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Joeys steiniger Weg!

Geschunden, Verloren und Aufgefangen
von
Koautor:  MAC01

Vorwort zu diesem Kapitel:
Es ist wieder Freitag, und wieder Wochenende. Wünschaen euch viel Spaß beim lesen.

LG
Onlyknow3
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Anders als erwartet

Kapitel 182 - Anders als erwartet
 

Der Einführungstag war geprägt von einem chaotischen Treiben auf dem Campus des Pratt Institut. Der Campus wirkte, als würde er aus allen Nähten platzen, so viele Studenten und Professoren waren auf ihm unterwegs. Die meisten blickten sich immer wieder suchend um und schienen gar nicht zu wissen, wohin sie eigentlich mussten.

Immer wieder hatte Joey das Gefühl, dass die Panik in ihm hochkommen wollte. Doch Touji hatte in jedem der Momente seine Hand auf Joeys Schulter gelegt und ihm damit gezeigt, dass er nicht alleine war. Als ob der Personenschützer seine Gedanken lesen konnte.

Schließlich hatten sie alle Formalitäten des ersten Tages absolviert, hatten ihre Ausweise für den Campus, Joeys Stundenplan, waren im Campus eigenen Buchladen gewesen und hatten die Bücher für den Unterricht abgeholt und hatten sich die Räumlichkeiten und die Wege dorthin angeschaut. Hatten gecheckt wo die Toiletten und wo die Mensa war

Als sie am Nachmittag dann die Straße zu Joeys Haus überquerten war der Blonde heil froh endlich den Trubel und das Chaos, welches sich auf dem Campus kaum gelegt hatte, hinter sich zu lassen. Kaum waren sie im Haus verschwand Touji in seinem Zimmer, während Joey sich erschöpft und müde auf die Couch fallen ließ.

Dann umfingen ihn zwei starke Arme von hinten und er wusste auch ohne hinzusehen, dass es Seto war. Tristan war bereits vorgestern wieder zurück nach Domino geflogen und auch seine Familie war wieder bei sich zu Hause, da auch heute die Schule für Serenity und die Zwillinge wieder losgegangen war.

"Na, wie war es?", fragte Seto sanft.

"Chaotisch... furchtbar viele Menschen... anstrengend", fasste der Blonde kurz zusammen und ließ sich gegen Setos Brust fallen und schloss die Augen.

"So sind erste Tage immer", erwiderte Seto sanft schmunzelnd. "Hast du hunger?"

"Oh ja", meinte Joey aus tiefster Überzeugung.

"Gut... ich hab uns was gemacht", lächelte Seto und Joey öffnete überrascht seine Augen und blickte seinen Freund an. In den letzten zwei Wochen hatte Seto öfters das Essen übernommen, aber meist bestand es dann aus etwas, was er bei irgendeinem Lieferdienst bestellt hatte. Dabei hatten sie sich durch die kulinarische Vielfalt des Viertels probiert.

"Du hast was gemacht?", fragte Joey verblüfft nach.

"Jap... war gar nicht so einfach, aber Marcia hat mir via Skype geholfen", erklärte Seto schmunzelnd, während er seine Umarmung löste, nach Joeys Hand griff und ihn wieder auf die Füße zog. Er führte ihn zum Esstisch, auf dem zwei abgedeckte Teller standen. Kaum saß Joey auf seinem Platz hob Seto die Metallhaube und präsentierte ein Stück wundervoller, mehrstöckiger Lasagne. Joeys Augen begannen zu strahlen.
 

Die Aufregung des Neuen war bereits Ende der Woche verflogen und Routine war in Joeys Alltag eingekehrt. Die ersten Projektarbeiten hatten begonnen, viel früher, als er erwartet hätte, aber es war nun mal keine 'normale' Uni. Es war eine Kunsthochschule und da lautete die Devise 'Learning by Doing'.

Seine Kommilitonen waren alle furchtbar begabt oder hatten ihr ganzes Leben NonStop geübt, um so gut zu werden, wie sie waren. Joey war mit seinem Talent also keine Ausnahme und dennoch schien er etwas zu haben, was den anderen fehlte oder schwer fiel umzusetzen. Eine seiner Professorinnen hatte gemeint, dass er seinen Bildern, selbst wenn es nur Sketche oder Zeichnungen waren, Leben einhauchte. Was genau sie damit meinte erschloss sich Joey nicht. Er sah keinen wirklichen Unterschied zu den Übungen der anderen Studenten.

