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Interdependenz Buch 1

Die schweigende Lilie
von

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Schleichende Erkenntnis

"Ayco... Aycolén..." Lucas sanfte Stimme riss den Jungen wieder in die Gegenwart.

Unsicher, ängstlich, aus unerträglich großen, verschreckten Kinderaugen sah er zu Luca auf. Seine Lippen zitterten leicht. Mitten im Schritt verharrte Luca und sah ihn mit einem traurigen Lächeln auf den Lippen an. "Du hast Angst vor mir..." stellte er leise fest.

Ayco sah wortlos weg und schwieg...

"Soll ich dich zurückbringen?" flüsterte Luca.

Nun sah Ayco ihn leicht erschrocken und verletzt an.

"Das ist ein klares Nein," grinste Goldy und blinzelte unschuldig zu Ayco. "So lang du nichts sagst werde ich Luca sagen, was du nicht über die Lippen bekommst."

Betroffen, ärgerlich, senkte Ayco den Blick und errötete wieder.

Luca lächelte leicht. "Goldy... du bist aufdringlich. Bringe Aycolén nicht in Verlegenheit. Bitte..."

"Oh Chef! Du bist gemein zu mir!" Sie schnaubte. "Ich bin ein Telepath!"

Nun zuckte Ayco wirklich zusammen. Was er über Telepathie wusste, machte ihn, der so schon unsicher und zwischen seinen Gefühlen hin und her gerissen war, nur nervöser.

"Ich wollte nur wissen, ob du etwas dagegen hast, wenn ich dich bade. Du hast ein Bad dringend notwendig..." Er lächelte. "Ich allerdings auch."

Aycos Wangen verdunkelten sich noch um eine Spur tiefer ins rote Spektrum. Seine Lider senkten sich... Es war ihm peinlich... und dennoch wünschte er sich, Luca dabei bei sich zu haben... Er war ohnehin zu schwach, sich selbst zu waschen... Himmel, was tat er?! Er suchte offensichtlich nach einer Möglichkeit zu entschuldigen, dass er bei Luca sein wollte?! Dass er Lucas Nähe wollte und seine Hände, die ihn sanft berührten... Die Tatsache, dass er die Vergewaltigung mit angesehen hatte, schien in ihm etwas berührt zu haben, hatte seine Ansichten über Luca geändert und in einigen Punkten bestärkt. Er sah den Magier in einem anderen Licht. Sein Misstrauen machte dem tiefen Wunsch, ihm vertrauen zu können, platz. Langsam hob er wieder den Blick und erkante, dass Luca ihn betrachtete, versonnen, verträumt, wie jemand ein geliebtes, schlafende Kind betrachtete...

"Darf ich dich in das Bad entführen?"

Ayco nickte nicht. Er senkte und hob lediglich die Lider. Das allein rechte Luca als Bestätigung.
 

Staunend sah sich Ayco in dem "Baderaum" um. Erwartet hatte er ein kleines rechteckiges oder quadratisches Räumchen, was verputzt war und in dem die Wände schimmelten, einer jener Räume, die kaum Platzt für den Waschzuber aus Holz oder Kupfer boten, mit einem Bänkchen aus Holz... aber das...

Der Raum war quadratisch, riesig, ein Gewölbe im Gewölbe, im Zentrum ein eingelassenes, ovales Becken, von dessen Rand Stufen in das warme Wasser führten, , mit einer hüfthohen, umlaufenden, gemauerten Sitzbank. Zwei Nymphen aus Messing gossen Wasser in das Becken... Innen war alles mit Mosaiken ausgelegt, die ei Mäandermuster bildeten, in dem Unterseeische Märchenfiguren abgebildet waren. Schiefer bedeckte den Boden... Die schieferplatten fühlten sich warm an, als wäre der Boden darunter beheizt... Über dem Becken spannte sich ein perfekter Dombaldachin, gelagert auf vier schwarzen Marmor-Säulen... Das Deckemotiv waren schwarze Engel in goldenen Wolken... zwei hohe, in Stein gefasste Buntglasfenster veredelten das Bild zu einem Stein gewordenen Märchen...

Luca setzte Ayco auf dem Fußboden ab und kniete sich vor ihm nieder, lächelnd. Sanft streichelte er über Aycos Wange und er wartete, bis der Elf ihn wieder ansah.

"Wunderschön, nicht?"

Aus großen, verträumten Augen sah er den Magier an. Dann, ganz zaghaft, nickte er.

Luca lächelte ihn warm und liebevoll an. Scheinbar freute er sich über jede einzelne Reaktion Aycos. "Ich bin gerne hier..." flüsterte er. "Hier kann ich träumen. Aber seit ich dich kenne, träume ich ausschließlich von Dir." Seine Stimme war ein Wispern... Ayco errötete noch tiefer. Dann wurde ihm bewusst, dass Luca nicht in der allgemeinen Handelssprache redete, sondern die melodische Sprache der Seraphs nutzte...

"Du verstehst mich..." hauchte Luca und streichelte Ayco unendlich sanft über die Wange. "Du bist wie ich..." in seinen Augen schimmerte Erkennen, sanfte Freundschaft... mehr noch, Liebe und tiefe Freude.

Ayco schwieg weiterhin, entzog sich aber, obgleich es ihm schwer fiel, Lucas Hand.

"Ich wollte Dir nicht zu nahe treten," sagte Luca leise.

Er stand auf und ging um Ayco herum. Der Elf folgte ihm mit Blicken, unsicher... Was hatte Luca nur vor?

