Interdependenz Buch 1 von abgemeldet (Die schweigende Lilie) ================================================================================ Kapitel 39: Zwang ----------------- 37. Kapitel Zwang Ayco lag in seinen Armen auf dem Bett, eingeschlafen, berauscht von dem tiefen Glück, nicht mehr allein zu sein. Er hatte bis zuletzt in seinen Armen geweint, aber nicht vor Angst oder Schmerz, sondern vor Freude. Es erschien Luca, als sei er nicht zu trösten. Und zugleich war es, als liefe sein Herz vor Liebe über, nur weil dieser Junge so sehr weinte. Luca wusste, dass er einen Krieg gewonnen hatte, eine Schlacht gegen seinen Großmeister, ohne auch nur Magie anzuwenden und ohne ihm von Angesicht zu Angesicht zu begegnen... Er wusste sehr wohl, dass er Ihad gegenüberstehen würde und einen Schlacht gegen ihn gewinnen musste, um wirklich frei zu sein. Aber für den Moment hatte er ihn besiegt, auch wenn er selbst schwer darunter gelitten hatte. Aber sie lagen nun schon seit Stunden ruhig nebeneinander und sein Körper erholte sich schneller als erwartet... "Ayco... mein geliebter Ayco, Du bist meine Kraft und mein größter Wunsch, mein geliebter Freund..." Er neigte sich sachte zu dem Elfen hinab und küsste behutsam und sanft seine Stirn. Der Junge drängte sich noch enger in Lucas Arme und kuschelte sich in seine Wärme und sein weiches, weißes Gefieder. "Ich könnte Dich ewig betrachten..." Er küsste Aycos weiche Lippen. Der Junge erwiderte seinen Kuss sanft in seinen Träumen und reckte sich ihm weiter entgegen drängte sich intensiv an ihn und stöhnte leise... "Wovon träumst Du nur, Geliebter..." hauchte Luca... Aycos Schoß drängte sich eng gegen Lucas und bewegte sich sanft, gleichmäßig, eindeutig... Luca sog die Luft durch die Zähne ein und stöhnte leise. Sein Becken bewegte sich im selben Lustvollen Takt wie das Aycos. Er drängte sich intensiv an den Elfen, streichelte ihn mit seinem Schoß, seiner Härte. Er spürte wie Hitze seinen ganzen Körper durchflutete und ihn in Wellen der Lust immer weiter hinauf trieb. Luca küsste Ayco immer wilder und intensiver, atemlos... Er wagte es nicht den Elfen zu streicheln oder seinen Körper zu liebkosen... und zugleich spürte er, dass er Ayco einfach nur durch seinen Kuss und seine lasziven Bewegungen kommen lassen konnte... In dem Moment wünschte sich Luca nichts anderes, als dass Ayco erwachte und ihn dabei sah, ihm gewährte, ihn zu lieben... Aber der Elf schlief fest, gefangen in seinen erotischen Fantasien. Luca spürte, wie Ayco seine langen Beine um seine Hüften schlang und sich ihm entgegen bog. Seine Hände krallten sich in die weichen, sauberen Laken von Lucas Bett und er bot sich Luca dar. "Ja..." hauchte er leise und presste sich in heißen Wogen gegen den Magier... Luca hielt ihn, umklammerte sein Becken und hob es immer wieder an... Er selbst spürte dass er es nur noch Sekunden aushielt. Es reichte allein schon, Ayco zu spüren, ohne in ihm zu sein... allein das... Dann spürte er das zucken von Aycos Glied und spürte die Feuchtigkeit, die heiße Wärme... Gleichzeitig mit ihm kam auch Luca... ihm war in dem Moment völlig egal, dass sie beide angezogen waren. Er wollte es spüren, sehen, dass Ayco auf ihn reagierte, wegen ihm kam... Dann sank der Junge seufzend zurück und kuschelte sich in die Kissen. Luca beobachtete ihn lächelnd und biss sich dann auf die Unterlippe. In seinen Augen schimmerte