Zum Inhalt der Seite

Joeys steiniger Weg!

Geschunden, Verloren und Aufgefangen
von
Koautor:  MAC01

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Scherben

Kapitel 58 - Scherben
 

Leise betrat Seto das Schlafzimmer seines Freundes. Dieser lag - überraschenderweise - ruhig in seinem Bett und schlief.
 

Es war gestern ziemlich schwer gewesen ihn überhaupt davon zu überzeugen, sich hinzulegen und schlussendlich musste Doktor Akari ihm ein Beruhigungsmittel geben. Erst dann hatten sie geschafft den Blonden in das Bett zu legen. Dennoch wollte Joey ihn nicht gehen lassen. Also verabschiedete er die beiden Ärzte und den Personenschützer hier, statt sie wie gewohnt zur Tür zu bringen und legte sich dann zu seinem Geliebten. Er schloss ihn fest in seine Arme und wollte ihm zeigen, dass alles in Ordnung war und dass niemand ihm etwas antun konnte.

Die Nacht war alles andere als erholsam. Immer wieder war Joey in Panik aufgeschreckt und hatte geschrien. Seto verwunderte das gar nicht, nachdem der Blonde seinem Vater begegnet war. Diese Begegnung hatte einiges in seinem Freund aufgewühlt und wieder in Unruhe gebracht. Jedes Mal ergoss sich Joey in Tränen und Seto brauchte einiges an Worten und Geduld, damit er den Blonden beruhigt bekam, so dass dann die Erschöpfung ihn wieder in die Bewusstlosigkeit riss.

Doch seit Joey gegen fünf Uhr eingeschlafen war, blieb alles ruhig. Gegen acht Uhr hatte Seto das Schlafen für sich aufgegeben und hatte sich vorsichtig von dem Blonden gelöst, um ihn nicht zu wecken. Er war in sein eigenes Zimmer gegangen, hatte sich schnell geduscht und frisch angezogen. Dann schaute er noch einmal nach Joey. Dieser lag nach wie vor friedlich schlafend im Bett. Er brauchte diesen Schlaf, also hatte Seto die Tür wieder geschlossen und war in das Erdgeschoss gegangen.

Dort hatte er sich eine Tasse Kaffee gegönnt und sich die Zeit genommen in die Zeitung reinzuschauen. Als Mokuba dazukam erkundigte sich dieser nach Joey. Seto machte keinen Hehl aus Joeys Verfassung. Sein kleiner Bruder hatte ihn nur besorgt angesehen. Der Ältere konnte seinem jüngeren Bruder deutlich ansehen, dass dieser Joey nur allzu gern irgendwie geholfen hätte. Dann hatte sich der Jüngere einen Bagel geschnappt, diesen aufgeschnitten und verwandelte ihn in ein reichlich belegtes Schinken-Käse-Sandwich. Dann setzte er diesen Bagel Seto vor, der ihn nur überrascht ansah.

Mokuba hatte ihn nur angegrinst und gemeint, dass er bei Kräften bleiben muss, wenn er Joey durch diese Zeit helfen wollte. Das hatte Seto ein Lächeln abgerungen und er hatte sich dankbar für die Fürsorge seines Bruders den Bagel einverleibt. Sie waren gerade dabei sich nett zu unterhalten, als die Türglocke ertönte. Seto legte seine Zeitung zusammen und stand auf.

Als er in die Eingangshalle kam sah er Sergeant Nagasato und Staatsanwältin Lee.

"Guten Morgen, die Damen!", begrüßte Seto die beiden Staatsbediensteten mit einem schmalen Lächeln.

"Guten Morgen, Herr Kaiba.", begrüßte ihn der Sergeant, die ihm zunickte. Staatsanwältin Lee reichte ihm die Hand, die Seto entgegennahm und schüttelte.

"Was kann ich für die Damen tun?", fragte Seto freundlich.

"Wir müssten mit Herrn Wheeler sprechen.", kam es von Staatsanwältin Lee. "Wegen seinem Vater."

