird ein jüngeres Gesicht gesucht“ erzählt sie naserümpfend. „Das habe ich dir doch schon vor Wochen in einem Brief geschickt, das sie zur Einarbeitung mit dem Team sich schon vor der Ernte trifft um die Abläufe zu koordinieren um die ersten Schritte des Kückens auch nicht daneben gehen zu lassen. Hast du den Brief etwa einfach ignoriert, dass ist wieder so typisch für dich. So etwas ignorantes und einfach…“ „Moment“ ich unterbreche sie erneut. „Heißt das ich hätte noch gar nicht aufstehen brauchen, es ist noch nicht Tag der Ernte, ich glaub ich Spinne und Tschüss.“ Ich will mich schon abwenden und mich wieder der angefangen Flasche vom aufstehen widmen als sie ihren massigen Körper zwischen mich und die Tür drängt. „Oh nein! Du wirst dich nicht wieder verziehen und die ganzen Abläufe durcheinander bringen. Du wirst dir jetzt wenigstens ein frisches Hemd anziehen, für mehr ist keine Zeit du hast dich ja schon so lange bitten lassen, ich will das es für sie wenigstens nicht ein allzu großer Schock wird dich live zu sehen.“ „Noch irgendwelche Wünsche, wer bin ich denn das ich mich für so was auf einmal extra umziehe“ Jetzt zückt sie ihren wulstigen Finger und deutet mit einem unnatürlich langen spitzen Nagel in neon-orange auf mich. „Du wirst dich jetzt zusammenreisen ich möchte auch an meinem letzten Tag gute Arbeit abliefern, solltest du dich querstellen und es der Neuen, vor allem am Anfang so schwer machen wie mir werde ich dafür sorgen das du an keinen Tropfen Alkohol mehr rankommst und du weißt wie gut meine Kontakte sind.“ Ich schluckte, ok das war eigentlich lächerlich, wie sollte sie dem Hob etwas anhaben können? Aber auf der anderen Seite war das Leider nicht nur Gift und Galle was da kam, diese Frau hatte einige strippen in der Hand. Das für und wieder hin und her geschoben entschloss ich mich doch, einfach eine runde des Theaters mitzuspielen, wenigstens bis Estipazia weg war. Ich mein hey immerhin das war doch ne Gute Sache, dass ich diese Ziege nicht mehr lange ertragen müsste. „Schon gut eure Eitelkeit wie es gewünscht wird passe ich meine Kleiderwahl den gar wichtigen Umständen an“ „Ja immer diese Sprüche Haymitch, Sarkasmus ist alles was du noch hast du traurige Figur ich bin es Leid und werde den Teil meiner Arbeit nicht missen. Dann jetzt aber hop!“ Ich brauche wirklich alle Willenskraft um nichts zu erwidern, oder sie nicht einfach im Regenfass zu ersäufen. Ich drehe mich also auf dem Absatz um und mache mich auf die Suche nach einem sauberen Hemd, keine leichte Mission aber ein wenig schmoren soll sie ruhig noch. Als ich den Schrank durchsuche und definitiv vor allem unbrauchbares finde merke ich wie sich eine gewisse Stufe der Nüchternheit einstellt, keine Gefahr auf vollkommene Nüchternheit aber genug das es nervig wird. Eine neue Betreurein für Distrikt 12, dass muss nicht viel heißen. Ich glaube nicht das es wer schlechter machen könnte als der Drachen vor meiner Tür also schauen wir mal. Vielleicht habe ich sogar Glück und sie lässt mich einfach in Ruhe. Bei dem Gedanken muss ich fast lachen, werde ich jetzt noch zum Optimist? So ein Unsinn, natürlich wird das genau so ein furchtbarer Mensch sein wie die Vorgängerin. Was aus dem Kapitol kommt hat nix gutes an sich. Das wird eine sein wie all die anderen, hochnäsig, nichts im Kopf außer ihr Aussehen und den Tand. Dann furchtbar anstrengen auf Manieren und Pünktlichkeit achtend. Sinn für Humor oder Mitgefühl Fehlanzeige, eine ganz hohle Nuss. Eine Hülle und Karikatur eines Menschen, bunt angemalt und einfach nur überflüssig. Ist nicht schwer sich die jüngere Ausgabe meiner persönlichen Plage vorzustellen, warum soll ich mich noch mal zusammen reisen? Ach ja um nach dem Tag nicht auf dem Trockenen zu stehen. „HAYMITCH, jetzt aber wirklich ich stehe nicht zum Spaß hier“ ok und wenn sie nur eine weniger schrille Stimme hat die Neue, selbst das wäre ne Verbesserung. Zur Sicherheit stecke ich mir noch einen Flachmann ein. Für den Fall das ich mal schnell aus dem Haus muss liegen sie befüllt überall im Haus verteilt, tja wer hätte gedacht das ich wirklich mal schnell wo hin muss. ​~.