erneutes Verlangen, aber auch der Wunsch, Ayco die vollkommene Befriedigung zu schenken. "Dir werde ich alle Lust und Freude bereiten, mein wunderschöner Engel..." Luca löste seine Arme von Ayco und begann nun seinen Hals und seine Lippen mit unzähligen zärtlichen Küssen zu bedecken, wovon jeder fünfte oder sechste Kuss intensiv und Leidenschaftlich war, er sanft und zärtlich in Aycos duftende, bleiche Haut biss und seinen Geschmack mit der Zungenspitze kostete, sich an ihm fest sog. Es war ein Fest der Sinne für Luca. Er nahm alles tausend mal so intensiv und dicht wahr und er spürte mehr denn je zuvor. Selbst in seinen Träumen war es nicht so erfüllend und schön für Luca gewesen wie er es nun empfand. Langsam entkleidete Luca Ayco. Der Junge ließ es nur zu bereitwillig zu und gab sich den sanften Händen, die seine Brust streichelten, seine Haut liebkosten hin... Er schrie leise auf, als Luca an seinen Brustwarzen nagte, sie mit der Zungenspitze umspielte, streichelte, daran sog und sie leicht mit seinen Lippen zupfte... Er spürte das Glied des Elfen, was sich ungezügelt und leidenschaftlich gegen seinen Bauch drängte und kam nicht mehr umhin seinem Wunsch nachzugehen und es zu umgreifen und zu liebkosen, seine Länge und Stärke vollkommen zu spüren, auszukosten. Er stöhnte selbst leise vor Lust auf, als Ayco mit einigem Verlangen sein Becken hinauf trieb und sein Glied immer wilder in Lucas Hand stieß... Der Magier lächelte bei dem Gefühl, was der Elf in ihm auszulösen vermochte und küsste nun endgültig hinab und zu seinem Glied, nahm es gierig in sich auf, sog daran, streichelte es mit seiner Zunge, bis hinauf zu der köstlich glatten Haut der Eichel und kostete mit leisen, leichten, behutsamen Berührungen seinen Geschmack, diesen ersten Lusttropfen, der ihm die Sehnsucht nach mehr gab und Luca enthüllte, wie köstlich Ayco schmeckte. Der Elf schrie nun vor Verlangen, bog sich durch, spannte seine zerbrechliche Gestalt aufs Äußerste und stieß immer wilder in Lucas Mund. Luca beobachtete Aycos Gesten, seine Lust, sein endloses Verlangen nach ihm und diesen gespannten, fast gequälten Gesichtsausdruck. Und er konnte sich selbst nicht zügeln, nicht bezwingen. Allein das reichte um seine eigene Lust anzutreiben... Dann begannen Lucas Fingerspitzen Aycos Hoden zu streicheln, sanft zu liebkosen und endgültig zu massieren... Der Elf war nichts dergleichen gewohnt und konnte sich nun kaum noch bezwingen... Er schrie bei jedem Stoß in Lucas feuchten, heißen Mund... Seine Hände zerwühlten das Bett und Lucas Haar, drängten seinen Kopf hinab, in seinen Schoß... Dann spürte er Lucas Fingerspitzen, die sachte sein Gesäß spreizten und ihn intensiv massierten, sanft streichelten... Luca ließ für einen winzigen Augenblick von Aycos Glied ab und feuchtete seinen Mittelfinger an, um Ayco endgültig zu seinem Gefährten zu machen.... der Junge stöhnte enttäuscht und schrie vor Lust und Schmerz und Gier, als der Magier Aycos Glied wieder in sich aufnahm und zugleich mit seinen Fingern zu ihm kam. Für einen Moment verharrte Ayco reglos, bevor er sich nun noch ungezügelter Luca hingab und sich endgültig zu verlieren schien. Luca spürte es, kurz bevor Ayco so weit war, und bemerkte zugleich, dass er selbst jegliche Selbstbeherrschung aufgab und gleichzeitig mit Luca kam... Aycos wundervoller Geschmack erfüllt Lucas Mund und damit auch seinen Geist