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Joeys steiniger Weg!

Geschunden, Verloren und Aufgefangen
von
Koautor:  MAC01

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ab heute geht es auch hier weiter.
Wünschen euch ein schönes Wochenende damit.

LG
Onlyknow3
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Ein Tropfen auf den heißen Stein

Kapitel 109 - Ein Tropfen auf den heißen Stein
 

Nach dem Essen hatten sie sich in das Wohnzimmer gesetzt und hatten mit den Zwillingen einige Gesellschaftsspiele gespielt, als der Durst und ein leeres Glas Joey in die Küche trieben. Dort sah er Jack und Marcia vor den Resten des Thanksgiving-Essen und mit jeder Menge Einweg-Essschalen, mit mehreren kleinen Fächern.

"Ist das nicht umweltschädlich das ganze Essen Portionsweise auf Einweg-Plastik zu verteilen?", fragte Joey unbedarft nach und ließ die beiden zu ihm aufschauen.

"Das ist kein Plastik.", meinte Jack schmunzelnd.

"Und wir teilen das Essen nicht für uns für später so auf.", ergänzte Marcia.

Neugierig trat Joey nun an die Kücheninsel und nahm ein leeres Schälchen. Es sah aus wie Plastik, es war leicht wie Plastik, aber ihm fehlte der typische Geruch von Plastik.

"Was ist das dann und warum teilt ihr das Essen auf?", fragte der Blonde verwirrt.

"Das sind 100 % kompostierbare, geprägte Palmblätter.", meinte Jack.

"Palmblätter?", kam es erstaunt von Joey, der immer noch den Menüteller betrachtete. "Also Blätter von einer Palme?"

Mental schlug sich der Blonde an die Stirn. Für gewöhnlich waren Palmblätter Blätter von Palmen, ja.

"Jack hat vor ein paar Jahren in ein südostasiatisches Startup investiert, dass jetzt die ersten schwarzen Zahlen schreibt. Die Firma stellt aus einem nachwachsenden Rohstoff solches Einweggeschirr und -besteck. Nach Gebrauch einfach auf den Kompost geben und du hast kein Abfallproblem. Vor allem aber gelangt so kein neues Plastik in die Ozeane.", erklärte Marica sanft und stolz auf ihren besten Freund.

"Wow...", kam es beeindruckt von Joey. "Aber warum teilt ihr die Reste jetzt auf die Menüschalen auf?"

"Das werde ich dir zeigen, wenn wir hier fertig sind.", kam es grinsend von Jack. "Möchtest du uns helfen?"

Joey nahm einen Schluck aus der kleinen Plastikwasserflasche. Plastik, ging es ihm durch den Kopf. Fluch und Segen zugleich, aber scheinbar auf dem absteigenden Ast, wenn sich dieses Palmblattgeschirr erst durchsetzte. Dann stellte er sich neben Jack und sah sich kurz an, wie was in die Schalen kam und abgedeckt wurden. Alle gefüllten Schalen wurden in eine Styropor-Box aufeinander gestapelt, damit die wenige Restwärme noch erhalten blieb. Schließlich war von den Resten nichts mehr übrig. Jack stellte die zwei Boxen übereinander und hob sie hoch.

"Komm.", meinte er sanft. Sie gingen in den Eingangsbereich, wo der Industriele die Boxen abstellten und Joey seinen Parker reichte. Dieser nahm ihn verwirrt dreinschauend entgegen, schlüpfte hinein und nahm dann eine Box ab. Wollte Jack das jetzt einfach wegschmeißen gehen? Wozu hätte er es aber dann portionieren sollen? Sein Dad nahm sein Handy und steckte es ein, dann nahm er die zweite Box. Sie verließen das Haus und gingen... zum Wagen. Dort stellten sie die Boxen in den Kofferraum.

"Steig ein.", meinte Jack sanft. Joey starte ihn an. Sie... würden wegfahren? Unsicher blickte er zur Haustür zurück. Alleine mit Jack in ein Auto steigen und dann womöglich das Grundstück verlassen? Er spürte, wie sich ein Zug um seine Brust entwickelte. Doch dann stieg er in den gehobenen Mittelklassenwagen ein.

"Anschnallen.", bat ihn sein Dad und auch das tat Joey gehorsam, während er schluckte und er noch einmal zur Haustür zurück blickte. Als Jack den Motor anließ krallten sich Joeys Hände in den Stoff seiner Hose. Tatsächlich lenkte Jack den Wagen vom Grundstück. Joeys Herz schlug bis zum Hals. Er bezweifelte, dass er sich wohler fühlen würde, wenn er wüsste wohin es ginge. Noch einmal blickte er unsicher aus dem Fenster zurück zu dem Haus seines Vaters.

"Hey, Joey... was ist los?", fragte sein Vater ihn sanft. Erschrocken blickte er ihn an.

"Nichts.", log Joey nicht sehr gekonnt und schämte sich sofort dafür.

"Du fühlst dich unwohl, weil wir das Grundstück verlassen haben, oder?", riet Jack und bewies, dass er seinen Sohn besser kannte, als dieser es für möglich gehalten hätte. Er nickte zustimmend.

"Ich... bin eigentlich nie ohne Touji unterwegs.", offenbarte Joey seinem Dad. Das er auch selten ohne Seto unterwegs war unterschlug er.

