Joeys steiniger Weg! von Onlyknow3 (Geschunden, Verloren und Aufgefangen) ================================================================================ Kapitel 106: Traumland? ----------------------- Kapitel 106 - Traumland? Als Seto aus dem Bad kam und dort das Licht ausschaltete sah er, wie Joey total erledigt bereits im Bett vor sich hin schlummerte. Es war nach den anfänglichen Schwierigkeiten für den Blonden doch noch ein recht schöner Tag geworden. Den ganzen Nachmittag hatte er mit den beiden Zwillingen herum getollt und hatte mit ihnen gespielt. Zwischen durch hatte er sich erzählen lassen, was die beiden derzeit toll fanden, angefangen bei den Frühstückflakes, über Cartoons, bis hin zu ihren Lieblingscomics. Aber die beiden hatten auch großes Interesse an Joey gezeigt. Wollten alles und noch mehr über ihn wissen, soweit ihr kindlicher Horizont es zuließ. Am Ende hatten sie sich auf der Couch links und rechts neben ihn gekuschelt und waren eingeschlafen. Marcia und Jack hatten sie dann in ihr Zimmer und ins Bett gebracht. Als die beiden zurück kamen hatte sich Joey bereits eng in Setos Arm gekuschelt und Jack ließ sich neben seinem Sohn nieder. "So platt waren sie schon lange nicht mehr.", hatte Jack anerkennend gemeint und seinen Sohn sanft in seinen Arm gezogen und ihn gedrückt. "Und sie lieben dich... ich soll dir noch ausrichten, dass sie sich schon auf morgen freuen." "Die zwei sind großartig.", meinte Joey nur sanft. Eigentlich hatten sie noch eine Weile mit Marcia und Jack zusammensitzen und reden wollen, doch Joey war nicht weniger platt als die zwei Kleinen, hatte er doch im Flugzeug keinen Moment still gesessen und seine kleine Panikattacke im Auto hatte ihn auch einiges an Energie und Kraft gekostet. Also hatte Seto ihn auf ihr Zimmer gebracht. Vorsichtig schlüpfte Seto neben Joey ins Bett und zog ihn sanft in seine Arme. Sofort kuschelte sich der Blonde eng an ihn und schien sich noch etwas wohler zu fühlen. Es war lange her, dass Seto seinen Streuner so friedlich und entspannt erlebt hatte. Gerade in den letzten zwei Wochen war irgendwas im Busch gewesen, was Joey ihm aber nicht offenbaren wollte. Seto war schon eine Weile wach, während Joey immer noch in seinem Arm lag und schlief. Der andere war diese Nacht nicht einmal wach geworden und das war eine Seltenheit. Zwar wachte er nur noch selten schreiend auf, aber er fuhr mindestens zwei Mal pro Nacht schreckhaft zusammen. Nicht so in dieser Nacht. Plötzlich senkte sich die Klinke der Tür, bevor diese langsam aufgedrückt wurde. Noch ehe Seto reagieren konnte kamen die beiden Zwillinge ins Zimmer gerannt und sprangen freudig grölend ins Bett. Sofort schlug Joey seine Augen erschrocken auf und wollte hochschrecken, doch die beiden Zwillinge hatten sich gegen ihn geworfen und knuddelten ihn in die Kissen. Joey musste lachen, als er erkannte, dass es die Kleinen waren. Schließlich tauchte auch Marcia plötzlich im Türrahmen auf und blickte erschrocken ins Bett. "James. Grace. Sofort aus dem Bett.", rief sie streng ihre Kinder, die sich aber an ihren neuen großen Bruder pressten und ihn umarmten. Marcia seufzte lächelnd. "Es tut mir leid, ihr beiden. Ich hatte mich nur für einen Moment umgedreht, als mir die beiden ausgebüchst sind. Ich hoffe, sie haben euch nicht allzu sehr erschrocken." Irgendetwas an ihrer Ausdrucksweise verriet Seto, dass Marcia voll im Bild über ihren Stiefsohn war und er hoffte, dass Joey dieser Anhaltspunkt entging. Doch ein Blick zu seinem blonden Streuner ließ seine Hoffnung zerbröseln. Er blickte seine Stiefmutter auf diese prüfende Art und Weise an, die er immer dann zur Schau trug, wenn er sich unsicher war, ob es wirklich so war, wie er es verstanden hatte. "Alles gut... wer könnte den beiden auch schon böse sein.", meinte Joey ruhig. "Gut... so und jetzt kommt ihr beiden Terrormäuse... fertig anziehen und dann zum Frühstück.", meinte die Mutter der Zwillinge sanfter. Die beiden drückten Joey noch zwei Küsse auf die Wange, bevor sie aus dem Bett krabbelten und dann