noch über Stunden in dieser Nacht. Der Magier war so unendlich glücklich und zufrieden... Er lag lange wach da, Ayco fest in seinem Arm, den er beständig streichelte und kraulte und der wie ein zufriedener Kater schnurrte. Er wollte nicht schlafen sondern einfach nur genieße und sich seines Glückes bewusst werden, was er genießen dürfte... Doch irgendwann ermüdete er und nickte ein... "Du wirst mir in diesen Krieg folgen, junger, unerfahrener Narr. Du bist es, den ich dort brauche, als Siegel meiner Macht, als Gefäß und Fokus. Deine Kräfte sind außergewöhnlich, weit jenseits allen Könnens Deiner Gefährten und Dein Talent, dein Wissen übertrifft sie bei weitem. Lysander... Luca, komm zu mir zurück!!! Sofort! Dein Schwur bindet Dich an mich!" Luca kniete auf dem Boden vor dem Rund des Sees, im Herzen der Ordenshöfe, im Herzen des Pentagramms... Der in den Boden eingelassene Stern... bläulich glühende Flüssigkeit zog die Einschnitte im schwarzen Granit nach und an jedem der Endpunkte fand sich ein Symbol für eines der Elemente... Feuer zu seiner Rechten, Wasser zu seiner Linken, Erde und Leere hinter ihm und Luft vor ihm. Er hockte zusammengekauert da, nicht verschüchtert, nicht ängstlich, aber er spürte die Gefahr hinter sich. Er fühlte Ihads Anwesenheit. Den Hauch des Bösen, die Aura eines Dämonen, eines Gehörnten... Das Knistern seiner Schwingen verriet ihn... Luca spürte seine Nähe. Dann ergriff ihn die Klauenhand des Dämonenprinzen und Luca spürte, wie er hochgerissen und umgedreht wurde. "Sieh mich an, Engel!" donnerte Ihad und seine Fange Schlugen dicht vor Lucas Gesicht zusammen. Der Magier allerdings zuckte nicht zusammen. Er sah ihn nur teilnahmslos an. Das eigentlich wunderschöne, wenn auch brutale Gesicht des Dämonen verzog sich spöttisch. "Keine Angst mehr vor mir?" "Ich habe Dich als Kind gefürchtet, schon immer wenn Du mich vergewaltigt hast, aber heute, Ihad, heute bist Du mir völlig gleichgültig." Der Magier lächelte nur matt. Er wusste, dass er sich in Ihads Händen befand, auch wie wenige Chancen er gegen den Dämonenprinzen mit seinem Kupferhaar besaß, aber er würde sicher nicht aufgeben. Er hatte ein Ziel vor Augen... Ayco. "Du hast mich heute schon einmal überlistet, Luca... Nicht noch einmal!" Der Dämon neigte sich über den nackten, jungen Mann und zog ihn an sich. Luca wehrte sich nicht dagegen. Als Kind noch kämpfte er gegen Ihad an, aber es war sinnlos. Der Maier war körperlich viel zu schwach für Ihad... Der Dämon presste den schmalen Körper Lucas an sich und riss ihm den Hals mit seinen Fängen auf. Damit hatte auch der Magier nicht gerechnet. Wütend stemmte er sich nun doch gegen die Brust des Dämonen und versuchte sich loszureißen. Aber es war letztlich nur ein Traum, ein verdammter Traum, nichts reelles... "Lass mich!!!" Er spürte den Schraubstockgriff, in dem er sich befand, die Gewalt Ihads, seinen Hass... Er konnte sich kaum bewegen und gleichzeitig drangen die langen Fänge seines Großmeisters tiefer in seinen hals und seine Schulter ein... Obszön langsam, aber auch brutal. Er begann Lucas Blut zu trinken, riss seine Fänge aus dem Fleisch des jungen Mannes und biss wieder zu, fetzte ihm Fleisch aus der Schulter und leckte nun gierig das rote blut auf... "Mehr, Bruder, Geliebter..." Der Magier wand sich in Ihads Armen und versuchte, trotz aller Schmerzen noch mehr wieder frei zu kommen. "Nie...!" Verdammt! Wie