Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 112: Abschied mit Tränen -------------------------------- Kapitel 112 - Abschied mit Tränen Es war noch früh am Samstagmorgen, als Seto den gemeinsamen Koffer an die Haustür stellte, bevor er sich zur Treppe wandte, auf deren letzter Stufe Joey stand. Joey blickte betroffen vor sich her. Seto ging zu ihm und nahm die Hand des Blonden sanft in die eigene. Nur langsam schaute Joey auf. "Alles in Ordnung?", fragte Seto liebevoll. Joey nickte traurig. "Hm... nur wird das Abschied nehmen echt schwer werden, oder?", kam es leise von Joey. "Ja, aber wir gehen mit einem Versprechen schon in ein paar Wochen wieder hier zu sein und dieses Mal für zwei ganze Wochen.", lächelte Seto ihn aufmunternd an. Jetzt begann auch Joey zu lächeln. "Du hast Recht, aber dennoch wird das Abschied nehmen schwer werden.", meinte der Blonde sanft. Seto legte seine Hand an Joeys Wange und schaute ihm tief in die Augen. "Wenn... du lieber hier bleiben möchtest, dann ist das okay.", meinte der Brünette leise und nach einem ersten Zögern. Er fürchtete sich vor Joeys Antwort. Diese Option hatte er Joey vor ein paar Tagen schon einmal eröffnet. Da hatte der Blonde sie noch ausgeschlagen. Aber jetzt... sein Streuner hatte erfahren, wie es sein konnte, zu einer richtigen Familie dazu zu gehören. Wie es war, wenn kleine Geschwister ihn abgöttisch liebten und ihn regelrecht umschwärmten. Joey lächelte ihn sanft an und legte eine Hand an Setos Wange. In Seto erstarrte alles. Sein geliebter Streuner würde hier bleiben, traf ihn auf einmal die Erkenntnis. "Dummer Drache.", kam es sanft von Joey. "Ich hab es dir doch vor ein paar Tagen schon einmal gesagt: Ich will bei dir sein... meine Zukunft liegt bei dir..." Als sich die Starre bei Seto schlagartig löste konnte er nicht anders, als Joey schwungvoll an sich zu ziehen und ihn glücklich zu küssen. Und Joey genoss den Kuss. "Meine Güte...", hörten sie plötzlich die verlegene Stimme von Serenity. "Nehmt euch ein Zimmer.", kam es neckend von Mokuba. "Das sagt der Richtige, Casanova.", konterte Seto und verpasste seinem Bruder eine sanfte Kopfnuss. Mokuba kicherte, während sich auf Serenitys Wangen eine sanfte Röte legte. Dann gingen sie alle ins Esszimmer zum Frühstücken. Die Zwillinge klebten fast seit einer viertel Stunde an Joeys Hals, der den Fehler gemacht hatte sich hinzuknien, um die beiden zu umarmen. Jetzt schluchzten sie und wollten ihn nicht gehen lassen. Sanft tröstete Joey sie und versprach wiederholt und eindringlich, dass er schon in ein paar Wochen wieder da wäre, um mit ihnen Weihnachten und Silvester zu feiern. Doch das tat dem Weinen, Bitten und Betteln der Zwillinge keinen Abbruch. Schließlich kniete sich Marcia hinter die Zwillinge und löste mütterlich die beiden von Joey. Dieser lächelte sie dankbar an. Der Blonde war auch den Tränen nahe. Noch eine Minute länger und er hätte die Tränen nicht länger zurück halten können. Während James an Marcias Hüfte klebte, hatte sie Grace hoch gehoben, so dass die Kleinen an ihrem Hals lag und schluchzte. Sanft umarmte Jacks Frau Joey. "Ich freu mich auf deinen nächsten Besuch.", sprach sie ihm sanft ins Ohr. "Dann werden wir was Schönes unternehmen, ja?" Joey nickte. Strich sanft noch einmal über Graces Rücken und James blondes Haar. Dann zog ihn Seto langsam zur Tür und schließlich nach draußen. Dort warteten bereits Mokuba, Serenity, Jack, sowie Fuguta und Touji. Ebenso wie ein Wagen, in den sie alle hinein passen würden. Wie schon auf der Hinfahrt fuhr Fuguta den Wagen zum Flughafen mit Touji auf dem Beifahrersitz. Jack hatte sich mit seinem Sohn auf die Rückbank gesetzt, auf Joeys anderer Seite klebte Serenity förmlich an ihm. Mokuba und Seto hatten sich auf die gegenüberliegende Bank gesetzt. "Und beim nächsten Mal zeig ich dir ein wenig die Umgebung und meine Schule und oh... wir können auf die Eisbahn gehen und dann vielleicht über den Wintermarkt. Oh... oder Ski fahren. Dad hat in den Bergen eine Hütte.", sprudelte es aus Serenity unaufhörlich heraus. "Wir können ja ein paar Tage planen und uns die anderen als Puffer frei lassen.", schlug Jack vor, um den Redeschwall seiner Tochter zu stoppen und Joey lächelte ihn dankbar an. "Ja, klar... ich trag ein paar Sachen zusammen, die wir machen könnten und dann sortieren wir aus.", stimmte Serenity überlegend zu. "Ich freu mich schon darauf.", meinte Joey sanft und küsste Serenity auf die Stirn. "Dann werden wir mehr Zeit für einander haben." Sie