Zum Inhalt der Seite

Joeys steiniger Weg!

Geschunden, Verloren und Aufgefangen
von
Koautor:  MAC01

Vorwort zu diesem Kapitel:
Auch hier ein neues Kapitel, wir sind gespannt wie es euch gefällt.
Lasst es uns wissen, und viel Spaß beim lesen.

LG
Onlyknow3
MAC01 Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Aussöhnung

Kapitel 167 - Aussöhnung
 

Nervös saß Joey auf seinem Platz und knabberte an seinen Fingernägeln. Vorsichtig legte Seto eine Hand auf die schon arg drangsilierten Finger des Blonden, der ertappt zu ihm aufsah.

"Es ist alles gut, Streunerchen.", meinte er sanft zu seinem Geliebten. Der schaute ihn nur mit großen Augen an und hob unbewusst die andere Hand zum Mund um dort weiter zu knabbern. "Himmel, wo hast du dir das nur angewöhnt?"

"Was meinst du?", fragte Joey.

"Das Fingernagelknabbern.", kam es von Seto. Joey blickte auf seine Hand und die wirklich weit abgefressen Fingernägel.

"Keine Ahnung.", meinte er und konnte sich wirklich nicht daran erinnern, wann er damit begonnen hatte oder ob er es früher schon getan hatte.

"Wir landen gleich.", kam es von Mokuba, der gegenüber der beiden Platz nahm und sich anschnallte. Auch Joey und Seto schnallten sich an. Dann ging das Flugzeug auch schon in den Sinkflug. Früher, als ursprünglich geplant, hatten sie sich für einen Kurzbesuch in den USA entschieden, vor allem, damit Joey mit einer Sache abschließen konnte.
 

In den letzten zwei Wochen hatten sie reichlich in den Tagebüchern von Joeys Mutter gelesen. Dadurch hatte der Blonde nie gekannte Einblicke in das Leben und die Gedankenwelt seiner Mutter erhalten. Hatte verstanden, dass sie Joseph Wheeler niemals heiraten wollte, aber dem Druck ihrer Eltern irgendwann nachgegeben hatte. Verfolgte, wie seine Mutter scheinbar in eine immer steilere Depressionskurve rauschte und sich sogar schon das Leben nehmen wollte, als sie seinen Dad - Jack Johnson - kennen gelernt hatte.

Hörte mit ihren Worten, wie sich zu diesem Amerikaner erst eine Freundschaft bildete und daraus dann eine Liebe erwuchs. Erfuhr von ihren Plänen den Säufer und Schläger verlassen zu wollen, was schlussendlich nur an Jacks Mutter scheiterte. Jacks Mutter hatte ihr enorm zugesetzt und hatte klar gemacht, dass sie als Schwiegertochter niemals akzeptiert werden würde.

Joey erfuhr von der Verzweiflung seiner Mutter, als sie Jack verließ, damit dieser seiner Familienpflicht nachkommen konnte und wie überrascht sie war, als sie feststellte schwanger zu sein. Wie sehr sie sich darauf freute so wenigstens ein Stück ihrer großen Liebe in ihrem Leben halten zu konnte. Doch das Monster hatte ihr diesen Schatz weggenommen und mit seinem eigenen Namen beschmutzt. Der Konflikt seiner Mutter zwischen unschätzbarer Liebe für ihren Sohn und dem Ekel darüber, dass Joseph ihm seinen Stempel aufgedrückt hatte wurde immer deutlicher.

Dann ein Wiedersehen mit Jack bei einem Seminar, ein erneuter One Night Stand und daraus folgenden Schwangerschaft. Er las, wie ihr Verhältnis zu ihrem Ehemann immer belastender für sie wurde, bis sie schließlich die Scheidung einreichte. Erfuhr davon, wie seine Großmutter seine Mutter erneut unter Druck setzte und dazu drängte die Beziehung zu ihrem Mann zu kitten. Doch seine Mutter hatte nicht mehr gekonnt und so kam zur Scheidung auch noch ein Verstoß ihrer Eltern dazu.

Und dann die schreckliche Erkenntnis, dass ihr Mann ihren Sohn behalten würde. Sie hatte beschrieben, wie sie mit ihrem Anwalt darüber sprach, dass Joey nicht der Sohn ihres Mannes war und wie der Anwalt ihr klar machte, dass das keine Rolle spielte, denn vor dem Gesetzt war Joseph Wheeler der Erziehungsberechtigte, ob biologischer Vater oder noch.