konnte ein Traum nur solche Schmerzen verursachen?! "Soll ich Dir etwas verraten?" wisperte die Stimme Ihads neben Lucas Ohr. Er roch nach Lucas Blut... es troff von seinen Lippen... "Ayco, Dein Geliebter, er ist wie Du ein Blaustern gewesen, ein Ordensmagier... und er war mit Dir hier, bei mir, als Du ein Kind warst... er hat sich mir geopfert, seine Macht aufgegeben, um dich vor mir zu beschützen... Ich habe Dich und deinen Geliebten schon einmal getrennt und eure Erinnerung versiegelt. Du hast von dem Tag an nur noch mir gehört... Deine Magie, Deine gesamte unschuldige Macht... und du gehörst mir noch immer, Luca...!!!" Der Magier versteifte sich in Ihads Griff und hielt für einen winzigen Moment ruhig. Dann füllten sich seine Augen mit Tränen und sein Herz mit schmerzvoller Wut. Seine Lippen formten stumme Worte und zugleich begannen Elmsfeuer den Stern auf seiner Stirn zu umspielen. "Nicht so einfach, Luca... Wenn du Dich gegen mich wehrst, mir den Gehorsam verweigerst, töte ich Ayco endgültig." Lucas Herz setzte einen Moment aus. Er starrte Ihad an... Im Moment lähmte die Angst um Ayco ihn. "Ayco... Du Monstrum!" Der Magier zitterte am ganzen Leib. "Glaube mir das eine, Luca-Seraphin Veraldis, Du hast nichts gegen mich in der Hand und mir fällt es nur zu leicht in Aycos Träume einzudringen und ihn zu vernichten. Allein den letzten Traum hätte ich ihm zur Hölle machen können, als du ihn geliebt hast..." Hilflose Wut flammte in Luca auf erneut, heißer denn je. "Traummagie..." "Jaaaaaa..." flüsterte Ihad gedehnt und streichelte Lucas Gesicht, verteilte sein blut auf dem blassen Jungengesicht. "Ich bin kein Spezialist, wie Du... ich beherrsche alle Formen der Magie, alle!!!" Luca drehte den Kopf so weit er konnte weg von Ihad. "Was willst Du von mir..." "Gewinne meinen Krieg und herrsche an meiner Seite..." Luca saß vor dem Pergament und starrte die Buchstabe an... Sie verschwammen immer wieder vor seinen Augen. Die Tränen machten es ihm unmöglich, sich auf seine eigene Schrift zu konzentrieren. Er drehte sich herum und streichelte Ayco über das silberne Haar. Erschöpft wie der Junge nach seinem Erlebnis mit Luca war, schlief er friedvoll und tief. Die Trauer im Herzen des Magiers schnürte ihm die Luft ab. Er weinte ohne Unterlass seit er erwachte und nichts auf der Welt konnte ihn beruhigen. Er war sich nicht einmal sicher, dass man nach allen Tränen, die auf das Pergament gefallen waren, noch die Schrift lesen konnte... Er neigte sich nun hinab zu Ayco und küsste sanft seine Lippen. Der Junge erwiderte sanft den Kuss... "Ich liebe Dich auch, Luca," flüsterte Ayco und rollte sich nun vollends zu dem Magier herum. Er umschloss Lucas Hand mit der seinen... Dem Magier blieb fast das Herz stehen, als er das sah, fühlte... "Ayco... mein geliebter Ayco... mein Engel. Ich liebe Dich mehr als mein Leben. Und ich schwöre Dir dass ich in jeder Minute bei Dir bin..." "Ich bleibe bei ihm, dann weißt Du immer wie es ihm geht, Luca..." Goldy saß neben Aycos Kopf auf dem Kissen. Sie wirkte so verloren und Klein und schwach... einsam, wie auch Ayco. "Ich will nicht weg!" "Geh..." flüsterte Goldy und sah ihren ehemaligen Herren an. "Bitte, sonst tötet er Ayco." Auch Lea materialisierte nun neben ihrem Bruder auf dem bett und sah zu Luca. "Wir bleiben bei ihm. Sorge Dich nicht, Luca," murmelte sie leise. "Achte lieber auf