~ „War das das beste Hemd das du finden konntest? Es ist einfach hoffnungslos, was soll man mit einem wie dir nur anfangen, und kannst du nicht gerade gehen, dieses Geschlurfe…“ Wir sind noch keine 10 Schritte von meinem Haus weg und ich suche schon am Boden nach einem geeigneten Mordinstrument, leider ist das Dorf der Sieger ja immer sehr aufgeräumt. Dabei müssen wir nicht einmal weit gehen, nur bis an das andere ende der Häuserreihe. Eigentlich wohnen die Betreuer und ihr Personal am Abend vor der Ernte im Gerichtsgebäude des Distrikts, aber scheinbar war Estipazia das in 12 nicht mit genug Annehmlichkeiten ausgestattet. Sie hat sich einfach in eines der Siegerhäuser einquartiert, da die anderen alle leer stehen hat es auch gar keinen interessiert. Sie hat sich natürlich das ausgesucht was am weitesten von meinem entfernt steht, aber das war mir immer nur recht selbst eine Nacht als Nachbarin ist schon zu viel. In den seltenen Fällen (ich kann mich nur an 2 erinnern) das Tribute aus unserem Distrikt es unter die letzten 8 geschafft haben, wurden Interviews mit den Familien geführt und ich hatte die Bagage wieder hier. Als wir am Haus angekommen sind bekomme ich schon wieder alle möglichen Ermahnungen zu hören. Irgendwie widersprüchlich ich soll mich benehmen, keinen beleidigen aber einfach schweigen darf ich auch nicht, dass wäre ja erst recht unhöflich, Kapitollogik eben. Wir betreten also das Wohnzimmer und ich sehe gleich die armen Tropfe, sie nennen sie Avoxe, die als stumme Diener zum Status einfach dazu gehören. Sie stehen wie Möbelstücke herum und bewegen sich nur auf Anweißung, ich frage mich wie des Öfteren welche Bestrafung schlimmer ist ihre oder meine. Die Helferlein und Assistenten stehen diskutierend am Büfett mit Kaffee und Kuchen stoppen aber sofort als wir eintreten und bestürmen Estipazia mit den letzten Fragen und erwarten Anweißungen. Als könnten sie ohne sie keinen Schritt tun, sie vergöttern sie regelrecht, bei denen läuft eindeutig etwas verkehrt. Ich stehe etwas unbeholfen im Eingang, mit denen unterhalten wird ich mich sicher nicht, aber wo soll die neue Betreuerin sein. Die einzige Unbekannte die ich sehe ist das kleine etwas auf dem Sofa. Die Beine über einander geschlagen mit einer Tasse Tee in der Hand und ganz vertieft in einen Plan auf einem Klemmbrett sicher der Ablauf für die Ernte. Ich mustere sie, eine Frau vielleicht Mitte 20, keine Perücke nur die blonden Locken extravagant hochgesteckt. Ein Bonbonrosa Lack-Kleid was definitiv Kapitol ist, aber immerhin noch so aussieht als konnte man sich bewegen. Selbst das Gesicht zwar Geschminkt und alles aber keine unnatürlichen Veränderungen wie Tierkörperteile oder Haut gefärbt wie ein Regenbogen. Man könnte fast sagen die dezente Variante der Moden unserer Hauptstadt. Genau das ist es was mich irritiert man erkennt den Mensch unter dem Aufzug. So etwas wie eine Vorstufe zu der Karikatur die die Leute im Kapitol abgeben. Dann sollte sie sich aber lieber zurück als weiter in die Richtung entwickeln. Mittlerweile scheint sie meinen Blick bemerkt zu haben denn sie schaut etwas verwirrt auf. Sie war wohl wirklich vertieft in ihre Arbeit. Und ihre grünen Augen treffen mich. Ich meine richtig treffen wie ein Hammer, das sind die lebendigsten Augen die ich je bei einem von denen gesehen habe. Ich wende den Blick ab, wieso habe ich sie denn so angestarrt das ist ja so gar nicht meine Art total bescheuert, aber klar jahrelang mit der Vogelscheuche als Betreuerin da konnte das ja nur ein Schock sein. „Guten Tag, Sie müssen Mr. Abernathy sein, oder ist ihnen Haymitch lieber? Darf ich mich vorstellen mein Name ist Effie Trinket und ich freue mich auf die Zusammenarbeit“ Sagt die sanfte Stimme als sie vor mir steht und ich bemerke wie klein und zierlich sie ist, keine Mörderplatoesohlen wie die anderen Weiber, nur ein kleiner Absatz. Sie streckt mir die Hand entgegen. „Na Süße da haste dir aber viel vorgenommen“ höre ich mich sagen und lasse sie einfach stehen. Ich schlendere zu dem Büfett rüber und enttäuscht stelle ich fest, dass es nur Kaffee und Tee gibt. Naja ein irischer Kaffee wird es auch erst einmal tun. Ich glaub es nicht, die Frau scheint unglaublich