umarmte ihn. "Es hat mich wirklich sehr gefreut, dass du jetzt schon zu uns gekommen bist.", flüsterte sie ihm sanft ins Ohr. "Es war viel besser, als ich es mir vorgestellt habe." "Ja, dass war es.", kam es mit belegter Stimme von Joey, der noch vom Abschied der Zwillinge recht mitgenommen war und der nun nicht länger verhindern konnte, dass sich eine Träne in die Freiheit presste. "Vielleicht... möchtet ihr uns mal im Frühjahr oder im Sommer alle zusammen besuchen kommen?", fragte Seto behutsam. Überrascht blickte Joey ihn an, lächelte breit und nickte. "Au ja... im Sommer kommt ihr ein, zwei Wochen zu uns nach Japan. Mit Marcia und den Zwillingen, ja?", kam es auf einmal enthusiastisch von Joey. "Das machen wir.", kam es sanft von Jack. "Marcia und die Zwillinge freuen sich sicherlich, wenn sie dich in Japan besuchen dürfen." Die Fahrt war schneller vorüber gegangen, als Joey die Fahrt vor einigen Tagen in Erinnerung gehabt hatte. Dort war es ihm vorgekommen, als würde die Fahrt unendlich währen. Doch das sie heute nur so kurz unterwegs waren, war ihm eigentlich gar nicht recht. Der Wagen hielt kurz, bevor er durch ein Tor fahren durfte, dass auf das Gelände des Flugplatzes führte. Als der Wagen dann richtig zum Stehen kam wollte Joey nicht aussteigen. Wenn er jetzt aussteigen würde, dann müsste er sich von seinem Dad und Serenity verabschieden. Sanft lächelte Serenity ihn an und legte eine Hand auf seine Wange. "Es sind nur drei, kurze Wochen, dann holen wir euch hier wieder ab.", meinte sie liebevoll und tröstend. Woher nahm seine kleine Schwester nur diese Kraft? Er umarmte sie inniglich und küsste sie auf die Wange. Dann drückte er sie noch einmal fest an sich. "Du bist schon so erwachsen geworden... und so stark... ich bin sehr stolz auf mein Schwesterchen.", meinte Joey liebevoll zu ihr. Sie lächelte und strahlte regelrecht. "Und du bist mein mutiges, tapferes, starkes Brüderchen, welches jetzt durchstarten wird und die Grundsteine für sein Leben legt.", erwiderte Serenity gerührt. Noch einmal umarmten sich die beiden inniglich, als würden sie sich niemals von einander lösen wollen. Doch dann war es soweit und Joey stieg aus. Ihm folgte Seto und Jack. Seto ging kurz zu Fuguta und wechselte ein paar Worte mit ihm. Währenddessen zog Jack Joey an sich und drückte ihn herzlich an sich. "Ich bin sehr, sehr stolz auf dich Joey. Es war das beste Thanksgiving, welches wir jemals gefeiert haben und das haben wir alleine dir und Serenity zu verdanken. Ihr habt unsere Familie erst komplett gemacht.", kam es sanft von seinem Dad und Joey klammerte sich gerührt an den Mann, dem er noch im April furchtbare Absichten bezüglich seiner Schwester unterstellt hatte. Umso glücklicher war er, dass Jack nicht aufgegeben hat und weiterhin versucht hatte ihn kennen zu lernen. "Danke, dass Serenity und ich ein Teil deiner Familie sein dürfen.", meinte Joey leise mit brüchiger Stimme, die Preis gab, wie schwer es dem Blonden gerade fiel die Fassung zu wahren. "Dafür musst du mir nicht danken.", lächelte Jack ihn sanft an und legte seine Hand an Joeys Wange. "Ihr seid meine Kinder und ich liebe euch genauso, wie ich James und Grace liebe." Joey konnte die Tränen nicht länger zurück halten und Seto eilte herbei, um ihn zu stützen. Sanft lächelte er seinem ehemaligen Geschäftspartner zu. "Wir müssen jetzt so langsam.", meinte Seto behutsam, was Joeys Weinen nur noch verstärkte. "Wo ist eigentlich Mokuba?", fragte Jack verdutzt. "Vermutlich dort, wo auch Serenity ist.", erwiderte Seto spitzfindig und deutete auf die offene Tür des Wagens, der den Blick ins Innere erlaubte. Dort saßen Mokuba und Serenity eng umschlungen und küssten sich, dass den beiden Geschäftsmänner die Schamesröte ins Gesicht stieg. "Hey, Mokuba... auf jetzt.", rief Seto schließlich ansagend. "Sonst verpassen wir noch unseren Flug." Nur mit einem unwilligen Brummen löste sich Mokuba von Serenity, stieg aus und stellte sich neben Seto. "Seit wann kann man einen Privatflug verpassen?", murrte Mokuba leise. "Seit du drauf und dran bist nicht jugendfreie Dinge mit der Tochter unseres Gastgebers in dessen Auto zu vollziehen.", flüsterte Seto lächelnd seinem Bruder zu. Der verschränkte schmollend die Arme vor der Brust, während Serenity aus dem Wagen ausstieg und sich neben Jack stellte. Ihr Gesicht war rot, wie eine Tomate. Eine halbe Stunde später war das Privatflugzeug von Seto in der Luft und auf dem Weg Richtung Japan. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)