Setos Blick wurde ernst und er bedachte die beiden Frauen abwechselnd.

"Gibt es ein Problem, Herr Kaiba?", fragte Sergeant Nagasato schließlich besorgt.

"Die Begegnung mit seinem Vater, hat Joey sehr mitgenommen. Er hatte keine sehr gute Nacht und schläft gerade.", erklärte er den beiden Frauen. Wären es x-beliebige Polizeibeamte gewesen, hätte der Jungunternehmer längst nicht so viel Preis gegeben, doch zwischen den beiden Frauen und ihnen - Joey und ihm - hatte sich in den letzten Wochen eine Vertrauensbeziehung aufgebaut.

"Verstehe... aber dennoch wäre es wichtig, sobald als möglich mit ihm zu sprechen!", kam es von Lee, die sich dann wieder zum Gehen wandte. Auch Sergeant Nagasato wandte sich um und verließ mit der Staatsanwältin das Haus.

"Gibt es ein Problem?", wollte Seto wissen.

"Nur Detailfragen!", erwiderte Lee sanft mit einem Lächeln. "Wir befürchten, dass Wheeler Senior möglicherweise auf unzurechnungsfähig hinaus möchte, um sich seiner Verantwortung und der Strafe zu entziehen. Daher wollten wir einige Punkte zum Alltag klären, damit wir diesem Antrag entgegenwirken können."

"Hat er wirklich eine Chance damit durchzukommen?", fragte der Jungunternehmer geschockt.

"Ich werde alles tun, damit er nicht durchkommt.", versprach ihm Lee zuversichtlich. "Dieses Schwein werde ich so schnell nicht mehr gehen lassen."

"Wir verlassen uns darauf.", kam es mit einem fordernden Unterton von Seto.

Dann stiegen die beiden Frauen in den Dienstwagen des Sergeanten und fuhren davon. Seto schloss die Tür hinter sich wieder und bestieg die Treppe in das obere Stockwerk.
 

Leise betrat Seto das Schlafzimmer seines Freundes. Dieser lag - überraschenderweise - ruhig in seinem Bett und schlief. Oder doch nicht? Als Seto heran trat sah er, dass Joeys Augen offen waren. Sie blickten ihn missmutig an. Dennoch lächelte Seto den Blonden an, während er sich auf die Bettkante niederließ und ihm eine blonde Strähne aus dem Gesicht strich.

"Du bist ja wach.", kam es sanft von dem Jungunternehmer.

Doch Joey erwiderte nichts und blickte ihn nur weiter missmutig an. Seto wollte die Decke ein wenig zurück schlagen, doch Joey hatte sich völlig in dieser eingerollt. Besorgt blickte Seto zu seinem Freund.

"Wie wär's wenn du aufstehen und duschen würdest und wir dann im Anschluss schön frühstücken gehen?", schlug Seto sanft vor. Doch Joey drehte sich wortlos um und zog die Decke über seinen Kopf. Vorsichtig legte Seto seine Hand auf Joey Arm. Er spürte durch die Decke, wie der andere zitterte. Also legte sich der Brünette langsam hinter den Blonden und zog ihn an sich ran und damit in seinen Arm.

"Hey, Joey... komm sprich mit mir.", bat Seto sanft. Doch als Antwort bekam er nur ein gedämpftes Schluchzen. Er schloss seine Arme fester um seinen Freund, dem scheinbar immer noch der Schreck vom Vortag in den Knochen saß. Also gab ihm Seto die Zeit die er brauchte. Nach einer Weile verstummte das Schluchzen wieder.

"Schatz?", sprach ihn Seto sanft an. "Komm... dreh dich zu mir und schau mich an, bitte."

Erst geschah gar nichts, dann begann sich Joey in seinen Armen zu drehen, so dass er nun mit dem Gesicht an Setos Brust lag. Nur zögerlich hob der Blonde schließlich seinen Blick. In diesem spiegelte sich die Angst seines Geliebten wieder. Aber nicht nur Angst... es war auch wieder dieser Ausdruck vorhanden, denn der Blonde zu Beginn ihrer Beziehung immer wieder gehabt hatte. Damals, als er die Angst gehabt hatte, dass er nicht gut genug für Seto war.