Der Magier kniete hinter ihm nieder und nahm einen Kamm. Mit langsamen, behutsamen Strichen kämmte er Aycos Haare. Es dauerte fast eine Stunde, das silberne Haar zu striegeln, alle Knoten aus den sanften Wellen zu entwirren... Ayco wusste, die Geduld würde er nicht aufbringen, aber Luca... bei ihm störte es Ayco nicht. Im Gegenteil er genoss das Kämmen, die leichten Berührungen das sanfte nachstreichen über die entwirrten Haarsträhnen...die schimmernde, schwarze Haut Lucas sah aus wie geronnene Finsternis in seinem Silberhaar...

Danach legte Luca den Kamm weg und begann Aycos Kleider aufzuschnüren. Wieder seine geduldigen, leichten Berührungen, die ihn manchmal leise kitzelten... Luca flocht irgendwann einen losen Zopf aus den Haaren des Elfen und legte sie ihm über die Schulter, damit er ihm nun die Kleider ausziehen konnte. Allein dabei war er zärtlich, so zärtlich, dass Ayco die Augen schloss und sich gegen ihn lehnte, es genoss...

Ein leises ziehen in seinem Schoß ließ ihn hochschrecken. Alarmiert sah der junge Elf nach unten und bemerkte, dass sein Glied steif war... Obgleich Luca ihn nicht einmal annähernd dort berührt hatte, reagierte er auf Luca... Nein, das konnte nicht sein, er reagierte nie auf einen Mann!!! Nicht auf... und doch, sein Körper wollte mehr davon. Seine Wangen verfärbten sich flammend rot und er suchte seine Erregung hinter seinen Händen zu verbergen. Luca schien es nicht bemerkt zu haben, oder er ignorierte es... Denn er hob Ayco auf seine Arme und trug ihn in das warme Wasser. Dort lies er sich auf den Stufen nieder und setzte den Elfen vor sich, zwischen seine Schenkel ab. Sofort neigte sich Ayco nach vorne und umklammerte mit beiden Armen seine Beine. Er zitterte leicht... vor Erregung. So etwas hatte er nie zuvor gespürt... er war... sein Körper war noch jungfräulich. Warum erregte ihn diese Perversion um ihn herum so? Warum erregte Luca ihn? Ein Zucken ließ ihn herumfahren. Luca saß vorne übergebeugt da, den Kopf auf Aycos Schulter. Stumme Tränen rannen über seine Wangen, und Ayco sah etwas, dass seine Erinnerung ebenfalls nie wieder verlassen sollte. Die Federn sein Schwingen fielen stück um stück aus. Fielen um Luca herum ins Wasser und auf den Schiefer... Ein schütteln der Schwinge tat das selbe wie der Herbstwind bei Bäumen... die Skelette seiner Flügel streckten sich qualvoll hinauf, um sich dann mit unglaublicher Gewalt in Lucas Rücken zurückzuziehen. Blut rann über seinen Rücken, seine Schultern, zugleich verfärbte sich seine Haut wieder weiß und seine Knochen zogen sich zusammen. Welche grauenhaften Schmerzen musste Luca dabei ertragen? Ayco sah ihn aus schreckensweiten Augen an... Dann sank er zitternd nach vorne, in die Arme des Elfen, der ihn fast automatisch auffing...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2003-07-18T04:47:39+00:00 18.07.2003 06:47
@ gitanija:
Richtig, Justin ist eigentlich ein ganz lieber Kerl, der durchaus mehr gemüt hat als viele anderen Charas in den Stories. Er würde weder Ayco noch Luca vor die Türe setzen. Für den einen ist er alle Familie die er hat und für den anderen wird er zu einem Bruder durch Leid un Ansgt, der ihm beisteht.
Justins Seele ist einfach nur schillernder als die anderer, die ncoh auftauchen werden.

@ Tauglanz:
Du wirst mich hassen, ich bin ab Montag 2 Wochen in Urlaub und ohne Netzanschluss... Wenn ich wieder da nbin, werde ich ganz sicher neue Sachen Laden können, versprochen.
Von:  Tauglanz
2003-07-17T17:09:28+00:00 17.07.2003 19:09
...
Das machst Du absichtlich, nicht wahr? ^_-
Eine spannende Situation aufbauen und dann <zack> Ende des Kapitels *grmpf* Wie soll man da je ruhig schlafen koennen, wenn man sich staendig fragen muss, wie es hier weiter geht?!

Waldelfe Tauglanz *wird immer ungeduldiger und hat eine email abgeschickt*
Von: abgemeldet
2003-07-17T10:23:20+00:00 17.07.2003 12:23
Hallo Lys!!^^ *knuddel*

Erstmal... wow bist ja fleißig beim Hochladen!!^^''' Aber es macht sehr sehr viel Spaß deine Story zu lesen!! Man fiebert bei den Beiden immer richtig mit!!!^^ Auf jeden Fall bin ich gespannt wie es weitergeht!! (ich lese Geschichten, obwohl ich lernen sollte! *pfeif+)

Mhm, also Justin ist mir jetzt schon wesentlihc sympathischer! Manch einer hätte Luca rausgeschmisen, aber er zum Glück nicht! Naja... cih weiß schon warum mir der Chara nicht so unsympathisch war, wie es eigentlich hätte sein sollen, nachdem was er gemacht hat!^^''''

Naja, mit Ayco und Luca wird ja noch interessant! Bin auf jeden Fall gespannt wie es weitergeht!^^

Bis zum nächsten Mal dann!^^

Grüße *wink und knuddel* Bine


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