an ihrer Mutter vorbei das Zimmer verließen. Marcia lächelte den beiden noch einmal sanft zu. "Bis gleich beim Frühstück.", meinte sie hoffnungsvoll. Dann schloss sie hinter sich die Tür und Joey sank zurück in Setos Arm, bevor er sich an dessen Brust verkroch und eine Decke über sich zog. "Alles in Ordnung, Schatz?", fragte Seto und wusste bereits, dass dem nicht so war. "Sie weiß es, oder?", kam es nuschelnd von dem Blonden. "Ich bin mir nicht sicher.", versuchte Seto die Situation zu retten. Ein Klopfen ertönte und Joey rollte sich noch etwas enger an Seto. "Ja, bitte.", rief Seto und als die Tür aufging kamen Serenity und Jack herein. Serenity lächelte, wie es in ihrer Natur lag, warmherzig. "Serenity." Joey zuckte kurz zusammen, dann stemmte er sich wieder in eine sitzende Position und als die Decke von ihm runter rutschte versuchte er zu lächeln. "Hey, guten Morgen.", meinte das Schwesterchen, während sie sich auf das Bett setzte und ihren Bruder umarmte. "Morgen ihr beiden.", kam es freundlich von Jack. "Wir sind gerade Marcia und den Zwillingen begegnet.", meinte Serenity sanft und etwas legte sich über ihr Gesicht. Verlegenheit. "Ich muss dir was sagen Joey." Joey hatte einen Arm um seine Schwester gelegt und sie noch etwas näher an sich gezogen, während Jack vor dem Bett in die Hocke gegangen war und eine Hand auf die seiner Tochter legte. "Als wir aus Japan zurück kamen, hatte ich sehr damit zu kämpfen, was ich alles erfahren hatte... das Leid, dass man dir angetan und mit dem du täglich zu kämpfen hast, hat mich ziemlich aus der Bahn geworfen. Daher hab ich mit jemand reden müssen, doch Dad... war geschäftlich unterwegs, also hab ich mit Marcia drüber gesprochen.", offenbarte sie vorsichtig und mit einer Spur Angst. "A... also weiß sie es wirklich?", fragte Joey mit belegter Stimme. "Ich... ich weiß von Dad, wie schwer es dir fällt mit jemand umzugehen, der es weiß und deshalb hab ich es dir gestern nicht gesagt. Ich wollte, dass du ihr unvoreingenommen und ohne Scham gegenüber trittst, damit du spürst, dass sie eine ganz liebe Frau ist, vor der dir nichts peinlich sein muss.", ergänzte seine Schwester zügig. Ein Moment der Stille entstand. "Ist schon okay.", meinte Joey auf einmal und lächelte Serenity an. Sein Dad legte eine Hand an seine Wange und sein Lächeln geriet ins Wanken. Jack stand auf und setzte sich auf die Bettkante, bevor er Joey zu sich zog und fest in den Arm nahm. Joey Schulter begannen zu beben. Serenity schmiegte sich an Joeys Seite. "Brüderchen... Marcia mag dich wirklich. Das hat nichts mit Mitleid zu tun.", erklärte Serenity beschwichtigend. "Bitte... verzeih mir, dass ich es ihr erzählt habe. Joey löste sich und zog dann Serenity in seine Arme. "Ist wirklich in Ordnung, Schwesterchen.", meinte der Blonde sanft. "Verzeih mir, dass ich dich mit meinem Kram so belastet habe." "Nein... du hast mich damit nicht belastet... Joey...", wollte Serenity aufbegehren. "Ist schon okay, meine süße Serenity.", er löste sich etwas von ihr und strich ihr sanft über die Wange. "Ich bin dir nicht böse. Wirklich nicht..." Jetzt war es Serenity, die ihrem Bruder um den Hals fiel und erleichtert aufseufzte. "Ich hab dich so lieb, Brüderchen.", flüsterte sie ihm zu. "Ich hab dich auch sehr lieb, Schwesterchen.", konterte Joey sanft. "Aber jetzt husch... wir müssen noch ins Bad und uns anziehen, sonst ist das Frühstück zu Ende bevor wir unten ankommen." Sie ließ ihn wieder los, strahlte ihn mit ein, zwei Tränen in den Augen an und nickte. Sie drückte ihm noch einmal einen Kuss auf und sprang dann vom Bett, bevor sie das Zimmer verließ. Jack war noch sitzen geblieben. Joey sah ihn unsicher an. "Marcia ist immer noch die gleiche, wie gestern.", meinte er sanft. "Es gibt keinen Grund den Umgang mit ihr zu ändern." Joey nickte, ließ aber seine Schultern und den Kopf hängen. Jack zog ihn erneut in seinen Arm und küsste ihn auf das Haar. "Mein großer, tapferer, mutiger Sohn...", flüsterte er ihm zu. "Ich lieb dich." "Ich... hab dich auch lieb, Dad.", kam