Dich, denn Du wirst gerade eben verraten..." "Das alles ist mir gleich, Lea. Und wenn sie mich umbrächten wäre es gleich. Ich würde für ihn aus der Hölle selbst zurückkehren. Ich liebe ihn, mehr als alles auf der Welt." Das Mädchen nickte nur noch matt. "Ja, das weiß ich, Luca..." "Lass uns gehen, Luca... Du bist nicht allein. Du hast immer noch mich..." Tam krabbelte aus Luca bodenlanger, silbergrauer Magierrobe hervor und setzte sich auf die Schulter seines Freundes... Der junge man sog scharf die Luft zwischen den Zähnen ein, sagte aber nichts. Tams Krallen schlugen gerade dort in seine haut, wo Ihad Luca zweimal gebissen hatte... Die Stellen bluteten noch immer leicht und taten höllisch weh. Aber Luca hatte die Verbindung die ihm der Dämon angeboten hatte, verweigert. So nahm Ihad ihm Blut, aber Luca akzeptierte nicht das des Großmeisters. Luca löste behutsam seine Finger aus denen seines wunderschönen Freundes und küsste ihn ein letztes Mal, ein über alle Massen zärtlicher Kuss. Es wurde ihm schwerer denn je, sich von diesen süßen Lippen zu trennen. "Luca... mein Luca..." Der Magier legte ihm den Brief in die Hand und seine Panflöte, deren Spiel er geliebt hatte... Im Moment schien bei Luca alle Erinnerung an den Inhalt des Briefes Gelöscht... er erinnerte sich nur noch, dass er es mit brennendem Herzen geschrieben hatte... Dann nahm er sich seinen Dolch und wand eine von Aycos Haarsträhnen um seine Fingerspitzen, schnitt sie ihm ab... Der Junge knurrte unwillig... Über Lucas Lippen huschte ein Lächeln. Traurig, unendlich traurig. Sein herz blutete und etwas brach in dem Moment, in dem er sich umwendete und sich zur Türe schlich. "Auch wenn Du es nie erfahren wirst, aber ich bin in jeder Sekunde bei Dir..." "Du gehst?" Luca stand am Rande des Labyrinthes zur Innenstadt Valvermonts... er verharrte reglos bei der Stimme. Justin trat, nachdem er sah, dass Luca nicht weiter ging, zu seinem Freund und schloss seine Finger um Lucas Hand. "Geh und kehre bald zurück, mein Liebster." Der Magier drehte sich langsam, wortlos zu Justin um und sah ich aus roten, nassen Augen an. Er fiel ihm mit einem leisen Aufschrei um den Hals und drückte Justin an sich. Der Vampir hob die Brauen, akzeptierte es aber wortlos, denn es tat gut. Das war sein Geliebter, der Mann, dessen Herz immer wieder zu ihm zurückfand... Es brannte ihm auf der Zunge, Luca zu sagen, dass er hier bleiben konnte, dass Ihad keine Macht über ihn besaß, schon weil der junge Magier längst sein Geheimnis, dass ihn einst an den Orden band, hinfällig war. Schließlich gab es das Geheimnis gar nicht mehr... Ihad konnte ihn zu gar nichts zwingen, mit nichts, denn Lucas Macht ging schon jetzt weit über die des Dämonen hinaus, zumal er, der Seraph schon lang kein schwarzer Engel mehr war sondern ein wirklicher Engel, der Ihad mit Leichtigkeit die Stirn bieten konnte... "Luca ich..." Justin sah ihn lange an. Die Worte brannten wie Feuer auf seinen Lippen. Dann aber sah er die nicht versiegen wollenden Tränen Lucas und begriff, dass sie nicht wegen ihm fielen. "Geh mein Freund. Ich werde mich um Ayco kümmern. Es ist das vordringlichste, dass du deine Aufgabe erfüllst. Danach wirst Du freier sein... vielleicht frei von Deinem Orden, frei für immer..." "Achte gut auf ihn. Er ist das wertvollste Geschöpf in meinem Leben." Mache ich," lächelte der Vampir. "Das schwöre ich Dir bei allen