"Was... was hat dein Vater zu dir gesagt, was dir immer noch im Kopf rumgeht?", hakte Seto sanft nach. Sofort senkte Joey seinen Blick wieder, war aber nicht bereit, die Frage seines Freundes zu beantworten.

"Hey, komm schon, Schatz.", forderte Seto sanft. "Mit mir kannst du über alles sprechen, dass weißt du!"

"I... ich habe nicht... gelogen!", brachte der Blonde schließlich kaum hörbar hervor. "Nicht... gelogen!"

Wieder drängten sich Tränen in seine Augen und liefen ihm über die Wange. Sanft strich Seto sie ihm weg.

"Das weiß ich, Schatz. Das würde ich auch nie glauben!", bestärkte Seto ihn.

"I... ich wollte das alles nicht!", kam es aufgelöst von dem Blonden. "W... warum soll ich für etwas dankbar sein, was ich nicht wollte?"

Seto zog ihn wieder näher an sich heran und schloss seine Arme enger um ihn.

"Das musst du nicht.", stimmte Seto ihm wieder zu.

"A... Aber... in einem... einem Punkt hatte er Recht!", kam es ganz leise von Joey, der sich eng an Setos Brust presste und seine Hände im Shirt des Älteren festkrallte. "I... ich bin nichts wert."

Seto legte seine Finger unter Joeys Kinn und hob den verweinten Blick seines Geliebten zu sich. Sanft legte er seine Lippen auf die des Blonden und schmunzelte ihn danach sanft an.

"Für mich bist du das Wertvollste auf der Welt.", flüstert Seto liebevoll.

Weitere Tränen lösten sich aus Joeys Augen. Dieser konnte gar nicht glauben, was Seto ihm sagte. Immer wieder brüllte in seinem Inneren den Satz, den sei Vater ihm zugeschrien hatte, vor all diesen Menschen:

Du bist nicht mal den Dreck unter meinen Fingernägeln wert... geschadet hat es dir ja nicht, immerhin hat es dir so gut gefallen, dass du dich jetzt von einem Kaiba in den Arsch ficken lässt!

Etwas in seinem Inneren erbebte wieder und er spürte, dass da dieser Bruch in ihm war. Er erinnerte sich wieder daran, wie Seto ihn zum Wagen bringen wollte und seine Beine aber weich wie Wackelpudding gewesen waren. Er war gestolpert, doch Seto hatte ihn aufgefangen und wieder in einen sicheren Stand verholfen. Als er seinen Blick hob, sah er seinen Vater im Polizeiwagen sitzen, wie er sich darüber amüsierte, dass er gestolpert war.

Diese Boshaftigkeit, die sein Vater in diesem Moment ausstrahlte hatte ihm klar gemacht, dass in diesem Mann - der ihm hätte ein Vater sein sollen - keinerlei Liebe, Mitgefühl oder Reue steckte. Der Mann empfand nicht die geringste Schuld, im Gegenteil. Scheinbar hatte der Mann diese ganze Scheiße, die er ihm jahrelang eingeimpft hatte, wirklich ernst gemeint und nicht nur gesagt, um ihn damit zu isolieren und leichter kontrollieren zu können. Dieser Mann - den er niemals wieder Vater nennen würde - war ein wahrhaftiges Monster



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (5)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Shijin
2018-05-25T12:17:01+00:00 25.05.2018 14:17
Wie schön, dass du hier auch ein bisschen auf die Bruderliebe eingehst. Ich musste bei Mokis Sandwich durchaus schmunzeln.
Antwort von:  Onlyknow3
25.05.2018 21:49
Danke das dir das Kapitel gefällt. Mokuba hat des öfteren eine Sonderstellung bei Seto.
Und wenn er dann so Sachen erfährt ist es noch wichtiger.
Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  solty004
2018-01-25T11:25:51+00:00 25.01.2018 12:25
Hey,
Endlich schaff ich es ein Kommentar zu lesen und zu schreiben. Da die letzten Tage Maxx sehr gezielt hat neu mir.