"Er gibt dir Sicherheit, weil er dich in jeder Situation beschützt.", schlussfolgerte der Amerikaner. Wieder nickte der Blonde. "Es tut mir leid, ich hätte ihn bitten sollen mitzukommen."

Auf einmal setzte sich Joey senkrecht hin.

"Wir hätten Fuguta und Touji mit an den Tisch bitten sollen.", kam es auf einmal erschrocken und peinlich berührt von dem Blonden.

"Wir haben sie eingeladen, aber sie meinten, sie wollten die Familie nicht stören.", meinte Jack sanft. "Aber natürlich haben sie auch das volle Programm bekommen, genauso wie unsere Hausangestellten."

"Ihr habt Hauspersonal?", staunte Joey.

"Ja.", meinte Jack sanft schmunzelnd. "Wir haben einen Art Hausdiener, der den anderen vorsteht. Dann eine nette ältere Dame, die für gewöhnlich für das Kochen und Waschen zuständig ist und das Hausmädchen, das Marcia beim Putzen unterstützt."

Davon hatte Joey gar nichts mitbekommen. Keine der drei Personen hatte er gestern oder heute gesehen. Aber bei dem Haus war das schon logisch, dass nicht Marcia alleine den Haushalt warf. War Marcia eigentlich berufstätig? Sollte er sie mal fragen.

Die Stadtlandschaft wandelte sich und glich eher der Umgebung, in der Joey aufgewachsen war. Unterschicht, Sozialbauten, alles wirkte irgendwie heruntergekommen. Schließlich hielt Jack mit dem Wagen und Joey hatte das Gefühl an jeder Ecke könnte jeden Moment das Monster hervor treten oder einer von der Yakuza. Er presste sich regelrecht in den Beifahrertisch.

"Ich werde kurz aussteigen und da in die Gasse gehen. Wartest du hier oder möchtest du mitkommen?", fragte Jack, doch ein Blick zu Joey beantwortete seine Frage bereits. Sanft strich er ihm über die Wange. "Ich bin gleich wieder da."

Dann stieg Jack aus und ging zum Kofferraum. Er öffnete den Kofferraum und holte einen kleinen Korb raus und packte einige der Mahlzeiten, die sie zuhause portioniert hatten. Dann schloss er den Kofferraum und ging in die Gasse. Nur ungefähr konnte Joey sehen, was sein Dad da tat. Er ging in die Hocke und schien mit jemand zu sprechen. Dann reichte er diesem eine der Schalen. Sprach dann noch ein paar Worte und reichte dem Mann noch etwas, aber was konnte Joey nicht sagen. Das wiederholte sich noch ein paar Mal, bevor sein Vater zurück kam, den Korb wieder in den Kofferraum stellte und wieder einstieg.

"Was... tust du da?", fragte Joey leise.

"In unserer Stadt gibt es einige, die nicht so viel Glück, wie ich, hatten und die es scheuen in die Armenküchen zu gehen. Denen bring ich zu solchen Anlässen die Reste, erkundige mich wie es ihnen geht, ob sie noch etwas brauchen. Manche brauchen Kleidung oder neue Schuhe, Decken oder Rucksäcke, manche müssten mal zum Arzt. Die bekommen von mir Gutscheine meiner Stiftung, mit denen sie in gewissen Geschäften sich holen können, was sie brauchen.", erklärte Jack.

"Das klingt sehr edel, aber ist das nicht nur ein Tropfen auf den heißen Stein? Wär es nicht sinnvoller, die Leute von der Straße zu holen und ihnen helfen von der Straße zu kommen.", merkte Joey an und merkte erst zu spät, dass er viel zu überkritisch klang.

"Manche wollen nicht von der Straße. Manche sind schon zu lange hier draußen und können sich nicht mehr eingliedern. Es gibt ein Center die Straße da runter, wo sie schlafen können oder einmal am Tag eine warme Mahlzeit bekommen können, mit einer Altkleiderkammer.", gab Jack sanft zurück, während er weiter fuhr.
 

Nach fast drei Stunden fuhren sie wieder auf das Grundstück von Jack. Nach dem ersten Halt hatte Joey beschlossen seinen Vater zu begleiten und zu helfen. So viel bewegt hatte er sich schon lange nicht mehr. Daher war Joey regelrecht gerädert, als sie in das Haus kamen und ließ sich gegen Seto fallen, der ihn begrüßen wollte. Sanft lächelte Seto Jack an und brachte Joey dann ins Bett. Es war ein langer, ereignisgefüllter Tag gewesen und Joey würde sicherlich diese Nacht gut schlafen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Neko20
2019-02-09T20:30:51+00:00 09.02.2019 21:30
Ein schönes Kapitel.

Ja, für Katsuya war es ein ereignisreicher, anstrengender Tag.
Ich denke es hat die Beziehung und das Vertrauen zu seinem Vater weiter gefestigt, dass die beiden allein unterwegs waren.
Würde mich interessieren, wie Seto es findet, dass sein Streuner allein mit seinem Vater unterwegs war?

Bin sehr gespannt, wie es weitergeht und freue mich auf das nächste Kapitel.
LG Neko20
Antwort von:  Onlyknow3
10.02.2019 10:03
Joey wird bei diesem Ausflug gespürt haben das er bei seinem Vater sicher ist.
Seto wird sich wohl eher freuen über diesen riesen Schritt nach vorne.
Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01


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