Göttern, an die ich glaube..." "Danke, mein Freund..." Luca drückte Justin sanft an sich und küsste seine Wange, drehte sich dann um und ging... Der Vampir sah ihm nach, bis seine zerbrechliche Silhouette im Nichts verschwunden war, verschlungen von den Schatten, mit denen seine graue Robe und das schwarze, nachwehende Haar, was ihn wie einen Mantel umgab, verschmolzen. "Niemand soll Dich haben, wenn ich Dich nicht haben darf, Luca, Niemand, dann sehe ich Dich lieber tot." Lucas Herz raste. Ihm viel plötzlich wieder ein, was er Ayco geschrieben hatte und sein herz brach in dem Moment endgültig... Er umklammerte die Haarsträhne in seinen Händen und zog in den Krieg... Mein Ayco, wenn Du diese Worte ließt, werde ich nicht mehr in Valvermont sein. Du hattest recht, ich bin Wertlos und ein Betrüger, das Monstrum was Dir endgültig das Herz gebrochen hat. Hasse mich, wenn Du willst, aber nichts dergleichen geschah freiwillig. Ich wie nicht, wie ich mich erklären soll. Aber ich hätte dich ganz sicher nie verlassen, nicht von mir aus. Leider bin ich nicht Herr meines Körpers. Das bewies mir Ihad vom Blauen Stern sehr deutlich in dieser Nacht... Ein solch unzulängliches Geschöpf wie mich solltest Du schleunigst aus Deinem Herzen und Deiner Erinnerung streichen, denn ich bin Deine liebe nicht wert. Ich habe meinen ersten Kampf gegen Ihad gewonnen, aber den Krieg gegen ihn verloren... fast. Eines weiß ich zumindest, dass ich, gleich was geschieht, zurückkehren werde und dann, wenn Du willst, für immer bei Dir bleibe. Sei Dir dessen gewiss dass ich sogar meinen Schwur halte. Ich bin bei Dir, aber nicht stofflich. Ich kann Dich in Deiner Einsamkeit nicht Trösten, Deinen Schmerz nicht lindern oder Dich jederzeit in meine Arme schließen und Dich beschützen... und dennoch bin ich da du weiß jede Stunde, was mit Dir ist. Ich bin in Deinem Herzen und Du in meinem. Ich weiß nicht, was mir bevorsteht. Es ist ein Krieg unter Magiern, eine Schlacht gegen unbekannte Gegner an fremden Fronten in anderen Ländern... und ich habe furchtbare Angst. Nein, nicht vor meinen Gegnern... Du siehst, ich nenne sie nicht Feinde, weil ich nicht weiß, ob es Feinde sind. Jeder einzelne ist ein Individuum und ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Gegner mich automatisch ebenso als grausamen Feind sehen. Aber das ist nebensächlich. Meine einzige Angst gilt immer noch nur Dir, denn Du bist mein Leben, meine Hoffnung und mein einziger Wunsch. Bitte, halte für mich durch und warte auf mich, auch wenn die Einsamkeit grausam sein kann. Ich werde zurückkehren, gleich was auf dieser Welt geschieht... und nichts wird mich davon abhalten können. Mein Platz ist an Deiner Seite, mein Leben ist an Dich gebunden, mein Glück bist allein Du... Irgendwann werden wir miteinander leben können, frei und glücklich und ich werde nie wieder zaubern müssen... nie wieder töten... Ich wünsche mir, Dein Partner zu sein, mit Dir zu arbeiten und zu malen, nur noch für Dich zu singen und zu tanzen... Ich habe Dir noch so viel zu sagen, aber ich kann es nicht mehr, denn die Tinte verläuft unter meinen Tränen und ich sehe nicht einmal mehr die Buchstaben. Ein Lebewohl wäre falsch. Wir werden uns wieder sehen und dann lege ich Dir alles zu Füßen, mein ganzes Sein... Ich liebe Dich, mehr als mein Leben... Luca Ende Erstes Buch Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)