War ein mager tolles Kapitel.
Was Joey alles so an Gefühle Furcht macht, das tut so weh es zu. Mann ist so machtlos um ihm zu helfen. Noch schwere ist es ihm klar zu machen dass das was sein Vater behaubtet das es nicht so ist. Doch glaub ich an Seto das er es doch noch schafft im das zurück zugeben was man ihn genommen wurde.

Bin schon gespannt wie es weiter geht mit, Neugier halt durch bis zum nächsten Kapitel.
Freu mich schon auf das nächste Kapitel von dir für mein Kopf Kino.

LG Solty
Antwort von:  Onlyknow3
25.01.2018 12:35
Danke für deinen Kommi. Ja du hast recht mit Mexx, es ging so gut wie gar nichts.
Konnte mit viel Mühe Dienstag Nacht noch die Kapitel Uploaden.
Bin froh das es heute wieder klappt.

Seto wird Joey sein Selbstwertgefühl wieder geben, auch wenn es schwer wird für Joey zu glauben was Seto ihm sagt. Oft sind es aber nicht die Worte sonder viel mehr die Taten die für sich sprechen.
So also wenn Seto Joey in den Arm nimmt, sich zu ihm legt, und ihn Berührt wie immer.

LG
Onlyknow3
MAC01
Von:  Amy-Lee
2018-01-24T00:18:34+00:00 24.01.2018 01:18
Hi, es war toll.

Ich hoffe wirklich das Lee, diesen Wheeler-Abschaum so schnell nicht mehr von Hacken lässt und ihn einmal nur, zwischen die Beine tritt (Meinetwegen kann es auch Nagasato sein) dieses Alkoholsüchtige Monster, hat es nicht besser verdient.

Joey, ist sehr wohl etwas Wert, nicht so wie dieses Drecksack, der Lügt und solche Ansichten Frauen gegenüber hat,
der brauchgt sich nicht zu wundern, warum seine Frau sich von diesem Nichtsnutz hat Scheiden lassen,
nur leider war dies für Joey das schlimmste was ihm passieren konnte.
Ich denke mal das Sie alles getan hätte um auch Joey mit nehmen zu können, aber dieses Scheidungsrecht in Japan ist schuld,
wobei ab 1965 wird das Sorgerecht für die Kinder auf die Mutter übertragen.

Ich hoffe das es für Joey bald wieder bergauf geht und diesem Monster irgendwann ins Gesicht spucken oder sein Maul polieren kann, ich finde dieses Recht sollte man dem Jungen einräumen.

Bis demnächst.
Bye
Antwort von:  Onlyknow3
24.01.2018 15:22
Armer Joey, das muss doch seine Mutter gewusst haben. Warum sie ihn dann nicht mit genommen hat?
Das erfahren wir nicht mehr sie lebt nicht mehr. Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01
Antwort von:  Amy-Lee
24.01.2018 18:41
Vielleicht wollte Sie ihn ja nach holen, das Abschaum hat es nur nicht zugelassen, denn dann hätte er ja niemanden den Er Prostituieren konnte und demnach, hätte er kein Geld für seine Sucht gehabt und
es hätte ja auch so sein können, das der Anwalt auch so ein Arsch war wie der jetzt Tode.

Aber es stimmt, leider werden wir das nie erfahren, wenn aber das Abschaum mit da drin steckt,
weiß Er es vielleicht.
Von:  CharlieBlade1901
2018-01-23T23:01:11+00:00 24.01.2018 00:01
Endlich er zeigt Einsicht. Nur noch 3 Wochen, dann bin ich gern sein Personaltrainer. Dann mach ich aus ihm einen muskelbepackten Mann.
Antwort von:  Onlyknow3
24.01.2018 15:17
Darauf freuen wir uns schon Charlie. Danke das du das machen möchtest.
Danke für deinen Kommi.

LG
Onlyknow3
MAC01


Zurück