naiv zu sein, gute Zusammenarbeit wer bin ich den, ich glaube nicht das ich bei den Fernsehauftritten je den Eindruck erweckt hätte ich wolle mit irgendwem zusammenarbeiten. Aber ich hatte richtig gelegen, sie sieht zwar nicht so unmöglich aus wie die anderen aber im inneren das selbe Schema. Bei denen geht’s immer nur um die Show und ich bin der Schandfleck den sie nicht loswerden, aber versuchen zu überdecken. Ich habe mir gerade erst den Kaffee eingeschenkt und möchte ein Stück von dem Kuchen nehmen als ich an der Schulter angetippt werde. Ich weiß was jetzt kommt und drehe mich resigniert um. „Ich wollte sie nicht auf dem falschen Fuß erwischen sie sind bestimmt erst einmal hungrig und ein Kaffee wird ihnen sicher gut tun. Probieren sie doch die Torte mit der Moccacreme der ist wirklich vorzüglich.“ Sagt sie sanft lächelnd und bringt mich aus dem Konzept. Glaubt sie wirklich mit Nettigkeit was zu erreichen bei mir? Ich hätte jetzt etwas anderes erwartet, aber wahrscheinlich ist das wieder diese Manierlichkeit, die Phopaux des anderen zu übergehen bis es nicht mehr geht. Ich werfe einen Blick über die Schulter und hatte richtig vermutet, obwohl immer noch von den Assistenten umringt, taxiert mich Estipazia und ihr stechender Blick lässt mir keine Wahl. „Ja kann sein“ sage ich und nehme ein Stück von der empfohlenen Torte, zu mehr von dem Höfflichkeitsgetue bin ich nicht fähig. Aber immerhin schmeckt der er wirklich, das ist ja auch eine der liebsten Freizeitbeschäftigungen bei denen dekadent essen, essen und essen. Naja diese hier sieht noch nicht so danach aus, aber das ist bestimmt nur eine Frage der Zeit. Um wenigstens irgendetwas zu tun versuche ich einfach mal interessiert zu wirken. „Also Mrs. Trinket was erwarten sie von mir?“ „Och nennen sie mich ruhig Effie und ich würde auch gerne Haymitch verwenden wenn ihnen das recht ist.“ Als ich merke das sie auf eine Reaktion von mir wartet nicke ich einfach, ist auch egal so oder so. „Gut sehr schön“ sie nimmt sich einen Keks zu ihrem Tee und knabbert daran und lächelt mich nervös an. Die kleine scheint total unsicher zu sein etwas falsch zu machen, ich meine sie ist freiwillig hier ich nicht. Ok sei einfach mal kein Ekel und helfe ihr etwas. „Also ich sehe das so, sie wollen ihren Job gut machen und schön rüberkommen im Fernsehen und dabei brauchen sie mich als nicht wirklich schmückendes Beiwerk aber eben als den Mentor an der Seite. Ich versuche es ihnen leicht zu machen nerven sie mich nicht, reden sie mir nicht in mein trinken rein dafür lächle ich ihnen in die Kamera und kommentiere den Zirkus nicht.“ Jetzt schaut sie mich verdutzt an und wirkt verwundert. „Aber ich kann doch auf ihre Unterstützung bauen bei der Sponsorensuche und die Vorbereitung der Tribute, das ist wichtig. Die Auftritte vor der Kamera kann ich ihnen nicht ersparen, aber wir müssen da ja nicht mehr als nötig mit hantieren.“ „Is das ihr ernst?“ „Naja ich habe mir ihre Auftritte der vergangen Spiele angesehen und sie wirkten nicht sehr glücklich vor der Kamera.“ Das ist ja wohl die Untertreibung des Jahrhunderts, aber das ist ja nicht der Punkt. Meint die das ernst? Worauf zielt sie ab? „Und was soll das wegen Sponsoren und Vorbereitung, dass sind ja ganz neue Töne.“ So langsam schaut sie mich an als wäre ich der verwirrte hier. „Aber genau das ist doch unsere Aufgabe, wir sind das Team hinter den Tributen und liefern ihnen die bestmögliche Unterstützung“ Jetzt steht mir der Mund offen, die meint das ernst. Was für ein naives Mädchen haben sie denn hier her geschickt, was denkt die was bei den Spielen abgeht. Das hier ist 12 und kein Karriero Distrikt. Als wenn Organisation oder irgendetwas anderes unsere Tribute retten könnte. Ich hatte es versucht die ersten Jahre als Mentor und habe kläglich versagt. Ok ich hatte auch nie den Draht zu diesen feinen Herrschaften die sich als Sponsoren ja ach so wohltätig geben, aber selbst wenn ich das gekonnt hätte es hätte sie nicht gerettet. Erhofft sich sicher einen schnellen Aufstieg in einen anderen Distrikt, wenn es einer von unseren mal weiter schafft als unter die letzten 15? Oder will sie einfach nur gut dastehen vor ihrer Vorgängerin da sie privat mit ihr bekannt ist? Sie kann ja schlecht aus reiner Freundlichkeit hoffen die beste Chance für die Tribute rauszuholen, so denken die nicht da wo sie her stammt. Mir ist klar das ich gerade im Fokus der Furie von bald Ex-Betreuerin kaum eine Wahl habe also werde ich das Spielchen mitspielen. Ich kann mir das verächtliche Grinsen nicht verkneifen als ich sage: „Sie müssen ganz schön naiv sein wenn sie glauben hier große Sprünge zu machen. Aber klar Süße versuch dein Glück lass sehen was daraus wird.