Das hatte seine Mutter erneut in eine schwere Depression gestürzt. Immer wieder las er in ihrem Tagebuch, wie sie versucht hatte ihn anzurufen, doch ihr Ex-Mann ihr das Gespräch verweigerte. Wie sie zu jedem Anlass Karten schickte, die alle mit dem Vermerk 'Annahme verweigert' zurück gekommen waren. Sie beschrieb, wie das Monster ihr drohte, wenn sie weiterhin versuchen würde Kontakt zu Joey aufzunehmen er ihrem Sohn weh tun würde.

Also hatte sie das einzige getan, was eine Mutter unter diesen Umständen tun konnte, um ihr Kind zu schütze: Sie hatte jeden Kontaktversuch aufgegeben und auch bei den wenigen Treffen, bei denen er Serenity sehen durfte, hatte sie sich im Hintergrund gehalten und sich abweisend verhalten.

Immer wieder waren Joey bei solchen Einträgen Flecken auf dem Papier aufgefallen und erkannte erst nach einigem Lesen, dass es Tränen sein mussten. Tränen, die seine Mutter beim Schreiben vergossen hatten und die die Tinte angelöst und verteilt hatten.
 

Als sie gelandet waren wurden sie von Jack und Serenity abgeholt. Sie hatten sich gegenseitig herzlich begrüßt und waren dann wieder zu Jack, den Zwillingen und Marcia gefahren. Dort hatten sie erst einmal gegessen und hatten dann den nächsten Tag besprochen.

Der nächste Tag... Joey hatte in der Nacht kein Auge zugemacht. Immer wieder war er aufgestanden und war hin und her getigert. Jedes Mal war ihm Seto kurz darauf gefolgt, hatte ihn zurück ins Bett und seinen Arm gezogen und gehofft, dass der Blonde zur Ruhe kommen würde. Doch das war er nicht. So hatte Joey ziemlich müde und erschöpft am Frühstückstisch gesessen. Hatte einen Kaffee nach dem anderen getrunken, bis er auch nicht mehr ruhig sitzen bleiben konnte. Als er einen weiteren Kaffee holen wollte hatte sich ihm Seto in den Weg gestellt. Da war Joey aufgefallen, dass diese Situation der im letzten Jahr ähnelte, als sie vor der Abschlussprüfung standen.

Dann waren sie aufgebrochen: Jack, Serenity, Mokuba, Seto und er. Sie waren gut zwei Stunden gefahren und hatten dann schließlich ihr Ziel erreicht: Der Friedhof, auf dem seine Mutter begraben lag. Serenity griff nach der Hand ihres Bruders und er konnte spüren, wie angespannt auch sie war. Es war der erste Todestag ihrer Mutter.

Als sie kurz vor dem Grab waren blieb Joey stehen und Serenity überwand den letzten Meter alleine.

"Hallo Mama.", begrüßte sie den Grabstein, als würde dort wirklich ihre Mutter stehen. "Ich hab dir jemand mitgebracht."

Dann zog sie Joey sanft zu sich. Dieser blickte auf den kunstvoll gestalteten Grabstein, unter dem die Urne seiner Mutter beigesetzt worden war.

"Sag ruhig hallo, Joey.", meinte sie mit einem dezenten Lächeln. Doch er schüttelte nur den Kopf und kam sich komisch dabei vor einen Stein begrüßen zu sollen.

"Du bist sicherlich überrascht, weil er heute hier ist, nicht wahr?", fragte Serenity zum Grab gewandt, als würde sie erwarten, dass jemand antworten würde. "Ich hab ihm an Weihnachten deine Tagebücher gegeben und er hat sie gelesen. Er versteht nun, wie das alles wirklich war."

Joey wollte sich abwenden und gehen, doch lief er in Setos Arm, der ihn stoppte und seine Hand sanft an Joeys Wange legte.

"Ich verstehe das alles nicht.", meinte Joey nur. "Ich soll mit einem Stein sprechen, als würde sie da vor mir stehen?"

"Der Stein ist nur ein Symbol für deine Mutter. Ein... Transmitter in die Anderswelt, wenn du so möchtest. Es ist ein wenig so, wie wenn du mit Serenity skypst, da sprichst du ja auch 'nur' mit dem Laptop. Genauso ist das hier auch.", erklärte Seto verständnisvoll. Er hatte einige Bücher zu diesem Thema gelesen, bevor sie hergeflogen waren, weil er schon mit so etwas gerechnet hatte.

Nur langsam wandte sich Joey wieder zu Serenity und dem Grabstein. Zögerlich trat er neben seine Schwester, die ihn ermutigend anlächelte und seine Hand in ihre nahm. Er biss sich ein paar Mal auf der Oberlippe herum.