es leise von Joey und es fühlte sich komisch an das zu sagen. Nie hatte er dem Monster, der nun im Knast versauerte, etwas Ähnliches gesagt oder auch nur empfunden. Aber bei Jack... war das anders. Zu Jack hatte er eine gewisse Zuneigung entwickelt und das obwohl er ihn erst sieben Monate kannte und erst seit knapp einem Monat wirklich als sein Dad sah. Davor war der Kontakt höchst formal und distanziert gewesen. "Wir sehen uns gleich am Frühstückstisch, okay?", fragte Jack und Joey nickte, als sie sich lösten. Dann stand auch Jack auf und verließ das Zimmer. Zurück blieb nur ein ziemlich geknickter Joey, der nun von Seto umarmt und an dessen Brust gezogen wurde. "Wir werden das zusammen meistern.", meinte Seto sanft und Joey schmiegte sich an seinen Drachen. Seine Wärme und Liebe gaben ihm Kraft. Dann nickte der Blonde erneut und sie standen auf, um ihre Morgentoilette zu absolvieren. Als sie die Treppe herunter kamen blieb Joey kurz vor dem Esszimmer stehen. Seto blickte ihn kurz fragend an, zog ihn dann zu sich und küsste ihn sanft. Strich ihm eine Haarsträhne hinter das Ohr. Als er sich von Joey löste spürte er, wie sich dessen Herzschlag beruhigt hatte. Dann zog er ihn sanft durch die Schwingtür. "Joooey.", jubelten die Zwillinge, die aufsprangen und stürmisch auf ihn zuliefen. Er ging in die Knie, so dass die beiden ihm um den Hals fallen konnten. Sanft umarmte er sie noch einmal. "Na ihr beiden... wir haben uns heute Morgen doch schon gesehen.", meinte Joey amüsiert. "Wir freuen uns trotzdem...", meinten die beiden freudig. Es war komisch. Wenn er die beiden in die Arme schloss fühlte es sich an, als würde er Serenity und sich selbst als Kinder umarmen. "Na, jetzt lasst euren großen Bruder doch auch mal etwas frühstücken.", meinte Marcia sanft und Joey anlächelnd. Joey lächelte kurz zurück, bevor er seinen Blick abwandte. Die Zwillinge lösten sich von ihm und nahmen ihn an je einer Hand und zogen ihn dann an den Frühstückstisch. "Schau mal, Nitty sagte, du magst Pancakes.", meinte James. Als sie am Frühstückstisch ankamen war Joey davon überrascht, dass alles in einem Miniaturformat zubereitet war, wie bei ihrem Besuch in Japan. Gerührt lächelte er Serenity zu und küsste sie auf die Stirn. Dann nahm er mit Seto zusammen Platz am Tisch und aß tatsächlich etwas von dem Frühstück, dass an seine Bedürfnissen angepasst worden war. Dabei unterhielten sie sich locker. "Und später spielen wir mit Papa Thanksgiving-Ball.", meinte James dann aufgeregt. "Thanksgiving-Ball?", wiederholte Joey, der nicht wusste, was damit gemeint war. Jack grinste. "An Thanksgiving gibt es immer ein großes Football-Spiel im Fernsehen und davor spielen wir selbst ein wenig draußen.", erklärte Jack. "Aber... draußen liegt Schnee.", kam es verwirrt von Joey. "Das gehört dazu, Joey.", meinte Marcia sanft. "Amerikanische Männer sehen es als einen Beweis ihrer Männlichkeit an, bei ungeeignetem Grund Football zu spielen." "Hey... es ist eine Tradition.", maulte Jack. "Ich bezweifel, dass dein Vater mit dir an Thanksgiving in den Garten gegangen und mit dir im Schnee Football gespielt hat.", kam es sanft von Marcia, die aufgestanden war, um sich Kaffee nachzuschenken und nun Jack auch etwas einzuschenken und ihn auf die Wange zu küssen. Wie harmonisch die beiden miteinander umgingen, obwohl sie - laut Jack zumindest - gar nicht mehr zusammen waren. Marcia bemerkte den verwirrten Blick ihres Stiefsohns und lächelte ihn erneut sanft an. "Wir haben uns trotz allem lieb und sind beste Freunde.", meinte sie erklärend, während sie sich wieder hinsetzte. Genau so etwas hatte Jack ihm auch erklärt gehabt. Dennoch, wenn Joey an seine Eltern zurück dachte, die sich immer nur angeschrien und gefetzt hatten, bis seine Mutter die Scheidung eingereicht und sich von ihnen getrennt hatte, kam ihm das hier wie in einem Traumland vor. Aber es war schön zu sehen, dass es auch anders ging. Also lächelte er nur zurück und nahm sich noch einen Mini-Pancake. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)