“ „Ich nehme das mal als ein etwas unbeholfenes Ja zur Unterstützung“ (Eigentlich habe ich zu nix zugestimmt) Da lächelt sie wieder und notiert sich etwas auf ihrem Klemmbrett, als wenn damit ein Tagesordnungspunkt abgehakt wäre. Ich kanns mir schon vorstellen ’Mürrischen Sieger ins Boot holen’. Da muss ich dann auch lachen, was auch immer das wird, es wird noch Unterhaltsam. Sie scheint mein lachen als positive Grundstimmung zu interpretieren und schenkt mir ein weiteres lächeln bevor sie auf ihre Uhr blickt und sich zu den anderen Kapitoläffchen gesellt. Nicht allerdings ohne sich höflichst zu entschuldigen mich jetzt kurz verlassen zu müssen. Albern so was von, aber angenehmer im Umgang als die andere. Anmerkung: Ich weiß meine Rechtschreibung ist nicht die Beste, aber ich lege auch mehr Wert auf den Inhalt. Über Reviews mit anderen Anmerkung würde ich mich sehr freuen :3 Kapitel 2: Die Fronten werden geklärt, irgendwie ------------------------------------------------ ​Kapitel 2 Die Fronten werden geklärt, irgendwie. Nachdem ich den restlichen Nachmittag mit so-tun-als-ob-ich-aufpasse und Kuchen essen verbracht habe und viele Male die Wichtigkeit des Zeitplanes unterstrichen wurde gab es zum Abendessen wenigstens ein paar anständige Getränke. Irgendwann scheine ich dem Whiskey nachgegeben zu haben und bin wohl auf der Couch eingeschlafen. Durch den Nebel höre ich im Halbschlaf aber die Stimmen um mich herum. „Genau das meinte ich mit dem ist nichts anzufangen und daher sollte man ihn nur für die nötigsten Aufgaben einspannen sonst tust du dir damit keinen gefallen meine Liebe“ „Ich verstehe, dass gar nicht als Sieger seinen Distrikt repräsentatieren zu können ist doch toll und das sorglose Leben das man genießen kann. Normal werden doch nur hoffnungslose Menschen zu Trinkern oder?“ „Aber Schätzchen du kannst so einen doch nicht mit unseren Maßstäben messen, vergiss nicht du bist hier in der letzten Provinz unseres Landes. Die Leute hier sind einfältig und kommen mit so großzügigen Geschenken von unserem Präsidenten nicht klar. Keine Manieren, keinen Sinn für Stil oder irgendwelche Annehmlichkeiten im Leben. Die sind Dreck und bleiben Dreck.“ „Ich dachte nicht das…-“ „Wer glaubst du wer du bist du arrogante Pute!!“ brülle ich mit heißerer Stimme und komme schwankend von der Couch hoch. Nachdem sich mein Blick etwas geklärt hat sehe ich, dass es schon später Abend sein muss und nur noch ein Teil des „Teams“ im Raum steht. Ich scheine ein Gespräch zwischen der alten und der neuen Betreuerin gehört zu haben und das Ganze treibt mich zur Weißglut. „Ihr haltet euch doch Tatsächlich für etwas Besseres unterdrückt alle anderen und nährt euch nur von ihrer Hände Arbeit und ihrem Elend, hier verhungert die Hälfte während ihr euch immer weiter die Bäuche und Taschen voll stopft. Für euch ist das Leben unserer Kinder keinen Pfifferling wert, aber dennoch seit ihr auf uns angewiesen in jeder Hinsicht ohne uns würde das Kapitol keine Woche überdauern.“ Mein Hals brennt und ich Atme schwer, für mich war dies eine lange Rede. Keinen Tag länger ertrage ich diese Person um mich rum und diesmal muss ich mich wirklich zusammenreißen um nicht Tätlich zu werden. „Das ist Blasphemie, die Regierung so zu verunglimpfen nach so viel Nachsichtigkeit die du undankbarer Taugenix erfahren hast. Sie hätten einfach erklären sollen das die Spiele keinen Sieger gehabt haben und damit wäre gut gewesen.