"Ich kann meine Gefühle von den letzten Jahren nicht einfach ablegen... aber ich weiß nun, wie es wirklich war und verstehe es besser.", meinte Joey mit brüchiger Stimme. Serenity strich ihm mit dem Daumen über den Handrücken. "Es tut mir leid, dass ich dachte, du würdest mich nicht lieben."

Auf einmal spürte er etwas Feuchtes auf seinen Wangen und als er danach tastete stellte er fest, dass er weinte. Dann wandte er sich von dem Grab ab und ging entschlossen zum Wagen zurück.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Neko20
2019-12-14T11:37:41+00:00 14.12.2019 12:37
Ein sehr emotionales Kapitel.
Es freut mich, dass sich Katsuya mit seiner Mutter aussöhnen konnte. Obwohl sie tot ist, war dies ein wichtiger Schritt. Er wird sie jetzt anders in Erinnerung behalten.
Bin sehr gespannt, wie es weitergeht und freue mich auf das nächste Kapitel.
LG Neko20
Antwort von:  Onlyknow3
14.12.2019 15:49
Das kommt am Montag, und du wirst Überrascht sein.
Ja das war sehr wichtig, damit abschließen kann.
Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  Amy-Lee
2019-12-13T16:02:52+00:00 13.12.2019 17:02
Hi, es war toll.

Zu erst einmal, ich wünsche diesem Abschaum alles schlechte was es gibt, nur den Tod nicht,
denn diesen hat Er noch lange nicht verdient, Er soll maximal so lange Leiden,
wie Joey unter Ihn leiden musste und dann kommen die Jahre wo Er die Mutter verletzt hat,
auch dafür soll und muss Er Zahlen.

Was die Nebelkrähe angeht die sich Schwiegermutter nennt, ich hoffe dass auch Sie Ihre Medizin bekommen hat,
denn das was Sie getan hat war auch verwerflich, wenn ich Jack gewesen wäre,
hätte ich dieser Familie eins gehustet und wäre mit der Mutter seiner Kinder durchgebrannt,
mir wären ihre Wünsche egal gewesen, denn es war sein Leben und nicht das seiner Mutter.
Aber gut, es ist passiert und ich hoffe die Nebelkrähe und auch Ihre eigenen Eltern,
die Sie erst zu dieser Ehe gezwungen und damit in die Höhle auf Erden geschickt haben,
winden sich in der Höhle, für ihr verhalten.

Ich freue mich das sich Joey mit seiner Mutter ausgesöhnt hat, denn Sie ist wirklich genauso ein Opfer,
von diesem Abschaum, Sie hat sich von Ihm ferngehalten, weil Sie dachte ihren Sohn,
so beschützen zu können, Sie konnte ja nicht Ahnen, dass dieses ABSCHAUM ihren Sohn doch Quält,
auch wenn ich denke, dass sie es doch geahnt hat, Sie hat Ihm alles zugetraut, nur war das Rechtssystem,
von Japan gegen Sie, da sollte man mal Arbeiten.

Mal ne Frage, kann Jack nicht was machen?
Ich meine, dass Gesetzt aus Japan hat einem Monster ein Kind anvertraut, was unter diesem,
Jahrelang Leiden musste und noch immer daran zu knabbern hat und trotzdem tut sich nichts,
ich finde da sollte einige die diese Gesetzte verabschiedet haben ihren Hut ziehen und
neue müssen aufgestellt werden, damit sich das nicht wiederholt.
In Punkto Rechtssystem ist Japan noch sehr RÜCKSTÄNDIG.

Bis demnächst.
Bye
Antwort von:  Onlyknow3
14.12.2019 09:27
Hallo Amy, damit kenne ich mich nicht aus, dazu kann ich leider nichts sagen. Ich weiß nicht ob es heute noch so ist. Das müsste ich weiter geben an MAC, vielleicht kann sie dir da antworten. In allem anderen hast du vollkommen recht, dieses Monster das sich Vater nannte, und seine Mutter haben es verhindert das sie Joey auch mitnimmt. Ihre Eltern haben sie genau so im Stich gelassen.
Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01
Antwort von:  MAC01
14.12.2019 09:58
Hallo Amy-Lee,

vielen herzlichen Dank für deinen Kommi :3

Wünschen wir dem alten Wheeler nicht alle die Krätze und noch mehr an den Hals? Das hoff ich doch, sonst haben wir unseren Job nicht richtig gemacht. XD

Eltern sind so ein Thema für sich: Die Mutter von Jack war nun mal eine alteingesessene Geldadlige, die nur das Beste für ihren Sohn wollte und eben der Meinung war, dass Joeys Mutter unter seinem Stand wäre.
Zu Joeys Großeltern mütterlicherseits: In Japan ist es heute noch so, dass viele Frauen oft nur heiraten, weil die Eltern sie dazu drängen und sie heiraten in der Regel niemanden, gegen den die eigenen Eltern sind.
Das ist für uns Westeuropäer oft kaum nachzuvollziehen, aber wenn man sich ein wenig mit der japanischen Kultur auseinander setzen, dann ist es gar nicht so ungewöhnlich. Sicherlich haben ihre Eltern nicht geahnt, dass der Wheeler so abgehen würde.