Als er an diesem Freitag nach Hause kehrte roch es im ganzen Erdgeschoss herrlich. Seto war zwar legere, aber irgendwie feierlich gekleidet. Joey verstand nicht warum. Es war doch nur Freitag gewesen. Dennoch legte er seine Unterlagen auf einen Beistelltisch an der Treppe, da er sie später mit in sein Atelier nehmen wollte, und ließ sich dann in Setos Arme ziehen. Dieser Küsste ihn voller Liebe und legte eine Hand an Joeys Wange. Dieser schloss genießerisch die Augen und spürte wie der Kuss seine Sinne vernebelten und ihm weiche Knie bescherte.

Dann zog Seto ihn sanft mit sich Richtung Küche. Als er sich von ihm löste, konnte Joey sehen, dass auf der Anrichte ein Tablett mit Muffins stand. Aber keine typischen Muffins. Es waren Käsekuchenmuffins, denn bei einem der Lieferdienste hatte er seine Vorliebe für den New Yorker Cheesecake entdeckt. Dass es den auch als Muffins gab überraschte ihn. Doch noch mehr überraschte es ihn, als er erkannte, dass mit einer roten, gelierten Masse Buchstaben auf den einzelnen Muffins geschrieben worden waren. Er trat näher an die Theke und erstarrte, denn die Muffins waren so angeordnet, dass ihre Buchstaben Worte ergaben und diese Worte ergaben eine Frage.

Völlig perplex wandte sich Joey zu Seto, der mittlerweile hinter ihm kniete und ein kleines Kästchen in seinen Händen hielt. Mit großen, blauen Augen blickte er zu ihm auf und lächelte auf die unwiderstehlichste Art, die er beherrschte.

"Joseph Johnson... mein Leben fühlte sich schon immer unvollständig an und als ich in die Oberschule kam und dich sah, war es um mich geschehen. Ich hab mich fast augenblicklich in dich verliebt und jedes Wortgefecht fachte diese Liebe nur an, denn du hast dich weder vor mir, noch meinem Ruf oder meiner 'Macht' gefürchtet. Du hast nie mit deiner Meinung hinterm Berg gehalten und mir ehrlich immer die Leviten gelesen, wenn du es für notwendig hieltest. Das habe ich lange stumm bewundert.

Nie wieder möchte ich dich in meinem Leben missen und so möchte ich dich fragen, ob du dein Leben mit mir auch in Zukunft teilen möchtest... ob du mich heiraten möchtest?", kam es voller Gefühl von dem Brünetten.

Joey konnte sehen, dass Seto alles was er gesagt hatte ehrlich und aufrichtig meinte. Mit großen, braunen Augen starrte er ihn an. Sein Mund stand einen Spalt weit offen und für einen Moment glaubte er zu träumen. Hielt Seto gerade wirklich um seine Hand an?

"I... ich möchte mein Leben lang an deiner Seite sein, aber... ich kann dich nicht heiraten", kam es mit erstickender Stimme und den Tränen nah. Verwirrt sah Seto ihn an und verstand nicht so recht, was das bedeuten sollte. Langsam wandte sich Joey von Seto ab, nahm seine Sachen und stieg die Treppe hinauf. Seto sah ihm nur verwirrt hinterher.
 

Als er den Dachboden erreichte legte er seine Sachen auf seinen Schreibtisch und begann zu schluchzen. In seiner Verzweiflung setzte er sich in die Ecke unter der Dachschräge, zog seine Knie an die Brust und weinte noch verzweifelter. Er liebte Seto über alles und natürlich wünschte er sich eine Zukunft mit ihm. Doch er konnte ihn nicht heiraten. Seto war ein angesehener Geschäftsmann, der auf seinen Ruf achten musste. Was wenn er ihn heiratete und die Zeitungen nachforschten. Sie würden sicherlich finden, was er so dringen zu verbergen suchte. Und das würde Setos Ruf ruinieren... ihm zeigen, zu was die Gumi ihn im letzten Sommer gezwungen hatten und dann würde er es bereuen ihn überhaupt in seinem Leben zu haben.

Die Angst, Seto jetzt - da er seinen Antrag abgelehnt hatte - verloren zu haben schnürte ihm langsam aber sicher immer mehr die Luft ab. Er japste verzweifelt, während immer mehr Tränen über sein Gesicht liefen und seine Nase ging vor lauter Weinen zu. Er wollte Seto nicht verlieren. Wollte ihn nicht verletzen. Nicht von sich stoßen. Aber das eine... das konnte er ihm nicht erzählen. Wer würde so jemanden wie ihn dann noch lieben können?