“ „Ja das hätte dir gefallen“ erwidere ich jetzt ganz leise und fast unhörbar füge ich hinzu „damit euch nie jemand die Stirn geboten hätte“ Estipazia setzt schon an etwas zu erwidern als die Neue dazwischen geht. Sie hatte die ganze Zeit mit großen Augen ungläubig hin und her geschaut. „Bitte Herrschaften es war ein langer Tag, alle haben etwas getrunken und wie schnell sagt man Dinge die man nicht so meint“ redet sie beschwichtigend daher und zu meiner größten Überraschung schiebt sie sich leicht vor mich und beschwichtigt vor allem ihre Vorgängerin. Ganz klar sitzt diese am längeren Hebel und ich bin der der sich nur mit Worten Luft machen, aber nichts ändern kann. Die kleine scheint einen starken Beschützerinstinkt zu haben, den kann sie bei den Hungerspielen aber gar nicht gut gebrauchen, geht es mir nur durch den Kopf. „Du hast wohl Recht meine Liebe (sagt sie so süß und falsch ich muss fast würgen) DAS ist die Mühe nicht wert, es ist immer das gleiche Gebrüll ohne viel dahinter. Ich habe genug davon, ich bedauere es, dass du dich jetzt damit herumschlagen musst. Ich empfehle mich dann für die Nacht“ Überraschend macht sie wirklich auf dem Absatz kehrt und lässt es dabei bewenden. Wahrscheinlich kann oder will sie sich keinen Ausraster vor ihrer Nachfolgerin erlauben. Soll mir nur Recht sein, morgen werde ich mich verfluchen das ich so unbeherrscht schlafende Drachen geweckt habe. „Kann ich ihnen ein Glas Wasser bringen oder soll sie einfach jemand zu ihrem Haus begleiten?“ fragt sie etwas unbeholfen, sie hatte wohl nicht viele Begegnungen mit Betrunkenen die plötzlich Leute anschreien. Ich ertrage diese Nettigkeiten nicht und deshalb muss ich das gleich unterbinden. „Ich brauche deine Hilfe nicht, hör bloß auf mich zu bemuttern mit deiner Betüttelei das ist nur nervig.“ Raunze ich sie an und wende mich Richtung Tür. Aber ich komme nicht weit, schon steht sie wieder vor mir. Ich stutze denn vor mir steht eine völlig andere Frau, also im übertragenen Sinne. Sie hat sich zur vollen Größe aufgeplustert und ihre grünen Augen funkeln mich an. Ihre sanfte Stimme bekommt einen viel härteren Tonfall als sie mir ihre erste Rede hält. Auch mal ganz nett zur Abwechslung von jemandem anderes verbal Eine verpasst zu bekommen. „Jetzt hör mir mal zu ich versuche das hier in anständige Bahnen zu lenken und ich werde mich nicht für Hilfe anfahren lassen und ich handhabe das weiter so, dass ich von allen Beteiligten den größtmöglichen Einsatz und Engagement erwarte. Du willst dich querstellen, nicht mit Planen und die meiste Zeit mit trinken verbringen, Fein! Aber glaube nicht, dass du mir meine Hoffnungen mit deiner Einstellung kaputt machen kannst. Reiß dich einfach soweit zusammen das ich einen besseren Job als Sie machen kann und nicht auch noch auf dich aufpassen muss“ Pfeffert sie mir entgegen und dann, etwas überrascht von ihrem eigenen Ausbruch wird sie rot und ist wieder die zarte Elfe für die ich sie am Anfang hielt. Ich kann nicht umhin etwas beeindruckt zu sein, vielleicht ist es aber auch nur der Alkohol, jedenfalls gestehe ich ihr grinsend ein: „Süße da hast du dann wohl deinen Standpunkt mal klar gemacht, ich gebe zu Respekt.“ Und damit scheint eine unausgesprochene Übereinkunft zwischen uns besiegelt, wir werden besser sein als Estipazia Dolominus es in all den Jahren war. ​~.~ Ich schrecke hoch mit gezücktem Messer, egal in welchem Zustand ich schlafen gehe das vergesse ich nicht in die Hand zu nehmen. Ich bin bei mir, habe es scheinbar sogar bis in mein Bett geschafft ein bemerkenswerter Umstand vor allem da ich normalerweise Nachts nicht schlafe. Das Pochen in meiner Schläfe erinnert mich daran das ich Frühstücken sollte, etwas flüssiges zumindest. Ich werde mich heute wohl zurück halten müssen, aber ganz ohne geht nicht. Sowie ich dann unter die Dusche steige fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Habe ich gestern ernsthaft eingewilligt mich so engagiert wie es mir möglich ist zu zeigen (was ja immer noch nicht viel heißen mag aber mehr als bisher) Ich glaubs ja nicht, will ich der Alten wirklich so eins auswischen das ich dafür sogar da mitmachen will? Oder hat diese Effie das gewusst, dass sie mich damit rumkriegt und mich so reingelegt. Klar das würde passen die im Kapitol arbeiten ja gern mit Intrigen und List. Dabei müsste man mich nicht mal