Was genau soll Jack machen? Der Drops ist gelutscht: Wheeler im Knast, Joey und Serenity adoptiert und haben seinen Familiennamen angenommen. Ein Ausländer - ein Gaijin - wird wohl kaum etwas im japanischen Rechtssystem ändern können. Allerdings halte ich es für gewagt ein fremdes Rechtssystem als rückständig zu bezeichnen. Unseres ist da in vielen Punkten auch nicht viel fortschrittlicher.

Falls du noch Fragen hast, immer her damit :)

Hab ein wundervolles Wochenende
Onlyknow3
MAC01
Antwort von:  Amy-Lee
14.12.2019 15:39
Hi, MAC01.

Was unser Rechtssystem angeht, hast du sowas von RECHT, denn auch hier fühlen sich die Verbrecher,
egal welche Pudelwohl, sie haben doch überhaupt keine Angst vor dem Gesetz, wenn es so wäre,
würden es nicht so viele Verbrechen geben, oder?

Ja, leider ist der Drop geluscht, ich spreche hier nur deswegen die Rückständigkeit des Rechtssystems Japan´s an, weil Frauen wie ich es hier raus lese keine Rechte zu haben scheinen, da sagt die Mutter von Joey,
ihren Anwalt, dass dieses Abschaum NICHT der Vater von ihrem Sohn ist und Er deswegen auch nicht das Recht hatte dem Jungen seinen Namen zu geben, nur weil Sie mit diesem Schandfleck der Menschheit verheiratet war.
Es ist traurig das Frauen auch in so einem Land nicht so viele Rechte haben wie die Männer,
gut das ein oder andere scheint sich geändert zu haben, aber es ist nicht genug,
Frauen sollen selbst Entscheiden können wen Sie heiraten, es geht immerhin um ihre Zukunft und
SIE muss mit diesem Mann Leben, da haben sich die Eltern der Frauen nicht einzumischen,
dass gleiche gilt auch für die Mutter von Jack, es ist sein Leben und wenn Er,
mit Joeys Mutter Glücklich war, dann hat Sie es zu Akzeptieren, egal ob diese eine Japanerin,
oder unter seinem Stand ist.

Bis demnächst.
Bye
Antwort von:  MAC01
14.12.2019 19:16
Liebe Amy-Lee,

das mit den Rechte des Vaters hat nichts mit dem Erzeugen zu tun. Das ist in den USA und in Deutschland genauso, nicht nur in Japan. Wenn also eine Frau ihren Mann betrügt und dieser ein Kind aufzieht, als wär es seines, ist er auch rechtlich gesehen der Vater, auch wenn er nicht mit ihm verwandt ist. Im Falle einer Scheidung hat er also die gleiche Rechte vor Gericht, als wäre er der Erzeuger.
Bitte bedenke, dass auch bei uns - in Deutschland - es bis in die 70er Jahre noch 'normal' war, dass ein Ehemann z. B. einem Arbeitsverhältnis seiner Frau zustimmen musste und dieses Verhältnis ohne Rücksprache mit ihr auch einfach kündigen durfte.

Das mit dem Heiraten ist eben so eine Sache: Die Japaner haben da einfach eine andere Einstellung, als wir Westeuropäer. Und auch bei uns ist es noch nicht sooo lange her, dass die Eltern bei dem Heiratswunsch von Töchtern ein Wörtchen mitzureden hatten. Und wenn du eine Mutter bist, dann willst du nur das Beste für deine Kinder. Wenn dein Sohn also mit jemand nach Hause kommst, den du für nicht passend hältst, dann wirst du da auch intervenieren - was nicht heißt, dass es richtig ist. Aber es geschieht nicht aus Böswilligkeit.
Antwort von:  Amy-Lee
14.12.2019 20:57
Oh je, dann kann ich ja von Glück reden, dass es jetzt nicht mehr SO eng ist und wir uns heutzutage,
nur über die ungerechten Löhne aufregen müssen.

Ich würde nie die Partner meiner Kinder, als nicht passend ansehen, weil Es ihre Entscheidung ist und
Sie ihre eigenen Erfahrungen sammeln sollen, genauso wie ich auch.


Zurück