Plötzlich spürte er, wie sich Arme um ihn legten und er an eine warme, starke Brust gezogen wurde. Spürte, wie ihm jemand über den Kopf und den Rücken streichelte und beruhigend auf ihn einredete. Erst nach und nach erkannte er durch den Schleier aus Tränen, Rotz und Panik Seto. Er war ihm nach gelaufen? Tröstete ihn, obwohl er ihn so enttäuscht hatte? Warum? Doch er konnte nicht anders als sich fest an ihn zu klammern, aus Angst der andere könnte verschwinden, sobald er ihn loslassen würde. War das überhaupt vermeidbar? Er fürchtete nicht. Was sollte er jetzt nur tun? Er liebte Seto doch so sehr...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Amy-Lee
2020-02-14T14:42:18+00:00 14.02.2020 15:42
Hi, es war super.

Der Antrag von Seto war so schön und Joey sagt "Er kann ihn nicht heiraten!", weil Joey, immer noch dieser Stimme glaubt, die Ihm weiß machen will, dass Er keine Liebe verdient hat und nichts ist.
Ich hoffe diese Stimme hält bald mal die Klappe, denn wenn hier jemand es verdient hat, Glücklich zu werden, dann ist es Er, außerdem weiß Seto alles (das ahnt Joey aber nicht) und ist trotzdem bei Ihm, oder gibt es da noch was?
Joey soll sich seine Zukunft nicht von der Stimme seiner Vergangenheit kaputt machen lassen, sie liegt noch vor Ihm und
sie wird schön.
Er hat ein tolles Talent mit dem man vieles machen kann, wird einen Super Abschluss am Pratt-Institut machen,
die Gumi und das Abschaum sind weit weg, im Gefängnis, es gibt nichts was Ihm noch im Wege steht, außer Er selbst.

Ich sage nicht das das Er es abhacken soll, denn das geht nicht, aber Er sollte seiner schlimmen Vergangenheit,
nicht so viel Macht über Ihn geben, da Er so nur auf der Stelle treten wird und sich alles verbaut,
weil Er denkt es nicht wert zu sein, oder sich Schämt.
Er hat keinen Grund sich zu schämen, man hat Ihn dazu gezwungen, die die sich Schämen sollten, sind die,
die Ihm das angetan haben.
Möchte mal wissen wie es dem Abschaum und der Gumi geht, leiden sie denn schön?
Ersterer auf jeden Fall, denn Einstecken konnte der ja nie gut.

Bis demnächst.
Bye
Antwort von:  Onlyknow3
15.02.2020 09:48
Du hast mit allem recht, doch das allein war nicht der Grund für den Antrag. Ich habe das auch schon Neko 20
geschrieben, ihr vergesst eins dabei, Joey hat paninsche Angst Seto über die vier Jahre des Studiums zu verlieren, gerade weil sie so weit von einander entfernt sind. Seto wollte ihm mit dem Ring nur zeigen wir gehören für immer zusammen. Alles andere ist hier bei gerade Nebensache, es geht nur um sie beide.
Das zeigt Seto auch am ende als er seinen Streuner tröstend in die Arme nimmt.
Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01
Antwort von:  Amy-Lee
15.02.2020 17:57
Ja, das stimmt, Seto wollte seinem Streuner die Angst nehmen, denn Joey wird seinen Drachen nicht mehr los,
da werden die 4 Jahre Fernbeziehung auch nichts daran ändern.

Bis demnächst.
Bye
Von:  Neko20
2020-02-14T13:39:24+00:00 14.02.2020 14:39
Ein Wahnsinns Kapitel.
Damit hätte ich zu diesem Zeitpunkt nie gerechnet. Immerhin haben die beiden vier? Jahre Fernbeziehung vor sich, falls Seto nicht noch ein Ass im Ärmel hat...
Ihr habt die Szene mit dem Antrag wunderbar geschrieben.
Das Katsuya aus Verzweiflung ablehnt ist schade, aber er sollte Seto endlich von den DVDs erzählen. Vielleicht überlegt es sich Katsuya danach anders und er nimmt den Antrag doch noch an.
Seto ist ja eher ein Mensch der sehr durchdacht handelt, ob er mit dem Antrag erreichen will, dass sich sein Streuner ihm anvertraut?
Schön das Katsuya am Ende von seinem Drachen getröstet wird.
Bin sehr gespannt, wie es weitergeht und freue mich auf das nächste Kapitel! Zum Glück ist es nicht so lang bis Montag.
Wünsche euch ein schönes Wochenende.
LG Neko20
Antwort von:  Onlyknow3
15.02.2020 09:38
Also das Seto durchdacht handelt stimmt. Mit dieser Verlobung, wollte Seto seinem Streuner die Sicherheit geben das sie auch in vier Jahren noch ein Paar wären. Joey weiß ja nicht, das Seto das mit den DVDs schon weiß. Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01


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