gegen die Ausspielen wäre also ein Kinderspiel. Auf der anderen Seite kam sie mir jetzt nicht so manipulativ vor und ihr schien wirklich etwas daran zu liegen die Sache gut zu machen. So wie mir das vorkam war das Verhältnis der beiden Damen nur nach außen hin eitel Sonnenschein, aber eigentlich ziemlich frostig. Ich glaube die Alte möchte ihre Nachfolgerin liebend gerne Scheitern sehen, schließlich war sie über die Ablöse nicht erfreut. Das würde auch erklären warum sie sich so schnell hat beschwichtigen lassen nachdem ich vom Leder gezogen hatte. Zwischen streitende Frauen sollte man eigentlich nicht geraten, aber irgendwie stachelt mich da mein selbstzerstörerisches Ich an diese Geschichte mitzumachen. Ich hatte wohl gar keine Chance als mich auf Effies Seite zu schlagen und das wusste sie wohl auch und hatte mich deshalb gleich so nett begrüßt. Ja jeder muss sehen wo er bleibt. Ich wähle also Hemd und Hose aus, welche noch den ungebrauchtesten Eindruck erwecken und gehe sogar einmal mit dem Kamm durch die Haare. Nicht das ich es sonst nicht auch tun würde aber meistens ist es mir egal wie ich rumlaufe allein in meinem Haus es hat sich jedenfalls noch keiner (Ich) beschwert. Ich treffe sogar fast pünktlich beim Gerichtsgebäude ein, also die Kinder sind schon alle Aufgereiht und der Film scheint schon gelaufen zu sein alle anderen Offiziellen stehen auf der Bühne, aber ich schaffe es noch hoch bevor die Ziehung anfängt. Das muss persönlicher Rekord sein und einige Zuschauer wirken auch überrascht mich zu sehen. Ich bemerke das Estipazia ein schnauben nicht unterdrücken kann, tja für sie wäre ich nie pünktlich gewesen 1:0 für uns denke ich hämisch. Dann deute ich eine spöttisch kurze Verbeugung an und stelle mich demonstrativ neben Effie, welche mir zulächelt und erleichtert aussieht das ich aufgetaucht bin. Sie trägt Tatsächlich wieder ein nur mäßig extravagantes Outfit und hat ihre echten Haare zu einem Dutt gebunden. Auch das ist doch mal erfrischend anders für die Zuschauer etwas das als Mensch zu erkennen ist und keine Puppe auf der Bühne. Leider ändert das nichts daran was jetzt kommt. Meine Mine verdüstert sich. Das kurze Hochgefühl den alten Besen ein bisschen zu striezen ist schon abgeebbt. Es sind und bleiben die Hungerspiele die jetzt vor uns liegen und ich erschrecke vor mir selbst (wusste nicht das das noch möglich ist). Wie konnte ich verdrängen, wenn auch nur kurz, dass sich nichts geändert hat und es dieselben grausamen Spiele werden. Nur weil mir angenehmere Gesellschaft beschert wurde ist es immer noch so krank und sinnlos wie eh und je. Vielleicht ist mir Effie lieber als Estipazia, aber das ist zum einen nicht schwer und zum anderen ist sie trotzdem Teil dieser ganzen Menagerie, Teil der Spiele und des Kapitols. Man kann ihr nicht trauen so nett sie auch tun mag, aber da ich mich entschieden habe mitzuspielen werde ich es dieses Jahr noch einmal versuchen der Tribute willen. „Willkommen Willkommen. Ich möchte euch alle recht herrlich zu den Diesjährigen und damit 68. Hungerspielen begrüßen. Ich habe lange Jahre die Tribute aus diesem Distrikt betreut und begleitet.“ Das übliche Hallo und Bla Bla denke ich nur. „Auch euer Sieger war unter meinen Fittichen wohl behalten aus der Arena zurückgekehrt.“ Ich glaube ich Spinne als hätte ich es ihr zu verdanken und was heißt hier wohl behalten, diese... Ich hatte bei dem Gedanken schon einen unwillkürlichen Schritt nach vorne gemacht, aber eine zarte Hand ergriff meine. Effie hielt mich zurück. Klar die Kameras auf uns gerichtet und die ganzen Friedenswächter drum herum. Sie ist fast weg, sie ist fast weg sage ich mir immer wieder und schlucke den ärger herunter. Das war ganz klar pure Absicht, ein letzter Nadelstich. Dann fuhr sie fort: „Es ist nun Zeit den Staffelstab weiter zu geben und damit möchte ich auch meiner Nachfolgerin das Podium überlassen. Fröhliche Hungerspiele.“ Mit ihrem Standartspruch beendete sie die kurze Rede, und überhaupt sieht hier irgendwer fröhlich aus? Sie wendet sich ab und bezieht Posten im Hintergrund, ohne Zweifel erpicht auf jeden Fehler den sie bei ihrer Nachfolgerin entdecken kann. Nun tritt Effie vor an das Micro. „Hallo Mädchen und Jungen aus Distrikt 12 heute ist ein schwerer Tag für euch, ein historischer Tag. Schon wie in den 67 Jahren vorher wird ein Los darüber entscheiden ob ihr als Tribut euren Distrikt vertreten müsst. Die Hungerspiele wurden als Erinnerung eingeführt, als Erinnerung an eine Rebellion die Panem fast untergehen lies. Ihr seid mehrere Generationen nach dieser Zeit geboren und alle von damals liegen schon begraben, dennoch müsst auch ihr euch diesem Ritual stellen. Wie in jedem Jahr wird es einen Jungen und ein Mädchen aus euren Reihen treffen und ihr werdet nicht vor eine Wahl gestellt ihr werdet den Weg wie die Tribute vor euch gehen müssen. Ich als eure Betreuerin werde versuchen den Ausgewählten mit jeder Unterstützung die mir möglich ist zur Seite stehen um bei diesem Überlebenskampf… Ich lausche wie gebannt der Rede von Effie Trinket und kann auch nicht umhin zu bemerken, dass es nicht nur mir so geht. Die Reihen um Reihen vor uns standen ganz still da, aber es war nicht die Angst vor der Ziehung die sie lähmte. Es schien beinah so als seinen alle etwas aufmerksamer, oder eher wacher geworden. Sie hatte eigentlich nichts Neues gesagt, jeder wusste wieso wir die Spiele abhalten. Aber sie hat Recht, es sind Kinder die hier stehen und die haben rein Garnichts mit der Rebellion von damals zu tun. Sie müssen, sie werden gezwungen nur weil das Kapitol es braucht um seine Macht zu demonstrierend. Dieses tyrannische Gebilde wurde schon früher angegriffen, wir haben verloren und für den Widerstand müssen heute unsere Kinder zahlen. Gebrochen haben sie uns denn wir lassen es all die Jahre wieder über uns ergehen und es ist schon für Generationen zum Normalzustand geworden unsere Kinder abschlachten zu sehen. Genau das ist mir gerade wieder voll und ganz bewusst und auch das Publikum scheint seit langem oder zum ersten Mal darüber nachzudenken warum eigentlich. Das alles ist sehr gefährlich, auch wenn sie nichts speziell gesagt hat was kein historischer Fakt ist so eine Abwehrende Rede dem ganzen gegenüber gab es noch nie, wahrscheinlich wird sie auch geschnitten. Normal wurde immer nur von der Ehre ausgewählt zu werden und der Reise in das Kapitol geschwafelt und jetzt das. Die Kleine traut sich entweder ganz schön was oder hat das ganz falsch verstanden was sie hier tun soll. Doch mit ihrem Abschlusssatz ist für mich alles klar. "… bevor ich jetzt zur Ziehung komme möchte ich euch sagen: das es immer noch Hoffnung gibt und möge das Glück steht's mit euch sein." GLÜCK! was denkt die sich?! Die Spiele und alles Drumherum hat rein Garnichts mit Glück zu tun es ist alles berechnet und in der Arena steht man allein und verlassen da. Jeder wird vom Glück verlassen früher oder später. Sie glaubt wohl wirklich noch, dass die Sieger ein tolles sorgloses Leben führen. Gerade noch ganz aufgepeitscht in Gedanken und von Kampfgeist beseelt werde ich hart auf den Boden der Realität zurückgeworfen. Ich hatte schon fast geglaubt hinter ihrer Rede würde mehr stecken. Es schien als wolle sie uns irgendetwas Wichtiges sagen. Ich scheine wohl neuerdings zu Tagträumen zu neigen denn eigentlich steckt gar nichts dahinter, außer das sie schlicht und ergreifend unheimlich naiv ist. Das wird mir durch einen Seitenblick auf Estipazia auch bestätigt, so selbstgefällig wie sie dreinblickt ist klar das Effie keine Ahnung hatte wie ihre ersten Worte hätten verstanden werden können. Sie ist ein Kapitolmädchen das damit aufgewachsen ist uns zuzusehen wie wir uns gegenseitig Töten um dann doch in ihrem kranken System unterzugehen. Einfach nur unwissend und gefüttert mit den Bildern die die Regierung sie sehen lassen will. Ich hatte ihren starken Willen den Job gut zu machen total missinterpretiert, wie komme ich darauf, dass sie auf unserer Seite stehen könnte und für Veränderungen sei. Scheinbar wirkt sich der Alkohol doch langsam auf meinen Denkapparat aus. Ihr geht es doch nur um gute Ergebnisse bei den Spielen, die Kinder sind ihr völlig egal denke ich zähneknirschend. Aber diese fürsorgliche Fassade was soll das Alles? Ich werde sehr auf der Hut sein müssen. ​~~~ Es gibt viel worüber ich nachdenken muss, aber jetzt ist es erst einmal soweit die Tribute werden gezogen. Jetzt ganz im Stile eines Nummerngirls tippelt sie zur Urne mit den Mädchennamen. "Wie immer Ladys First" Sie wühlt ein bisschen in den Zetteln und entfaltet dann das Papier um ohne umschweife Auszurufen: "Sue-Ann Meadows" und Blickt in die Runde, da ich auch nicht alle kenne muss ich die Reihen auch absuchen, aber es ist eigentlich nicht schwer die Kinder haben sich alle schon zu ihr umgedreht. Auch die Eltern und Geschwister sind an der Reaktion unschwer zu erkennen, ich zähle 5 jüngere Geschwister. Sie ist 17 und hat also in dem letzten Jahr in dem sie ausgewählt werden konnte. Sie gehört zu einer Familie die seit Generationen in den Bergwerken schuften und Kohle fördern. Das Geld ist oft knapp bei solchen Familien, vor allem wenn so viele Mäuler zu stopfen sind. Daher könnte ich darauf wetten das ihr Name sehr oft in dem Glas war, eingetauscht gegen schlechtes Essen um nicht zu verhungern. Das Mädchen wirkt bleich und zittrig als es sich zu uns auf die Bühne begibt, sie weiß das sie keine Wahl hat als ihrem Tod entgegen zu gehen. Ihre Augen wirken seltsam leer, als wäre sie schon weit weg. "Herzlichen Glückwunsch meine Liebe" hatte Estipazia an dieser Stelle eigentlich immer gesagt doch er kommt nicht, obwohl ich dachte Effie hätte erst dazu angesetzt etwas zu ihr zu sagen. Aber wahrscheinlich ist es ihr bei der Miene des Mädchens vergangen, stattdessen nickt sie ihr nur zu und macht weiter. "Kommen wir nun zu den Jungen" sie wechselt auf die Seite des anderen Glases und erfüllt auch hier ihre Aufgabe. "Jacob Black, du bist der zweite in diesem Jahr" Dieses Mal kenne ich den Namen und bedauern steigt in mir hoch. Nicht das es mir um das Mädchen nicht ebenso Leid täte doch wenn man die Kinder auch noch vorher kennt wird es umso schlimmer und dies ist wirklich ein anständiger Junge. Er ist erst 15 und der einzige Junge des Dorfschmiedes, dessen Eltern schon etwas älter sind sie dachten lange sie könnten keine Kinder bekommen, umso glücklicher waren sie als sie ihren Sohn bekamen. Der Junge ist sehr fleißig und hilft schon viel in der Schmiede mit, er ist auch immer freundlich und sehr beliebt bei allen. Und da das selbst mir aufgefallen ist muss das schon etwas heißen. Man könnte denken durch die körperliche Arbeit mit Hammer und Amboss hat er keine so schlechten Chancen. Doch er ist ein anständiger Junge und anständige Leute gewinnen die Spiele nie… Jacob ist zwar nicht minder bleich als diese Sue-Ann wirkt aber grimmig entschlossen sich unerschrocken zu zeigen. Daher geht er mit erhobenem Kopf an den anderen vorbei und nimmt auch die Schulterklopfer und Zusprüche entgegen. Diese Haltung wirkt vor der Kamera sicher recht selbstbewusst, dass ist vielleicht gar nicht so schlecht gedacht. Ich hasse dieses Gefühl, es kommt unausweichlich und das macht es am Ende umso bitterer. Etwas Hoffnung will sich wieder bei mir einschleichen, das passierte über die Jahre immer mal wieder egal wie oft es enttäuscht wird das Gefühl will nicht sterben. (Ich brauche baldmöglichst einen Drink) Immer wieder sieht man Tribute denen man eine Chance zugesteht, bei denen man glaubt es könnte reichen um wieder zu kommen. Bei allen denkt man sie haben es nicht verdient da rein gehen zu müssen und eigentlich gehören sie doch alle wohlbehalten zurück zu ihren Lieben. Doch bei denen wo man für einen kurzen Moment denkt sie könnten es tatsächlich schaffen leidet man hinterher umso mehr. Als der Junge auch auf der Bühne steht sagt ihnen Effie das sie sich noch von ihren Familien verabschieden können in einer Stunde fährt der Zug. Danach entlässt sie den nicht wirklich glücklicheren Rest der Kinder. Schweigend treten die beiden in das Gerichtsgebäude sie haben nicht viel Zeit um Alles auszudrücken was man in solchen Momenten sagen will und am Ende doch nicht kann. Ich kann das jetzt nicht ertragen ich wende mich ab und schnappe mir das erste Hochprozentige was ich im Warteraum für die Betreuer finde…. Ende Kapitel 2 Über Kommentare, Anregungen/Kritik würde ich mich sehr freuen Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)